[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug
mit einer solchen Brennkraftmaschine. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine.
[0002] Moderne Brennkraftmaschinen mit mehreren Zylindern besitzen die Möglichkeit, einzelne
Zylinder abzuschalten, solange die Brennkraftmaschine sich in einem Zustand mit reduzierter
Last befindet. In einem solchen, abgeschalteten Zylinder ist die Zufuhr von Luft sowie
von Kraftstoff zur Bildung eines Kraftstoff-Luftgemisches unterbunden. Folglich wird
auch kein Gas-Luftgemisch verbrannt, so dass wiederum kein Abgas erzeugt wird. Dies
führt zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und einer Verringerung der Emission
von Abgasen durch die Brennkraftmaschine.
[0003] Eine derartig ausgebildete Brennkraftmaschine offenbart die
DE 10 2010 024 324 B4, bei welcher in den abgeschalteten, also nicht am Motorbetrieb beteiligten Zylindern
Frischluft verdichtet und den als Motor betriebenen Zylindern in Form aufgeladener
Verbrennungsluft zugeführt wird.
[0004] Die
DE 10 2008 044 078 behandelt einen Viertakt-Verbrennungsmotor mit mehreren Zylindern. Jeder der Zylinder
besitzt eine Einlass- und eine Auslasseinrichtung zum Einleiten von Luft bzw. zum
Ausleiten von Abgas in bzw. aus dem Zylinder. Der Verbrennungsmotor besitzt weiterhin
eine Überleitungseinrichtung mit einem Steuerventil zum gesteuerten Überleiten von
Verbrennungsabgas von einem ersten der Zylinder zu mindestens einem zweiten der Zylinder.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei der Entwicklung von Brennkraftmaschinen
mit Zylinder-Abschaltung neue Wege aufzuzeigen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0007] Grundgedanke der Erfindung ist demnach, durch eine steuerbare Verbindung zwischen
dem Auslass wenigstens eines ersten Zylinders mit dem Einlass wenigstens eines zweiten
Zylinders in einem Teillast-Betrieb, also bei abgeschaltetem zweiten Zylinder, Abgas
aus dem ersten Zylinder in besagten zweiten Zylinder zu leiten.
[0008] In der Folge wird der zweite Zylinder mit Abgas aus dem ersten Zylinder befeuert.
Der abgeschaltete zweite Zylinder kann somit die im Abgas enthaltene Energie in Volumen-Änderungsarbeit
umwandeln. Dies führt zu einer zusätzlichen Expansion des Abgases, wodurch Abgasverluste
reduziert und der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine erhöht werden können. Im Zuge
der Expansion von rückgeführtem Abgas im zweiten Zylinder wird die Temperatur des
zweiten Zylinders aufgrund der kontinuierlichen Zufuhr von Abgas in geringerem Maße
abgesenkt, als dies bei abgeschaltetem Zylinder ohne Zufuhr von Abgas der Fall wäre.
Dies führt zu einer verringerten Emission von Abgasen, insbesondere von Kohlenwasserstoffen
und Kohlenmonoxid, sowie zu einem verbesserten Startverhalten beim Einschalten des
abgeschalteten zweiten Zylinders.
