[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung und eine WC-Wirkstoffabgabevorrichtung
zur Anbringung in einer Toilettenschüssel.
[0002] Derartige Haltevorrichtungen, auch als "WC-Körbchen" bekannt, dienen dem Halten von
chemischen Zusammensetzungen, die in der Regel bei einem Spülvorgang zumindest teilweise
in das Spülwasser der Toilettenschüssel abgegeben werden. Solche Zusammensetzungen
werden im Folgenden als "Wirkstoffe" bezeichnet. Diese Wirkstoffe können zum einen
Reinigungsmittel darstellen, zum anderen aber auch weitere chemische Zusammensetzungen
enthalten, insbesondere Duftzusammensetzungen, die weniger in das Spülwasser, sondern
vielmehr (oftmals bevorzugt ausschließlich) an die Umgebungsluft der Toilettenschüssel,
also in einen Toilettenraum, abgegeben werden sollen. Das Reinigungsmittel wird in
das Spülwasser in der Regel bei Bedarf, d. h. bei einem Spülvorgang, abgegeben, während
Duftmittel einer Duftmitteleinheit auch kontinuierlich an die Umgebungsluft abgegeben
wird. Aus diesem Grund werden Reinigungs- und Duftmittel bei einigen aus der Praxis
bekannten Ausführungsformen in separaten Kammern vorgehalten. Beispiele hierfür zeigen
die
WO 2006/013322 A1 oder die
WO 2015/048657 A1. Aus der Praxis sind aber auch Varianten bekannt, die Reinigungs- und Duftmittel
in einer Zusammensetzung, d. h. in einem Wirkstoffformkörper in einer Kammer, kombinieren.
[0003] So ist eine Vorrichtung bekannt, die eine Vorderschale und eine Hinterschale umfasst,
die miteinander verbunden und gemeinsam mithilfe einer Aufhängevorrichtung im Rand
einer Toilettenschüssel aufgehängt werden können. Der Innenbereich der Haltevorrichtung
ist in mehrere separate Aufnahmebereiche unterteilt, nämlich in einen ersten Aufnahmebereich
zur Aufnahme einer Reinigungsmitteleinheit, einen zweiten Aufnahmebereich zur Aufnahme
einer Duftmitteleinheit und einen dritten Aufnahmebereich, wiederum zur Aufnahme einer
Reinigungsmitteleinheit. Diese Aufteilung in aneinandergrenzende Aufnahmebereiche
wird durch Zusammenklappen der Vorderschale und der Hinterschale realisiert, wobei
jeweils komplementär angeordnete Stege in der Vorder- und der Hinterschale für eine
Unterteilung in die drei Aufnahmebereiche sorgen.
[0004] Aktuell bekannte Haltevorrichtungen, wie in der
DE 10 2008 037 723 A1 oder der
US 2015/0167282 A1, sehen verschiedene runde, zum Beispiel kugelförmige oder zylindersymmetrische, Formen
für den enthaltenen Wirkstoff vor. Diese gepressten Formkörper haben den Vorteil,
dass sie von allen Seiten weitgehend gleichmäßig umspült werden und so die ursprüngliche
Form im Wesentlichen erhalten bleibt. Da dieser Effekt nur bei kugelförmigen oder
zylindersymmetrischen Formen eintritt, ist der geometrische Gestaltungsspielraum dieser
Wirkstoffformkörper stark beschränkt. Als nachteilig ist zudem anzuführen, dass runde
und insbesondere kugelförmige Körper aufwendiger in der Herstellung sind. Eckige Geometrien
der Wirkstoffformkörper verlieren jedoch schnell ihre Ausgangsform, da ihre Oberfläche
nicht gleichmäßig umspült wird.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Haltevorrichtung und eine WC-Wirkstoffabgabevorrichtung
für polygonale Wirkstoffformkörper bereitzustellen und deren Form beim Abspülen länger
zu erhalten.
