[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen eines bewegbaren Möbelteils in
eine Öffnungsrichtung in Bezug zu einem Möbelkorpus eines Möbels sowie ein Möbel mit
einer solchen Vorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Bei Möbelteilen, wie zum Beispiel Schubladen, Möbeltüren oder Möbelklappen, die an
einem Möbelkorpus eines Möbels bewegbar aufgenommen sind, kommen Führungseinheiten,
Scharniere und Beschläge zur Bewegungsbeeinflussung des jeweiligen Möbelteils zum
Einsatz.
[0003] In einigen Ausführungsformen der jeweiligen Vorrichtung ist eine Zusatzfunktion zur
Beeinflussung der bereitgestellt. Dies betrifft zum Beispiel Systeme zur Bereitstellung
einer Öffnungsfunktion des Möbelteils mit einer im Schließvorgang des Möbelteils vorhandenen
Ladefunktion des Öffnungssystems.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der einleitend bezeichneten
Art bereitzustellen, die eine verbesserte Ladefunktion besitzt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsformen
der Erfindung angegeben.
[0007] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Bewegen eines bewegbaren Möbelteils
in eine Öffnungsrichtung in Bezug zu einem Möbelkorpus eines Möbels aus, wobei das
bewegbare Möbelteil über Führungsmittel in Öffnungsrichtung und in eine der Öffnungsrichtung
entgegengesetzte Schließrichtung bringbar ist. Die Vorrichtung weist einen Kraftspeicher
auf, sodass mit der an dem Möbel montierten Vorrichtung das bewegbare Möbelteil bei
einem Öffnungsvorgang unter der Wirkung des Kraftspeichers in die Öffnungsrichtung
bringbar ist, wobei bei einer Bewegung des bewegbaren Möbelteils in Schließrichtung
ein Ladevorgang des Kraftspeichers erfolgt, und wobei der Ladevorgang durch eine Kraftübertragung
vom Auswerfer über eine Kopplungseinrichtung auf den Kraftspeicher erfolgt.
[0008] Vorzugsweise ist das bewegbare Möbelteil als Schublade oder Klappe ausgebildet und
die Schublade oder Klappe am Möbelkorpus über Führungsmittel, z.B. Auszugsschienen
oder Scharniere, am Möbelkorpus beweglich geführt.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung am bewegbaren Möbelteil, insbesondere an einer
Unterseite eines Schubladenbodens angeordnet. Die Vorrichtung kann aber auch an Führungsmitteln
des Möbels und/oder am Möbelkorpus ausgebildet sein.
[0010] Der Auswerfer der Vorrichtung wirkt insbesondere mit einem Mitnehmer des bewegbaren
Möbelteils und/oder der Führungsmittel des Möbelteils und/oder des Möbelkorpus bei
einem Öffnungs- und/oder Schließvorgang zusammen.
[0011] Ist die Vorrichtung am bewegbaren Möbelteil angeordnet, so ist der Mitnehmer an den
Führungsmitteln des Möbels und/oder am Möbelkorpus ausgebildet, vorteilhaft positionsfest
zum Möbelkorpus. Ist die Vorrichtung an den Führungsmitteln des Möbels und/oder am
Möbelkorpus vorteilhaft positionsfest zum Möbelkorpus angeordnet, so ist der Mitnehmer
am bewegbaren Möbelteil ausgebildet.
[0012] Die Kopplungseinrichtung kann aus Metall und/oder Stahl und/oder Blech und/oder Holz
und/oder Glas und/oder Kunststoff oder einer Kombination der Materialien ausgebildet
sein.
[0013] Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist nun darin zu sehen, dass die Kopplungsvorrichtung
einen Führungshebel, ein Verbindungselement und einen Spannhebel umfasst, dass das
Verbindungselement und der Spannhebel derart am Führungshebel angeordnet sind, dass
beim Ladevorgang des Kraftspeichers eine Übersetzung der Kraft des Auswerfers über
die Kopplungseinrichtung auf den Kraftspeicher erfolgt.
[0014] Dadurch kann ein Ladevorgang des Kraftspeichers über den Auswerfer und die Kopplungseinrichtung
mit einer geringeren Kraft erfolgt als der Entladevorgang des Kraftspeichers.
[0015] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Kopplungseinrichtung derart ausgestaltet,
dass die in den Auswerfer eingeleitete Kraft über die Kopplungseinrichtung verstärkt
im Sinne einer Untersetzung auf den Kraftspeicher übertragen wird.
[0016] Die Kraft wird zum Beispiel durch einen Nutzer von außen auf die Schublade aufgebracht,
beispielsweise durch einen Impuls, wie einen Stoß und in einer Schließbewegung des
bewegbaren Möbelteils auf den Auswerfer übertragen. Über den Auswerfer findet dann
ein Aufladen des Kraftspeichers über die Koppeleinrichtung während der Schließbewegung
des bewegbaren Möbelteils statt.
[0017] Überdies von Vorteil ist, dass ein erster Anlenkpunkt des Verbindungselements und
ein erster Anlenkpunkt des Spannhebels am Führungshebel derart ausgebildet sind, dass
diese bei einem Öffnungs- und/oder Schließvorgang des bewegbaren Möbelteils mit einer
Schwenkbewegung des Führungshebels eine kreisförmige Bewegung in einer Bewegungsebene
der Kopplungseinrichtung beschreiben.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung derart ausgestaltet,
dass der erste Anlenkpunkt des Spannhebels bei der Kreisbewegung eine größere Wegstrecke
zurücklegt als der erste Anlenkpunkt des Verbindungselements.
[0019] Die Bewegungsebene des Führungshebels, des Spannhebels und des Verbindungselements
der Kopplungseinrichtung ist vorteilhaft parallel zu einer Bewegungsebene des bewegbaren
Möbelteils ausgerichtet.
[0020] Vorteilhafterweise ist der Führungshebel derart ausgestaltet, dass das Hebelverhältnis,
beispielsweise die Hebellänge des ersten Anlenkpunkts des Spannhebels, zur Hebellänge
des ersten Anlenkpunkts des Verbindungselements am Führungshebel in einem Bereich
von 2:1 bis 4:3, insbesondere 4,7:3 liegt.
[0021] Dadurch kann eine Kraftverstärkung realisiert werden, zum Beispiel kann hierdurch
ein Kraftübersetzungsverhältnis der Kopplungseinrichtung, d.h. eine wirkende Kraft
am Kraftspeicher zu einer wirkender Kraft am Auswerfer, beim Laden des Kraftspeichers
in einem Bereich zwischen 2:1 bis 3:1 erzeugt werden.
[0022] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist am Verbindungselement und am Spannhebel
ein zweiter Anlenkpunkt ausgebildet, wobei das Verbindungselement und der Spannhebel
derart an zweiten Anlenkpunkten an der Vorrichtung angeordnet sind, dass bei einem
Öffnungs- und/oder Schließvorgang des bewegbaren Möbelteils jeder zweite Anlenkpunkt
parallel zur Öffnungs- und/oder Schließrichtung des bewegbaren Möbelteils in einer
Bewegungsebene der Kopplungseinrichtung bewegt wird.
[0023] Dadurch kann eine zur Bewegungsrichtung der Schublade parallel Krafteinleitung vom
Auswerfer in die Kopplungseinrichtung und eine parallele Kraftausleitung von der Kopplungseinrichtung
zum Kraftspeicher realisiert werden.
[0024] Bevorzugt sind das Verbindungselement und der Spannhebel am zweiten Anlenkpunkt bewegbar,
insbesondere drehbar angeordnet.
[0025] Vorteilhafterweise ist das Verbindungselement am zweiten Anlenkpunkt mit dem Kraftspeicher
verbunden und der Spannhebel am zweiten Anlenkpunkt mit dem Auswerfer.
[0026] Das Verbindungselement kann derart ausgebildet sein, dass es Zugkräfte, insbesondere
ausschließlich Zugkräfte, welche aufgrund des Führungshebels und/oder des Kraftspeichers
auf das Verbindungselement wirken, übertragen kann.
