[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Zusammenbauen
von Glastafeln zu Isolierglasscheiben, in denen jeweils wenigstens zwei Glastafeln
von einem längs ihrer Kanten verlaufenden rahmenförmigen Abstandhalter auf Abstand
voneinander gehalten und miteinander verklebt sind. Die Vorrichtung enthält eine erste
und eine zweite Pressplatte mit jeweils einer Pressfläche sowie eine den Pressplatten
zugeordnete Presseinrichtung zum Pressen einer zwischen den Pressflächen positionierbaren
Isolierglasscheibe. Die Pressflächen sind einander zugewandt an den aufrechten Pressplatten
angeordnet. Zwei aufrecht stehende Glastafeln werden der Vorrichtung zugeführt. Vor
dem Zuführen der Glastafeln wird ein rahmenförmiger Abstandhalter längs der Kanten
einer Glastafel aufgeklebt, welcher die beiden Glastafeln in der fertigen Isolierglasscheibe
auf Abstand hält. Wenigstens eine der Pressplatten weist Mittel zum Festhalten einer
Glastafel an ihrer Pressfläche auf. Die Pressplatten sind zueinander abstandsveränderlich,
so dass zwei Glastafeln mit einem dazwischen liegenden Abstandhalter von den Pressflächen
zusammengepresst werden können, um die Isolierglasscheibe zu bilden.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind aus der
WO 03/014511 A1 bekannt, wobei die Mittel zum Festhalten einer Glastafel an einer Pressfläche durch
Mittel zum Ansaugen der Glastafel an die Pressplatte gebildet werden. Die bekannte
Vorrichtung hat ein stationäres Grundgestell, an welchem eine der Pressplatten senkrecht
zu den Pressflächen verschiebbar angeordnet ist, während die andere Pressplatte unbeweglich
mit dem Grundgestell verbunden ist. Die Pressplatten sind zur Veränderung ihres Abstandes
und zum Gegeneinanderpressen in der Nachbarschaft ihrer vier Ecken durch synchron
betätigbare Verstell- und Presseinrichtungen verbunden, welche als Druckmittelzylinder
oder Spindeln ausgebildet sind. Die bewegliche Pressplatte kann dabei nicht nur parallel
zur feststehenden Pressplatte bewegt werden, sondern ihr gegenüber auch ein wenig
schräg gestellt werden.
[0003] Aus dem
italienischen Patent Nr. 1 141 769 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, wobei
beide Pressplatten senkrecht zu ihren Pressflächen verschiebbar am Grundgestell angeordnet
sind, so dass ihr gegenseitiger Abstand durch eine angetriebene Verstelleinrichtung
veränderbar ist. Eine von der Verstelleinrichtung getrennte Presseinrichtung ist an
einer der Pressplatten angebracht und wird, nachdem die beiden Pressplatten durch
die Verstelleinrichtung zusammengefahren wurden, mit der anderen Pressplatte gekoppelt,
um die beiden zwischen den Pressflächen angeordneten Glastafeln mit dem dazwischen
liegenden Abstandhalter zusammenzupressen.
[0004] Außerdem sind aus der industriellen Anwendung ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bekannt, wobei zwei unterschiedlich große Glastafeln zu
einer Isolierglasscheibe zusammengebaut werden. Isolierglasscheiben, bei welchen eine
Glastafel kleiner als die andere Glastafel ist, werden auch als "Stufenscheiben" oder
"gestufte Scheiben" bezeichnet. Je nach Anwendungsfall kann eine der Glastafeln nur
in einer Richtung kleinere Abmessungen als die andere Glastafel haben; dann lassen
sich einseitig oder an zwei gegenüber liegenden Seiten gestufte Isolierglasscheiben
herstellen. Eine der Glastafeln kann aber auch entlang ihres gesamten Randes kleinere
Abmessungen als die andere Glastafel haben; damit lassen sich allseitig gestufte,
insbesondere an allen vier Kanten einer rechteckigen Scheibe gestufte Isolierglasscheiben
herstellen. Stufenscheiben werden beispielsweise für eine Verglasung von Gebäudefassaden
oder auch von Wintergärten eingesetzt, um auf der Außenseite der aus mehreren Scheiben
zusammengesetzten Glasfläche ein nahezu unterbrechungsfrei durchgehendes Erscheinungsbild
zu erreichen. Die größere Glastafel der Isolierglasscheibe weist dabei nach außen
und überdeckt Träger- oder Halteeinrichtungen, welche zwischen den einzelnen Isolierglasscheiben
angeordnet sind.
[0005] In industriellen Anlagen zur Herstellung von großen Isolierglasscheiben werden die
Glastafeln bzw. Isolierglasscheiben von Waagerechtförderern aufrecht stehend durch
mehrere Stationen der Anlage transportiert, wobei sie mit ihrer Unterkante auf dem
Waagerechtförderer stehen, beispielsweise auf einem Riemen oder auf Rollen. Dabei
hat sich weltweit heute eine Transportstreckenhöhe weitgehend durchgesetzt, bei welcher
die Waagerechtförderer die Scheiben mit ihrer Unterkante in einer Höhe von etwa 500
mm über dem Fußboden transportieren. Große Isolierglasscheiben weisen beispielsweise
eine Breite von mehr als 2,3 m und eine Länge von mehr als 5 m auf, sie können aber
durchaus auch eine Breite von 3,3 m und eine Länge von 9 m haben.
[0006] Mit den bekannten Vorrichtungen lassen sich problemlos Stufenscheiben herstellen,
welche an bis zu drei ihrer vier Kanten eine Stufe aufweisen. Die vierte Kante der
Isolierglasscheibe ist die Unterkante, mit welcher die Glastafeln auf dem Waagerechtförderer
aufstehen. An dieser unteren Kante lässt sich beim Zusammenbauen der Glastafeln mit
den bekannten Vorrichtungen nicht ohne weiteres eine Stufe erzeugen.
[0007] Aus der industriellen Anwendung ist ferner bekannt, in einer Zusammenbau-Vorrichtung
der eingangs genannten Art am unteren Rand der Pressplatten eine Hubeinrichtung für
die Glastafeln anzuordnen. Diese Hubeinrichtungen können eine der Glastafeln, welche
einer Pressplatte zugeführt wurde, anheben und ihre Unterkante von dem Waagerechtförderer
abheben, so dass diese nicht mehr auf dem Waagerechtförderer aufsteht. Mit den bekannten
Hubeinrichtungen lässt sich somit eine kleinere Glastafel relativ zu der Pressplatte
verschieben und so positionieren, dass ihr Rand nach dem Zusammenbau innerhalb des
Randes der größeren Glastafel und in einem Abstand zu dem Rand der größeren Glastafel
verläuft, so dass die Isolierglasscheibe also allseitig gestuft ist.
[0008] Durch die Transportstreckenhöhe von etwa 500 mm über dem Fußboden ist der vorhandene
Bauraum für die genannte Hubeinrichtung zum Anheben einer Glastafel, welcher zwischen
dem Fußboden und dem unteren Rand der Pressplatten zur Verfügung steht, begrenzt.
Dadurch ist auch ihr maximal erreichbarer Hub begrenzt. Die bekannten kurzhubigen
Hubeinrichtungen ermöglichen ein Anheben der kleineren Glastafel vom Waagerechtförderer
um etwa 100 mm. Mit den bekannten Vorrichtungen lassen sich somit in der industriellen
Fertigung lediglich vierfach gestufte Isolierglasscheiben herstellen, welche an der
unteren Kante eine Stufe von höchstens etwa 100 mm aufweisen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Vorrichtung zum Zusammenbauen von Glastafeln zu allseitig gestuften Isolierglasscheiben
zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Die Erfindung betrifft das Zusammenbauen von Glastafeln zu Isolierglasscheiben in
einer Vorrichtung, welche insbesondere Teil einer industriellen Anlage mit mehreren
Stationen ist, in welcher Glastafeln und Isolierglasscheiben aufrecht stehend und
geradlinig durch die Stationen der Anlage transportiert werden. Insbesondere stehen
die Glastafeln und die Isolierglasscheiben dabei nicht exakt senkrecht, sondern stehen
um einige Grad, insbesondere 3° bis 10°, gegenüber der Lotrechten geneigt. Eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Zusammenbauen von Glastafeln enthält zwei aufrecht angeordnete Pressplatten
mit jeweils einer Pressfläche. Im Folgenden wird eine der beiden Pressplatten als
"erste Pressplatte" und die andere der beiden als "zweite Pressplatte" bezeichnet.
