[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund
von einer schwimmenden Plattform, welche Hubbewegungen, insbesondere einer Wellenbewegung
des Gewässers, ausgesetzt ist, mit einem Bohrantrieb zum Aufbringen eines Drehmoments,
einem Bohrgestänge, welches mindestens ein Bohrgestängeelement aufweist, welches in
Axialrichtung relativ zum Bohrantrieb verschiebbar ist und mindestens eine in Axialrichtung
verlaufende Anschlagleiste aufweist, welche zur Drehmomentübertragung mit dem Bohrantrieb
und/oder mindestens einer Anschlagleiste eines angrenzenden Bohrgestängeelementes
unter Bildung einer Kontaktfläche in Eingriff steht, und einer Trägereinrichtung,
entlang welcher das Bohrgestänge im Wesentlichen vertikal verfahrbar ist, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem
Gewässergrund von einer schwimmenden Plattform, welche Hubbewegungen, insbesondere
einer Wellenbewegung des Gewässer ausgesetzt ist, bei dem ein Bohrantrieb ein Drehmoment
auf ein Bohrgestänge aufbringt, wobei das Bohrgestänge mindestens ein in einer Axialrichtung
verschiebbare Bohrgestängeelement aufweist, mittels mindestens einer in Axialrichtung
verlaufenden Anschlagleiste das Drehmoment von dem Bohrantrieb und/oder einer Anschlagleiste
eines angrenzenden Bohrgestängeelementes übertragen wird, wobei im Bohrbetrieb eine
Kontaktfläche an der mindestens einen Anschlagleiste gebildet wird, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
[0003] Bohrungen in einem Gewässergrund können in einfacher Weise mit einem Bohrgerät von
einer schwimmenden Plattform, insbesondere einem Schiff, einem Ponton oder einer Schwimmbarge,
ausgeführt werden. Bei der schwimmenden Plattform können unerwünschte Bewegungen des
Bohrgerätes relativ zum Bohrloch auftreten, was für eine sichere und genaue Durchführung
der Bohrung problematisch ist. Die Bewegungen können dabei parallel und/oder senkrecht
zur Bohrlochachse auftreten. Die Bewegungen einer schwimmenden Plattform, welche auf
einem Gewässer insbesondere Wellenbewegungen und/oder Gezeitenbewegungen ausgesetzt
sein kann, können einige Dezimeter bis einige Meter betragen.
[0004] Zum Ausgleich von Wellenbewegungen ist es aus der
EP 1 103 459 A1 oder der
US 5,209,302 bekannt, gesteuerte Stellzylinder einzusetzen. Dies ist aber konstruktiv sehr aufwändig.
[0005] Zum Erstellen einer Bohrung im Gewässergrund wird häufig ein Kelly-Bohrverfahren
eingesetzt. Bei diesem Bohrverfahren wird ein Bohrgerät mit einer Kellystange verwendet,
welche eine teleskopierbare Bohrstange ist. Die Kellystange, an welcher sich in einem
unteren Bereich ein Bohrwerkzeug befindet, kann dabei Längenänderungen während des
Bohrens kompensieren.
[0006] Bei einem schwimmenden Einsatz des Kelly-Bohrverfahrens zum Bohren in einem Gewässergrund
von einer schwimmenden Plattform können ebenfalls Probleme bei Wellenbewegungen auftreten,
wenn die axiale Verschiebbarkeit blockiert ist. Bei einer Verkürzung des Abstandes
zwischen der Bohrlochsohle beziehungsweise dem Bohrwerkzeug und dem Bohrgerät aufgrund
von Wellenbewegungen kann eine hohe Biegebeanspruchung der Kellystange im Bohrbetrieb
auftreten. Diese problematische Biegebeanspruchung kann einerseits eine materialschädliche
Überbeanspruchung des teleskopierbaren Bohrgestänges zur Folge haben und andererseits
zu einem ungleichmäßigen Abtrag von Bodenmaterial an der Bohrlochsohle führen. Es
können sogar Schäden am Bohrgerät und eine Gefährdung der Plattform auftreten.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Bohrgerät und ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung, insbesondere
in einem Gewässergrund von einer schwimmenden Plattform, anzugeben, mit welchen ein
Bohren besonders effizient und materialschonend durchgeführt werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird nach der Erfindung zum einen durch ein Bohrgerät mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und zum anderen mit einem Verfahren zum Erstellen einer Bohrung mit
den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in
den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Bohrgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit
vorgesehen ist, welche zum Steuern und Reduzieren des Drehmoments des Bohrantriebs
während des Bohrbetriebs auf einen Schwellwert ausgebildet ist, bei welchem das mindestens
eine Bohrgestängeelement bei einer vorliegenden Reibung an der Kontaktfläche zur Kompensation
von Hubbewegungen weiter axial verschiebbar ist.
