(57) Nickelbasislegierung für Hochtemperaturanwendungen, insbesondere zur Verwendung in
Strömungsmaschinen, mit einer chemischen Zusammensetzung, die 3,7 bis 7,0 Gew.°7o
Al, 10 bis 20 Gew.% Co, 2,1 bis 7,2 Gew.% Cr, 1,1 bis 3,0 Gew.% Mo, 5,7 bis 9,2 Gew.%
Re, 3,1 bis 8,5 Gew.°7o Ru, 4,1 bis 11,9 Gew.°7o Ta, 0 bis 3,3 Gew.°7o Ti, 2,1 bis
4,9 Gew.% W, 0 bis 0,05 Gew.°7o C, 0 bis 0,1 Gew.°7o Si, 0 bis 0,05 Gew.°7o Mn, 0
bis 0,015 Gew.°7o P, 0 bis 0,001 Gew.% S, 0 bis 0,003 Gew.% B, 0 bis 0,05 Gew.% Cu,
0 bis 0,15 Gew.% Fe, 0 bis 0,15 Gew.% Hf, 0 bis 0,015 Gew.% Zr, 0 bis 0,001 Gew.%
Y und Rest Nickel sowie unveimeidbare Verunreinigungen umfasst, wobei das Verhältnis
der Anteile von Ta zu Al in Gewichtsprozent größer oder gleich 1 und kleiner oder
gleich 2 ist und wobei das Verhältnis der Anteile von Co zu W in Gewichtsprozent größer
oder gleich 2 und kleiner oder gleich 5 ist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Nickelbasislegierung, insbesondere eine Nickelbasis-Superlegierung
für Hochtemperaturanwendungen, vorzugsweise zur Verwendung in Strömungsmaschinen,
wie Flugtriebwerken, sowie ein entsprechendes Bauteil einer Strömungsmaschine, insbesondere
eines Flugtriebwerks aus einer derartigen Nickelbasislegierung.
[0002] Unter Nickelbasislegierung ist ein Werkstoff zu verstehen, der im Hauptbestandteil
Nickel aufweist. Eine besondere Ausgestaltung von Nickelbasislegierungen stellen Nickelbasis
- Superlegierungen dar, unter denen Legierungen zu verstehen sind, die durch ihre
besondere Zusammensetzung und Gefügeausbildung bei hohen Temperaturen bis nahe zu
ihrem Schmelzpunkt einsetzbar ist. Der Begriff der Nickelbasislegierung, wie er nachfolgend
verwendet wird, umfasst somit auch den Begriff der Nickelbasis-Superlegierung.
STAND DER TECHNIK
[0003] Nickelbasis - Superlegierungen werden bei Hochtemperaturanwendungen, z. B. beim Bau
von stationären Gasturbinen oder Flugtriebwerken, aufgrund ihrer Hochtemperaturfestigkeit
eingesetzt. Unter Hochtemperaturanwendung wird hierbei eine Anwendung verstanden,
bei der die Einsatztemperatur eines aus der Legierung hergestellten Bauteils in einem
Temperaturbereich oberhalb der halben Schmelztemperatur der Legierung liegt.
[0004] Die Nickelbasis - Superlegierungen verdanken ihre guten Hochtemperatureigenschaften
und insbesondere ihre hervorragende Hochtemperaturfestigkeit einer speziellen Gefügeausbildung,
die durch eine y - Matrix und darin eingelagerte γ' - Ausscheidungen gekennzeichnet
ist. Die kubisch flächenzentrierte y - Phase der Matrix besteht aus dem Hauptbestandteil
Nickel sowie Elementen wie Kobalt, Chrom, Molybdän, Rhenium und Wolfram, die zu Nickelbasis
- Superlegierungen hinzulegiert werden. Durch derartige Legierungsbestandteile, wie
Wolfram, Rhenium und Molybdän, wird eine Mischkristallverfestigung der y - Matrix
erzielt, die der Legierung zusätzlich zur Ausscheidungshärtung mit den y' - Ausscheidungen
Festigkeit verleiht.
[0005] Die Legierungsbestandteile Rhenium, Wolfram und Molybdän erzeugen neben der Mischkristallverfestigung
der y - Matrix zusätzlich eine Stabilisierung der y' - Ausscheidungen und wirken deren
Vergröberung, die zu einem Abfall der Kriechfestigkeit führen würde, entgegen.
