Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Bearbeitungsaggregate für die Bearbeitung von plattenförmigen
Werkstücken mit zumindest einer Schmal- und einer Breitseite, wobei die Werkstücke
bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunstwerkstoffen oder dergleichen
bestehen, insbesondere Bearbeitungsaggregate nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Bearbeitungsaggregate der eingangs genannten Art finden bei der Bearbeitung von Werkstücken
breiten Einsatz, auf deren Schmalseite eine Kante bzw. Kantenmaterial aufgebracht
worden ist. Zur Bearbeitung solcher Werkstücke bzw. Kanten werden Bearbeitungsaggregate
eingesetzt, die eine Fräseinrichtung, insbesondere ein Bündigfräsaggregat, aufweisen,
mit der/dem die Kante zunächst annähernd bündig zur Werkstückoberfläche auf der Breitseite
des Werkstücks gefräst wird. Zur Nachbearbeitung der gefrästen Kante wird die Kante
mit einem Ziehklingenwerkzeug, insbesondere einer Profilziehklinge, abgezogen, sodass
eine glatte Oberfläche des Kantenmaterials entsteht. Zusätzlich wird in einem weiteren
Schritt, der nötig ist, wenn das Kantenmaterial mit Leim an die Schmalseite des Werkstücks
angebracht worden ist, herausgequollener Leim mittels einer Leimfugenziehklinge bzw.
eines Leimfugenmessers entfernt.
[0003] Beispielsweise offenbart die
DE 10 2007 029 918 A1 ein solches Bearbeitungsaggregat mit einer Ziehklinge, die drehbar und beabstandet
zur Fräse an einem Arm angebracht ist.
[0004] Derartige Bearbeitungsaggregate haben sich bewährt. Allerdings werden hinsichtlich
der Bearbeitungseffizienz und -qualität immer höhere Anforderungen gestellt.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bearbeitung von Kantenmaterial an
einem plattenförmigen Werkstück bei einfacher Konstruktion dahingehend zu verbessern,
dass die Bearbeitung unter Zeitersparnis schneller durchgeführt werden kann, wobei
gleichzeitig die Bearbeitung in qualitativer Hinsicht verbessert sein soll.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Bearbeitungsaggregat mit den Merkmalen
von Anspruch 1 und das Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 8 gelöst.
[0007] Demzufolge ist ein Bearbeitungsaggregat vorgesehen, das zur Bearbeitung von plattenförmigen
Werkstücken mit zumindest einer Schmal- und einer Breitseite dient, die bevorzugt
zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen.
Das Bearbeitungsaggregat weist eine Fräseinrichtung zum spanenden Bearbeiten, insbesondere
Bündigfräsen, des Werkstücks im Bereich einer Kante an der Schmalseite des Werkstücks,
eine erste Tasteinrichtung zum Tasten der Breitseite des Werkstücks zur Positionierung
der Fräseinrichtung relativ zur Breitseite des Werkstücks, und zumindest eine Nachbearbeitungseinrichtung,
insbesondere ein Leimfugenmesser, zum Nachbearbeiten des Werkstücks im Bereich der
gefrästen Kante, insbesondere auch zum Entfernen von Leimresten, weiter insbesondere
von der Breitseite des Werkstücks, auf. Erfindungsgemäß ist die Nachbearbeitungseinrichtung
derart angeordnet, dass die Nachbearbeitungseinrichtung zumindest abschnittsweise
zwischen der ersten Tasteinrichtung und der Fräseinrichtung in einer Ansicht senkrecht
zur Breitseite des Werkstücks, also in einer Draufsicht, vorzugsweise in einem der
Fräseinrichtung in Bearbeitungsrichtung nachgelagerten Bereich, angeordnet ist.