[0009] Eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug umfasst wenigstens
einen ersten Zylinder, der einen ersten Einlass zum Einleiten von Luft in den ersten
Zylinder und einen ersten Auslass zum Ausleiten von Abgas aus dem ersten Zylinder
aufweist. Weiterhin umfasst die Brennkraftmaschine wenigstens einen zweiten Zylinder,
der einen zweiten Einlass zum Einleiten von Luft in den zweiten Zylinder und einen
zweiten Auslass zum Ausleiten von Abgas aus dem zweiten Zylinder aufweist. Die Brennkraftmaschine
besitzt ferner eine Abgas-Rückführungsleitung, welche den ersten Auslass des wenigstens
einen ersten Zylinder fluidisch mit dem zweiten Einlass des wenigstens einen zweiten
Zylinder verbindet. Auf diese Weise ist das aus dem ersten Zylinder ausgestoßene Abgas
in den zweiten Zylinder einleitbar, wo es der bereits erläuterten zusätzlichen Expansion
unterzogen werden kann. Erfindungsgemäß ist die Brennkraftmaschine durch Unterbinden
der Zufuhr von Luft in den wenigstens einen zweiten Zylinder von einem Normallast-Betriebszustand
in einen Teillast-Betriebszustand umschaltbar. Hierzu umfasst die Brennkraftmaschine
ein Steuerventil, mittels welchem einstellbar ist, welcher Bruchteil des aus dem ersten
Zylinder ausgestoßenen Abgases über die erste Abgas-Rückführungsleitung tatsächlich
wieder in den zweiten Zylinder eingeleitet wird.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der erste Auslass an einer Abgas-Abführungsleitung
der Brennkraftmaschine zum Abführen des Abgases aus der Brennkraftmaschine vorgesehen.
Dabei zweigt die Abgas-Rückführungsleitung in einem Abzweigungspunkt von der Abgas-Abführungsleitung
ab. Eine solche Leitungsgeometrie führt zu einem vereinfachten Aufbau der Brennkraftmaschine
und somit zu verringerten Herstellungskosten.
[0011] Besonders zweckmäßig ist das Steuerventil zwischen einem ersten und einem zweiten
Zustand verstellbar ausgebildet. Im ersten Zustand verschließt das Steuerventil die
Abgas-Rückführungsleitung und gibt die Abgas-Abführungs-leitung stromab des Abzweigungspunkts
zum Abführen des Abgases aus der Brennkraftmaschine frei. Im zweiten Zustand gibt
das Steuerventil die Abgas-Rückführungsleitung frei und verschließt die Abgas-Abführungsleitung
stromab des Abzweigungspunkt, so dass das aus dem ersten Zylinder ausgeleitete Abgas
über die Abgas-Rückführungsleitung dem zweiten Zylinder zugeführt wird. Auf diese
Weise kann die Menge des rückzuführenden und somit zusätzlich zu expandierenden Abgases
besonders präzise eingestellt werden.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Brennkraftmaschine eine Steuerungseinrichtung
auf, mittels welcher das Steuerventil zwischen dem ersten und dem zweiten Zustand
verstellbar ist. Das Verstellen zwischen den beiden Zuständen erfolgt dabei in Abhängigkeit
davon, ob sich die Brennkraftmaschine im Teillast-Betriebszustand befindet oder nicht.
[0013] Besonders bevorzugt ist das Steuerventil in den ersten Zustand eingestellt, wenn
sich der zweite Zylinder nicht im Teillast-Betriebszustand befindet. Befindet sich
der zweite Zylinder nicht im Teillast-Betriebszustand, so soll auch kein Abgas in
diesen rückgeführt werden. In diesem Fall soll die Abgas-Rückführungsleitung vom Steuerventil
verschlossen werden. Dies ist im zweiten Zustand des Steuerventils der Fall.
[0014] Besonders bevorzugt ist das Steuerventil in den zweiten Zustand eingestellt, wenn
sich die Brennkraftmaschine im Teillast-Betriebszustand befindet. In diesem Zustand
des Steuerventils kann Abgas aus dem wenigstens einen ersten Zylinder in den diesem
Zylinder zugeordneten zweiten Zylinder rückgeführt werden.
[0015] Bei einer technisch besonders einfach zu realisierenden Ausführungsform ist das Steuerventil
in der Abgas-Rückführungsleitung angeordnet. Dies bedeutet, dass das Steuerventil
nur die Abgas-Rückführungsleitung verschließen oder freigeben kann, nicht jedoch die
Abgas-Abführungsleitung, über welche das Abgas, vorzugsweise über eine Abgasanlage,
in der Umgebung der Brennkraftmaschine freigesetzt wird.
