[0001] Die Erfindung betrifft ein Prägewerkzeug zur Herstellung eines Sicherheitselements
mit einer optisch variablen Struktur, wobei die optisch variable Struktur beim Kippen
des Sicherheitselementes um eine Achse einen Kippeffekt zeigt. Das Prägewerkzeug besteht
hierbei aus einer Prägeplatte mit einer Oberfläche, wobei die Oberfläche der Prägeplatte
eine Vielzahl von im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten, rinnenförmigen
Vertiefungen aufweist. Diese rinnenförmigen Vertiefungen bestehen jeweils aus einer
ersten und einer zweiten Flanke, die sich gegenüberliegen, wobei jeweils die erste
Flanke einer Vertiefung und die zweite Flanke der dieser Vertiefung benachbarten Vertiefung
in Richtung der Oberfläche der Prägeplatte aufeinander zulaufen. Des Weiteren ist
jeweils zwischen der ersten Flanke einer Vertiefung und der zweiten Flanke der dieser
Vertiefung benachbarten Vertiefung ein ebener Bereich angeordnet, der im Wesentlichen
parallel zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet ist.
[0002] Zum Schutz gegen Nachahmung, insbesondere mit Farbkopierern oder anderen Reproduktionsverfahren,
werden Datenträger, wie beispielsweise Banknoten, Wertpapiere, Kredit- oder Ausweiskarten,
Pässe, Urkunden und Ähnliches, Labels, Verpackungen oder andere Elemente für die Produktsicherung
mit optisch variablen Sicherheitselementen ausgestattet. Der Fälschungsschutz beruht
dabei darauf, dass der visuell und einfach und deutlich erkennbare optisch variable
Effekt von den oben genannten Reproduktionsgeräten nicht oder nur ungenügend wiedergegeben
wird. Insbesondere weisen die optisch variablen Sicherheitselemente eine entsprechende
Haptik auf, die schwer zu kopieren, aber leicht und ohne Hilfsmittel zu überprüfen
ist.
[0003] Ein derartiges optisch variables Sicherheitselement, das beim Kippen des Sicherheitselementes
um eine Achse einen Kippeffekt zeigt, ist beispielsweise aus
WO 2013/045055 A1 bekannt. Hierbei ist ein Sicherheitselement mit einer optisch variablen Struktur
bekannt, die eine Vielzahl von ersten Prägestrukturen aufweist. Jede der ersten Prägestrukturen
besteht aus mindestens zwei Flanken, die in mindestens einem bestimmten Winkel aufeinander
zulaufen. Die
WO 2013/045055 A1 betrifft weiterhin ein Prägewerkzeug zur Herstellung dieses Sicherheitselements.
Hierbei weist eine Prägeplatte Vertiefungen auf, mit denen prismen- oder pyramidenförmige
Prägestrukturen erzeugt werden. Ein Substrat wird auf die Oberfläche der Prägeplatte
aufgelegt, mit hohem mechanischem Druck in die Vertiefungen gepresst und verformt.
Vorteilhaft weist die Grundprägelinie der Prägeplatte eine gerade Oberkante auf, welche
stabil der Laserung standhält und stets "unverletzt" gleichbleibend ist.
[0004] Nachteilig an der Grundform der prismen- oder pyramidenförmigen Prägestrukturen aus
WO 2013/045055 A1 ist jedoch, dass sie in ihrer Grundform aus allen Betrachtungsrichtungen den gleichen
Kippeffekt zeigen. Zur Lösung dieses Nachteils schlägt die
WO 2013/045055 A1 vor, dass in mindestens einem Teilbereich der optisch variablen Struktur mindestens
eine Flanke der ersten Prägestrukturen jeweils mindestens eine zusätzliche Prägestruktur
aufweist, die auf die Flanke der ersten Prägestrukturen aufgesetzt oder in die Flanke
der ersten Prägestrukturen eingesetzt ist. Eine derartige Prägestruktur setzt jedoch
einen erhöhten technischen Aufwand bei der Gravur der entsprechenden Prägeplatte voraus.
[0005] Aus
WO 00/20217 A1 ist eine Stichtiefdruckplatte zum vollflächigen Drucken zusammenhängender Druckbildbereiche
bekannt, bei der das Druckbild in Form einer Gravur in die Druckplattenoberfläche
eingearbeitet ist. Hierbei sind in den gravierten, farbaufnehmenden Bereichen Trennstege
vorgesehen, welche die gravierten Bereiche in Teilbereiche aufteilen, wobei die Trennstege
derart gestaltet sind, dass sie keine Flächen in Höhe der Druckplattenoberfläche aufweisen.
