[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einleiten von Schlagkräften in eine Heizfläche,
die einen Sammler und einen Verteiler aufweist, zum Entfernen von Ablagerungen auf
der Heizfläche mit einem mit Sammler oder Verteiler verbundenen Amboss, auf den die
Schlagkräfte wirken, um die Heizfläche in Schwingungen zu versetzten.
[0002] Aus der
EP 0 716 282 A1 ist ein Dampferzeuger mit Dampferzeuger-Heizflächen, die jeweils einen Sammler und
Verteiler aufweisen, bekannt. In solchen Dampferzeugern kommt es durch Ablagerungen
von Asche auf den Heizflächen zu einer Verschlechterung der Wärmeübertragung vom Rauchgas
auf das Wärmeträgermedium. Die Ablagerungen können - wie in der
EP 0 716 282 A1 aufgezeigt - durch einen mechanischen Impuls abgereinigt werden, der von einem Schlagelement
auf einen mit der Heizfläche verbundenen Amboss übertragen wird. Schlagmechanismen
zum Ausüben eines mechanischen Impulses an Heizflächen sind auch aus der
EP 0 254 379 A1 und der
US 3,835,817 A bekannt. Eine weitere Konstruktion für die Einleitung eines Schlagimpulses in eine
Membranwand ist aus der
EP 2 452 146 A1 bekannt.
[0003] Es ist vorgeschlagen worden den Amboss am unteren Ende der Heizfläche auf dem Krempenboden
des unteren Heizflächen-Sammlers zu montieren, wobei mit Krempenboden häufig das angeschweißte
Abschlusselement von meist zylindrischen Druckbehältern bezeichnet wird. Durch einen
Schlagimpuls in axialer Richtung des Heizflächensammlers auf den Krempenboden, bzw.
des dort befestigten Ambosses, wird die gesamte Heizfläche in Schwingung versetzt,
wodurch Ablagerungen wirkungsvoll beseitigt werden können. Hierbei treten aufgrund
der hohen Schlagkräfte Beschleunigungen bis zum 300-fachen der Erdbeschleunigung auf.
[0004] Der Amboss muss aus den oben genannten Gründen aus einem mechanisch besonders widerstandsfähigen
Material gefertigt und mit der Heizfläche fest verbunden sein. Zum Einsatz kommen
hierfür insbesondere martensitische Werkstoffe wie z.B. X20CrMoV11-1, die eine besonders
hohe Härte aufweisen und damit widerstandsfähig gegen plastische Verformungen durch
den Schlagmechanismus sind.
[0005] Das besondere Problem hierbei ist die dauerhaft feste Verbindung zwischen dem Amboss
und der Heizfläche bzw. dem Krempenboden an der Heizfläche. Diese besteht in der Regel
aus ferritischen Werkstoffen wie z.B. 16Mo3, welche sehr schlecht oder gar nicht mit
einem martensitischen Werkstoff verschweißbar sind. Für die Befestigung des Ambosses
wird daher zusätzlich eine austenitische oder ferritisch-austenitische Zwischenplatte
aus einem Werkstoff eingeschweißt, welcher sowohl mit einem ferritischen, als auch
mit einem martensitischen Werkstoff verschweißbar ist. Zum Einsatz kommt hierbei z.B.
10CrMo9-10.
[0006] Bei diesen komplexen Schweißkonstruktionen ist in der Regel eine besonders langwierige
und aufwendige und damit teure Wärmebehandlung nötig, um eine Versprödung der Schweißnähte
zu verhindern. Diese würde im Betrieb zu einem sehr schnellen Bruch der Schweißverbindung
führen, wodurch sich der Amboss von der Heizfläche lösen könnte. Hierdurch entsteht
die Gefahr einer Beschädigung der Heizfläche durch ein direktes Auftreffen des Schlagelementes
auf die dann ungeschützte Oberfläche des Krempenbodens.
[0007] Kommt es im Betrieb zu einem Abfallen des Ambosses von der Heizfläche ist es besonders
schwierig einen neuen Amboss zu montieren. Aufgrund der Einbausituation der Heizflächen
ist der Platz im Bereich des Ambosses sehr eingeschränkt, wodurch das Anschweißen
des neuen Ambosses und die Wärmebehandlung der neuen Schweißnähte besonders schwierig
sind.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Amboss einfacher und günstiger
an der Heizfläche zu befestigen und gleichzeitig die Gefahr einer Trennung von Amboss
und Heizfläche zu reduzieren.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einleitung von Schlagkräften
in eine Heizfläche gelöst, bei der an der Stirnseite des Sammlers oder des Verteilers
der Heizfläche ein Zwischenring zur kraft- und/oder formschlüssigen Befestigung eines
Befestigungsabschnitts des Ambosses angebracht ist.