[0016] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Steuerventil im jeweiligen
Abzweigungspunkt angeordnet. Auf diese Weise kann der Aufbau des Ventils konstruktiv
einfach gehalten werden, da eine wenigstens teilweise Anordnung des Steuerventils
sowohl in der Abgas-Rückführungsleitung als auch in der Abgas-Abführungsleitung entfällt.
[0017] Soll sichergestellt werden, dass im Teillast-Betriebszustand der Brennkraftmaschine
das aus dem wenigstens einen Zylinder ausgestoßene Abgas vollständig in den zugeordneten
zweiten Zylinder rückgeführt wird, so empfiehlt es sich, das Steuerventil teilweise
in der Abgas-Rückführungsleitung und teilweise in der Abgas-Abführungsleitung stromab
des Abzweigungspunkts anzuordnen.
[0018] Mit besonders geringen Fertigungskosten verbunden ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform,
bei welcher das Steuerventil als Klappenventil ausgebildet ist. Ein solches Klappenventil
umfasst typischerweise eine relativ zur Leitungswand der Abgas-Rückführungsleitung
drehbare Spindel, an welcher drehfest eine Ventilklappe befestigt ist. Besagte Ventilklappe
verschließt im ersten Zustand die Abgas-Rückführungsleitung und im zweiten Zustand
die Abgas-Abführungsleitung. Besonders bevorzugt ist das Klappenventil daher im Abzweigungspunkt
der Abgas-Rückführungsleitung von der Abgas-Abführungsleitung angeordnet.
[0019] Besonders zweckmäßig kann das Steuerventil als Schmetterlingsventil ausgebildet sein.
Bei einem solchen Schmetterlingsventil steht die Ventilklappe in einem Querschnitt
senkrecht zur drehbaren Spindel beidseitig, vorzugsweise symmetrisch, von der Spindel
ab. Ein solches Schmetterlingsventil benötigt zum Verbauen in der Abgas-Abführungsleitung
bzw. in der Abgas-Rückführungsleitung besonders wenig Bauraum.
[0020] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug mit einer vorangehend vorgestellten
Brennkraftmaschine.
[0021] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer vorangehend erläuterten Brennkraftmaschine. Gemäß diesem Verfahren
wird in einem Normallast-Betriebszustand der Brennkraftmaschine in wenigstens einen
ersten und in wenigstens einen zweiten Zylinder der Brennkraftmaschine Luft eingeleitet
und Abgas ausgeleitet. Besagtes Abgas entsteht dabei in herkömmlicher Wiese im Zuge
der Verbrennung des im jeweiligen Zylinder durch Kraftstoff-Einspritzung erzeugten
Kraftstoff-Luft-Gemischs. In einem Teillast-Betriebszustand der Brennkraftmaschine
wird hingegen die Luftzufuhr in den zweiten Zylinder unterbunden und stattdessen das
aus dem ersten Zylinder ausgeleitete Abgas wenigstens teilweise, vorzugweise vollständig,
in den zweiten Zylinder rückgeführt.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfasst die Brennkraftmaschine
ein Steuerventil, mittels welchem in der Brennkraftmaschine eingestellt wird, welcher
Bruchteil des aus dem ersten Zylinder ausgestoßenen Abgases im Teillast-Betriebszustand
über die erste Abgas-Rückführungsleitung in den zweiten Zylinder eingeleitet wird.
[0023] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0024] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0025] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0026] Es zeigen, jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine den Aufbau einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine schematisch illustrierende
Darstellung,
- Fig. 2, 3
- verschiedene, die mögliche Anordnung des erfindungswesentlichen Steuerventils illustrierende
Darstellungen,
- Fig. 4, 5
- mögliche technische Realisierungsformen des erfindungswesentlichen Steuerventils.