[0008] Des Weiteren ist erfindungsgemäß das Verfahren zum Bearbeiten eines plattenförmigen
Werkstücks mit zumindest einer Schmal- und einer Breitseite, die bevorzugt zumindest
teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen, vorzugsweise
mit dem erfindungsgemäßen Bearbeitungsaggregat, vorgesehen, das die Schritte von Aufbringen
eines Kantenmaterials an die Schmalseite des Werkstücks, Tasten der Breitseite des
Werkstücks durch eine erste Tasteinrichtung und Positionieren der Fräseinrichtung
relativ zur Breitseite des Werkstücks, spanendes Bearbeiten, insbesondere Bündigfräsen,
des Werkstücks im Bereich der Kante durch eine Fräseinrichtung und Nachbearbeiten
des Werkstücks im Bereich der gefrästen Kante, insbesondere auch Entfernen von Leimresten,
durch eine Nachbearbeitungseinrichtung, die zumindest abschnittsweise zwischen der
ersten Tasteinrichtung und der Fräseinrichtung angeordnet ist, während der spanenden
Bearbeitung durch die Fräseinrichtung, vorzugsweise in einem der Fräseinrichtung in
Bearbeitungsrichtung nachgelagerten Bereich, umfasst.
[0009] Während der Nachbearbeitung wird die Seite der Nachbearbeitungseinrichtung, die zu
der Breitseite des Werkstücks im Bereich der gefrästen Kante zeigt, elastisch bzw.
gefedert auf die Oberfläche der Werkstückbreitseite gedrückt, wobei durch die Relativbewegung
des Werkstücks und des Bearbeitungsaggregats zueinander Leimreste abgestreift bzw.
abgekratzt werden. Bei Änderungen der Oberfläche der Breitseite des Werkstücks bspw.
hinsichtlich der Werkstückdicke, der Werkstückparallelität oder der Werkstücklage
passt sich die Nachbearbeitungseinrichtung automatisch der Werkstückoberfläche an.
[0010] Dadurch, dass die Nachbearbeitungseinrichtung zumindest abschnittsweise in dem Bereich
zwischen der ersten Tasteinrichtung und der Fräseinrichtung angeordnet ist, erfolgt
die Nachbearbeitung durch die Nachbearbeitungseinrichtung unmittelbar nach der spanenden
Bearbeitung durch die Fräseinrichtung, nämlich nahezu gleichzeitig. Dies führt zu
einer Zeitersparnis, da kein separater Nachbearbeitungsschritt nötig ist.
[0011] Da sich die Nachbearbeitungseinrichtung nahe der Fräseinrichtung befindet, werden
im Falle eines rotierenden Bündigfräsers als Fräseinrichtung automatisch insbesondere
Leimreste, die durch die Nachbearbeitungseinrichtung entfernt worden sind, durch die
Fräseinrichtung, insbesondere durch die Zähne des Fräsmittels, entfernt und abbefördert.
Dadurch kann eine Beeinträchtigung der Bearbeitung durch Leimreste verhindert werden
und die Qualität der Bearbeitung erhöht werden.
[0012] Wenn sich die Nachbearbeitungseinrichtung zwischen der ersten Tasteinrichtung und
der Fräseinrichtung befindet, liegt des Weiteren ein Teil der Nachbearbeitungseinrichtung
immer auf der Breitseite des Werkstücks auf. Somit kann es nicht vorkommen, dass die
Nachbearbeitungseinrichtung die Werkstückoberfläche verlässt, wozu es bei herkömmlichen
Nachbearbeitungseinrichtungen bei der Nachbearbeitung von Werkstückecken oder Werkstücken
mit kleinen Außenradien kommen kann. Die im Stand der Technik vorgesehenen Aktuatoren
zum Ermöglichen eines Wiedereintritts der Nachbearbeitungseinrichtung nach Verlassen
der Werkstückoberfläche ohne Anstoßen bzw. Kollision mit dem Werkstück oder der Kante
sind somit bei der vorliegenden Erfindung nicht nötig.
[0013] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die spanende Bearbeitung durch die Fräseinrichtung
und die Nachbearbeitung durch die Nachbearbeitungseinrichtung in einem Arbeitsgang
durchzuführen bzw. zu kombinieren, in unmittelbarer zeitlicher und räumlicher Nähe.
Grob gesprochen sind also die Fräseinrichtung und die Nachbearbeitungseinrichtung
gleichzeitig im Eingriff mit dem Werkstück, sodass die Bearbeitung und Nachbearbeitung
eines Werkstückabschnitts im Wesentlichen gleichzeitig erfolgt.
[0014] Vorzugsweise ist die Nachbearbeitungseinrichtung ein Leimfugenmesser (Leimfugenziehklinge),
das im Wesentlichen von einer Breitseite des Werkstücks Leimreste entfernen kann.
