[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für ein elektronisches oder mechatronisches
Schloss - Schlüssel - System nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Schloss
- Schlüssel - System gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss - Schlüssel - System mit einem
Schlüssel zu schaffen, bei dem ein 13,56 MHz RFID Medium kontaktlos ausgelesen werden
kann, und dessen Manipulationssicherheit dadurch verbessert ist.
[0003] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Schlüssel nach Anspruch 1 und einem Schloss -
Schlüssel - System nach Anspruch 4.
[0004] Vorzugsweise Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Die Realisierung der kontaktlosen Auslesung bei einem voll eingestecktem Schlüssel
erfordert bei den aktuellen RFID Medien (13.56 MHz) eine relativ große Antennenfläche.
In diesem Fall kann kein Schlüssel aus Metall verwendet werden, da das Metall des
Schlüssels eine Auslesung unmöglich machen würde. Die Antenne kann auch, wie schon
bekannt, in die Schlüsselreide integriert werden. Dabei besteht das Problem der Lesung,
da die im Zylinderkern angeordnete Lese-Antenne nur schwer über diese Distanz / Winkellage
das Medium auslesen kann.
Die 13,56 MHz RFID Antenne kann in einen Schlüsselschaft aus Keramik eingebettet werden.
Technische Keramiken sind heute nicht mehr spröde; sie können sogar eine gewisse Elastizität
erreichen (wie z.B. bei Messerschneiden). Daher kann auch der Schlüsselschaft aus
technischer Keramik bestehen, in die eine Antenne aus Wolframdraht eingelegt ist.
Der Antennendraht muss eine hohe Temperaturbeständigkeit haben, weil nach dem Formen
und Verpressen die Keramik gebrannt werden muss. Die Enden des Wolframdrahtes würden
dann aus dem der Reide zugewandten Teil des Schlüsselschaftes herausragen und werden
dann mit dem RFID Chip verbunden. Der RFID Chip ist in der Kunststoff-Reide des Schlüssels
angeordnet, die dann den Keramik Schlüsselschaft formschlüssig umgibt. Die Spannungsversorgung
für die im Kern angeordnete Elektronik kann im Zylindergehäuse untergebracht werden.
[0006] Weiter können auch einfache Profilierungen oder Senkungen für Codierzwecke gleich
in der Herstellungs-Form der Keramik mit vorgesehen werden.
Um auszuschließen, dass ein solcher Schlüssel komplett aus Kunststoff hergestellt
wird, ist eine Materialabfrage / Überprüfung in den Zylinderkern integriert. Diese
Materialabfrage sollte die Eigenschaften der Keramik, also die Härte und die glatte
Oberfläche abfragen. Dazu kann eine gehärtete Platte verwendet werden, die bei der
Einführung des Schlüssels eine scharfe Kante über die Keramikoberfläche gleiten lässt.
Mittels Federkraft drückt diese gehärtete Kante auf den Schlüsselschaft und wird von
der Schlüsseloberfläche in eine bestimmte Position gebracht, in der sie eine Zuhaltung
freigibt, die im Zylindergehäuse angeordnet ist.
Würde ein Schlüssel mit Kunststoff-Schaft verwendet werden, dann würde die Kante der
Platte "einhaken" und die weitere Schlüsseleinführung deutlich erschweren oder verhindern,
und die benötigte Position zur Freigabe der Zuhaltung nicht erreichen.
[0007] Einer der Vorteile ist ein "extravaganter' Schlüssel, bei dem der Schlüsselschaft
aus technischer Keramik bestehen kann (es sind auch unterschiedliche Farben möglich
-weiss, blau ... ). Der Schlüsselschaft kann die RFID Antenne beinhalten, da er aus
nichtleitender Keramik gefertigt werden kann. Es können auch Merkmale wie Profilierung
oder gleichbleibende Codierungen mit in die Form eingebracht werden.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Profilzylinder (5) mit halb eingeführtem Schlüssel (1) und Schnittlinie
A-A.
- Fig. 2
- zeigt den Schnitt A-A mit ebenfalls halb eingeführtem Schlüssel,
[0009] Die üblichen Bestandteile eines Schloss - Schlüssel - Systems sind der Schlüssel
1, der Schließzylinder 5 und der drehbar in diesem gelagerte Zylinderkern 6. Der Zylinderkern
weist einen Schlüsselkanal auf, in den der Schlüssel zur Ausführung eines Schließvorganges
einführbar ist.
[0010] Eine Platte 7 steht mit seiner Anlaufschräge 13 etwas in den Schließkanal hinein
und wird durch einen Stift 8 in seiner Position gehalten. Seine Führung 11 im Zylinderkern
6 lässt ein Verkippen zu; ebenso seine Bohrung 12, die größer ist als der hindurch
gehende Stift 8. Der federbelastete Gehäusestift 10 drückt über einen ballig geformten
Stift 9 die Platte 7 in Richtung Schließkanal.
