[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter zum Transport von temperaturempfindlichem
Transportgut umfassend einen Innenraum zur Aufnahme des Transportguts und eine den
Innenraum umschließende Hülle, die eine Wärmedämmung umfasst, wobei wenigstens ein
Latentwärmespeicher und wenigstens ein aktives Temperierelement vorgesehen sind, um
den Innenraum zu temperieren.
[0002] Beim Transport von temperaturempfindlichem Transportgut, wie z.B. Arzneimitteln,
über Zeiträume von mehreren Stunden oder Tagen müssen vorgegebene Temperaturbereiche
bei der Lagerung und dem Transport eingehalten werden, um die Verwendbarkeit und die
Sicherheit des Arzneimittels zu gewährleisten. Für verschiedene Arzneimittel sind
Temperaturbereiche von 2 bis 25°C, insbesondere 2 bis 8°C als Lagerund Transportbedingungen
festgeschrieben.
[0003] Der gewünschte Temperaturbereich kann oberhalb oder unterhalb der Umgebungstemperatur
liegen, sodass entweder eine Kühlung oder eine Beheizung des Innenraums des Transportbehälters
erforderlich ist. Wenn sich die Umgebungsbedingungen während eines Transportvorgangs
ändern, kann die erforderliche Temperierung sowohl ein Kühlen als auch ein Beheizen
umfassen. Damit der gewünschte Temperaturbereich beim Transport permanent und nachweislich
eingehalten wird, werden Transportcontainer mit besonderem Isolationsvermögen eingesetzt.
Diese Container werden mit passiven oder aktiven Temperierelementen ausgestattet.
Passive Temperierelemente erfordern während der Anwendung keine externe Energiezufuhr,
sondern nützen ihre Wärmespeicherkapazität, wobei es je nach Temperaturniveau zu einer
Abgabe oder einer Aufnahme von Wärme an den bzw. aus dem zu temperierenden Transportbehälterinnenraum
kommt. Solche passiven Temperierelemente sind jedoch erschöpft, sobald der Temperaturausgleich
mit dem Transportbehälterinnenraum abgeschlossen ist.
[0004] Eine besondere Form von passiven Temperierelementen sind Latentwärmespeicher, die
thermische Energie in Phasenwechselmaterialien speichern können, deren latente Schmelzwärme,
Lösungswärme oder Absorptionswärme wesentlich größer ist als die Wärme, die sie aufgrund
ihrer normalen spezifischen Wärmekapazität speichern können. Nachteilig bei Latentwärmespeichern
ist der Umstand, dass sie ihre Wirkung verlieren, sobald das gesamte Material den
Phasenwechsel vollständig durchlaufen hat. Durch Ausführen des gegenläufigen Phasenwechsels
kann der Latentwärmespeicher jedoch wieder aufgeladen werden.
[0005] Aktive Temperierelemente benötigen für Ihren Betrieb eine externe Energiezufuhr.
Sie beruhen auf der Umwandlung einer nicht-thermischen Energieform in eine thermische
Energieform. Die Abgabe oder Aufnahme von Wärme erfolgt dabei zum Beispiel im Rahmen
eines thermodynamischen Kreisprozesses, wie z.B. mittels einer Kompressionskältemaschine.
Eine andere Ausbildung von aktiven Temperierelementen arbeitet auf Grundlage des thermoelektrischen
Prinzips, wobei sog. Peltier-Elemente eingesetzt werden.
[0006] Es sind bereits Transportcontainer bekannt geworden, bei denen aktive und passive
Temperierelemente so miteinander kombiniert werden, dass die aktiven Temperierelemente
dazu eingesetzt werden, um die Latentwärmespeicher bei Bedarf wieder aufzuladen. In
der
US 2015/166262 A1 wird ein Transportbehälter beschrieben, der in einem vom Aufnahmeraum für das Transportgut
gesonderten Containerbereich als Kühlelemente wirksame und als Heizelemente wirksame
Latentwärmespeicher angeordnet hat. Mittels eines Gebläses wird eine Luftzirkulation
erzeugt, bei der Luft wahlweise über die Oberfläche der als Kühlelemente oder über
die Oberfläche der als Heizelemente wirksamen Latentwärmespeicher geleitet wird und
die solcherart temperierte Luft in den Aufnahmeraum für das Transportgut transportiert
wird. In den Latentwärmespeicherelementen verlaufen Leitungen, die von aktiv gekühltem
oder erwärmtem Medium durchflossen werden können, um den Latentwärmespeicher wieder
aufzuladen. Die Leitungen sind Teil einer Kompressionskältemaschine, deren Komponenten
in einem eigenen Bereich des Transportcontainers angeordnet sein können.
