[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rosettenvorrichtung zur Abdeckung eines Wandanschlusses
für einen Sanitärarmaturenkörper, umfassend eine mit einer Wand in Anlage bringbare
Rosette und eine mittels Gewinde in der Rosette axial verstellbare Hülseneinrichtung,
die über eine Überwurfmutter des Wandanschlusses axial beweglich ist.
[0002] Eine Rosettenvorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen ist aus
EP 0 537 652 A1 bekannt. In der als Rosette bezeichneten Abdeckhaube ist eine Hülse mittels einer
Gewindeanordnung axial beweglich. Die Rosettenvorrichtung wird bei vollständig in
die Abdeckhaube eingeschraubter Hülse über den Wandanschluss gestülpt, so dass der
Wandanschluss über die Hülse und die Abdeckhaube hervorsteht. Anschließend wird die
Sanitärarmatur an den Wandanschluss befestigt. Danach wird die Abdeckhaube relativ
zu der Hülse gedreht, so dass die Hülse aufgrund der Gewindeanordnung axial aus der
Abdeckhaube herausbewegt wird. Die Abdeckhaube wird solange gegenüber der durch die
Überwurfmutter gegen eine Drehung gesicherten Hülse verdreht, bis die Abdeckhaube
in Anlage mit der Wand gelangt und die Hülse in Anlage mit dem Armaturenkörper gelangt.
[0003] Bei der in
EP 0 537 652 A1 beschriebenen Rosettenvorrichtung muss die Hülse mit ihrem den Wandanschluss und
die Überwurfmutter abdeckenden Bereich rotationssymmetrisch ausgebildet sein, damit
die Hülse in die Abdeckhaube hinein und aus der Abdeckhaube heraus bewegt werden kann.
Es wäre allerdings wünschenswert, dass der im montierten Zustand sichtbare Bereich
der Hülse, der den Wandanschluss und die Überwurfmutter abdeckt, eine beliebige Form
im Querschnitt aufweisen kann.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik
geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Rosettenvorrichtung
anzugeben, bei der der im montierten Zustand sichtbare Bereich der Hülseneinrichtung
einen beliebigen Querschnitt aufweisen kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Rosettenvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen der Rosettenvorrichtung sind in den abhängigen
Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei die Merkmale der vorteilhaften
Weiterbildungen in technologisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar
sind.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch eine Rosettenvorrichtung mit den eingangs
genannten Merkmalen, wobei die Hülseneinrichtung mehrteilig mit einem Rosettenstutzen
und einem Spindelkörper ausgebildet ist, wobei der Spindelkörper in der Rosette mittels
des Gewindes axial verstellbar ist und drehbar zu dem Rosettenstutzen angeordnet ist,
welcher in eine in der Rosette ausgebildeten und insbesondere das Gewinde umgebende
Vertiefung eingreift, so dass der Rosettenstutzen bei der durch Relativdrehung von
Spindelkörper und Rosette verursachten axialen Verstellung des Spindelkörpers axial
in die Vertiefung hinein oder aus der Vertiefung heraus bewegt wird.
[0007] Es ist also insbesondere vorgesehen, dass die im Stand der Technik einteilig ausgeführte
Hülseneinrichtung aus mindestens zwei Teilen besteht, von denen der Spindelkörper
mittels einer Gewindeanordnung durch Drehung axial zu der Rosette verstellbar ist
und von denen der Rosettenstutzen durch die axiale Verstellung des Spindelkörpers
axial bewegt wird, ohne dass der Rosettenstutzen und die Rosette relativ zueinander
gedreht werden müssen. Der Spindelkörper ist hierzu insbesondere drehbar mit dem Rosettenstutzen
verbunden. Zur Aufnahme des in die Rosette hinein bewegbaren Rosettenstutzens ist
in der Rosette eine Vertiefung ausgebildet. Die Vertiefung kann im einfachsten Fall
eine Öffnung oder Aussparung in der Rosette sein. Für den Fall, dass der Rosettenstutzen
den Spindelkörper insbesondere vollständig umschließt, umgibt die von der Rosette
ausgebildete Vertiefung die Gewindeanordnung zwischen Rosette und Spindelkörper. Es
kann aber auch vorgesehen sein, dass das Gewinde axial über die Rosette vorsteht.