Dazu wird das Leimfugenmesser gegen die Breitseite des Werkstücks gedrückt, die im
Bereich der gefrästen Kante liegt. Alternativ ist es auch denkbar, dass die Nachbearbeitungseinrichtung
einer Profilziehklinge entspricht, die die Oberfläche der gefrästen Kante glättet.
Insbesondere ist unter der Nachbearbeitungseinrichtung keine Tasteinrichtung zu verstehen,
die lediglich zur Ausrichtung bspw. der Fräseinrichtung relativ zum Werkstück dient.
[0015] Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0016] Das Bearbeitungsaggregat kann eine zweite Tasteinrichtung zum Tasten der Schmalseite
des Werkstücks zur Positionierung der Fräseinrichtung relativ zur Schmalseite des
Werkstücks aufweisen, wobei die Nachbearbeitungseinrichtung in einer Ansicht senkrecht
zur Breitseite des Werkstücks, also in einer Draufsicht, zumindest abschnittsweise
zwischen der ersten und zweiten Tasteinrichtung der Fräseinheit angeordnet ist. Es
ist auch eine Ausführungsform denkbar, die die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch
1 und diese Merkmale aufweist. Durch eine derartige Anordnung kann ebenfalls die unmittelbare
Nähe zwischen der Fräseinrichtung und der Nachbearbeitungseinrichtung erreicht werden.
[0017] Vorzugsweise ist die Fräseinrichtung auf einem nachgiebig gelagerten Tastschlitten
angeordnet, und die Nachbearbeitungseinrichtung ist an dem nachgiebig gelagerten Tastschlitten
der Fräseinrichtung angeordnet. Durch den Tastschlitten der Fräseinrichtung, der eine
nachgiebige Lagerung der Fräseinrichtung relativ zu weiteren Bauteilen, insbesondere
feststehenden Bauteilen des Bearbeitungsaggregats wie einem Tragrahmen, ermöglicht,
kann die Position der Fräseinrichtung dem Werkstück flexibel angepasst werden. Auch
kann sich die Nachbearbeitungseinrichtung entsprechend mit der Fräseinrichtung mitbewegen.
Eine Federkraft im Falle eines durch eine Feder gelagerten Tastschlittens erzeugt
die Bearbeitungskraft für die Nachbearbeitungseinrichtung.
[0018] Weiter vorzugsweise ist die Nachbearbeitungseinrichtung auf einem nachgiebig gelagerten
Tastschlitten der Nachbearbeitungseinrichtung angeordnet, der vorzugsweise zusätzlich
zum Tastschlitten der Fräseinrichtung vorgesehen ist und der weiter vorzugsweise über
ein flexibles Lager an einem Tragrahmen des Bearbeitungsaggregats vorgesehen ist.
Wenn ein zum Tastschlitten der Fräseinrichtung separater Tastschlitten der Nachbearbeitungseinrichtung
vorgesehen ist, der beispielsweise flexibel am Tragrahmen angeordnet ist, kann die
Bearbeitungskraft der Nachbearbeitungseinrichtung unabhängig von der Einstellung der
Fräseinrichtung eingestellt werden.
[0019] Eine flexible Lagerung der Nachbearbeitungseinrichtung kann sich zwischen dem Tastschlitten
der Nachbearbeitungseinrichtung und der Nachbearbeitungseinrichtung oder zwischen
dem Tastschlitten der Fräseinrichtung und der Nachbearbeitungseinrichtung befinden.
[0020] Vorzugsweise weist die Nachbearbeitungseinrichtung keine eigene Tasteinrichtung zum
Tasten der Breitseite des Werkstücks auf, sondern ist gleichzeitig Nachbearbeitungseinrichtung
im Sinne von Werkzeug und Tasteinrichtung bzw. Tastschuh. Dies vereinfacht den Aufbau
des Bearbeitungsaggregats und ermöglicht gleichzeitig eine höhere Präzision der Nachbearbeitung,
da keine getrennte Tasteinrichtung zur Positionierung der Nachbearbeitungseinrichtung
vorgesehen sein muss.