[0010] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, Relativbewegungen des Bohrgerätes zur
Bohrlochsohle durch ein zuverlässiges Aus- und Einfahren des Bohrgestänges zu kompensieren.
Das Bohrgestänge kann ein Einzelgestänge mit nur einem Bohrgestängeelement oder aus
mehreren Bestängeelementen zusammengesetzt, insbesondere verschraubt sein. Die Drehmomentübertragung
erfolgt von Anschlagelementen am Bohrantrieb an die Anschlagleisten des Bohrgestänges.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass während des Bohrbetriebes an den
axialen Anschlagleisten hohe Druckkräfte in Umfangsrichtung anliegen. Dies führt zu
entsprechend hohen Haft- und Reibkräften, so dass eine axiale Verschiebbarkeit des
Bohrgestängeelementes blockiert werden kann. Die zuverlässige Verschiebbarkeit wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Reibung an den Kontaktflächen des Bohrgestängeelementes
auf ein für das Verfahren ausreichendes Maß gesteuert und verringert wird. Dabei wird
die Verringerung der Reibung über ein Reduzieren des Drehmoments erzielt, welches
für die Andruckkraft und damit die Haft-/Reibkraft an den Kontaktflächen bestimmt
ist. Die Erfindung stellt sozusagen ein ABS-System, also ein Anti-Blockiersystem,
für Bohrgestänge dar. Dadurch ist ermöglicht, etwa einen Gewässerhub in der axialen
Richtung des Bohrgestänges zuverlässig zu kompensieren. Überbeanspruchungen werden
so vermieden. Die Erfindung kann aber auch bei Bohrungen an Land eingesetzt werden.
[0011] Unter Hubbewegungen für die vorliegende Erfindung können grundsätzlich alle Bewegungen
in einer axialen Richtung eines Bohrgestänges verstanden werden, welche den Abstand
zwischen einem Bohrgerät und einer Bohrlochsohle bei einer Bohrung verändern. Die
Bewegungen können grundsätzlich eine beliebige Amplitude und Frequenz besitzen, dabei
einzeln, ungleichmäßig, wiederkehrend oder periodisch sein. Auch können die Bewegungen
regelmäßig und somit prädizierbar oder zufällig sein. Die axiale Richtung kann eine
axiale Richtung nach oben und/oder nach unten definieren.
[0012] Unter einer Trägereinrichtung eines Bohrgerätes wie von der Erfindung vorgesehen,
kann insbesondere auch ein Bohrmast oder eine Bohrlafette verstanden werden.
[0013] Eine Kontaktfläche kann zwischen Bohrantrieb und einem Bohrgestängeelement und/oder
zwischen den angrenzenden Bohrgestängeelementen bestehen. Diese kann aus mehreren
Kontaktteilflächen zwischen den einzelnen Anschlagleisten, welche im Kontakt zueinander
sind, bestehen.
[0014] Ein Schwellwert, auf welchen das Drehmoment des Bohrantriebs reduziert werden kann,
kann Null betragen oder sogar negativ sein, um einer unerwünschten Torsion kurzfristig
entgegenzuwirken. Vorzugsweise wird ein Drehmomentwert definiert, bei welchem die
Reibung an den Kontaktflächen des Bohrgestänges zur Kompensation von Hubbewegungen
in einem ausreichenden Maß reduziert ist.
[0015] Vorzugsweise wird im Bereich der Kontaktfläche eine Maßnahme zur Reibungsminderung
vorgesehen. Dies kann das Anordnen eines reibungsmindernden Materiales oder eine besonders
glattflächige Bearbeitung der Anschlagleiste sein. Alternativ oder zusätzlich ist
eine Schmiereinrichtung vorgesehen, welche vorzugsweise zum Zuführen von Öl oder Schmierfett
an die Kontaktfläche ausgebildet ist.
[0016] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist gegeben, wenn eine Detektoreinheit
vorgesehen ist, welche zum Erkennen der Hubbewegungen ausgebildet ist. Die Detektoreinheit
kann sich dabei auf der schwimmenden Plattform oder auf dem Bohrgerät, welches auf
der schwimmenden Plattform steht, befinden. Die Detektoreinheit kann dabei vorzugsweise
ein linearer Beschleunigungssensor sein, welcher insbesondere Beschleunigungen in
Axialrichtung des Bohrgestänges bestimmt. Aus den gemessenen Beschleunigungen können
durch Integration Geschwindigkeiten und Positionsänderungen bezüglich der Bewegungen
in der Axialrichtung von der Detektoreinheit selbst und/oder einer mit der Detektoreinheit
verbundenen Auswerteeinheit bestimmt werden. Die Detektoreinheit kann sich auch an
einer nicht bewegten, insbesondere an einer Stelle an Land, befinden und die Hubbewegungen
erfassen. Dabei können die Hubbewegungen des Gewässers in Nachbarschaft zur schwimmenden
Plattform direkt erfasst werden, oder bevorzugt die Hubbewegungen des Bohrgerätes
selbst bestimmt werden. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, eine Messmarke, welche
sich auf einer Gewässeroberseite oder bevorzugt auf der schwimmenden Plattform oder
auf dem Bohrgerät befindet, mit einem positionsbestimmenden Vermessungsinstrument
zu beobachten, insbesondere zu verfolgen. Aus Positionsänderungen kann auf die Bewegungen
in Axialrichtung des Bohrgestänges geschlossen werden.