[0027] Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Grundplatte auf, die beispielsweise eine
erste Führungskulisse besitzt.
[0028] Beispielsweise ist das zweite Ende, insbesondere der zweite Anlenkpunkt des Verbindungselements
am Kraftspeicher angeordnet und verschiebbar an der ersten Führungskulisse der Grundplatte
gelagert.
[0029] Die erste Führungskulisse kann derart ausgestaltet sein, dass bei einem Laden und/oder
Entladen des Kraftspeichers das zweite Ende des Verbindungselements parallel zur Öffnungs-
und/oder Schließrichtung des bewegbaren Möbelteils bewegbar ist.
[0030] Beispielsweise ist das zweite Ende des Verbindungselements, mit einem Schlitten des
Kraftspeichers verbunden, insbesondere am zweiten Anlenkpunkt, wobei der Schlitten
an der Grundplatte in der ersten Führungskulisse beispielsweise parallel zur Öffnungs-
und/oder Schließrichtung des bewegbaren Möbelteils geführt ist. Hierdurch lässt sich
eine immer gleich ausgestaltete Krafteinleitung in den Kraftspeicher erzielen.
[0031] Vorteilhafterweise ist der Spannhebel derart ausgestaltet, dass er Druckkräfte, insbesondere
ausschließlich Druckkräfte, auf den Führungshebel überträgt, welche aufgrund einer
Bewegung des Auswerfers in Öffnungs- und/oder Schließrichtung auf den Spannhebel wirken.
Der Führungshebel und das Verbindungselement sind insbesondere derart ausgestaltet,
dass die Druckkräfte des Auswerfers in Zugkräfte auf den Kraftspeicher umgeformt werden.
[0032] Außerdem kann der Auswerfer eine Führungskulisse aufweisen, an welcher beispielsweise
der Spannhebel mit seinem zweiten Ende, insbesondere seinem zweiten Anlenkpunkt derart
angeordnet ist, dass das zweite Ende des Spannhebels bei einer Bewegung des Kraftspeichers,
insbesondere beim Entladen des Kraftspeichers, durch die Führungskulisse des Auswerfers
geführt wird.
[0033] Vorteilhafterweise kann der Spannhebel mit seinem zweiten Ende und/oder der Auswerfer
verschiebbar an einer zweiten Führungskulisse der Grundplatte unmittelbar angeordnet
sein. Die zweite Führungskulisse ist bevorzugt derart ausgestaltet, dass bei einem
Laden und/oder Entladen des Kraftspeichers das zweite Ende des Spannhebels und/oder
der Auswerfer parallel zur Öffnungs- und/oder Schließrichtung des bewegbaren Möbelteils
bewegbar geführt ist.
[0034] Durch die Führungskulisse des Auswerfers und/oder der zweiten Führungskulisse der
Grundplatte lässt sich eine immer gleich ausgestaltete Krafteinleitung in die Kopplungseinrichtung
erzielen.
[0035] Auch ist es von Vorteil, dass die Kopplungseinrichtung derart ausgestaltet ist, dass
eine Übersetzung der Kraft des Auswerfers über die Kopplungseinrichtung auf den Kraftspeicher
veränderbar ist, insbesondere in Abhängigkeit vom Bewegungsweg der Elemente der Kopplungseinrichtung
beim Ladevorgang des Kraftspeichers.
[0036] Vorteilhafterweise ist der Spannhebel länger als das Verbindungselement ausgebildet.
[0037] Beispielsweise ist der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Anlenkpunkt des Spannhebels
und/oder der Hebellänge des Spannhebels vergleichsweise größer als der Abstand zwischen
dem ersten und zweiten Anlenkpunkt des Verbindungselements und/oder der Hebellänge
des Verbindungselements.
[0038] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Kopplungseinrichtung als Kurvengetriebe ausgestaltet
ist.
[0039] Ist die Kopplungseinrichtung als Kurvengetriebe ausgestaltet kann eine insbesondere
verstärkende Kraft-Übersetzung vom Auswerfer zum Kraftspeicher realisiert sein, wobei
eine Übertragung einer linearen Kraftkomponente bzw. einer lineare Bewegung des Auswerfers
über eine Schwenk-Bewegung des Führungshebels auf eine lineare Bewegung des Kraftspeichers
stattfindet bzw. eine lineare Kraftkomponente auf den Kraftspeicher wirkt.
[0040] Beispielsweise wird aufgrund der Ausgestaltung als Kurvengetriebe beim Schließvorgang
des bewegbaren Möbelteils die lineare Bewegung des Auswerfers bzw. des zweiten Anlenkpunkts
des Spannhebels über eine Schwenkbewegung des Führungshebels in eine kreisförmige
Bewegung der ersten Anlenkpunkte des Spannhebels und des Verbindungselements übertragen
und weiter in eine lineare Bewegung des zweiten Anlenkpunkts des Verbindungselements
und/oder des Kraftspeichers, welche insbesondere parallel zur Bewegung des Auswerfers
verläuft, umgesetzt.
[0041] Vorteilhafterweise ist die Kopplungseinrichtung als Koppelgetriebe ausgestaltet.
[0042] Durch die Ausgestaltung der Kopplungseinrichtung als Koppelgetriebe kann eine Kraft-Übersetzung
vom Auswerfer zum Kraftspeicher, insbesondere eine kraftverstärkende Übersetzung realisiert
werden.
[0043] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist der Führungshebel am Gehäuse
der Vorrichtung angeordnet. Beispielsweise ist der Führungshebel schwenkbar an einem
dritten Anlenkpunkt an der Vorrichtung angeordnet.
[0044] In einer vorteilhaften Variante der Vorrichtung ist der Führungshebel an der Grundplatte
des Gehäuses der Vorrichtung angeordnet, insbesondere an einem Abdeckbauteil des Gehäuses.
[0045] Das Abdeckbauteil kann dazu vorgesehen sein, die Grundplatte der Vorrichtung über
einen wesentlichen Bereich abzudecken, d.h. mehr als 50% der Fläche der Grundplatte.
[0046] Außerdem kann das Abdeckbauteil dazu vorgesehen sein, die Vorrichtung am bewegbaren
Möbelteil und/oder den Führungsmitteln des Möbels und/oder einem Möbelkorpus zu befestigen.
Insbesondere ist das Abdeckbauteil stabil zum Beispiel aus einem Blech ausgebildet.
[0047] Die Grundplatte ist vorteilhaft aus seinem Kunststoff und/oder einem Blech ausgebildet.
[0048] Vorteilhaft ist die Kopplungseinrichtung derart ausgestaltet, dass eine Hebelachse
des Führungshebels einen Schwenkbereich zwischen 0 und 90 Grad aufweist, insbesondere
zwischen 0 und 80 Grad, vorteilhaft um den dritten Anlenkpunkt des Führungshebels.
[0049] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung schwenken der erste Anlenkpunkt
des Spannhebels und/oder der erste Anlenkpunkt des Verbindungselements um das gleiche
Drehzentrum, wobei der dritte Anlenkpunkt des Führungshebels das Drehzentrum bildet.
[0050] Auch ist es von Vorteil, dass eine Längsachse des Spannhebels zu einer ersten Hebelachse
des Führungshebels einen ersten Winkel aufweist und dass eine Längsachse des Verbindungselements
zu einer zweiten Hebelachse des Führungshebels einen zweiten Winkel aufweist, wobei
der erste und der zweite Winkel sich während des Ladevorgangs des Kraftspeichers aufgrund
der Ausgestaltung der Kopplungseinrichtung verkleinern.
[0051] Durch die Ausgestaltung von zwei Hebelachsen am Führungshebel kann eine Kraftübersetzung
bei einer Schließbewegung des bewegbaren Möbelteils und damit einem Ladevorgang des
Kraftspeichers vom Auswerfer über die Kopplungseinrichtung auf den Kraftspeicher zusätzlich
verstärkend realisiert werden.