Zusätzlich können die nach außen zeigenden Enden der Trennstege nach Gravur der die
Feinstruktur bildenden Vertiefungen entfernt werden. Diese als Plateau ausgebildeten
oberen Enden der Trennstege erzeugen im Druckbild feine helle Linien.
[0006] Mit der Stichtiefdruckplatte aus
WO 00/20217 A1 werden jedoch keine Prägestrukturen erzeugt, die einen vom Betrachtungswinkel abhängigen
Kippeffekt zeigen. Selbst, wenn diese Prägestrukturen einen Kippeffekt zeigen würden,
würden sie aus allen Betrachtungsrichtungen den gleichen Kippeffekt zeigen.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Prägewerkzeug
derart weiterzubilden, dass die Nachteile des Standes der Technik behoben werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Erfindungsgemäß weist die erste Flanke jeder rinnenförmigen Vertiefung einen anderen
Neigungswinkel gegenüber der Oberfläche der Prägeplatte auf als die entsprechende
zweite, gegenüberliegende Flanke. Die erste Flanke ist hierbei bevorzugt steiler als
die zweite Flanke. Der Neigungswinkel der ersten Flanke beträgt bevorzugt 0° bis 40°,
besonders bevorzugt 10° bis 30° und ganz besonders bevorzugt 20° bis 30° gegenüber
der Flächennormalen der Oberfläche der Prägeplatte oder der Senkrechten auf der Oberfläche
der Prägeplatte. 0° bedeutet hierbei, dass die Flanke senkrecht zur Oberfläche der
Prägeplatte ausgerichtet ist. Die Flanken können auch bogenförmig, gekrümmt und/ oder
treppenförmig ausgestaltet sein, so dass sich der Neigungswinkel einer Flanke mit
zunehmendem Abstand von der Oberfläche der Prägeplatte ändert.
[0010] Die erfindungsgemäßen rinnenförmigen Vertiefungen sind somit asymmetrisch ausgeformt,
so dass sich bei mit dieser Prägeplatte erzeugten Prägestrukturen ein aus unterschiedlichen
Betrachtungsrichtungen unterschiedlicher Kippeffekt ergibt, je nach dem, auf welche
der beiden Flanken der Betrachter blickt.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Prägewerkzeug ein
Prägestempel oder eine Druckplatte ist, insbesondere eine Stichtiefdruckplatte ist,
und die Vertiefungen als Gravur in der Oberfläche des Prägewerkzeuges ausgeführt sind.
[0012] Zusätzlich wird durch den ebenen Bereich, der jeweils zwischen der ersten Flanke
einer Vertiefung und der zweiten Flanke der dieser Vertiefung benachbarten Vertiefung
angeordnet und im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet
ist, ein Plateau gebildet. Dieses Plateau hat gegenüber spitzen Strukturen den Vorteil,
dass es unempfindlicher gegen Erosion durch Bearbeitungswerkzeuge ist, mit denen das
Prägewerkzeug graviert wird, insbesondere einen (breiten) Laserstrahl. Des Weiteren
sind Plateaus unempfindlicher bei Entgratung, Reinigung und Polieren des Prägewerkzeugs,
beispielsweise mittels Rakel, Poliermittel, Schleifmittel, Ätzverfahren oder mittels
rotierender Bürsten und weisen somit einen geringeren Plattenverschleiß auf. Des Weiteren
hat eine nachgelagerte Verchromung des Prägewerkzeugs eine bessere Haftung auf dem
Trägermaterial, wodurch sich der mechanische Verschleiß zusätzlich reduziert.
[0013] Im Wesentlichen parallel bedeutet hierbei, dass der Winkel zwischen der Vertiefung
oder dem Plateau und der Oberfläche der Prägeplatte bzw. den rinnenförmigen Vertiefungen
zueinander bevorzugt 0° (exakt parallel) und besonders bevorzugt 0,5° bis 5° beträgt.
[0014] Besondere Vorteile des erfindungsgemäßen Prägewerkzeugs sind weiterhin, dass das
Plateau zu einer Reduzierung der Kantenschärfe führt, so dass während der Prägung
einer möglichen Papierverletzung vorgebeugt und die Haltbarkeit des Wischzylinders
einer Stichtiefduckmaschine erhöht werden kann. Umgekehrt sind die Plateaus auch unempfindlicher
gegen Abnutzung durch den Wischzylinder.