In diesem Fall muss allerdings auch ein das Gewinde tragender Fortsatz über die Rosette
vorstehen, wobei die Vertiefung den Fortsatz umgeben würde. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass der Spindelkörper an einem der Wand zugewandten axialen Ende radial über
den Rosettenstutzen übersteht, wobei an dem radial überstehenden Abschnitt des Spindelkörpers
ein (Außen-)Gewinde ausgebildet ist, das mit einem entsprechenden, an der Rosette
ausgebildeten (Innen-)Gewinde zusammenwirkt. Da der Rosettenstutzen nicht gegenüber
der Rosette gedreht werden muss, kann der Rosettenstutzen jede beliebige Querschnittsform
aufweisen. Der in einem montierten Zustand sichtbare und den Wandanschluss und die
Überwurfmutter umgebende Rosettenstutzen kann also im Querschnitt entlang seiner axialen
Erstreckung beliebig gestaltet werden und somit in seiner Formgebung an die ästhetische
Gestaltung von Sanitärarmaturen besser angepasst werden.
[0008] Es ist bevorzugt, dass der Rosettenstutzen einen nicht kreisförmigen Außenumfang
aufweist.
[0009] Bevorzugt umfasst die Rosettenvorrichtung genau drei Bauteile. Die Rosette ist dabei
jenes Bauteil, welches im montierten Zustand mit der Wand in Anlage kommt, aus der
der Wandanschluss hervorsteht. Der Spindelkörper ist in der Rosette mittels eines
Gewindes drehbar gelagert und somit axial zu der Rosette verstellbar. Der Spindelkörper
ist auf seiner Innenseite insbesondere so geformt, dass der Spindelkörper axial über
eine Überwurfmutter beweglich ist, aber nicht drehbar zu der in den Spindelkörper
aufgenommenen Überwurfmutter ist. Der Rosettenstutzen ist insbesondere an einem Außenumfang
des Spindelkörpers befestigt, wobei der Spindelkörper und der Rosettenstutzen relativ
zueinander verdreht werden können. Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass der Rosettenstutzen
in einer Nut an dem Spindelkörper drehbar gelagert ist, so dass der Spindelkörper
relativ zu dem Rosettenstutzen verdreht werden kann, in der axialen Richtung aber
nicht von dem Rosettenstutzen unbeabsichtigt entfernt werden kann. Der Rosettenstutzen
weist hierzu einen radial nach innen gerichteten Vorsprung zum Eingriff in die Nut
auf.
[0010] Damit der Rosettenstutzen einfach auf den Spindelkörper aufgesteckt werden kann,
kann vorgesehen sein, dass der Rosettenstutzen in einer abschnittsweise in dem Spindelkörper
ausgebildeten Nut drehbar gelagert ist, wobei die die Nutabschnitte ausbildenden Bereiche
des Spindelkörpers radial auslenkbar ausgebildet sind. Dies wird insbesondere dadurch
erreicht, dass die radial auslenkbaren Abschnitte des Spindelkörpers durch eine Vielzahl
von in Umfangsrichtung benachbarten, axial verlaufenden Schlitzen an einem armaturenseitigen
Ende des Spindelkörpers gebildet sind.
[0011] Die Vertiefung in der Rosette wird insbesondere durch eine radial außen zu der Vertiefung
liegende Wand begrenzt, die im Querschnitt die gleiche Form hat wie der Querschnitt
des Rosettenstutzens. Radial innen wird die Vertiefung insbesondere durch einen das
Gewinde der Rosette tragenden Bereich der Rosette begrenzt. In einer bevorzugten Ausgestaltung
begrenzt der das Gewinde an der Rosette ausbildende Bereich ringförmig die Vertiefung
für den Rosettenstutzen auf einer radial innen liegenden Seite.
[0012] Damit in der montierten Stellung der Spindelkörper nicht sichtbar ist, kann der Rosettenstutzen
axial in Richtung des Sanitärarmaturenkörpers über den Spindelkörper hervorstehen.