[0006] Diese Aufgabe wird zum einen durch eine Haltevorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie eine
WC-Wirkstoffabgabevorrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß dient die Haltevorrichtung, das sogenannte WC-Körbchen, als Halterung
für Wirkstoffformkörper. Diese sind bevorzugt in Form von polygonalen Wirkstoffblöcken
ausgeführt und werden daher im Folgenden auch ohne Beschränkung der Allgemeinheit
auf diesen speziellen Formkörper als solche bezeichnet. Polygonal heißt dabei im Allgemeinen
vieleckig. Es werden also explizit keine kugelförmigen oder zylindrischen Formen umfasst,
sondern im Gegensatz dazu Formen wie beispielsweise Pyramiden, Rhomboeder, Quader
und/oder Würfel. Die Haltevorrichtung nimmt also die Wirkstoffblöcke in dafür vorgesehenen
Bereichen auf. Sie wird mit einer Aufhängevorrichtung an einem Rand einer Toilettenschüssel
angehängt. Die Aufhängevorrichtung hält sie also auch während eventueller Spülvorgänge
in ihrer Position. Zur Aufnahme der Wirkstoffblöcke umfasst die Haltevorrichtung zumindest
drei Körbchenkammern, also zumindest ein mittleres und zwei äußere. Der Begriff "Körbchenkammer"
beschreibt dabei eine kleine Kammer, also einen von Außenwänden umschlossenen Hohlraum,
mit korbartig über die Fläche verteilten Öffnungen. Im Folgenden werden die Bezeichnungen
"Körbchenkammer" und "Kammer" synonym verwendet. Beim Durchspülen dieser Kammern wird
pro Spülgang ein Teil eines in den Wirkstoffblöcken enthaltenen Wirk- und/oder Duftstoffs
gelöst und in der Toilettenschüssel zu Reinigungszwecken bzw. in den umgebenden Raum
zur Lufterfrischung freigesetzt.
[0008] Die Körbchenkammern sind in einer Längsrichtung nach Art einer im Wesentlichen geradlinigen
Kette nebeneinander angeordnet. Eine Körbchenkammer ist also jeweils zwischen den
benachbarten Körbchenkammern kettenartig aufgereiht und die Mittelpunkte der Kammern
sind im Wesentlichen nur in Längsrichtung verschoben. Dabei bedeutet "im Wesentlichen"
hier, dass sie gegebenenfalls höchstens eine leichte Krümmung aufweisen, bevorzugt
aber eine gerade Linie bilden. Die Längsrichtung wird somit als Achse durch die Mittelpunkte
der Körbchenkammern definiert und steht senkrecht zur Aufhängevorrichtung. In einem
bestimmungsgemäß in der Toilettenschüssel eingehängten Zustand der Haltevorrichtung
sind die Körbchenkammern über die Aufhängevorrichtung unterhalb entlang der unteren
Kante des Rands der Toilettenschüssel positioniert. Dabei bilden sie quasi eine Bogensehne
zur Toilettenschüssel. Mit "unterer Kante" ist hier der Vorsprung im inneren der Toilettenschüssel
gemeint, aus dem das Spülwasser austritt, im Gegensatz zum oberen Rand, auf dem die
Toilettenbrille aufliegt. Durch diese Positionierung werden die Körbchenkammern beim
Spülen vorteilhafterweise hauptsächlich von hinten durchströmt.
[0009] Die Körbchenkammern weisen jeweils einen im bestimmungsgemäß in der Toilettenschüssel
eingehängten Zustand der Haltevorrichtung nach unten weisenden Boden auf. Des Weiteren
haben sie jeweils eine Vorderwand, welche im bestimmungsgemäß in der Toilettenschüssel
eingehängten Zustand der Haltevorrichtung von der nächstliegenden Wand der Toilettenschüssel
abgewandt ist und welche Sichtöffnungen aufweist. Diese dienen zur Kontrolle des Verbrauchsstands
der Wirkstoffblöcke. Der Nutzer kann also durch diese Öffnungen visuell feststellen,
wie viel Wirkstoff noch vorhanden ist. Außerdem umfassen die Körbchenkammern eine
in Richtung der Aufhängevorrichtung weisende Deckenwand, welche sich von der Vorderwand
aus nach hinten nur bis in einen mittleren Bereich oberhalb des Bodens erstreckt und
eine von der Vorderwand abgewandte, also zur nächstliegenden Wand der Toilettenschüssel
weisende, Rückwand. Diese ist bevorzugt mit Wasserauslassöffnungen ausgestaltet. Sie
erstreckt sich zumindest bei einer mittleren Körbchenkammer vom Boden aus nach oben
zur Deckenwand hin nur bis in einen mittleren Bereich der Höhe der Vorderwand. Dadurch
verbleibt in einem rückseitigen oberen Bereich, d. h. dem Kantenbereich, der Körbchenkammern
jeweils ein Ausschnitt als Wassereinlass, der sich von der Hinterkante der Deckenwand
bis zur Oberkante der Rückwand erstreckt.
