[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreislaufmahlanlage zum Zerkleinern von Mahlgut, aufweisend
mindestens eine Hochdruck-Walzenpresse, mindestens eine Vorrichtung zum Aussichten
von Feingut aus dem im Kreislauf laufenden Mahlgut, und mindestens zwei Vorrichtungen
zum Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts. In besonderer Ausgestaltung befindet
sich diese Kreislaufmahlanlage auf einem Schiff.
[0002] Hochdruck-Walzenpressen zur Zerkleinerung von Mahlgut wurden erstmals von Schönert
et al. in der in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 2708053 A1 offenbart. Hochdruck-Walzenpressen zerkleinern Mahlgut zwischen zwei gegenläufig
rotierenden Walzen, die keinen oder nur geringen Schlupf zeigen, indem das Mahlgut
in einen engen Walzenspalt zwischen den beiden Walzen eingezogen und dort ausschließlich
durch Druck behandelt wird.
[0003] In einer Kreislaufmahlanlage durchläuft das Mahlgut mehr als eine Passage der Hochdruck-Walzenpresse,
wobei aus dem im Kreislauf befindlichen Mahlgut stets das feinkörnige bis staubförmige
Mahlgut durch eine entsprechende Vorrichtung zum Aussichten des Feinguts ausgesichtet
wird. Die noch nicht ausreichend zerkleinerten Grieße werden hingegen im Kreislauf
geführt. Die Grieße werden solange im Kreislauf rezirkuliert bis diese soweit zerkleinert
sind, dass auch diese als feinkörniges bis staubförmiges Mahlgut die Kreislaufmahlanlage
verlassen.
[0004] Eine Kreislaufmahlanlage besteht im Wesentlichen aus drei Hauptgewerken. Ein erstes
Gewerk ist die Mühle, vorliegend in Form einer Hochdruck-Walzenpresse. Ein zweites
Gewerk ist eine Vorrichtung zum Aussichten von Feingut und das dritte wesentliche
Gewerk ist eine Vorrichtung zum Fördern des Mahlguts zwischen der Mühle und der Vorrichtung
zum Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts.
[0005] Beim Aufbau von üblichen und bekannten Kreislaufmahlanlagen ist es für den wirtschaftlichen
Einsatz notwendig, verschiedene Parameter gleichzeitig zu optimieren. Der kostenintensive
Energieverbrauch zur Zerkleinerung wird zum großen Teil durch die Art der Mühle bestimmt.
Die Hochdruck-Walzenpresse nach Schönert et al. erlaubt eine sehr energieeffiziente
Zerkleinerung, weil nur wenig mechanische Energie zehrende Scherung des Mahlguts in
der Hochdruck-Walzenpresse auftritt. Ein weiterer zu optimierendender Parameter ist
die in der Kreislaufmahlanlage notwendige Hebearbeit für das im Kreislauf befindliche
Mahlgut. Bei Durchsatzleistungen von bis zu 10.000 t pro Tag und mehreren Durchläufen
des Mahlguts wird alleine für die Überwindung der Höhenunterschiede in der Kreislaufmahlanlage
ein Mehrfaches von 10.000 t multipliziert mit der zu überwindenden Höhe multipliziert
mit der Erdbeschleunigung als verloren gegangene Transportenergie benötigt. In Folge
dessen ist man bemüht, einerseits die Umlaufzahl des Mahlguts möglichst gering zu
halten und einen unnötigen Umlauf von Feingut zu vermeiden. Andererseits ist man bemüht,
die in der Kreislaufmahlanlage zu überwindende Höhenunterschiede möglichst gering
zu halten. Um die Hebearbeit möglichst gering zu halten, werden die Kreislaufmahlanlagen
in der Regel sehr kompakt gebaut. Durch die kompakte Bauweise werden lange Transportwege
und große Höhenunterschiede vermieden. Sofern der Transport des Feinguts auch pneumatisch
geschehen kann, wird darauf zurückgegriffen, weil Wind aus anderen Prozessquellen,
beispielsweise aus der Kühlung von Zementklinker in einer Anlage zur Herstellung von
Zement, ohnehin vorhanden ist.