[0007] Beim Gegenstand der
US 2004/226309 A1 wird Luft, die im Wärmeaustausch mit einer Kompressionskältemaschine gekühlt wurde,
in den Aufnahmeraum für das Transportgut geleitet, um das Transportgut dort zu kühlen.
Die gekühlte Luft kann dabei auch über Oberflächen eines Latentwärmespeichers geblasen
werden, um diesen aufzuladen, sodass eine Temperierung des Transportgutes auch nach
dem Abschalten des aktiven Temperierungssystems gewährleistet ist.
[0008] Die
WO 2004/080845 A1 beschreibt ebenfalls einen Transportcontainer mit aktiven und passiven Temperierelementen.
Die Hauptkühlung erfolgt mittels einer Kompressionskältemaschine. Als Backup-System
ist ein Latentwärmespeicher vorgesehen, der durch Wärmeaustausch mit der Kompressionskältemaschine
aufgeladen werden kann. Im passiven Backup-Betrieb wird Luft über Oberflächen des
Latentwärmespeichers geblasen, um mit der so temperierten Luft das Transportgut zu
temperieren.
[0009] Ein Nachteil der beschriebenen Systeme liegt darin, dass die aktiven und/oder passiven
Temperierelemente in einem gesonderten, meist abgetrennten Bereich des Containers
angeordnet sind, sodass eine Luftzirkulation erzeugt werden muss, mit welcher der
Wärmetransport zwischen dem Aufnahmeraum für das Transportgut und den Temperierelementen
erfolgt. Zur Erzeugung der erforderlichen Luftzirkulation sind Gebläse notwendig,
die elektrische Energie verbrauchen, sodass entsprechende Speicherkapazitäten zur
Verfügung gestellt und mittransportiert werden müssen.
[0010] Weiters ist zu berücksichtigen, dass der Energieeintrag in den Transportbehälter
während des Transportes heterogen ist. Wird der Behälter Wärmestrahlung ausgesetzt,
ist der Energieeintrag im Bereich der Strahlungseinwirkung deutlich größer als in
den Bereichen, in welchen keine Strahlung auf den Behälter einwirkt. Dennoch muss
die Temperatur im Inneren des Behälters konstant und homogen innerhalb einer zulässigen
Bandbreite gehalten werden. Bei inhomogenem Energieeintrag besteht das Problem, dass
der Latentwärmespeicher nicht homogen aufgebraucht wird. Somit kommt es im Innenraum
des Transportbehälters nach einer gewissen Zeit zu lokalen Temperaturveränderungen.
Wenn die lokalen Temperaturveränderungen einen gewissen Schwellenwert über- oder unterschreiten,
ist das Transportgut nicht mehr geschützt.
[0011] Die Erfindung zielt daher darauf ab, die oben genannten Nachteile zu überwinden und
einen Transportbehälter dahingehend zu verbessern, dass der Stromverbrauch verringert,
ein kompakter und einfacher Aufbau geschaffen und die Fehleranfälligkeit reduziert
wird. Weiters sollen lokale Temperaturunterschiede im Innenraum des Transportbehälters
möglichst vermieden werden.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem Transportbehälter der eingangs
genannten Art im Wesentlichen vor, dass die Hülle mehrschichtig ausgebildet ist, wobei
die Wärmedämmung, der Latentwärmespeicher und ggf. das aktive Temperierelement als
voneinander gesonderte, übereinander liegende Schichten der Hülle ausgebildet sind.