[0010] Zwei in der Kette außen angeordnete Körbchenkammern weisen jeweils an ihren äußeren
Seiten äußere Seitenwände auf. Diese verbinden auf eben den Seiten, die nicht zu den
mittleren Körbchen weisen, den Boden, die Deckenwand, die Vorderwand und die Rückwand
und erstrecken sich auch im Bereich seitlich des Wassereinlasses jeweils als seitlicher
Spritzschutz. Anders als bei den aus der Praxis bekannten Ausführungsformen, wird
hierdurch der Wassereintrag an den äußeren Seiten reduziert. Die Körbchenkammern sind
also im Wesentlichen zu allen Seiten von Wänden umschlossen. Eine Ausnahme hiervon
bildet der ausgeschnittene Bereich der gedachten hinteren Oberkante, in dem sich der
Wassereinlass befindet.
[0011] Eine erfindungsgemäße WC-Wirkstoffabgabevorrichtung umfasst eine erfindungsgemäße
Haltevorrichtung und darin angeordnet eine Anzahl von Wirkstoffformkörpern. Dabei
befindet sich je ein Wirkstoffblock in einer Körbchenkammer, wie oben bereits ausgeführt.
Durch den Wassereinlass strömt beim Spülen die Hauptmenge des Wassers die Körbchenkammer
ein. Dort wird sie an dem Wirkstoffblock vorbeigeführt, und löst dessen Wirkstoffe
mit der Zeit vor allem von der Hinterseite. Dadurch bleibt die vordere Sichtseite
länger erhalten, was den optischen Eindruck verbessert. Im Gegensatz zu den aus der
Praxis bekannten WC-Körbchen sind jedoch erfindungsgemäß die äußeren Seiten zur Verminderung
des von dort einströmenden Wassers weiter hochgezogen und als Spritzschutz ausgebildet.
Besonders an den äußeren Seiten der WC-Wirkstoffabgabevorrichtung kommt es sonst nämlich
zu einem größeren Wasserdurchfluss, d. h. auch zu einem größeren Abtrag des Wirkstoffblocks.
Denn hier grenzt die Haltevorrichtung, wie oben beschrieben gleich einer Bogensehne
an den Rand der Toilettenschüssel. Zudem wird das Spülwasser in der WC-Schüssel in
der Regel zentral von hinten zugegeben und strömt dann horizontal unter dem Rand entlang,
so dass der Wasserschwall überwiegend seitlich auf das Körbchen trifft. Durch eine
Verringerung dieses überdurchschnittlich hohen Wassereintrags werden auch die äußeren
Wirkstoffblöcke gleichmäßiger angeströmt und verbraucht, sodass insbesondere die von
vorne sichtbare Form länger erhalten bleibt. Dies hat neben optischen Vorzügen vor
allem auch den Vorteil, dass die Wirkstoffblöcke insgesamt koinzidenter vollständig
abgenutzt werden und somit effizienter einsetzbar sind. Denn so kann der Verbraucher
vorteilhafterweise bequem die komplette Haltevorrichtung austauschen, ohne lange warten
zu müssen, bis eventuell alle Wirkstoffreste gelöst sind.
[0012] Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei
die Patentansprüche einer bestimmten Kategorie auch gemäß den abhängigen Ansprüchen
einer anderen Kategorie weitergebildet sein können und Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele
zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden können.