[0021] Des Weiteren kann eine weitere Nachbearbeitungseinrichtung, vorzugsweise eine Profilziehklinge,
zum Nachbearbeiten des Bereichs der gefrästen Kante vorgesehen sein, wobei diese weitere
Nachbearbeitungseinrichtung, die zusätzlich zur Nachbearbeitungseinrichtung der vorhergehenden
Ausführungsformen vorgesehen sein kann, in Bearbeitungsrichtung nachgelagert zur Fräseinrichtung
und vorzugsweise zur Nachbearbeitungseinrichtung der vorhergehenden Ausführungsformen
angeordnet ist.
[0022] Es ist aber auch denkbar, dass das Bearbeitungsaggregat frei von einer derart weiteren
Nachbearbeitungseinrichtung ist, da eine solche auf Grund eines speziellen Bündigfräswerkzeugs
als Fräseinrichtung nicht nötig ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn durch eine
spezielle Schneidengeometrie der Fräseinrichtung eine bessere Oberflächenqualität
als mit herkömmlichen Bündigfräsern bereits bei der spanenden Bearbeitung erreicht
werden kann.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung noch näher ersichtlich werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024]
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bearbeitungsaggregats
mit einem Werkstück;
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Bearbeitungsaggregat; und
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Bearbeitungsaggregats.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0025] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0026] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bearbeitungsaggregats zur
Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken 9, die eine Schmalseite 10a und eine Breitseite
10b aufweisen, die vorzugsweise senkrecht zueinander liegen. In Figur 1 liegt die
Breitseite 10b nach unten orientiert und ist nicht sichtbar, während die Schmalseite
10a des Werkstücks 9 weg von der Betrachtungsebene nach rechts hinten orientiert ist.
[0027] An dem Werkstück 9 ist auf der Schmalseite 10a eine Kante in Form eines Kantenmaterials
11 mittels einer Leimschicht aufgebracht. Die Leimschicht bildet zwischen der Schmalseite
10a des Werkstücks 9 und dem aufgebrachten Kantenmaterial 11 eine Leimfuge 12 aus.
[0028] Die Bearbeitung des Werkstücks 9 erfolgt unter einer Relativbewegung zu dem Bearbeitungsaggregat.
In den gezeigten Ausführungsformen wird das Aggregat während der Bearbeitung entlang
der Bearbeitungsrichtung B relativ zum Werkstück 9 bewegt. Alternativ sind auch Durchlaufmaschinen
denkbar, in denen die Werkstücke 9 relativ zum Bearbeitungsaggregat bewegt werden.
[0029] Während der Bearbeitung kommt zunächst die Fräseinrichtung 1 mit der in Figur 1 unten
angedeuteten Kante 11, die zuvor auf die Schmalseite 10a des Werkstücks 9 aufgebracht
worden, in Eingriff und fräst diese bündig mit der Werkstückoberfläche der Breitseite
10b. Die Fräseinrichtung 1 weist ein rotierbares Fräsmittel 1a auf. Unmittelbar nach
dieser spanenden Bearbeitung durch die Fräseinrichtung 1 bearbeitet die Nachbearbeitungseinrichtung
5 das Werkstück 9 im Bereich der gefrästen Kante. Die Nachbearbeitungseinrichtung
5 weist ein Leimfugenmesser auf, das an der Breitseite des Werkstücks 10b anliegt
und dadurch während der Bewegung des Bearbeitungsaggregats in die Bearbeitungsrichtung
B Leimreste, die aus der Leimfuge 12 austreten, entfernt.
[0030] Figur 1 zeigt des Weiteren eine erste Tasteinrichtung 2 zum Tasten der Breitseite
10b des Werkstücks 9. Die erste Tasteinrichtung 2 drückt folglich von unten gegen
die Breitseite 10b des Werkstücks und kann so die Fräseinrichtung 1 relativ zu der
Breitseite 10b des Werkstücks 9 positionieren. Des Weiteren ist eine zweite Tasteinrichtung
3 zum seitlichen Tasten der Schmalseite 10a des Werkstücks 9 vorgesehen, mittels derer
die Fräseinheit 1 relativ zum Werkstück 9 positioniert werden kann.