[0027] Die Figur 1 illustriert in schematischer Darstellung ein Beispiel einer erfindungsgemäßen
Brennkraftmaschine 1. Im Beispiel der Figur 1 ist die Brennkraftmaschine 1 mit insgesamt
vier Zylindern 2a, 2b, 2c, 2d ausgestattet, d.h. es handelt sich um einen 4-Zylinder-Motor.
Die beiden Zylinder 2a, 2c werden im Folgenden als "erste Zylinder" und die beiden
Zylinder 2b, 2d im Folgenden als "zweite Zylinder" bezeichnet. Der erfindungswesentliche
Aufbau der Brennkraftmaschine 1 wird nun anhand des ersten Zylinders 2a und des zweiten
Zylinders 2b erläutert. Der Aufbau der beiden Zylinder 2c, 2d entspricht jenem der
Zylinder 2a, 2b, so dass nachfolgende Erläuterungen folglich mutatis mutandis auch
auf die Zylinder 2c, 2d angewandt werden können.
[0028] Entsprechend Figur 1 weist der erste Zylinder 2a einen ersten Einlass 3a zum Einleiten
von Luft in den ersten Zylinder 2a und einen ersten Auslass 4a zum Ausleiten von Abgas
aus dem ersten Zylinder 2a auf. Der im Zylinder 2a mit der eingeleiteten Luft zu vermischende
Kraftstoff wird mittels dem einschlägigen Fachmann bekannter Einspritzdüsen (nicht
gezeigt) in den Zylinder eingespritzt. Durch Verbrennung des sich bildenden Kraftstoff-Luftgemischs
wird ein im Zylinder 2a linear verstellbar angeordneter Kolben (nicht gezeigt) in
Bewegung versetzt. Gleiches gilt für die Zylinder 2b bis 2d, die mit entsprechenden
Einlässen 3b-3d und Auslässen 4b-4d versehen sind.
[0029] Die Brennkraftmaschine 1 ist zwischen einem Normallast-Betriebszustand und einem
Teillast-Betriebszustand umschaltbar. Im Normallast-Betriebszustand wird in alle vier
Zylinder 2a-2d n herkömmlicher Weise über die Einlässe 3a-3d Luft eingeleitet und
mit Kraftstoff vermischt. Das sich ergebende Luft-Kraftstoff-Gemisch wird in den Zylindern
2a-2d verbrannt und das im Zuge der Verbrennung erzeugte Abgas über die Auslässe 3a-3d
wieder aus den Zylindern 2a-2d ausgestoßen. Im Teillast-Betriebszustand der Brennkraftmaschine
1 wird die Zufuhr von Luft und Kraftstoff in die beiden zweiten Zylinder 2b und 2d
unterbunden, um den Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine 1 zu reduzieren. Stattdessen
wird im Teillast-Betriebszustand in die beiden Zylinder 2b, 2d Abgas eingeleitet,
welches in einem vorherigen Takt aus den beiden ersten Zylindern 2a, 2c ausgeleitet
wurde. Eine solche Rückführung von Abgas aus den beiden ersten Zylindern 2a, 2c in
die beiden zweiten Zylinder 2b, 2d erfolgt mit Hilfe einer ersten und einer zweiten
Abgas-Rückführungsleitung 5a, 5b. Die erste Abgas-Rückführungsleitung 5a verbindet
den ersten Auslass 4a des ersten Zylinders 2a fluidisch mit dem zweiten Einlass 3b
des zweiten Zylinders 2b. Die zweite Abgas-Rückführungsleitung 5b verbindet den ersten
Auslass 4c des ersten Zylinders 2c fluidisch mit dem zweiten Einlass 3d des zweiten
Zylinders 2d.
