[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten und Aufrauen einer Oberfläche
eines Werkstücks für eine nachfolgende Oberflächenbeschichtung, bei welcher zumindest
ein Bereich der Oberfläche mit mindestens einen Bearbeitungsfluid bei einem Bearbeitungsdruck
beaufschlagt wird, wobei zumindest ein Bereich der Oberfläche bearbeitet und mit einer
mikroskopischen Aufrauung versehen wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anlage zum Bearbeiten und Aufrauen einer Oberfläche
eines Werkstücks für eine nachfolgende Oberflächenbeschichtung, wobei wenigstens eine
erste Düseneinrichtung vorgesehen ist, mit welcher ein Bearbeitungsfluid zum Bearbeiten
und Aufrauen auf die Oberfläche in zumindest einem Bereich bei einem Bearbeitungsdruck
aufbringbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0003] An bestimmten Werkstücken ist es gewünscht, Oberflächen mit einer metallischen Beschichtung
zu versehen, um diese etwa vor mechanischem oder korrosivem Verschleiß zu schützen.
Insbesondere bei Zylinderkurbelgehäusen, auch Motorblock genannt, werden verstärkt
die Zylinderlaufflächen in den Zylinderbohrungen mit einer Metallbeschichtung versehen.
Die Metallbeschichtung kann dabei etwa durch ein thermisches Spritzverfahren mit einer
relativ dünnen Schichtdicke von wenigen 100 µm bis zu einigen Millimetern aufgebracht
werden.
[0004] Um eine gute Verbindung zwischen der Oberfläche und der aufgebrachten Metallbeschichtung
zu erreichen, ist es bekannt, die Oberfläche vorausgehend zu bearbeiten. Zu diesem
Zweck kann die Oberfläche mit einem Fluidstrahl mikroskopisch aufgeraut werden. Dabei
wird ein Fluidstrahl mit einem Bearbeitungsdruck von bis zu mehreren 1000 bar auf
die zu beschichtende Oberfläche gerichtet. An einer derart mikroskopisch aufgerauten
Oberfläche haftet eine metallische Beschichtung sehr gut.
[0005] Aus der
DE 10 2013 211 324 A1 ist es bekannt, auf einer zu beschichtenden Oberfläche zunächst eine makroskopische
Rillenstruktur zu erstellen und anschließend diese Rillenstruktur durch eine mikroskopische
Aufrauung mittels Strahlbearbeitung zu überlagern.
[0006] Dieses Verfahren ist grundsätzlich sehr kostenintensiv, da eine doppelte Bearbeitung
der Oberfläche erfolgt. Zudem ist eine mikroskopische Aufrauung nur bei relativ stabilen
Rillenstrukturen möglich, da der Fluidstrahl bei einem Bearbeitungsdruck von bis zu
mehreren 100 bar feinere Rillen beschädigt oder zerstört.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zum Bearbeitung und Aufrauen einer Oberfläche
eines Werkstücks anzugeben, mit welchen die Oberfläche besonders effizient für die
nachfolgende Beschichtung vorbereitet werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und zum anderen durch eine Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Bearbeiten
die Oberfläche zumindest bereichsweise mit einem Reinigungsfluid bei einem Reinigungsdruck
beaufschlagt und gereinigt wird, welcher geringer ist als der Bearbeitungsdruck.
[0010] Bei der Vorbereitung einer Oberfläche für eine nachfolgende Beschichtung stellt das
Beaufschlagen eines Bearbeitungsfluides bei einem Bearbeitungsdruck von bis zu mehreren
1000 bar den grundsätzlich letzten materialabtragenden Bearbeitungsschritt dar. Eine
Hochdruckbeaufschlagung mit dem Bearbeitungsfluid gewährleistet grundsätzlich, dass
die Oberfläche von Verschmutzungen, insbesondere Fett- oder Ölanlagerungen, aufgrund
von vorausgegangenen Bearbeitungsvorgängen zuverlässig gereinigt ist. Jedoch muss
zu diesem Zweck sichergestellt sein, dass eine Hochdruckbearbeitung der gesamten zu
beschichtenden Oberfläche erfolgt.
