[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine spezielle Art einer Ansteuerung einer Aufzuganlage zur Einnahme von Parkpositionen.
[0002] Aufzuganlagen verfügen typischerweise über zumindest eine Kabine, welche mithilfe
eines Motors zwischen Stockwerken verfahren werden kann. In der Kabine befindet sich
üblicherweise ein Kabinenbedienpanel (COP - car operating panel). Außerhalb der Kabine,
beispielsweise in einer Lobby, befindet sich ein sogenanntes Lobbybedienpanel (LOP
- lobby operating panel). Mithilfe des Kabinenbedienpanels bzw. des Lobbybedienpanels
kann ein Nutzer unter anderem Anforderungen eingeben, um die Aufzuganlage beispielsweise
anzuweisen, ihn mit der Kabine in ein gewünschtes Stockwerk zu fahren bzw. ihn mit
der Kabine an einem Stockwerk, in dem er sich aktuell befindet, abzuholen.
[0003] Solange weder von einem in der Kabine stehenden noch von einem in einem Stockwerk
wartenden Nutzer eine Anforderung an die Aufzuganlage eingegeben wird, d.h. solange
die Aufzuganlage nicht aktuell genutzt wird, verharrt die Kabine in der Regel an derjenigen
Position, an die sie aufgrund einer vorangehenden Anforderung verfahren worden ist.
[0004] Es wurden Aufzuganlagen entwickelt, die bei fehlender aktueller Anforderung durch
einen Nutzer ihre Kabine selbstständig in eine sogenannte Parkposition verfahren.
Meist wird als Parkposition eine Position gewählt, an der überdurchschnittlich häufig
Nutzer die Kabine anfordern, beispielsweise in einer Eingangshalle im Erdgeschoss
eines Gebäudes. Mit anderen Worten wird die Kabine der Aufzuganlage bei fehlender
aktueller Anforderung durch einen Nutzer, d.h. immer dann, wenn weder ein Nutzer ein
Zielstockwerk an dem Kabinenbedienpanel eingegeben hat noch ein Nutzer die Kabine
über ein Lobbybedienpanel aktuell anfordert, von der Aufzuganlagesteuerung selbständig
in die Parkposition verfahren. Dadurch können innerhalb eines von der Aufzuganlage
bedienten Gebäudes insgesamt Wartezeiten verringert und/oder Energie eingespart werden.
[0005] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer Aufzuganlage bestehen, bei der Wartezeiten
weiter verringert sind und/oder ein Energieverbrauch reduziert ist. Einem solchen
Bedarf kann durch eine Aufzuganlage gemäß dem Hauptanspruch oder durch eine mit einer
programmierbaren Aufzuganlagesteuerung versehene Aufzuganlage, welche mithilfe eines
Computerprogrammprodukts gemäß dem nebengeordneten Anspruch programmiert wird, entsprochen
werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage vorgeschlagen, welche
eine Kabine, einen Motor und eine Aufzuganlagesteuerung aufweist. Die Aufzuganlagesteuerung
wiederum weist eine Steuereinheit zum Steuern des Motors, eine Speichereinheit zum
Speichern von Datensätzen, eine Eingabeeinheit zum Eingeben der Datensätze durch einen
Anwender und eine Zeitgebereinheit zum Ermitteln einer aktuellen Uhrzeit auf. Die
Datensätze umfassen jeweils Zeitdaten und Parkpositionsdaten. Die Aufzuganlagesteuerung
ist dazu ausgelegt, bei fehlender aktueller Anforderung durch einen Nutzer den Motor
abhängig von einem Vergleich von Zeitdaten, welche in in der Speichereinheit gespeicherten
Datensätzen enthalten sind, mit einer von der Zeitgebereinheit ermittelten aktuellen
Uhrzeit dazu anzusteuern, die Kabine in eine im zugehörigen Datensatz definierte Parkposition
einer Vielzahl möglicher Parkpositionen zu verfahren.
[0007] Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem als auf den nachfolgend
beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0008] Es wurde erkannt, dass ein Verfahren einer Aufzugkabine immer an eine gleiche Parkposition
nicht in allen Fällen zu einer optimalen Bedienung von den Aufzug benötigenden Nutzern
führen kann.