[0011] Fig, 2a zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des federbelasteten Stiftes 10, der im Zylindergehäuse
5 angeordnet ist. Dieser drückt durch seine Feder 15 den balligen Stift 9 in Richtung
Schließkanal.
[0012] Fig. 3 zeigt ebenso den Schnitt A-A, allerdings ist der Schlüssel jetzt vollständig eingeführt,
Die scharfe Kante 14 der Platte 7 "kratzt" beim Einführen des Schlüssels über dessen
Oberfläche und prüft damit die Oberflächenbeschaffenheit und die Härte, da die Platte
federbelastet ist,
[0013] Wird der korrekte Schlüssel identifiziert, dann steht die Platte 7 in einer Position
in der der Stift 9 den federbelasteten Stift 10 so weit in das Zylindergehäuse 5 drückt,
dass der Zylinderkern 6 gedreht werden kann.
[0014] Im Zylinderkern 6 ist die Elektronik 4 so angeordnet, dass die Antenne des Schlüssels
mit der Antenne der Elektronik kommunizieren kann.
[0015] Fig. 4 zeigt die Vorderansicht des Profilzylinders mit eingeführtem Schlüssel (1). Hier
ist die Schnittlinie B-B eingezeichnet.
[0016] Fig. 5 zeigt den Schnitt B-B, wobei der Schlüssel mit seiner integrierten Antenne 3 zu sehen
ist. Die Schlüsselreide 18 aus Kunststoff umschließt den keramischen Schlüsselschaft
16. In der Reide 18 befindet sich der RFID-Chip 2, der mit der Antenne 3 verbunden
ist. Im Zylindergehäuse 5 befindet sich die Spannungsversorgung 17 für die im Zylinderkern
angeordnete Elektronik 4.
[0017] Fig. 6 zeigt den Schlüssel mit Kunststoff-Reide 18 und Keramik-Schaft 16, in dem auch Profilmerkmale
19 und / oder Codiermerkmale 20 vorhanden sein können.
1. Schlüssel mit Schaft und Reide für ein elektronisches oder mechatronisches Schloss
- Schlüssel - System,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft des Schlüssels aus einem Keramikwerkstoff besteht und dass in diesen eine
RFID-Antenne eingebettet ist, die mit einem in der Reide angeordneten RFID Chip leitend
verbunden ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reide des Schlüssels aus Kunststoff besteht.
3. Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft eine mechanische Codierung mit Profil- und/oder Codiermerkmalen aufweist.
4. Schloss - Schlüssel - System für einen Schlüssel nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei
das Schloss ein Schließzylindergehäuse (5) aufweist, in dem ein Zylinderkern (6) drehbar
gelagert ist, der mit einem Schlüsselkanal versehen ist, in den der Schaft (16) des
Schlüssels (1) zur Ausführung eines Schließvorganges einführbar ist, und wobei im
Schloss eine elektronische Codierung des Schlüssels (1) auswertende Elektronik (4)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass im Zylindergehäuse (5) eine Spannungsversorgung (17) für die im Zylinderkern (6)
angeordnete Elektronik (4) zum Auslesen des im Schlüssel (1) angeordneten RFID-Chip
(2) vorhanden ist.
5. Schloss - Schlüssel - System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Zylinderkern (6) ein in den Schlüsselkanal schwenkbares Prüfelement vorgesehen
ist, das aus einer schwenkbaren Platte (7) mit einer Anlaufschräge (13) besteht, die
gegen den teilweise in den Schlüsselkanal eingeführten Schaft (16) des Schlüssels
(1) drückbar ist, wobei die Anlaufschräge (13) je nach der Oberflächenbeschaffenheit
des Schaftes aus dem Schlüsselkanal in den Zylinderkern zurückdrückbar ist,
und dass die Platte (7) auf der vom Schlüsselkanal abgewandten Seite mit einem in der Wand
des Schließzylindergehäuses vorgesehenen, federbelasteten, über die Trennebene zwischen
Zylinderkern und Schließzylindergehäuse drückbaren Sperrstift (10) in Eingriff steht,
wobei die Abmessungen der Platte (7), der Anlaufschräge (13) und des Sperrstiftes
(10) derart aufeinander abgestimmt sind, dass bei vollständig in den Schlüsselkanal
eingeführtem, geprüften Schlüssel der Sperrstift (10) in die Wand des Schließzylindergehäuses
gedrückt wird, so dass die Trennebene freigegeben wird und eine Drehung des Zylinderkerns
und damit ein Schließvorgang ausführbar ist.