[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Sichern von Containern. Die Anordnung umfasst
einen ersten Containerstapel, einen zweiten Containerstapel. Eine erste Zurreinheit
erstreckt sich von einer Containerecke des ersten Containerstapels zu einem ersten
Anlenkbeschlag eines Containerschiffs. Eine zweite Zurreinheit erstreckt sich von
einer Containerecke des zweiten Containerstapels zu einem zweiten Anlenkbeschlag des
Containerschiffs. Der Abstand zwischen den Containerecken ist größer als der Abstand
zwischen den Anlenkbeschlägen.
[0002] Beim Transport von Containern auf Seeschiffen wird eine Mehrzahl von Containern übereinander
gestapelt. Damit die Containerstapel auch bei Seegang stabil stehen, werden die Container
gesichert. Die Sicherung umfasst normalerweise eine direkte Verbindung durch sogenannte
Twistlocks. Durch die Twistlocks werden die vier direkt aufeinander liegenden Containerecken
zweier Containern miteinander verbunden. Die Twistlocks verhindern, dass die Container
sich in horizontaler Richtung relativ zueinander verschieben können und dass die Container
durch eine senkrecht nach oben wirkende Kraft voneinander abgehoben werden können.
[0003] Allerdings ist eine Sicherung durch Twistlocks nicht in jedem Fall ausreichend, um
ein Umkippen des Containerstapels in seitlicher Richtung bzw. eine unzulässige, horizontale
Verformung der Tür oder Stirnseite zuverlässig zu verhindern. Insbesondere bei höheren
Containerstapeln, bei denen eine größere Zahl von Containern übereinandergestapelt
ist, werden Containerstapel deswegen zusätzlich mit Zurreinheiten gesichert, die zwischen
den Containerstapeln und Anlenkbeschlägen des Containerschiffs gespannt werden.
[0004] Zum Spannen der Zurreinheiten ist eine Gewindeeinrichtung vorgesehen, um die Zurreinheit
in der Länge zu verändern. Insbesondere wenn die Zurreinheiten einen großen Verstellbereich
haben, kann es zu einem Konflikt zwischen den Gewindeeinrichtungen zweier benachbarter
Zurreinheiten kommen. Die Gewindeeinrichtung kann dann nicht mehr betätigt werden,
weil sie an der anderen Zurreinheit anstößt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und ein Verfahren zum Sichern
von Containern vorzustellen, mit denen ein vergrößerter Verstellbereich der Zurreinheiten
ermöglicht wird. Ausgehend vom genannten Stand der Technik wird die Aufgabe gelöst
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kreuzen beide Zurreinheiten eine Vertikalebene,
die sich durch eine Querfuge zwischen zwei Containerstapeln erstreckt. Für beide Zurreinheiten
gilt, dass der Abstand zwischen der Vertikalebene und dem Anlenkbeschlag kleiner ist
als der Abstand zwischen der Vertikalebene und der Containerecke. Vorzugsweise ist
letztgenannte Abstand um mehr als den Faktor 2, weiter vorzugsweise mehr als den Faktor
4, weiter vorzugsweise mehr als den Faktor 6 größer als der erstgenannte Abstand.
[0007] Eine Querfuge ist der Hohlraum, der zwischen den Längswänden zweier unmittelbar zueinander
benachbarter Containerstapel eingeschlossen ist. Die Vertikalebene, die sich in Längsrichtung
entlang der Querfuge erstreckt, wird normalerweise in der Verlängerung der Querfuge
gekreuzt. Die Vertikalebene ist vorzugsweise mittig in der Querfuge angeordnet. Der
Begriff Querfuge bezieht sich im Rahmen der Erfindung immer auf genau diese eine Querfuge,
die näher beim Anlenkbeschlag als bei der Containerecke liegt. Diese Querfuge ist
vorzugsweise mittig zwischen dem ersten Containerstapel und dem zweiten Containerstapel
angeordnet.
[0008] Indem gemäß der Erfindung beide Zurreinheiten die Vertikalebene kreuzen, wird eine
zusätzliche Überschneidung zwischen den Zurreinheiten in Kauf genommen. Durch diese
zusätzliche Überschneidung, die die Komplexität erhöht und die deswegen auf ersten
Blick nachteilig zu sein scheint, wird Platz in Querrichtung gewonnen, der für die
Gewindeeinrichtung genutzt werden kann. Die Gewindeeinrichtung und damit der Verstellbereich
der Zurreinheit können länger ausfallen, ohne dass die Gewindeeinrichtung an benachbarten
Zurreinheiten anstößt.