[0009] Beispielsweise können in Bürogebäuden, in denen unterschiedliche Büros in den verschiedenen
Stockwerken des Gebäudes angesiedelt sind, Aufzugnutzungsanforderungen zu verschiedenen
Tageszeiten sehr unterschiedlich sein.
[0010] Es kann z.B. bekannt sein, dass Arbeitszeiten in einem der Büros zu einer bestimmten
Uhrzeit enden, so dass in dem betreffenden Stockwerk, in dem sich dieses Büro befindet,
kurz nach Ende der dortigen Arbeitszeiten vorhersehbar mit einem erhöhten Aufkommen
an Aufzugnutzungsanforderung gerechnet werden kann. In einem anderen Büro können die
Arbeitszeiten früher oder später enden. Somit kann es vorteilhaft sein, die Aufzugkabine
in Zeiten fehlender aktueller Anforderungen möglichst immer gerade in demjenigen Stockwerk
zu parken, in dem vorhersehbar eine besonders hohe Anzahl von Aufzugnutzern zu erwarten
ist bzw. vorhersehbar zeitlich nächstfolgend Aufzuganforderungen zu erwarten sind.
[0011] Statt einer einzigen, fest vorgegebenen Parkposition wird somit beispielsweise vorgeschlagen,
die von der Aufzugkabine einzunehmende Parkposition abhängig von der aktuellen Uhrzeit
an verschiedenen Stockwerken bzw. Orten vorzugeben. Eine Wahl, an welchem Stockwerk
die Kabine innerhalb eines bestimmten Zeitraums geparkt werden soll, kann dabei abhängig
von einfach vorhersehbaren Parametern getroffen werden, die beispielsweise empirisch
bzw. basierend auf einem erwartbaren Nutzerverhalten ermittelt werden können.
[0012] Hierzu kann die Aufzuganlagesteuerung neben eine Steuereinheit, mithilfe derer ein
die Kabine verfahrender Motor gesteuert werden kann, auch eine Speichereinheit, eine
Zeitgebereinheit sowie eine Eingabeeinheit aufweisen.
[0013] In der Speichereinheit können vorzugsweise mehrere Datensätze gleichzeitig gespeichert
werden. Vorzugsweise können die Datensätze dabei änderbar gespeichert werden, d.h.
Datensätze können überschrieben, modifiziert, korrigiert oder angepasst werden. Die
Speichereinheit kann hierzu beispielsweise in Form eines RAM (Random Access Memory),
eines Flashspeichers, einer Festplatte oder Ähnlichem ausgeführt sein. Jeder Datensatz
soll hierbei sowohl Zeitdaten als auch zugehörige Parkpositionsdaten umfassen.
[0014] Die Zeitdaten eines Datensatz können einen fest vorgegebenen Zeitraum angeben. Mit
anderen Worten können die Zeitdaten einen Anfang und/oder ein Ende eines Zeitraums
angeben. Eine Summe der in der Speichereinheit gespeicherten Datensätze kann dabei
derart gewählt sein, dass sich die jeweiligen Zeiträume lückenlos aneinander anschließen.
Dies bedeutet, dass jeder beliebige Zeitpunkt innerhalb einer größeren Zeitspanne
wie z.B. innerhalb eines Tages oder innerhalb einer Woche innerhalb eines der vorgegebenen
Zeiträume liegt und somit für jeden Zeitpunkt in der Speichereinheit eine in dem Datensatz
enthaltener zugehörige Parkposition gespeichert ist. Der Zeitraum kann dabei fest
vorgegeben sein, d.h. er wird nicht beispielsweise anhand aktueller oder vorangehender
Nutzerdaten von der Aufzuganlagesteuerung selbst ermittelt, sondern kann einfach anhand
fester Vorkenntnisse in die Speichereinheit eingespeichert werden. Es sind somit vorzugsweise
keine Sensoren oder ähnliches und auch keine zusätzliche Datenverarbeitung notwendig.