[0052] Gegebenenfalls weist der Führungshebel lediglich eine Hebelachse für alle Anlenkpunkte
am Führungshebel auf.
[0053] In einer weiteren Variante der Erfindung ist die Kopplungseinrichtung derart ausgestaltet,
dass der erste Winkel in jeder Position der Kopplungseinrichtung größer ist als der
zweite Winkel.
[0054] Vorteilhafterweise ist die Kopplungseinrichtung derart ausgestaltet, dass das Kraftübersetzungsverhältnis
der Kopplungseinrichtung beim Ladevorgang des bewegbaren Möbelteils am Ende des Ladevorgangs
zunimmt.
[0055] Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn die Hebelverhältnisse bzw. Winkelverhältnisse
des Führungshebels zum Spannhebel bzw. zum Verbindungselement an der Kopplungseinrichtung
dergestalt sind, dass sich das Verhältnis der beiden Winkel zueinander im Verlauf
des Ladevorgangs des Kraftspeicher in einer Weise ändert, dass das Kraftübersetzungsverhältnis
der Kopplungseinrichtung vom Auswerfer auf den Kraftspeicher zunächst ungefähr gleich
bleibt und gegen Ende des Ladevorgangs zunimmt.
[0056] Das hat zum Vorteil, dass die Ladebewegung des Kraftspeichers verlängert ist. Hierdurch
ist es möglich ein vergleichsweise schwaches Federpaket am Kraftspeicher anzuordnen,
womit im Ladevorgang zum Laden des Kraftspeichers eine geringere Kraft am Auswerfer
aufgewendet werden muss, gegenüber einem Federpaket des Kraftspeichers mit einer höheren
Federkonstanten und damit einem kürzeren Ladeweg.
[0057] Ist die Kraft des Auswerfers während des Ladevorgangs des Kraftspeichers nicht ausreichend
um beispielsweise eine Federkraft des Kraftspeichers zu überwinden, wird der Ladevorgang
nicht durchgeführt oder nicht abgeschlossen. Das bewegbare Möbelteil kann dann seine
Schließstellung am Möbel nicht erreichen.
[0058] Auch ist es von Vorteil, dass der Kraftspeicher derart ausgestaltet ist, dass er
beim Öffnungsvorgang des bewegbaren Möbelteils unmittelbar und direkt, insbesondere
ohne eine Kraftübersetzung, auf den Auswerfer wirkt.
[0059] Vorteilhaft ist die Kopplung des Kraftspeichers mit dem Auswerfer derart ausgestaltet,
dass die Kraftübertragung beim Öffnungsvorgang des bewegbaren Möbelteils vom Kraftspeicher
auf den Auswerfer zumindest annähernd einer linearen Funktion folgt.
[0060] Auch ist es von Vorteil, dass der Auswerfer ausschließlich beim Schließvorgang des
bewegbaren Möbelteils über die Kopplungseinrichtung mit dem Kraftspeicher koppelt.
[0061] In diesem Fall sind der Auswerfer und der Kraftspeicher während des Öffnungsvorgangs
des bewegbaren Möbelteils nicht über die Kopplungseinrichtung gekoppelt.
[0062] Beispielsweise ist am Kraftspeicher ein Halteorgan angeordnet und/oder ausgebildet.
Das Halteorgan ist dazu vorgesehen, den Kraftspeicher im entladenen Zustand an der
Vorrichtung unter einer Vorspannung zu halten.
[0063] Gegebenenfalls stößt das Halteorgan des Kraftspeichers im teilweise entladenen Zustand
des Kraftspeichers an einem Halteelement des Kraftspeichers und/oder der Vorrichtung
an. Hierdurch wird der Kraftspeicher in einem teilweise entladenen Zustand unter Vorspannung
gehalten.
[0064] Vorteilhafterweise ist am Führungshebel ein Verriegelungselement angeordnet und/oder
ausgebildet.
[0065] Das Verriegelungselement ist dazu vorgesehen, den geladenen Kraftspeicher über die
Kopplungseinrichtung in seinem geladenen Zustand zu halten.
[0066] In einer vorteilhaften Variante der Vorrichtung ist am Führungshebel ein Anschlagselement
angeordnet und/oder ausgebildet.
[0067] Das Anschlagselement kann derart ausgestaltet sein, dass der Kraftspeicher nach seinem
Entladevorgang durch die Kopplungseinrichtung in einem teilweise entladenen Zustand
unter einer Vorspannung gehalten wird.
[0068] Vorteilhaft ist das Anschlagselement derart ausgestaltet, dass ein für einen Nutzer
der Vorrichtung störendes Geräusch, beispielsweise beim Öffnungsvorgang, z.B. ein
Klack-Geräusch, beim Anschlagen des Anschlagselements und/oder des Führungshebels
an ein Anschlagsorgan der Vorrichtung vermindert wird oder nicht entsteht.
[0069] Vorteilhafterweise kann das Anschlagselement auch am Gehäuse der Vorrichtung, vorteilhaft
an der Grundplatte des Gehäuses und/oder am Abdeckbauteil des Gehäuses ausgebildet
sein.
[0070] Das Anschlagselement kann als elastisches Element ausgestaltet sein, beispielsweise
als Federelement und/oder aus einem elastischen Gummi. Das Anschlagselement kann federnd
und/oder dämpfend wirken.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0071] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand von in den Figuren schematisiert
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0072] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Möbel perspektivisch von schräg oben mit einer Schublade im
vollständig geöffneten Zustand an einem Möbelkorpus,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung ohne ein Abdeckbauteil in Explosionsdarstellung,
- Figur 3 bis 8
- die Vorrichtung gemäß Figur 2 im zusammengesetzten Zustand in einer Aufsicht einer
ersten Hauptseite in unterschiedlichen Betriebszuständen,
- Figur 9
- die Vorrichtung gemäß Figur 5 mit dem Abdeckbauteil perspektivisch schräg von unten
mit Blick auf eine zweite Hauptseite der Vorrichtung,
- Figur 10
- ein Diagramm des Kraftverlaufs zum Spannen eines Kraftspeichers am Auswerfer der Vorrichtung
aus Figur 2 und
- Figur 11
- eine Skizze der Bewegung der Lagerzapfen des Führungshebels aus Figur 10.
[0073] Ein erfindungsgemäßes Möbel 50 mit einem kastenförmigen Möbelkorpus 51 und einer
über Führungsmittel 52 beweglich geführten Schublade 53 ist in Figur 1 dargestellt.
Die Schublade 53 umfasst einen Schubladenboden 54, eine Schubladenfront 55, zwei gegenüberliegende
Seitenwände 56 und eine Schubladenrückwand 57. Für die Führung der Schublade 53 sind
zwei gleichwirkende Führungsmittel 52 jeweils zwischen jeder Seitenwand 56 der Schublade
53 und einer dazugehörigen Korpusseitenwand 59 vorhanden. An einer Unterseite des
Schubladenbodens 54 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 58 (gestrichelt dargestellt)
zum Bewegen bzw. Auswerfen des als Schublade 53 ausgebildeten Möbelteils in Öffnungsrichtung
M1 angeordnet.
[0074] Figur 2 zeigt die Explosionsdarstellung der Vorrichtung 58, welche als Auswerfereinheit
1 für die Schublade 53 ausgebildet ist.
[0075] Die Auswerfereinheit 1 dient zum kraftunterstützten Auswerfen der Schublade 53 über
eine erste Teilstrecke der Öffnungsbewegung der Schublade 53 aus einer geschlossenen
Stellung relativ zum Möbelkorpus 51 in die Öffnungsrichtung M1 der Schublade 53.
[0076] Die Schublade 53 ist über die Führungsmittel 52, beispielsweise zwei gleichartige
Teil- oder Vollauszüge, am Möbelkorpus 51 in Richtung M1 und M2 verschiebbar gelagert.
Die Auswerfereinheit 1 kann alternativ am Möbelkorpus 51 oder an den Führungsmitteln
52 des Möbels 50 angeordnet sein.