[0006] Kompakte Kreislaufmahlanlagen erfordern aufgrund des hohen Eigengewichts der Hochdruck-Walzenpresse
von bis zu 100 t und mehr und dem weiteren Aufbau mit rotierenden Teilen ein sehr
massives Fundament. Da Kreislaufmahlanlagen häufig in Minen oder an sehr unzugänglichen
Orten errichtet werden, ist der Aufbau eines genügend festen Fundaments mit hohem
Aufwand verbunden. Die Kosten einer Kreislaufmahlanlage erhöhen sich dadurch. In der
Regel ist es notwendig, die Fundamente durch lange in die Erde reichende Betonpfähle
zu stabilisieren.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Kreislaufmahlanlage zur Verfügung zu stellen,
welche geringe Anforderungen an ihr Fundament stellt.
[0008] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird gelöst durch die Kreislaufmahlanlage
nach Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
zu Anspruch 1 angegeben.
[0009] Nach dem Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Hochdruck-Walzenpresse
räumlich entfernt und etwa in gleicher Höhe zur mindestens einen Vorrichtung zum Aussichten
von Feingut aus dem im Kreislauf befindlichen Mahlgut angeordnet ist, wobei die mindestens
zwei Vorrichtungen zum Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts sich von der
Seite gesehen etwa mittig kreuzen, wobei die räumliche Entfernung mindestens das fünf
bis das zwanzigfache der Breite oder Länge der Hochdruck-Walzenpresse beträgt.
[0010] Die erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage entfernt sich vom bisher üblichen Aufbau
durch eine räumliche Entfernung der Mühle, hier der Hochdruck-Walzenpresse, zur Sichtervorrichtung.
Dadurch werden bewusst lange Transportwege des im Kreislauf befindlichen Mahlguts
in Kauf genommen. Durch diesen in Kauf genommenen Nachteil wird aber ein großer Vorteil
erreicht. Die Hochdruck-Walzenpresse und die Sichtervorrichtung können an voneinander
entfernten Orten aufgebaut werden, so dass ein notwendiges Fundament für die Hochdruck-Walzenpresse
allein und für die Sichtervorrichtung allein aufgebaut werden kann. Gerade wenn eine
Kreislaufmahlanlage dort aufgebaut werden soll, wo ein besonders festes Fundament
nur mit sehr hohem Aufwand zu erstellen ist, beispielsweise, weil eine Pfahlgründung
zur Befestigung eines Fundaments für eine bekannte Kreislaufmahlanlage notwendig ist,
bietet der erfindungsgemäße Aufbau den Vorteil, das besonders feste Fundamente entbehrlich
sind. Sofern die Hochdruck-Walzenpresse in einem sich selbst tragenden Maschinenrahmen
aufgebaut ist, dann ist es sogar akzeptabel, wenn die Hochdruck-Walzenpresse geringfügig
auf dem Unterboden vibriert oder sich geringfügig durch ein mitschwingendes Erdreich
bewegt. Es ist nicht zu befürchten, dass durch die dynamische Belastung der im Betrieb
befindlichen Hochdruck-Rollenpresse der Aufbau der gesamten Kreislaufmahlanlage gefährdet
ist.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zwei Vorrichtungen zum Fördern
des im Kreislauf befindlichen Mahlguts eine Steigung von 10% bis 30%, bevorzugt von
etwa 15% bis 25% aufweisen. Durch die Wahl der vergleichsweise geringen Steigung kann
auf einfach aufgebaute Förderbänder zurückgegriffen werden, die keine Becher, Mitnehmer
oder Schaufeln aufweisen. In bekannten Becherwerken, Förderbändern mit Schaufeln oder
mit Mitnehmern kann sich nasses Mahlgut verfestigen, so dass die Transportkapazität