[0015] Beispielsweise kann der Zeitraum anhängig von vorbekannten zeitabhängigen Aufzugnutzungsanforderungen
innerhalb eines von der Aufzuganlage bedienten Gebäudes sein.
[0016] Konkreter ausgedrückt können die Zeitdaten eines Datensatzes beispielsweise einen
Zeitraum definieren, innerhalb dessen in einem von der Aufzuganlage bedienten Gebäude
vorhersehbar in einer Etage überdurchschnittlich viele Aufzugnutzungsanforderungen
erwartet werden und die Parkpositionsdaten dieses Datensatzes die betreffende Etage
definieren.
[0017] Alternativ können die Zeitdaten eines Datensatzes einen Zeitraum definieren, innerhalb
dessen in einem von der Aufzuganlage bedienten Gebäude eine zeitlich nächstfolgende
Aufzugnutzungsanforderung in einem Stockwerk zu erwartet ist und die Parkpositionsdaten
dieses Datensatzes das betreffende Stockwerk definieren.
[0018] In dem oben angegebenen Beispiel können z.B. Büroarbeitszeiten von in unterschiedlichen
Etagen oder Stockwerken angesiedelten Büros bekannt sein. Daraus kann abgeleitet werden,
dass Aufzugnutzungsanforderungen aufgrund von aus einem Büro kommenden Nutzern in
einem Zeitraum kurz nach Ende der Büroarbeitszeiten vorhersehbar besonders hoch sein
werden. Solche "Stoßzeiten" sind hierbei typischerweise vorbekannt. Die Aufzuganlagesteuerung
kann daher sehr einfach dazu veranlasst werden, in den betreffenden Zeiträumen die
Parkposition der Aufzuganlage derart anzupassen, dass die Aufzugkabine immer dann,
wenn keine anderweitigen Nutzeranforderungen vorliegen, in das Stockwerk verfahren
wird, in dem die Nutzer nach Arbeitsende auf Transport warten werden. Anders ausgedrückt
kann die Aufzugkabine in dasjenige Stockwerk verfahren und dort geparkt werden, von
dem davon ausgegangen werden kann, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraums mit hoher
Wahrscheinlichkeit eine nächste Aufzuganforderung von diesem Stockwerk aus erfolgen
wird.
[0019] Die Eingabeeinheit kann Teil eines Kabinenbedienpanels und/oder eines Lobbybedienpanels
sein. Beispielsweise können mit einer Tastatur eines Kabinenbedienpanels Uhrzeiten
bzw. Zeiträume sowie als Parkposition gewünschte Stockwerke eingegeben werden und
dann als Datensatz in der Speichereinheit gespeichert werden. Alternativ kann die
Eingabeeinheit auch mithilfe separater Geräte realisiert werden, beispielsweise indem
eine separate Tastatur, bzw. allgemeiner ein separates Eingabegerät, temporär oder
permanent mit der Aufzuganlagesteuerung gekoppelt wird. Dabei ist ein drahtgebundene
oder eine drahtlose Kopplung möglich.
[0020] Die Zeitgebereinheit kann als eine Art Uhr eine aktuelle Tageszeit angeben. Gegebenenfalls
kann die Zeitgebereinheit auch Informationen über den aktuellen Wochentag oder Monatstag
angeben. Auf diese Weise können nicht nur für bestimmte Tageszeiten spezielle Parkpositionen
vorgegeben werden sondern diese Tageszeiten auch abhängig vom aktuellen Wochentag
variiert werden.
[0021] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen,
welches dazu ausgestaltet ist, eine programmierbare Aufzuganlagesteuerung dazu anzusteuern,
Parkpositionen zeitabhängig vorteilhaft anzusteuern. Die Aufzuganlagesteuerung weist
hierbei wie oben mit Bezug auf die Aufzuganlage beschrieben eine Steuereinheit, eine
Eingabeeinheit, eine Speichereinheit und eine Zeitgebereinheit auf. Das Computerprogrammprodukt
ist eine Folge von maschinenlesbaren Anweisungen, welche dazu ausgestaltet sind, die
programmierbare Aufzuganlagesteuerung dazu anzusteuern, bei fehlender aktueller Anforderung
durch einen Nutzer einen Motor einer Aufzuganlage abhängig von einem Vergleich von
Zeitdaten, welche in in der Speichereinheit gespeicherten Datensätzen enthalten sind,
mit einer von der Zeitgebereinheit ermittelten aktuellen Uhrzeit dazu anzusteuern,
eine Kabine der Aufzuganlage in eine im zugehörigen Datensatz definierte Parkposition
einer Vielzahl möglicher Parkpositionen zu verfahren.