[0009] Die beiden Zurreinheiten können jeweils an einer unteren Containerecke eines Containers
angeschlagen sein. Dies insbesondere dann zweckmäßig, wenn an der unmittelbar darunterliegenden
oberen Containerecke keine Zurreinheiten angeschlagen ist.
[0010] Insbesondere bei einer doppelten Laschung, bei der zwei unmittelbar übereinanderliegende
Containerecken mit Zurreinheiten gesichert sind, kann es zweckmäßig sein, wenn die
Zurreinheiten jeweils an einer oberen Containerecke angeschlagen sind. Nicht ausgeschlossen
ist, eine der Zurreinheiten an einer oberen Containerecke und die andere an einer
unteren Containerecke anzuschlagen.
[0011] Bei einer doppelten Laschung gibt es insgesamt vier Zurreinheiten und vier zugehörige
Anlenkbeschläge. Der erste und zweite Anlenkbeschlag bilden ein erstes Paar von Anlenkbeschlägen,
der zweite und dritte Anlenkbeschlag bilden ein zweites Paar von Anlenkbeschlägen.
[0012] Von dem ersten Paar von Anlenkbeschlägen erstrecken sich die zwei Zurreinheiten wie
beschrieben mit Überschneidung der Vertikalebene zu dem ersten Containerstapel und
zu dem zweiten Containerstapel. Die dritte und vierte Zurreinheit erstrecken sich
von dem zweiten Paar von Anlenkbeschlägen ebenfalls zu dem ersten Containerstapel
und zu dem zweiten Containerstapel. Es ist möglich, dass die dritte und vierte Zurreinheit
so an dem zweiten Paar von Anlenkbeschlägen angeschlossen ist, dass eine oder beide
Zurreinheiten ebenfalls die Vertikalebene kreuzen.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Vertikalebene von der dritten Zurreinheit
und der vierten Zurreinheit nicht gekreuzt. Es sind dann vorzugsweise die dritte Zurreinheit
und die vierte Zurreinheit jeweils an einer unteren Containerecke angeschlagen. Die
erste Zurreinheit und die zweite Zurreinheit können an einer unmittelbar darunter
liegenden oberen Containerecke angeschlagen sein.
[0014] Die beiden Anlenkbeschläge des ersten Paars sind vorzugsweise in unterschiedlichen
Längspositionen angeordnet. Damit können die erste Zurreinheit und die zweite Zurreinheit
ohne Kollision aneinander vorbei geführt werden. Die Anlenkbeschläge des zweiten Paars
können ebenfalls in unterschiedlichen Längspositionen angeordnet sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Anlenkbeschläge des zweiten Paars in derselben Längsposition
angeordnet. Indem nur die beiden Anlenkbeschläge des ersten Paars in Längsrichtung
zueinander versetzt sind, nehmen die vier Anlenkbeschläge in Längsrichtung nur wenig
Platz ein.
[0015] Um den Anlenkbereich in Längsrichtung kompakt zu halten, liegen die Anlenkbeschläge
in Längsrichtung betrachtet vorzugsweise möglichst nah beieinander. Vorzugsweise erstrecken
sich die vier Anlenkbeschläge in Längsrichtung über insgesamt nicht mehr als 50 cm,
vorzugsweise über nicht mehr als 20 cm.
[0016] Um den Anlenkbereich kompakt zu halten, ist es weiter von Vorteil, wenn alle Anlenkbeschläge
in derselben horizontalen Ebene angeordnet sind. Die Anlenkbeschläge können jeweils
eine Bohrung umfassen, durch die ein Bolzen der Zurreinheit hindurchgeführt werden
kann, um die Zurreinheit an dem Anlenkbeschlag zu befestigen. Die Bohrung kann beispielsweise
einen Durchmesser zwischen 3 cm und 8 cm haben. Die Bohrungen der vier Anlenkbeschläge
können parallel zueinander ausgerichtet sein. Vorzugsweise erstrecken die Bohrungen
sich in Längsrichtung.