[0010] Durch die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Amboss und Zwischenring
kann auf die Zwischenplatte aus einem ferritisch-austenitischen Werkstoff - sowie
einer stoffschlüssigen Verbindung dieser mit dem Amboss - verzichtet werden und somit
wird die aufwendige Wärmebehandlung der Schweißnähte überflüssig.
[0011] Auf diese Weise kommt es zu einer deutlichen Reduzierung der Montagezeit, die für
die Verbindung von Amboss und Heizfläche nötig ist. Außerdem ist es nun möglich, den
Amboss während einer Revision einfach zu tauschen. Sollte er im Betrieb beschädigt
werden, so kann der alte Zwischenring abgetrennt und ein neuer Zwischenring ohne weitere
Wärmebehandlung angeschweißt werden. Alternativ könnte auch ein neuer Zwischenring
auf den alten angeschweisst werden.
[0012] Vorzugsweise weist der Zwischenring ein erstes Gewinde (zum Beispiel ein Innengewinde)
und der Befestigungsabschnitt des Ambosses ein zweites Gewinde (zum Beispiel ein Aussengewinde)
auf, die bei Befestigung des Befestigungsabschnitts am Zwischenring ineinander greifen.
Hierdurch kann der Befestigungsabschnitt entweder in den Zwischenring eingeschraubt
werden oder der Zwischenring wird in den Befestigungsabschnitt eingeschraubt.
[0013] Vorzugsweise kann der Befestigungsabschnitt des Ambosses aber auch mittels Presspassung
an den Zwischenring befestigt werden, um eine kraftschlüssige Verbindung vorzusehen.
[0014] Weiterhin ist vorteilhafterweise die Länge des Befestigungsabschnitts kleiner als
die Breite des Zwischenrings, wodurch nach der Montage des Ambosses ein Spalt zwischen
der dem Sammler/Verteiler zugewandten Seite des Befestigungsabschnitts und der dem
Amboss zugewandten Seite des Sammler/Verteiters verbleibt. Somit wird eine mechanische
Entlastung des Krempenbodens beim Auftreffen des Schlagmechanismus auf den Amboss
erreicht. Der zentrale Bereich des Krempenbodens wird nicht durch die Schlagkräfte
belastet, wodurch auch keine Biegespannungen in den Boden eingebracht werden. Hierdurch
wird die Lebensdauer des Krempenbodens deutlich erhöht und das Risiko eines Schadens
in diesem Bereich deutlich reduziert
[0015] Bevorzugterweise entspricht die Geometrie des Krempenbodens im Wesentlichen der Geometrie
des Zwischenringes. Dadurch wird die Schlagkraft über den Ring in den Krempenboden
übertragen. Dieser wird nur im äußeren Bereich mechanisch belastet und überträgt die
Kraft direkt in das Rohrmaterial des Sammlers/Verteilers der Heizfläche.
[0016] Vorzugsweise ist der Zwischenring aus dem selben ferritischen Werkstoff wie die Heizfläche
gefertigt, um beim Anschweißen eine belastbare, stoffschlüssige Verbindung in Form
einer Schweißnaht vorzusehen, während der Amboss selbst aus einem anderen, bevorzugterweise
martensitischen Werkstoff mit höherer Härte als der ferritische Werkstoff gefertigt
ist, da dieser den Belastungen durch den Schlagmechanismus ausgesetzt ist.
[0017] Weiterhin hat vorteilhafterweise der Sammler/Verteiler im Wesentlichen die Form eines
Zylinders, wobei die Rotationssymmetrieachse des Zwischenrings gleich ist mit der
Rotationssymmetrieachse des Sammlers/Verteilers, um eine gerichtete Einleitung der
Schlagkräfte in das Rohrmaterial des Sammlers/Verteilers vorzusehen.
[0018] Vorteilhafterweise ist eine Bohrung durch den Zwischenring und in den Befestigungsabschnitt
des Ambosses vorgesehen, in die im montierten Zustand des Ambosses ein Sicherungsstift
eingeschlagen wird, um den Amboss zusätzlich gegen einen Abfall zu sichern.