[0012] Die Pressflächen sind einander zugewandt an den, insbesondere aufrecht stehenden,
Pressplatten angeordnet. Die Pressflächen sind im Wesentlichen rechteckig und eben,
und können insbesondere auch parallel zueinander angeordnet sein. Eine der Pressplatten,
insbesondere die zweite Pressplatte, ist gegenüber der Lotrechten leicht zu ihrer
der Pressfläche abgewandten Seite geneigt, so dass eine an ihre Pressfläche angelehnte
Glastafel nicht umkippt und von selbst stehen bleibt.
[0013] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Zusammenbauen von Glastafeln zu Isolierglasscheiben,
insbesondere in einer vorgenannten Vorrichtung, bei welchem der ersten Pressplatte
eine erste Glastafel zugeführt und an deren Pressfläche angelegt wird und bei welchem
der zweiten Pressplatte, insbesondere nachfolgend, eine weitere Glastafel zugeführt
und an deren Pressfläche angelegt wird. Auf wenigstens eine der Glastafeln, insbesondere
auf die zweite und jede weitere Glastafel, wird - bevor sie zu der jeweiligen Pressplatte
zugeführt wird - ein längs ihrer Kanten verlaufender rahmenförmiger Abstandhalter
aufgeklebt. Eine der Glastafeln ist kleiner als die andere Glastafel, damit eine gestufte
Isolierglasscheibe daraus hergestellt werden kann, bei welcher der Rand der kleineren
Glastafel innerhalb des Randes der größeren Glastafel und allseitig in einem Abstand
zu dem Rand der größeren Glastafel verläuft. Je nach Ausgestaltung kann die kleinere
Glastafel als erste Glastafel der ersten Pressplatte oder als weitere Glastafel der
zweiten Pressplatte zugeführt werden.
[0014] Wenigstens eine der Pressplatten weist Mittel zum Festhalten einer Glastafel an ihrer
Pressfläche auf, so dass eine an diese Pressfläche angelegte Glastafel dort festgehalten
werden kann. Die Mittel zum Festhalten der Glastafel an der Pressfläche können insbesondere
durch Mittel zum Ansaugen der Glastafel an die Pressfläche gebildet werden. Die Mittel
zum Festhalten einer Glastafel an der Pressfläche sind wenigstens der Pressplatte
zugeordnet, an welche die kleinere Glastafel angelegt wird, um diese dort festzuhalten.
Anschließend wird die Pressplatte mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel
relativ zu der anderen Pressplatte, und damit auch relativ zu der dort anliegenden
größeren Glastafel, verschoben, so dass der Rand der kleineren Glastafel zur Bildung
einer an allen Kanten gestuften Isolierglasscheibe innerhalb des Randes der größeren
Glastafel verläuft. Die beiden Pressplatten sind in einer ersten Raumrichtung und
in einer zweiten Raumrichtung, insbesondere in den Raumrichtungen unabhängig voneinander,
relativ zueinander verschiebbar angeordnet. Dabei kann eine der beiden Pressplatten
in der ersten und in der zweiten Raumrichtung verschiebbar sein. Es können aber auch
beide Pressplatten jeweils in eine Raumrichtung oder in beide Raumrichtungen verschiebbar
sein. Die erste Raumrichtung verläuft quer, insbesondere senkrecht, zu den Pressflächen
der Pressplatten, also etwa horizontal. Der gegenseitige Abstand der Pressplatten
ist durch ein Verschieben von zumindest einer der Pressplatten in der ersten Raumrichtung
veränderbar. Die zweite Raumrichtung verläuft quer, insbesondere senkrecht, zur ersten
Raumrichtung und kann entlang einer der Pressflächen, also etwa vertikal, verlaufen.
Die zweite Raumrichtung kann insbesondere parallel zu einer der Pressflächen verlaufen.
[0015] Während der Verschiebung der Pressplatte mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel
in der zweiten Raumrichtung werden die Pressplatten in einem Abstand zueinander gehalten,
so dass der bereits auf der einen Glastafel aufgeklebte rahmenförmige Abstandhalter
die andere Glastafel nicht berührt. Die Pressplatten werden insbesondere parallel
zueinander in der zweiten Raumrichtung verschoben. Nach dieser Verschiebung der Pressplatte
mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel, wenn die kleinere Glastafel die
zur Bildung der Stufen entlang ihres Randes benötigte Position in Bezug auf die größere
Glastafel erreicht hat, wird der Abstand der beiden Pressplatten durch Verschieben
von zumindest einer der beiden Pressplatten verringert, so dass die beiden Glastafeln
mit dem dazwischen liegenden Abstandhalter zu einer Isolierglasscheibe zusammengefügt
und gegeneinander gepresst werden. Die Vorrichtung enthält eine den Pressplatten zugeordnete
Presseinrichtung zum Pressen der Glastafeln und des Abstandhalters beziehungsweise
einer zwischen den Pressflächen positionierbaren und/oder zusammengefügten Isolierglasscheibe.
Die Pressplatten können zur Veränderung ihres gegenseitigen Abstandes in der Nachbarschaft
ihrer vier Ecken durch synchron betätigbare Verstelleinrichtungen verbunden sein.
Diese Verstelleinrichtungen können in an sich bekannter Weise ausgestaltet sein und
können gleichzeitig als Presseinrichtung zum Gegeneinanderpressen der beiden Pressplatten
dienen. Die Presseinrichtung kann mit beiden Pressplatten gekoppelt sein. Es kann
jedoch auch eine von der Verstelleinrichtung zur Abstandsänderung getrennte Presseinrichtung
vorgesehen sein, welche mit den Pressplatten koppelbar ist und welche lediglich während
der Durchführung des Pressvorgangs mit den Pressplatten gekoppelt ist.
[0016] Nach dem Pressvorgang werden die Mittel zum Festhalten der kleineren Glastafel gelöst
und ihr Festhalten an der Pressfläche beendet. Anschließend wird der gegenseitige
Abstand der beiden Pressplatten wieder vergrößert. Anschließend wird die zusammengebaute
Isolierglasscheibe, insbesondere quer zur ersten Raumrichtung und quer zur zweiten
Raumrichtung, aus der Vorrichtung abtransportiert. Die aus der Zusammenbau-Station
abtransportierte Isolierglasscheibe kann einer in der Anlage stromabwärts angeordneten
Versiegelungsstation zugeführt werden, in welcher ein Zwischenraum zwischen den beiden
Glastafeln außerhalb des rahmenförmigen Abstandhalters durch eine gasdichte und insbesondere
wasserdampfundurchlässige Versiegelungsmasse versiegelt wird.
[0017] Die Erfindung hat wesentliche Vorteile:
- Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine industrielle Herstellung von Stufenscheiben
mit einer großen Stufe von über 200 mm, insbesondere von über 300 mm, entlang des
gesamten Randes, insbesondere an der Unterkante, einer Isolierglasscheibe. Insbesondere
lassen sich mit der Erfindung auch Stufen von 400 mm oder 500 mm herstellen.
- Die Höhe des Waagerechtförderers über dem Fußboden bei der Transportstrecke, welche
die Glastafeln in die erfindungsgemäße Vorrichtung hineintransportiert, wird nicht
vergrößert. Auch bei dem Waagerechtförderer, welcher die zusammengebauten Isolierglasscheiben
aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung abtransportiert und auf welchem die Unterkante
der größeren Glastafel aufsteht, braucht die Höhe über dem Fußboden nicht vergrößert
werden. Damit lässt sich eine erfindungsgemäße Zusammenbau-Vorrichtung auch im Rahmen
von Modernisierungsmaßnahmen ohne großen Aufwand in bestehende Anlagen zur Herstellung
von Isolierglasscheiben integrieren.
- Insbesondere bei der Herstellung großer Isolierglasscheiben lässt sich durch die etwa
vertikale Verschiebung einer der Pressplatten die daran festgehaltene Glastafel sehr
einfach und sicher über die notwendige große Strecke von beispielsweise 200 mm bis
500 mm verschieben. Während der Verschiebebewegung ist keine unkontrollierte Bewegung
der Glastafel möglich, da sie an der bewegten Pressplatte festgehalten wird und durch
deren Pressfläche vollflächig gehalten und gestützt wird. Die Pressplatte mit der
daran gehaltenen Glastafel kann deshalb auch relativ stark beschleunigt und wieder
abgebremst werden, ohne dass Schäden an der Glastafel zu befürchten sind. Hierdurch
lässt sich der notwendige große Verschiebeweg in kurzer Zeit zurücklegen, so dass
sich durch die Erfindung eine geringe Taktzeit für das Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe
erreichen lässt.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere auch zum Zusammenbauen von
mehr als zwei Glastafeln zu einer Isolierglasscheibe, insbesondere von drei Glastafeln
zu den heute vielfach verwendeten Dreifach-Isolierglasscheiben.
[0018] Zur Herstellung einer Dreifach-Isolierglasscheibe werden drei Glastafeln unter Zwischenlage
von zwei rahmenförmigen Abstandhaltern zusammengefügt und gegeneinander gepresst.