[0077] Die Auswerfereinheit 1 umfasst unter anderem eine Grundplatte 2, einen Kraftspeicher
3, eine Kopplungseinrichtung 4, einen Auswerfer 5, ein als Auslöser 6 ausgebildetes
Auslöseelement und ein Verriegelungsorgan 7.
[0078] Ein Gehäuse der Auswerfereinheit 1 umfasst die Grundplatte 2 und ein Abdeckbauteil
9, welches aus Figur 9 ersichtlich ist. Die Auswerfereinheit 1 kann über das Gehäuse
bzw. über das Abdeckbauteil 9 und/oder die Grundplatte 2 an der Unterseite des Schubladenbodens
54 und/oder an den Führungsmitteln 52 angeordnet sein.
[0079] An der Grundplatte 2 sind Halteabschnitte, Führungskonturen, Anschlagsorgane und/oder
Aufnahmeabschnitte zur Anbindung der einzelnen Komponenten der Auswerfereinheit 1
ausgebildet. Die Grundplatte 2 ist im Wesentlichen als rechteckiges, längliches bzw.
streifenförmiges Bauteil mit einer vergleichsweise geringen Höhe h von zum Beispiel
zirka 5 bis 15 Millimeter ausgestaltet. Die Grundplatte 2 weist des Weiteren eine
Breite b von zirka 4 bis 10 Zentimeter und eine Länge g auf.
[0080] Der Kraftspeicher 3 umfasst gemäß des gezeigten Ausführungsbeispiels zwei parallel
angeordnete gleichartige Spiralfedern 10, 11, die ein Federpaket ausbilden. An einem
ersten Ende 12 des Kraftspeichers 3 sind die Spiralfedern 10, 11 an einem einstellbaren
Festlager 13 angeordnet. Das Festlager 13 umfasst ein bewegbares Lagerteil 14, an
welchem die Spiralfedern 10, 11 lösbar aber fest aufgenommen sind und ein Stellteil
15 mit einem Bedienabschnitt 16, über welchen ein Nutzer von außen eine Position des
Endes 12 des Kraftspeichers 3 veränderlich positionsfest einstellen kann. Hierdurch
kann vorteilhaft eine Kraftwirkung des Kraftspeichers 3 auf die Schublade 53 beim
Öffnungsvorgang der Schublade 53 voreingestellt werden.
[0081] An einem zweiten Ende 17 des Kraftspeichers 3 sind die dazugehörigen Enden der Spiralfedern
10, 11 an einem schlittenartigen Bewegungselement 18 befestigt. Das schlittenartige
Bewegungselement 18 ist über eine dazugehörige Führungskontur 19 an der Grundplatte
2 beweglich in eine Bewegungsrichtung P1 und eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung
P2 linear geführt.
[0082] Die Bewegungsrichtungen P1 und P2 des Bewegungselements 18 (s. Figuren 2, 3) verlaufen
parallel zu der Öffnungsrichtung M1 der Schublade 53 und einer dazu entgegengesetzten
Schließrichtung M2.
[0083] Ist die Auswerfereinheit 1 positionsfest am Möbelkorpus 51 und/oder an einem stationären
Teil der Führungsmittel 52 angeordnet, entspricht die Öffnungsrichtung der Schublade
53 der Richtung P1 und die Schließrichtung der Schublade 53 der Richtung P2.
[0084] Im Weiteren wird von einem Montagezustand der Auswerfereinheit 1 am Schubladenboden
54 ausgegangen.
[0085] Die Figuren 3, 7, 8 zeigen die Auswerfereinheit 1 in einem Spannzustand des Kraftspeichers
3, in welchem die Spiralfedern 10, 11 gelängt bzw. auf Zug beansprucht gespannt sind,
hierbei ist das Bewegungselement 18 gegenüber einer in Richtung P2 zurückgezogenen
Stellung an der Grundplatte 2 in Richtung P1 versetzt und in einer Spannposition festgehalten.
Die Figuren 5, 6 zeigen die Auswerfereinheit 1 in einem entladenen Grundzustand des
Kraftspeichers 3, in welchem die Spiralfedern 10, 11 weiterhin auf Zug, jedoch mit
einem geringeren Betrag, vorgespannt sind und eine Länge L1 aufweisen.
[0086] Im Spannzustand des Kraftspeichers 3 weisen die Spiralfedern 10, 11 eine Länge L2
auf, welche größer als L1 ist.
[0087] Am Bewegungselement 18 ist ein Halteorgan 32 mit einem Anschlagselement 26 vorhanden.
Das Anschlagselement 26 ist bei einem kraftunterstützten Öffnungsvorgang in Kontakt
mit einem Auswerfer 5.
[0088] Über die Kopplungseinrichtung 4 steht der Kraftspeicher 3 bzw. das Bewegungselement
18 vorzugsweise ausschließlich beim Schließvorgang der Schublade 53 in Wirkverbindung
mit dem Auswerfer 5. Der Auswerfer 5 ist insbesondere ausschließlich linear bewegbar
bzw. parallel zur Bewegungsrichtung des Bewegungselements 18 in die Richtungen P1
und P2 hin- und her bewegbar. Hierfür ist eine Linearführung 20 an der Grundplatte
2 ausgebildet, welche auf Führungsabschnitte z. B. auf einer Seite des Auswerfers
5 abgestimmt ist.
[0089] Ein von der Auswerfereinheit 1 bewirkter Öffnungsvorgang der Schublade 53 findet
ausschließlich über eine direkte Wirkverbindung des Kraftspeichers 3 über das sich
in Richtung P2 bewegende Bewegungselement 18 auf den Auswerfer 5 statt. Hierfür ist
am Bewegungselement 18 ein Anschlagselement 26 ausgebildet, welches vorteilhaft elastisch
ausgestaltet ist und damit ein für einen Nutzer störendes Geräusch beim Auftreffen
des Bewegungselements 18 auf den Auswerfer 5 im Öffnungsvorgang der Schublade 53 verhindert
oder zumindest dämpft (Figur 3, 4, 5).
[0090] Eine Frontspalt-Einstellanordnung 8, welche am Auswerfer 5 ausgebildet ist, umfasst
ein Gehäuse 45 und eine Stellschraube 22 mit einem Kontaktabschnitt 21. Die Stellschraube
22 weist ein Außengewinde auf, welches mit einem Innengewinde am Gehäuse 45 zusammenwirkt.
Durch manuelles Drehen eines Bedienabschnitts 46 der Stellschraube 22 durch einen
Nutzer ist abhängig von der Drehrichtung eine Position des Kontaktabschnitts 21 der
Stellschraube 22 in Richtung P1 oder P2 verstellbar. Die Stellschraube 22 ist insbesondere
selbsthemmend relativ zum Gehäuse 45 ausgebildet. Durch die Positionsvorgabe der Stellschraube
22 ist ein Maß eines Frontspalts zwischen der Schubladenfront 55 der am Möbelkorpus
51 geschlossenen Schublade 53 und Stirnseiten des Möbelkorpus 51 vorgebbar.
[0091] Der Kontaktabschnitt 21 der Stellschraube 22 steht im gespannten bzw. geladenen Zustand
des Kraftspeichers 3 an einem Mitnehmer 23 an, welcher in entsprechenden Betriebszuständen
einen Anschlag für den Kontaktabschnitt 21 bildet. Der in den Figuren 3 bis 8 lediglich
gestrichelt angedeutete Mitnehmer 23 kann zum Beispiel an einer Festschiene der Führungsmittel
52 vorhanden sein oder am Möbelkorpus 51 angebracht sein, wenn die Auswerfereinheit
1 an der Schublade 53 angeordnet ist.
[0092] Ist die Auswerfereinheit 1 hingegen am Möbelkorpus 51 oder an einem positionsfesten
Teil der Führungsmittel 52 des Möbels 50 angeordnet, so kann der Mitnehmer 23 an der
Schublade 53 und damit beweglich zum Möbelkorpus 51 vorhanden sein.
