GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine mit einem pneumatischen
Schlagwerk, insbesondere mit einem durch einen Taumelantrieb angetriebenen pneumatischen
Schlagwerk.
[0002] Ein durch einen Taumelantrieb angetriebenes pneumatisches Schlagwerk ist beispielsweise
aus der
DE 2005 03673101 A1 bekannt.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat einen Werkzeughalter zum Haltern eines
Werkzeugs auf einer Arbeitsachse und einen Elektromotor. Eine erste Vorgelegewelle
ist auf einer zu der Arbeitsachse parallelen Achse angeordnet und mit dem Elektromotor
gekoppelt. Ein erstes Drehlager, in welchem Die erste Vorgelegewelle ist um die Achse
in einem ersten Drehlager drehbar gelagert und längs der Achse fixiert. Ein Taumelantrieb
ist auf die Vorgelegewelle aufgesetzt. Der Taumelantrieb hat eine längs der ersten
Vorgelegewelle bewegliche Schalthülse zum Ankoppeln und Abkoppeln des Taumelantriebs
an die Drehbewegung der ersten Vorgelegewelle. Ein pneumatisches Schlagwerk hat einen
an den Taumelantrieb angekoppelten Erreger und einen über eine pneumatische Kammer
an den Erreger angekoppelten Schläger. Eine zweite Vorgelegewelle ist auf der Achse
und in Verlängerung der ersten Vorgelegewelle angeordnet. Die zweite Vorgelegewelle
ist um die Achse in einem zweiten Drehlager drehbar gelagert. Die zweite Vorgelegewelle
ist längs der Achse beweglich. Auf der zweiten Vorgelegewelle ist ein Ritzel vorgesehen,
welches mit einer Verzahnung einer auf der Arbeitsachse angeordneten Abtriebswelle
kämmt.
[0004] Die Vorgelegewelle unterliegt axialen und radialen Belastungen aufgrund der Rückwirkung
durch das pneumatische Schlagwerk und den Drehantrieb der Werkzeugaufnahme. Eine mehrfache
Lagerung und Abstützung der Vorgelegewelle ist herstellungsbedingt nicht zu lösen.
Die zugehörigen Lager lassen sich nicht ausreichend genau zueinander auf einer Achse
positionieren. Die erfindungsgemäße Lösung basiert darauf, dass zwar für den Taumelantrieb
eine axial fixierte Vorgelegewelle hingegen für den Drehantrieb eine axial schwimmende
Vorgelegewelle möglich ist. Es wurde erkannt, dass durch Teilen der Vorgelegewelle
und die unterschiedliche Lagerung einen größere Anzahl von radial fixierenden Stützlagern
verwendet werden kann, ohne erhöhten Aufwand hinsichtlich der Ausrichtung der Lager
bezüglich der Achse.
[0005] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die erste Vorgelegewelle längs der Achse fixiert
gelagert und die zweite Vorgelegewelle längs der Achse schwimmend gelagert ist. Die
zweite Vorgelegewelle kann gegenüber der ersten Vorgelegewelle frei drehbar sein.
[0006] Der erste Drehlager zum Lagern der ersten Vorgelegewelle kann genau zwei Wälzlager
aufweisen, welche längs der Achse zueinander versetzt angeordnet sind.
[0007] Das zweite Drehlager kann zum Lagern der zweiten Vorgelegewelle genau ein Wälzlager
aufweisen. Die erste Vorgelegewelle hat stirnseitig eine zylindrische Aufnahme, in
welche die zweite Vorgelegewelle eingesetzt ist. Die erste Vorgelegewelle stützt somit
die zweite Vorgelegewelle in radialer Richtung ab.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0008] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Bohrhammer
- Fig. 2
- einen vergrößerten Teilausschnitt von Fig. 1
[0009] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0010] Fig.1 zeigt einen beispielhaften Bohrhammer
1. Der Bohrhammer
1 hat einen Werkzeughalter
2, in welchen ein Schaftende eines Werkzeug, z.B. eines des Bohrers, eingesetzt werden
kann. Einen primären Antrieb des Bohrhammers
1 bildet ein Elektromotor
3, welcher ein Schlagwerk
4 und eine Abtriebswelle
5 antreibt. Ein Batteriepaket oder eine Netzleitung
6 versorgt den Elektromotor
3 mit Strom. Ein Anwender kann den Bohrhammer
1 mittels eines Handgriffs
7 führen und den Bohrhammer
1 mittels eines Systemschalters
8 in Betrieb nehmen. Im Betrieb dreht der Bohrhammer
1 das Werkzeug kontinuierlich um eine Arbeitsachse
9 und kann dabei den Bohrer in Schlagrichtung
10 längs der Arbeitsachse
9 in einen Untergrund schlagen. Ein Wahlschalter
11 kann das Schlagwerk
4 oder die Abtriebswelle
5 selektiv abschalten, um einen rein drehenden, rein schlagenden oder einen kombiniert
drehenden und schlagenden Betrieb zu ermöglichen.