Neben der kleineren Glastafel und der größeren Glastafel im Sinne der Erfindung wird
eine dritte Glastafel verwendet, welche jedoch nicht unbedingt als letztes zugeführt
wird und deshalb im Folgenden als "Zusatzglastafel" bezeichnet wird. Vor der Zuführung
der Zusatzglastafel kann ein längs ihrer Kanten verlaufender rahmenförmiger Abstandhalter,
welcher im Folgenden als "Zusatzabstandhalter" bezeichnet wird, aufgeklebt werden.
Die Form und Größe der Zusatzglastafel ist grundsätzlich beliebig, kann insbesondere
jedoch mit der Form und Größe der kleineren Glastafel übereinstimmen, wobei sich die
Dicken der Glastafeln jedoch durchaus unterscheiden können. Die Reihenfolge der Zuführung
der drei Glastafeln zu der die Pressplatten enthaltenen Vorrichtung kann unterschiedlich
gewählt werden. Insbesondere kann die Reihenfolge "größere Glastafel - kleinere Glastafel
- Zusatzglastafel" oder "kleinere Glastafel - Zusatzglastafel - größere Glastafel"
vorgesehen werden. Die Zusatzglastafel kann insbesondere nach der kleineren Glastafel
zugeführt werden.
[0019] In Ausgestaltung der Erfindung kann die Vorrichtung ein stationäres Grundgestell
aufweisen, welches insbesondere feststehend ist und mit dem Fußboden verschraubt sein
kann. An dem Grundgestell sind die beiden Pressplatten angeordnet, wobei wenigstens
eine der Pressplatten verschiebbar am Grundgestell angeordnet ist. Die Vorrichtung
kann eine mit der verschiebbaren Pressplatte gekoppelte Antriebseinrichtung enthalten.
Die Antriebseinrichtung kann mit einer in der Vorrichtung enthaltenen Steuereinrichtung
verbunden oder mit einer der Vorrichtung zugeordneten Steuereinheit verbindbar sein.
Die erste Pressplatte kann in der ersten Raumrichtung verschiebbar am Grundgestell
angeordnet sein und die zweite Pressplatte kann in der zweiten Raumrichtung verschiebbar
am Grundgestell angeordnet sein. Alternativ kann die erste Pressplatte in beiden Raumrichtungen
verschiebbar am Grundgestell angeordnet sein und die zweite Pressplatte unbeweglich
mit dem Grundgestell verbunden sein.
[0020] Die Vorrichtung kann wenigstens einen Träger und eine Führungsschiene enthalten,
über welche eine der Pressplatten in der zweiten Raumrichtung verschiebbar an dem
Träger, insbesondere an einem geradlinig und parallel zu einer Pressfläche verlaufenden
Abschnitt des Trägers, angeordnet ist. Die Führungsschiene kann parallel zu einer
der Pressflächen verlaufen. Der Träger kann in der ersten Raumrichtung verschiebbar
an dem Grundgestell angeordnet sein, insbesondere wenn die erste Pressplatte in der
zweiten Raumrichtung verschiebbar an dem Träger angeordnet ist und die zweite Pressplatte
unbeweglich mit dem Grundgestell verbunden ist. Der Träger kann unbeweglich mit dem
Grundgestell verbunden sein, insbesondere wenn die zweite Pressplatte in der zweiten
Raumrichtung verschiebbar an dem Träger angeordnet ist und die erste Pressplatte in
der ersten Raumrichtung verschiebbar am Grundgestell angeordnet ist. Der Träger kann
mit der Presseinrichtung gekoppelt sein.
[0021] In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die zweite Pressplatte derart
gegenüber der Lotrechten etwas geneigt angeordnet ist, dass eine an ihre Pressfläche
angelegte Glastafel von selbst stehen bleibt. In diesem Fall wird die erste Glastafel
zunächst der zweiten Pressplatte zugeführt. Die erste Glastafel wird dann der ersten
Pressplatte zugeführt, indem der Abstand der beiden Pressplatten verringert wird.
Dabei wird der Abstand der beiden Pressplatten so weit verringert, dass die Pressfläche
der ersten Pressplatte die erste Glastafel berührt. Dann werden die an der ersten
Pressplatte angeordneten Mittel zum Festhalten der Glastafel aktiviert und die erste
Glastafel an der Pressfläche der ersten Pressplatte festgehalten. Anschließend wird
die erste Pressplatte in der ersten Raumrichtung von der zweiten Pressplatte wegbewegt,
so dass sich der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten vergrößert. Anschließend
wird die weitere Glastafel der zweiten Pressplatte zugeführt. Die Zuführung der Glastafeln
zu der zweiten Pressplatte kann durch einen Transport der Glastafeln in einer quer
zur ersten Raumrichtung und quer zur zweiten Raumrichtung verlaufenden Richtung, insbesondere
in einer horizontalen Transportrichtung, erfolgen. Beim Transport können die Glastafeln
parallel zur Pressfläche der zweiten Pressplatte orientiert sein.
[0022] In Ausgestaltung des Verfahrens kann die größere Glastafel als erste Glastafel der
ersten Pressplatte zugeführt, an deren Pressfläche angelegt und dort festgehalten
werden. Die erste Pressplatte mit der daran festgehaltenen größeren Glastafel kann
in einer ersten Raumrichtung verschoben werden, so dass sich der gegenseitige Abstand
der beiden Pressplatten vergrößert. Die kleinere Glastafel kann als weitere Glastafel
der zweiten Pressplatte zugeführt, an deren Pressfläche angelegt und dort festgehalten
werden. Die zweite Pressplatte mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel kann
relativ zu der ersten Pressplatte in der zweiten Raumrichtung verschoben werden. Nach
dem Pressvorgang kann auch das Festhalten der größeren Glastafel an der Pressfläche
beendet werden, bevor der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten wieder vergrößert
wird.
[0023] Zur Herstellung einer Dreifach-Isolierglasscheibe kann eine Zusatzglastafel unter
Zwischenfügung eines rahmenförmigen Zusatzabstandhalters mit der kleineren Glastafel
oder der größeren Glastafel verbunden werden, so dass nach dem Zusammenfügen der kleineren
Glastafel, der größeren Glastafel und der Zusatzglastafel eine Dreifach-Isolierglasscheibe
gebildet wird. Dabei kann - nach dem Pressvorgang der größeren Glastafel mit der kleineren
Glastafel - das Festhalten der kleineren Glastafel an der Pressfläche der zweiten
Pressplatte beendet werden, während die größere Glastafel weiterhin an der ersten
Pressplatte festgehalten wird. Die erste Pressplatte mit der daran festgehaltenen
größeren Glastafel und der mit dieser zusammengefügten kleineren Glastafel kann in
der ersten Raumrichtung verschoben werden, so dass sich der gegenseitige Abstand der
beiden Pressplatten vergrößert und sich die kleinere Glastafel von der Pressfläche
der zweiten Pressplatte entfernt. Die zweite Pressplatte kann anschließend ohne daran
festgehaltene Glastafel relativ zu der ersten Pressplatte entgegen der zweiten Raumrichtung
verschoben werden. Nachfolgend kann die Zusatzglastafel der zweiten Pressplatte zugeführt,
an deren Pressfläche angelegt und dort festgehalten werden. Die zweite Pressplatte
mit der daran festgehaltenen Zusatzglastafel kann relativ zu der ersten Pressplatte
in der zweiten Raumrichtung verschoben werden, insbesondere bis die Höhenposition
der Zusatzglastafel mit der kleineren Glastafel übereinstimmt. Durch Verschieben der
ersten Pressplatte mit der daran festgehaltenen größeren Glastafel und der mit dieser
zusammengefügten kleineren Glastafel entgegen der ersten Raumrichtung kann dann ein
weiterer Pressvorgang mit der an der zweiten Pressplatte festgehaltenen Zusatzglastafel
durchgeführt werden. Nach dem weiteren Pressvorgang kann das Festhalten der größeren
Glastafel und der Zusatzglastafel an der jeweiligen Pressfläche beendet werden, bevor
der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten wieder vergrößert und die Dreifach-Isolierglasscheibe
aus der Vorrichtung abtransportiert wird.
[0024] In anderer Ausgestaltung des Verfahrens kann die kleinere Glastafel als erste Glastafel
der ersten Pressplatte zugeführt, an deren Pressfläche angelegt und dort festgehalten
werden. Die größere Glastafel kann als weitere Glastafel der zweiten Pressplatte zugeführt
und an deren Pressfläche angelegt werden. Die erste Pressplatte mit der daran festgehaltenen
kleineren Glastafel kann in der ersten und in der zweiten Raumrichtung verschoben
werden, während die zweite Pressplatte mit der daran anliegenden größeren Glastafel
unbeweglich gehalten wird.