[0093] Wird ausgehend von der Grundstellung der Auswerfereinheit 1 gemäß Figur 3 eine Arretierung
an der Auswerfereinheit 1 aufgehoben, was Figur 4 zeigt und weiter unten noch näher
erklärt ist, zieht der gespannte bzw. geladene Kraftspeicher 3 das Bewegungselement
18 in Richtung P2, das über das Anschlagselement 26 den Auswerfer 5 in Richtung P2
relativ zur Grundplatte 2 drückt bzw. schiebt.
[0094] Sobald sich der Auswerfer 5 an der Grundplatte 2 in Richtung P2 bewegt, wird ein
schwenkbar am Auswerfer 5 gelagertes Klinkenbauteil 24 der Auswerfereinheit 1 aus
einer zu einem Außenrand der Grundplatte 2 vollständig versenkten Einschwenkstellung
gemäß Figur 4 in eine mit einer Nase teilweise über den Außenrand der Grundplatte
2 vorstehende Ausschwenkstellung gebracht (Figur 5), was über eine schleifenförmig
geschlossenen Führungsbahn 25 in der Grundplatte 2 und einen darin eingreifenden Führungszapfen
24a am Klinkenbauteil 24 realisiert ist.
[0095] Zur Darstellung des Klinkenbauteils 24 ist dessen durch andere Bauteile, insbesondere
durch den Auswerfer 5 verdeckter Umriss in den Figuren 3 bis 8 gestrichelt angedeutet.
[0096] In dem in Figur 5 dargestellten Grundzustand befindet sich der Kraftspeicher 3 in
einer Endstellung des Entladezustands, wobei der Kraftspeicher 3 den Auswerfers 5
nicht weiter in Richtung P2 bewegen kann.
[0097] Der Auswerfer 5 wird anschließend aufgrund der Bewegungsenergie der Schublade 53,
was bedingt durch die vorausgegangene Auswerfbewegung ist, und/oder durch ein manuelles
Weiterbewegen der Schublade 53 in Öffnungsrichtung M1 durch einen Nutzer, in Richtung
P2 relativ zur Grundplatte 2 verschoben. Dies ist deshalb möglich, weil das am Auswerfer
5 vorstehend herausgeschwenkte Klinkenbauteil 24 am Mitnehmer 23 anstößt, womit im
weiteren Schubladen-Bewegungsverlauf der Auswerfer 5 seine maximal weit in Richtung
P2 an der Grundplatte 2 verschobene Endstellung erreicht. Das Klinkenbauteil 24 wird
mit Erreichen der Endstellung am Auswerfer 5 wieder vollkommen eingeschwenkt, was
durch das Zusammenspiel der Führungsbahn 25 mit dem darin eingreifenden Führungszapfen
24a am Klinkenbauteil 24 vorgegeben ist.
[0098] Wird die Schublade 53 nach einem Entladevorgang des Kraftspeichers 3 weiter in Öffnungsrichtung
M1 bewegt, trennt sich die Auswerfereinheit 1 vom Mitnehmer 23 und der Kontakt zwischen
dem Mitnehmer 23 und dem Kontaktabschnitt 21 der Stellschraube 22 wird aufgehoben
(Figur 6).
[0099] Aus der oben beschriebenen Endstellung, die der Auswerfer nur kurzzeitig einnimmt,
wird der Auswerfer 5 durch Federelemente 33 an der Grundplatte 2 zum Beispiel um wenige
Millimeter in Richtung P1 gedrängt. Die Federelemente 33 besitzen gegenüber den Spiralfedern
10, 11 des Kraftspeichers 3 eine vergleichsweise geringe Kraft. Mit der Bewegung des
Auswerfers 5 in Richtung P1 durch die Kraft der Federelemente 33 wird ein Anlageabschnitt
29 des Klinkenbauteils 24 in einer Warteposition des Auswerfers 5 in direkten, spielfreien
Kontakt mit einem Lagerzapfen 31 eines Spannhebels 30 der Kopplungseinrichtung 4 gebracht
(Figur 6). Der Lagerzapfen 31 ist an einem ersten Ende des Spannhebels 30 angeordnet
und kann sich entlang der Führungsbahn 27 und/oder einer Linearführung 63, welche
am Auswerfer 5 ausgebildet ist, so lange frei bewegen, insbesondere innerhalb eines
Öffnungsvorgangs der Schublade 53, bis das Klinkenbauteil 24 den Lagerzapfen 31 und/oder
den Spannhebel 30 in direkten, spielfreien Kontakt mit dem Auswerfer 5 hält.
[0100] Die Warteposition des Auswerfers 5, welche in Figur 6 gezeigt ist, ist auch gleichzeitig
eine Startposition des Auswerfers 5 für einen Ladevorgang des Kraftspeichers 3 über
die Kopplungseinrichtung 4.
[0101] Die Kopplungseinrichtung 4 umfasst neben dem Spannhebel 30, einen Führungshebel 34
und ein Verbindungselement 35. Der Spannhebel 30 ist an einem zweiten Ende über einen
Lagerzapfen 36 am Führungshebel 34 angelenkt. Das Verbindungselement 35 ist an einem
zweiten Ende über einen zum Lagerzapfen 36 beabstandeten Lagerzapfen 37 ebenfalls
am Führungshebel 34 und an seinem ersten Ende über einen weiteren Lagerzapfen 38 am
Bewegungselement 18 angelenkt. Der Führungshebel 34 ist an einem ersten Ende über
einen Lagerzapfen 39 bewegbar, insbesondere schwenkbar an der Grundplatte 2 angeordnet.
Der Lagerzapfen 39 ist vorzugsweise sowohl an der Grundplatte 2 als auch am Abdeckbauteil
9 aufgenommen.
[0102] Eine Längsachse A1 des Spannhebels 30, welche durch die Lagerzapfen 31, 36 des Spannhebels
30 verläuft, weist zu einer ersten Längsachse A2 des Führungshebels 34, welche durch
die Lagerzapfen 36, 39 verläuft, einen Winkel α auf.
[0103] Eine Längsachse A3 des Verbindungselements 35, welche durch die Lagerzapfen 37, 38
des Verbindungselements 35 verläuft, weist zu einer zweiten Längsachse A4 des Führungshebels
34, welche durch die Lagerzapfen 37, 39 verläuft, einen Winkel β auf.
[0104] Der Führungshebel 34 der Kopplungseinrichtung 4 umfasst an einem zweiten Ende einen
Hebelaufsatz 40. Am Hebelaufsatz 40 sind ein Verriegelungselement 41 und ein Anschlagselement
42 ausgebildet.
[0105] Die Endstellung des Entladezustands des Kraftspeichers 3 (Figur 5) wird durch einen
Anschlag des Anschlagselements 42 des Führungshebels 34 an einem Wandabschnitt 28
der Grundplatte 2 und/oder einen Anschlagen des Anschlagselements 42 an einem Wandabschnitt
47 an einer stegartigen Wand 48 der Grundplatte 2 vorgegeben. Der Wandabschnitt 47
wird beispielsweise aus einem ringförmigen Abschnitt eines Dämpfungselements gebildet.
Steht das Anschlagselement 42 des Führungshebels 34 nach einem Entladevorgang des
Kraftspeichers 3 am Wandabschnitt 47 an, wird aufgrund einer verbleibenden Vorspannung
der Spiralfedern 10, 11 eine Zugkraft in Richtung P2 vom Bewegungselement 18 über
das Verbindungselement 35 auf den Führungshebel 34 übertragen. Aufgrund der steifen
Ausführung der Kopplungseinrichtung 4 bzw. dem Anschlagen des Anschlagselements 42
am Wandabschnitt 47 wird das Bewegungselement 18 an einer weiteren Bewegung in Richtung
P2 gehindert, wobei der Kraftspeicher 3 mit dem Bewegungselement 18 spielfrei in der
Endstellung des Entladezustands gehalten ist.
[0106] Insbesondere das Anschlagselement 42 und/oder der Wandabschnitt 47 können elastisch
bzw. dämpfend ausgestaltet sein, womit Anschlagsgeräusch verringert oder verhindert
werden.