[0013] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Körbchenkammern
als Einzelkörbchen mit jeweils zwei die Rückwand und die Vorderwand verbindenden Seitenwänden
ausgebildet. Das heißt, sie haben jeweils eigene Wände und sind von den Nachbarkörbchen
getrennt. Diese Trennung erfolgt also durch einen tatsächlichen Abstand benachbarter
Körbchenkammern und nicht bloß wie bei einem einzelnen großen Körbchen durch eine
Trennwand. Die Körbchenkammern wie auch die Wirkstoffblöcke können grundsätzlich unterschiedliche
Formen und Größen haben; bevorzugt sind jedoch einheitliche Geometrien und Abmessungen.
Denn dies vereinfacht vorteilhafterweise den Herstellungsprozess.
[0014] Erfindungsgemäß sind vorzugsweise benachbarte Einzelkörbchen jeweils durch einen
Steg miteinander verbunden. Die Stege sind dabei bevorzugt im Bereich einer mittleren
Höhe der Kammern angeordnet und separieren die einzelnen Körbchenkammern voneinander.
[0015] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung erstrecken
sich die äußeren Seitenwände der außen angeordneten Körbchenkammern auch im Bereich
seitlich des Wassereinlasses jeweils nach oben über die Rückwand hinaus bis zur Deckenwand
und nach hinten über die Deckenwand hinaus bis zur Rückwand. Dies begrenzt den seitlichen
Wassereintrag weiter unter Einhaltung der gegebenen Körbchenhöhe und fördert so eine
gleichmäßige Abtragsgeschwindigkeit auf den Seiten des Wirkstoffblocks. Die Abtragsgeschwindigkeit
bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoffblock gelöst und fortgespült
- also abgetragen - wird.
[0016] Bevorzugt hat eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung zumindest vier in einer Kette
nebeneinander angeordnete Körbchenkammern, wie weiter oben beschrieben.
[0017] Die bevorzugte Länge einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung in Längsrichtung beträgt
mindestens 9 cm, besonders bevorzugt mindestens 12 cm. Dadurch kann ein weiter Bereich
der Toilettenschüssel mit Wirkstoff versorgt werden.
[0018] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Körbchenkammern jeweils als
zwei Halbschalen ausgebildet. Alle Kammern sind also in einer vertikal und in Längsrichtung
verlaufenden Schnittebene im Wesentlichen mittig geteilt. Vorzugsweise sind auch die
Stege an dieser Mittelebene zweigeteilt und verbinden so jeweils in Längsrichtung
benachbarte Halbschalen miteinander. Die Halbschalen sind über ein Filmscharnier im
Bereich des Bodens verbunden. Durch diese Bauform ist es möglich, die gesamte Haltevorrichtung
in einem Spritzgussverfahren einteilig zu erstellen. In einem weiteren Fertigungsschritt
können dann die Halbschalen einerseits der Schnittebene mit den Wirkstoffblöcken befüllt
und mit Hilfe des Filmscharniers einfach mit den Halbschalen andererseits der Schnittebene
zusammengeklappt werden.
[0019] Die Rückwand eines weiteren Beispiels für eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung
erstreckt sich bei allen mittleren Körbchenkammern vom Boden aus nach oben zur Deckenwand
hin nur bis in einen mittleren Bereich der Vorderwand. Die Rückwand ist also mit anderen
Worten im Wesentlichen parallel zur Vorderwand und ungefähr halb so hoch wie diese
- bevorzugt 45 bis 70%, ganz besonders bevorzugt 55 bis 65 %, der Höhe der Vorderseite.
Hierdurch kann die Abtragsgeschwindigkeit für die Wirkstoffblöcke weiter angeglichen
werden.