[0011] Gemäß der Erfindung ist eine Reinigungseinrichtung vorgesehen, mit welcher die zu
beschichtende Oberfläche zumindest bereichsweise mit einem Reinigungsfluid bei einem
Reinigungsdruck besprüht und gereinigt wird, welcher geringer als der Bearbeitungsdruck
bei der Beaufschlagung mit dem Bearbeitungsfluid ist. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit,
die gesamte zu beschichtende Oberfläche mit dem Bearbeitungsfluid bei einem sehr hohen
Bearbeitungsdruck von bis zu mehreren 1000 bar zu beaufschlagen. Durch den gezielten
Einsatz eines Reinigungsfluides bei einem erheblich verminderten Reinigungsdruck wird
eine Kosteneinsparung aufgrund eines geringen Bedarfs an Druckenergie und Bearbeitungsfluid
erreicht. Zudem können Oberflächenbereiche an der zu beschichtenden Oberfläche vorgesehen
werden, die mit empfindlichen Strukturen versehen sind, welche bei einer Hochdruckbeaufschlagung
beschädigt werden könnten.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass zum Bearbeiten
der Oberfläche neben der Beaufschlagung mit dem Bearbeitungsfluid zum mikroskopischen
Aufrauen eine makroskopische Bearbeitung zum Ausbilden von definierten Profilelementen
durchgeführt wird. Die makroskopische Bearbeitung erfolgt vorzugsweise vor dem mikroskopischen
Aufrauen, kann jedoch auch gleichzeitig oder nachfolgend durchgeführt werden. Vorzugsweise
wird der Oberflächenbereich mit den Profilelementen nur mit dem Reinigungsfluid bei
dem geringen Reinigungsdruck beaufschlagt, jedoch nicht mit dem Bearbeitungsfluid
bei einem hohen Druck. Nach dem mikroskopischen Aufrauen kann auch die gesamte Oberfläche
mit dem Reinigungsfluid gereinigt werden. Hierdurch wird eine Anordnung auch feiner
Profilelemente ermöglicht.
[0013] Eine besonders effiziente Verfahrensvariante ergibt sich nach der Erfindung dadurch,
dass als Reinigungsfluid eine Waschflüssigkeit auf Basis von Wasser vorgesehen wird.
Die Waschflüssigkeit kann dabei insbesondere fettlösende Tenside oder andere für die
Reinigung vorteilhafte Zusätze aufweisen. Ein Reinigungsfluid auf Basis von Wasser
ist umweltschonend und kostengünstig.
[0014] Grundsätzlich ist es möglich, als Reinigungsfluid dasselbe Bearbeitungsfluid zu verwenden,
welches für die mikroskopische Aufrauung vorgesehen ist.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Reinigungsfluid unterschiedlich zu
dem Bearbeitungsfluid. Insbesondere ist das Reinigungsfluid frei von Schleif- oder
Abtragspartikeln, welche vorzugsweise in dem Bearbeitungsfluid vorhanden sind. In
beiden Fluiden können Korrosionsschutzzusätze vorgesehen werden.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es in vorteilhafter
Weise vorgesehen, dass der Bearbeitungsdruck zwischen 500 bar und 4000 bar, insbesondere
zwischen 800 bar und 2500 bar eingestellt wird. Die Höhe des Bearbeitungsdruckes richtet
sich dabei maßgeblich nach der Härte des zu bearbeitenden Werkstückmaterials. Bei
den angegebenen Drücken können feinste Partikel aus dem Werkstückmaterial gelöst werden,
so dass eine gewünschte mikroskopische Aufrauung gebildet wird.