[0006] Allerdings besteht bei der Zulegierung von Refraktärmetallen, wie Rhenium, Wolfram
und Molybdän das Problem, dass sich sogenannte TCP - Phasen (TCP topological closed
packed (topologisch dicht gepackt)) bilden, die spröde sind und zur Rissbildung führen
können.
[0007] Die y' - Ausscheidungsphasen besitzen üblicherweise ebenfalls eine kubisch flächenzentrierte
Struktur mit der Zusammensetzung Ni
3(Al,Ti,Ta,Nb).
[0008] Darüber hinaus kann die Festigkeit von Nickelbasis - Superlegierungen durch die Bildung
von Karbiden erhöht werden, die die Korngrenzen stabilisieren und somit einen Beitrag
zur Kriechfestigkeit leisten.
[0009] Entsprechend ist es für das Eigenschaftsprofil von Nickelbasis - Superlegierungen
bei Hochtemperaturanwendungen von entscheidender Bedeutung, wie die Zusammensetzung
hinsichtlich der Refraktärmetalle Kobalt, Chrom, Molybdän, Rhenium und Wolfram als
Mischkristallbildner sowie der Anteile an Aluminium, Tantal und Titan als Bestandteile
der y' - Ausscheidungen gewählt wird. Um eine optimale Nickelbasis - Superlegierung
für Hochtemperaturanwendungen mit hohen Einsatztemperaturen nahe,dem Schmelzpunkt
der Legierung bei hoher Kriechbeständigkeit und möglichst niedrigem spezifischen Gewicht
sowie guter Verarbeitbarkeit zu erhalten, kommt es entsprechend auf die optimale Zusammenstellung
der Legierungselemente an.
[0010] Aus dem Stand der Technik sind bereits eine Vielzahl von Nickelbasis - Superlegierungen
mit unterschiedlichen Zusammensetzungen bekannt, wie beispielsweise in den Dokumenten
EP 0 663 462 A1 und
EP 2 128 284 A1 offenbart. Während in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 663 462 A1 darauf abgestellt wird, dass zwei Gruppen von Legierungselementen und zwar zum einen
die Gruppe mit Molybdän Chrom und Niob und zum anderen die Gruppe mit Aluminium, Titan
und Wolfram in einem bestimmten aufaddierten Mengenanteil in der Anmeldung enthalten
sind, schlägt das Dokument
EP 2 128 284 A1 eine Nickelbasis - Superlegierung vor, bei der die Anteile der Elemente Wolfram,
Chrom, Molybdän und Rhenium in Gew.%, die jeweils mit einem individuellen Faktor gewichtet
werden, in Summe einen bestimmten Wert nicht überschreiten sollen.
[0011] In der europäischen Patentanmeldung
EP 0 663 462 A1 wird zudem beschrieben, wie sich durch Zugabe von Ruthenium die Verteilung anderer
Legierungsbestandteile zwischen y - Matrix und y' - Ausscheidungen verschieben kann,
sodass die Bildung von TCP - Phasen beeinflusst werden kann.
[0012] Gleichwohl kommt es bei den bekannten Nickelbasis - Superlegierungen bei der gießtechnischen
Herstellung zu Gusssegregationen der diffusionsträgen Elemente, wie Rhenium und Wolfram,
die einem homogenen Eigenschaftsprofil der Legierung entgegenstehen. Entsprechend
müssen zur Erzielung eines höheren Homogenisierungsgrades aufwändige Lösungsglühzyklen
durchgeführt werden.
[0013] Außerdem bilden sich bei den bekannten Nickelbasis - Superlegierungen bei entsprechend
hohen Temperaturen gleichwohl spröde TCP - Phasen, die die Festigkeit entsprechender
Bauteile beeinträchtigen können.