[0017] Wenn die dritte und vierte Zurreinheit die Vertikalebene nicht kreuzen, ist es von
Vorteil für den Verstellbereich, wenn die Anlenkbeschläge des zweiten Paars in Querrichtung
einen möglichst geringen Abstand voneinander haben. Der Abstand in Querrichtung ist
vorzugsweise kleiner als 30 cm, weiter vorzugsweise kleiner ist als 20 cm, weiter
vorzugsweise kleiner ist als 10 cm. Wenn die Anlenkbeschläge zwei zueinander parallele
Bohrungen umfassen, so bezieht sich die Angabe auf den Abstand zwischen den Achsen
der Bohrungen. Querrichtung ist die Richtung, die die Querfuge senkrecht schneidet.
Die Längsrichtung ist parallel zur Querfuge.
[0018] Die Anlenkbeschläge des ersten Paars können in Querrichtung einen größeren Abstand
zueinander haben als die Anlenkbeschläge des zweiten Paars. Je größer der Abstand
ist, desto mehr Platz wird grundsätzlich in Querrichtung gewonnen. Andererseits sollte
der Abstand in Querrichtung nicht so groß gewählt werden, dass die Gewindeeinrichtungen
der ersten und zweiten Zurreinheiten aneinander anstoßen, wenn sie betätigt werden.
Der Abstand in Querrichtung zwischen den beiden Anlenkbeschlägen des ersten Paars
kann beispielsweise um einen Faktor zwischen 1,2 und 4, vorzugsweise um einen Faktor
zwischen 1,5 und 3 größer sein als der Abstand in Querrichtung zwischen den beiden
Anlenkbeschlägen des zweiten Paars. Beispielsweise kann der Abstand zwischen 20 cm
und 50 cm liegen.
[0019] In allen Varianten können die Anlenkbeschläge des zweiten Paars symmetrisch zu der
Querfuge angeordnet sein. Die Anlenkbeschläge des ersten Paars können in Querrichtung
betrachtet denselben Abstand zur Mitte der Querfuge haben. In Längsrichtung betrachtet
kann das erste Paar von Anlenkbeschlägen einen größeren Abstand zu den Containerstapeln
haben als das zweite Paar von Anlenkbeschlägen.
[0020] Die Containerstapel bestehen jeweils aus einer Mehrzahl von übereinander angeordneten
Container. Die Container können Standard-Container sein, wie sie im weltweiten Container-handel
eingesetzt werden. Jeder Container hat insgesamt acht normierte Containerecken, die
eine einheitliche Handhabung und Sicherung der Container ermöglichen. Die Container
des Containerstapels sind vorzugsweise senkrecht übereinander angeordnet, sodass die
vier unteren Containerecken des oberen Containers auf den vier oberen Containerecken
des darunter angeordneten Containers aufliegen. Die beiden Containerstapel sind vorzugsweise
in derselben Längsposition angeordnet, sodass die Stirnseiten sich in einer gemeinsamen
Ebene befinden. Die Zurreinheiten sind vorzugsweise an einer Stirnseite des Containers
angeschlagen. Die Ebene der Stirnseiten entspricht der Querrichtung.
[0021] Der erste und zweite Containerstapel können auf einer Decksluke des Containerschiffs
angeordnet sein. Der Containerstapel kann beispielsweise zwischen fünf und fünfzehn
übereinandergestapelte Container umfassen. Die erfindungsgemäßen Zurreinheiten können
beispielsweise an dem fünften oder dem sechsten Container angeschlagen sein, wobei
bei der Nummerierung von Containern innerhalb eines Containerstapels von unten gezählt
wird. Insbesondere kann bei beiden Containerstapeln eine der Zurreinheiten an eine
untere Containerecke des sechsten Containers angeschlagen sein, während die jeweils
andere Zurreinheit an eine obere Containerecke des fünften Containers angeschlagen
ist.
[0022] Die erfindungsgemäße Anordnung von Containerstapeln kann so sein, dass der erste
Containerstapel und der zweite Containerstapel unmittelbar nebeneinander angeordnet
sind. Die Zurreinheiten können sich in diesem Fall jeweils quer über die Stirnseite
des betreffenden Containerstapels bis über die gegenüberliegende vertikale Containerkante
hinaus erstrecken (interne Laschung). Die Querfuge, die von der ersten und zweiten
Lascheinheit gekreuzt wird, ist dann die Querfuge zwischen dem ersten und zweiten
Containerstapel.