[0025] Zur Herstellung einer Isolierglasscheibe aus drei Glastafeln kann eine Zusatzglastafel
unter Zwischenlage eines rahmenförmigen Zusatzabstandhalters mit der kleineren Glastafel
verbunden werden, so dass nach dem Zusammenfügen der kleineren Glastafel und der Zusatzglastafel
mit der größeren Glastafel eine Dreifach-Isolierglasscheibe gebildet wird. Dabei kann
- vor dem Zuführen der größeren Glastafel zu der zweiten Pressplatte - der zweiten
Pressplatte die Zusatzglastafel zugeführt und an deren Pressfläche angelegt werden.
Die erste Pressplatte mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel kann entgegen
der ersten Raumrichtung verschoben werden, um einen Pressvorgang mit der Zusatzglastafel
durchzuführen und die kleinere Glastafel mit der Zusatzglastafel zu verbinden. Die
erste Pressplatte mit der weiterhin daran festgehaltenen kleineren Glastafel und der
mit dieser verbundenen Zusatzglastafel kann dann in der ersten Raumrichtung verschoben
werden, so dass sich der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten vergrößert und
sich die Zusatzglastafel von der Pressfläche der zweiten Pressplatte entfernt. Die
größere Glastafel kann nachfolgend der zweiten Pressplatte zugeführt und an deren
Pressfläche angelegt werden. Die erste Pressplatte mit der daran festgehaltenen kleineren
Glastafel und der mit dieser verbundenen Zusatzglastafel kann in der zweiten Raumrichtung
verschoben werden. Anschließend wird durch Verschieben der ersten Pressplatte mit
der daran festgehaltenen kleineren Glastafel und der mit dieser verbundenen Zusatzglastafel
entgegen der ersten Raumrichtung ein weiterer Pressvorgang mit der größeren Glastafel
durchgeführt. Nach dem weiteren Pressvorgang kann das Festhalten der kleineren Glastafel
an der Pressfläche beendet werden, bevor der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten
wieder vergrößert und die Dreifach-Isolierglasscheibe aus der Vorrichtung abtransportiert
wird.
[0026] Die Vorrichtung kann einen in der Nähe des unteren Randes einer der Pressplatten,
insbesondere der zweiten Pressplatte, angeordneten Waagerechtförderer zum Fördern
aufrecht stehender Glastafeln enthalten, welcher eine längs des unteren Randes dieser
Pressplatte, also horizontal, verlaufende Förderrichtung aufweist. Die Förderrichtung
verläuft quer, insbesondere senkrecht, zur ersten Raumrichtung und quer, insbesondere
senkrecht, zur zweiten Raumrichtung. In weiterer Ausgestaltung kann die Vorrichtung
eine in der ersten und zweiten Raumrichtung verschiebbare Stützeinrichtung zum Abstützen
eines unteren Randes von zumindest einer Glastafel enthalten. Die Stützeinrichtung
kann der in der zweiten Raumrichtung verschiebbaren Pressplatte zugeordnet sein. Der
Abstand der Stützeinrichtung zu der Pressfläche der anderen Pressplatte und zu dem
Waagerechtförderer kann veränderbar sein, insbesondere durch eine Antriebseinrichtung.
Die Stützeinrichtung kann an der in der zweiten Raumrichtung verschiebbaren Pressplatte
befestigt sein. Die Stützeinrichtung kann wenigstens eine Rolle und/oder einen Riemen
enthalten. Die Stützeinrichtung dient dem Abstützen der kleineren Glastafel und/oder
einer gegebenenfalls vorhandenen Zusatzglastafel, insbesondere wenn die zusammengebaute
Isolierglasscheibe aus der Vorrichtung abtransportiert wird und die kleinere Glastafel
und/oder die Zusatzglastafel mit ihrer Unterkante nicht mehr auf dem Waagerechtförderer
aufstehen kann. Die Stützeinrichtung kann insbesondere erforderlich sein, wenn die
kleinere Glastafel und/oder eine Zusatzglastafel ein relativ großes Eigengewicht hat,
so dass die Klebeverbindungen zwischen dem rahmenförmigen Abstandhalter und den Glastafeln
nach dem Pressvorgang nicht stark genug sind, um das Gewicht der kleineren Glastafel
und/oder der Zusatzglastafel zu halten.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den schematischen Figuren.
[0028] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei relativ
zueinander verschiebbaren Pressplatten,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung der Figur 1,
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung des unteren Bereichs der Figur 2,
- Figur 4
- eine Ansicht entsprechend Figur 3, wobei die erste Pressplatte im Vergleich zur Darstellung
der Figur 3 nach oben verschoben wurde,
- Figur 5
- eine vergrößerte Darstellung des unteren Bereichs der Figur 1,
- Figur 6
- eine Ansicht entsprechend Figur 5, wobei die erste Pressplatte im Vergleich zur Darstellung
der Figur 5 nach oben verschoben wurde,
- Figur 7
- eine Seitenansicht entsprechend Figur 1 auf eine Variante einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung der Figur 7,
- Figur 9
- eine vergrößerte Darstellung des unteren Bereichs der Figur 8,
- Figur 10
- eine Ansicht entsprechend Figur 9, wobei die zweite Pressplatte im Vergleich zur Darstellung
der Figur 9 nach oben verschoben wurde,
- Figur 11
- eine vergrößerte Darstellung des unteren Bereichs der Figur 7,
- Figur 12
- eine Darstellung entsprechend Figur 11, wobei die zweite Pressplatte im Vergleich
zur Darstellung der Figur 11 nach oben verschoben wurde.
[0029] In den Figuren 1 bis 6 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 zum
Zusammenbauen von einem Abstandhalter 2 und Glastafeln 3, 4 zu Isolierglasscheiben
dargestellt. Die Isolierglasscheibe wird durch eine erste Glastafel 3 und eine zweite
Glastafel 4 sowie von einem längs der Kanten der Glastafeln 3, 4 verlaufenden rahmenförmigen
Abstandhalter 2 gebildet. Der Abstandhalter 2 hält die beiden Glastafeln 3, 4 in an
sich bekannter Weise auf Abstand voneinander und ist mit ihnen verklebt. In den Figuren
6 und 7 sind die beiden Glastafeln 3 und 4 mit dem dazwischen angeordneten Abstandhalter
2 dargestellt. Die Vorrichtung 1 enthält eine erste Pressplatte 5 mit einer Pressfläche
7 und eine zweite Pressplatte 6 mit einer Pressfläche 8. Die beiden Pressplatten 5,
6 sind aufrecht stehend in der Vorrichtung 1 angeordnet. Die Vorrichtung enthält ein
stationäres Grundgestell 9, welches feststehend auf dem Fußboden angeordnet ist und
mit diesem verschraubt sein kann. Die erste Pressplatte 5 ist in einer ersten Raumrichtung
A im Wesentlichen horizontal und in einer zweiten Raumrichtung B im Wesentlichen vertikal
verschiebbar am Grundgestell 9 angeordnet. Die zweite Pressplatte 6 ist unbeweglich
mit dem Grundgestell 9 verbunden. Dadurch sind die beiden Pressplatten 5, 6 in beiden
Raumrichtungen A und B relativ zueinander verschiebbar. Die beiden Pressflächen 7
und 8 sind einander zugewandt und parallel zueinander angeordnet. Die erste Raumrichtung
A verläuft senkrecht zu den Pressflächen 7, 8, so dass der gegenseitige Abstand der
beiden Pressplatten 5 und 6 durch ein Verschieben der ersten Pressplatte 5 in der
ersten Raumrichtung A veränderbar ist.
[0030] Es sind zwei Träger 10 vorgesehen, welche jeweils über eine Führungsschiene 11 in
der ersten Raumrichtung A verschiebbar am Grundgestell 9 angeordnet sind. Die Träger
10 haben geradlinig verlaufende Abschnitte, welche parallel zueinander und parallel
zu der Pressfläche 7 verlaufen. Die erste Pressplatte 5 ist über Führungsschienen
12, welche parallel zu der Pressfläche 7 verlaufen, in der zweiten Raumrichtung B
verschiebbar an den parallel zur Pressfläche 7 verlaufenden Abschnitten der Träger
10 angeordnet. Bei den Führungsschienen 11, 12 handelt es sich um an sich bekannte
Linearführungen. Es ist eine Antriebseinrichtung 13 mit einem Antriebsmotor 15 vorgesehen,
um die Träger 10 in der ersten Raumrichtung A zu verschieben. Jeder Träger 10 ist
mit zwei Spindeln 17 gekoppelt. Die Spindeln 17 sind ferner mit der feststehenden
Pressplatte 6 gekoppelt und können über einen vom Antriebsmotor 15 über alle vier
Spindeln 17 umlaufenden Antriebsriemen 19 synchron verstellt werden. Die Antriebseinrichtung
13 bildet gleichzeitig eine Presseinrichtung zum Gegeneinanderpressen der beiden Pressplatten
5, 6. Eine solche Verschiebe- und Presseinrichtung 13 ist an sich bekannt. Um die
erste Pressplatte 5 in der zweiten Raumrichtung B zu bewegen ist eine Antriebseinrichtung
14 vorgesehen, welche einen Antriebsmotor 16 und mit diesem über Wellen 20 gekoppelte
Spindeln 18 aufweist, welche sich jeweils an dem Träger 10 abstützen und die erste
Pressplatte 5 in Richtung B anheben können, siehe insbesondere Figur 4.