der Fördervorrichtung bei gleichzeitig steigendem Energiebedarf verringert. Des Weiteren
sind Becherwerke und Förderbänder mit Mitnehmern wartungsintensiver, was gerade beim
Einsatz in entfernten Gebieten ohne gute Infrastruktur ein großer Vorteil sein kann.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich etwa am Kreuzungspunkt der
mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts eine
bewegliche Vorrichtung zur Mahlgutaufgabe befindet, welche wahlweise Frischgut auf
eines der mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern des im Kreislauf befindlichen
Mahlguts aufgibt. Der Aufbau der Kreislaufmahlanlage nach dieser Ausgestaltung der
Erfindung erlaubt einen schnellen Wechsel des frisch aufzugebenden Mahlguts oder der
Eigenschaften des frisch aufzugebenden Mahlguts. Je nach den Eigenschaften des Mahlguts
ist es vorteilhaft, wenn beispielsweise feuchtes Mahlgut vor der ersten Passage der
Hochdruck-Walzenpresse zunächst in der Sichtervorrichtung durch Heißluft getrocknet
wird. In diesem Fall wird das frische Mahlgut auf die Fördervorrichtung aufgegeben,
welche zum Sichter führt. Es ist aber auch möglich, dass das frisch aufzugebende Mahlgut
zunächst die Hochdruck-Walzenpresse zuerst passieren sollte, wenn beispielsweise die
Feuchtigkeit des frischen Mahlguts so hoch ist, dass sie den Mahlprozess sogar unterstützt,
etwa weil Vibrationen der Hochdruck-Walzenpresse vermieden werden. Andere Mahlgüter,
die in feuchtem Zustand zum Verklumpen neigen, werden hingegen zunächst der Hochdruck-Walzenpresse
zugeführt, wo sich das feuchte Mahlgut mit bereits vorgetrocknetem Mahlgut vermischt
und daher die Klumpneigung verringert wird. Die Gründe, das Mahlgut entweder zunächst
auf die Sichtervorrichtung oder zunächst auf die Hochdruck-Walzenpresse aufzugeben,
sind vielfältig und können vom Fachmann von Fall zu Fall entschieden werden. Die Anordnung
der Mahlgutaufgabe beim Kreuzungspunkt der mindestens zwei Fördervorrichtungen bietet
somit den Vorteil der schnellen Konfigurationsänderung der Kreislaufmahlanlage.
[0013] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens
eine Vorrichtung zum Aussichten von Feingut aus dem im Kreislauf laufenden Mahlgut
mindestens einen V-förmigen Kaskadensichter aufweist, wobei der V-förmige Kaskadensichter
schräg oder sogar quer zur Transportrichtung der mindestens zwei Vorrichtungen zum
Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts angeordnet ist.
[0014] Der in der Kreislaufmahlanlage eingesetzte Kaskadensichter übt verschiedene Funktionen
aus. Eine erste Funktion ist die Zerkleinerung von bei der Hochdruck-Behandlung des
Mahlguts anfallenden Schülpen. Die Schülpen fallen wie auf einer Treppe mehrfach auf
jalousieartig angeordnete Bleche, wobei die Schülpen aufbrechen und sich im Aufwind
des Kaskadensichters in Feingut und in rezirkulierte Grieße aufteilen. Eine zweite
Funktion des V-förmigen Kaskadensichters ist die Trennung des Feinguts von den rezirkulierten
Grießen, um das Feingut aus dem Mahlprozess zu entfernen. Da sich das Mahlgut im Kaskadensichter
nicht nur vertikal nach unten bewegt, sondern bei der Bewegung über die jalousieartigen
Bleche auch in horizontaler Weise fortbewegt, ist die Ausrichtung schräg oder quer
zur Transportrichtung der mindestens zwei Förderreinrichtung vorteilhaft, weil sich
dadurch die kreuzenden Fördereinrichtungen räumlich so anordnen lassen, dass sie im
Kreuzungspunkt nicht kollidieren.