[0019] Der Kopfteil des Ambosses, der die Schlagkraft aufnimmt, kann ausser in Kreisformauch
als Sechskant oder allgemein als Polygon gefertigt sein, um das Ansetzen eines großen
Maulschlüssels direkt am Amboss zu ermöglichen.
[0020] Es ist vorteilhaft den Amboss mit einer oder mehreren sich radial nach Außen erstreckende
Werkzeugaufnahmen auszustatten, um bei einer Montage von Amboss und Zwischenring ein
Werkzeug ansetzten zu können. Hierbei wird vorteilhafterweise am Amboss eine Druckausgleichsbohrung
vorgesehen, die sich vom Boden des Ambosses bis hin zu einer der Werkzeugaufnahmen
erstreckt. Diese Bohrung ermöglicht einen Druckausgleich des Bereiches zwischen Krempenboden
und Zwischenring zur Umgebung.
[0021] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Montieren eines Ambosses für die
Einleitung von Schlagkräften in eine Heizfläche an einem Sammler oder Verteiler der
Heizfläche, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Anbringen eines Zwischenrings an der Stirnseite des Sammlers/Verteilers;
formschlüssiges und/oder kraftschlüssiges Montieren eines Befestigungsabschnittes
des Ambosses am Zwischenring.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in Unteransprüchen definiert.
[0023] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren erläutert werden:
- Fig. 1
- zeigt eine explodierte Seitenansicht eines Abschnitts einer Heizfläche zusammen mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform, bei der der
Amboss in den Zwischenring geschraubt ist;
- Fig. 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im an der Heizfläche
montierten Zustand;
- Fig. 3
- zeigt eine explodierte, perspektivische Strichzeichnung der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 im nicht an der Heizfläche montierten Zustand;
- Fig. 3A
- zeigt eine Detailansicht eines Ausschnitts des Zwischenrings der Ausführungsform gemäß
Fig. 1.
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Strichzeichnung gemäß Figur 3.
- Fig. 5
- zeigt eine vorgeschlagene Verbindung von Amboss mit Heizfläche über eine Schweißkonstruktion
mit ferritisch-austenitischer Zwischenplatte.
- Fig. 6
- zeigt die Krafteinleitung in den Krempenboden der Heizfläche bei montierter Vorrichtung
der Ausführungsform gemäß Fig.1, wobei Zwischenring, Sammler und Schweissnaht als
Schnitt bzw. Teilschnitt dargestellt sind.
- Fig. 7
- zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei Zwischenring,
Sammler und Schweissnaht als Schnitt bzw. Teilschnitt dargestellt sind und der Zwischenring
in den Amboss geschraubt ist.
- Fig. 8
- zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei Zwischenring,
Sammler und Schweissnaht als Schnitt bzw. Teilschnitt dargestellt sind und der Amboss
im Zwischenring mittels Presspassung befestigt ist.
[0024] In den Figuren 1 - 4 ist eine Vorrichtung 1 zum Einleiten von Schlagkräften in eine
Heizfläche 2 gemäß einer ersten Ausführungsform gezeigt. Die Vorrichtung umfasst einen
Amboss 3 und einem Zwischenring 4. Der Amboss besteht vorzugsweise aus einem martensitischen
Werkstoffe wie z.B. X20CrMoV11-1 mit besonderer Härte und weist an einem Ende eine
Schlagplatte 5 zur Aufnahme von Schlagkräften - erzeugt durch einen nicht dargestellten
Schlagmechanismus - auf. Schlagmechanismen zum Entfernen von Ablagerungen auf Heizflächen
für Dampferzeuger sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt und werden daher
hier nicht weiter ausgeführt.
[0025] Die Schlagplatte 5 hat gemäß bevorzugter Ausführungsform eine kreisförmige Schlagfläche
und weist seitliche Werkzeugaufnahmen 5a auf. Gemäß anderer Ausführungsformen kann
die Schlagplatte aber auch als Sechskant oder allgemein als Polygon gefertigt sein,
um ein Ansetzten eines großen Maulsschlüssels direkt am Amboss zu ermöglichen.
[0026] Der Amboss weist weiterhin am gegenüberliegenden Ende erfindungsgemäß einen mit der
Schlagplatte 5 einstückig ausgebildeten Befestigungsabschnitt 6 mit einem ersten Gewinde
(hier Aussengewinde 6a) auf. Der Befestigungsabschnitt 6 ist bevorzugterweise zylindrisch
mit einem Radius kleiner als der Radius der Schlagplatte 5.