[0031] Damit die Nachbearbeitung des Werkstücks 9 unmittelbar nach der spanenden Bearbeitung
des Werkstücks erfolgen kann, ist die Nachbearbeitungseinrichtung 5 unmittelbar nachgelagert
zur Fräseinrichtung 1 angeordnet, und zwar zumindest abschnittsweise in einem Bereich,
der im Fräszeitpunkt zwischen der ersten Tasteinrichtung 2 und der Fräseinrichtung
1 liegt.
[0032] Die Nachbearbeitungseinrichtung 5 ist, wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich,
in der Ansicht senkrecht zur Breitseite 10b des Werkstücks 9 zumindest abschnittsweise
zwischen der ersten Tasteinrichtung 2 und der Fräseinrichtung 1 angeordnet. Des Weiteren
ist die Nachbearbeitungseinrichtung 5 zumindest abschnittsweise zwischen der ersten
Tasteinrichtung 2 und der zweiten Tasteinrichtung 3 angeordnet.
[0033] In Figur 2 ist auch der Punkt 5a sichtbar, in dem die Nachbearbeitungseinrichtung
5 in Bearbeitungsrichtung B betrachtet mit dem Werkstück 9 direkt nach der Bearbeitung
durch die Fräseinrichtung 1 derart in Kontakt kommt, dass die Leimreste an der Breitseite
10b des Werkstücks durch die Nachbearbeitungseinrichtung 5 entfernt werden können.
[0034] Figur 3 zeigt, dass das die Nachbearbeitungseinrichtung 5 bzw. das Leimfugenmesser
einen der Fräseinrichtung 1 nachgelagerten gebogenen Abschnitt aufweist, der sich
zumindest abschnittsweise um die Fräseinrichtung 1 herum erstreckt, wodurch beim Schwenken
des Bearbeitungsaggregats um bspw. einen Rand des Werkstücks 9 immer zufriedenstellend
Leimreste durch Kontakt zwischen der Werkstückoberfläche und dem Leimfugenmesser 5
entfernt werden können.
[0035] Insbesondere aus Figur 1 und Figur 3 ist ersichtlich, dass die Fräseinrichtung 1
auf dem nachgiebig gelagerten Tastschlitten 4 angeordnet ist und somit senkrecht zur
Bearbeitungsrichtung und zu einem Tragrahmen 13 verschiebbar ist. Die Nachbearbeitungseinrichtung
5 ist auf dem nachgiebig gelagerten Tastschlitten 7 der Nachbearbeitungseinrichtung
5 angeordnet, wobei der nachgiebig gelagerte Tastschlitten 7 über das flexible Lager
8, das eine Feder sein kann, am Tragrahmen 13 senkrecht zur Bearbeitungsrichtung B
verschiebbar ist. Über die Elemente 14 und 15, wie in Figur 2 gezeigt, sind die Tastschlitten
4 und 7 senkrecht zur Bearbeitungsrichtung verschiebbar zum Tragrahmen 13 gelagert.
[0036] Darüber hinaus ist die Nachbearbeitungseinrichtung 5 über die flexible Lagerung 6
auf dem Tastschlitten 7 der Nachbearbeitungseinrichtung 5 angeordnet.
[0037] Alternativ kann in einer nicht gezeigten Ausführungsform die Nachbearbeitungseinrichtung
5 direkt auf dem Tastschlitten 4 der Fräseinrichtung angeordnet sein, wobei dann die
flexible Lagerung 6 an dem Tastschlitten 4 der Fräseinrichtung 1 angeordnet ist.
[0038] Im Übrigen ist die Nachbearbeitungseinrichtung 5 frei von einer Tasteinrichtung zum
Tasten der Breitseite 10b des Werkstücks 9, da die Nachbearbeitungseinrichtung 5 durch
die flexible Lagerung 6 die Funktion einer Tasteinrichtung selbst übernehmen kann.
[0039] Auch wenn dies in den beigefügten Zeichnungen nicht dargestellt ist, kann das Bearbeitungsaggregat
eine weitere Nachbearbeitungseinrichtung aufweisen, die zusätzlich zur Nachbearbeitungseinrichtung
5 vorgesehen ist und insbesondere als Profilziehklinge ausgestaltet sein kann.