[0015] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die vertikalen Mitten von
Ein- und Auslauf der mindestens einen Hochdruck-Walzenpresse und der mindestens einen
Vorrichtung zum Aussichten von Feingut aus dem im Kreislauf laufenden Mahlgut sich
etwa auf gleicher Höhe befinden. Diese Ausrichtung Ein-und Auslauf, welche nicht unbedingt
einhergeht mit der idealen Ausrichtung in Bezug auf eine möglichst geringe Hebearbeit
für das im Kreislauf befindliche Mahlgut, erlaubt die Anordnung auf einem Schiff.
[0016] In besonderer Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage auf einem
Schiff oder auf einem schwimmenden Ponton aufgebaut. Es kann wirtschaftlich vorteilhaft
sein, das zu zerkleinernde Mahlgut von seinem Abbauort, von der Mine oder Steinbruch
zu einem Liegeplatz des Schiffes oder des Pontons mit Kreislaufmahlanlage zu transportieren,
um dort auf dem Schiff oder Ponton das Mahlgut zu zerkleinern und das gemahlene Gut
wieder zurück dahin transportieren, wo es weiter verarbeitet wird. Die auf einem Schiff
aufgebaute Mahlanlage erlaubt den mobilen Einsatz der Kreislaufmahlanlage. Die zuvor
beschriebene Ausrichtung der mindestens einen Hochdruck-Walzenpresse und der mindestens
einen Vorrichtung zum Aussichten von Feingut ermöglicht eine sorgfältige Trimmung
des Schiffes als Fundament für die Kreislaufmahlanlage. Die Höhe des Schwerpunktes
der einzelnen Aggregate ist dabei für den Betrieb der Kreislaufmahlanlage weniger
wichtig als für den Transport der Kreislaufmahlanlage bei Seegang. Der erfindungsgemäße
Aufbau ermöglicht auch, dass das Gewicht der Kreislaufmahlanlage auf dem Schiff über
die Länge des Schiffes verteilt ist. In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen,
dass die mindestens eine Hochdruck-Walzenpresse im achteren Drittel oder an der Grenze
zwischen achterem Drittel und mittlerem Drittel der Schifflänge des Schiffes angeordnet
ist, wo ein Schiff aufgrund der Lage der schweren Schiffsmaschine in der Regel stabiler
gebaut ist und wobei Schiffe in der Regel so konzipiert sind, dass sie bei einer stampfenden
oder gierenden Bewegung im Seegang um einen Punkt rotieren, der an der Grenze zwischen
dem achteren Drittel der Schiffslänge und dem mittleren Drittel der Schiffslänge liegt.
An diesem Punkt sind die Lateralbewegungen oder der räumliche Versatz bei Seegang
am kürzesten, wodurch dort geringe Linearbeschleunigungen vorherrschen. Die geringen
Linearbeschleunigungen sind für den Einsatz der in der Regel sehr schweren Hochdruck-Rollenpresse
auf einem Schiff von Vorteil, da die Verankerungen der Hochdruck-Walzenpresse im Schiff
bei Seegang nicht zu stark belastet werden.
[0017] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens
eine Vorrichtung zum Aussichten von Feingut aus dem im Kreislauf laufenden Mahlgut
im vorderen Drittel des Schiffes angeordnet ist. Dieser bevorzugte Aufbau erlaubt
die Lagerung von gemahlenem Mahlgut oder von Frischgut zwischen der mindestens einen
Hochdruck-Walzenpresse im achteren Drittel der Schiffslänge und der mindestens einen
Vorrichtung zum Aussichten von Feingut aus dem im Kreislauf laufenden Mahlgut im vorderen
Drittel der Schiffslänge, so dass auch im Betrieb der Kreislaufmahlanlage das Schiff
oder der Ponton gleichmäßig beladen ist.