[0015] Das erfindungsgemäße Prägewerkzeug eignet sich besonders bevorzugt bei Gravurverfahren,
bei denen mittels Laserstrahl in ein rotierendes zylindrisches Werkstück aus Kunststoff,
beispielsweise Kapton, oder aus Metall, beispielsweise Messing, graviert wird, das
sogenannte "Computer to Intaglioplate"- bzw. "CTiP"-Verfahren. Dabei ist es durch
die Erfindung bevorzugt möglich, CTiP-Anlagen zum Einsatz kommen zu lassen und so
die Verwendung von "Daten-Handelsware" zu ermöglichen, also vorgegebenen Prägedaten
für bestimmte Banknoten-Nennwerte einer Währung. Auch bei fehlender Kompensation des
Laserdurchmessers, kann durch geeignete Wahl der Plateaus eine Verletzung der gewünschten
Prägestrukturen vermieden werden, indem innerhalb der Datenstruktur ausreichend breite
Plateaus vorgehalten werden.
[0016] Des Weiteren können nun Systeme mit einer geringeren physikalischen Auflösung ein
ansprechendes Ergebnis erzielen.
[0017] Die Erfindung ist jedoch nicht nur auf Prägewerkzeuge beschränkt, die mittels Laserstrahl
graviert werden. Vielmehr können auch alle anderen aus dem Stand der Technik bekannten
Gravurverfahren verwendet werden, wie beispielsweise mechanische Gravur mittels Stichel.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Querschnittsfläche
der im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten, rinnenförmigen Vertiefungen
dreieckig oder trapezförmig ausgestaltet ist. Beispielsweise ergibt eine dreieckige
Querschnittsfläche walmdachartige Prägestrukturen.
[0019] Besonders zweckmäßig ist es darüber hinaus, wenn das Verhältnis aus dem Abstand benachbarter
Gravuren und der entsprechenden Gravurtiefe, das sogenannte Aspektverhältnis, 1:5
bis 20:1, bevorzugt 1:3 bis 10:1 und besonders bevorzugt 1:2 bis 6:1 beträgt.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Tiefe der im Wesentlichen parallel
zueinander angeordneten, rinnenförmigen Vertiefungen 5 µm bis 250 µm, bevorzugt 10
µm bis 100 µm und besonders bevorzugt 10 µm bis 80 µm.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens
einer der ebenen Bereiche, die zwischen der ersten Flanke einer Vertiefung und der
zweiten Flanke der dieser Vertiefung benachbarten Vertiefung angeordnet sind, und
die im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet sind, gegenüber
der Oberfläche der Prägeplatte abgesenkt ist.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass jeweils zwischen
der ersten Flanke einer Vertiefung und der zweiten Flanke dieser Vertiefung ein zweiter
ebener Bereich angeordnet ist, der im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Prägeplatte
ausgerichtet ist. Hierbei weisen nicht nur die "Gipfel" der Vertiefungen, die der
Oberfläche der Prägeplatte zugewandt sind, ein Plateau auf, sondern auch die "Täler",
die von der Oberfläche der Prägeplatte abgewandt sind.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Breite eines ebenen Bereichs,
d.h. sowohl der "Gipfel" als auch der "Täler", 1 µm bis 100 µm, bevorzugt 5 µm bis
50 µm und besonders bevorzugt 10 µm bis 30 µm.
[0024] Ein optisch variables Element im Sinne dieser Erfindung ist ein Element, dessen visuelles
Erscheinungsbild sich bei Verkippen des Elements ändert. Beispielsweise ändert sich
bei Verkippen des optisch variablen Elements dessen Farbe, bewegt sich scheinbar ein
Balken von einer Seite des Elements zu einer anderen Seite, werden beim Verkippen
unterschiedliche Zeichen dargestellt oder ergibt sich ein sogenannter Pumpeffekt in
Form einer sich vergrößernden oder verkleinernden Umrisslinie eines Bildmotivs.
[0025] Das Substrat, in das die Prägestrukturen eingeprägt werden, besteht besonders bevorzugt
aus Papier aus Baumwollfasern, wie es beispielsweise für Banknoten verwendet wird,
oder aus anderen natürlichen Fasern oder aus Synthesefasern oder einer Mischung aus
natürlichen und synthetischen Fasern, oder aus mindestens einer Kunststofffolie. Weiterhin
bevorzugt besteht das Substrat aus einer Kombination aus mindestens zwei übereinander
angeordneten und miteinander verbundenen unterschiedlichen Substraten, einem sogenannten
Hybrid. Hierbei besteht das Substrat beispielsweise aus einer Kombination Kunststofffolie-Papier-Kunststofffolie,
d.h. ein Substrat aus Papier wird auf jeder seiner beiden Seiten durch eine Kunststofffolie
bedeckt, oder aus einer Kombination Papier-Kunststofffolie-Papier, d.h. ein Substrat
aus einer Kunststofffolie wird auf jeder seiner beiden Seiten durch Papier bedeckt.