1. Bearbeitungsaggregat für die Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken (9) mit zumindest
einer Schmal- (10a) und einer Breitseite (10b), die bevorzugt zumindest teilweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen, mit
einer Fräseinrichtung (1) mit einem Fräsmittel (1a) zum spanenden Bearbeiten, insbesondere
Bündigfräsen, des Werkstücks im Bereich einer Kante (11) an der Schmalseite des Werkstücks,
einer ersten Tasteinrichtung (2) zum Tasten der Breitseite des Werkstücks zur Positionierung
der Fräseinrichtung relativ zur Breitseite des Werkstücks und
zumindest einer Nachbearbeitungseinrichtung (5), insbesondere Leimfugenmesser, zum
Nachbearbeiten des Werkstücks im Bereich der gefrästen Kante (11), insbesondere auch
zum Entfernen von Leimresten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbearbeitungseinrichtung (5) in einer Ansicht senkrecht zur Breitseite des
Werkstücks zumindest abschnittsweise zwischen der ersten Tasteinrichtung (2) und der
Fräseinrichtung (1) angeordnet ist.
2. Bearbeitungsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das eine zweite Tasteinrichtung
(3) zum Tasten der Schmalseite des Werkstücks zur Positionierung der Fräseinrichtung
relativ zur Schmalseite des Werkstücks aufweist, wobei die Nachbearbeitungseinrichtung
(5) in einer Ansicht senkrecht zur Breitseite des Werkstücks zumindest abschnittsweise
zwischen der ersten (2) und zweiten (3) Tasteinrichtung der Fräseinrichtung angeordnet
ist.
3. Bearbeitungsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Fräseinrichtung
(1) auf einem nachgiebig gelagerten Tastschlitten (4) angeordnet ist und die Nachbearbeitungseinrichtung
(5) an dem nachgiebig gelagerten Tastschlitten (4) der Fräseinrichtung angeordnet
ist.
4. Bearbeitungsaggregat nach der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Nachbearbeitungseinrichtung
(5) auf einem nachgiebig gelagerten Tastschlitten (7) der Nachbearbeitungseinrichtung
(5) angeordnet ist, der vorzugsweise zusätzlich zum Tastschlitten (4) der Fräseinrichtung
vorgesehen ist und weiter vorzugsweise über ein nachgiebiges Lager (8) an einem Tragrahmen
(13) angebracht ist.
5. Bearbeitungsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Nachbearbeitungseinrichtung
(5) über eine flexible Lagerung (6) an dem Tastschlitten (4) der Fräseinrichtung (1)
und/oder dem Tastschlitten (7) der Nachbearbeitungseinrichtung (5) angeordnet ist.
6. Bearbeitungsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Nachbearbeitungseinrichtung
(5) frei von einer Tasteinrichtung zum Tasten der Breitseite des Werkstücks ist.
7. Bearbeitungsaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das eine weitere Nachbearbeitungseinrichtung,
vorzugsweise eine Profilziehklinge, zum Nachbearbeiten des Bereichs der gefrästen
Kante, insbesondere eines aufgebrachten Kantenmaterials, aufweist, wobei die weitere
Nachbearbeitungseinrichtung der Fräseinrichtung (1) und vorzugsweise der Nachbearbeitungseinrichtung
(5) nachgelagert ist.
8. Verfahren zum Bearbeiten eines plattenförmigen Werkstücks (9) mit zumindest einer
Schmal- (10a) und einer Breitseite (10b), die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen, vorzugsweise mit dem Bearbeitungsaggregat
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das die folgenden Schritte umfasst:
Aufbringen eines Kantenmaterials (11) an die Schmalseite (10a) des Werkstücks,
Tasten der Breitseite des Werkstücks durch eine erste Tasteinrichtung (2) und Positionieren
der Fräseinrichtung relativ zur Breitseite des Werkstücks (9),
spanendes Bearbeiten, insbesondere Bündigfräsen, des Werkstücks im Bereich der Kante
(11) durch das Fräsmittel (1a) der Fräseinrichtung (1),
gekennzeichnet durch Nachbearbeiten des Werkstücks im Bereich der gefrästen Kante, insbesondere auch Entfernen
von Leimresten, während der spanenden Bearbeitung durch die Fräseinrichtung (1) durch eine Nachbearbeitungseinrichtung (5), die zumindest abschnittsweise zwischen der
ersten Tasteinrichtung (2) und der Fräseinrichtung (1) angeordnet ist.