[0018] Da die Gewerke der Kreislaufmahlanlage eine vergleichsweise hohe Dichte aufweisen
und daher schon bei geringfügiger Positionsänderung der Gewerke auf einem Schiff den
Trimm des Schiffes stark verändern können, ist es in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass die Schwerpunkte der mindestens einen Hochdruck-Walzenpresse
und der mindestens einen Vorrichtung zum Aussichten von Feingut aus dem im Kreislauf
laufenden Mahlgut sich in der Schiffmittellinie befinden. Die Ausrichtung in der Schiffsmittellinie
erlaubt dem Schiff eine Rollbewegung im Seegang durchzuführen, ohne dass durch die
Rollbewegung das Schiff oder der Ponton eine gefährliche Schieflage eine Neigung zeigt,
die das Schiff in der seiner Geradeausfahrt beeinflusst.
[0019] In besonderer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kreislaufmahlanlage ist vorgesehen,
dass mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts
von einer Einhausung umschlossen sind. Die Einhausung erlaubt den Transport von heißem
oder erwärmtem Mahlgut, so dass die Trocknungswärme nicht zu schnell an die Umgebung
verloren geht. Des Weiteren wird das Mahlgut beim Transport im Regen nicht unnötig
feucht. Schließlich wird durch die Einhausung das Abwehen des feinen, staubförmigen
Mahlguts beim Transport von der Hochdruck-Walzenpresse zum Sichter vermieden.
[0020] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage in einer seitlichen Ansicht,
- Fig. 2
- Kreislaufmahlanlage nach Figur 1 mit einer Anordnung aus Ansicht von oben im rechtwinkligen
Dreieck,
- Fig. 3
- Kreislaufmahlanlage nach Figur 1 mit einer Anordnung aus Ansicht von oben im gleichschenkligen
Dreieck,
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage in einem angedeuteten Schiffskörper, Ansicht
von der Seite
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage nach Fig. 2 in Schiffskörper, Ansicht von
oben,
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage nach Fig. 3 in Schiffskörper, Ansicht von
oben,
- Fig. 7
- eine erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage mit drei Vorrichtungen zum Fördern in einer
Ansicht von der Seite,
- Fig. 8
- die erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage nach Fig. 7 in einer Ansicht von oben.
[0021] In
Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Kreislaufmahlanlage 1 in einer Ansicht von der Seite mit
seinen drei wesentlichen Gewerken skizziert. Die wesentlichen Gewerke sind eine Hochdruck-Walzenpresse
2, eine Vorrichtung zum Sichten 3 von Feingut aus dem im Kreislauf befindlichen Mahlgut
4 und zwei Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.2 des im Kreislauf befindlichen Mahlguts
4. Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hochdruck-Walzenpresse 2 beabstandet
ist von der Vorrichtung zum Sichten 3 von Feingut aus dem im Kreislauf befindlichen
Mahlgut 4. Die Verbindung zwischen den beiden Gewerken ist über die in Figur 1 skizzierten
zwei Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.2 gegeben. Diese transportieren das Mahlgut
4 jeweils bergauf von jeweils einem Gewerk zum jeweils anderen Gewerk, so dass der
Kreislauf des Mahlguts zwischen Hochdruck-Walzenpresse 2 und Vorrichtung zum Sichten
3 entsteht. Feines Mahlgut 4 wird durch die Vorrichtung zum Sichten 3 aus dem Kreislauf
entnommen und frisches, grobes Mahlgut wird in die Kreislaufmahlanlage 1 durch Aufgabe
auf die Hoch-druck-Walzenpresse 3, durch Aufgabe auf die Vorrichtung zum Sichten 3
und/oder durch Aufgabe auf die Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.2 in den Kreislauf
eingefügt.
