Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schranktürschloss mit einem auf der zum Innenraum des
Schrankes weisenden Innenseite einer Schranktür insbesondere im Austausch gegen ein
dort vorhandenes Schrankschloss befestigbaren Gehäuse mit einer Batterieaufnahme zur
Aufnahme einer Batterie zur Energieversorgung einer elektronischen Einrichtung des
Schranktürschlosses, wobei die elektronische Einrichtung des Schranktürschlosses eine
Codeeingabeeinrichtung aufweist, mit der ein Öffnungscode eingegeben werden kann,
sodass bei einem eine Schließberechtigung aufweisenden Öffnungscode ein Riegel zwischen
zwei Riegelstellungen hin und her verlagerbar ist, wobei eine Riegelstellung eine
Öffnungsstellung, in der die Schranktür geöffnet werden kann und die andere Riegelstellung
eine Verriegelungsstellung ist, in der die Schranktür nicht geöffnet werden kann,
weil der Riegel in eine dem Korpus des Schrankes zugeordnete Riegeleintrittsöffnung
eingefahren ist. Eine Sende-/Empfangseinrichtung ist in der Lage, mit einer Zentraleinheit
drahtlos zu kommunizieren, um Schließdaten zu übertragen.
Stand der Technik
[0002] Aus der
EP 2 050 902 A1 ist ein autarkes Schrankschloss bekannt, welches eine Sende-/Empfangseinrichtung
aufweist, mit der drahtlos, bspw. über WLAN Identifikationsinformationen bei jedem
Öffnungsvorgang übertragen werden. Das Schrankschloss ist über die drahtlose Datenfernübertragung
in der Lage, auf eine Berechtigungsdatenbank zuzugreifen.
[0003] Die
DE 10 2007 052 583 A1 beschreibt ein auf der Schranktürinnenseite befestigbares Schloss. Das Gehäuse besitzt
einen durch händische Betätigung einer Handhabe vor und zurück schließbaren Riegel.
Die Handhabe sitzt auf einem auf der Türaußenseite befestigten Gehäuseteil und wirkt
durch das Türblatt der Schranktür hindurch. Die Codeeingabeeinrichtung, die der Türaußenseite
zugeordnet ist, besitzt eine Transponder-Leseanordnung und einen Tastatur. Mit der
Transponder-Leseeinrichtung lässt sich die eindeutige Kennung eines Transponders lesen.
Über die Tastatur ist ein PIN eintippbar. Es ist eine elektronische Schaltung vorgesehen,
die den eingegebenen Code auf Schließberechtigung überprüft. Hat der Code eine Schließberechtigung,
so wird eine Kupplung aktiviert, mit der die Betätigungshandhabe mit dem Riegel verbunden
ist, sodass der Riegel verlagert werden kann.
[0004] Ein ähnliches Schranktürschloss beschreibt die
DE 19 832 516 A1. Auch hier ist der Riegel durch manuelle Drehbetätigung einer Drehhandhabe verlagerbar.
[0005] Die
US 5,886,644 A beschreibt ein aus einem an der Schranktürinnenseite befestigbaren ersten Gehäuseteil
und einem auf der Schranktüraußenseite befestigbaren zweiten Gehäuseteil bestehendes
Schloss, bei dem der Riegel von einem Motor zwischen zwei Betriebsstellungen hin und
her verlagerbar ist.
[0006] Die
US 6,791,450 B2 beschreibt eine Anordnung einer Vielzahl von Schränken, wobei jeder Schrank mit einem
Schranktürschloss ausgebildet ist, welches durch Eingabe eines Codes über eine Tastatur
oder über einen Transponder öffenbar ist. Die Schlösser sind über einen Datenbus mit
einer Zentraleinheit verbunden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schranktürschloss anzugeben, welches
gegen ein händisch zu betätigendes Schranktürschloss austauschbar ist und eine verbesserte
Funktionalität aufweist.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei die
Unteransprüche nicht nur vorteilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch beanspruchten
Schranktürschlosses darstellen, sondern auch eigenständige Weiterbildungen des Standes
der Technik sind.
[0009] In ihrer Gesamtheit besitzt das Schranktürschloss die nachfolgend aufgeführten konstruktiven
und funktionellen Merkmale, die jeweils einzeln aber auch in Kombination von erfinderischer
Bedeutung sind. Das Schranktürschloss besitzt ein Gehäuse. Das Gehäuse ist auf der
zum Innenraum eines Schrankes weisenden Innenseite an einer Schranktür befestigbar.