[0031] Die Vorrichtung 1 enthält einen Waagerechtförderer 30, welcher in an sich bekannter
Weise als Rollenförderer oder Riemenförderer ausgebildet sein kann. In den Figuren
ist ein Rollenförderer 30 mit mehreren Rollen 31 angedeutet, von denen wenigstens
einige antreibbar sind, um die Glastafeln 3, 4 bzw. die daraus gebildete Isolierglasscheibe
aufrecht auf ihrer Unterkante 32 stehend horizontal in Förderrichtung C zu transportieren.
Die Förderrichtung C verläuft senkrecht zu der Raumrichtung A und senkrecht zu der
Raumrichtung B. Die Zusammenbau-Vorrichtung 1 ist Teil einer nicht dargestellten Anlage
zur Herstellung von Isolierglasscheiben, welche mehrere Stationen zur Durchführung
unterschiedlicher Arbeitsgänge enthält. In Förderrichtung C stromaufwärts der Zusammenbaustation
1 ist beispielsweise eine Waschvorrichtung für die Glastafeln 3, 4 angeordnet. In
Förderrichtung C stromabwärts von der Zusammenbaustation 1 ist eine Versiegelungsvorrichtung
zum Versiegeln des Zwischenraumes 33 zwischen den beiden Glastafeln 3, 4 angeordnet,
welche den Zwischenraum 33 mit einer wasserdampfundurchlässigen Versiegelungsmasse
füllt, welche dann auch den sicheren Verbund der beiden Glastafeln 3, 4 gewährleistet.
Damit die aufrecht auf dem Waagerechtförderer 30 transportierten Glastafeln 3, 4 während
des Transports nicht umfallen, werden sie in an sich bekannter Weise nicht exakt senkrecht,
sondern leicht geneigt transportiert. Die zweite Pressplatte 6 ist um 6° aus der Lotrechten
in der ihrer Pressfläche 8 abgewandten Richtung geneigt, siehe insbesondere Figur
1, so dass eine daran angelehnte Glastafel nicht von selbst umfällt. Die Glastafeln
3, 4 stehen parallel zur Pressfläche 8 auf dem Waagerechtförderer 30 und werden in
Förderrichtung C transportiert. Während des Transports auf dem Waagerechtförderer
30 werden die Glastafeln 3, 4 in an sich bekannter Weise abgestützt, beispielsweise
durch der zweiten Pressplatte 6 zugeordnete, nicht dargestellte Stützrollen oder durch
ein auf der zweiten Pressfläche 8 gebildetes Luftkissen.
[0032] Beim Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe mit der in den Figuren 1 bis 6 dargestellten
Vorrichtung 1 wird wie folgt vorgegangen: Die erste Glastafel 3 wird aufrecht auf
ihrer Unterkante 32 stehend auf den Rollen 31 des Waagerechtförderers 30 in Förderrichtung
C in die Vorrichtung 1 hinein transportiert. Wenn die erste Glastafel 3 in Förderrichtung
C ihre gewünschte Position erreicht hat, wird der Waagerechtförderer 30 angehalten.
Die Glastafel 3 steht zunächst auf den Rollen 31 und lehnt sich an die Pressfläche
8 der zweiten Pressplatte 6 an. Im Bereich des Waagerechtförderers 30 ist eine nicht
dargestellte, aber an sich bekannte kurzhubige Hubeinrichtung angeordnet, welche an
der Unterkante 32 der Glastafel 3 angreift und die Glastafel 3 relativ zur Pressplatte
6 ein Stück in Richtung B anhebt, so dass sie vollständig in dem Zwischenraum zwischen
den beiden Pressflächen 7, 8 angeordnet ist und nicht mehr auf den Rollen 31 aufsteht.
Nun wird der Träger 10 mit der entgegen der zweiten Raumrichtung B nach unten gefahrenen
ersten Pressplatte 5 durch die Antriebseinrichtung 13 mit der Pressfläche 7 bis an
die an der zweiten Pressplatte 6 lehnende erste Glastafel 3 herangefahren. Die Pressfläche
7 der ersten Pressplatte 5 enthält in nicht dargestellter, aber an sich bekannter
Weise Mittel zum Ansaugen der Glastafel 3, welche mehrere auf der Pressfläche 7 verteilte
Öffnungen umfassen, welche mit Unterdruck beaufschlagt werden können. Die erste Glastafel
3 wird somit an der Pressfläche 7 festgehalten. Anschließend wird die Antriebseinrichtung
13 erneut betätigt und die erste Pressplatte 5 wird in der ersten Raumrichtung A von
der zweiten Pressplatte 6 wegbewegt. In der Zwischenzeit wurde die weitere Glastafel
4 in Förderrichtung C stromaufwärts von der Vorrichtung 1 in an sich bekannter Weise
bereits vorbereitet und ein rahmenförmiger Abstandhalter 2 aufgeklebt. Die weitere
Glastafel 4 ist größer als die erste Glastafel 3 und wird nun in Förderrichtung C
mit dem aufgeklebten Abstandhalter 2 von dem Waagerechtförderer 30 in die Vorrichtung
1 hineintransportiert. Der Waagerechtförderer 30 wird wiederum dann angehalten, wenn
die weitere Glastafel 4 ihre in Förderrichtung C gewünschte Position erreicht hat.
Die weitere, größere Glastafel 4 wird dabei mit ihrer Vorderkante etwas weiter in
Förderrichtung C transportiert als die erste, kleinere Glastafel 3, so dass die Glastafel
4 sowohl mit ihrer in Förderrichtung C vorne liegenden Kante als auch mit ihrer in
Förderrichtung C hinten liegenden Kante über die kleinere Glastafel übersteht. Dann
wird auch die größere Glastafel 4 mittels der nicht dargestellten kurzhubigen Hubeinrichtung
etwas von dem Waagerechtförderer 30 abgehoben, siehe die in Figur 5 dargestellte Situation.
Die erste Pressplatte 5 mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel 3 wird durch
die Antriebseinrichtung 14 in der zweiten Raumrichtung B nach oben verschoben, siehe
Figur 6, so dass auch die Unterkante 32 der kleineren Glastafel 3 innerhalb des Randes
der größeren Glastafel 4 liegt. Dann wird die Antriebseinrichtung 13 betätigt, um
den Abstand der beiden Pressplatten 5, 6 zu verringern und die kleinere Glastafel
3 auf den auf der größeren Glastafel 4 sitzenden Abstandhalter 2 aufzulegen und die
beiden Glastafeln 3, 4 mit dem dazwischen liegenden Abstandhalter 2 zusammenzupressen.
Nach dem Zusammenpressen wird die Antriebseinrichtung 13 in der entgegengesetzten
Richtung betätigt und die erste Pressplatte 5 wird in Richtung A von der zweiten Pressplatte
6 wegbewegt, nachdem das Festhalten der Glastafel 3 an der Pressfläche 7 durch Abschalten
des Unterdrucks beendet wurde. Die beiden Glastafeln 3, 4 sowie der Abstandhalter
2 sind damit zu einer allseitig gestuften Isolierglasscheibe zusammengebaut, bei welcher
die größere Glastafel 4 an allen Kanten in der in Figur 6 dargestellten Weise über
die Kanten der kleineren Glastafel 3 übersteht. Abschließend wird die Isolierglasscheibe
von der kurzhubigen Hubeinrichtung (nicht dargestellt) wieder abgesenkt, so dass die
Unterkante 32 der größeren Glastafel 4 wieder auf den Rollen 31 zu stehen kommt. Die
Isolierglasscheibe wird dann von dem Waagerechtförderer 30 in Förderrichtung C aus
der Vorrichtung 1 abtransportiert.