Der erfindungsgemäße Schichtaufbau erlaubt es, den Latentwärmespeicher und die aktive
Temperierung direkt in die den Innenraum begrenzenden Wandelemente zu integrieren,
wobei die einzelnen Schichten durch Wärmeleitung mit dem Innenraum in Kontakt stehen,
um diesen samt dem darin befindlichen Transportgut zu temperieren. Eine Wärmeübertragung
durch Konvektion, d.h. durch aktives Umwälzen von Luft, ist daher nicht erforderlich,
sodass auf die hierfür notwendigen Gebläse und dgl. verzichtet werden kann. Dadurch
können der Stromverbrauch und die Fehleranfälligkeit reduziert werden. Weiters kann
auf das Vorsehen eines gesonderten Bereichs des Containers für die Anordnung von Kälteaggregaten
und dgl. verzichtet werden.
[0013] Die Integration des Latentwärmespeichers und des aktiven Temperierelements in Schichten
der den Innenraum begrenzenden Wände erleichtert weiters den Aufbau des Containers.
Die mehrschichtigen Wände können als vorgefertigte Module bereitgestellt werden, sodass
ein modulartiges Zusammensetzen von Transportbehältern ermöglicht wird.
[0014] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung liegt in der gleichmäßigen
Wärmeeinbringung in den Innenraum und in der großen Oberfläche, die für die Wärmeübertragung
zur Verfügung steht. Eine bevorzugte Ausführung sieht in diesem Zusammenhang vor,
dass die Latentwärmespeicherschicht, die Dämmschicht und ggf. die aktive Temperierschicht
den Innenraum jeweils vollständig umschließen.
[0015] Die mit dem aktiven Temperierelement versehene Schicht, d.h. die Temperierschicht,
kann eingesetzt werden, um die Latentwärmespeicherschicht bei Bedarf aufzuladen. Alternativ
oder zusätzlich kann die Latentwärmespeicherschicht aber auch dazu eingesetzt werden,
um den Innenraum des Behälters direkt zu temperieren. Das aktive Temperierelement
kann auch in die Latentwärmespeicherschicht integriert werden. Das Temperierelement
kann beispielsweise Kühl- oder Heizschlangen umfassen, die in der Latentwärmespeicherschicht
verlaufen.
[0016] Im Rahmen der Erfindung ist es nicht zwingend, dass die drei Schichten, d.h. die
Dämmschicht, die Latentwärmespeicherschicht und ggf. die aktive Temperierschicht unmittelbar
aufeinander angeordnet sind, d.h. direkt aufeinanderliegen. Jeweils zwei Schichten
können auch unter Zwischenschaltung einer weiteren Schicht miteinander verbunden sein.
Bei der weiteren Schicht kann es sich um eine Klebstoffschicht handeln, die dazu dient
die zwei Schichten miteinander zu verbinden, oder um eine funktionale Schicht.
[0017] Weiters ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, dass der Schichtaufbau der Hülle
lediglich eine einzige Latentwärmespeicherschicht, Dämmschicht und aktive Temperierschicht
umfasst. Vielmehr sind auch Ausführungen denkbar, bei der zwei oder mehrere Latentwärmespeicherschichten,
zwei oder mehrere Dämmschichten und/oder zwei oder mehrere aktive Temperierschichten
vorgesehen sind.
[0018] Eine bevorzugte Ausbildung sieht vor, dass wenigstens zwei der drei Schichten (Latentwärmespeicherschicht,
Dämmschicht, Temperierschicht), insbesondere alle drei übereinander liegende Schichten,
in wärmeleitender Verbindung zueinander, insbesondere in vollflächigem Kontakt miteinander
stehen.
[0019] In besonders einfacher Weise ist der Transportbehälter quaderförmig ausgebildet und
die Hülle besteht aus sechs Wänden, von denen jede Wand wenigstens dreischichtig ausgebildet
ist und eine Latentwärmespeicherschicht, eine Dämmschicht und eine aktive Temperierschicht
umfasst. Eine der sechs Wände kann hierbei als Tür ausgebildet sein.
[0020] Der erfindungsgemäße Transportbehälter kann als genormter ISO-Container (20 oder
40 Fuß) oder als Luftfrachtcontainer, insbesondere als genormtes "Unit Load Device"
ausgebildet sein, wobei die Containerwände, d.h. die Außenwände des Behälters den
erfindungsgemäßen Schichtaufbau aufweisen.