Es kann insbesondere gegen ein bereits dort vorhandenes Schrankschloss, welches nicht
die technisch weiterbildenden Merkmale der Erfindung aufweist, ausgetauscht werden.
Das Gehäuse beinhaltet einen Motor, der von einer elektronischen Schaltung angesteuert
werden kann, oder eine Handhabe, die mit einem Riegelantrieb gekuppelt werden kann.
Die elektronische Schaltung wirkt mit einer Codeeingabeeinrichtung zusammen. Über
die Codeeingabeeinrichtung kann ein Öffnungscode eingegeben werden. Dies kann über
eine Tastatur erfolgen. Die Codeeingabe kann aber auch durch in die Nähe halten eines
Transponders erfolgen. Die Codeeingabeeinrichtung besitzt hierzu eine Kommunikationseinrichtung,
die mit dem Transponder drahtlos kommuniziert. An den Transponder wird ein drahtloses
Aufwecksignal gesendet, sodass der Transponder seine individuelle Kennung an die Codeeingabeeinrichtung
sendet. Die Codeeingabeeinrichtung kann permanent oder intervallartig ein Prüfsignal
erzeugen, welches ein elektromagnetisches Detektorfeld aufbaut, um zu prüfen, ob sich
ein Transponder unmittelbar in der Nähe des Schranktürschlosses befindet. Dieses Signal
wird mit sehr geringer Leistung erzeugt, sodass es keine Fernwirkung besitzt. Erst
wenn das Vorhandensein eines Transponders in der unmittelbaren Nähe der Codeeingabeeinrichtung
erfasst wird, wird ein leistungsstärkeres Aufwecksignal erzeugt, das den Transponder
veranlasst, seine Kennung zu senden. Die Codeeingabeeinrichtung oder die elektronische
Schaltung besitzen eine Schließberechtigungsprüfeinrichtung, mit der geprüft wird,
ob der über die Tastatur oder die Transponder-Leseeinrichtung empfangene Öffnungscode
eine Schließberechtigung besitzt. Diese Prüfung erfolgt aufgrund einer Aktivierung
der elektronischen Schaltung, die entweder durch die PIN-Eingabe oder das Auslesen
der Kennung eines Transponders erfolgt. Wird die Schließberechtigung des Öffnungscodes
festgestellt, also bei einer schließberechtigten Aktivierung der elektronischen Schaltung,
kann mit einem Betätigungsaggregat der Riegel zwischen zwei Riegelstellungen hin und
her verlagert werden. Hierzu kann es vorgesehen sein, dass der Motor in Betrieb gesetzt,
um den Riegel, der zwischen zwei Riegelstellungen hin und her verlagerbar ist, in
die jeweils andere Riegelstellung zu verlagern. Es ist aber auch vorgesehen, dass
eine Kupplung, die eine Betätigungshandhabe mit einem Riegelantrieb kuppelt von einer
entkuppelten Stellung in eine gekuppelten Stellung gebracht wird, in der die Betätigung
den Riegel verlagert. Der Riegel wird somit entweder in eine Öffnungsstellung gebracht,
in der die Schranktür geöffnet werden kann, oder in eine Verriegelungsstellung, in
der die Schranktür nicht geöffnet werden kann. Es ist eine Sende-Empfangseinrichtung
vorgesehen, die von der optionalen Transponder-Leseeinrichtung funktionell getrennt
ist. Diese, mit der elektronischen Schaltung zusammenwirkende Sende-Empfangseinrichtung
dient zur drahtlosen Datenübertragung von zumindest Schließzustandsdaten an eine Zentraleinheit.
Es ist vorgesehen, dass bei einer und insbesondere jeder Aktivierung der elektronischen
Schaltung Schließzustandsdaten an die Zentraleinheit übertragen werden. Die Schließzustandsdaten
beinhalten zumindest den Schließzustand des Schlosses vor bzw. nach der Codeeingabe
und /oder den eingegebenen Code, also den PIN oder die individuelle Transponderkennung.