[0030] Die Brennkraftmaschine 1 umfasst ferner ein erstes Steuerventil 6a, mittels welchem
einstellbar ist, welcher Bruchteil des aus dem ersten Zylinder 2a ausgestoßenen Abgases
über die erste Abgas-Rückführungsleitung 5a in den zweiten Zylinder 2c eingeleitet
wird. Die Brennkraftmaschine 1 umfasst weiterhin ein zweites Steuerventil 6b, mittels
welchem einstellbar ist, welcher Bruchteil des aus dem ersten Zylinder 2b ausgestoßenen
Abgases über die zweite Abgas-Rückführungsleitung 5b in den zweiten Zylinder 2d eingeleitet
wird.
[0031] Entsprechend Figur 1 ist der erste Auslass 4a des ersten Zylinders 2a fluidisch mit
einer Abgas-Abführungsleitung 7a der Brennkraftmaschine 1 verbunden, mittels welcher
das Abgas in eine Abgasanlage 8 - diese ist in Figur 1 nur grobschematisch angedeutet
- weitergeleitet wird, über welche es an die Umgebung 9 der Brennkraftmaschine 1 abgegeben
werden kann. In analoger Weise stehen auch die Zylinder 2b-2d mit entsprechenden Abgas-Abführungsleitungen
7b-7d in Fluidverbindung, die ebenso wie die Abgas-Abführungsleitung 7a fluidisch
mit der Abgasanlage 8 fluidisch verbunden sind. Die erste Abgas-Rückführungsleitung
5a zweigt in einem ersten Abzweigungspunkt 10a von der ersten Abgas-Abführungsleitung
7a ab. Die zweite Abgas-Rückführungsleitung 5b zweigt in einem zweiten Abzweigungspunkt
10b von der zweiten Abgas-Abführungsleitung 7b ab.
[0032] Jedes der beiden Steuerventile 6a, 6b ist zwischen einem ersten und einem zweiten
Zustand verstellbar ausgebildet, derart, dass es in dem ersten Zustand die jeweilige
Abgas-Rückführungsleitung 5a, 5b verschließt und die AbgasAbführungsleitung 7a, 7b
stromab des jeweiligen Abzweigungspunkts 10a, 10b zum Abführen des Abgases aus der
Brennkraftmaschine 1 in die Abgasanlage 8 freigibt. Im zweiten Zustand geben die beiden
Steuerventile 6a, 6b die jeweilige Abgas-Rückführungsleitung 5a, 5b frei und verschließen
die jeweilige AbgasAbführungsleitung 7a, 7b stromab des jeweiligen Abzweigungspunkts
10a, 10b. Im zweiten Zustand wird das aus dem jeweiligen ersten Zylinder 2a, 2b ausgeleitete
Abgas über die jeweilige Abgas-Rückführungsleitung 5a, 5b dem jeweiligen zweiten Zylinder
2c, 2d zugeführt.
[0033] Zum Verstellen der Steuerventile 5a, 5b kann die Brennkraftmaschine 1 eine Steuerungseinrichtung
11 aufweisen, mittels welcher die Steuerventile 6a, 6b zwischen dem ersten und dem
zweiten Zustand verstellbar sind. Besagte Verstellung erfolgt in Abhängigkeit davon,
ob sich die Brennkraftmaschine 1 im Teillast-Betriebszustand befindet oder nicht.
Hierzu kann die Steuerungseinrichtung 11 mit der Brennkraftmaschine 1 derart zusammenwirken,
dass sie diese zwischen dem Normallast-Betriebszustand und dem Teillast-Betriebszustand
umschaltet. In diesem Fall fungiert die Steuerungseinrichtung 11 als Motor-Steuergerät
für die Zylinder 2a-2d der Brennkraftmaschine 1. In einer Variante kann die Steuerungseinrichtung
11 auch Teil eines solchen Motor-Steuergeräts sein.
[0034] Die Steuerungseinrichtung 11 verstellt die beiden Steuerventile 6a, 6b in den ersten
Zustand, wenn sich die zweiten Zylinder 2c, 2d nicht im TeillastBetriebszustand befinden.