[0022] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Medium mit einem darauf
gespeicherten Computerprogrammprodukt gemäß dem zweiten Aspekt. Das computerlesbare
Medium kann beispielsweise ein Daten permanent speicherndes und von einer Maschine
lesbares, insbesondere beschreibbares und lesbares, Speichermedium wie z.B. eine CD-ROM,
ein Flashspeicher, ein EPROM oder ähnliches sein. Das computerlesbare Medium kann
auch ein Computer sein, auf dem das Computerprogrammprodukt gespeichert ist und von
dem, beispielsweise über ein Datennetz wie das Internet, das Computerprogrammprodukt
heruntergeladen werden kann.
[0023] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Aufzuganlage.
Das Verfahren ist dazu angepasst, die Aufzuganlage dazu anzusteuern, bei fehlender
aktueller Anforderung durch einen Nutzer den Motor der Aufzuganlage abhängig von einem
Vergleich von Zeitdaten, welche in in der Speichereinheit gespeicherten Datensätzen
enthalten sind, mit einer von der Zeitgebereinheit ermittelten aktuellen Uhrzeit dazu
anzusteuern, die Kabine der Aufzuganlage in eine im zugehörigen Datensatz definierte
Parkposition einer Vielzahl möglicher Parkpositionen zu verfahren.
[0024] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben sind. Ein Fachmann
erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht
werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0025] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine Aufzuganlage gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Aufzuganlagesteuerung einer Aufzuganlage gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
[0026] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Aufzuganlage 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Aufzuganlage
1 weist eine Kabine 3 und ein mit der Kabine 3 über ein Seil 2 oder einen Riemen verbundenes
Gegengewicht 4 auf. In der Kabine 3 ist an einer Wand ein Kabinenbedienpanel 5 vorgesehen,
über das ein in der Kabine 3 befindlicher Nutzer eine Funktion der Aufzuganlage 1,
wie z.B. ein Verfahren der Kabine 3 zu einem gewünschten Ziel-Stockwerk 13, anfordern
kann. An einer Wand innerhalb eines der Stockwerke und jeweils neben einem Eingang
zu der Kabine 3 ist ein Lobbybedienpanel 7 vorgesehen. Über das Lobbybedienpanel 7
kann ein außerhalb der Kabine 3 in dem Stockwerk 13 befindlicher Nutzer eine Funktion
der Aufzuganlage 1, wie z.B. ein Verfahren der Kabine 3 zu dem Stockwerk 13, in dem
sich der Nutzer aktuell befindet und auf die Kabine 3 wartet, anfordern. Das Kabinenbedienpanel
5 bzw. das Lobbybedienpanel 7 geben den Anforderungen des Nutzers entsprechende Signale
an eine Aufzuganlagesteuerung 9 weiter. Die Aufzuganlagesteuerung 9 steuert daraufhin
Komponenten der Aufzuganlage wie z.B. einen Motor 11 oder Kabinentüren geeignet an,
um die vom Nutzer angeforderten Funktionen durchzuführen.
[0028] Die Aufzuganlagesteuerung 9 ist in Fig. 2 vergrößert und schematisiert dargestellt.
Die Aufzuganlagesteuerung 9 weist eine Steuereinheit 15 zum Steuern des Motors 11,
eine Speichereinheit 17 zum Speichern von Datensätzen 23, eine Eingabeeinheit 19 zum
Eingeben der Datensätze 23 jeweils mit Zeitdaten 25 und Parkpositionsdaten 27 durch
einen Anwender, und eine Zeitgebereinheit 21 zum Ermitteln einer aktuellen Uhrzeit
auf.