Mit der Zentraleinheit können somit eine Vielzahl von Schranktürschlössern eine Anordnung,
die eine Vielzahl von Schränken beinhaltet, verwaltet werden. Die Schranktürschlossverwaltung
erfolgt als Folge der drahtlosen Datenfernübertragung ohne die Notwendigkeit von Leitungen,
insbesondere von Busleitungen. Das Gehäuse besitzt eine Batterieaufnahme. Die Batterieaufnahme
kann in demselben Gehäuse angeordnet sein, die auch den Riegel beinhaltet. Das Gehäuse
kann aber auch aus mehreren, voneinander räumlich getrennten Einzelgehäusen ausgebildet
sein, wobei die Batterie in einem vom Riegel getrennten Gehäuse angeordnet sein kann.
Die Batterie dient insbesondere zur Energieversorgung des Motors oder der Kupplung,
der elektronischen Schaltung, der Codeeingabeeinrichtung und der Sende-Empfangseinrichtung.
Bevorzugt sind sämtliche elektrischen oder elektronischen Aggregate des Schranktürschlosses
batteriebetrieben, sodass das Schranktürschloss keine Kabelverbindung mit einer externen
Energieversorgung benötigt. Es handelt sich somit um ein autarkes Schloss, welches
eine lange Betriebszeit besitzen kann, da es vorgesehen ist, dass die Sende-Empfangseinrichtung
überwiegend ihren Ruhezustand einnimmt. Es ist vorgesehen, dass die Sende-Empfangseinrichtung
nur nach einem vorgegebenen Zeitintervall ein Lebenszeichen an die Zentraleinheit
sendet und ansonsten nur dann Schließzustandsdaten an die Zentraleinheit übermittelt,
wenn die elektronische Schaltung aktiviert wird. Die Sende-Empfangseinrichtung geht
nur dann in eine Empfangsbereitschaft, wenn sie zuvor aktiviert worden ist oder das
zyklische Lebenszeichen abgesandt hat, wobei es ausreicht, wenn die Sende-Empfangseinrichtung
einmal täglich ein diesbezügliches Lebenszeichen absendet. Dies minimiert den Energieverbrauch.
Die elektronische Schaltung beinhaltet eine Uhr, die einen Takt vorgibt, nach dem
ein Transponder-Erkennungssignal mit schwacher Leistung aufgebaut wird, um die Anwesenheit
eines Transponders zu ermitteln, und das Lebenszeichen an die Zentraleinheit abgesandt
wird. Funktionen mit einem größeren Energieverbrauch werden nur individuell nach einer
Aktivierung vorgenommen. Anstelle einer drahtlosen Erfassung der Annäherung eines
Transponders ist es aber auch möglich, einen Schalter vorzusehen, der bspw. durch
Anlage des Transponders betätigt werden muss, um die Datenkommunikation mit dem Transponder
zu starten. Die Codeeingabeeinrichtung kann als modulares Kommunikationsmodul ausgebildet
sein. Dieses Kommunikationsmodul kann in einem Aufnahmefach des Gehäuses angeordnet
sein. Das Kommunikationsmodul kann sich somit auf der Schrankinnenseite befinden.
Bei dieser Anordnung ist die elektronische Schaltung nur durch die Annäherung eines
Transponders aktivierbar. Die drahtlose Kommunikation mit dem Transponder erfolgt
dann durch die insbesondere aus Holz bestehende Schranktür hindurch. Das Kommunikationsmodul
kann aber auch auf der Türaußenseite montiert sein. Es ist dann über ein Kabel mit
der elektronischen Schaltung verbunden. Bevorzugt steckt ein am Ende des Kabels befestigter
Stecker in einer Einsteckbuchse der elektronischen Schaltung. Das Kommunikationsmodul
kann als Türgriff verwendet werden. Das Schranktürschloss kann sowohl an links angeschlagenen
als auch an rechts angeschlagenen Schranktürflügeln verwendet werden. Hierzu besitzt
das Schranktürschloss einen Riegel, der bevorzugt länger ist, als die Breite des Schlosses
und der mittels des Motors in Breitenerstreckungsrichtung hin und her fahrbar ist,
sodass jeweils ein Ende des Riegels über das Gehäuse hinausragt. In einer ersten Betriebsstellung