[0023] Bei einer alternativen Anordnung von Containerstapeln schließen der erfindungsgemäße
erste und zweite Containerstapel zwei weitere Containerstapel zwischen sich ein. Die
Zurreinheiten können sich in diesem Fall jeweils quer über die Stirnseite eines der
beiden eingeschlossenen Containerstapel erstrecken (externe Laschung). Die Querfuge,
die von der ersten und zweiten Zurreinheit in der Nähe des jeweiligen Anlenkbeschlags
gekreuzt wird, ist dann die Querfuge zwischen den beiden eingeschlossenen Containerstapeln.
[0024] Die Erfindung betrifft außerdem eine Anordnung von mindestens zwei, vorzugsweise
mindestens drei, weiter vorzugsweise mindestens vier unmittelbar nebeneinander angeordneten
Containerstapeln, die auf die erfindungsgemäße Weise mit Zurreinheiten gesichert sind.
Dabei gilt für jeden betroffenen Container, dass an einer Stirnseite zwei Zurreinheiten
angeschlagen sind.
[0025] Die standardmäßigen Container, bei denen die Erfindung angewendet wird, gibt es in
zwei unterschiedlichen Höhen, nämlich 8 Fuß, 6 Zoll sowie 9 Fuß, 6 Zoll. Die Differenz
zwischen diesen beiden Höhen ist 1 Fuß, also ca. 305 mm. Die erfindungsgemäßen Containerstapel
können eine deutlich unterschiedliche Höhe haben, je nachdem ob kleine oder große
Container übereinander gestapelt werden. Die Differenz zwischen der kleinsten Variante
(fünf kleine Container übereinander) und der größten Variante (fünf große Container
übereinander) beträgt 5 x 305 mm = 1525 mm. Diese Höhendifferenz soll durch die erfindungsgemäßen
Zurreinheiten ausgeglichen werden können.
[0026] Mit der Erfindung wird es möglich, einen einzigen Typ von Zurreinheit vorzusehen,
mit dem alle Containerstapel von der kleinsten Variante bis zur größten Variante abgedeckt
werden können. Die erfindungsgemäße Überschneidung der Zurreinheiten zahlt sich insbesondere
bei der kleinsten Variante aus. Die Zurreinheit schließt dann einen kleinen Winkel
mit der Horizontalen ein, was zur Folge hat, dass der Verstellmechanismus sich weit
in horizontaler Richtung erstreckt. In dieser Konstellation würde sich ein Konflikt
mit einer benachbarten Zurreinheit ergeben, wenn man auf die erfindungsgemäße Überschneidung
der Zurreinheiten verzichten würde.
[0027] Die Zurreinheiten umfassen vorzugsweise jeweils ein erstes Verbindungsmittel zum
Herstellen einer Verbindung mit einer Containerecke und ein zweites Verbindungsmittel
zum Erstellen einer Verbindung mit einem Anlenkbeschlag des Containerschiffs. Das
erste Verbindungsmittel kann als Einhakbeschlag ausgebildet sein, der in eine Öffnung
der Containerecke eingeführt wird. Das zweite Verbindungsmittel kann als Gabelteil
gestaltet sein. Die Verbindung zu dem Anlenkbeschlag kann hergestellt werden, indem
das Gabelteil über den Anlenkbeschlag geführt wird und durch einen Steckbolzen mit
dem Anlenkbeschlag verbunden wird.
[0028] Zwischen den beiden Verbindungsmitteln können sich ein Gewindeteil, eine Spannschraube
und eine Zurrstange erstrecken. Das Gewindeteil ist vorzugsweise fest mit dem Gabelteil
verbunden. Das Gewindeteil kann sich mittig von dem Gabelteil erstrecken. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist das Gewindeteil exzentrisch an dem Gabelteil angeordnet.
Allgemeiner gesprochen ist ein in Richtung der Containerecke weisendes Verbindungsteil
der Zurreinheit exzentrisch mit dem Gabelteil verbunden. Insbesondere kann das Verbindungsteil
ausgehend von einer zentrischen Position parallel zur Richtung des Steckbolzens verschoben
sein. Damit wird es möglich, zwei Zurreinheiten auch dann aneinander vorbei zu führen,
wenn die Anlenkbeschläge nicht in Längsrichtung relativ zueinander versetzt sind.