[0029] Die Aufzuganlagesteuerung 9 ist mit dem Kabinenbedienpanel 5 sowie mit allen Lobbybedienpanels
7 verbunden. Sie kann somit erkennen, ob aktuell von einem Nutzer über das Kabinenbedienpanel
5 oder eines der Lobbybedienpanels 7 eine Anforderung an die Aufzuganlage 1 gestellt
ist, d.h. ob die Aufzuganlage 1 aktuell benutzt wird. Sollte dies nicht der Fall sein,
d.h. bei fehlender aktueller Anforderung durch einen Nutzer, steuert die Aufzuganlagesteuerung
9 den Motor 11 dazu an, die Kabine 3 in eine bestimmte Parkposition zu verfahren.
[0030] Bei dem dargestellten Beispiel gibt es eine Vielzahl von Stockwerken 13 und damit
eine Vielzahl möglicher Parkpositionen. Die Aufzuganlagesteuerung 9 verfährt die Kabine
3 allerdings nicht stets in eine gleichbleibende Parkposition beispielsweise im Erdgeschoss.
Stattdessen vergleicht die Aufzuganlagesteuerung 9 Zeitdaten 25, welche in in der
Speichereinheit 17 gespeicherten Datensätzen 23 enthalten sind, mit einer von der
Zeitgebereinheit 21 ermittelten aktuellen Uhrzeit und verfährt die Kabine 3 in eine
im zugehörigen Datensatz 23 definierte Parkposition 27 in einem der Vielzahl möglicher
Stockwerke 13. Mit anderen Worten verfährt die Aufzuganlagesteuerung 9 je nach aktueller
Uhrzeit die Kabine 3 in verschiedene Parkpositionen an unterschiedlichen Stockwerken
13.
[0031] Um zu ermitteln, in welchem Stockwerk 13 die Kabine 3 aktuell geparkt werden soll,
erhält die Steuereinheit 15 von der Zeitgebereinheit 21 ein Signal, welches die aktuelle
Zeit angibt. Die Zeitgebereinheit 21 kann hierzu beispielsweise als elektrische Uhr
ausgebildet sein und ein elektrisches Zeitsignal beispielsweise in digitaler Form
übermitteln. Gleichzeitig bzw. zeitnah liest die Steuereinheit 15 aus der Speichereinheit
17 Datensätze 23 aus, um durch Vergleich mit den darin enthaltenen Zeitdaten 25 zu
ermitteln, welchem Zeitraum oder Zeitintervall die aktuelle Uhrzeit zuzuordnen ist.
Einem diesem Zeitraum zugeordneten und in dem gleichen Datensatz 23 gespeicherten
Parkpositionsdatensatz 27 wird dann diejenige Parkposition entnommen, in die die Kabine
3 aktuell verfahren werden soll.
[0032] Um die Datensätze 23 aus der Speichereinheit 17 auslesen, mit der aktuellen Uhrzeit
vergleichen und entsprechend verarbeiten zu können, verfügt die Aufzuganlagesteuerung
9 und insbesondere deren Steuereinheit 15 über geeignete Schnittstellen mit der Speichereinheit
17 und der Zeitgebereinheit 21 sowie über einen geeigneten Prozessor sowie gegebenenfalls
eigene Datenspeicher. Die Aufzuganlagesteuerung 9 ist somit programmierbar.
[0033] Die Datensätze 23 können über die Eingabeeinheit 19 in die Aufzuganlagesteuerung
9 und insbesondere in deren Speichereinheit 17 eingegeben werden. Die Eingabeeinheit
19 kann hierzu beispielsweise mit dem Kabinenbedienpanel 5 und/oder den Lobbybedienpanels
7 kommunizieren, sodass über diese die Datensätze 23 eingegeben werden können. Alternativ
kann die Eingabeeinheit 19 über eine verdrahtete oder drahtlose Schnittstelle verfügen,
über die Datensätze 23 mithilfe eines externen Eingabegerätes eingegeben werden können.
Als externes Eingabegerät wäre beispielsweise eine separate Tastatur vorstellbar.