In diesem Zustand findet keine Rückführung von Abgas über die Abgas-Rückführungsleitungen
5a, 5b statt. Die Steuerungseinrichtung 11 verstellt die beiden Steuerventile 6a,
6b in den zweiten Zustand, wenn sich die zweiten Zylinder 2c, 2d im Teillast-Betriebszustand
befinden. In diesem Fall sind die Abgas-Rückführungsleitungen 5a, 5b zum Durchströmen
mit Abgas freigegeben.
[0035] Im Beispiel der Figur 1 sind die Steuerventile 5a, 5b in der jeweiligen Abgas-Rückführungsleitung
5a, 5b angeordnet. Dies bedeutet, dass die Steuerventile 6a, 6b nur die Abgas-Rückführungsleitungen
5a, 5b verschließen können, nicht jedoch die beiden Abgas-Abführungsleitungen 7a,
7b.
[0036] Figur 2 zeigt eine Variante des Beispiels der Figur 1, bei welchem die Steuerventile
6a, 6b im jeweiligen Abzweigungspunkt 10a, 10b angeordnet sind.
[0037] Figur 3 zeigt in grobschematischer Darstellung eine weitere Variante des Beispiels
der Figur 1, bei welchem die beiden Steuerventile 6a, 6b teilweise in der Abgas-Rückführungsleitung
5a, 5b und teilweise in der Abgas-Abführungsleitung 7a, 7b stromab des jeweiligen
Abzweigungspunkts 10a, 10b angeordnet sind.
[0038] Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine konstruktive Realisierungsmöglichkeit
der Steuerventile 6a, 6b in Form eines Klappenventils 12. Diese Realisierungsform
eignet sich insbesondere für das Beispiel der Figur 2, bei welchem die beiden Steuerventile
6a, 6b jeweils im Abzweigungspunkt 10a, 10b angeordnet sind.
[0039] Figur 5 zeigt schematisch eine Variante des Beispiels der Figur 4, bei welchem die
Steuerventile als Schmetterlingsventile 13 ausgebildet sind. Diese Realisierungsform
empfiehlt sich besonders für das Beispiel der Figur 3, bei welchem die beiden Steuerventile
6a, 6b jeweils teilweise in der Abgas-Rückführungsleitung 5a, 5b und teilweise in
der Abgas-Abführungsleitung 7a, 7b stromab des jeweiligen Abzweigungspunkts 10a, 10b
angeordnet sind.
1. Brennkraftmaschine (1) für ein Kraftfahrzeug,
- mit wenigstens einem ersten Zylinder (2a, 2c), der einen ersten Einlass (3a, 3b)
zum Einleiten von Luft in den ersten Zylinder (2a, 2c) und einen ersten Auslass (4a,
4b) zum Ausleiten von Abgas aus dem ersten Zylinder (2a, 2c) aufweist,
- mit wenigstens einem zweiten Zylinder (2b, 2d), der einen zweiten Einlass (3c, 3d)
zum Einleiten von Luft in den zweiten Zylinder (2c, 2d) und einen zweiten Auslass
(4c, 4d) zum Ausleiten von Abgas aus dem zweiten Zylinder (2b, 2d) aufweist,
- mit einer Abgas-Rückführungsleitung (5a, 5b), welche den ersten Auslass (4a, 4b)
fluidisch mit dem zweiten Einlass (3c, 3d) verbindet, so dass das aus dem ersten Zylinder
(2a, 2c) ausgestoßene Abgas in den zweiten Zylinder (2b, 2d) zur zusätzlichen Expansion
einleitbar ist,
- wobei die Brennkraftmaschine (1) durch Unterbinden der Zufuhr von Luft in den zweiten
Zylinder (2b, 2d) in einen Teillast-Betriebszustand umschaltbar ist,
- wobei die Brennkraftmaschine (1) ein Steuerventil (6a, 6b) umfasst, mittels welchem
einstellbar ist, welcher Bruchteil des aus dem ersten Zylinder (2a, 2c) ausgestoßenen
Abgases im Teillast-Betriebszustand über die AbgasRückführungsleitung (5a, 5b) wieder
in den zweiten Zylinder (2b, 2d) eingeleitet wird.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Auslass (4a, 4b) fluidisch mit einer Abgas-Abführungsleitung (7a, 7b) der