[0033] Wenn in den Figuren 1 bis 6 in nicht dargestellter Abwandlung eine gestufte Dreifach-Isolierglasscheibe
hergestellt wird, wird vor dem Zuführen der größeren Glastafel 4 eine Zusatzglastafel
in an sich bekannter Weise vorbereitet und ein rahmenförmiger Zusatzabstandhalter
auf diese aufgeklebt. Die Zusatzglastafel ist gleich groß wie die kleinere Glastafel
3 und wird in Förderrichtung C mit dem aufgeklebten Zusatzabstandhalter von dem Waagerechtförderer
30 in die Vorrichtung 1 hineintransportiert, bis die Zusatzglastafel mit ihrer Vorderkante
deckungsgleich zu der kleineren Glastafel 3 an der Pressfläche 8 der zweiten Pressplatte
6 steht. Dann wird die Zusatzglastafel mittels der nicht dargestellten kurzhubigen
Hubeinrichtung etwas von dem Waagerechtförderer abgehoben, bis auch die Unterkante
der Zusatzglastafel deckungsgleich mit der an der Pressfläche 7 festgehaltenen kleineren
Glastafel 3 liegt. Anschließend wird die Antriebseinrichtung 13 betätigt, um die erste
Pressplatte 5 entgegen der ersten Raumrichtung A zu verschieben und die kleinere Glastafel
3 mit der Zusatzglastafel zu verpressen. Nach dem Zusammenpressen wird die Antriebseinrichtung
13 in der entgegengesetzten Richtung betätigt und die erste Pressplatte wird in Richtung
A von der zweiten Pressplatte 6 weg bewegt. Die Zusatzglastafel ist mit der weiterhin
an der ersten Pressplatte festgehaltenen kleineren Glastafel verbunden und entfernt
sich von der Pressfläche 8. Nun wird die größere Glastafel 4 mit dem aufgeklebten
Abstandhalter 2 in Förderrichtung C von dem Waagerechtförderer 30 in die Vorrichtung
1 hinein transportiert und das weitere Verfahren wird wie oben für die aus den Glastafeln
3, 4 bestehende Zweifach-Isolierglasscheibe beschrieben fortgesetzt.
[0034] Die in den Figuren 7 bis 12 dargestellte Variante 1' ist ähnlich wie die vorbeschriebene
Vorrichtung 1 aufgebaut. Wie in den Figuren 11 und 12 erkennbar, wird jedoch die Stufe
entlang der Ränder der beiden Glastafeln 3', 4' in umgekehrter Orientierung gebildet,
da die erste Glastafel 3' größer als die weitere Glastafel 4' ist. In der Vorrichtung
1' ist die erste Pressplatte 5' über Führungsschienen 11 in der ersten Raumrichtung
A verschiebbar an dem Grundgestell 9 angeordnet. Es ist wiederum eine als Verstell-
und Pressvorrichtung wirkende Antriebseinrichtung 13 mit einem Antriebsmotor 15 und
vier Spindeln 17 vorgesehen, welche über einen umlaufenden Riemen 19 antreibbar sind
und die erste Pressplatte 5' entlang der ersten Raumrichtung A verschieben und gegen
die zweite Pressplatte 6' pressen können. Zwei Träger 10' sind unbeweglich mit dem
Grundgestell 9 verbunden. Die zweite Pressplatte 6' ist über Führungsschienen 12 an
parallel zu ihrer Pressfläche 8 verlaufenden Abschnitten der Träger 10' angeordnet.
Die Spindeln 17 sind sowohl mit der ersten Pressplatte 5' als auch mit den Trägern
10' gekoppelt. Es ist eine Antriebseinrichtung 14 zum Verschieben der zweiten Pressplatte
6' in der zweiten Raumrichtung B vorgesehen, welche wiederum einen Antriebsmotor 16
und Spindeln 18 enthält, welche mit dem Antriebsmotor 16 über Wellen 20 gekoppelt
sind. Durch die Spindeln 18 lässt sich die in den Führungsschienen 12 bewegliche Pressplatte
6' entlang der Träger 10' hochziehen, siehe insbesondere Figur 8. Bei der Vorrichtung
1' ist somit jede der Pressplatten 5', 6' in eine der Raumrichtungen A oder B verschiebbar
angeordnet. Der Riemen 19 kann über eine an der Pressplatte 6' befestigten Umlenkrolle
19a umgelenkt werden, um im Bereich des Grundgestells 9 genügend Bauraum für die kurzhubige
Hubeinrichtung (nicht dargestellt) zu haben. In diesem Fall wird der Riemen 19 in
nicht dargestellter Weise über eine Längenausgleichseinrichtung geführt, welche beim
Verschieben der Pressplatte 6' die unterschiedlichen Riemenlängen zwischen den Spindeln
17 und der Umlenkrolle 19a ausgleicht. Alternativ kann die Umlenkrolle 19a in nicht
dargestellter Weise auch an einem nicht dargestellten Träger befestigt sein, welcher
sich horizontal zwischen den beiden Trägern 10' erstreckt. Der Waagerechtförderer
30 kann in gleicher Weise wie oben beschrieben ausgestaltet sein.
[0035] Der Zusammenbau der Glastafeln 3', 4' wird in der Vorrichtung 1' wie folgt vorgenommen:
Zunächst wird die erste Glastafel 3' von dem Waagerechtförderer 30 in Förderrichtung
C in die Vorrichtung 1' hineintransportiert. Bei der ersten Glastafel 3' handelt es
sich jetzt jedoch um die größere Glastafel. Wenn die erste Glastafel 3' in der gewünschten
Position in Förderrichtung C in der Vorrichtung 1' steht und sich gegen die Pressfläche
8 der zweiten Pressplatte 6' anlehnt, wird sie wie oben beschrieben von einer kurzhubigen
Hubeinrichtung (nicht dargestellt) etwas angehoben. Dann wird die erste Pressplatte
5', mit ihrer Pressfläche 7 gegen die erste Glastafel 3' gefahren und dort wiederum
durch nicht dargestellte Ansaugmittel festgehalten. Dann wird die erste Pressplatte
5' in der ersten Raumrichtung A von der zweiten Pressplatte 6' wegbewegt. Anschließend
wird die zweite, kleinere Glastafel 4' mit dem rahmenförmigen Abstandhalter 2 in die
Vorrichtung 1' hineintransportiert. Die zweite Pressplatte 6' befindet sich dabei
in ihrer unteren, beispielsweise in Figur 11 dargestellten, Position. Wenn die zweite
Glastafel 4' in Förderrichtung C ihre gewünschte Position erreicht hat, wird sie von
der kurzhubigen Hubeinrichtung (nicht dargestellt) ebenfalls ein Stück angehoben und
durch wiederum nicht dargestellte Ansaugmittel an die Pressfläche 8 der zweiten Pressplatte
6' angesaugt und daran festgehalten, siehe die in Figur 11 dargestellte Situation.
Die kleinere Glastafel 4' mit dem daran befestigten Abstandhalter 2 wird nun in Raumrichtung
B nach oben geschoben, indem die zweite Pressplatte 6' durch die Antriebseinrichtung
14 verschoben wird, siehe Figur 12. Die erste Pressplatte 5' wird nun durch die Antriebseinrichtung
13 auf die zweite Pressplatte 6 zubewegt, so dass die beiden Glastafeln 3', 4' mit
dem dazwischen liegenden Abstandhalter 2 zu einer Isolierglasscheibe zusammengebaut
und verpresst werden. Anschließend wird das Ansaugen der beiden Glastafeln 3', 4'
an die jeweiligen Pressflächen 7, 8 beendet und der Abstand der beiden Pressplatten
5', 6' durch entgegengesetzte Betätigung der Antriebseinrichtung 13 wieder vergrößert.
Die zusammengebaute Isolierglasscheibe wird dann von der nicht dargestellten kurzhubigen
Hubeinrichtung wieder auf die Rollen 31 abgesenkt und von dem Waagerechtförderer 30
in Förderrichtung C aus der Vorrichtung 1' abtransportiert.
[0036] Zur Herstellung einer Dreifach-Isolierglasscheibe in der Vorrichtung 1' kann in nicht
dargestellter Weise - nach dem Pressvorgang der größeren Glastafel 3' mit der kleineren
Glastafel 4' - das Festhalten der kleineren Glastafel 4' an der Pressfläche 8 beendet
werden, während die größere Glastafel 3' weiterhin an der ersten Pressplatte 5' festgehalten
wird. Die erste Pressplatte 5' mit der daran festgehaltenen größeren Glastafel 3'
und der mit dieser zusammengefügten kleineren Glastafel 4' wird dann in der ersten
Raumrichtung A verschoben, so dass sich der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten
5', 6' vergrößert und sich die kleinere Glastafel 4' von der Pressfläche 8 entfernt.