[0021] Bei der aktiven Temperierschicht handelt es sich bevorzugt um eine solche zur Umwandlung
von elektrischer Energie in abzugebende oder aufzunehmende Wärme. Zum Zwecke der Zufuhr
der erforderlichen elektrischen Energie ist der Transportbehälter an seiner Außenseite
bevorzugt mit Verbindungsmitteln, insbesondere einer Steckdose, zum elektrischen Verbinden
einer externen Stromquelle ausgestattet. Sobald eine externe Stromquelle zur Verfügung
steht, kann die aktive Temperierschicht somit in Betrieb genommen werden.
[0022] Weiters kann vorgesehen sein, dass der Transportbehälter einen elektrischen Energiespeicher,
wie z.B. einen Akkumulator, aufweist, der von einer externen Stromquelle speisbar
ist. Der elektrische Energiespeicher kann dabei angeordnet sein, um die Steuerungs-
und ggf. Temperaturüberwachungselektronik des Transportbehälters mit elektrischer
Energie zu versorgen. Weiters kann der elektrische Energiespeicher mit der aktiven
Temperierschicht verbunden sein, um diese bei Bedarf mit elektrischer Energie zu versorgen.
Dadurch wird ein zumindest kurzzeitiger Betrieb der aktiven Temperierschicht auch
während des Transports möglich, wenn keine externe Stromquelle vorhanden ist.
[0023] Eine bevorzugte Ausbildung sieht vor, dass die aktive Temperierschicht Peltierelemente,
einen mit einem thermodynamischen Kreisprozess, insbesondere einer Kompressionskältemaschine
zusammenwirkenden Wärmetauscher oder eine Magnetkühlung aufweist. Besonders bevorzugt
kommen Peltierelemente zum Einsatz, weil diese kleinbauend ausgeführt werden können
und in einfacher Weise in die Temperierschicht integriert werden können. Die Temperierschicht
umfasst bevorzugt eine Mehrzahl von Peltierelementen, deren kalte und warme Seite
jeweils mit einem gemeinsamen plattenförmigen Wärmeleitelement verbunden ist. Die
plattenförmigen Wärmeleitelemente bilden somit die Ober- und die Unterseite der Temperierschicht
und tragen dazwischen angeordnete Peltierelemente.
[0024] Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Anordnungen der einzelnen Schichten möglich.
Gemäß einer ersten Variante ist vorgesehen, dass die Dämmschicht zwischen der weiter
außen liegenden Temperierschicht und der weiter innen liegenden Latentwärmespeicherschicht
angeordnet ist. Diese Bauart mit einer außen angeordneten Temperierschicht hat besondere
Vorteile, wenn die aktive Temperierschicht Peltierelemente umfasst, da diese eine
starke externe Energieabgabe benötigen.
[0025] Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass die Dämmschicht weiter außen angeordnet
ist als die Temperierschicht und die Latentwärmespeicherschicht. Damit können die
Temperierschicht und die Latentwärmespeicherschicht wirksam vor externer Wärmezufuhr
geschützt werden.
[0026] Eine weitere Variante sieht in diesem Zusammenhang vor, dass die Temperierschicht
zwischen der äußeren Dämmschicht und der Latentwärmespeicherschicht angeordnet ist.
Diese Anordnung der Schichten hat die Wirkung, dass die zuinnerst angeordnete Latentwärmespeicherschicht
die Temperatur im Innenraum zusätzlich homogenisiert. Dies ist insbesondere bei der
Ausführung der aktiven Temperierschicht mit mechanisch zugeführter Energie, z.B. mittels
einer Kompressionskältemaschine, von Vorteil.
[0027] Eine weitere Variante sieht vor, dass die Latentwärmespeicherschicht zwischen der
äußeren Dämmschicht und der Temperierschicht angeordnet ist. Diese Ausbildung ist
bei einer Ausbildung der aktiven Temperierschicht mit mechanisch zugeführter Energie,
z.B. mittels einer Kompressionskältemaschine, oder mit einer Magnetkühlung besonders
geeignet, wenn der Innenraum des Transportbehälters dadurch aktiv schnell gekühlt
werden muss, da keine Verzögerung durch die Latentwärmespeicherschicht entsteht.