[0029] Die Zurrstange kann an dem Einhakbeschlag angeschlagen sein, wobei der Einhakbeschlag
eine Mehrzahl von Aufnahmepositionen aufweisen kann, sodass der Abstand zwischen der
Stirnfläche des Containers und der Zurrstange einstellbar ist. Die Verbindung zwischen
der Zurrstange und dem Gewindeteil kann über die Spannschraube hergestellt werden.
Die Spannschraube steht vorzugsweise in einem Gewindeeingriff mit dem Gewindeteil
und ist drehbar mit der Zurrstange verbunden. Wird die Spannschraube auf das Gewindeteil
aufgeschraubt, so wird die Zurrstange in Richtung des Gewindeteils gezogen und die
Zurreinheit unter Spannung gesetzt.
[0030] Die Zurrstange umfasst vorzugsweise eine Mehrzahl von Aufnahmen für die Spannschraube.
Die Aufnahmen können als Verdickung (Knauf) der Zurrstange ausgebildet sein, sodass
über eine Knaufaufnahme der Spannschraube in unterschiedlichen Positionen an der Zurrstange
angegriffen werden kann, um eine Grobverstellung der Länge der Zurreinheit zu ermöglichen.
Die Feineinstellung und das Spannen der Zurreinheit erfolgen über die Spannschraube
und das Gewindeteil.
[0031] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Sichern von Containern, bei dem
eine erste Zurreinheit an einer Containerecke eines ersten Containerstapels und an
einem ersten Anlenkbeschlag eines Containerschiffs angeschlagen wird, bei dem eine
zweite Zurreinheit an einer Containerecke eines zweiten Containerstapels und an einem
zweiten Anlenkbeschlag des Containerschiffs angeschlagen wird, so dass der Abstand
zwischen den Containerecken größer ist als der Abstand zwischen den Anlenkbeschlägen.
Erfindungsgemäß werden die beiden Zurreinheiten so angeschlagen, dass sie eine Vertikalebene
kreuzen, die sich entlang einer Querfuge zwischen zwei Containerstapeln erstreckt.
Der Abstand zwischen der Vertikalebene und dem Anlenkbeschlag ist jeweils kleiner
als der Abstand zwischen der Vertikalebene und der Containerecke.
[0032] Das Verfahren kann mit weiteren Merkmalen fortgebildet werden, die im Zusammenhang
der erfindungsgemäßen Anordnung beschrieben sind. Die Anordnung kann mit weiteren
Merkmalen fortgebildet werden, die im Zusammenhang des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben sind.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand
vorteilhafter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Containerschiff in einer Seitenansicht;
- Fig. 2:
- eine Ansicht auf die Stirnseite einer Anordnung von zwei benachbarten Containerstapeln;
- Fig. 3:
- die Ansicht gemäß Fig. 2 bei einer Anordnung von vier benachbarten Containerstapeln;
- Fig. 4:
- eine erfindungsgemäße Anordnung von Zurreinheiten; und
- Fig. 5:
- ein Detail einer erfindungsgemäßen Zurrstange;
- Fig. 6:
- ein Detail einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zurrstange;
und
- Fig. 7:
- die Zurrstange gemäß Fig. 6 in zwei unterschiedlichen Zuständen.
[0034] Bei einem in Fig. 1 in Seitenansicht gezeigten Containerschiff wird der im Rumpf
eingeschlossene Laderaum nach oben hin durch eine Decksluke verschlossen. Auf einer
der Decksluken ist ein Containerstapel 14 aus sechs übereinander gestapelten 40-Fuß-Standardcontainern
16 gezeigt. Jeder Container 16 des Containerstapels 14 ist an seinen vier Ecken über
Twistlocks mit dem darunterliegenden Container 16 verbunden. Vor und hinter dem Containerstapel
14 ist jeweils eine Laschbrücke 17 angeordnet. Von den Laschbrücken 17 erstrecken
sich in Fig. 1 nicht gezeigte Zurreinheiten zu dem Containerstapel 14, um den Containerstapel
14 gegen Umkippen zu sichern.
[0035] Die Fig. 2 zeigt den Containerstapel 14 sowie einen daneben angeordneten zweiten
Containerstapel 15 in einer Ansicht von der Stirnseite. Die Oberkante der Laschbrücke
17 schließt im Wesentlichen mit dem oberen Ende des vierten Containers der Containerstapel
14, 15 ab. In Fig. 2 sind jeweils der fünfte und der sechste Container 16 der Containerstapel
14, 15 gezeigt, die oberhalb der Oberkante der Laschbrücke 17 angeordnet sind.