[0020] Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Rückwand
der äußeren Körbchenkammern auf einer den mittleren Körbchenkammern zugewandten Seite
vom Boden aus nach oben zur Deckenwand hin nur bis in einen mittleren Bereich der
Vorderwand. Von dort beginnend und nach außen hin ansteigend erstreckt sie sich weiter
bis in etwa, vorzugsweise genau, zur Höhe der äußeren Seitenwand. Mit anderen Worten
ist auch diese Rückwand parallel zur Vorderwand und beginnt an der Innenseite in etwa
halb so hoch wie die Vorderwand, also bevorzugt ebenso hoch wie bei den inneren Körbchenkammern,
d. h. bevorzugt 45 bis 70%, ganz besonders bevorzugt 55 bis 65 %, der Höhe der Vorderseite.
Dann wird ihre Kante allerdings bis hinauf in den Bereich der Oberkante der Seitenwand
geführt, sodass Rückwand und Seitenwand bevorzugt plan abschließen. Durch diese Ausgestaltung
wird zusätzlich die Wasserdurchströmung in den Außenbereichen verringert, was wiederum
weiter die Abtragsgeschwindigkeit zwischen Außen- und Innenseite bei den äußeren Wirkstoffblöcken
angleicht.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen
Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren sind
in der Regel nicht maßstäblich. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer WC-Wirkstoffabgabevorrichtung
mit einem Ausführungsbeispiel einer Haltevorrichtung und darin angeordneten Wirkstoffblöcken,
Figur 2 eine Rückansicht der Haltevorrichtung aus Figur 1,
Figur 3 eine Frontalansicht der Haltevorrichtung aus Figur 1 und
Figur 4 eine Draufsicht auf die Haltevorrichtung aus Figur 1 mit schematisch angedeutetem
Teil eines Toilettenschüsselrands.
[0022] Die Figuren werden im Folgenden gemeinsam beschrieben, da sie alle im Wesentlichen
lediglich mehrere Ansichten eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
1 zeigen. Diese umfasst hier eine Aufhängevorrichtung 4 und vier nach Art einer linearen
Kette aneinandergereihte Einzelkörbchen 5, 6 in Form von Einzelkörbchen. Zwei Einzelkörbchen
befinden sich an den Enden der Kette und bilden die äußeren Einzelkörbchen 6. Die
übrigen beiden sind zwischen letzteren angeordnet und werden somit als innere Einzelkörbchen
5 bezeichnet. Die Aufhängevorrichtung 4 ist hier als biegbarer Bügel ausgebildet,
der an eine Toilettenschüssel 3 angeklemmt werden kann. Sie ist über ein Verbindungselement
an den beiden mittleren Einzelkörbchen 5 befestigt.
[0023] Die Einzelkörbchen 5, 6 sind im Wesentlichen quaderförmig und weisen somit 6 Seitenflächen
auf. Alle Seitenflächen sind hier als ebene Wände ausgeführt, die lediglich leichte
Abrundungen in Kantenbereichen aufweisen. In einer alternativen Ausführungsform können
sie aber auch beispielsweise leicht gekrümmt gefertigt sein. Die Wände umschließen
einen ebenfalls quaderförmigen Hohlraum. Zur Definition der Orientierung der Wände
wird insbesondere auf Figur 4 verwiesen; denn hier ist beispielhaft eine betriebsgemäße
Anordnung aus Toilettenschüssel 3 und Haltevorrichtung 1 dargestellt. Jeweils eine
Deckenwand 10 weist in Richtung der Aufhängevorrichtung 4. Ihr gegenüber befindet
sich je ein Boden 7. Je eine Rückwand 11 weist in Richtung der Toilettenschüssel 3.
Ihr gegenüber befindet sich jeweils eine Vorderwand 8. Die übrigen Wände sind Seitenwände
13, 14, wobei die Haltevorrichtung 1 durch die äußeren Seitenwände 14 zu den Seiten
hin als Einheit abgeschlossen wird.
[0024] Die Vorderwand 8 hat eine quadratische Fläche, die propellerförmige Sichtöffnungen
9 aufweist. Allerdings können diese Öffnungen in jeder anderen Form gestaltet sein.