[0013] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren
beschrieben, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Figuren ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Rosettenvorrichtung zeigen. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- ein an Wandanschlüsse angeschlossenen Armaturenkörper und zwei Rosettenvorrichtungen,
- Fig. 2:
- eine Explosionsansicht einer Rosettenvorrichtung,
- Fig. 3:
- eine Schnittansicht durch einen Rosettenstutzen der Rosettenvorrichtung,
- Fig. 4:
- eine Schnittansicht durch einen Spindelkörper der Rosettenvorrichtung,
- Fig. 5:
- eine Schnittansicht durch eine Rosette der Rosettenvorrichtung und
- Fig. 6:
- eine Detailansicht der Rosettenvorrichtung im montierten Zustand gemäß Fig. 1.
[0014] Figur 1 zeigt einen Sanitärarmaturenkörper 3, der mit zwei Wandanschlüssen 2 verbunden
ist. In dem montierten Zustand sind die Wandanschlüsse 2 und die den Sanitärarmaturenkörper
3 an den Wandanschlüssen 2 festlegenden Überwurfmuttern 6 jeweils von einer Rosettenvorrichtung
1 überdeckt.
[0015] Die Rosettenvorrichtung 1 umfasst eine Rosette 4, die in einem montierten Zustand
an der Wand anliegt, aus der die Wandanschlüsse 2 hervorstehen, wobei eine Dichtung
12 zwischen Rosette 4 und Wand angeordnet ist. Wie insbesondere auch aus Figur 5 hervorgeht,
weist die Rosette 4 eine Vertiefung 9 auf, die auf einer radial innen liegenden Seite
von einem ein Gewinde 5 tragenden ringförmigen Fortsatz der Rosette 4 begrenzt ist.
Die radial außenliegende Begrenzung der Vertiefung 9 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine quadratische Querschnittsform auf.
[0016] Die Rosettenvorrichtung 1 umfasst ferner einen in Fig. 4 im Längsschnitt gezeigten
Spindelkörper 8, der mit einem Gewinde 5 in das Gewinde 5 der Rosette 4 einschraubbar
ist. Durch relatives Drehen des Spindelkörpers 8 zu der Rosette 4 wird der Spindelkörper
8 axial zu der Rosette 4 bewegt. An seinem dem Sanitärarmaturenkörper 3 zugewandten
Ende weist der Spindelkörper 8 mehrere in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnete
und sich in axialer Richtung erstreckende Schlitze 11 auf. An jedem dieser so ausgebildeten
Federelemente ist ein Nutabschnitt 10 geformt.
[0017] Die Rosettenvorrichtung 1 umfasst zudem einen in Fig.3 im Längsschnitt dargestellten
Rosettenstutzen 7 der mit einem auf seiner Innenseite ausgebildeten ringförmigen Vorsprung
13 in die Nut 10 an dem Spindelkörper 8 eingreift, so dass der Spindelkörper 8 und
der Rosettenstutzen 7 relativ zueinander drehbar sind, wobei der Rosettenstutzen 7
und der Spindelkörper 8 allerdings nicht unbeabsichtigt axial zueinander beweglich
sind, nachdem der Rosettenstutzen 7 auf den Spindelkörper 8 aufgesteckt wurde. Die
Form des Außenumfanges des Rosettenstutzens 7 korrespondiert mit der Form der äußeren
Begrenzung der Vertiefung 9 in der Rosette 4.