[0028] Als zusätzliche Maßnahme, um die negativen Effekte von heterogen von außen einwirkender
Energie zu vermeiden, kann bevorzugt vorgesehen sein, dass weiters eine Energieverteilschicht
aus einem stark wärmeleitenden Material zur gleichmäßigen Verteilung von von außen
auf den Behälter einwirkender thermischer Energie innerhalb der Energieverteilschicht
angeordnet ist, wobei die Energieverteilschicht bevorzugt weiter außen als die Latentwärmespeicherschicht
angeordnet ist. Die Energieverteilschicht hat bevorzugt eine Wärmeleitfähigkeit von
λ > 100 W/(m.K), bevorzugt λ > 200 W/(m.K).
[0029] Um eine Homogenisierung der im Innenraum des Transportbehälters herrschenden Temperatur
zu erreichen, kann alternativ oder zusätzlich eine Energieverteilschicht an der dem
Innenraum zugewandten Seite der Latentwärmespeicherschicht angeordnet sein. Die Energieverteilschicht
hat bevorzugt eine Wärmeleitfähigkeit von λ > 100 W/(m.K), bevorzugt λ > 200 W/(m.K).
[0030] Um eine möglichst gleichmäßige Energieverteilung im Innenraum zu begünstigen, ist
die innerste Schicht der Behälterwandung bevorzugt mit einem hohen Emissionsgrad und/oder
einer hohen Wärmeleitfähigkeit ausgebildet. Hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit kann
die innerste Schicht als Energieverteilschicht wie oben erwähnt ausgebildet sein (Wärmeleitfähigkeit
von λ > 100 W/(m.K), bevorzugt λ > 200 W/(m.K)). Bei der innersten Schicht handelt
es sich um die direkt mit dem Innenraum in Kontakt befindliche bzw. diesen begrenzende
Schicht. Um die Energieentnahme aus dem Innenraum bzw. die Energiezufuhr in den Innenraum
hierbei in genügendem Umfang gegen zu gewährleisten so, dass z.B. zu warm eingeladenes
Transportgut ohne Konvektion heruntergekühlt werden kann oder der ganze Innenraum
für das Transportgut genutzt werden kann, ist die Beschaffenheit der innersten Sicht
maßgebend. Diese kann so behandelt sein, dass die Wärmestrahlung erhöht wird, wobei
das Erzielen eines Emissionsgrads von >0.1, bevorzugt zwischen 0,5 und 1 bevorzugt
ist. Die Erhöhung des Emissionsgrads kann durch eine Behandlung der Oberfläche erfolgen,
z.B. bei Metallen durch Anschleifen oder Lackierung, bei Aluminium durch Chromatierung.
Alternativ oder zusätzlich kann die Wärmeübertragung zwischen der innersten Sicht
und dem Transportgut bzw. der Innraumluft erhöht werden, indem die Oberfläche durch
Strukturen vergrößert wird, wie z.B. Wellen mit einem Radius von min. 5mm, idealerweise
sollte die Oberfläche um mindestens 30% vergrößert werden.
[0031] Die Latentwärmespeicherschicht ist bevorzugt als flächiger chemischer Latentwärmespeicher
ausgebildet, wobei bezüglich des den Latentwärmespeicher bildenden Mediums herkömmliche
Ausbildungen verwendbar sind. Bevorzugte Medien für die Latentwärmespeicher sind Paraffine
und Salzmischungen. Der Phasenübergang des Mediums liegt vorzugsweise im Temperaturbereich
von 0-10°C oder zwischen 2-25°C.
[0032] Die Dämmschicht ist bevorzugt als Vakuumdämmung ausgebildet. Die Dämmschicht umfasst
hierbei bevorzugt wenigstens einen Hohlraum, der evakuiert ist. Alternativ kann der
wenigstens eine Hohlraum mit einem Gas gefüllt sein, dass schlecht wärmeleitend ist.
Weiters kann die Dämmschicht eine wabenartige Struktur aufweisen. Eine vorteilhafte
Ausbildung ergibt sich, wenn die Dämmschicht eine Vielzahl von insbesondere wabenförmigen
Hohlkammern aufweist, wobei ein Wabenstrukturelement gemäß der
WO 2011/032299 A1 besonders vorteilhaft ist.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0034] In Fig. 1 ist ein quaderförmiger Transportbehälter 1 dargestellt, dessen Wände mit
2, 3, 4, 5 und 6 bezeichnet sind. An der sechsten Seite ist der Transportbehälter
1 offen dargestellt, damit der Schichtaufbau der Wände ersichtlich wird. Die offene
Seite kann beispielsweise mittels einer Tür geschlossen werden, die denselben Schichtaufbau
aufweist wie die Wände 2, 3, 4, 5 und 6. Die sechs Wände des Transportbehälters 1
wiesen alle denselben Schichtaufbau auf. Der Schichtaufbau umfasst eine äußere Schicht
7, eine mittlere Schicht 8 und eine innere Schicht 9.