[0027] Der Zwischenring 4 ist bevorzugterweise aus demselben ferritischen Werkstoff wie
die Heizfläche 2 gefertigt, wodurch ein Anschweißen des Zwischenrings 4 an die Heizfläche
2 ohne Wärmebehandlung möglich ist, und weist einen Aussenradius auf, der dem Radius
des Schlagplatte 5 entspricht. Der Zwischenring 4 weist ein zweites Gewinde (hier
ein Innengewinde 4b auf der Innenseite des Zwischenringes 4) auf, welches im Eingriff
mit dem ersten Gewinde am Befestigungsabschnitt 6 zur Befestigung des Befestigungsabschnittes
6 des Ambosses 3 am Zwischenring 4 dient. Bei der in den Figuren 1-4 dargestellten
ersten Ausführungsform wird der Amboss 3 mit Hilfe des Innengewindes 4b und des Aussengewindes
6b in den Zwischenring 4c eingeschraubt.
[0028] Die Heizfläche 2 ist eine Überhitzerheizfläche mit Umkehrsammler 7 und einem weiteren
nicht dargestellten Sammler/Verteiler. Der Sammler 7 ist vorzugweise ein zylindrischer
Hohlkörper der zumindest an einem Ende durch einen aufgeschweißten Krempenboden 8
abgeschlossen ist. Auch wenn im Folgenden die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 im Zusammenhang
mit einem Sammler 7 beschrieben wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch bei
anderen durch Klopfen zu reinigenden Heizflächen mit Sammler/Verteiler eingesetzt
werden. Die Heizfläche 2 weist weiterhin Rohre 10 und 11 auf, die zur Dampfableitung
bzw. Dampfzuführung zum Sammler 7 dienen, wie die Pfeile in der Figur 2 zeigen. Die
Heizfläche besteht bevorzugterweise aus einem ferritischen Werkstoffen wie z.B. 16Mo3.
[0029] Die Montage der Vorrichtung 1 an der Heizfläche 2 erfolgt durch Anschweißen des Zwischenrings
4 an den Krempenboden 8 (siehe Schweißnaht 9 in Fig. 2) und dem Einschrauben des Befestigungsabschnittes
6 des Ambosses 3 in den Zwischenring 4. Hierdurch wird der Amboss 3 formschlüssig
mit dem Zwischenring 4 verbunden.
[0030] Bevorzugterweise erfolgt zudem ein festes Anziehen der Schraubverbindung mit einem
Anzugmoment von 400 Nm bis 1500 Nm, vorzugsweise mit 800 Nm, um die Verbindung zusätzlich
kraftschlüssig auszugestalten. Das Anzugmoment wird in den Amboss 3 eingebracht, indem
ein Werkzeug (nicht dargestellt) in eine der Werkzeugaufnahmen 5a eingehängt und der
Amboss 3 gegenüber dem Zwischenring 4 verdreht wird, bis das gewünschte Anzugmoment
erreicht ist.
[0031] Nachdem das Drehmoment erreicht ist, wird eine Bohrung 4a in den Zwischenring 4 in
radialer Richtung in den Zwischenring 4 eingebracht, die durch das Gewinde 4b/6b hindurch
in den Amboss hinein reicht. Anschließend wird ein Sicherungsstift 12 in das Bohrloch
eingeschlagen und mit dem Zwischenring 4 außen verschweißt. Hierdurch wird das Lösen
der Schraubverbindung von Amboss und Zwischenring durch die besonders hohen Belastungen
beim Auftreffen des Schlagmechanismus noch zusätzlich verhindert.
[0032] Sollte während des Betriebs des Dampferzeugers der Amboss 3 beschädigt werden, so
kann beim nächsten Revisionsstillstand der Amboss 3 vom Zwischenring 4 getrennt werden.
Dies kann entweder durch Lösen der Schraubverbindung unter Ausbohrung des Sicherungsstiftes
12, oder durch Abschneiden des Ambosses 3 vom Zwischenring 4 erfolgen. Ein neuer Zwischenring
4 kann entweder auf den alten Zwischenring oder auf dem Krempenboden 8 angeschweißt
werden. Wird er auf dem alten Zwischenring befestigt, so erfolgt keine Veränderung
des Druckteils der Heizfläche 2, was besonders im Hinblick auf den Wegfall von sonst
nötigen Prüftätigkeiten am Krempenboden 8 wirtschaftlich sinnvoll ist.