Die zweite Pressplatte 6' wird dann ohne Glastafel entgegen der Raumrichtung B nach
unten verschoben. Nun wird eine nicht dargestellte Zusatzglastafel in Förderrichtung
C auf dem Waagerechtförderer 30 zugeführt und von der kurzhubigen Hubeinrichtung (nicht
dargestellt) wiederum ein Stück angehoben und durch die Ansaugmittel an die Pressfläche
8 angesaugt und daran festgehalten. Die Zusatzglastafel mit einem darauf aufgeklebten
Zusatzabstandhalter wird dann durch ein Verschieben der zweiten Pressplatte 6' in
Raumrichtung B nach oben geschoben. Anschließend wird durch ein Verschieben der ersten
Pressplatte 5' mit der daran festgehaltenen größeren Glastafel 3' und der mit dieser
zusammengefügten kleineren Glastafel 4' entgegen der Raumrichtung A ein weiterer Pressvorgang
mit der von der Pressplatte 6' in der entsprechenden Höhe gehaltenen Zusatzglastafel
durchgeführt. Nach dem weiteren Pressvorgang wird das Ansaugen der Glastafel 3' und
der Zusatzglastafel an die jeweilige Pressfläche 7, 8 beendet, der Abstand der beiden
Pressplatten 5', 6' wieder vergrößert und die zusammengebaute Dreifach-Isolierglasscheibe
von der nicht dargestellten kurzhubigen Hubeinrichtung wieder auf den Waagerechtförderer
30 abgesenkt und abtransportiert.
[0037] Wie sich insbesondere aus den Darstellungen der Figuren 6 und 12 ergibt, steht die
kleinere Glastafel 3 bzw. 4' beim Abtransport nach dem Pressvorgang aufgrund der an
der Unterkante 32 gebildeten Stufe nicht mehr auf den Rollen 31 des Waagerechtförderers
30 auf. Dasselbe gilt für eine gegebenenfalls vorgesehene Zusatzglastafel (nicht dargestellt).
Es kann deshalb eine Stützeinrichtung 40 für die kleinere Glastafel 3, 4' und/oder
die Zusatzglastafel vorgesehen sein, welche der in der zweiten Raumrichtung B verschiebbaren
Pressplatte 5 bzw. 6' zugeordnet ist. Die Stützeinrichtung 40 kann mehrere frei drehbare
Rollen 41 enthalten, um die Unterkante 32 der kleineren Glastafel 3, 4' und/oder der
Zusatzglastafel abzustützen. Die Stützeinrichtung 40 ist in der zweiten Raumrichtung
B verschiebbar in der Vorrichtung angeordnet, um die Position der Rollen 41 an die
Größe der gebildeten Stufe anzupassen. Die Stützeinrichtung 40 kann an der in der
zweiten Raumrichtung B verschiebbaren Pressplatte 5 oder 6' angebracht und zusammen
mit dieser verschiebbar sein. Die Stützeinrichtung 40 ist zudem in der ersten Raumrichtung
A verschiebbar in der Vorrichtung angeordnet, so dass der Abstand der Rollen 41 zu
der größeren Glastafel 4 bzw. 3' veränderbar ist, um die Position der Stützeinrichtung
40 an unterschiedliche Dicken der Glastafeln und des Abstandhalters 2 sowie gegebenenfalls
eines nicht dargestellten Zusatzabstandhalters anpassen zu können.
[0038] Die Vorrichtung 1, 1' kann in nicht dargestellter, aber an sich bekannter Weise ausgestaltet
sein, um den Zwischenraum zwischen den beiden Glastafeln 3, 4 bzw. 3', 4' vor dem
Pressvorgang mit einem von Luft verschiedenen Gas zu füllen. Den Pressplatten 5, 6
bzw. 5', 6' können hierzu beispielsweise aus der
WO 2007/009642 A2 bekannte Dichteinrichtungen oder beispielsweise aus der
WO 2011/134565 A1 bekannte Mittel zum Biegen einer Glasplatte zugeordnet sein. Ein eventuelles Gasfüllen
erfolgt nachdem die Pressplatte 5 mit der daran festgehaltenen Glastafel 3 beziehungsweise
die Pressplatte 6 mit der daran festgehaltenen Glastafel 4', siehe Figur 12, in der
zweiten Raumrichtung B nach oben verschoben wurde und die kleinere Glastafel 3 bzw.
4' die gewünschte in Figur 6 bzw. 12 dargestellte Position bezüglich der größeren
Glastafel 4 bzw. 3' erreicht hat.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1, 1'
- Vorrichtung
- 2
- Abstandhalter
- 3, 3'
- Erste Glastafel
- 4, 4'
- Weitere Glastafel
- 5, 5'
- Erste Pressplatte
- 6, 6'
- Zweite Pressplatte
- 7
- Pressfläche
- 8
- Pressfläche
- 9
- Grundgestell
- 10, 10'
- Träger
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Antriebseinrichtung
- 14
- Antriebseinrichtung
- 15
- Antriebsmotor
- 16
- Antriebsmotor
- 17
- Spindel
- 18
- Spindel
- 19
- Riemen
- 19a
- Umlenkrolle
- 20
- Wellen
- 30
- Waagerechtförderer
- 31
- Rollen
- 32
- Unterkante
- 33
- Zwischenraum
- 40
- Stützeinrichtung
- 41
- Rollen
- A
- Erste Raumrichtung
- B
- Zweite Raumrichtung
- C
- Förderrichtung
1. Vorrichtung (1) zum Zusammenbauen von Glastafeln (3, 4; 3', 4') zu Isolierglasscheiben,
in denen jeweils wenigstens zwei Glastafeln (3, 4; 3', 4') von einem längs ihrer Kanten
verlaufenden rahmenförmigen Abstandhalter (2) auf Abstand voneinander gehalten und
miteinander verklebt sind, mit folgenden Merkmalen:
• die Vorrichtung (1) enthält zwei aufrecht angeordnete Pressplatten (5, 6; 5', 6')
mit jeweils einer Pressfläche (7, 8);
• die Pressflächen (7, 8) sind einander zugewandt an den Pressplatten (5, 6; 5', 6')
angeordnet;
• wenigstens eine der Pressplatten (5; 5', 6') weist Mittel zum Festhalten einer Glastafel
an ihrer Pressfläche (7, 8) auf;
• die beiden Pressplatten (5, 6; 5', 6') sind in einer ersten Raumrichtung (A) und
in einer zweiten Raumrichtung (B) relativ zueinander verschiebbar angeordnet;
• die erste Raumrichtung (A) verläuft quer zu den Pressflächen (7, 8) der Pressplatten
(5, 6; 5', 6'), und ihr gegenseitiger Abstand ist durch ein Verschieben von zumindest
einer der Pressplatten (5; 5') in der ersten Raumrichtung (A) veränderbar;
• die zweite Raumrichtung (B) verläuft quer zur ersten Raumrichtung (A);
• den Pressplatten (5, 6; 5', 6') ist eine Presseinrichtung (13) zum Pressen einer
zwischen den Pressflächen (7, 8) positionierbaren Isolierglasscheibe zugeordnet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, welche ein stationäres Grundgestell (9) aufweist, an
welchem die beiden Pressplatten (5, 6; 5', 6') angeordnet sind, wobei wenigstens eine
der Pressplatten (5; 5', 6') verschiebbar am Grundgestell (9) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, in welcher eine erste der beiden Pressplatten (5') in
der ersten Raumrichtung (A) verschiebbar am Grundgestell (9) angeordnet ist, und in
welcher die zweite Pressplatte (6') in der zweiten Raumrichtung (B) verschiebbar am
Grundgestell (9) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, in welcher eine erste der beiden Pressplatten (5) in
beiden Raumrichtungen (A, B) verschiebbar am Grundgestell (9) angeordnet ist, und
in welcher die zweite Pressplatte (6) unbeweglich mit dem Grundgestell (9) verbunden
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, welche wenigstens einen Träger
(10; 10') und eine Führungsschiene (12) enthält, über welche eine der Pressplatten
(5; 6') in der zweiten Raumrichtung (B) verschiebbar an dem Träger (10; 10') angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, in welcher die Führungsschiene (12) parallel zu einer
der Pressflächen (7; 8) verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, welche einen in der Nähe des unteren
Randes einer der Pressplatten (6; 6') angeordneten Waagerechtförderer (30) zum Fördern
aufrecht stehender Glastafeln (3, 4; 3', 4') mit einer längs des unteren Randes dieser
Pressplatte (6; 6') und quer zur zweiten Raumrichtung (B) verlaufenden Förderrichtung
(C) enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, welche eine in der ersten und zweiten Raumrichtung (A,
B) verschiebbare Stützeinrichtung (40) zum Abstützen eines unteren Randes (32) von
zumindest einer Glastafel (3; 4') enthält, die der in der zweiten Raumrichtung (B)
verschiebbaren Pressplatte (5; 6') zugeordnet ist und deren Abstand zu der Pressfläche
(7; 8) der anderen Pressplatte (6; 5') und zu dem Waagerechtförderer (30) veränderbar
ist.