ragt ein erstes Ende des Riegels über eine erste Gehäuseseite. In einer zweiten Betriebsstellung
des Riegels ragt ein zweites Ende des Riegels, das dem ersten Ende gegenüberliegt
über eine zweite Gehäuseseite, die der ersten Gehäuseseite gegenüberliegt. Das Gehäuse
besitzt Anschrauböffnungen, die entsprechend einem Lochbild angeordnet sind, das ein
Schloss, wie es aus der eingangs genannten
DE 19 832 516 A1 oder der
DE 10 2007 052 583 A1 bekannt ist, besitzt. Das Schranktürschloss kann somit in einfacher Weise gegen ein
konventionelles Schranktürschloss ausgetauscht werden. Es sind keine zusätzlichen
Kabelverbindungen entweder zur Energieversorgung oder zu einer Datenkommunikation
erforderlich. Gleichwohl lässt sich das Schloss in einfacherer Weise verwalten und
lassen sich bevorzugt eine Vielzahl von gleichgestalteten Schranktürschlössern einer
Schrankanordnung bspw. in einem Schwimmbad verwalten. Es ist somit möglich, auf Störungen
zu reagieren. So ist es möglich, dass das Schranktürschloss ein oder mehrere Sensoren
oder Sensorelemente aufweist, mit denen festgestellt werden kann, ob das Schloss eine
elektronische, mechanische oder anderweitige Störung aufweist. Die elektronische Schaltung
kann so eingerichtet sein, dass sie an die Zentraleinheit auch dann eine Statusmeldung
absendet, wenn eine Störung ermittelt wird. Das Schranktürschloss sendet dann ein
Alarm- oder Störsignal an die Zentraleinheit. Es ist ferner vorgesehen, dass mit den
Sensoren oder Sensorelementen Vandalismus oder Aufbruchversuche festgestellt werden
können, sodass über die Sende-Empfangseinrichtung ein Signal an die Zentraleinheit
übermittelt wird. Mit diesem Alarmsignal kann ein stiller oder geräuschbehafteter
Alarm ausgelöst werden. Es ist ferner möglich, auf den Verlust einer PIN oder eines
Transponders zu reagieren, indem das Schranktürschloss bei einer x-beliebigen Aktivierung
durch eine beliebige Tastenkombination oder durch einen beliebigen Transponder von
der Zentraleinheit einen Öffnungsbefehl erhält, der bspw. veranlasst, dass der Motor
den Riegel zurückzieht. Es ist auch vorgesehen, dass der Riegel nicht über einen Motor,
sondern manuell vor- oder zurückgeschlossen werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine Draufsicht in das Gehäuse eines Schranktürschlosses in einer ersten Riegelstellung,
in der der Riegel auf der linken Seite vorgeschlossen und auf der rechten Seite zurückgeschlossen
ist,
- Fig. 2
- eine zweite Betriebsstellung des Schlosses in einer Darstellung gemäß Figur 1, wobei
der Riegel auf der linken Seite zurückgeschlossen und auf der rechten Seite vorgeschlossen
ist,
- Fig. 3
- eine Rückseitenansicht des Schlosses,
- Fig. 4
- den Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Figur 3,
- Fig. 5
- ein Kommunikationsmodul in der Draufsicht,
- Fig. 6
- den Schnitt gemäß der Linie IV-IV gemäß Figur 3 jedoch mit in der Aufnahmekammer angeordnetem
Kommunikationsmodul,
- Fig. 7
- ein Blockschaltbild der Funktionselemente des Schrankschlosses und
- Fig. 8
- als Blockschaltbild das Zusammenwirken einer Vielzahl von Schranktürschlössern einer
Schrankanordnung mit einer Zentraleinheit.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0011] Das Schranktürschloss S der Erfindung besitzt ein bspw. aus Kunststoff gefertigtes
Gehäuse 1, welches auf der zum Innenraum eines Schrankes weisenden Innenseite einer
Schranktür 10 eines Schrankes montierbar ist. Die Befestigung des Gehäuses 1 an der
Schranktür 10 erfolgt mittels Schrauben 15, die durch Anschrauböffnungen 14 des Gehäuses
1 hindurch in das Türblatt eingeschraubt werden können. Die Anschrauböffnungen 14
befinden sich auf den Eckpunkten eines Rechtecks.