Entscheidend ist dabei nur, dass durch die Sichtöffnungen der Verbrauchsstand des
Wirkstoffs kontrolliert werden kann. Die Deckenwand 10 erstreckt sich von der Vorderwand
8 aus in Richtung Rückwand 11 nur in etwa bis zur Mitte der Einzelkörbchen 5, 6 oberhalb
des Bodens 7. Die Rückwand 11 reicht bei den inneren Einzelkörbchen 5 vom Boden 7
aus nach oben zur Deckenwand 10 hin nur bis etwas über die Höhe der Mitte der Vorderwand
8, z. B. in etwa 60% der Höhe. Sie weist hier vertikale Streifen als Wasserauslassöffnungen
21 auf. Genauso gut sind aber auch andere Formen möglich. Die Rückwände der äußeren
Einzelkörbchen 6 beginnen auf den Innenseiten genauso wie bei den inneren Einzelkörbchen
5 etwas über der Höhe der Körbchenmitte. Allerdings wird hier die Rückwand 11 von
der Innenseite nach außen hin in einem Bogen hinauf bis zur Höhe der Deckenwand 10
geführt. Die inneren Seitenwände 14 erstrecken sich in der vorderen Hälfte der Einzelkörbchen
5, 6 über deren gesamte Höhe. Zur hinteren Hälfte hin ergibt sich eine Stufe in den
inneren Seitenwänden 14, sodass sie hier nur noch etwas mehr als die halbe Höhe aufweisen
und somit plan an die Rückwand 11 anschließen. Diese Stufe haben die äußeren Seitenwände
13 nicht, sie erstrecken sich vollständig über die gesamte Höhe der äußeren Einzelkörbchen
6, sodass auch sie plan an die hochgezogenen Rückwände der äußeren Einzelkörbchen
6 anschließen. Durch diese Form der Einzelkörbchen 5, 6 ergibt sich im hinteren oberen
Bereich jeweils ein Ausschnitt 12, der als großflächiger Wassereinlass dient. Dieser
ist bei den inneren Einzelkörbchen 5 größer und erfährt bei den äußeren Einzelkörbchen
6 durch die hochgezogene Rückwand 11 eine Verkleinerung.
[0025] Wie eingangs beschrieben sind die Einzelkörbchen 5, 6 nach Art einer linearen Kette
angeordnet. Das heißt, ihre Mittelpunkte befinden sich auf einer Geraden, die eine
Längsrichtung LR definiert. Entlang dieser Kette sind benachbarte Einzelkörbchen 5,
6 über Stege 15 verbunden, die sowohl vertikal als auch in Richtung von Vorderwand
8 zu Rückwand 11 mittig in Bezug auf die inneren Seitenwände 14 der Einzelkörbchen
5, 6 angeordnet sind. Das gesamte Ausführungsbeispiel weist eine Spiegelsymmetrie
zu einer Mittelebene auf. Diese Mittelebene bezeichnet dabei eine mittig durch die
Vorrichtung verlaufende Ebene, die senkrecht auf der Längsrichtung LR steht. Die Ausdehnung
der Vorrichtung in der Längsrichtung LR beträgt etwas mehr als 12 cm.
[0026] Die Einzelkörbchen 5, 6 sind zusätzlich als Halbschalen ausgebildet und an einer
Schnittebene in vordere Halbschale 16 und hintere Halbschale 17 zweigeteilt. Dabei
erstreckt sich die Schnittebene senkrecht zur Richtung von Vorderwand 8 zu Rückwand
11 und in der Mitte der Einzelkörbchen 5, 6. Die Stege 15 werden ebenfalls durch die
Schnittebene halbiert, sodass jede Steghälfte weiterhin benachbarte Einzelkörbchen
5, 6 in Längsrichtung LR miteinander verbindet. Die aus vorderer Halbschale 16 und
hinterer Halbschale 17 entstehenden Paare sind im Bereich des Bodens 7 über ein Filmscharnier
18 klappbar verbunden. In geschlossener Position sind sie durch Raststifte 19 befestigt,
die im Bereich der Stege in korrespondierende Rastöffnungen eingreifen. Alternativ
können auch beispielsweise Spreiznieten oder Druckknöpfe als Befestigung genutzt werden.
