[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 10 2006 025 611 B3 ist ein Kontakthalter für einen Stecker oder eine Steckdose bekannt, bei dem ein
Schutzteil an einer Frontseite eine Dichtkappe aufweist. Die Dichtkappe umfasst Durchgänge
für Kontakte.
[0003] Die
DE 1 202 374 A offenbart eine aus zwei Kupplungsteilen bestehende elektrische Kupplung. Bei den
beiden Kupplungsteilen sind in nicht-gekuppeltem Zustand die spannungsführenden Kontakte
abgedeckt. Die Stromzuführung für den als Schleifkontakt ausgebildeten Kontakt erfolgt
über Leitungen, die an Klemmschrauben angeschlossen sind und durch Bohrungen geführt
sind. Eine Hülse, die Klemmschrauben und die Stromzuleitungen sind durch eine konzentrisch
zur Hülse angeordnete zylindrische Haube abgedeckt.
[0004] Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird durch einen Steckverbinder gemäß
dem Anspruch 1 gelöst.
[0005] Dadurch, dass ein Verschlusselement zum Verschließen einer Öffnung beweglich innerhalb
einer elektrisch leitfähigen Kontaktbuchse gelagert ist, kann der Kontaktstift vorteilhaft
zum einen von radial außen umgriffen werden und zum anderen kann vorteilhaft die Öffnung
verschlossen werden, wodurch ein Berührschutz geschaffen wird. Des Weiteren wird durch
das Verschlusselement ein Schmutzeintrag im Bereich der Kontaktbuchse verhindert.
Ebenso kann vorteilhaft eine spritzwassergeschützte beziehungsweise wasserdichte Ausführung
des Steckverbinders realisiert werden.
[0006] In einer vorteilhaften Ausführungsform stützt sich das Verschlusselement mittels
einer ersten Vorspanneinrichtung und einem Gegenlagerabschnitt ab. Die erste Vorspanneinrichtung
drückt das Verschlusselement in Richtung der Öffnung. Dadurch wird vorteilhaft bei
einem nicht eingesteckten Kontaktstift die Öffnung verschlossen.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umgreift eine zweite Vorspanneinrichtung
einen Kontaktabschnitt der Kontaktbuchse zumindest abschnittsweise. Hierdurch wird
der Kontaktabschnitt radial zusammengedrückt und so wird stets eine Vorspannkraft
bereitgestellt, um die elektrische Kontaktierung mit dem Kontaktstift herzustellen.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein distaler Abschnitt des Verschlusselements
als Gegenlager zu der zweiten Vorspanneinrichtung ausgebildet. Hierdurch wird vorteilhaft
erreicht, dass der Federweg der zweiten Vorspanneinrichtung gering ausfallen kann,
was sich vorteilhaft auf die Ausführung der zweiten Vorspanneinrichtung auswirkt,
und so vorteilhaft die Kontaktkraft zur Kontaktierung des Kontaktstifts genau einstellbar
ist und über die Lebensdauer des Steckverbinders nicht wesentlich abnimmt.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der distale Abschnitt des Verschlusselements
einen Außendurchmesser auf, der mit einem Außendurchmesser des aufzunehmenden Kontaktstifts
und/oder mit einem Innendurchmesser der Öffnung im Wesentlichen korrespondiert. Damit
fungiert das Verschlusselement vorteilhaft sowohl zum Verschließen der Öffnung als
auch als Gegenlager für die zweite Vorspanneinrichtung.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der distale Abschnitt des Verschlusselements
in Steckrichtung einer Durchmesserzunahme auf, wobei die Durchmesserzunahme derart
mit dem Kontaktabschnitt korrespondiert, so dass sich der Kontaktabschnitt bei einem
Steckvorgang voröffnet.