Auch ein externer Computer oder ein Smartphone, in die die Eingabedaten 23 zuvor eingegeben
wurden, sind als externe Eingabegeräte vorstellbar und können die Datensätze 23 nach
Übermittlung an die Eingabeeinheit 19 der Aufzuganlagesteuerung 9 zu Verfügung stellen,
um sie in der Speichereinheit 17 zu speichern.
[0034] In den Datensätzen 23 sind jeweils Zeitdaten 25 und Parkpositionsdaten 27 zu einem
zusammengehörenden Datensatz 23 verbunden. Die Zeitdaten 25 und Parkpositionsdaten
27 sind hierbei aufgrund von vorbekannten zeitabhängigen Aufzugnutzungsanforderungen
gewählt worden.
[0035] Im dargestellten Beispiel ist in einem Bürogebäude z.B. bekannt, dass Mitarbeiter
verschiedener Büros morgens die Aufzuganlage 1 nutzen, um vom Erdgeschoss aus in ihre
in verschiedenen Stockwerken 13 befindlichen Büros zu fahren. Bis 11h morgen (11am)
wird in dem entsprechenden Datensatz 23 somit das Erdgeschoss ("0") als Parkposition
hinterlegt.
[0036] Ferner ist bekannt, dass Mitarbeiter eines im dritten Stockwerk 13 befindlichen Büros
besonders früh eine Mittagspause einlegen, wohingegen Mitarbeiter eines im vierten
Stockwerk 13 befindlichen Büros erst später in die Mittagspause gehen. In zugehörigen
Datensätzen 23 wird daher als Parkposition für den Zeitraum von 11h bis 12h das dritte
Stockwerk und als Parkposition für den Zeitraum von 12h bis 13h (1pm) das vierte Stockwerk
angegeben. Um die Mitarbeiter nach der Mittagspause wieder schnell zurück in Ihre
Büros bringen zu können, wird als Parkposition für den Zeitraum von 13h bis 15h das
Erdgeschoss angegeben.
[0037] Entsprechend werden die Parkpositionen auch den unterschiedlichen Enden der Arbeitszeiten
in den verschiedenen Büros angepasst und die Mitarbeiter somit durch eine in ihrem
Stockwerk parkende Aufzugkabine 3 erwartet.
[0038] Wartezeiten auf die Aufzuganlage 1 innerhalb des Bürogebäudes können auf diese Wiese
signifikant reduziert werden. Auch ein Energieverbrauch der Aufzuganlage 1 kann vermindert
werden.
[0039] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Aufzuganlage
- 2
- Seil
- 3
- Kabine
- 4
- Gegengewicht
- 5
- Kabinenbedienpanel
- 7
- Lobbybedienpanel
- 9
- Aufzuganlagesteuerung
- 11
- Motor
- 13
- Stockwerke
- 15
- Steuereinheit
- 17
- Speichereinheit
- 19
- Eingabeeinheit
- 21
- Zeitgebereinheit
- 23
- Datensätze
- 25
- Zeitdaten
- 27
- Parkpositionsdaten
1. Aufzuganlage (1), aufweisend:
eine Kabine (3);
einen Motor (11);
eine Aufzuganlagesteuerung (9);
wobei die Aufzuganlagesteuerung (9) aufweist:
- eine Steuereinheit (15) zum Steuern des Motors (11),
- eine Speichereinheit (17) zum Speichern von Datensätzen (23),
- eine Eingabeeinheit (19) zum Eingeben der Datensätze (23) jeweils mit Zeitdaten
(25) und Parkpositionsdaten (27) durch einen Anwender, und
- eine Zeitgebereinheit (21) zum Ermitteln einer aktuellen Uhrzeit, und wobei die
Aufzuganlagesteuerung (9) dazu ausgelegt ist, bei fehlender aktueller Anforderung
durch einen Nutzer den Motor (11) abhängig von einem Vergleich von Zeitdaten (25),
welche in in der Speichereinheit (17) gespeicherten Datensätzen (23) enthalten sind,
mit einer von der Zeitgebereinheit (21) ermittelten aktuellen Uhrzeit dazu anzusteuern,
die Kabine (3) in eine im zugehörigen Datensatz (23) definierte Parkposition einer
Vielzahl möglicher Parkpositionen zu verfahren.