Dabei können sich alle Raststifte auf einer Seite befinden, die Stifte und Öffnungen
können aber auch beispielsweise alternierend angeordnet sein. Vorteilhaft an dieser
Bauform ist, dass sie einteilig in einem Spritzgussverfahren gefertigt werden kann.
Nach dem Spritzguss kann bei der Herstellung einfach pro Einzelkörbchen 5, 6 ein Wirkstoffformkörper
2 eingelegt werden. Die Halbschalen werden dann zusammengeklappt und über die Arretierungen
verschlossen.
[0027] In Figur 1 beinhalten die Einzelkörbchen 5, 6 jeweils einen dieser Wirkstoffformkörper
2, der hier als quaderförmigen Wirkstoffblock mit quadratischer Grundfläche ausgeführt
ist. Der Wirkstoffblock kann dabei eine Kombination aus Duftstoff und Reinigungsmittel
enthalten. Ebenso ist es aber auch möglich Duftstoff und Reinigungsmittel separiert
in unterschiedlichen Einzelkörbchen zu deponieren. Figur 1 stellt insgesamt ein Ausführungsbeispiel
für eine erfindungsgemäße WC-Wirkstoffabgabevorrichtung 20 dar. Im Betriebszustand
ist sie in eine Toilettenschüssel 3 eingehängt, sodass sie beim Spülvorgang durchspült
und dadurch der in den Wirkstoffblöcken enthaltene Wirkstoff freigesetzt wird. Durch
die vorteilhafte erfindungsgemäße Form wird der in den äußeren Bereichen der äußeren
Einzelkörbchen 6 verhältnismäßig starke Wasserdurchfluss verringert. Dadurch wird
insgesamt eine gleichmäßigere Abtragsgeschwindigkeit der Wirkstoffblöcke erreicht,
sodass deren Form möglichst lange optisch ansprechend erhalten wird und die Wirkstoffblöcke
möglichst gleichzeitig vollständig verbraucht sind.
[0028] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Vorrichtungen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt,
welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. So kann es aus Endverpackungsgründen günstig sein nicht
die gesamte Haltevorrichtung einteilig zu fertigen, sondern beispielsweise die Aufhängevorrichtung
getrennt herzustellen und nachträglich zum Beispiel vom Verbraucher anbringen zu lassen.
Außerdem könnte die Aufhängevorrichtung mit einer Rastung versehen sein, sodass sie
an unterschiedliche Toilettenschüsseln angepasst werden kann. Weiterhin schließt die
Verwendung der unbestimmten Artikel "ein" bzw. "eine" nicht aus, dass die betreffenden
Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Wirkstoffformkörper
- 3
- Toilettenschüssel
- 4
- Aufhängevorrichtung
- 5
- innere Körbchenkammer, inneres Einzelkörbchen
- 6
- äußere Körbchenkammer, äußeres Einzelkörbchen
- 7
- Boden
- 8
- Vorderwand
- 9
- Sichtöffnungen
- 10
- Deckenwand
- 11
- Rückwand
- 12
- Ausschnitt
- 13
- äußere Seitenwände
- 14
- Seitenwände
- 15
- Steg
- 16
- vordere Halbschale
- 17
- hintere Halbschale
- 18
- Filmscharnier
- 19
- Arretierung
- 20
- WC-Wirkstoffabgabevorrichtung
- 21
- Wasserauslassöffnung
- LR
- Längsrichtung
1. Haltevorrichtung (1) zur Halterung von Wirkstoffformkörpern (2) in einer Toilettenschüssel
(3) mit einer Aufhängevorrichtung (4), welche ausgebildet ist, um die Haltevorrichtung
(1) an einem Rand der Toilettenschüssel (3) anzuhängen, und mit zumindest drei Körbchenkammern
(5, 6) jeweils zur Aufnahme eines Wirkstoffformkörpers (2),
wobei die Körbchenkammern (5, 6) in einer Längsrichtung nebeneinander angeordnet sind,
sodass sie in einem bestimmungsgemäß in der Toilettenschüssel (3) eingehängten Zustand
der Haltevorrichtung (1) im Wesentlichen unterhalb entlang der Unterkante des Rands
der Toilettenschüssel (3) nach Art einer geradlinigen Kette nebeneinander positioniert