[0011] Dadurch kann vorteilhaft vermieden werden, dass die Spitze des Kontaktstifts die
Buchse berührt. Dadurch wird der Abrieb im Bereich der Pinspitze vermieden und der
Kontaktstift wird so bevorzugt in einem Bereich kontaktiert, der einen gleichbleibenden
Außendurchmesser aufweist.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der distale Abschnitt des Verschlusselements
in Steckrichtung nach der Durchmesserzunahme eine Durchmesserabnahme auf. Hierdurch
wird vorteilhaft erreicht, dass bei mittels des Verschlusselements verschlossener
Öffnung die zweite Vorspanneinrichtung in einer gegenüber der Voröffenposition entspannten
Position befindet.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kontaktbuchse in einem Isolierkörper
angeordnet. Die Öffnung ist in einem von dem Isolierkörper verschiedenen Dichtelement
insbesondere aus Silikon ausgeführt. Vorteilhaft ist so eine Materialabstimmung von
Dichtelement und Verschlusselement zum Verschließen der Öffnung möglich. Insbesondere
kann so auch eine Wasserdichtung Ausführung des Steckverbinders realisiert werden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind ein die Öffnung definierendes Material
und das Verschlusselement elektrisch isolierend ausgeführt. Hierdurch wird vorteilhaft
der Kontakt- und Berührschutz des Steckverbinders hergestellt.
[0015] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Für funktionsäquivalente Größen und Merkmale
werden in allen Figuren auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen
Bezugszeichen verwendet.
[0016] Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
Figuren 1
und 3 eine schematische Schnittansicht einer Kontaktbuchse; und
Figuren 2
und 4 eine schematische Schnittansicht durch einen Steckverbinder mit der Kontaktbuchse.
[0017] Figur 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer elektrisch leitfähigen Kontaktbuchse
2 eines Steckverbinders. Die Kontaktbuchse 2 ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch
zu einer Mittellängsachse 4 aufgebaut. Die Kontaktbuchse 2 ist zur Aufnahme eines
nicht dargestellten Kontaktstifts in einen Aufnahmeraum 8 in eine Steckrichtung 6
aufgebaut. Des Weiteren ist die Kontaktbuchse 2 zum Herstellen einer elektrisch leitfähigen
Verbindung zwischen der Kontaktbuchse 2 und dem Kontaktstift ausgebildet. Die Kontaktbuchse
2 ist innerhalb des Steckverbinders angeordnet und wie nachfolgend erläutert durch
eine Öffnung in dem Steckverbinder zugänglich.
[0018] Zum Verschließen der vorangehend erläuterten Öffnung ist ein bevorzugt elektrisch
nicht leitendes bzw. elektrisch isolierendes Verschlusselement 10 beweglich innerhalb
der Kontaktbuchse 2 gelagert. Das Verschlusselement 10 stützt sich mittels einer ersten
Vorspanneinrichtung 12 an einem Gegenlagerabschnitt 14 der Kontaktbuchse 2 ab. Die
erste Vorspanneinrichtung 12 drückt das Verschlusselement 10 entgegen der Steckrichtung
6. In der gezeigten Position befindet sich das Verschlusselement 10 in Steckrichtung
6 an einem Anschlag 16 der Kontaktbuchse 2, der die Bewegung des Verschlusselements
10 in Steckrichtung 6 begrenzt. Aus Übersichtsgründen ist der Kontaktstift nicht dargestellt.
[0019] Mittels eines weiteren Anschlags 18 und einem Durchmessersprung 20 des Verschlusselements
10 wird die Bewegung des Verschlusselements 10 entgegen der Steckrichtung 6 begrenzt.
Liegt der Durchmessersprung 20 an dem Anschlag 18 an, so ragt das Verschlusselement
10 abschnittsweise aus der Kontaktbuchse 2 heraus und verschließt die vorgenannte
Öffnung des Steckverbinders.
[0020] Entgegen der Steckrichtung 6 weist die Kontaktbuchse 2 einen Kontaktabschnitt 22
auf. Der Kontaktabschnitt 22 umfasst Kontaktstege 24, die durch Einschnitte 26 voneinander
getrennt sind. Die Kontaktstege 24 weisen eine quer zur Mittellängsachse 4 orientierte
äußere Ringnut 28 auf, in der ein zweites Vorspannelement 30 in Form einer Ringfeder
angeordnet ist. Die zweite Vorspanneinrichtung 30 umgreift somit den Kontaktabschnitt
22 zumindest abschnittsweise, um den Kontaktabschnitt 22 radial in Richtung der Mittelängsachse
4 zusammenzudrücken.