[0026] Angaben zum Gewicht des verwendeten Substrats sind beispielsweise in der Schrift
DE 102 43 653 A9 angegeben, deren Ausführungen diesbezüglich vollumfänglich in diese Anmeldung aufgenommen
werden. Die Schrift
DE 102 43 653 A9 führt insbesondere aus, dass die Papierschicht üblicherweise ein Gewicht von 50 g/m
2 bis 100 g/m
2 aufweist, vorzugsweise von 80 g/m
2 bis 90 g/m
2. Selbstverständlich kann je nach Anwendung jedes andere geeignete Gewicht eingesetzt
werden.
[0027] Wertdokumente, in denen ein derartiges Substrat bzw. Sicherheitspapier verwendet
werden kann, sind insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine,
Schecks, hochwertige Eintrittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere,
wie Pässe und sonstige Ausweisdokumente, sowie Karten, wie beispielsweise Kredit-
oder Debitkarten, deren Kartenkörper mindestens eine Lage eines Sicherheitspapiers
aufweist, und auch Produktsicherungselemente, wie Etiketten, Siegel, Verpackungen
und dergleichen.
[0028] Die vereinfachte Benennung Wertdokument schließt alle oben genannten Materialien,
Dokumente und Produktsicherungsmittel ein.
[0029] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen
einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen, soweit dies
von dem Schutzumfang der Ansprüche erfasst ist.
[0030] Anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und der ergänzenden Figuren werden
die Vorteile der Erfindung erläutert. Die Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte
Ausführungsformen dar, auf die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt
sein soll. Des Weiteren sind die Darstellungen in den Figuren des besseren Verständnisses
wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere
entsprechen die in den Figuren gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden
Verhältnissen und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des
Weiteren sind die in den folgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen Ausführungsformen
der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert.
Bei der praktischen Umsetzung können wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur
Anwendung kommen.
[0031] Im Einzelnen zeigen schematisch in Seitenansicht:
- Fig.1
- ein Prägewerkzeug aus dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Prägewerkzeug nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Prägewerkzeug nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Prägewerkzeug nach einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßes Prägewerkzeug nach einem vierten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Prägewerkzeug nach einem fünften Ausführungsbeispiel.
[0032] Die Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein aus dem Stand der Technik bekanntes Prägewerkzeug
in Form einer Prägeplatte 1, in die eine Vielzahl von im Wesentlichen parallel zueinander
angeordneten, rinnenförmigen Vertiefungen 2 graviert ist, deren Querschnittsfläche
in diesem Ausführungsbeispiel dreieckförmig ausgestaltet ist. Die beiden Flanken 2.1
und 2.2 jeder Vertiefung 2 weisen jeweils den gleichen Neigungswinkel α gegenüber
der Flächennormalen der Oberfläche der Prägeplatte 1 oder auch der Senkrechten auf
der Oberfläche der Prägeplatte 1 auf.
[0033] Jeweils zwischen der ersten Flanke einer Vertiefung und der zweiten Flanke der dieser
Vertiefung benachbarten Vertiefung ist ein ebener Bereich 3 bzw. ein Plateau angeordnet,
der im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet ist.
[0034] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Weiterentwicklung des Standes der Technik. Gegenüber
der Prägeplatte 1 aus Fig. 1 haben die Vertiefungen 5 der erfindungsgemäßen Prägeplatte
4 Flanken 5.1 und 5.2, die unterschiedliche Neigungswinkel gegenüber der Senkrechten
aufweisen. So weist die Flanke 5.1 den Neigungswinkel β und die Flanke 5.2 einen Neigungswinkel
nahe bzw. gleich 0° gegenüber der Senkrechten auf. Selbstverständlich kann die Flanke
5.2 auch einen von 0° verschiedenen Neigungswinkel aufweisen, vorausgesetzt, dass
dieser Winkel ungleich dem Neigungswinkel β der Flanke 5.1 ist.
[0035] Die Breite eines ebenen Bereichs 3 bzw. Plateaus ist b
1, die Breite einer Vertiefung b
2 und die Tiefe einer Vertiefung t. Das Tiefen-zu-Breitenverhältnis einer Vertiefung
ist somit das Verhältnis t/b
2.