[0012] Innerhalb des Gehäuses 1 befindet sich ein Riegel 2. Beim Ausführungsbeispiel besitzt
der Riegel 2 eine derartige Länge, dass er durch Betätigen eines Betätigungsaggregates
4 von einer ersten Betriebsstellung, in der ein Riegelkopf auf der linken Seite des
Schlosses herausragt in eine zweite Betriebsstellung bringbar ist, in der ein Riegelkopf
aus der rechten Schlossseite herausragt. Die Länge des Riegels kann dabei größer sein
als der Abstand zweier gegenüberliegender Randkanten des Gehäuses. In der Figur 1
ist das linke Ende des Riegels 2 in seiner Verriegelungsstellung dargestellt. Das
rechte Ende des Riegels 2 nimmt eine Offenstellung ein. Ein Betätigungsaggregat, bei
dem es sich um einen Motor 4 oder um eine manuell verdrehbare Handhabe handeln kann,
greift derart am Riegel 2 an, dass eine Betätigung des Betätigungsaggregates den Riegel
von der in Figur 1 dargestellten ersten Stellung in die in der Figur 2 dargestellten
zweiten Stellung sowie zurück in die erste Betriebsstellung verlagern kann. Hierzu
kann bspw. ein Exzenterzapfen 3 in einen Querschlitz des Riegels 2 eingreifen.
[0013] Das Gehäuse 1 besitzt ein Batterieaufnahmefach 6. In dem Batterieaufnahmefach 6 können
ein oder mehrere, bevorzugt drei Batterien 7 angeordnet sein. Die Batterien dienen
der Energieversorgung des Schranktürschlosses S. Bevorzugt werden sämtliche elektrischen
und elektronischen Verbraucher des Schranktürschlosses S durch die Batterien 7 leistungsversorgt.
[0014] Innerhalb des Gehäuses befindet sich eine elektronische Schaltung 5. Die elektronische
Schaltung 5 wirkt mit dem Elektromotor 4, einer Zugangskontrolleinrichtung 16, einer
Codeeingabeeinrichtung 11 und einem Funkmodul 8 zusammen. Das Funkmodul 8 beinhaltet
eine Sende-/Empfangseinrichtung, um Daten, insbesondere Schließzustandsdaten an eine
Zentraleinheit Z zu übermitteln. Die Codeeingabeeinrichtung 11 kann ein Kommunikationsmodul
sein, welches in einem Fach 9 des Gehäuses 1 Aufnahme finden kann. Über eine Kabelverbindung
17 ist das Kommunikationsmodul 11 mit der elektronischen Schaltung 5 verbunden. Die
Zugangskontrolleinrichtung 16 kann körperlicher Teil der elektronischen Schaltung
sein. Es kann sich hierbei um eine Mikrokontrolleranordnung handeln, die in der Lage
ist, einen Öffnungscode auf Schließberechtigung zu überprüfen.
[0015] Die Figur 4 zeigt eine erste Einbauvariante des erfindungsgemäßen Schranktürschlosses
S. Das Gehäuse 1 befindet sich auf der Innenseite einer Schranktür. Das Kommunikationsmodul
11 befindet sich auf der Außenseite der Schranktür und ist als Griff benutzbar. Über
das Kabel 17, welches durch eine Öffnung des Türblattes 10 hindurchtritt, ist das
Kommunikationsmodul 11 mit der elektronischen Schaltung 5 verbunden.
[0016] In einer zweiten Einbauvariante, die die Figur 6 zeigt, befindet sich das Kommunikationsmodul
11 in einer Aufnahmetasche 9, die sich auf der Anschraubseite des Gehäuses befindet.
[0017] Das Kommunikationsmodul besitzt ein aus mehreren Tasten 12 bestehendes Tastenfeld,
um einen Öffnungscode einzutippen. Es besitzt darüber hinaus eine Antennenanordnung
13, mit der eine Datenübertragungskommunikation mit einer RFID-Einrichtung, einem
Transponder durchgeführt werden kann, um nach der Erkennung einer Annäherung eines
Transponders an das Kommunikationsmodul 11 die digitale Kennung des Transponders auszulesen.
Die Zugangskontrolleinrichtung 16 prüft dann, ob der eingegebene PIN oder die Transponderkennung
eine Schließberechtigung aufweist. Das Eintippen eines Codes oder das Erkennen der
Annäherung eines Transponders führt zu einer Aktivierung der elektronischen Schaltung
5, sodass über das Funkmodul 8 ein Datensatz an die Zentraleinheit Z gesandt wird.