sind,
und wobei die Körbchenkammern (5, 6) jeweils
- einen im bestimmungsgemäß in der Toilettenschüssel (3) eingehängten Zustand der
Haltevorrichtung (1) nach unten weisenden Boden (7),
- eine Vorderwand (8), welche im bestimmungsgemäß in der Toilettenschüssel (3) eingehängten
Zustand der Haltevorrichtung (1) von der nächstliegenden Wand der Toilettenschüssel
(3) abgewandt ist und welche Sichtöffnungen (9) aufweist,
- eine in Richtung der Aufhängevorrichtung (4) weisende Deckenwand (10), welche sich
von der Vorderwand (8) aus nach hinten nur bis in einen mittleren Bereich oberhalb
des Bodens (7) erstreckt,
- eine von der Vorderwand (8) abgewandte Rückwand (11), welche sich zumindest bei
einer mittleren Körbchenkammer (5) vom Boden (7) aus nach oben zur Deckenwand (10)
hin nur bis in einen mittleren Bereich der Vorderwand (8) erstreckt, aufweisen, sodass
in einem rückseitigen oberen Bereich der Körbchenkammern (6) jeweils ein Ausschnitt
(12) als Wassereinlass verbleibt, der sich von der Hinterkante der Deckenwand (10)
bis zur Oberkante der Rückwand (11) erstreckt,
und wobei zwei in der Kette außen angeordnete Körbchenkammern (6) jeweils an ihren
äußeren Seiten den Boden (7), die Deckenwand (10), die Vorderwand (8) und die Rückwand
(11) verbindende äußere Seitenwände (13) aufweisen, die sich auch im Bereich seitlich
des Wassereinlasses jeweils als seitlicher Spritzschutz erstrecken.
2. Haltevorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Körbchenkammern (5, 6) als Einzelkörbchen
mit jeweils zwei die Rückwand (11) und die Vorderwand (8) verbindenden Seitenwänden
(13, 14) ausgebildet sind.
3. Haltevorrichtung (1) gemäß Anspruch 2, wobei benachbarte Einzelkörbchen jeweils durch
einen Steg (15) miteinander verbunden sind.
4. Haltevorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei sich die äußeren
Seitenwände (13) der außen angeordneten Körbchenkammern (6) auch im Bereich seitlich
des Wassereinlasses jeweils nach oben über die Rückwand (11) hinaus bis zur Deckenwand
(10) und nach hinten über die Deckenwand (10) hinaus bis zur Rückwand (11) erstrecken.
5. Haltevorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche mit zumindest vier nebeneinander
angeordneten Körbchenkammern (5, 6).
6. Haltevorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Länge in Längsrichtung
(LR) mindestens 9 cm, vorzugsweise mehr als 12 cm, beträgt.
7. Haltevorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Körbchenkammern
(5, 6) jeweils als zwei Halbschalen (16,17) ausgebildet sind, die ein Filmscharnier
(18) im Bereich des Bodens (7) verbindet.
8. Haltevorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei sich die Rückwand
(11) bei allen mittleren Körbchenkammern (5) vom Boden (7) aus nach oben zur Deckenwand
(10) hin nur bis in einen mittleren Bereich der Vorderwand (8) erstreckt.
9. Haltevorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei sich die Rückwand
(11) der äußeren Körbchenkammern (6) beginnend auf einer den mittleren Körbchenkammern
(5) zugewandten Seite vom Boden (7) aus nach oben zur Deckenwand (10) hin nur bis
in einen mittleren Bereich der Vorderwand (8) erstreckt und sich die Rückwand (11)
nach außen hin ansteigend bis in etwa zur Höhe der äußeren Seitenwand (13) erstreckt.
10. WC-Wirkstoffabgabevorrichtung (20) mit einer Haltevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 9 und eine Anzahl darin angeordneter Wirkstoffformkörper (2).