[0011] Der Elektromotor
3 ist mit einer ersten Vorgelegewelle
12 gekoppelt. Die erste Vorgelegewelle
12 liegt auf einer Achse
13, welche parallel zu der Arbeitsachse
9 des Schlagwerks
4 bzw. des Werkzeughalters
2 versetzt ist. Die erste Vorgelegewelle
12 wird durch ein erstes Drehlager
14 gelagert. Das Drehlager
14 hat zwei Wälzlager, die längs der Achse
13 versetzt die erste Vorgelegewelle
12 an zwei Stellen abstützen. Das dem Elektromotor
3 nähere, rechte Wälzlager
15 ist beispielsweise ein Kugellager. Das andere linke Wälzlager
16 ist beispielsweise ein Nadellager. Die erste Vorgelegewelle
12 ist in dem ersten Drehlager
14 längs der Achse
13 fixiert. Die Fixierung kann beispielsweise durch das gegenläufige Anstellen der beiden
Wälzlager erfolgen. Ebenfalls kann ein Kugellager mit einem sehr geringem axialen
Spiel verwendet werden und mit, beispielsweise einem Presssitz, ortsfest auf der ersten
Vorgelegewelle
12 befestigt sein.
[0012] Die erste Vorgelegewelle
12 trägt einen Taumelantrieb
17. Eine Taumelscheibe
18 ist vorzugsweise drehbar auf die erste Vorgelegewelle
12 aufgesetzt, so dass sich die erste Vorgelegewelle
12 drehen kann ohne zwingend den Taumelantrieb
17 anzutreiben. Eine Schalthülse
19 ist auf der ersten Vorgelegewelle
12 längs der Achse
13 verschiebbar. Die Schalthülse
19 greift in eine Verzahnung
20 auf der ersten Vorgelegewelle
12 ein. Die Taumelscheibe
19 hat eine weitere Verzahnung
21, in welche die Schalthülse
19 je nach axialer Stellung eingreift oder nicht eingreift. Der Wahlschalter
11 bewegt die Schalthülse
19 zwischen den beiden Stellungen und schaltet somit den Taumelantrieb
17 aus bzw. an.
[0013] Der Taumelantrieb
17 treibt ein pneumatisches Schlagwerk
4 an. Ein Erreger
22 ist auf der Arbeitsachse
9 geführt. Ein Taumelfinger
23 des Taumelantriebs
17 ist an den Erreger
22 angekoppelt und zwingt diesen zu einer periodischen Vor- und Rückbewegung längs der
Arbeitsachse
9. Der beispielhafte Erreger
22 ist topfförmig ausgestaltet. Ein Schläger
24 ist in den Erreger
22 eingesetzt. Der Schläger
24 schließt in dem Erreger
22 eine pneumatische Kammer
25 ab, die als Luftfeder den Schläger
24 an den Erreger
22 ankoppelt. Der Schläger
24 kann mittelbar oder unmittelbar via einen Döpper
26 auf das in dem Werkzeughalter
2 gehalterte Werkzeug aufschlagen.
[0014] Eine zweite Vorgelegewelle
27 liegt auf der Achse
13. Die zweite Vorgelegewelle
27 ist gegenüber der ersten Vorgelegewelle
12 frei um die Achse
13 drehbar. Die zweite Vorgelegewelle
27 ist nicht durch die erste Vorgelegewelle
12 angetrieben. Die zweite Vorgelegewelle
27 ist schwimmend auf der Achse
13 gelagert. Die zweite Vorgelegewelle
27 ist längs der Achse
13 gegenüber der ersten Vorgelegewelle
12 beweglich. Ein zweites Drehlager
28 lagert die zweite Vorgelegewelle
27. Das Drehlager
28 enthält genau ein Wälzlager
29, in welchem das von der ersten Vorgelegewelle
12 abgewandte Ende der zweiten Vorgelegewelle
27 getragen ist. Das Wälzlager
29 ist vorzugsweise ein Nadellager, welches keine oder nur eine geringe axiale Führung
der zweiten Vorgelegewelle
27 erzwingt. Das der ersten Vorgelegewelle
12 zugewandte Ende der zweiten Vorgelegewelle
27 ist an der ersten Vorgelegewelle
12 abgestützt. Beispielsweise kann die der zweiten Vorgelegewelle
27 zugewandte Stirnseite der ersten Vorgelegewelle
12 eine zylindrische Aufnahme
30 aufweisen. Die zweite Vorgelegewelle
27 liegt in der Aufnahme
30. Die Aufnahme
30 hat gegenüber der zweiten Vorgelegewelle
27 ein Spiel, so dass die beiden Vorgelegewellen
12, 27 gegenüber einander drehbar sind. Die zweite Vorgelegewelle
27 kann von dem Elektromotor
3 entkoppelt sein.