[0017] Eine weitere bevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, dass der Reinigungsdruck
zwischen 5 bar und 500 bar eingestellt wird. Der Reinigungsdruck ist - abhängig vom
Material des Werkstücks - deutlich geringer als der Bearbeitungsdruck des Bearbeitungsfluids,
so dass beim Reinigen eine Beschädigung der feinen Profilelemente praktisch vermieden
wird.
[0018] Weiterhin ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung vorteilhaft, dass eine
Aufrauung mittels dem Bearbeitungsfluid in mindestens einem zweiten Oberflächenbereich
der zu beschichtenden Oberfläche ausgebildet wird und dass die Profilelemente in mindestens
einem ersten Oberflächenbereich erstellt werden, welcher getrennt von dem zweiten
Oberflächenbereich ist. Auf dies Weise kann einer partielle Bearbeitung und Aufrauung
des zweiten Oberflächenbereiches mit dem Bearbeitungsfluid erfolgen, während in dem
ersten Oberflächenbereich feine Profilelemente erstellt werden, welche nicht unmittelbar
durch das Bearbeitungsfluid beaufschlagt und damit beschädigt werden. Eine zuverlässige
und schonende Reinigung der feinen Profilelemente wird durch das Reinigungsfluid erreicht.
[0019] Dabei ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass in dem mindestens
ersten Oberflächenbereich ausschließlich eine makroskopische Bearbeitung zum Ausbilden
der Profilelemente durchgeführt wird. Auf diese Weise können sehr feine Profilelemente
gebildet werden, welche eine Höhe zwischen 10 µm und 500 µm aufweisen. Der Abstand
der Profilelemente direkt zueinander kann eine entsprechende Größenordnung umfassen.
Die Profilelemente können insbesondere durch Rillen gebildet werden, wobei zwischen
den Rillen Stege als eigentliche Profilelemente verbleiben. Im Querschnitt können
diese eine eckige, halbrunde oder bogenförmige Kontur aufweisen. Es können auch Profilelemente
mit Hinterschneidungskontur, etwa ein Schwalbenschwanzprofil gefertigt werden. Das
Herstellen der Rillen erfolgt vorzugsweise durch eine spanabhebende Bearbeitung, etwa
mittels einem Drehmeißel oder einem Fräswerkzeug. Es ist auch eine Bearbeitung mittels
Laser oder einem Funkenerosionsverfahren möglich. Die Profilelemente sind vorzugsweise
in einer regelmäßigen Struktur ausgebildet und angeordnet.
[0020] Im Gegensatz hierzu wird bei der mikroskopischen Strahlbearbeitung die Oberfläche
durch einen Bearbeitungsstrahl mit einem Hochdruck beaufschlagt. Dabei werden einzelne
Partikel aus der zu beschichtenden Oberfläche gelöst, so dass eine unregelmäßige mikroskopische
Aufrauung erfolgt. Diese unregelmäßige Aufrauung kann im Durchschnitt im Bereich zwischen
wenigen µm bis 100 µm liegen.
[0021] Dabei ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, dass in einem Randabschnitt
der zu beschichtenden Oberfläche des Werkstücks der zweite Oberflächenbereich vorgesehen
wird, in welchem ausschließlich eine Aufrauung mittels Strahlbearbeitung ausgebildet
wird.
[0022] Nach einer Erkenntnis der Erfindung sind makroskopische Profilelemente in einem Randabschnitt
der zu beschichtenden Oberfläche, insbesondere bei Zylinderbohrungen, aufgrund eines
teilweisen Freiliegens besonders beschädigungsanfällig. Durch das Vorsehen des zweiten
Oberflächenbereiches mit einer ausschließlichen mikroskopischen Aufrauung in einem
Randabschnitt wird diese Beschädigungsanfälligkeit deutlich vermindert. Der Randabschnitt
weist dabei vorzugsweise eine Breite von 3 mm bis 1 cm auf. Bei einer Zylinderbohrung
sind vorzugsweise beide gegenüberliegende ringförmige Randbereiche frei von Profilelementen
und nur mikroskopisch aufgeraut. Im Gegensatz dazu liegen die Profilelemente vorzugsweise
in einem mittleren Bereich der zu beschichtenden Oberfläche. Die makroskopischen Profilelemente
stellen dabei eine makroskopische Aufrauung dar, welche im Vergleich zu der Hochdruckbearbeitung
relativ kostengünstig erstellt werden können.