[0033] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe ergibt sich aus der
mechanischen Entlastung des Krempenbodens 8 beim Auftreffen des Schlagmechanismus
auf den Amboss wie es im Zusammenhang mit den Fig. 5 und 6 aufgezeigt ist. Fig. 5
zeigt zunächst die Eingangs erwähnte, vorgeschlagene Ambossbefestigung, bei der eine
austenitische oder ferritische-austenitische Zwischenplatte 13 mit einer Ambossplatte
14 und einem Krempenboden 8 eines Sammlers verschweißt wird und die Schweißnähte dann
aufwendig wärmebehandelt werden. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform, in der
die Zwischenplatte durch den Zwischenring ersetzt wurde, wird die Schlagkraft jetzt
über den Zwischenring 4 in den Krempenboden 8 übertragen (siehe Fig. 6). Dabei wird
der Krempenboden 8 allerdings nur im äußeren Bereich mechanisch belastet und überträgt
die Kraft über eine Ringfläche (siehe Pfeile 15) direkt in das Rohrmaterial des Sammlers
7 der Heizfläche 2. Der zentrale Bereich 16 des Krempenbodens 8 wird nicht durch Schläge
belastet, da nach der Montage des Ambosses 3 ein Spalt 17 zwischen der dem Krempenboden
8 zugewandten Seite des Befestigungsabschnitts 6 und der dem Amboss 3 zugewandten
Seite des Krempenbodens 8 verbleibt, wodurch auch keine Biegespannungen in den Krempenboden
8 eingebracht wird. Hierdurch wird die Lebensdauer des Krempenbodens 8 deutlich erhöht
und das Risiko eines Schadens in diesem Bereich deutlich reduziert. Aus der Figur
6 ist ersichtlich, dass Zwischenring 4 und Krempenboden 8 vorteilhafterweise für die
Schweißung angefast sind.
[0034] Weiterhin ist aus der Figur 6 ersichtlich, dass vorteihafterweise im Amboss 3 eine
Druckausgleichsbohrung 3a vorgesehen ist, die sich vom Boden des Befestigungsabschnitts
6 durch diesen und bis zu einer der Werkzeugaufnahmen 5a erstreckt. Die Bohrung 3a
dient dem Druckausgleich des Spaltes 17 (also des Bereiches zwischen Krempenboden
8 und Zwischenring 4) zur Umgebung. Er soll ein Druckaufbau und einem damit verbundenem
Ablösen des Zwischenrings beim Anschweißen und beim Betrieb vorbeugen.
[0035] Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist in Figur 7 gezeigt.
Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform der Figur 1
dadurch, dass die Funktion des Zwischenrings 3 und des Befestigungsabschnitts 6 bei
der Befestigung des Ambosses am Zwischenring vertauscht sind. Gemäß der zweiten Ausführungsform
ist der Befestigungsabschnitt 6 des Ambosses als ein Ring mit Innengewinde 6c ausgestaltet
und der Zwischenring 4 weist ein Aussengewinde 4c auf. Dies ermöglicht ein Einschrauben
des Zwischenrings 4 in den Amboss 3. Die Abmaße des Zwischenrings wird bei der zweiten
Ausführungsform gegenüber der ersten Ausführungsform beibehalten, während die Schlagplatte
5 und Befestigungsabschnitt 6 entsprechend größer dimensioniert sind. Bei dieser Ausführungsform
ergibt sich vorteilhafterweise eine Schlagplatte 5 mit deutlich größerem Durchmesser
im Vergleich zu der in Figur 5 dargestellten Ambossplatte 14. Ein Auftreffen des Schlagmechanismuses
wird somit erleichtert (selbst für den Fall, dass die Heizfläche 2 verschoben oder
verkantet sein sollte). Ansonsten wird auf die Beschreibung der ersten Ausführungsform
verwiesen. Bei dieser Ausführungsform kann ebenfalls eine Druckausgleichsbohrung 3a
vom Boden des Ambosses 3 aus vorgesehen werden.