Brennkraftmaschine zum Abführen des Abgases aus der Brennkraftmaschine (1) verbunden
ist,
wobei die Abgas-Rückführungsleitung (7a, 7b) in einem Abzweigungspunkt (10a, 10b)
von der Abgas-Abführungsleitung (7a, 7b) abzweigt.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) zwischen einem ersten Zustand und einem zweiten Zustand
verstellbar ausgebildet ist, derart, dass es in dem ersten Zustand die Abgas-Rückführungsleitung
(5a, 5b) verschließt und die Abgas-Abführungsleitung (7a, 7b) stromab des Abzweigungspunkts
(10a, 10b) zum Abführen des Abgases aus der Brennkraftmaschine (1) freigibt und in
einem zweiten Zustand die Abgas-Rückführungsleitung (5a, 5b) freigibt und die Abgas-Abführungsleitung
(7a, 7b) stromab des Abzweigungspunkts (10a, 10b) verschließt, so dass das aus dem
ersten Zylinder (2a, 2c) ausgeleitete Abgas über die Abgas-Rückführungsleitung (5a,
5b) dem zweiten Zylinder (2b, 2d) zugeführt wird.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Brennkraftmaschine (1) eine Steuerungseinrichtung (11) aufweist, mittels welcher
das Steuerventil (6a, 6b) zwischen dem ersten und dem zweiten Zustand verstellbar
ist, in Abhängigkeit davon, ob sich die Brennkraftmaschine (1) im Teillast-Betriebszustand
befindet oder nicht.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) in den ersten Zustand eingestellt ist, wenn sich der zweite
Zylinder (2b, 2d) nicht im Teillast-Betriebszustand befindet.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) in den zweiten Zustand eingestellt ist, wenn sich der zweite
Zylinder (2c, 2d) im Teillast-Betriebszustand befindet.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) in der Abgas-Rückführungsleitung (5a, 5b) angeordnet ist.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) im Abzweigungspunkt (10a, 10b) angeordnet ist.
9. Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) teilweise in der Abgas-Rückführungsleitung (5a, 5b) und
teilweise in der Abgas-Abführungsleitung (7a, 7b) stromab des Abzweigungspunkts (10a,
10b) angeordnet ist.
10. Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) als Klappenventil (12) ausgebildet ist.
11. Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuerventil (6a, 6b) als Schmetterlingsventil (13) ausgebildet ist.
12. Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1), insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
- gemäß welchem in einem Normallast-Betriebszustand der Brennkraftmaschine (1) in
wenigstens einen ersten und wenigstens einen zweiten Zylinder (2a, 2b, 2c, 2d) der
Brennkraftmaschine Luft eingeleitet und Abgas ausgeleitet wird,
- gemäß welchem in einem Teillast-Betriebszustand der Brennkraftmaschine (1) die Luftzufuhr
in den zweiten Zylinder (2b, 2d) unterbunden ist und das aus dem ersten Zylinder (2a,
2c) ausgeleitete Abgas wenigstens teilweise in den zweiten Zylinder (2b, 2d) rückgeführt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, das
die Brennkraftmaschine (1) ein Steuerventil (6a, 6b) umfasst, mittels welchem in der
Brennkraftmaschine eingestellt wird, welcher Bruchteil des aus dem ersten Zylinder
(2a, 2c) ausgestoßenen Abgases im Teillast-Betriebszustand über die Abgas-Rückführungsleitung
(5a, 5b) in den zweiten Zylinder (2b, 2d) eingeleitet wird.