[0023] Die erfindungsgemäße Anlage zum Bearbeiten und Aufrauen einer Oberfläche eines Werkstücks
ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Reinigungseinrichtung
vorgesehen ist, welche zum Aufbringen eines Reinigungsfluids zum Reinigen der Oberfläche
in zumindest einem Bereich bei einem Reinigungsdruck ausgebildet ist, welche geringer
ist als der Bearbeitungsdruck.
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Anlage können insbesondere das zuvor beschriebene Verfahren
durchgeführt und die damit verbundenen Vorteile erzielt werden.
[0025] Durch die Reinigungseinrichtung kann insbesondere ein Strahl aus Reinigungsfluid
auf die zu beschichtende Oberfläche gerichtet werden, durch welche die zu bearbeitende
Oberfläche gereinigt, insbesondere von verbliebenen Spanpartikeln oder Fettund Ölresten
befreit wird.
[0026] Zum Bilden des mindestens einen Reinigungsstrahles kann die Reinigungseinrichtung
ein oder mehrere Düsenelemente aufweisen. Grundsätzlich ist es möglich, dass als Reinigungseinrichtung
die erste Düseneinrichtung verwendet wird, welche auch zum Aufbringen des Bearbeitungsfluides
vorgesehen ist. In diesem Fall kann nur eine sequenzielle Bearbeitung mit Bearbeitungsfluid
und Reinigungsfluid erfolgen.
[0027] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage besteht darin, dass
die Reinigungseinrichtung eine zweite Düseneinrichtung zum Aufsprühen des Reinigungsfluides
aufweist. Die zweite Düseneinrichtung kann ein oder mehrere Düsenelemente aufweisen,
welche vorzugsweise über die zu beschichtende Oberfläche bewegbar sind.
[0028] Weiterhin ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft, dass ein erster
Behälter für das Bearbeitungsfluid und ein zweiter Behälter für das Reinigungsfluid
angeordnet sind. Bei dieser Anordnung können insbesondere verschiedene Fluide zum
Bearbeiten und Reinigen verwendet werden. Die jeweiligen Behälter sind über Fluidleitungen
mit den Düseneinrichtungen verbunden. Über eine Pumpeinrichtung, insbesondere eine
Axialkolbenpumpe, kann das Bearbeitungsfluid beziehungsweise das Reinigungsfluid mit
dem jeweiligen Druck zum Bilden des Fluidstrahles beaufschlagt werden.
[0029] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass mindestens
eine Werkzeugeinrichtung zum materialabtragenden Bearbeiten und Ausbilden definierter
Profilelemente in der Oberfläche vorgesehen ist.
[0030] Vorzugsweise ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die Werkzeugeinrichtung ein
Drehmeißel, einen Fräskopf, einen Laser oder eine Funkenerosionseinrichtung aufweist.
Hierdurch können insbesondere definierte makroskopische Profilelemente in einer vorgegebenen
Struktur in die Oberfläche spanabtragend eingearbeitet werden. Im Vergleich zu einer
mikroskopischen Aufrauung mittels Hochdruckbearbeitung ist ein materialabtragendes
Bearbeiten und Erstellen makroskopischer Profilelemente kostengünstiger.
[0031] Grundsätzlich kann die Anlage lediglich zum Bearbeiten und Aufrauen eines Werkstücks
zur Vorbereitung für eine nachfolgende Beschichtung vorgesehen sein. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung ist es bevorzugt, dass eine Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen
einer Beschichtung auf die bearbeitete Oberfläche vorgesehen ist. Somit können mit
der Anlage sowohl die Vorbearbeitung als auch die Beschichtung durchgeführt werden.