[0017] In besonders effizienter Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Detektoreinheit mit der Steuereinheit gekoppelt ist und dass durch die Steuereinheit
das Drehmoment reduzierbar ist, wenn eine zu kompensierende Hubbewegung durch die
Detektoreinheit ermittelt ist. Die Detektoreinheit kann auftretende Hubbewegungen
ermitteln und diese der Steuereinheit übermitteln. Dabei können grundsätzlich alle
ermittelten Hubbewegungen oder nur solche Hubbewegungen, welche einen für den Bohrbetrieb
kritischen Wert überschreitenden Hubbewegungen berücksichtigt und übermittelt werden.
Im Folgenden kann die Steuereinheit, welche mit dem Bohrantrieb kommuniziert, das
Drehmoment auf Grundlage der übermittelten Hubbewegungen reduzieren. Dabei können
Hubbewegungswerten oder Hubbewegungsbereichen einzelne Drehmomente zugeordnet sein.
Auch kann eine Anpassung des Drehmoments stufenlos erfolgen. Besonders bevorzugt können
Hubbewegungen, insbesondere solche, welche einen vordefinierten Grenzwert überschreiten,
ein Drehmoment gleich Null, welches einem Stoppen des Drehantriebes entspricht, zugeordnet
sein. Wiederkehrende, insbesondere periodische Hubbewegungen durch Wellenbewegungen
eines Gewässers, können nach Bestimmung des Bewegungsverlaufs durch die Detektoreinheit
mit bekannten Verfahren, unter anderem mittels einem KALMAN-Filter, vorhergesagt werden.
Eine Kompensation solcher periodischer Hubbewegungen kann mit einer periodischen Änderung
des Drehmoments erreicht werden. Die Reduktion des Drehmoments kann grundsätzlich
zeit- oder drehzahlgesteuert erfolgen und den Hubbewegungen angepasst sein.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung ist dadurch gegeben,
dass das Bohrgestänge ein teleskopierbares Bohrgestänge mit einem außenliegenden Bohrgestängeelemet
und mindestens einem innenliegenden Bohrgestängeelement, insbesondere einer Kellystange
ist. Ein teleskopierbares Bohrgestänge, welches mit oder ohne Verriegelungsmechanismus
zur Übertragung einer Kraft in Axialrichtung des Bohrgestänges ausgebildet sein kann,
weist äußere und innere Anschlagleisten auf, welche jeweils Kontaktflächen bilden,
an denen Reibung beziehungsweise Reibkräfte, welche Haft- oder Gleitreibungskräfte
sein können, eine Drehmomentübertragung ermöglichen. Eine Änderung der auftretenden
Reibung, welche proportional zum angebrachten Drehmoment sein kann, bewirkt eine anpassbare
und auf Hubbewegungen reagierende Teleskopierbarkeit des Bohrgestänges. Das Bohrgestänge
kann an einem Schlitten, welcher an einem Mast des Bohrgerätes verschiebbar befestigt
ist, zusammen mit dem Drehantrieb gelagert sein. An einem unteren Ende des Gestänges
beziehungsweise an dem unteren Ende des innen liegenden Bohrgestängeelementes kann
ein Mehrkant vorgesehen sein, an welchem ein Bohrwerkzeug befestigt ist.
[0019] Dabei kann sich nach einer Weiterbildung der Erfindung eine besonders vorteilhafte
Variante dadurch ergeben, dass das teleskopierbare Bohrgestänge aus mehr als zwei
Bohrgestängeelementen, insbesondere aus drei oder vier ineinander gesteckten Bohrgestängeelementen,
gebildet ist. Das teleskopierbare Bohrgestänge kann eine Kellystange sein, welche
aus einer Außenkelly, einer oder mehreren Mittelkellys und einer Innenkelly besteht.