[0035] Gemäß einer ersten Variante ist die Schicht 7 ein aktives Temperierelement, wie z.B.
eine mit Peltierelementen versehene Schicht, die Schicht 8 eine Dämmschicht und die
Schicht 9 eine Latentwärmespeicherschicht.
[0036] Gemäß einer zweiten Variante ist die Schicht 7 eine Dämmschicht, die Schicht 8 ein
aktives Temperierelement und die Schicht 9 eine Latentwärmespeicherschicht.
[0037] Gemäß einer dritten Variante ist die Schicht 7 eine Dämmschicht, die Schicht 8 eine
Latentwärmespeicherschicht und die Schicht 9 ein aktives Temperierelement.
1. Transportbehälter zum Transport von temperaturempfindlichem Transportgut umfassend
einen Innenraum zur Aufnahme des Transportguts und eine den Innenraum umschließende
Hülle, die eine Wärmedämmung umfasst, wobei wenigstens ein Latentwärmespeicher und
wenigstens ein aktives Temperierelement vorgesehen sind, um den Innenraum zu temperieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle mehrschichtig ausgebildet ist, wobei die Wärmedämmung, der Latentwärmespeicher
und ggf. das aktive Temperierelement als voneinander gesonderte, übereinander liegende
Schichten (7, 8, 9) der Hülle ausgebildet sind.
2. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei, insbesondere alle drei, übereinander liegende Schichten (7, 8, 9)
in wärmeleitender Verbindung zueinander, insbesondere in vollflächigem Kontakt miteinander
stehen.
3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Latentwärmespeicherschicht (9), die Dämmschicht (8) und ggf. die aktive Temperierschicht
(7) den Innenraum jeweils vollständig umschließen.
4. Transportbehälter nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter (1) quaderförmig ausgebildet ist und die Hülle aus sechs Wänden
(2, 3, 4, 5, 6) besteht, von denen jede Wand (2, 3, 4, 5, 6) wenigstens dreischichtig
ausgebildet ist und eine Latentwärmespeicherschicht (9), eine Dämmschicht (8) und
eine aktive Temperierschicht (7) umfasst.
5. Transportbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine der sechs Wände (2, 3, 4, 5, 6) als Tür ausgebildet ist.
6. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Temperierschicht (7) zur Umwandlung von elektrischer Energie in abzugebende
oder aufzunehmende Wärme ausgebildet ist.
7. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Temperierschicht (7) Peltierelemente, einen mit einem thermodynamischen
Kreisprozess, insbesondere einer Kompressionskältemaschine zusammenwirkenden Wärmetauscher
oder eine Magnetkühlung aufweist.
8. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (8) zwischen der weiter außen liegenden Temperierschicht (7) und
der weiter innen liegenden Latentwärmespeicherschicht (9) angeordnet ist.
9. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (8) weiter außen angeordnet ist als die Temperierschicht (7) und
die Latentwärmespeicherschicht (9).
10. Transportbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierschicht (7) zwischen der äußeren Dämmschicht (8) und der Latentwärmespeicherschicht
(9) angeordnet ist.
11. Transportbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Latentwärmespeicherschicht (9) zwischen der äußeren Dämmschicht (8) und der Temperierschicht
(7) angeordnet ist.
12. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass weiters eine Energieverteilschicht aus einem stark wärmeleitenden Material zur gleichmäßigen
Verteilung von außen auf den Behälter einwirkender thermischer Energie innerhalb der
Energieverteilschicht angeordnet ist, wobei die Energieverteilschicht bevorzugt weiter
außen als die Latentwärmespeicherschicht (9) angeordnet ist.
13. Transportbehälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Energieverteilschicht vorgesehen ist, wobei je eine Energieverteilschicht
zu beiden Seiten der Latentwärmespeicherschicht (9) angeordnet ist.