[0107] Der Führungshebel 34 kann beim Spannen des Kraftspeichers 3 aufgrund seiner Ausgestaltung
eine Kraft mit einer Übersetzung vom Spannhebel 30 auf das Verbindungselement 35 übertragen.
[0108] Das Übersetzungsverhältnis wird zum einen durch das Verhältnis des Abstands der Lagerzapfen
39 und 36 zum Abstand der Lagerzapfen 39 und 37 am Führungshebel 34 gebildet, zum
anderen durch die kombinierte kreisförmige und lineare Bewegung des Spannhebels 30
und/oder des Verbindungselement 35 zueinander während des Ladevorgangs des Kraftspeichers
4.
[0109] Die Elemente der Kopplungseinrichtung 4 können sich aufgrund ihrer Anordnung an der
Auswerfereinheit 1 wie folgt bewegen:
Der Lagerzapfen 31 und somit das erste Ende des Spannhebels 30 kann sich aufgrund
seiner Lagerung in der Führungsbahn 27 ausschließlich parallel zu einer Bewegungsrichtung
des Auswerfers 5 insbesondere parallel zu einer Bewegungsrichtung des bewegbaren Möbelteils
53 bewegen.
[0110] Der Lagerzapfen 38 und somit das ersten Ende des Verbindungselements 35 kann sich
aufgrund seiner Lagerung am schlittenartigen Bewegungselement 18 und damit vorteilhaft
in der Führungskontur 19 ausschließlich parallel zu einer Bewegungsrichtung des Bewegungselements
18 bzw. des Auswerfers 5, insbesondere parallel zur Bewegungsrichtung des bewegbaren
Möbelteils 53 bewegen.
[0111] Der Lagerzapfen 36 somit das zweite Ende des Spannhebels 30 kann sich aufgrund seiner
Lagerung am zweiten Ende des Führungshebels 34 ausschließlich in einer Kreisbahn um
ein Drehzentrum des Lagerzapfens 39 des Führungshebels 34 bewegen.
[0112] Der Lagerzapfen 37 des Verbindungselements 35 und somit das zweite Ende des Verbindungselements
35 kann sich aufgrund seiner Lagerung in einem mittleren Bereich des Führungshebels
34 ausschließlich in einer Kreisbahn um ein Drehzentrum des Lagerzapfens 39 des Führungshebels
34 bewegen.
[0113] Die Kopplungseinrichtung 4 kann aufgrund der oben genannten Ausgestaltung eine Kraft
zum Spannen des Kraftspeichers 3 vom Auswerfer 5 über den Spannhebel 30 und den Führungshebel
34 auf das Verbindungselement 35 und damit den Kraftspeicher 3 übersetzt übertragen,
insbesondere untersetzt die Kopplungseinrichtung 4 die vom Auswerfer 5 ausgeübte Kraft
auf den Kraftspeicher 3. Dies bedeutet, dass beim Laden des Kraftspeichers 3 ein Nutzer
am Auswerfer 5 eine geringere Kraft aufzubringen hat, als er aufbringen müsste, wenn
er den Kraftspeicher 3 ohne eine Untersetzung laden wollte bzw. direkt das Ende 17
des Kraftspeichers 3 in Richtung P1 ziehen würde.
[0114] Der Beginn und das Ende des Ladevorgangs des Kraftspeichers 3 bzw. der Spiralfedern
10 und 11 sind in den Figuren 6 und 7 veranschaulicht.
[0115] Das Spannen des Kraftspeichers 3 erfolgt mit einer Bewegung der Schublade 53 beim
Schließen bzw. auf einer Teilstrecke der Schließbewegung der Schublade 53. Die Startstellung
der Auswerfereinheit 1, in welcher diese zum Spannen des Kraftspeichers 3 vorbereitet
ist und auf einen Schließvorgang der Schublade wartet, zeigt Figur 6.
[0116] Wird die Schublade 53, beispielsweise durch einen Nutzer von außen geschlossen, bewegt
sich die Auswerfereinheit 1 in Richtung M2 auf den Mitnehmer 23 zu. Mit dem Anschlagen
des Kontaktabschnitts 21 der Stellschraube 22 des Auswerfers 5 am Mitnehmer 23 beginnt
der Ladevorgang des Kraftspeichers 3. Beispielsweise aufgrund der Masseträgheit der
Schublade 53 relativ zur Grundplatte 2 wird der Auswerfer 5 durch Anschlagen am Mitnehmer
23 in Richtung P1 bewegt.
[0117] Durch die Kopplung des Auswerfers 5 über die Kopplungseinrichtung 4 mit dem Kraftspeicher
3 wird dabei das Bewegungselement 18 des Kraftspeichers 3 ebenfalls in Richtung P1
relativ zur Grundplatte 2 verschoben und das zweite Ende 17 der Spiralfedern 10, 11
in Richtung P1 verschoben und damit die Spiralfedern 10, 11 in die Länge gezogen.
[0118] Am Ende des Spannvorgangs des Kraftspeichers 3 befindet sich der Auswerfer 5 in einer
Lade-Endstellung, dies ist in Figur 7 gezeigt. Im Spannzustand des Kraftspeichers
3 befindet sich die Auswerfereinheit 1 in einem verriegelten Zustand.
[0119] Im verriegelten Zustand bestimmen das Verriegelungselement 41 der Kopplungseinrichtung
4 und das Verriegelungsorgan 7, welches als Klappe ausgestaltet ist, einen Verriegelungszustand,
wobei eine Entladebewegung der Kopplungseinrichtung 4 vom Verriegelungsorgan 7 blockiert
ist.
[0120] Das Spannen des Kraftspeichers 3 ist vollständig abgeschlossen, bevor beispielsweise
eine Einzugsautomatik zum kraftunterstützten Einziehen der Schublade 53 in die vollständig
geschlossene Schließstellung am Möbelkorpus 51 wirksam wird. Die Einzugsautomatik
ist nicht Teil der Auswerfereinheit 1 und beispielsweise in den Führungsmitteln 52
bzw. den Teil- oder Vollauszügen integriert.
[0121] In der Y-Achse des Diagramms aus Figur 10 ist eine Kraft (dimensionslos) aufgetragen
und in der X-Achse ein Weg (mm) den der Auswerfer 5 im Verlauf des Spann- bzw. Entladevorgangs
des Kraftspeichers 3 zurücklegen, wobei die Lage der Kraftverläufe K1 und K2 entlang
der X-Achse, insbesondere die Positionen I und II entlang der X-Achse beispielhaft
zu sehen. Eine Einheit X auf der X-Achse entspricht hierbei z.B. 20 mm.
[0122] Die Kurve K2 beschreibt einen Kraftverlauf einer Kraft, welche während des Spannvorgangs
des Kraftspeichers 3 am Auswerfer 5 aufgebracht werden muss, um über die Kopplungseinrichtung
4 den Kraftspeicher 3 zu laden. Die Kurve K1 beschreibt einen Kraftverlauf einer Kraft,
welche der Kraftspeicher 3 im Verlauf des Entladevorgangs auf den Auswerfer 5 ausübt.
[0123] Aufgrund der vorgegebenen Hebelanordnung der Kopplungseinrichtung 4 verändert sich
im Verlauf des Spannvorgangs des Kraftspeichers 3 das Verhältnis der beiden Winkel
α, β zueinander und damit das Übersetzungsverhältnis der Kopplungseinrichtung 4. Der
Verlauf des Verhältnisses der beiden Winkel zueinander bzw. des Übersetzungsverhältnis
der Kopplungseinrichtung 4 resultiert in der Kurve K2 gemäß Figur 10.