[0036] In Figur 8 ist eine weitere, dritte Ausführungsform dargestellt, bei der anstelle
der Schraubverbindung von Zwischenring 4 und Befestigungsabschnitt 6 eine rein kraftschlüssige
Verbindung als Presspassung vorgesehen ist. Hierzu wird - anstelle der Gewinde gemäß
der ersten Ausführungsform - am Befestigungsabschnitt 6 ein Übermaß beim Radius der
den Befestigungsabschnitt 6 bildenden Scheibe vorgesehen und der Zwischenring 4 wird
mit definierter Toleranz gefertigt. Es ist allerdings auch möglich, den Zwischenring
4 mit einem Untermaß zu fertigen und die Scheibe mit einer definierten Toleranz. In
beiden Fällen wäre die Presskraft dieselbe. Um den Amboss 3 gemäß der dritten Ausführungsform
zu montieren, wird entweder der Amboss 3 oder der Zwischenringes 4 erhitzt oder gekühlt,
um eine Temperaturdifferenz zwischen Amboss 3 und Zwischenring (4) herbeizuführen.
Zum Erhitzen kann zum Beispiel ein üblicher mobiler Gasbrenner verwendet werden, mit
dem der Zwischenring 4 auf eine Temperatur im Bereich von 100 °C - 300 °C erhitzt
wird, wodurch sich dieser entsprechend ausdehnt. Die Temperaturdifferenz könnte aber
ebenso durch Kühlen des Ambosses 3 im unmontierten Zustand mit Trockeneis erfolgen.
Hierzu könnte dieser in Trockeneis eingebettet werden und zum Beispiel auf ca. -75°C
abgekühlt werden. Während die Temperaturdifferenz besteht (d.h. Amboss 3 und Zwischenring
4 unterschiedlich temperiert sind), wird der Befestigungsabschnitte 6 dann in den
Zwischenring 4 eingeführt. Schliesslich wird die Temperaturdifferenz zwischen Amboss
3 und Zwischenring 4 ausgeglichen, wodurch Amboss und Zwischenring in Presspassung
stehen. Auch bei dieser Ausführungsform kann ebenfalls eine Druckausgleichsbohrung
3a durch den Befestigungsabschnitt 6 hin zu einer Werkzeugaufnahme 5a vorgesehen werden.
[0037] Auch wenn oben die dritte Ausführungsform mit einer Presspassung für die Anordnung
gemäß der ersten Ausführungsform der Figuren 1-4 beschrieben wurde (d.h. in der der
Befestigungsabschnitt in den Zwischenring eingeführt wird), könnte gemäß einer weiteren
Ausführungsform ebenso eine Presspassung für die Anordnung gemäß der zweiten Ausführungsform
der Figur 7 (d.h. in der Anordnung, in der der Zwischenring in den Befestigungsabschnitt
eingeführt wird) vorgesehen werden. Hierzu wird - anstelle der Gewinde gemäß der zweiten
Ausführungsform - entweder der Befestigungsabschnitt 6 mit Untermaß (und der Zwischenring
4 mit definierter Toleranz) gefertigt oder Zwischenring 4 wird mit einem Übermaß (und
der Befestigungsabschnitt mit einer definierten Toleranz) gefertigt. Anschliessend
wird wie oben zur dritten Ausführungsform beschrieben zunächst wieder die Temperaturdifferenz
hergestellt und dann Zwischenring 4 in den Amboss 3 eingeführt. Dabei kann zum Beispiel
der Zwischenring 4 im nicht montierten Zustand gekühlt und in den Amboss eingelegt
werden, wobei dann - nach Temperaturausgleich - der Zwischenring in Presspassung mit
dem Amboss an dem Krempenboden 8 geschweisst wird. Alternativ, kann zunächst der Zwischenring
4 in einem ersten Schritt an den Krempenboden 8 geschweisst werden, in einem zweiten
Schritt der Amboss 3 mit einem Brenner erhitzt (und somit gedehnt werden) und dann
auf den am Krempenboden 8 angeschweissten Zwischenring 4 aufgesetzt werden, wobei
nach Ausgleich der Temperaturdifferenz ein Abfallen des Ambosses durch die Klemmkraft
der Presspassung verhindert wird.
[0038] Wie bei der ersten Ausführungsform, wird bei den weiteren Ausführungsformen durch
Setzen einer radialen Bohrung 4a durch den Zwischenring 4 in den Befestigungsabschnitt
6 hinein (siehe Figur 7) oder durch den Befestigungsabschnitt 6 in den Zwischenring
4 hineinen (siehe Figur 8) und durch anschliessendes Einsetzen eines Sicherungsstiftes
12 ein Abfall des montierten Ambosses 3 zusätzlich verhindert.