Zwischen dem Bearbeiten einschließlich Reinigen und einer Beschichtung kann eine Trocknungseinrichtung
zum Trocknen des Werkstücks angeordnet sein.
[0032] Bei der Beschichtung handelt es sich vorzugsweise um eine Metallbeschichtung, welche
vorzugsweise mit einem thermischen Spritz- oder Beschichtungsverfahren, etwa einem
LDS-Beschichtungsverfahren oder einem Plasmabeschichtungsverfahren erzeugt wird. Die
Beschichtung wird im Allgemeinen durch eine metallische Legierung gebildet. Grundsätzlich
kann die Beschichtung auch eine Keramikbeschichtung oder eine Kunststoffbeschichtung
umfassen.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher
beschrieben, welches in einer Teilquerschnittsansicht in Fig. 1 schematisch dargestellt
ist.
[0034] Fig. 1 zeigt einen Teil eines Werkstücks 10 mit einer im Halbschnitt dargestellten
Zylinderbohrung 12 mit einer Bohrungsachse 13. Die Zylinderbohrung 12 weist eine zu
beschichtende Oberfläche 14 auf, welche nach der Beschichtung als eine Zylinderlauffläche
in einem Motorblock dient.
[0035] Die zu beschichtende Oberfläche 14 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
zylindrisch ausgebildet, wobei in den beiden seitlichen Randabschnitten 16 nach außen
gerichtete Abschrägungen 18 ausgebildet sind. Die Abschrägungen 18 weisen einen Schrägungswinkel
zur Bohrungsachse 13 auf, so dass konische Randabschnitte 16 gebildet sind. In einem
im Wesentlichen koaxial zur Bohrungsachse 13 verlaufenden Mittenbereich 17 sind in
die Oberfläche 14 zwei erste Oberflächenbereiche 20 vorgesehen, in welchen makroskopische
Profilelemente 22 spanabhebend eingearbeitet sind. Die Profilelemente 22 sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als dreieckige Stege durch Eindrehen von parallelen Rillen oder
einer helixförmigen Rille in die Oberfläche 14 ausgebildet. In jedem Oberflächenbereich
20 ist eine Vielzahl von nebeneinander liegenden Profilelementen 22 vorgesehen.
[0036] Ein Zwischenbereich 19 zwischen den beiden ersten Oberflächenbereichen 20 ist als
ein zweiter Oberflächenbereich 30 ausgebildet, in welchen lediglich eine mikroskopische
Aufrauung 32 mittels einer Strahlbearbeitung durch eine erste Düseneinrichtung 41
ausgebildet ist.
[0037] Auch in den beiden äußeren Randabschnitten 16 mit den Abschrägungen 18 sind zweite
Oberflächenbereiche 30 angeordnet, in welchen lediglich eine mikroskopische Aufrauung
32 mittels der verfahrbaren ersten Düseneinrichtung 41 ohne makroskopische Profilelemente
22 ausgebildet ist.
[0038] Die aufwändig herzustellenderen zweiten Oberflächenbereiche 30 mit der mikroskopischen
Aufrauung sind bei dem dargestellten Werkstück 10 in den Bereichen angeordnet, in
welchen die aufzubringende Beschichtung besonders beansprucht ist. In den geringer
beanspruchten ersten Oberflächenbereichen 20 sind die makroskopischen Profilelemente
22 angeordnet, welche eine ausreichende Verbindung mit der aufzubringenden Beschichtung
in diesen weniger beanspruchten Abschnitten sicherstellen. Die nachfolgende Beschichtung
ist insbesondere eine Plasmabeschichtung mit einer Metalllegierung. Die Beschichtung
weist eine Schichtdicke auf, welche die Aufrauung 32 und die Profilelemente 22 überragt.