[0124] Ausgehend vom Spannbeginn I des Kraftspeichers 3 (K2) wird der Auswerfer 5 beim Spannvorgang
des Kraftspeichers 3 in Richtung P1 in seine Spannendposition II bewegt. Hierbei ändert
sich das Übersetzungsverhältnis der Kopplungseinrichtung 4 derart, dass zunächst eine
immer größere Kraft durch die Schublade 53 auf den Auswerfer 5 aufgebracht werden
muss, um den Kraftspeicher zu laden. In diesem Zustand ist das Übersetzungsverhältnis
z.B. in etwa konstant. Die Kopplungseinrichtung 4 ist beispielsweise im Weiteren ausgebildet,
dass am Ende des Ladevorgangs des Kraftspeichers 3 das Übersetzungsverhältnis der
Kopplungseinrichtung 4 größer wird und die Kraft am Auswerfer 5, welche notwendig
ist, um den Kraftspeicher 3 zu laden, sich verringert.
[0125] Der Lagerzapfen 31 legt im Spannvorgang und/oder Entladevorgang des Kraftspeichers
3 eine vergleichsweise größere Wegstrecke, etwa 67 mm, zurück als der Lagerzapfen
38, welcher zirka 39 mm zurücklegt.
[0126] Ausgehend von der Entladestartposition III (K1) nimmt die Kraft vom Kraftspeicher
3, welche im Entladevorgang direkt auf den Auswerfer 5 übertragen wird in Richtung
P2 bis zum Entladeende IV des Kraftspeichers 3 ab, der Kraftverlauf ist bei vergleichsweise
höherem Kraftniveau zum Ladevorgang linear, es findet somit keine Kraftübersetzung
statt (K1, Figur 10).
[0127] Nach dem Spannen des Kraftspeichers 3 wird durch die weitere Schließbewegung der
Schublade 53 der Auswerfer 5 aufgrund der Anlage am Mitnehmer 23 in Richtung P1 relativ
zur Grundplatte 2 bewegt. Hierbei wird die Wirkverbindung zwischen dem Klinkenbauteil
24 des Auswerfers 5 und dem Lagerzapfen 31 des Spannhebels 30 aufgehoben. Dies erfolgt
durch ein Zusammenwirken der Führungsbahn 25 mit dem Führungszapfen 24a am Klinkenbauteil
24, wobei das Klinkenbauteil 24 durch die Führung des Führungszapfens 24a in der Führungsbahn
25 vom Lagerzapfen 31 weg geschwenkt wird (Figur 8). In diesem Zustand ist der Auswerfer
5 von der Kopplungseinrichtung 4 entkoppelt und soweit in Richtung P1 verfahrbar,
insbesondere durch eine Einzugsautomatik, bis die Schublade 53 vollständig am Möbelkorpus
51 geschlossen ist und der Auswerfer 5 am Auslöser 6 in der Grundstellung gemäß Figur
3 ansteht.
[0128] In der Grundstellung der Auswerfereinheit 1 gemäß Figur 3 ist es einem Nutzer möglich
die Schublade 53 ohne eine Auswerferfunktion bzw. ohne vorhergehendes Aufheben des
Verriegelungszustands manuell in Öffnungsrichtung M1 zu ziehen. Hierbei bleibt der
Kraftspeicher 3 der Auswerfereinheit 1 unbetätigt bzw. geladen.
[0129] Um die Schublade 53 mit der Auswerfereinheit 1 aus der am Möbelkorpus 51 vollständig
eingeschobenen bzw. geschlossenen Stellung auszustoßen, muss ein Nutzer von außen
drückend in Richtung M2 auf die Schublade einwirken. Hierfür weist die Auswerfereinheit
1 eine sogenannte Touch-Latch-Funktionalität auf, welche einen verriegelten Zustand
kennt, der entriegelbar ist, indem die am Möbelkorpus 51 geschlossene eingeschobene
Schublade 53 in Schließrichtung M2 bewegt wird. Diese Schließbewegung bzw. das Einwärtsdrücken
der Schublade 53 in Richtung M2 erfolgt bis zum Erreichen einer Anschlagstellung entsprechend
eines Frontspalts, der im geschlossenen Zustand der Schublade 53 insbesondere durch
einen Abstand zwischen einer Innenseite der Schubladenfront 55 und einer vorderen
Stirnseite bzw. den Seitenwänden 56 des Möbelkorpus 51 vorgegeben ist. Der Frontspalt
beträgt in der Regel wenige Millimeter zum Beispiel ca. 1 bis 10 Millimeter.
[0130] Demgemäß ist die Entriegelung der Auswerfereinheit 1 derart abgestimmt, dass eine
Schließbewegung der Schublade 53 in Richtung M2 von wenigen Millimetern bzw. maximal
um den Betrag des Frontspalts ausreicht, die Entriegelung und damit das kraftunterstützte
Auswerfen der Schublade 53 sicher vorzugeben.
[0131] Ausgehend von der Grundstellung gemäß Figur 3 wird die Auswerfereinheit 1 mit der
Schublade 53 in Richtung M2 bewegt. Da die Stellschraube 22 am Mitnehmer 23 ansteht,
wird der Auswerfer 5 relativ zur Grundplatte 2 in Richtung P1 bewegt, womit ein Kontaktabschnitt
44 am Auswerfer 5 gegen den Auslöser 6 drückt und diesen entsprechend in Richtung
P1 schiebt. Der Auslöser 6 ist begrenzt linear in Richtung P1 und P2 verschiebbar
an der Grundplatte 2 vorhanden, in der Regel um wenige Millimeter bzw. weniger als
das Maß des Frontspalts.
[0132] Der Auslöser 6 ist vorzugsweise direkt mit dem Verriegelungsorgan 7, welches als
Klappe 43 ausgestaltet ist, derart gekoppelt, dass die lineare Auslösebewegung des
Auslösers 6 in Richtung P1 die Klappe 43 in einer Drehbewegung um eine Schwenkachse
D versetzt. Zur Drehung bzw. Schwenkung der Klappe 43 weist diese unterseitig eine
linienförmige Erhöhung auf, die konvex nach außen gebogen ist bzw. nach unten vorsteht,
welche passend in einer entsprechend komplementär konkav geformten bzw. vertieften
geraden Furche in der Grundplatte 2 liegt.
[0133] Durch die Drehbewegung wird die Klappe 43 aus einer Arretierstellung gelöst, in welche
die Klappe 43 durch ein als Blattfeder 49 ausgebildetes Federorgan gedrängt wird.
Im verriegelten Zustand der Auswerfereinheit 1 blockiert die Klappe 43, die sich in
der Arretierstellung befindet, den Führungshebel 34 bzw. den Hebelaufsatz 40 derart,
dass der Kraftspeicher 3 in seinem geladenen Zustand verbleibt.
[0134] Mit der Drehbewegung der Klappe 43 wird die Blockade des Führungshebels 34 aufgehoben.
Der Hebelaufsatz 40 mit dem durch eine Schenkelfeder 60 vorgespannten Verriegelungselement
41 kommen beim Vorbeibewegen an der Klappe 43 derart in Anlage, dass das Verriegelungselement
41 gegen die Federkraft der Schenkelfeder 60 am Hebelaufsatz nach innen gedrückt wird.
[0135] Das am Hebelaufsatz 40 vorstehende Verriegelungselement 41 bewegt sich mit dem Schwenkvorgang
des Führungshebels 34 unterhalb der Klappe 43 an dieser vorbei und führt die vom Auslöser
6 initiierte Drehbewegung der Klappe 43 um die Schwenkachse D ohne Unterbrechung weiter.
Dadurch wird ein Drehwinkel der Klappe 43 aus der verriegelnden Stellung vorteilhaft
vergrößert. Durch die Bewegung des Hebelaufsatzes 40 unter der Klappe 43 vorbei und
weitergeführt durch das ausschwenkende Verriegelungselement 41, ist die Auswerfereinheit
1 sicher entriegelt. Hierzu ist vorteilhaft eine vergleichsweise sehr geringe lineare
Auslösebewegung des Auslösers 6 in Richtung P1 nötig. Durch die Blattfeder 49 wird
die Kappe 43 anschließend wieder in ihre Arretierstellung zurückgedrängt.