[0039] Zusammenfassend ergeben sich durch die erfindungsgemäße Vorrichtung die folgenden
Vorteile:
∘ Verzicht auf komplizierte Schweißkonstruktion
∘ Keine Wärmebehandlung nötig
∘ Wesentlich schnellere und damit kostengünstigere Montage der Vorrichtung
∘ Einfache Wartung möglich, Re-Montage auf Baustelle schnell und einfach möglich
∘ Bei Remontage keine Veränderung am Druckteil der Heizfläche 2 nötig
∘ Höhere Lebensdauer als bisherige Befestigungen
∘ Die Schlagplatte 5 kann deutlich größer im Durchmesser dimensioniert werden als
die Ambossplatte 14. Hierdurch wird das Auftreffen des Schlagmechanismus erleichtert,
wenn die Heizfläche 2 verschoben oder verkantet sein sollte.
[0040] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Montieren des Ambosses 3 für
die Einleitung von Schlagkräften in die Heizfläche 2 an dem Sammler oder Verteiler
der Heizfläche zusammengefasst:
- Anbringen des Zwischenrings 4 an der Stirnseite des Sammlers/Verteilers 7 der Heizfläche
2;
- formschlüssiges und/oder kraftschlüssiges Montieren des Befestigungsabschnittes 6
des Ambosses in dem Zwischenring 4, wobei hierzu zum Beispiel entweder ein Einschrauben
des mit einem Aussengewinde 6b versehenen Befestigungsabschnittes 6 in den mit einem
Innengewinde 4b versehenden Zwischenring 4 oder ein Kühlen des Ambosses 3, Einführen
des Befestigungsabschnittes 6 in den Zwischenring 4 im gekühlten Zustand und Erwärmen
des Ambosses 3 in Presspassung mit dem Zwischenring 4 durchgeführt wird.
- Setzten der Bohrung 4a durch den Zwischenring und in den Befestigungsabschnitt hinein;
und
- Einschlagen des Sicherungsstiftes 12.
[0041] Für den Fachmann ist ersichtlich, das obwohl gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
zunächst der Zwischenring 4 an dem Krempenboden 8 angeschweißt wird und dann der Amboss
3 kraft- und/oder formschlüssig am Zwischenring 4 befestigt wird, die Reihenfolge
der Schritte auch vertauscht werden kann. So kann zum Beispiel zunächst Zwischenring
4 und Amboss 3 miteinander kraft- und/oder formschlüssig befestigt werden und der
Zwischenring kann dann an seiner freiliegenden Seite am Krempenboden 8 angeschweisst
werden.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Heizfläche
- 3
- Amboss
- 3a
- Druckausgleichsbohrung
- 4
- Zwischenring
- 4a
- Bohrung
- 4b
- Innengewinde
- 4c
- Aussengewinde
- 5
- Schlagplatte
- 5a
- Werkzeugaufnahmen
- 6
- Befestigungsabschnitt
- 6b
- Aussengewinde
- 6c
- Innengewinde
- 7
- Sammler
- 8
- Krempenboden
- 9
- Schweißnaht
- 10,11
- Rohre
- 12
- Sicherungsstift
- 13
- Zwischenplatte
- 14
- Ambossplatte
- 15
- Kraftpfeile
- 16
- zentraler Bereich des Krempenbodens
- 17
- Spalt
1. Vorrichtung (1) zum Einleiten von Schlagkräften in eine Heizfläche (2), die einen
Sammler (7) und einen Verteiler aufweist, zum Entfernen von Ablagerungen auf der Heizfläche
mit einem mit Sammler (7) oder Verteiler verbundenen Amboss (3), auf den die Schlagkräfte
wirken, um die Heizfläche in Schwingungen zu versetzten, dadurch gekennzeichnet, dass
an der Stirnseite des Sammlers/Verteilers (7) ein Zwischenring (4) zur kraft- und/oder
formschlüssigen Befestigung eines Befestigungsabschnitts (6) des Ambosses (3) angebracht
ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenring (4) ein erstes Gewinde (4b) und der Befestigungsabschnitt (6) ein
zweites Gewinde (6b) aufweist, die bei Befestigung des Befestigungsabschnitts (6)
am Zwischenring (4) ineinander greifen.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenring (4) ein Innengewinde (4b) und der Befestigungsabschnitt (6) des
Ambosses ein Aussengewinde (6b) aufweist und der Befestigungsabschnitt (6) in den
Zwischenring (4) eingeschraubt ist, oder dass der Zwischenring (4) ein Aussengewinde
(4c) und der Befestigungsabschnitt (6) des Ambosses ein Innengewinde (6c) aufweist
und der Zwischenring (4) in den Befestigungsabschnitt (6) eingeschraubt ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (6) mittels Presspassung am Zwischenring (4) befestigt
ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch geken nzeichnet, dass die Länge des Befestigungsabschnitts (6) kleiner ist als die Breite des Zwischenrings
(4).