Im Anschluss daran besitzt die Sende-Empfangseinrichtung des Funkmoduls 8 für eine
kurze Zeit eine Empfangsbereitschaft und ist in der Lage, Steuerungsdaten oder dergleichen
von der Zentraleinheit Z zu empfangen. Bspw. kann es vorgesehen sein, dass die Sende-Empfangseinrichtung
8 den PIN oder die Transponderkennung an die Zentraleinheit Z übermittelt und letztere
der Sende-Empfangseinrichtung 8 einen Schließ- oder einen Öffnungsbefehl schickt,
sodass nur nach einer Überprüfung der Schließberechtigung durch die Zentraleinheit
der Riegel vor- oder zurückgeschlossen werden kann. Es ist aber auch vorgesehen, dass
das Schrankschloss S autark arbeitet und die Schließberechtigung selbst überprüft.
[0018] Die Bezugsziffer 18 symbolisiert Sensoren oder Sensorelemente, mit denen bestimmte
Betriebszustände des Schrankschlosses oder Schranks erfasst werden können. Mit diesen
Sensoren oder Sensorelementen 18 kann bspw. das ordnungsgemäße Funktionieren des Schranktürschlosses
S überprüft werden. Es ist ferner möglich, mit diesen Sensoren oder Sensorelementen
18 festzustellen, ob am Schranktürschloss Manipulationsversuche vorgenommen werden,
sodass in einem derartigen Fall die Sende-Empfangseinrichtung 8 ein Alarmsignal an
die Zentraleinrichtung Z übermittelt. Es kann somit auf Vandalismus und auf Störungen
reagiert werden. Ferner ist es möglich, dass Schranktürschloss ferngesteuert zu öffnen
oder zu schließen, bspw. um auf den Verlust eines Transponderschlüssels oder einer
PIN zu reagieren. In diesem Falle reicht bereits eine Aktivierung der elektronischen
Schaltung, durch Eingaben eines beliebigen PIN's oder durch Annähern eines beliebigen
Transponders an das Kommunikationsmodul 11 aus, um den Riegel 2 zu verlagern.
[0019] Die Figur 8 zeigt als Blockschaltbild eine Anordnung, wie sie bspw. in einem Schwimmbad
anzutreffen ist. Dort stehen oftmals mehrere Hundert gleichgestalteter Schränke, die
jeweils mit gleichgestalteten Schranktürschlössern S ausgestattet sind. Jedes der
Schranktürschlösser S kommuniziert mit der Zentraleinheit Z, sodass sich mit einer
Zentraleinheit Z über eine drahtlose Kommunikationsverbindung eine Vielzahl von autark
arbeitender Schrankschlösser S verwalten lässt, ohne dass zu den einzelnen Schranktürschlössern
Energieversorgungsleitungen führen müssen oder zwischen Schranktürschloss S und Zentraleinheit
Z eine Datenübertragungsleitung vorhanden sein muss.
[0020] Das erfindungsgemäße Schranktürschloss S arbeitet mit einem minimalen Energieaufwand.
Die elektronische Schaltung 5 kann eine Uhr aufweisen, die in regelmäßigen Abständen
veranlasst, dass das Kommunikationsmodul 11 mit schwacher Leistung ein Transpondererfassungssignal
erzeugt, welches nur im Bereich unmittelbar um das Kommunikationsmodul 11 ein Transpondererfassungsfeld
aufbaut. Nur wenn innerhalb des Transpondererfassungsfeldes ein Transponder erfasst
wird, wird die elektronische Schaltung zur Datenkommunikation mit dem Transponder
aktiviert bzw. sendet die Sende-Empfangseinrichtung 8 Schließzustandsdaten an die
Zentraleinheit Z und geht für eine vorgegebene Zeit in einen Empfangsmodus, in dem
sie in der Lage ist, Daten von der Zentraleinheit Z zu empfangen. Ansonsten befindet
sich die Sende-Empfangseinrichtung in einem Ruhezustand. Die Batterien haben somit
eine sehr lange Standzeit.