Dabei können besonders bevorzugt zwei oder drei Mittelkellys vorgesehen sein. Die
Bohrgestängeelemente können mehrere radial versetzt angeordnete ineinandergreifende
Anschlagleisten aufweisen, welche in gegenseitiger Ineingriffnahme von jeweils zwei
angrenzenden Anschlagleisten eine Kontaktfläche ausbilden, wobei die Kontaktfläche
die Fläche sein kann, welche alle einzelnen Kontaktflächen zwischen den Anschlagleisten
der Bohrgestängeelemente aufweist.
[0020] Für das Lösen von Bodenmaterial ist es besonders zweckmäßig, wenn an einem unteren
Bereich eines der innenliegenden Bohrgestängeelemente ein Bohrwerkzeug angeordnet
ist. Das Bohrwerkzeug, welches ein Drehbohrwerkzeug sein kann, kann mittels einem
Vierkant mit der Kellystange verbunden sein. Das Drehbohrwerkzeug kann beispielsweise
ein Schneckenbohrer, ein Kastenbohrer oder ein Kernbohrer sein. An dem Bohrwerkzeug
können Abtragswerkzeuge befestigt sein, welche ein Lösen des Bodenmaterials bewirken.
Solche Abtragswerkzeuge können beispielsweise aus Meißeln, Schaufeln oder Messern
bestehen.
[0021] Zur Kompensation von Hubbewegungen ist es nach einer Variante der Erfindung vorgesehen,
dass die Reibung an der Kontaktfläche zwischen den Anschlagleisten zur Kompensation
der Hubbewegung Gleitreibung ist. Handelt es sich bei der Reibung an den Anschlagleisten
zur Kompensation der Hubbewegungen um Gleitreibung, kann während der Kompensation
auch weiter ein Drehmoment übertragen werden. Somit kann auch unter Kompensation der
Hubbewegungen durch das Bohrwerkzeug eine Kraft auf die Bohrlochsohle zum Abtrag von
Bodenmaterial ausgeübt werden. Es kann ebenfalls vorgesehen sein, dass die Gleitreibung
zur Kompensation der Hubbewegungen gleich Null ist, was durch ein Stoppen des Drehantriebs
bewirkt werden kann. Das Stoppen kann dabei eine kurze Zeitspanne, insbesondere weniger
als 1 s betragen.
[0022] Hinsichtlich des Verfahrens wird die eingangs genannte Aufgabe gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, dass das Drehmoment während dem Bohrantrieb von einer Steuereinheit
auf einen Schwellwert gesteuert und reduziert wird, bei welchem eine Reibkraft an
der Kontaktfläche gebildet wird, bei welcher zur Kompensation einer Hubbewegung des
mindestens einen Bohrgestängeelement weiter axial verschiebbar ist. Während der Kompensation
der Hubbewegung kann das Bohrwerkzeug insbesondere in Kontakt mit der Bohrlochsohle
verbleiben, während sich das Bohrgerät auf und ab bewegt. Die Drehmomentübertragung
wird dabei an die Hubbewegungen angepasst, insbesondere verringert.
[0023] Eine vorteilhafte Variante des Verfahrens besteht nach der Erfindung darin, wenn
der Abstand zwischen einem Bohrwerkzeug, welches an einem unteren Bereich des teleskopierbaren
Bohrgestänges angeordnet ist, und dem Bohrgerät bei der Kompensation der Hubbewegungen
geändert wird. Eine Abstandsänderung des Bohrwerkzeuges kann einer axialen Änderung
der Länge des teleskopierbaren Bohrgestänges entsprechen. Durch die Abstandsänderungen
kann erreicht werden, dass eine Verbiegung des Bohrgestänges bei einem Einwirken von
Kräften aufgrund von Hubbewegungen verringert wird und dass ein Kontaktverlust des
Bohrwerkzeuges mit der Bohrlochsohle verhindert wird.
[0024] Besonders vorteilhaft für das Verfahren kann vorgesehen sein, dass die Hubbewegungen
durch eine Detektoreinheit erkannt werden und diese der Steuereinheit mitgeteilt werden.
Die Detektoreinheit, welche sich auf dem Gewässer, auf der schwimmenden Plattform
und/oder an Land befinden kann, kann der Steuereinheit Hubbewegungen mittels Datenübertragung
über ein Kabel oder kabellos mitteilen. Die mitgeteilten Hubbewegungen können Positionen,
Positionsänderungen, Geschwindigkeiten, Geschwindigkeitsänderungen und/oder Beschleunigungen
des Gewässers, des Bohrgerätes und/oder der schwimmenden Plattform beinhalten.