[0039] Nach dem mikroskopischen Aufrauen und vor der Oberflächenbeschichtung wird die zu
beschichtende Oberfläche mit einem Reinigungsfluid aus einer zweiten Düseneinrichtung
42 gereinigt. Die zweite Düseneinrichtung 42 ist verfahrbar, so dass gezielt bestimmte
Oberflächenbereiche, etwa nur erste Oberflächenbereiche 20 mit Profilelementen 22
oder alle Oberflächenbereiche 20, 30 der zu beschichtenden Oberfläche 14 mit Reinigungsfluid
beaufschlagt werden können.
1. Verfahren zum Bearbeiten und Aufrauen einer Oberfläche (14) eines Werkstücks (10)
für eine nachfolgende Oberflächenbeschichtung, bei welchem zumindest ein Bereich der
Oberfläche (14) mit mindestens einem Bearbeitungsfluid bei einem Bearbeitungsdruck
beaufschlagt wird, wobei zumindest ein Bereich der Oberfläche (14) bearbeitet und
mit einer mikroskopischen Aufrauung versehen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Bearbeiten die Oberfläche zumindest bereichsweise mit einem Reinigungsfluid
bei einem Reinigungsdruck beaufschlagt und gereinigt wird, welcher geringer ist als
der Bearbeitungsdruck.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bearbeiten der Oberfläche (14) neben der Beaufschlagung mit dem Bearbeitungsfluid
zum mikroskopischen Aufrauen eine makroskopische Bearbeitung zum Ausbilden von definierten
Profilelementen (22) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Reinigungsfluid eine Waschflüssigkeit auf Basis von Wasser vorgesehen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsfluid unterschiedlich zu dem Bearbeitungsfluid ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bearbeitungsdruck zwischen 500 bar und 4000 bar, insbesondere zwischen 800 bar
und 2500 bar eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinigungsdruck zwischen 5 bar und 500 bar eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Aufrauung mittels dem Bearbeitungsfluid in mindestens einem zweiten Oberflächenbereich
(30) der zu beschichtenden Oberfläche (14) ausgebildet wird und
dass die Profilelemente (22) in mindestens einem ersten Oberflächenbereich (20) erstellt
werden, welcher getrennt von dem zweiten Oberflächenbereich (30) ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem mindestens ersten Oberflächenbereich (20) ausschließlich eine makroskopische
Bearbeitung zum Ausbilden der Profilelemente (22) durchgeführt wird.
9. Anlage zum Bearbeiten und Aufrauen einer Oberfläche (14) eines Werkstücks (10) für
eine nachfolgende Oberflächenbeschichtung, wobei mindestens eine erste Düseneinrichtung
(41) vorgesehen ist, mit welcher ein Bearbeitungsfluid zum Bearbeiten und Aufrauen
auf die Oberfläche (14) in zumindest einem Bereich bei einem Bearbeitungsdruck aufbringbar
ist, insbesondere zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Reinigungseinrichtung vorgesehen ist, welche zum Aufbringen eines
Reinigungsfluids zum Reinigen der Oberfläche (14) in zumindest einem Bereich bei einem
Reinigungsdruck ausgebildet ist, welche geringer ist als der Bearbeitungsdruck.
10. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Behälter für das Bearbeitungsfluid und ein zweiter Behälter für das Reinigungsfluid
angeordnet sind.
11. Anlage nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Werkzeugeinrichtung zum materialabtragenden Bearbeiten und Ausbilden
definierter Profilelemente in der Oberfläche vorgesehen ist.
12. Anlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkzeugeinrichtung einen Drehmeißel, einen Fräskopf, einen Laser oder eine Funkenerosionseinrichtung
aufweist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf die bearbeitete
Oberfläche (14) vorgesehen ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungseinrichtung eine zweite Düseneinrichtung (42) zum Aufsprühen des Reinigungsfluides
aufweist.