[0014] Darüber hinaus ist es wünschenswert die Festigkeit derartiger Nickelbasis - Superlegierungen
dadurch zu erhöhen, dass entsprechende Refraktärmetalle, wie Wolfram und Molybdän,
zu einem möglichst geringen Anteil in den γ' - Ausscheidungen vorhanden sind, sondern
zur Mischkristallverfestigung der y - Matrix beitragen, sodass vermieden werden muss,
dass durch bestimmte Legierungsbestandteile, wie z.B. Ruthenium, eine ungünstige Verteilung
der Legierungsbestandteile, wie z.B. der zur Mischkristallhärtung beitragenden chemischen
Elemente, zwischen γ - Matrix und y' - Ausscheidungen eingestellt wird.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0015] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine optimierte Nickelbasis -
Superlegierung bereitzustellen, bei der die oben angesprochenen Probleme der Gusssegregation
sowie die Vermeidung der Bildung von TCP - Phasen verbessert wird und zugleich die
mechanischen Eigenschaften hinsichtlich Hochtemperaturfestigkeit und Kriechbeständigkeit
verbessert werden. Dabei soll jedoch die Dichte der Legierung möglichst niedrig gehalten
werden und eine gute und einfache Herstellung sowie Verarbeitbarkeit der Legierung
gewährleistet werden.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0016] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Nickelbasislegierung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein entsprechendes Bauteil aus der Nickelbasislegierung gemäß Anspruch 8.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0017] Zur Lösung der oben genannten Aufgabenstellung schlägt die vorliegende Erfindung
vor, eine optimierte Zusammensetzung einer Nickelbasislegierung insbesondere hinsichtlich
der Legierungselemente Kobalt, Rhenium, Wolfram, Tantal, Aluminium und Titan vorzusehen,
da diese Legierungselemente die Gefüge - und Mikrostrukturausbildung sowie die entsprechenden
mechanischen Eigenschaften der Legierung erheblich beeinflussen.
[0018] Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen eine Nickelbasis - Superlegierung mit einer
chemischen Zusammensetzung vorzusehen, die 3,7 bis 7,0 Gew.% Al, 10 bis 20 Gew.% Co
2,1 bis 7,2 Gew.% Cr, Gew.% P, 0 bis 0,001 Gew.% S, 0 bis 0,003 Gew.% B, 0 bis 0,05
Gew.% Cu, 0 bis 0,15 Gew.% Fe, 0 bis 0,15 Gew.% Hf, 0 bis 0,015 Gew.% Zr, 0 bis 0,001
Gew.% Y und Rest Nickel sowie unvermeidbare Verunreinigungen umfasst.
[0019] Der Nickelanteil der Legierung ist der Hauptbestandteil der Legierung, also der Bestandteil,
der den höchsten Anteil in Gew.% oder At.% an der Legierung aufweist. Es versteht
sich von selbst, dass die entsprechende Legierung immer nur zu 100 % vorliegt, sodass
keine Addition der Grenzwerte der angegebenen Anteilsbereiche in der Weise erfolgen
kann, dass die Zusammensetzung der Legierung weniger oder mehr als 100 % ausmachen
würde oder Nickel nicht den entsprechend größten Anteil stellen würde. Vielmehr ist
bei der Verwendung eines Legierungselements mit einem hohen Anteil eine entsprechende
Reduzierung anderer Legierungselemente mit einem entsprechend den Angaben geringeren
Anteil vorzunehmen.
[0020] Die Nickelbasislegierung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Anteil
von Tantal immer größer oder gleich dem Anteil von Aluminium ist, sodass das Verhältnis
der Anteile von Tantal zu Aluminium in Gew.-% größer oder gleich 1 ist, also gilt
c(Ta)/c(Al) ≥ 1. Darüber hinaus soll das Verhältnis von Tantal zu Aluminium in Gew.%
kleiner oder gleich 2 sein. Es hat sich nämlich gezeigt, dass damit eine verbesserte
Verteilung von Wolfram und Molybdän zwischen der y - Matrix und den y' - Ausscheidungen
erreichbar ist, sodass der Anteil an Wolfram und/oder Molybdän in der γ - Matrix größer
ist als in den y' - Ausscheidungen.
[0021] Ferner wird bei der Nickelbasis - Superlegierung der vorliegenden Erfindung das Verhältnis
der Anteile von Kobalt zu Wolfram in Gew.% größer oder gleich 2 und kleiner oder gleich
5 gewählt, da durch die Erhöhung des Kobaltgehalts eine Verbesserung des Segregationsverhaltens,
d.h. eine geringere Gusssegregation und ein höherer Homogenisierungsgrad erreichbar
sind, sodass kürzere bzw. einfachere Lösungsglühzyklen Verwendung finden können. In
Kombination mit dem höheren Wolframanteil in der γ - Matrix durch das eingestellte
Verhältnis von Tantal zu Aluminium kann entweder die Festigkeit erhöht oder bei gleichbleibender
Mischkristallverfestigung insgesamt der Wolframgehalt reduziert werden, was sich insbesondere
auch vorteilhaft auf die Dichte der Legierung auswirkt.
[0022] Insbesondere kann das Verhältnis der Anteile von Kobalt zu Wolfram in Gew.% kleiner
oder gleich 4 sein.