[0025] Eine weitere für das Verfahren einen Vorteil bringende Ausführungsvariante der Erfindung
ist, wenn das Bohrgestänge während dem Steuern und Reduzieren des Drehmoments weiter
angetrieben wird. Dabei kann die Reduzierung des Drehmoments auf einen beliebigen
Wert größer als Null erfolgen, wobei über die Anschlagleisten des Bohrgestänges weiter
ein Drehmoment übertragen werden kann. Durch ein weiteres Antreiben des Bohrgestänges
kann ein ununterbrochenes Abtragen von Bodenmaterial und/oder ein Abpumpen oder Fördern
von bereits abgetragenem Bodenmaterial erfolgen. Hierzu können Einrichtungen zum Pumpen
oder Fördern von Bodenmaterial vorgesehen sein.
[0026] Eine vorteilhafte Ausführung des Verfahrens kann nach der Erfindung auch darin bestehen,
dass die Reibkraft an der Kontaktfläche eine Gleitreibkraft ist. Grundsätzlich kann
die Reibkraft eine Haftreibkraft und/oder eine Gleitreibkraft sein. Bei einer Gleitreibkraft
ist es besonders vorteilhaft, dass eine Bewegung des teleskopierbaren Bohrgestänges
in Axialrichtung als Gleitbewegung erlaubt sein kann, während weiterhin eine Kraftübertragung
zur Übertragung des Drehmoments auf das Bohrwerkzeug erlaubt sein kann.
[0027] Für eine besonders hohe Zweckmäßigkeit des Verfahrens kann nach einer weiteren Ausführungsvariante
des Verfahrens vorgesehen sein, dass eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, durch welche
Verlaufsdaten des Drehmoments und der Hubbewegung während dem Bohrbetrieb ausgewertet
und dokumentiert werden. Die Verlaufsdaten können einem Operateur zur visuellen Kontrolle
oder einem intelligenten Auswertesystem zur automatischen Auswertung dienen. Insbesondere
kann das Verfahren hierdurch optimiert werden. Die Dokumentation der Verlaufsdaten
kann im Rahmen eines wissensbasierten Informationssystems auch dazu dienen, Verlaufsdaten
von bereits abgeschlossenen Bohrungen zur Reduzierung und Steuerung des Drehmoments
bei weiteren Bohrungen zu nutzen. Dies kann insbesondere dem Zweck dienen, den Abtragsfortschritt
zu steigern.
[0028] Grundsätzlich können die auftretenden Drehmomente und die Hubbewegungen bei einer
Bohrung beliebig aufgezeichnet und/oder dargestellt werden. Besonders vorteilhaft
kann es sein, dass die während dem Bohrbetrieb auftretenden Drehmomente und die Hubbewegungen
an einer visuellen Anzeigeeinheit dargestellt werden. Die visuelle Anzeige kann einem
Maschinenoperateur dazu dienen, den Bohrbetrieb zu überwachen und die Reaktion des
Verfahrens auf auftretende Hubbewegungen zu deren Kompensation zu beurteilen.
[0029] Gemäß der Erfindung ist es weiter vorgesehen, ein Verfahren zum Erstellen eines Gründungselementes
in einem Gewässergrund anzugeben, bei dem mindestens eine Bohrung in dem Gewässergrund
erstellt wird und in der mindestens einen Bohrung das Gründungselement gebildet wird.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung nach dem Verfahren zum
Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund von einer schwimmenden Plattform erstellt
wird. Zum Bilden des Gründungselementes kann ein Rohr- oder Pfahlelement in die Bohrung
eingebracht werden. Alternativ oder ergänzend ist eine Verfüllung der Bohrung mit
einem aushärtbaren Medium, insbesondere einer Zementsuspension zum Bilden des Gründungselementes
möglich. Gründungselemente können einzelne Säulen oder langgestreckte Wände in dem
Gewässergrund sein.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weiter
erläutert, welches schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. Wobei
die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bohrgerätes auf einer schwimmenden
Plattform;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Schnitts durch ein Bohrgestänge aus Fig. 1;
[0031] Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrgerätes 100 wird nachfolgend im
Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 erläutert.
[0032] Das Bohrgerät 100 weist eine Trägereinrichtung 30, ein teleskopierbares Bohrgestänge
10, einen Bohrantrieb 40 und ein Bohrwerkzeug 42 als wesentliche Komponenten auf.
Das Bohrgerät 100 befindet sich auf einer schwimmenden Plattform 4, welche ein Ponton
oder ein Schiff sein kann, welche auf einem Gewässer 8 mit einem Gewässergrund 2 schwimmt.
Durch eine Wellenbewegung des Gewässers 8 erfährt die schwimmende Plattform 4, das
Bohrgerät 100 und insbesondere auch der Bohrantrieb 40, das teleskopierbare Bohrgestänge
10 und das Bohrwerkzeug 42 Bewegungen in einer Axialrichtung 6. Die genannten Bewegungen
können als Hubbewegungen bezeichnet werden.