[0021] Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt
erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zumindest durch die folgenden Merkmalskombinationen
jeweils auch eigenständig weiterbilden, nämlich:
[0022] Ein Schranktürschloss S mit einem an einer Schranktür 10 insbesondere im Austausch
gegen ein dort vorhandenes Schranktürschloss befestigbares Gehäuse 1, in dem ein Betätigungsaggregat
4, eine mit einer Codeeingabeeinrichtung 11, eine damit zusammenwirkende elektronische
Schaltung 5, ein nach schließberechtigter Aktivierung der elektronischen Schaltung
5 vom Betätigungsaggregat 4 zwischen zwei Riegelstellungen hin und her verlagerbarer
Riegel 2 und eine mit der elektronischen Schaltung zusammenwirkende Sende-/Empfangseinrichtung
8 zur drahtlosen Datenübertragung von zumindest Schließzustandsdaten an eine Zentraleinheit
Z angeordnet sind, und mit einer Batterieaufnahme 6 zur Aufnahme einer Batterie 7
zur Energieversorgung des Betätigungsaggregates 4, der elektronischen Schaltung 5,
der Codeeingabeeinrichtung 11 und der Sende-/Empfangseinrichtung 8;
[0023] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Betätigungsaggregat
ein von der elektronischen Schaltung 5 angesteuerter Motor 4 oder eine Kupplung zur
Kupplung einer Betätigungshandhabe mit dem Riegel 2 ist;
[0024] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Kommunikationsmodul
11 über ein Verbindungskabel 17 mit der elektronischen Schaltung 5 steckerverbindbar
ist und als Türgriff verwendbar ist;
[0025] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Kommunikationsmodul
11 Tasten 12 und/ oder eine Transponderkommunikationseinrichtung 13 aufweist;
[0026] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Sende-/Empfangseinrichtung
8 nur nach einer zuvorigen Aktivierung der Schaltung 5 in einen Empfangsmodus geht,
um von der Zentraleinheit Z Daten zu empfangen und sich ansonsten in einem Ruhemodus
befindet;
[0027] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Sende-/Empfangseinrichtung
8 in vorgegebenen Zeitabständen Schließzustandsdaten an die Zentraleinheit Z sendet;
[0028] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schließzustandsdaten
die Funktionsstellung des Riegels 2 und/ oder eine individuelle Kennung eines Transponders
enthalten;
[0029] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die von der Zentraleinheit
Z an die Sende-/Empfangseinrichtung 8 drahtlos übermittelten Daten einen Öffnungs-
oder Schließbefehl für den Riegel 2 enthalten;
[0030] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Energieversorgung
des Schrankschlosses ausschließlich über ein oder mehrere in der Batterieaufnahme
11 einliegenden Batterien 7 erfolgt;
[0031] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Schranktürschloss
sowohl an links- als auch an rechtsschließenden Türen verwendbar ist, wozu der Riegel
2 in einer ersten Riegelstellung auf einer ersten Seite des Gehäuses ausgetreten ist
und in einer zweiten Riegelstellung auf einer der ersten gegenüberliegenden zweiten
Seite des Gehäuses 1 ausgetreten ist;
[0032] Ein Schranktürschloss, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Gehäuse 1 vier auf
den Ecken eines Rechtecks angeordnete Anschrauböffnungen 14 aufweist, mit Hilfe derer
das Gehäuse 1 auf der zum Innenraum des Schrankes weisenden Innenseite der Schranktür
befestigbar ist;
[0033] Eine Schrankanordnung mit einer Vielzahl von jeweils eine Tür und ein Schrankschloss
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche aufweisenden Schränken und mit einer Zentraleinheit
Z, die von jedem der Schranktürschlösser S drahtlos zumindest Schließzustandsdaten
empfangen kann und in der Lage ist, nach dem Empfang von Schließzustandsdaten einen
Öffnungs- oder Schließbefehl drahtlos an das Schrankschloss S zu übermitteln, so dass
der Riegel 2 in eine Öffnungsstellung oder eine Verriegelungsstellung verlagerbar
ist.