2. Aufzuganlage nach Anspruch 1, wobei Zeitdaten (25) eines Datensatz (23) einen fest
vorgegebenen Zeitraum angeben.
3. Aufzuganlage nach Anspruch 2, wobei der Zeitraum anhängig von vorbekannten zeitabhängigen
Aufzugnutzungsanforderungen innerhalb eines von der Aufzuganlage (1) bedienten Gebäudes
ist.
4. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Zeitdaten (25) eines
Datensatzes (23) einen Zeitraum definieren, innerhalb dessen in einem von der Aufzuganlage
(1) bedienten Gebäude vorhersehbar in einem Stockwerk (13) überdurchschnittlich viele
Aufzugnutzungsanforderungen erwartet werden und die Parkpositionsdaten (27) dieses
Datensatzes (23) das betreffende Stockwerk (13) definieren.
5. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Zeitdaten (25) eines
Datensatzes (23) einen Zeitraum definieren, innerhalb dessen in einem von der Aufzuganlage
(1) bedienten Gebäude eine zeitlich nächstfolgende Aufzugnutzungsanforderung in einem
Stockwerk (13) zu erwartet ist und die Parkpositionsdaten (27) dieses Datensatzes
(23) das betreffende Stockwerk (13) definieren.
6. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Speichereinheit (17)
dazu ausgelegt ist, mehrere Datensätze (23) zu speichern.
7. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Speichereinheit (17)
dazu ausgelegt ist, mehrere Datensätze (23) änderbar zu speichern.
8. Computerprogrammprodukt, welches dazu ausgestaltet ist, eine programmierbare Aufzuganlagesteuerung
(9) mit
- einer Steuereinheit (15) zum Steuern eines eine Kabine (3) antreibenden Motors (11),
- einer Speichereinheit (17) zum Speichern von Datensätzen (23),
- einer Eingabeeinheit (19) zum Eingeben der Datensätzen (23) jeweils mit Zeitdaten
(25) und Parkpositionsdaten (27) durch einen Anwender, und
- einer Zeitgebereinheit (21) zum Ermitteln einer aktuellen Uhrzeit, dazu anzusteuern,
bei fehlender aktueller Anforderung durch einen Nutzer den Motor (11) einer Aufzuganlage
(1) abhängig von einem Vergleich von Zeitdaten (25), welche in in der Speichereinheit
(17) gespeicherten Datensätzen (23) enthalten sind, mit einer von der Zeitgebereinheit
(21) ermittelten aktuellen Uhrzeit dazu anzusteuern, die Kabine (3) der Aufzuganlage
(1) in eine im zugehörigen Datensatz (23) definierte Parkposition einer Vielzahl möglicher
Parkpositionen zu verfahren.
9. Computerlesbares Medium mit einem darauf gespeicherten Computerprogrammprodukt gemäß
Anspruch 8.
10. Verfahren zum Steuern einer Aufzuganlage mit
- einer Steuereinheit (15) zum Steuern eines eine Kabine (3) antreibenden Motors (11),
- einer Speichereinheit (17) zum Speichern von Datensätzen (23),
- einer Eingabeeinheit (19) zum Eingeben der Datensätzen (23) jeweils mit Zeitdaten
(25) und Parkpositionsdaten (27) durch einen Anwender, und
- einer Zeitgebereinheit (21) zum Ermitteln einer aktuellen Uhrzeit, wobei das Verfahren
dazu angepasst ist, die Aufzuganlage (1) dazu anzusteuern, bei fehlender aktueller
Anforderung durch einen Nutzer den Motor (11) der Aufzuganlage (1) abhängig von einem
Vergleich von Zeitdaten (25), welche in in der Speichereinheit (17) gespeicherten
Datensätzen (23) enthalten sind, mit einer von der Zeitgebereinheit (21) ermittelten
aktuellen Uhrzeit dazu anzusteuern, die Kabine (3) der Aufzuganlage (1) in eine im
zugehörigen Datensatz (23) definierte Parkposition einer Vielzahl möglicher Parkpositionen
zu verfahren.