[0033] Das teleskopierbare Bohrgestänge 10 ist an einem Schlitten 34 angeordnet, welcher
an einem Mast 32 der Trägereinrichtung 30 in der Axialrichtung 6 verfahrbar gelagert
ist. Das teleskopierbare Bohrgestänge 10 wird an einem außen liegenden Bohrgestängeelement
12 durch den Bohrantrieb 40 drehend um die durch die Axialrichtung 6 definierte Drehachse
angetrieben. Das teleskopierbare Bohrgestänge 10 weist ein außen liegendes Bohrgestängeelement
12, ein erstes innen liegendes Bohrgestängeelement 14, ein zweites innen liegendes
Bohrgestängeelement 15 und ein drittes innen liegendes Bohrgestängeelement 16 auf,
welche in der Axialrichtung 6 ausfahrbar gelagert sind. An dem dritten innen liegenden
Bohrgestängeelement 16 befindet sich an einem unteren Bereich ein Bohrwerkzeug 42,
welches in dieser Ausführungsform ein Schneckenbohrer ist. Das Bohrwerkzeug 42 ist
an dem dritten innen liegenden Bohrgestängeelement 16 mittels einer nicht dargestellten
Vierkantverbindung kraftschlüssig verbunden. Am unteren Ende des Bohrlochs im Gewässergrund
2 befindet sich die Bohrlochsohle 3. Das teleskopierbare Bohrgestänge 10 kann durch
die schwimmende Plattform 4 hindurchragen oder seitlich an der schwimmenden Plattform
vorbeigeführt sein.
[0034] Von dem Gewässer 8 verursachte Hubbewegungen haben Bewegungen der schwimmenden Plattform
4 mit dem darauf befindlichen Bohrgerät 100 zur Folge. Diese Bewegungen werden in
der Ausführungsform mit einer Detektoreinheit 52, welche sich auf/an der schwimmenden
Plattform 4 befindet, bestimmt. Bewegungen in der Axialrichtung 6 können dabei in
Richtung des Gewässergrundes 2 nach unten oder entgegengesetzt nach oben auftreten.
Die Detektoreinheit 52 ist mit einem Datenverbindungskabel 54 mit der Steuereinheit
50 verbunden. Die Detektoreinheit 52 teilt der Steuereinheit 50 Informationen zu Bewegungen
in der Axialrichtung 6 mit, wobei diese auch Positionen beinhalten können. Die Steuereinheit
50 kann diese Informationen analysieren, weiterverarbeiten und dahingegen nutzen,
den Bohrantrieb 40 anzusteuern. Die Steuereinheit 50 ist dafür mit dem Bohrantrieb
40 über ein weiteres Datenverbindungskabel 55 verbunden. Die Steuerung des Bohrantriebes
40 über die Steuereinheit 50 schließt dabei das Reduzieren des Drehmoments auf einen
vordefinierten Schwellwert ein und das wieder Erhöhen des Drehmoments von dem Bohrantrieb
40 auf den vor der Reduzierung vorhandenen Wert des Drehmoments.
[0035] Der in Fig. 1 eingezeichnete Schnitt A-A ist in Fig. 2 in perspektivischer Ansicht
gezeigt. Dabei zeigt Fig. 2 einen Schnitt durch die ausgefahrenen innen liegenden
Bohrgestängeelemente 14 und 15, wobei das Bohrgestängeelement 15 innerhalb des Bohrgestängeelementes
14 liegt. Das Bohrgestängeelement 15 weist in dieser Ausführungsform zwei nach außen
gerichtete innere Anschlagleisten 22 auf und das Bohrgestängeelement 14 weist zwei
nach innen gerichtete äußere Anschlagleisten 20 auf. Bei Anliegen eines Drehmoments
sind die äußeren Anschlagleisten 20 jeweils in Kontakt beziehungsweise in Eingriff
mit den inneren Anschlagleisten 22, wobei der Kontakt an jeweils einer Kontaktteilfläche
24 gebildet ist. An den Kontaktteilflächen 24 treten im Bohrbetrieb Reibungskräfte
auf, welche als Haftreibungskraft oder Gleitreibungskraft ausgebildet sein können.
Zum Kompensation der Bewegungen in der Axialrichtung 6 gleiten die Kontaktteilflächen
24 in der Axialrichtung 6 aufeinander. Bei Nichtkompensation der Bewegungen in der
Axialrichtung 6 haften die Kontaktflächen 24 zur Übertragung des Drehmoments aneinander.