[0022] In
Figur 2 ist die Kreislaufmahlanlage 1 in einer Ansicht von oben in einer ersten Konfiguration
1.1 dargestellt. in dieser Konfiguration 1.1 sind die Vorrichtungen zum Fördern 5.1
und 5.2 in Form eines rechtwinkligen Dreiecks angeordnet. Das Mahlgut passiert die
Hochdruck-Walzenpresse in vertikaler Richtung. Daher überlappen sich die Vorrichtungen
zum Fördern 5.1 und 5.2 an diesem Ort. Die Vorrichtung zum Sichten 3 passiert das
Mahlgut jedoch nicht nur in vertikaler, sondern auch mit horizontaler Richtungskomponente.
Um den seitlichen Versatz auszugleichen, ist die Vorrichtung zum Fördern 5.1 schräg
gestellt. In dieser Konfiguration 1.1 fällt die Symmetrielinie der Hochdruck-Walzenpresse
2 nicht zusammen mit der Abstandlinie 6 zwischen den beiden Gewerken Hochdruck-Walzenpresse
2 und Vorrichtung zum Sichten 3. Diese Konfiguration 1.1 könnte bei einer Anordnung
auf ausgerichteten Fundamenten unnötige Schwierigkeiten bei der Befestigung auf dem
jeweiligen Fundament erzeugen.
[0023] Um die Anordnung auf ausgerichteten Fundamenten zu erleichtern, ist daher in einer
weiteren in
Figur 3 dargestellten Konfiguration 1.2 vorgesehen, dass die Kreislaufmahlanlage 1 von oben
gesehen, symmetrisch angeordnet ist, so dass die beiden Vorrichtungen zum Fördern
5.1 und 5.2 ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Diese Konfiguration 1.2 erleichtert
den Aufbau auf in der Regel ausgerichteten Fundamenten.
[0024] In
Figur 4 ist skizziert, wie die Kreislaufmahlanlage 1 in einem Schiffskörper 7 angeordnet
ist. Dabei ist der Schiffskörper 7 mit seiner Silhouette von der Seite eingezeichnet.
Die Lage der schweren Hochdruck-Rollenpresse 2 ist in idealer Weise etwa an der Grenze
zwischen achterem Drittel und mittlerem Drittel der Schiffslänge angeordnet. Jedoch
variiert der ideale Ort mit der tatsächlichen Bauform des Schiffsrumpfes. Viele Schiffe
sind am angegebenen Ort dazu in der Lage, dort schwere Lasten aufzunehmen. Durch die
erfindungsgemäße Beabstandung der Hochdruck-Walzenpresse 2 und der Vorrichtung zum
Sichten 3 ist eine ideale Gewichtsverteilung der Kreislaufmahlanlage im Schiffsrumpf
7 möglich. Zwischen der Hochdruck-Walzenpresse 2 und der Vorrichtung zum Sichten 3
kann Mahlgut, Feingut, aber es können auch weitere Nebengewerke, wie Gebläse, Staubabscheider
und Silos dort untergebracht werden.
[0025] In
Figur 5 ist die Konfiguration 1.1 aus Figur 2 in den Schiffsrumpf mit einer Ansicht von oben
dargestellt. Durch den asymmetrischen Aufbau ist es notwendig, die schwere Hochdruck-Walzenpresse
2 und die Vorrichtung zum Sichten 3 angewinkelt anzuordnen, damit deren Schwerpunkt
in der Schiffsmittellinie angeordnet ist. Bei der schrägen Anordnung können sich je
nach Schiffsrumpftyp Schwierigkeiten bei der stabilen Anordnung innerhalb des Schiffsrumpfes
7 ergeben.