9. Verfahren zum Zusammenbauen von Glastafeln (3, 4; 3', 4') zu Isolierglasscheiben in
einer Vorrichtung (1), welche eine erste und eine zweite Pressplatte (5, 6; 5', 6')
mit jeweils einer Pressfläche (7, 8) enthält und in welcher die Pressflächen (7, 8)
einander zugewandt an den aufrechten Pressplatten (5, 6; 5', 6') angeordnet sind,
• bei welchem der ersten Pressplatte (5; 5') eine erste Glastafel (3; 3') zugeführt
und an deren Pressfläche (7) angelegt wird;
• bei welchem der zweiten Pressplatte (6; 6') eine weitere Glastafel (4; 4') zugeführt
und an deren Pressfläche (8) angelegt wird;
• bei welchem auf wenigstens eine der Glastafeln (4; 4'), bevor sie zu der jeweiligen
Pressplatte (6; 6') zugeführt wird, ein längs ihrer Kanten verlaufender rahmenförmiger
Abstandhalter (2) aufgeklebt wird;
• bei welchem eine Glastafel (3; 4') kleiner als die andere Glastafel (4; 3') ist;
• bei welchem die kleinere Glastafel (3; 4') an der Pressfläche (7; 8), an welcher
sie anliegt, festgehalten wird;
• bei welchem die Pressplatte (5; 6') mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel
(3; 4') relativ zu der anderen Pressplatte (6; 5') so weit in einer entlang einer
der Pressflächen (7; 8) verlaufenden Richtung (B) verschoben wird, dass der Rand der
kleineren Glastafel (3; 4') innerhalb des Randes der größeren Glastafel (4; 3') und
in einem Abstand zu dem Rand der größeren Glastafel (4; 3') verläuft;
• bei welchem - nach der Verschiebung der Pressplatte (5, 6') mit der daran festgehaltenen
kleineren Glastafel (3, 4') - der Abstand der beiden Pressplatten (5, 6; 5', 6') durch
Verschieben von zumindest einer der beiden Pressplatten (5; 5') verringert wird, so
dass die Glastafeln (3, 4; 3', 4') mit dem dazwischen liegenden Abstandhalter (2)
zu einer Isolierglasscheibe zusammengefügt und gegeneinander gepresst werden;
• bei welchem nach dem Pressvorgang das Festhalten der kleineren Glastafel (3; 4')
an der Pressfläche (7; 8) beendet und der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten
(5, 6; 5', 6') wieder vergrößert wird;
• und bei welchem die zusammengebaute Isolierglasscheibe aus der Vorrichtung (1) abtransportiert
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
• bei welchem die größere Glastafel (3') als erste Glastafel (3') der ersten Pressplatte
(5') zugeführt, an deren Pressfläche (7) angelegt und dort festgehalten wird;
• bei welchem die erste Pressplatte (5') mit der daran festgehaltenen größeren Glastafel
(3') in einer ersten Raumrichtung (A) verschoben wird, welche quer zu den Pressflächen
(7, 8) verläuft, so dass sich der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten (5',
6') vergrößert;
• bei welchem die kleinere Glastafel (4') als weitere Glastafel (4') der zweiten Pressplatte
(6') zugeführt, an deren Pressfläche (8) angelegt und dort festgehalten wird;
• bei welchem die zweite Pressplatte (6') mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel
(4') relativ zu der ersten Pressplatte (5') in einer zweiten Raumrichtung (B) verschoben
wird, welche quer zur ersten Raumrichtung (A) orientiert ist;
• und bei welchem nach dem Pressvorgang auch das Festhalten der größeren Glastafel
(3') an der Pressfläche (7) beendet wird, bevor der gegenseitige Abstand der beiden
Pressplatten (5', 6') wieder vergrößert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
• bei welchem eine Zusatzglastafel unter Zwischenfügung eines rahmenförmigen Zusatzabstandhalters
mit der kleineren Glastafel (4') oder der größeren Glastafel (3') verbunden wird,
so dass nach dem Zusammenfügen eine Dreifach-Isolierglasscheibe gebildet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
• bei welchem - nach dem Pressvorgang der größeren Glastafel (3') mit der kleineren
Glastafel (4') - das Festhalten der kleineren Glastafel (4') an der Pressfläche (8)
beendet wird, während die größere Glastafel (3') weiterhin an der ersten Pressplatte
(5') festgehalten wird;
• bei welchem die erste Pressplatte (5') mit der daran festgehaltenen größeren Glastafel
(3') und der mit dieser zusammengefügten kleineren Glastafel (4') in der ersten Raumrichtung
(A) verschoben wird, so dass sich der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten
(5', 6') vergrößert und sich die kleinere Glastafel (4') von der Pressfläche (8) der
zweiten Pressplatte (6') entfernt;
• bei welchem die zweite Pressplatte (6') ohne daran festgehaltene Glastafel relativ
zu der ersten Pressplatte (5') entgegen der zweiten Raumrichtung (B) verschoben wird;
• bei welchem nachfolgend die Zusatzglastafel der zweiten Pressplatte (6') zugeführt,
an deren Pressfläche (8) angelegt und dort festgehalten wird;
• bei welchem die zweite Pressplatte (6') mit der daran festgehaltenen Zusatzglastafel
relativ zu der ersten Pressplatte (5') in der zweiten Raumrichtung (B) verschoben
wird;
• bei welchem durch Verschieben der ersten Pressplatte (5') mit der daran festgehaltenen
größeren Glastafel (3') und der mit dieser zusammengefügten kleineren Glastafel (4')
entgegen der ersten Raumrichtung (A) ein weiterer Pressvorgang mit der Zusatzglastafel
durchgeführt wird,
• und bei welchem nach dem weiteren Pressvorgang das Festhalten der größeren Glastafel
(3') und der Zusatzglastafel an der jeweiligen Pressfläche (7; 8) beendet wird, bevor
der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten (5', 6') wieder vergrößert und die
Dreifach-Isolierglasscheibe aus der Vorrichtung (1) abtransportiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9,
• bei welchem die kleinere Glastafel (3) als erste Glastafel (3) der ersten Pressplatte
(5) zugeführt, an deren Pressfläche (7) angelegt und dort festgehalten wird;
• bei welchem die größere Glastafel (4) als weitere Glastafel (4) der zweiten Pressplatte
(6) zugeführt und an deren Pressfläche (8) angelegt wird;
• und bei welchem die erste Pressplatte (5) mit der daran festgehaltenen kleineren
Glastafel (3) in einer ersten und einer zweiten Raumrichtung (A, B) verschoben wird,
während die zweite Pressplatte (6) mit der daran anliegenden größeren Glastafel (4)
unbeweglich gehalten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
• bei welchem eine Zusatzglastafel unter Zwischenlage eines rahmenförmigen Zusatzabstandhalters
mit der kleineren Glastafel (3) verbunden wird, so dass nach dem Zusammenfügen mit
der der größeren Glastafel (4) eine Dreifach-Isolierglasscheibe gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
• bei welchem - vor dem Zuführen der größeren Glastafel (4) zu der zweiten Pressplatte
(6) - der zweiten Pressplatte (6) die Zusatzglastafel zugeführt und an deren Pressfläche
(8) angelegt wird;
• bei welchem die erste Pressplatte (5) mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel
(3) entgegen der ersten Raumrichtung (A) verschoben und ein Pressvorgang mit der Zusatzglastafel
durchgeführt wird, um die kleinere Glastafel (3) mit der Zusatzglastafel zu verbinden;
• bei welchem die erste Pressplatte (5) mit der weiterhin daran festgehaltenen kleineren
Glastafel (3) und der mit dieser verbundenen Zusatzglastafel in der ersten Raumrichtung
(A) verschoben wird, so dass sich der gegenseitige Abstand der beiden Pressplatten
(5, 6) vergrößert und sich die Zusatzglastafel von der Pressfläche (8) der zweiten
Pressplatte (6) entfernt;
• bei welchem nachfolgend die größere Glastafel (4) der zweiten Pressplatte (6) zugeführt
und an deren Pressfläche (8) angelegt wird;
• bei welchem die erste Pressplatte (5) mit der daran festgehaltenen kleineren Glastafel
(3) und der mit dieser verbundenen Zusatzglastafel in der zweiten Raumrichtung (B)
verschoben wird;
• bei welchem durch Verschieben der ersten Pressplatte (5) mit der daran festgehaltenen
kleineren Glastafel (3) und der mit dieser verbundenen Zusatzglastafel entgegen der
ersten Raumrichtung (A) ein weiterer Pressvorgang mit der größeren Glastafel (4) durchgeführt
wird;
• und bei welchem nach dem weiteren Pressvorgang das Festhalten der kleineren Glastafel
(3) an der Pressfläche (7) beendet wird, bevor der gegenseitige Abstand der beiden
Pressplatten (5, 6) wieder vergrößert und die Dreifach-Isolierglasscheibe aus der
Vorrichtung (1) abtransportiert wird.