[0136] Beim Spannen des Kraftspeichers 3 kommt das, ausgeschwenkt am Hebelaufsatz 40, vorhandene
Verriegelungselement 41 wiederum in Anlage mit einer Vorderkante der Klappe 43. Dabei
weicht das Verriegelungselement 41 entgegen der Federkraft der Schenkelfeder 60 zurück,
so dass es so weit an einem Rand des Hebelaufsatzes 40 versenkt ist, dass der Führungshebel
34 mit dem Hebelaufsatz 40 an der Klappe 43 vorbeischwenken kann.
[0137] Hinter der Klappe 43 wird das Verriegelungselement 41 durch die Federkraft der Schenkelfeder
60 wieder herausgeschwenkt. Nach dem Spannvorgang wird der Führungshebel 34 mit dem
vorstehenden Verriegelungselement 41 gegen die von der Blattfeder 49 verriegelnd gehaltene
Klappe 43 gedrückt, womit der Kraftspeicher 3 im verriegelten Zustand ist.
[0138] Die Drehbewegung der Klappe 43 der Auswerfereinheit 1 bzw. der Vorrichtung 58 wird
über eine Synchronstange 61, welche an der Klappe 43 drehfest angeordnet ist, auf
eine zweite vorteilhaft gleichwirkende Vorrichtung 62, welche an der Schublade 53
angeordnet ist, übertragen.
[0139] Vorteilhaft verbindet die Synchronstange 61 das Verriegelungsorgan 7 mit einem an
der zweiten Vorrichtung 62 vorhandenem zweitem Verriegelungsorgan. Die beiden Verriegelungsorgane
sind damit direkt und/oder synchron bewegungsgekoppelt. Dies stellt ein konträres
Synchronisierungsprinzip zu einer Verbindung zwischen Auslöseelementen von zwei Auswerfereinrichtungen
an einem Möbelteil dar.
Bezugszeichenliste:
1 |
Auswerfereinheit |
36 |
Lagerzapfen |
2 |
Grundplatte |
37 |
Lagerzapfen |
3 |
Kraftspeicher |
38 |
Lagerzapfen |
4 |
Kopplungseinrichtung |
39 |
Lagerzapfen |
5 |
Auswerfer |
40 |
Hebelaufsatz |
6 |
Auslöser |
41 |
Verriegelungselement |
7 |
Verriegelungsorgan |
42 |
Anschlagselement |
8 |
Frontspalt-Einstellanordnung |
43 |
Klappe |
44 |
Kontaktabschnitt |
9 |
Abdeckbauteil |
45 |
Gehäuse |
10 |
Spiralfeder |
46 |
Bedienabschnitt |
11 |
Spiralfeder |
47 |
Wandabschnitt |
12 |
Ende |
48 |
Wand |
13 |
Festlager |
49 |
Blattfeder |
14 |
Lagerteil |
50 |
Möbel |
15 |
Stellteil |
51 |
Möbelkorpus |
16 |
Bedienabschnitt |
52 |
Führungsmittel |
17 |
Ende |
53 |
Schublade |
18 |
Bewegungselement |
54 |
Schubladenboden |
19 |
Führungskontur |
55 |
Schubladenfront |
20 |
Linearführung |
56 |
Seitenwand |
21 |
Kontaktabschnitt |
57 |
Schubladenrückwand |
22 |
Stellschraube |
58 |
Vorrichtung |
23 |
Mitnehmer |
59 |
Korpusseitenwand |
24 |
Klinkenbauteil |
60 |
Schenkelfeder |
24a |
Führungszapfen |
61 |
Synchronstange |
25 |
Führungsbahn |
62 |
Vorrichtung |
26 |
Anschlagselement |
63 |
Linearführung |
27 |
Führungsbahn |
|
|
28 |
- |
|
|
29 |
Anlageabschnitt |
|
|
30 |
Spannhebel |
|
|
31 |
Lagerzapfen |
|
|
32 |
Halteorgan |
|
|
33 |
Federelement |
|
|
34 |
Führungshebel |
|
|
35 |
Verbindungselement |
|
|
1. Vorrichtung (1, 58, 62) zum Bewegen eines bewegbaren Möbelteils (53) in eine Öffnungsrichtung
in Bezug zu einem Möbelkorpus (51) eines Möbels (50), wobei das bewegbare Möbelteil
(53) über Führungsmittel (52) in die Öffnungsrichtung und in eine der Öffnungsrichtung
entgegengesetzte Schließrichtung bringbar ist, wobei die Vorrichtung (1, 58, 62) einen
Kraftspeicher (3) aufweist, sodass mit der an dem Möbel (50) montierten Vorrichtung
(1, 58, 62) das bewegbare Möbelteil (53) bei einem Öffnungsvorgang unter der Wirkung
des Kraftspeichers (3) in die Öffnungsrichtung bringbar ist, wobei bei einer Bewegung
des bewegbaren Möbelteils (53) in Schließrichtung ein Ladevorgang des Kraftspeichers
(3) erfolgt, und wobei der Ladevorgang durch eine Kraftübertragung vom Auswerfer (5)
über eine Kopplungseinrichtung (4) auf den Kraftspeicher (3) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (4) einen Führungshebel (34), ein Verbindungelement (35)
und einen Spannhebel (30) umfasst, dass das Verbindungselement (35) und der Spannhebel
(30) derart am Führungshebel (34) angeordnet sind, dass beim Ladevorgang des Kraftspeichers
(3) eine Übersetzung der Kraft des Auswerfers (5) über die Kopplungseinrichtung (4)
auf den Kraftspeicher (3) erfolgt.
2. Vorrichtung (1, 58, 62) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Anlenkpunkt (37) des Verbindungselements (35) und ein erster Anlenkpunkt
(36) des Spannhebels (30) derart ausgebildet sind, dass diese bei einem Öffnungs-
und/oder Schließvorgang des bewegbaren Möbelteils (53) eine kreisförmige Bewegung
in einer Bewegungsebene der Kopplungseinrichtung (4) beschreiben.
3. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Verbindungselement (35) und am Spannhebel (30) ein zweiter Anlenkpunkt (31, 38)
ausgebildet ist, wobei das Verbindungselement (35) und der Spannhebel (30) derart
an zweiten Anlenkpunkten (31, 38) an der Vorrichtung (1, 58, 62) angeordnet sind,
dass bei einem Öffnungs- und/oder Schließvorgang des bewegbaren Möbelteils (53) jeder
zweite Anlenkpunkt (31, 38) parallel zur Öffnungs- und/oder Schließrichtung des bewegbaren
Möbelteils (53) bewegt wird.
4. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (4) derart ausgestaltet ist, dass eine Übersetzung der Kraft
des Auswerfers (5) über die Kopplungseinrichtung (4) auf den Kraftspeicher (3) veränderbar
ist.
5. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (4) als Kurvengetriebe ausgestaltet ist.
6. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungshebel (34) am Gehäuse (2, 9) der Vorrichtung (1, 58, 62) angeordnet ist.
7. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsachse des Spannhebels (30) zu einer ersten Hebelachse des Führungshebels
(34) einen ersten Winkel aufweist, dass eine Längsachse des Verbindungselements (35)
zu einer zweiten Hebelachse des Führungshebels (34) einen zweiten Winkel aufweist,
wobei der erste und der zweite Winkel sich während des Ladevorgangs des Kraftspeichers
(3) aufgrund der Ausgestaltung der Kopplungseinrichtung (4) verkleinern.
8. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (4) derart ausgestaltet ist, dass der erste Winkel in jeder
Position der Kopplungseinrichtung (4) größer ist als der zweite Winkel.
9. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (4) derart ausgestaltet ist, dass das Kraftübersetzungsverhältnis
der Kopplungseinrichtung (4) beim Ladevorgang des bewegbaren Möbelteils (53) am Ende
des Ladevorgangs zunimmt.
10. Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (3) derart ausgestaltet ist, dass er beim Öffnungsvorgang des bewegbaren
Möbelteils (53) unmittelbar und direkt auf den Auswerfer (5) wirkt.
11. Möbel (50) mit einer Vorrichtung (1, 58, 62) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.