[0026] Um eine möglichst symmetrische Anordnung im Schiffsrumpf zur idealen Gewichtsverteilung
zu erreichen, ist in
Figur 6 die symmetrische Anordnung gemäß Konfiguration 1.2 aus Figur 3 in einem Schiffsrumpf
7 dargestellt. In dieser Anordnung der Gewerke ist die Hochdruck-Rollenpresse 2 in
Längsrichtung des Schiffsrumpfes 7 mit der eigenen Längsrichtung der Hochdruck-Walzenpresse
2 ausgerichtet. Die Vorrichtung zum Sichten 3 ist hingegen quer zur Längsrichtung
des Schiffsrumpfes 7 ausgerichtet, um eine Kollision der Vorrichtungen zum Fördern
5.1 und 5.2 im Raum zu vermeiden. Um Mahlgut 4 wechselweise auf das eine oder das
andere Förderband aufzugeben, ist vorgesehen, dass frisches Mahlgut 4 mit einer beweglichen
Vorrichtung zur Mahlgutaufgabe 8 etwa in der Mitte am vertikalen Kreuzungspunkt 5.4
der beiden Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.2 aufzugeben. Um ein unerwünschtes
Abwehen von Staub von der Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.2 zu vermeiden, sind
die Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.2 in bevorzugter Weise durch eine Einhausung
9 eingehaust.
[0027] In
Figur 7 ist eine besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kreislaufmahlanlage dargestellt.
Aufgrund der Seitenansicht unterscheidet sich diese in Figur 7 dargestellte Skizze
nicht von der in Figur 1 dargestellten Skizze. Jedoch befinden sich in dieser Kreislaufmahlanlage
10 zwei Vorrichtungen zum Sichten 3 und 3.1, die in dieser Ansicht exakt hintereinander
vorliegen. Die im Kreislauf zurück zur Hochdruck-Walzenpresse 2 geförderten Grieße
werden entsprechend über zwei Vorrichtungen zum Fördern, die in dieser Skizze in Figur
7 ebenfalls exakt hintereinander dargestellt sind, zur Hochdruck-Walzenpresse 2 zurückgefördert.
[0028] In
Figur 8 ist die Konfiguration der Kreislaufmahlanlage 10 aus Figur 7 in einer Ansicht von
oben dargestellt. Für Kreislaufmahlanlagen 10 mit sehr hohem Durchsatz ist vorgesehen,
dass zwei Vorrichtungen zum Sichten 3 und 3.1 vorliegen, in die gemeinsam die Grieße
aus einer Hochdruck-Walzenpresse 2 über eine Vorrichtung zum Fördern 5.2 gefördert
werden. Die aus der Hochdruck-Walzenpresse geförderten Grieße werden so dann in den
beiden Vorrichtungen zum Sichten 3 und 3.1 gesichtet und die aus beiden Vorrichtungen
zum Sichten ausgesichteten Grieße werden über je eine Vorrichtung zum Fördern 5.1
und 5.3 zur Hochdruck-Walzenpresse zurück gefördert. In dieser Konfiguration der Kreislaufmahlanlage
verlaufen die beiden Vorrichtungen zum Fördern 5.1 und 5.3 auf dem gesamten Weg etwa
parallel zueinander. Die Vorrichtung zum Fördern 5.2, die das Mahlgut aus der Hochdruck-Walzenpresse
2 zu den Vorrichtungen zum Sichten fördert, kreuzt jedoch die beiden anderen Vorrichtungen
zum Fördern 5.1 und 5.2, so dass die mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern 5.1,
5.3 des im Kreislauf befindlichen Mahlguts 4 und die Vorrichtung zum Fördern 5.2 des
im Kreislauf befindlichen Mahlguts 4 sich von der Seite gesehen etwa mittig kreuzen,
wobei die räumliche Entfernung zwischen Hochdruck-Walzenpresse 2 und den Vorrichtungen
zum Sichten 3 und 3.1 bevorzugt mindestens das fünf- bis das zwanzigfache der Breite
oder Länge der Hochdruck-Walzenpresse 2 beträgt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