[0023] Neben dem Verhältnis von Tantal zu Aluminium und von Kobalt zu Wolfram kann die Nickelbasis-Legierung
so eingestellt werden, dass das Verhältnis der Anteile von Wolfram zu Molybdän in
Gew.% größer oder gleich 1 und kleiner oder gleich 4 ist. Auch dadurch lassen sich
die Ziele der Vermeidung von Gusssegregation, der Vermeidung der Bildung von TCP -
Phasen sowie der besseren Verteilung von Wolfram und Molybdän zwischen der γ - Matrix
und der y' - Ausscheidungen erreichen.
[0024] Zu diesem Zweck kann auch das Verhältnis der Anteile von Kobalt zu Rhenium in Gew.%
größer oder gleich 1 und kleiner oder gleich 2 gewählt werden.
[0025] Die für die mechanischen Eigenschaften wesentlichen Legierungsbestandteile Aluminium,
Kobalt, Chrom, Molybdän, Rhenium, Ruthenium, Tantal, Titan und/oder Wolfram können
insbesondere mit
5,0 bis 7,0 %, insbesondere 5,5 bis 6,0 % Al und/oder
10,5 bis 15,0 %, insbesondere 11,0 bis 12,0 % Co und/oder
4,0 bis 6,0 %, insbesondere 4,5 bis 5,5 % Cr und/oder
1,1 bis 2,5 %, insbesondere 1,1 bis 2,0 % Mo und/oder
5,5 bis 7,0 %, insbesondere 5,7 bis 6,5 % Re und/oder
3,1 bis 5,5 %, insbesondere 3,3 bis 5,0 % Ru und/oder
5,0 bis 9,0 %, insbesondere 5,5 bis 8,0 % Ta und/oder
0 bis 2,0 %, insbesondere 0,5 bis 2,0 %, vorzugsweise 1,1 bis 1,7 % Ti und/oder
3,0 bis 4,5 %, insbesondere 3,5 bis 4,5 % W zulegiert werden.
[0026] Eine entsprechende Legierung kann eine Dichte ≤ 8,94 g pro cm
3, insbesondere ≤ 8,85 g pro cm
3 und vorzugsweise ≤ 8,8 g pro cm
3 aufweisen.
[0027] Die Nickelbasislegierung der vorliegenden Erfindung kann sowohl einkristallin als
auch gerichtet erstarrt eingesetzt werden, wobei insbesondere für Hochtemperaturanwendungen
im Flugtriebwerksbau einkristalline Bauteile Verwendung finden.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0028] Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung von vier Legierungen gemäß der
Erfindung hinsichtlich der Hauptbestandteile Aluminium, Kobalt, Chrom, Molybdän, Rhenium,
Ruthenium, Tantal, Titan, Wolfram mit dem Rest Nickel in Gew.%, wobei weitere Bestandteile,
wie Kohlenstoff, Silizium, Mangan, Phosphor, Schwefel, Bor, Kupfer, Eisen, Hafnium,
Zirkon und Yttrium insgesamt mit einem Anteil von weniger als 0,7 Gew.% vorliegen
können.
Legierung |
Al |
Co |
Cr |
Mo |
Re |
Ru |
Ta |
Ti |
W |
Legierung 1 |
5,9 |
11,2 |
4,6 |
1,1 |
6,4 |
5 |
7,6 |
0 |
4 |
Legierung 2 |
5,7 |
11,4 |
5 |
1,9 |
6 |
3,3 |
5,8 |
1,2 |
3,7 |
Legierung 3 |
5,9 |
11,4 |
5 |
2,2 |
6 |
3,3 |
6,5 |
0,5 |
3,7 |
Legierung 4 |
5,9 |
11,3 |
5 |
2,4 |
6 |
3,3 |
7,4 |
0 |
3,7 |
[0029] Die entsprechenden Legierungen weisen die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen
Eigenschaften auf.
Eigenschaften |
Legierung 1 |
Legierung 2 |
Legierung 3 |
Legierung 4 |
Dichte [g/cm3] |
8,933 |
8,754 |
8,796 |
8,848 |
Misfit [%] |
-0,544 |
-0,56 |
-0,55 |
-0,55 |
Solidustemperatur [°C] |
1324 |
1327 |
1327 |
1324 |
γ' Solvustemperatur [°C] |
1261 |
1240 |
1247 |
1255 |
MKH Index 1100 |
11,96 |
12 |
11,97 |
12,14 |
γ' Gehalt bei 1100°C [%] |
43,3 |
43,9 |
42,53 |
42,17 |
[0030] Der MKH Index bezeichnet den Mischkristallindex nach E. Fleischmann, Einfluss der
Mischkristallhärtung der Matrix auf die Kriechbeständigkeit einkristalliner Nickelbasis
- Superlegierungen, Dissertation Universität Bayreuth, 2013, bei dem gewichtete Elementgehalte
von Re, W und Mo in der Matrix in Gew.% erfasst werden (MKH Index = 1,6 Re + W +Mo).