1. Bohrgerät zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund (2) von einer schwimmenden
Plattform (4), welche Hubbewegungen, insbesondere einer Wellenbewegung des Gewässers
(8), ausgesetzt ist, mit
- einem Bohrantrieb (40) zum Aufbringen eines Drehmoments,
- einem Bohrgestänge (10), welches mindestens ein Bohrgestängeelement (12, 14, 15,
16) aufweist, welches in Axialrichtung (6) relativ zum Bohrantrieb (40) verschiebbar
ist und mindestens eine in Axialrichtung (6) verlaufende Anschlagleiste (20, 22) aufweist,
welche zur Drehmomentübertragung mit dem Bohrantrieb (40) und/oder mindestens einer
Anschlagleiste (20, 22) eines angrenzenden Bohrgestängeelementes (12, 14, 15, 16)
unter Bildung einer Kontaktfläche in Eingriff steht, und
- einer Trägereinrichtung (30), entlang welcher das Bohrgestänge (10) im Wesentlichen
vertikal verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinheit (50) vorgesehen ist, welche zum Steuern und Reduzieren des Drehmoments
des Bohrantriebs (40) während des Bohrbetriebs auf einen Schwellwert ausgebildet ist,
bei welchem das mindestens eine Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) bei einer vorliegenden
Reibung an der Kontaktfläche zur Kompensation von Hubbewegungen weiter axial verschiebbar
ist.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Detektoreinheit (52) vorgesehen ist, welche zum Erkennen der Hubbewegungen ausgebildet
ist.
3. Bohrgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Detektoreinheit (52) mit der Steuereinheit (50) gekoppelt ist und
dass durch die Steuereinheit (50) das Drehmoment reduzierbar ist, wenn eine zu kompensierende
Hubbewegung durch die Detektoreinheit (52) ermittelt ist.
4. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (10) ein teleskopierbares Bohrgestänge (10) mit einem außenliegenden
Bohrgestängeelement (12) und mindestens einem innenliegenden Bohrgestängeelement (14,
15, 16), insbesondere eine Kellystange ist.
5. Bohrgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das teleskopierbare Bohrgestänge (10) aus mehr als zwei Bohrgestängeelementen, insbesondere
aus drei oder vier ineinander gesteckten Bohrgestängeelementen (12, 14, 15, 16), gebildet
ist.
6. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren Bereich eines der innenliegenden Bohrgestängeelemente (14, 15, 16)
ein Bohrwerkzeug (42) angeordnet ist.
7. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reibung an der Kontaktfläche zur Kompensation der Hubbewegungen Gleitreibung
ist.
8. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund (2) von einer schwimmenden
Plattform (4), welche Hubbewegungen, insbesondere einer Wellenbewegung des Gewässers
(8), ausgesetzt ist, bei dem
- ein Bohrantrieb (40) ein Drehmoment auf ein Bohrgestänge (10) aufbringt, wobei das
Bohrgestänge (10) mindestens ein in einer Axialrichtung (6) verschiebbares Bohrgestängeelement
(12, 14, 15, 16) aufweist,
- mittels mindestens einer in Axialrichtung verlaufenden Anschlagleiste (20, 22) an
dem Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) das Drehmoment übertragen wird,
- wobei im Bohrbetrieb eine Kontaktfläche an der mindestens einen Anschlagleiste (20,
22) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehmoment während dem Bohrbetrieb von einer Steuereinheit (50) auf einen Schwellwert
gesteuert und reduziert wird, bei welchem eine Reibkraft an der Kontaktfläche (24)
gebildet wird, bei welcher zur Kompensation einer Hubbewegung das mindestens eine
Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) weiter axial verschiebbar ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein teleskopierbares Bohrgstänge (10) verwendet wird, und
dass der Abstand zwischen einem Bohrwerkzeug (42), welches an einem unteren Bereich des
teleskopierbaren Bohrgestänges (10) angeordnet ist, und dem Bohrgerät bei der Kompensation
der Hubbewegungen geändert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubbewegungen durch eine Detektoreinheit (52) erkannt werden und diese der Steuereinheit
(50) mitgeteilt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (10) während dem Steuern und Reduzieren des Drehmoments weiter angetrieben
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reibkraft an der Kontaktfläche (24) eine Gleitreibkraft ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, durch welche Verlaufsdaten des Drehmoments und
der Hubbewegung während dem Bohrbetrieb ausgewertet und dokumentiert werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die während dem Bohrbetrieb auftretenden Drehmomente und die Hubbewegungen an einer
visuellen Anzeigeeinheit dargestellt werden.