| 1 |
Kreislaufmahlanlage |
5.2 |
Vorrichtung zum Fördern |
| 1.1 |
Konfiguration |
5.3 |
Vorrichtung zum Fördern |
| 1.2 |
Konfiguration |
5.4 |
Kreuzungspunkt |
| 2 |
Hochdruck-Walzenpresse |
6 |
Abstandslinie |
| 3 |
Vorrichtung zum Sichten |
7 |
Schiffsrumpf |
| 3.1 |
Vorrichtung zum Sichten |
8 |
Vorrichtung zur Mahlgutaufgabe |
| 4 |
Mahlgut |
| 5.1 |
Vorrichtung zum Fördern |
9 |
Einhausung |
1. Kreislaufmahlanlage (1) zum Zerkleinern von Mahlgut, aufweisend
- mindestens eine Hochdruck-Walzenpresse (2),
- mindestens eine Vorrichtung zum Aussichten von Feingut (3, 3.1) aus dem im Kreislauf
befindlichen Mahlgut (4),
- mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern (5.1, 5.2) des im Kreislauf befindlichen
Mahlguts (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Hochdruck-Walzenpresse (2) räumlich entfernt und etwa in gleicher
Höhe zur mindestens einen Vorrichtung zum Aussichten von Feingut (3, 3.1) aus dem
im Kreislauf befindlichen Mahlgut (4) angeordnet ist,
wobei die mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern (5.1, 5.2, 5.3) des im Kreislauf
befindlichen Mahlguts (4) sich von der Seite gesehen etwa mittig kreuzen, und
wobei die räumliche Entfernung bevorzugt mindestens das fünf- bis das zwanzigfache
der Breite oder Länge der Hochdruck-Walzenpresse (2) beträgt,
und
wobei die Kreislaufmahlanlage in einem Schiff aufgebaut ist,
wobei die mindestens eine Hochdruck-Walzenpresse (2) im achteren Drittel des Schiffes
oder an der Grenze zwischen achterem Drittel und mittlerem Drittel des Schiffes angeordnet
ist.
2. Kreislaufmahlanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zwei Vorrichtungen zum Fördern (5.1, 5.2, 5.3) des im Kreislauf befindlichen Mahlguts
(4) eine Steigung von 10% bis 30%, bevorzugt von etwa 17% bis 23% aufweisen.
3. Kreislaufmahlanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich etwa am Kreuzungspunkt (5.4) der mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern (5.1,
5.2, 5.3) des im Kreislauf befindlichen Mahlguts (4) eine bewegliche Vorrichtung zur
Mahlgutaufgabe (8) befindet, welche wahlweise Frischgut auf eines der mindestens zwei
Vorrichtungen (5.1, 5.2, 5.3) zum Fördern des im Kreislauf befindlichen Mahlguts (4)
aufgibt.
4. Kreislaufmahlanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vertikalen Mitten von Ein- und Auslauf des mindestens einen Hoch-druck-Walzenpresse
(2) und der mindestens einen Vorrichtung zum Aussichten von Feingut (3, 3.1) aus dem
im Kreislauf laufenden Mahlgut (4) sich etwa auf gleicher Höhe befinden.
5. Kreislaufmahlanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Vorrichtung zum Aussichten von Feingut (3, 3.1) aus dem im Kreislauf
laufenden Mahlgut (4) im vorderen Drittel des Schiffes angeordnet ist.
6. Kreislaufmahlanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwerpunkte der mindestens einen Hochdruck-Walzenpresse (2) und der mindestens
einen Vorrichtung zum Aussichten von Feingut (3, 3.1) aus dem im Kreislauf laufenden
Mahlgut (4) sich in der Schiffmittellinie in Längsrichtung befinden.
7. Kreislaufmahlanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Vorrichtungen zum Fördern (5.1, 5.2, 5.3) des im Kreislauf befindlichen
Mahlguts (4) von einer Einhausung (9) umschlossen sind.