[0036] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Prägeplatte 4, bei der gegenüber der Prägeplatte
aus Fig. 2 jeweils zwischen der ersten Flanke einer Vertiefung und der zweiten Flanke
dieser Vertiefung ein zweiter ebener Bereich 6 bzw. ein weiteres Plateau 6 angeordnet
ist, das im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet ist.
[0037] Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Prägeplatte 4, bei der gegenüber der Prägeplatte
aus Fig. 2 die Bereiche 3 gegenüber der Oberfläche der Prägeplatte abgesenkt um den
Abstand a sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass alle Bereiche 3 unterschiedliche
Abstände gegenüber der Oberfläche der Prägeplatte aufweisen. Der Abstand a beträgt
bevorzugt 5 µm bis 100 µm, besonders bevorzugt 10 µm bis 50 µm und ganz besonders
bevorzugt 10 µm bis 30 µm.
[0038] Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Prägeplatte 4, bei der gegenüber der Prägeplatte
aus Fig. 2 die Tiefe jeder Vertiefung 5 unterschiedlich ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Tiefe der Vertiefungen von links nach rechts kleiner. Die gestrichelte Linie
stellt die Tiefe t der linken Vertiefung dar.
[0039] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Prägeplatte 4, bei der gegenüber der Prägeplatte
aus Fig. 5 zusätzlich auch der Abstand der Bereiche 3 gegenüber der Oberfläche der
Prägeplatte abgesenkt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Abstand der
Bereiche 3 von links nach rechts größer. Die gestrichelten Linien stellen die Tiefe
t der linken Vertiefung bzw. die Oberkante der Prägeplatte ohne Vertiefungen dar.
1. Prägewerkzeug zur Herstellung eines Sicherheitselements mit einer optisch variablen
Struktur, wobei die optisch variable Struktur beim Kippen des Sicherheitselementes
um eine Achse einen Kippeffekt zeigt, wobei das Prägewerkzeug aus einer Prägeplatte
mit einer Oberfläche besteht, wobei die Oberfläche der Prägeplatte eine Vielzahl von
im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten, rinnenförmigen Vertiefungen aufweist,
wobei die rinnenförmigen Vertiefungen jeweils aus einer ersten und einer zweiten Flanke
bestehen, die sich gegenüberliegen, wobei jeweils die erste Flanke einer Vertiefung
und die zweite Flanke der dieser Vertiefung benachbarten Vertiefung in Richtung der
Oberfläche der Prägeplatte aufeinander zulaufen, wobei jeweils zwischen der ersten
Flanke einer Vertiefung und der zweiten Flanke der dieser Vertiefung benachbarten
Vertiefung ein ebener Bereich angeordnet ist, der im Wesentlichen parallel zur Oberfläche
der Prägeplatte ausgerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Flanke jeder rinnenförmigen Vertiefung einen anderen Neigungswinkel gegenüber
der Oberfläche der Prägeplatte aufweist als die entsprechende zweite Flanke.
2. Prägewerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Prägewerkzeug ein Prägestempel oder eine Druckplatte, insbesondere eine Stichtiefdruckplatte
ist, und die Vertiefungen als Gravur in der Oberfläche des Prägewerkzeuges ausgeführt
sind.
3. Prägewerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der Vertiefungen dreieckig oder trapezförmig ausgestaltet
ist.
4. Prägewerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus dem Abstand benachbarter Gravuren und der entsprechenden Gravurtiefe,
das sogenannte Aspektverhältnis, 1:5 bis 20:1, bevorzugt 1:3 bis 10:1 und besonders
bevorzugt 1:2 bis 6:1 beträgt.
5. Prägewerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Vertiefungen 5 µm bis 250 µm, bevorzugt 10 µm bis 100 µm und besonders
bevorzugt 10 µm bis 80 µm beträgt.
6. Prägewerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der ebenen Bereiche, die zwischen der ersten Flanke einer Vertiefung
und der zweiten Flanke der dieser Vertiefung benachbarten Vertiefung angeordnet sind,
und die im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet sind,
gegenüber der Oberfläche der Prägeplatte abgesenkt ist.
7. Prägewerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen der ersten Flanke einer Vertiefung und der zweiten Flanke dieser
Vertiefung ein zweiter ebener Bereich angeordnet ist, der im Wesentlichen parallel
zur Oberfläche der Prägeplatte ausgerichtet ist.
8. Prägewerkzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite eines ebenen Bereichs 1 µm bis 100 µm, bevorzugt 5 µm bis 50 µm und besonders
bevorzugt 10 µm bis 30 µm beträgt.