[0015] Ein Ritzel
31 ist beispielsweise auf der zweiten Vorgelegewelle
27 gelagert. Das Ritzel
31 ist vorzugsweise frei gegenüber der zweiten Vorgelegewelle
27 drehbar. Eine Hülse
32 kann das Ritzel
31 an die ersten Vorgelegewelle
12 ankoppeln. Die beispielhafte Hülse
32 hat eine Außenverzahnung, die in eine Innenverzahnung
33 an der Stirnseite der ersten Vorgelegewelle
12 eingreift. Das Ritzel
31 und die Hülse
32 können einteilig oder in anderer Weise miteinander verbunden sein. In der beispielhaften
Ausgestaltung ist haben das Ritzel
31 und die Hülse
32 den gleichen Querschnitt. Die Hülse
32 ist vorzugsweise längs der Achse
13 verschiebbar, z.B. durch den Wahlschalter
11. Je nach Stellung greift die Hülse
32 in die erste Vorgelegewelle
12 ein, wodurch das Ritzel
31 von dem Elektromotor
3 angetrieben ist, oder ist außer Eingriff und ohne Antrieb. In einer Ausgestaltung
ohne abschaltbaren Drehantrieb des Werkzeughalters
2 können das Ritzel
31 und die Hülse
32 axial unbeweglich auf der zweiten Vorgelegewelle
27 angeordnet sein. Beispielsweise sind das Ritzel
31 und die Hülse
32 mit einem Presssitz auf der zweiten Vorgelegewelle
27 aufgesetzt oder einteilig mit der Vorgelegewelle
27 ausgebildet.
[0016] Das Ritzel
31 kämmt mit einer Verzahnung
34 auf der Abtriebswelle
5. Die Abtriebswelle
5 dreht sich um die Arbeitsachse
9 und ist mit dem Werkzeughalter
2 zum Übertragen der Drehbewegung auf das Werkzeug gekoppelt.
1. Handwerkzeugmaschine mit
einem Werkzeughalter (2) zum Haltern eines Werkzeugs auf einer Arbeitsachse (9), einem
Elektromotor (3),
einer ersten Vorgelegewelle (12), die auf einer zu der Arbeitsachse (9) parallelen
Achse (13) angeordnet und mit dem Elektromotor (3) gekoppelt ist,
einem ersten Drehlager (14), in welchem die erste Vorgelegewelle (12) um die Achse
(13) drehbar gelagert und längs der Achse (13) fixiert ist,
einem Taumelantrieb (17), der auf die Vorgelegewelle (12) aufgesetzt ist und eine
längs der ersten Vorgelegewelle (12) bewegliche Schalthülse (19) zum Ankoppeln und
Abkoppeln des Taumelantriebs (17) an die Drehbewegung der ersten Vorgelegewelle (12)
aufweist,
einem pneumatischen Schlagwerk (4), das einen an den Taumelantrieb (17) angekoppelten
Erreger (22) und einen über eine pneumatische Kammer (25) an den Erreger (22) angekoppelten
Schläger (24) aufweist,
einer zweiten Vorgelegewelle (27), die auf der Achse (13) und in Verlängerung der
ersten Vorgelegewelle (12) angeordnet ist,
einem zweiten Drehlager (28), in welchem die zweite Vorgelegewelle (27) um die Achse
(13) drehbar gelagert und längs der Achse (13) beweglich ist,
einem auf der zweiten Vorgelegewelle (27) vorgesehenen Ritzel (31) und
einer auf der Arbeitsachse (9) angeordneten Abtriebswelle (5), die eine mit dem Ritzel
(31) kämmende Verzahnung (34) aufweist und an den Werkzeughalter (2) zum Drehen des
Werkzeughalters um die Arbeitsachse (9) angekoppelt ist.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorgelegewelle (12) längs der Achse (13) fixiert gelagert und die zweite
Vorgelegewelle (27) längs der Achse (13) schwimmend gelagert ist.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Vorgelegewelle (27) gegenüber der ersten Vorgelegewelle (12) frei drehbar
ist.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hülse (32) das Ritzel (31) an die erste Vorgelegewelle (27) ankoppelt.
5. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ritzel (31) drehbar auf der zweiten Vorgelegewelle (27) aufgesetzt ist.
6. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Drehlager (14) zum Lagern der ersten Vorgelegewelle (12) genau zwei Wälzlager
aufweist, welche längs der Achse (13) zueinander versetzt angeordnet sind.
7. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehlager (28) zum Lagern der zweiten Vorgelegewelle (27) genau ein Wälzlager
aufweist und die erste Vorgelegewelle (12) stirnseitig eine zylindrische Aufnahme
(30) aufweist, in welche die zweite Vorgelegewelle (27) eingesetzt ist.
8. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzlager Kugellager oder Nadellager umfassen.
9. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Erreger (22) topfförmig ausgebildet ist und der Schläger (24) in dem Erreger
(22) geführt ist.