[0036] Eine erste Zurreinheit 18 erstreckt sich von der oberen linken Ecke des fünften Containers
des ersten Containerstapels 14 bis zu einem fest mit der Laschbrücke 17 verbundenen
ersten Anlenkbeschlag 19. Eine zweite Zurreinheit 20 erstreckt sich von der oberen
rechten Ecke des fünften Containers des zweiten Containerstapels 15 bis zu einem fest
mit der Laschbrücke 17 verbundenen zweiten Anlenkbeschlag 21.
[0037] Die beiden Containerstapel 14, 15 schließen zwischen sich eine Querfuge 22 ein, die
sich in Längsrichtung entlang der Containerstapel 14, 15 erstreckt. Die Anlenkbeschläge
19, 21 sind auf zwei unterschiedlichen Seiten einer Vertikalebene 23 angeordnet, die
sich entlang der Querfuge 22 erstreckt. Sowohl die erste Zurreinheit 18 als auch die
zweite Zurreinheit 20 kreuzen die Vertikalebene 23. Die in Fig. 2 gezeigte Anordnung
von zwei Zurreinheiten 18, 20 an unmittelbar zueinander benachbarten Containerstapeln
14, 15 wird als interne Laschung bezeichnet.
[0038] Im Unterschied dazu zeigt die Fig. 3 ein Beispiel einer externen Laschung. Zwischen
dem ersten Containerstapel 14 und dem zweiten Containerstapel 15, die über die Zurreinheiten
18, 20 mit den Anlenkbeschlägen 19, 21 verbunden sind, sind hier zwei weitere Containerstapel
24, 25 zwischen dem ersten Containerstapel 14 und im zweiten Containerstapel 15 eingeschlossen.
Mittig zwischen den beiden Containerstapeln 14, 15 erstreckt sich die Vertikalebene
23 in der Querfuge 22 zwischen den Containerstapeln 24, 25. Der erste Anlenkbeschlag
19 ist auf der einen Seite der Vertikalebene 23, der zweiter Anlenkbeschlag 21 auf
der anderen Seite der Vertikalebene 23 angeordnet. Beide Zurreinheiten 18, 20 schneiden
die Vertikalebene 23.
[0039] Die Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel einer externen Laschung. Außer den beiden
Zurreinheiten 18, 20, die sich zu den oberen Ecken des fünften Containers der Containerstapel
14, 15 erstrecken, gibt es zwei weitere Zurreinheiten 26, 28, die sich von Anlenkbeschlägen
27, 29 zu den Containerstapeln 14, 15 erstrecken. Die Zurreinheit 26 ist unmittelbar
oberhalb der Zurreinheit 18 an einer unteren Ecke des sechsten Containers des Containerstapels
14 angeschlagen. Die Zurreinheit 28 ist unmittelbar oberhalb der Zurreinheit 20 an
einer unteren Ecke des sechsten Containers des Containerstapels 15 angeschlagen.
[0040] Die beiden Anlenkbeschläge 27, 29 sind ebenfalls auf zwei unterschiedlichen Seiten
der Vertikalebene 23 angeordnet. Im Unterschied zu den Zurreinheiten 18, 20 sind die
Zurreinheiten 26, 28 jedoch so an den Anlenkbeschlägen 27, 29 angeschlagen, dass sie
sich nicht überschneiden.
[0041] Die Anlenkbeschläge 27, 29 bilden ein zweites Paar von Anlenkbeschlägen, die in derselben
Längsposition angeordnet sind. Die Anlenkbeschläge 19, 21 bilden ein erstes Paar von
Anlenkbeschlägen, die in Längsrichtung leicht versetzt zueinander angeordnet sind,
sodass die Zurreinheiten 18, 20 ohne Kollision aneinander vorbei geführt werden können.
In Querrichtung haben die Anlenkbeschläge 19, 21 einen etwas größeren Abstand zueinander
als die Anlenkbeschläge 27, 29.