[0021] Der nicht dargestellte Kontaktstift drückt bei Zuführung in Steckrichtung auf die
distale Abschlussfläche 32 des Verschlusselements 10 und bewegt somit das Verschlusselement
10 in Steckrichtung 6. Ohne zugeführtem Kontaktstift ist das Verschlusselement entgegen
der Steckrichtung 6 bewegt angeordnet, womit ein distaler Abschnitt 34 mit seiner
zylinderförmigen Außenwand an einer inneren Kontaktfläche 36 anliegt und damit ein
Gegenlager zu der zweiten Vorspanneinrichtung 30 bildet. Hierzu weist der distale
Abschnitt 34 einen Außendurchmesser 38 auf.
[0022] Für den Kontaktstift weist der Kontaktbereich 22 eine distale Einführschräge 40 auf.
In Steckrichtung 6 schließt sich an die innere Kontaktfläche 36 ein Einführbereich
42 für das Verschlusselement 10 an. Des Weiteren weist die Kontaktbuchse 2 eine ringförmige
Befestigungsnut 44 zur Anordnung in einem Isolierkörper auf.
[0023] Figur 2 zeigt in schematischer Form eine Schnittansicht eines Steckverbinders 50,
wobei ein jeweiliger Kontaktstift 52 zur Erläuterung der Funktion der Kontaktbuchse
2 gezeigt ist. In dem Steckverbinder 50 sind die Kontaktbuchsen 2a und 2b gemäß der
Ausführung in der Figur 1 aufgenommen. Der distale Abschnitt 34 des Verschlusselements
10 weist den Außendurchmesser 38 auf, der mit einem Außendurchmesser 54 des aufzunehmenden
Kontaktstifts und/oder mit einem Innendurchmesser der Öffnung 60 im Wesentlichen korrespondiert.
Der Steckverbinder 50 weist einen Isolierkörper 62 auf, in dem die Kontaktbuchse 2
im Wesentlichen feststehend angeordnet ist.
[0024] Die Öffnung 60 ist bei nicht zugeführtem Kontaktstift 52 durch das Verschlusselement
10 verschlossen. Wird der Kontaktstift 52 in Steckrichtung 6 zugeführt, so verlagert
sich das Verschlusselement 10 in Steckrichtung 6. Hierbei gibt das Verschlusselement
10 die inneren Kontaktflächen 36 des Kontaktabschnitts 22 frei und die inneren Kontaktflächen
36 können den Kontaktstift 52 umgreifen.
[0025] Des Weiteren umfasst der Steckverbinder 50 ein Dichtelement 64, in dem die Öffnung
60 ausgeführt ist. Das Dichtelement 64 ist im Wesentlichen feststehend mit dem Isolierkörper
62 verbunden, weist jedoch gegenüber dem Isolierkörper 62 eine höhere Elastizität
auf, um derart mit dem Verschlusselement 10 zusammenzuwirken, so dass die Öffnung
60 bevorzugt wasserdicht verschließbar ist. Selbstverständlich kann die Öffnung 60
auch nicht wasserdicht verschließbar sein und bietet nur einen Berührschutz.
[0026] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Kontaktbuchse 2 in einer schematischen
Schnittansicht. Im Unterschied zu Figur 1 weist der distale Abschnitt 34 des Verschlusselements
10 in Steckrichtung 6 eine Durchmesserzunahme 70 auf. Die Durchmesserzunahme 70 korrespondiert
derart mit dem Kontaktabschnitt 22 und insbesondere derart mit den inneren Kontaktflächen
36, so dass sich der Kontaktabschnitt 22 bei einem Steckvorgang des Kontaktstifts
52 voröffnet. Diese Voröffnung bedeutet, dass sich die Kontaktstege 24 mittels der
Durchmesserzunahme 70 radial nach außen bewegen und damit die Kontaktierung zwischen
der inneren Kontaktfläche 36 und dem Kontaktstift 52 erst dann erfolgt, wenn die Spitze
des Kontaktstifts 52 beim Einführen in die Kontaktbuchse 2 die inneren Kontaktflächen
36 bereits passiert hat.