15. Verfahren zum Erstellen eines Gründungselementes in einem Gewässergrund, bei dem
- mindestens eine Bohrung in dem Gewässergrund (2) erstellt wird und
- in der mindestens einen Bohrung das Gründungselement gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Bohrung nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14 erstellt
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Bohrgerät zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund (2) von einer schwimmenden
Plattform (4), welche Hubbewegungen, insbesondere einer Wellenbewegung des Gewässers
(8), ausgesetzt ist, mit
- einem Bohrantrieb (40) zum Aufbringen eines Drehmoments,
- einem Bohrgestänge (10), welches mindestens ein Bohrgestängeelement (12, 14, 15,
16) aufweist, welches in Axialrichtung (6) relativ zum Bohrantrieb (40) verschiebbar
ist und mindestens eine in Axialrichtung (6) verlaufende Anschlagleiste (20, 22) aufweist,
welche zur Drehmomentübertragung mit dem Bohrantrieb (40) und/oder mindestens einer
Anschlagleiste (20, 22) eines angrenzenden Bohrgestängeelementes (12, 14, 15, 16)
unter Bildung einer Kontaktfläche in Eingriff steht, und
- einer Trägereinrichtung (30), entlang welcher das Bohrgestänge (10) im Wesentlichen
vertikal verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinheit (50) vorgesehen ist, welche zum Steuern und Reduzieren des Drehmoments
des Bohrantriebs (40) während des Bohrbetriebs auf einen Schwellwert ausgebildet ist,
bei welchem das mindestens eine Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) bei einer vorliegenden
Reibung an der Kontaktfläche zur Kompensation von Hubbewegungen weiter axial verschiebbar
ist.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Detektoreinheit (52) vorgesehen ist, welche zum Erkennen der Hubbewegungen ausgebildet
ist.
3. Bohrgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Detektoreinheit (52) mit der Steuereinheit (50) gekoppelt ist und
dass durch die Steuereinheit (50) das Drehmoment reduzierbar ist, wenn eine zu kompensierende
Hubbewegung durch die Detektoreinheit (52) ermittelt ist.
4. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (10) ein teleskopierbares Bohrgestänge (10) mit einem außenliegenden
Bohrgestängeelement (12) und mindestens einem innenliegenden Bohrgestängeelement (14,
15, 16), insbesondere eine Kellystange ist.
5. Bohrgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das teleskopierbare Bohrgestänge (10) aus mehr als zwei Bohrgestängeelementen, insbesondere
aus drei oder vier ineinander gesteckten Bohrgestängeelementen (12, 14, 15, 16), gebildet
ist.
6. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren Bereich eines der innenliegenden Bohrgestängeelemente (14, 15, 16)
ein Bohrwerkzeug (42) angeordnet ist.
7. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reibung an der Kontaktfläche zur Kompensation der Hubbewegungen Gleitreibung
ist.
8. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung in einem Gewässergrund (2) von einer schwimmenden
Plattform (4), welche Hubbewegungen, insbesondere einer Wellenbewegung des Gewässers
(8), ausgesetzt ist, bei dem
- ein Bohrantrieb (40) eines Bohrgeräts (100) ein Drehmoment auf ein Bohrgestänge
(10) aufbringt, wobei das Bohrgestänge (10) mindestens ein in einer Axialrichtung
(6) verschiebbares Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) aufweist,
- mittels mindestens einer in Axialrichtung verlaufenden Anschlagleiste (20, 22) an
dem Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) das Drehmoment übertragen wird,
- wobei im Bohrbetrieb eine Kontaktfläche an der mindestens einen Anschlagleiste (20,
22) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehmoment während dem Bohrbetrieb von einer Steuereinheit (50) auf einen Schwellwert
gesteuert und reduziert wird, bei welchem eine Reibkraft an der Kontaktfläche (24)
gebildet wird, bei welcher zur Kompensation einer Hubbewegung das mindestens eine
Bohrgestängeelement (12, 14, 15, 16) weiter axial verschiebbar ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein teleskopierbares Bohrgstänge (10) verwendet wird, und
dass der Abstand zwischen einem Bohrwerkzeug (42), welches an einem unteren Bereich des
teleskopierbaren Bohrgestänges (10) angeordnet ist, und dem Bohrgerät (100) bei der
Kompensation der Hubbewegungen geändert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubbewegungen durch eine Detektoreinheit (52) erkannt werden und diese der Steuereinheit
(50) mitgeteilt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgestänge (10) während dem Steuern und Reduzieren des Drehmoments weiter angetrieben
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reibkraft an der Kontaktfläche (24) eine Gleitreibkraft ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, durch welche Verlaufsdaten des Drehmoments und
der Hubbewegung während dem Bohrbetrieb ausgewertet und dokumentiert werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die während dem Bohrbetrieb auftretenden Drehmomente und die Hubbewegungen an einer
visuellen Anzeigeeinheit dargestellt werden.
15. Verfahren zum Erstellen eines Gründungselementes in einem Gewässergrund, bei dem
- mindestens eine Bohrung in dem Gewässergrund (2) erstellt wird und
- in der mindestens einen Bohrung das Gründungselement gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Bohrung nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14 erstellt
wird.