[0018] Vor der Montage des Armaturenkörpers 3 wird zunächst der Spindelkörper 8 vollständig
in die Rosette 4 hereingeschraubt, wobei aufgrund der drehbaren Lagerung des Rosettenstutzens
7 an dem Spindelkörper 8 auch der Rosettenstutzen 7 weitestgehend in die Vertiefung
9 in der Rosette 4 hereinbewegt ist. Die Rosettenvorrichtung 1 wird anschließend über
den Wandanschluss 2 gestülpt, so dass der Sanitärarmaturenkörper 3 mittels der Überwurfmutter
6 an den Wandanschluss 2 befestigt werden kann. Daraufhin wird die Rosettenvorrichtung
1 über die Überwurfmutter 6 gezogen. Aufgrund seiner Gestaltung auf der Innenseite
ist der Spindelkörper 8 nicht drehbar zu der Überwurfmutter 6, wobei der Spindelkörper
8 aber axial zu der Überwurfmutter 6 bewegt werden kann. Der Spindelkörper 8 ist also
drehfest zu der Überwurfmutter 6 festgelegt. Anschließend wird die Rosette 4 relativ
zu dem Spindelkörper 8 verdreht, so dass die Rosette 4 axial zu dem Spindelkörper
8 bewegt wird, wobei gleichzeitig der Rosettenstutzen 7 aus der Rosette 4 heraus bewegt
wird. Die Rosette 4 wird solange gedreht, bis der Rosettenstutzen 7 in Anlage mit
dem Armaturenkörper 3 ist und die Rosette 4 in Anlage mit der Wand. Da die den Wandanschluss
2 im montierten Zustand überdeckenden Elemente mit dem Spindelkörper 8 ein sowohl
drehbar als auch axial bewegliches Element umfassen und mit dem Rosettenstutzen 7
ein lediglich axial bewegliches Element, kann die Form des Rosettenstutzen 7 im Querschnitt
beliebig gewählt werden.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Rosettenvorrichtung
- 2
- Wandanschluss
- 3
- Sanitärarmaturenkörper
- 4
- Rosette
- 5
- Gewinde
- 6
- Überwurfmutter
- 7
- Rosettenstutzen
- 8
- Spindelkörper
- 9
- Vertiefung
- 10
- Nut
- 11
- Schlitz
- 12
- Dichtung
- 13
- Vorsprung
1. Rosettenvorrichtung (1) zur Abdeckung eines Wandanschlusses (2) für einen Sanitärarmaturenkörper
(3), umfassend eine mit einer Wand in Anlage bringbare Rosette (4) und eine mittels
Gewinde (5) in der Rosette axial verstellbare Hülseneinrichtung, die über eine Überwurfmutter
(6) des Wandanschlusses (2) axial beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülseneinrichtung mehrteilig mit einem Rosettenstutzen (7) und einem Spindelkörper
(8) ausgebildet ist, wobei der Spindelkörper (8) in der Rosette (4) mittels des Gewindes
(5) axial verstellbar ist und drehbar zu dem Rosettenstutzen (7) angeordnet ist, welcher
in eine in der Rosette (4) ausgebildeten Vertiefung (9) eingreift, so dass der Rosettenstutzen
(7) bei der durch Relativdrehung von Spindelkörper (8) und Rosette (4) verursachten
axialen Verstellung des Spindelkörpers (8) axial in die Vertiefung (9) hinein oder
aus der Vertiefung (9) heraus bewegt wird.
2. Rosettenvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei der Rosettenstutzen (7) einen nicht
kreisförmigen Außenumfang aufweist.
3. Rosettenvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Rosettenstutzen (7) in einer
Nut (10) an dem Spindelkörper (8) drehbar gelagert ist.
4. Rosettenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rosettenstutzen
(7) in einer abschnittsweise in dem Spindelkörper (8) ausgebildeten Nut (10) drehbar
gelagert ist, wobei die die Nutabschnitte ausbildenden Bereiche des Spindelkörpers
(8) radial auslenkbar ausgebildet sind.
5. Rosettenvorrichtung (1) nach Anspruch 4, wobei die radial auslenkbaren Abschnitte
des Spindelkörpers (8) durch eine Vielzahl von in Umfangsrichtung benachbarten, axial
verlaufenden Schlitzen (11) an einem armaturenseitigen Ende des Spindelkörpers (8)
gebildet sind.
6. Rosettenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der das Gewinde
(5) an der Rosette (4) ausbildende Bereich ringförmig die Vertiefung (9) für den Rosettenstutzen
(7) begrenzt.
7. Rosettenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rosettenstutzen
(7) axial in Richtung des Sanitärarmaturenkörpers (3) über den Spindelkörper (8) hervorsteht.