[0027] Ein Abschnitt 72 des Verschlusselements 10 weist den distalen Außendurchmesser 38a
auf. Befindet sich das Verschlusselement 10 in einer Position, in der es sich mit
dem Außendurchmesser 38a im Bereich der inneren Kontaktflächen 36 befindet, so begrenzen
die inneren Kontaktflächen 36 einen Innendurchmesser 68. Ausgehend von dem distalen
Außendurchmesser 38a nimmt der Durchmesser in einem Abschnitt 74 bis zur Durchmesserzunahme
70 zu. In einem Abschnitt 76 nimmt der Außendurchmesser in Steckrichtung 6 wieder
ab, um im proximalen Abschnitt 78 des distalen Abschnitts 34 auf den Außendurchmesser
38a zurückzufallen. An den proximalen Abschnitt 78 des distalen Abschnitts 34 schließt
sich ein proximaler Abschnitt 80 des Verschlusselements 10 an.
[0028] In Figur 4 ist analog zur Figur 2 eine Ausführungsform des Steckverbinders 50 gezeigt.
Im Unterschied zu Figur 2 ist die Öffnung 60 im Isolierkörper 62 ausgeführt. Die Öffnung
60 verjüngt sich entgegen der Steckrichtung 6, womit die Abschnitte 72 und 74 zumindest
teilweise in der Öffnung 60 aufgenommen werden können.
1. Ein Steckverbinder (50) mit einer elektrisch leitfähigen Kontaktbuchse (2) zur Aufnahme
eines Kontaktstifts (52) und zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit dem
Kontaktstift (52), wobei die Kontaktbuchse (2) mittels einer Öffnung (60) in dem Steckverbinder
(50) zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verschlusselement (10) zum Verschließen der Öffnung (50) beweglich innerhalb
der Kontaktbuchse (10) gelagert ist.
2. Der Steckverbinder (50) nach dem Anspruch 1, wobei sich das Verschlusselement (10)
mittels einer ersten Vorspanneinrichtung (12) an einem Gegenlagerabschnitt (14) abstützt,
wobei die erste Vorspanneinrichtung (12) das Verschlusselement (10) in Richtung der
Öffnung (60) drückt.
3. Der Steckverbinder (50) nach dem Anspruch 1 oder 2, wobei eine zweite Vorspanneinrichtung
(30) einen Kontaktabschnitt (22) der Kontaktbuchse (2) zumindest abschnittsweise umgreift,
um den Kontaktabschnitt (22) radial zusammenzudrücken.
4. Der Steckverbinder (50) nach dem Anspruch 3, wobei ein distaler Abschnitt (34) des
Verschlusselements (10) als Gegenlager zu der zweiten Vorspanneinrichtung (30) ausgebildet
ist.
5. Der Steckverbinder (50) nach Anspruch 3 oder 4, wobei der distale Abschnitt (34) des
Verschlusselements (10) einen Außendurchmesser (38) aufweist, der mit einem Außendurchmesser
(54) des aufzunehmenden Kontaktstifts (52) und/oder mit einem Innendurchmesser der
Öffnung (60) im Wesentlichen korrespondiert.
6. Der Steckverbinder (50) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der distale Abschnitt
(34) des Verschlusselements (10) in Steckrichtung (6) eine Durchmesserzunahme (70)
aufweist, und wobei die Durchmesserzunahme (70) derart mit dem Kontaktabschnitt (22)
korrespondiert, sodass sich der Kontaktabschnitt (22) bei einem Steckvorgang voröffnet.
7. Der Steckverbinder (50) nach dem Anspruch 6, wobei der distale Abschnitt (34) in Steckrichtung
(6) nach der Durchmesserzunahme (70) eine Durchmesserabnahme aufweist.
8. Der Steckverbinder (50) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Kontaktbuchse
(2) in einem Isolierkörper (62) angeordnet ist, und wobei die Öffnung (60) in einem
von dem Isolierkörper (62) unterschiedlichen Dichtelement (64) insbesondere aus Silikon
ausgeführt ist.
9. Der Steckverbinder (50) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein die Öffnung
(60) definierendes Material, insbesondere der Isolierkörper (62) und/oder das Verschlusselement
(10) elektrisch isolierend ausgeführt sind.