Ein möglichst hoher MKH Index ist zur Bildung einer kriechbeständigen und hochtemperaturfesten
Legierung vorteilhaft. Der Anteil der Legierungselemente in der Matrix kann durch
Messungen mittels Atomsonde oder Transmissionselektronenmikroskop bestimmt werden.
[0031] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben
worden ist, ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
vielmehr sind Abwandlungen in der Weise möglich, dass einzelne Merkmale innerhalb
des angegebenen Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche verändert werden können.
Die Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale
mit ein.
1. Nickelbasislegierung für Hochtemperaturanwendungen, insbesondere zur Verwendung in
Strömungsmaschinen, mit einer chemischen Zusammensetzung, die in Gewichtsprozent umfasst:
Al |
3,7 bis 7,0 |
Co |
10 bis 20 |
Cr |
2,1 bis 7,2 |
Mo |
1,1 bis 3,0 |
Re |
5,7 bis 9,2 |
Ru |
3,1 bis 8,5 |
Ta |
4,1 bis 11,9 |
Ti |
0 bis 3,3 |
W |
2,1 bis 4,9 |
C |
0 bis 0,05 |
Si |
0 bis 0,1 |
Mn |
0 bis 0,05 |
P |
0 bis 0,015 |
S |
0 bis 0,001 |
B |
0 bis 0,003 |
Cu |
0 bis 0,05 |
Fe |
0 bis 0,15 |
Hf |
0 bis 0,15 |
Zr |
0 bis 0,015 |
Y |
0 bis 0,001 |
und Rest Nickel sowie unvermeidbare Verunreinigungen, wobei das Verhältnis der Anteile
von Ta zu Al in Gewichtsprozent größer oder gleich 1 und kleiner oder gleich 2 ist
und wobei das Verhältnis der Anteile von Co zu W in Gewichtsprozent größer oder gleich
2 und kleiner oder gleich 5 ist.
2. Nickelbasislegierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhältnis der Anteile von Co zu W in Gewichtsprozent kleiner oder gleich 4 ist.
3. Nickelbasislegierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhältnis der Anteile von W zu Mo in Gewichtsprozent größer oder gleich 1 und
kleiner oder gleich 4 ist.
4. Nickelbasislegierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhältnis der Anteile von Co zu Re in Gewichtsprozent größer oder gleich 1 und
kleiner oder gleich 2 ist.
5. Nickelbasislegierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nickelbasislegierung in Gewichtsprozent
5,0 bis 7,0 %, insbesondere 5,5 bis 6,0 % Al und/oder
10,5 bis 15,0 %, insbesondere 11,0 bis 12,0 % Co und/oder
4,0 bis 6,0 %, insbesondere 4,5 bis 5,5 % Cr und/oder
1,1 bis 2,5 %, insbesondere 1,1 bis 2,0 % Mo und/oder
5,5 bis 7,0 %, insbesondere 5,7 bis 6,5 % Re und/oder
3,1 bis 5,5 %, insbesondere 3,3 bis 5,0 % Ru und/oder
5,0 bis 9,0 %, insbesondere 5,5 bis 8,0 % Ta und/oder
0 bis 2,0 %, insbesondere 0,5 bis 2,0 %, vorzugsweise 1,1 bis 1,7 % Ti und/oder
3,0 bis 4,5 %, insbesondere 3,5 bis 4,5 % W aufweist.
6. Nickelbasislegierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichte der Legierung kleiner oder gleich 9,09 g/cm3, insbesondere kleiner oder gleich 8,94 g/cm3, vorzugsweise kleiner oder gleich 8,85 g/cm3, höchst vorzugsweise kleiner oder gleich 8,80 g/cm3 ist.
7. Nickelbasislegierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Legierung eine γ - Matrix und y' - Ausscheidungen umfasst, wobei der Anteil an
W und/oder Mo in der γ - Matrix größer ist als in den y' - Ausscheidungen.
8. Bauteil einer Strömungsmaschine, insbesondere eines Flugtriebwerks, welches eine Nickelbasislegierung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.
9. Bauteil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nickelbasislegierung einkristallin oder gerichtet erstarrt ausgebildet ist.