[0034] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich, aber auch in Kombination untereinander)
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren mit ihren Merkmalen
eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere
um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
Liste der Bezugszeichen
[0035]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Riegel
- 3
- Exzenterzapfen
- 4
- Motor
- 5
- Elektronische Schaltung
- 6
- Batteriefach
- 7
- Batterie
- 8
- Funkmodul (Sende-/ Empfangseinrichtung
- 9
- Aufnahmefach
- 10
- Schranktür
- 11
- Kommunikationsmodul
- 12
- Tasten
- 13
- Antennenanordnung
- 14
- Anschrauböffnung
- 15
- Schraube
- 16
- Zugangskontrolleinrichtung
- 17
- Verbindungskabel
- 18
- Sensorelement
- S
- Schranktürschloss
- Z
- Zentraleinheit
1. Schranktürschloss (S) mit einem an einer Schranktür (10) insbesondere im Austausch
gegen ein dort vorhandenes Schranktürschloss befestigbares Gehäuse (1), in dem ein
Betätigungsaggregat (4), eine mit einer Codeeingabeeinrichtung (11), eine damit zusammenwirkende
elektronische Schaltung (5), ein nach schließberechtigter Aktivierung der elektronischen
Schaltung (5) vom Betätigungsaggregat (4) zwischen zwei Riegelstellungen hin und her
verlagerbarer Riegel (2) und eine mit der elektronischen Schaltung zusammenwirkende
Sende-/Empfangseinrichtung (8) zur drahtlosen Datenübertragung von zumindest Schließzustandsdaten
an eine Zentraleinheit (Z) angeordnet sind, und mit einer Batterieaufnahme (6) zur
Aufnahme einer Batterie (7) zur Energieversorgung des Betätigungsaggregates (4), der
elektronischen Schaltung (5), der Codeeingabeeinrichtung (11) und der Sende-/Empfangseinrichtung
(8), dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinrichtung (8) nur nach Absenden eines Lebenszeichens an die Zentraleinheit,
nach dem Eintippen eines Codes in ein Tastenfeld oder dem Erkennen der Annäherung
eines Transponders für eine vorgegebene Zeit in einen Empfangsmodus geht, um von der
Zentraleinheit (Z) Daten zu empfangen und sich ansonsten in dem Ruhemodus befindet.
2. Schranktürschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsaggregat ein von der elektronischen Schaltung (5) angesteuerter Motor
(4) oder eine Kupplung zur Kupplung einer Betätigungshandhabe mit dem Riegel (2) ist.
3. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsmodul (11) über ein Verbindungskabel (17) mit der elektronischen
Schaltung (5) steckerverbindbar ist und als Türgriff verwendbar ist.
4. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsmodul (11) Tasten (12) und/ oder eine Transponderkommunikationseinrichtung
(13) aufweist.
5. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende-/Empfangseinrichtung (8) in vorgegebenen Zeitabständen Schließzustandsdaten
an die Zentraleinheit (Z) sendet.
6. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließzustandsdaten die Funktionsstellung des Riegels (2) und/oder eine individuelle
Kennung eines Transponders enthalten.
7. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Zentraleinheit (Z) an die Sende-/Empfangseinrichtung (8) drahtlos übermittelten
Daten einen Öffnungs- oder Schließbefehl für den Riegel (2) enthalten.
8. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieversorgung des Schrankschlosses ausschließlich über ein oder mehrere in
der Batterieaufnahme (11) einliegenden Batterien (7) erfolgt.
9. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schranktürschloss sowohl an links- als auch an rechtsschließenden Türen verwendbar
ist, wozu der Riegel (2) in einer ersten Riegelstellung auf einer ersten Seite des
Gehäuses ausgetreten ist und in einer zweiten Riegelstellung auf einer der ersten
gegenüberliegenden zweiten Seite des Gehäuses (1) ausgetreten ist.
10. Schranktürschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) vier auf den Ecken eines Rechtecks angeordnete Anschrauböffnungen
(14) aufweist, mit Hilfe derer das Gehäuse (1) auf der zum Innenraum des Schrankes
weisenden Innenseite der Schranktür befestigbar ist.
11. Schrankanordnung mit einer Vielzahl von jeweils eine Tür und ein Schrankschloss gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche aufweisenden Schränken und mit einer Zentraleinheit
(Z), die von jedem der Schranktürschlösser (S) drahtlos zumindest Schließzustandsdaten
empfangen kann und in der Lage ist, nach dem Empfang von Schließzustandsdaten einen
Öffnungs- oder Schließbefehl drahtlos an das Schrankschloss (S) zu übermitteln, so
dass der Riegel (2) in eine Öffnungsstellung oder eine Verriegelungsstellung verlagerbar
ist.
12. Schranktürschloss/Schrankanordnung, gekennzeichnet durch eines oder mehrere der kennzeichnenden Merkmale eines der vorhergehenden Ansprüche.