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch geken nzeichnet, dass der Sammler/Verteiler (7) stirnseitig einen aufgeschweißten Krempenboden (8)
aufweist und dass der Zwischenring (4) an der Stirnseite des Krempenbodens (8) angeschweißt
ist,
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch geken nzeichnet, dass die Geometrie des Krempenbodens (8) im Wesentlichen der Geometrie des Zwischenringes
(4) entspricht und/oder, dass der Zwischenring (4) aus demselben ferritischen Werkstoff
wie die Heizfläche (2) gefertigt ist, während der Amboss (3) aus einem anderen, bevorzugterweise
martensitischen Werkstoff mit höherer Härte als der ferritische Werkstoff gefertigt
ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch geken nzeichnet, dass der Sammler/Verteiler (7) im Wesentlichen die Form eines Zylinders hat, und
die Rotationssymmetrieachse des Zwischenrings (4) gleich ist mit der Rotationssymmetrieachse
des Sammlers/Verteilers.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch geken nzeichnet, dass eine Bohrung (4a) durch den Zwischenring und in den Befestigungsabschnitt (6)
des Ambosses (3) hinein vorgesehen ist, in die im montierten Zustand des Ambosses
ein Sicherungsstift (12) eingeschlagen wird, und/oder, dass der Amboss (3) eine oder
mehrere sich radial nach aussen erstreckende Werkzeugaufnahmen (5a) aufweist, wobei
der Amboss mindestens eine Druckausgleichbohrung (3a) aufweist, die sich vom Boden
des Ambosses (3) aus bis zu einer Werkzeugaufnahme (5a) erstreckt.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch geken nzeichnet, dass der Amboss (3) einen Kopfteil zur Schlagkraftaufnahme aufweist, der als Kreis,
Sechskant oder als Polygon gefertigt ist.
11. Verfahren zum Montieren eines Ambosses (3) für die Einleitung von Schlagkräften in
eine Heizfläche (2) an einem Sammler oder Verteiler (7) der Heizfläche, gekennzeichnet durch
Anbringen eines Zwischenrings (4) an der Stirnseite des Sammlers/Verteilers (7);
formschlüssiges und/oder kraftschlüssiges Montieren eines Befestigungsabschnittes
(6) des Ambosses am Zwischenring (4).
12. Verfahren zum Montieren eines Ambosses (3) nach Anspruch 11, gekennz eichnet durch
Einschrauben des mit einem Aussengewinde (6b) versehenen Befestigungsabschnittes (6)
in den mit einem Innengewinde (4b) versehenen Zwischenring (4) oder
Einschrauben des mit einem Innengewinde (6c) versehenen Befestigungsabschnittes (6)
in den mit einem Aussengewinde (4c) versehenen Zwischenring (4).
13. Verfahren zum Montieren eines Ambosses nach Anspruch 11, gekennzei chnet durch
Erhitzen oder Kühlen entweder des Ambosses (3) oder des Zwischenringes (4), um eine
Temperaturdifferenz zwischen Amboss (3) und Zwischenring (4) herbeizuführen;
Einführen des Befestigungsabschnittes (6) in den Zwischenring (4) oder Einführen des
Zwischenringes (4) in den Befestigungsabschnitt (6) während Amboss und Zwischenring
unterschiedlich temperiert sind; und
Ausgleichen der Temperaturdifferenz von Amboss und Zwischenring in Presspassung .
14. Verfahren zum Montieren eines Ambosses (3) nach einem der Ansprüche 11 - 13, wobei
nach dem Montieren des Befestigungsabschnitts (6) am Zwischenring (4) ein Spalt (17)
zwischen der dem Sammler/Verteiler zugewandten Seite des Befestigungsabschnitts (6)
und der dem Amboss (3) zugewandten Seite des Sammler/Verteilers verbleibt, da die
Länge des Befestigungsabschnitts (6) kleiner ist als die Breite des Zwischenrings
(4).
15. Verfahren zum Montieren eines Ambosses nach einem der Ansprüche 11 - 14, gekennzeichnet durch
Setzten einer Bohrung (4a) in den Zwischenring (4) und in den Befestigungsabschnitt
(6) hinein;
Einschlagen eines Sicherungsstiftes (12) in die Bohrung (4a).