[0042] Die Zurrstangen 18, 20, 26, 28 sind alle identisch zueinander aufgebaut und haben
identisch dimensionierte Komponenten. Die Zurreinheiten haben jeweils ein Gabelteil
30, das den betreffenden Anlenkbeschlag umgreift und mit einem Steckbolzen 31 an dem
Anlenkbeschlag gesichert ist. Mit dem Gabelteil 30 starr verbunden ist ein Gewindeteil
32. Die Verbindung zur Containerecke wird hergestellt über einen Einhakbeschlag 33,
mit dem eine Zurrstange 34 verbunden ist (siehe Fig. 5). Die Zurrstange 34 hat eine
Mehrzahl von als Verdickung ausgebildeten Knaufen 35, die zu einer Knaufaufnahme 36
einer Spannschraube 37 passen. Durch Auswahl eines bestimmten Knaufs 35 wird die Länge
der Zurreinheit grob eingestellt. Die Knaufaufnahme 36 ist so gestaltet, dass die
Spannschraube 37 relativ zu der Zurrstange 28 gedreht werden kann. Das andere Ende
der Spannschraube 37 ist mit einem zu dem Gewindeteil 32 passenden Innengewinde versehen.
Indem die Spannschraube 37 auf das Gewindeteil 32 aufgedreht wird, erfolgt die Feineinstellung
der Länge der Zurreinheit sowie das Spannen der Zurreinheit.
[0043] Eine alternative Ausführungsform einer Zurreinheit ist in Fig. 6 gezeigt. Dabei ist
das Gewindeteil 32 nicht mittig an dem Gabelteil 30 angeschlagen, sondern parallel
zu dem Steckbolzen 31 in seitlicher Richtung versetzt. Damit hängt die Position des
Gewindeteils 32 davon ab, mit welcher Ausrichtung das Gabelteil 30 an dem Anlenkbeschlag
19 angeschlagen wird. In Fig. 7 sind die beiden Möglichkeiten für die Position des
Gewindeteils 32 gezeigt. Mit dieser Gestaltung wird die Möglichkeit eröffnet, dass
die beiden Zurreinheiten 18, 20 sich kreuzen können, ohne dass die Anlenkbeschläge
19, 21 in Längsrichtung zueinander versetzt sind.
[0044] In Fig. 4 sind die verschiedenen vertikalen Positionen dargestellt, die der obere
Eckbeschlag 40 des fünften Containers sowie der untere Eckbeschlag 41 des sechsten
Containers haben können abhängig davon, ob kleine Container (Höhe: 8 Fuß, 6 Zoll)
oder große Container (Höhe: 9 Fuß, 6 Zoll) übereinander gestapelt werden. Je nach
der Anzahl der kleinen bzw. großen Container ergeben sich sechs verschiedene vertikale
Positionen für die Eckbeschläge 40, 41. Der vertikale Abstand zwischen der untersten
und der obersten möglichen Position ist 1525 mm.
[0045] Der Verstellbereich der Zurrstangen 18, 20, 26, 28 ist so groß, dass unabhängig von
der Anzahl großer bzw. kleiner Container jeder Containerstapel gesichert werden kann,
wobei immer dieselben Anlenkbeschläge 19, 21, 27, 29 verwendet werden.
[0046] In Fig. 4 dargestellt sind außerdem zwei Zurreinheiten 42, 43, die auf entsprechende
Weise zur Sicherung des Containerstapels 24 verwendet werden. Das Risiko einer gegenseitigen
Behinderung besteht insbesondere zwischen der Zurreinheit 20 und der Zurreinheit 43,
wenn sowohl in dem Containerstapel 24 als auch in dem Containerstapel 15 fünf kleine
Container übereinander gestapelt sind. Die Containerecken 40, 41 haben dann jeweils
die unterste mögliche Position, was bedeutet, dass die Zurreinheiten 20, 43 einen
kleinen Winkel mit der Horizontalen einschließen und dass die Spannschraube 37 der
beiden Zurreinheiten 20, 43 aneinander stoßen können. Die Spannschrauben 37 blockieren
sich dann gegenseitig und es ist nicht mehr möglich, die Zurreinheiten 20, 43 zu spannen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Anlenkbeschläge haben die Zurreinheiten 20,
43 einen größeren Abstand zueinander, sodass eine Kollision der Spannschraube 37 gerade
vermieden wird. Dadurch können die Zurreinheiten einen ausreichend großen Verstellbereich
haben und es wird möglich, alle Containerstapel mit einheitlich gestalteten Zurreinheiten
zu sichern.
1. Anordnung zum Sichern von Containern (16), bei der eine ersten Zurreinheit (18) sich
von einer Containerecke (12) eines ersten Containerstapels (14) zu einem ersten Anlenkbeschlag
(19) eines Containerschiffs erstreckt, und bei der eine zweite Zurreinheit (20) sich
von einer Containerecke (13) eines zweiten Containerstapels (15) zu einem zweiten
Anlenkbeschlag (21) des Containerschiffs erstreckt, wobei der Abstand zwischen den
Containerecken (12, 13) größer ist als der Abstand zwischen den Anlenkbeschlägen (19,
21), dadurch gekennzeichnet, dass beide Zurreinheiten (18, 20) eine sich entlang einer Querfuge (22) zwischen zwei
Containerstapeln (24, 25) erstreckende Vertikalebene (23) kreuzen, wobei jeweils der
Abstand zwischen der Vertikalebene (23) und dem Anlenkbeschlag (19, 21) kleiner ist
als der Abstand zwischen der Vertikalebene (23) und der Containerecke (12, 13).
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Zurreinheit (26) sich von einer Containerecke (11) des ersten Containerstapels
(14) zu einem dritten Anlenkbeschlag (27) erstreckt und dass eine vierte Zurreinheit
(28) sich von einer Containerecke (11) des zweiten Containerstapels (15) zu einem
vierten Anlenkbeschlag (29) erstreckt.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Zurreinheit (26) und die vierte Zurreinheit (28) die Vertikalebene (23)
nicht kreuzen.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anlenkbeschlag (19) und der zweite Anlenkbeschlag (21) in unterschiedlichen
Längspositionen angeordnet sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anlenkbeschlag (19) und zweite Anlenkbeschlag (21) in Querrichtung denselben
Abstand zu der Vertikalebene (23) haben.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Anlenkbeschlag (27) und der vierte Anlenkbeschlag (29) in derselben Längsposition
angeordnet sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Anlenkbeschlag (27) und der vierte Anlenkbeschlag (29) symmetrisch zu
der Vertikalebene (23) angeordnet sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand in Querrichtung zwischen dem dritten Anlenkbeschlag (27) und vierten
Anlenkbeschlag (29) kleiner ist als der Abstand in Querrichtung zwischen dem ersten
Anlenkbeschlag (19) und dem zweiten Anlenkbeschlag (21).
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anlenkbeschlag (19) und der zweite Anlenkbeschlag (21) in Längsrichtung
betrachtet einen kleineren Abstand zu den Containerstapeln (14, 15) haben als der
dritte Anlenkbeschlag (27) und der vierte Anlenkbeschlag (29).
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Containerstapel (14) und der zweite Containerstapel (15) unmittelbar nebeneinander
angeordnet sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Containerstapel (14) und der zweite Containerstapel (15) zwei weitere Containerstapel
(24, 25) zwischen sich einschließen.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zurreinheit (18, 20, 26, 28) ein zur Verbindung mit einem Anlenkbeschlag (19,
21, 27, 29) bestimmtes Gabelteil (30) aufweist und dass ein in Richtung Containerecke
(10, 11, 12, 13) weisendes Verbindungsteil (32) der Zurreinheit exzentrisch mit dem
Gabelteil (30) verbunden ist.
13. Verfahren zum Sichern von Containern (16), bei dem eine erste Zurreinheit (18) an
einer Containerecke (12) eines ersten Containerstapels (14) und an einem ersten Anlenkbeschlag
(19) eines Containerschiffs angeschlagen wird, bei dem eine zweite Zurreinheit (20)
an einer Containerecke (13) eines zweiten Containerstapels (15) und an einem zweiten
Anlenkbeschlag (21) des Containerschiffs angeschlagen wird, so dass der Abstand zwischen
den Containerecken (12, 13) größer ist als der Abstand zwischen den Anlenkbeschlägen
(19, 21), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zurreinheiten (18, 20) so angeschlagen werden, dass sie eine sich entlang
einer Querfuge (22) zwischen zwei Containerstapeln (24, 25) erstreckende Vertikalebene
(23) kreuzen und dass jeweils der Abstand zwischen der Vertikalebene (23) und dem
Anlenkbeschlag (19, 21) kleiner ist als der Abstand zwischen der Vertikalebene (23)
und der Containerecke (12, 13).