[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe,
mit wenigstens einem Rotor, der eine Rotorwelle und mehrere an der Rotorwelle angeordnete,
axial längs der Rotorwelle beabstandete Rotorabschnitte aufweist, welche jeweils eine
Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Rotorschaufeln umfassen, und
wenigstens einem dem Rotor zugeordneten Stator, der zumindest einen Statorabschnitt
mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Statorschaufeln aufweist,
wobei der Statorabschnitt in axialer Richtung zwischen einem ersten und einem zweiten
Rotorabschnitt und zu diesen beiden Rotorabschnitten jeweils benachbart angeordnet
ist, und wobei zwischen dem ersten Rotorabschnitt und dem Statorabschnitt ein erster
axialer Abstand vorgesehen ist und zwischen dem Statorabschnitt und dem zweiten Rotorabschnitt
ein zweiter axialer Abstand vorgesehen ist.
[0002] Typischerweise sind eine Vielzahl von Rotorabschnitten und eine Vielzahl von Statorabschnitten
vorgesehen, die in axialer Richtung abwechselnd angeordnet sind, wobei ein jeweiliger
Statorabschnitt sich mittig zwischen zwei jeweils benachbarten Rotorabschnitten befindet.
Die Rotorabschnitte können jeweils entweder einstückig mit der Rotorwelle ausgebildet
oder in Form einer separat hergestellten und drehfest mit der Rotorwelle verbundenen
Rotorscheibe vorgesehen sein.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Leistung einer derartigen Vakuumpumpe zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Vakuumpumpe gemäß Anspruch 1 gelöst, und insbesondere
dadurch, dass der zweite axiale Abstand von dem ersten axialen Abstand verschieden
ist.
[0005] Durch die Erfindung lässt sich die Anordnung der Rotor- und Statorabschnitte an die
Bewegung der zu fördernden Moleküle anpassen, sodass die Pumpwirkung verbessert wird.
Die Wirkungsweise der Erfindung wird nachstehend insbesondere anhand von Fig. 2 näher
erläutert.
[0006] Außerdem erlaubt die Erfindung, dass eine bestehende Konstruktion einer Vakuumpumpe
dadurch verbessert werden kann, dass lediglich die Lage der Statorabschnitte relativ
zu den Rotorabschnitten verändert wird. Dies kann z.B. durch veränderte Distanzringe
zwischen einzelnen Statorabschnitten in besonders einfacher Weise realisiert werden.
Die Erfindung verbessert also die Leistung einer Vakuumpumpe unter Einsatz besonders
einfacher Mittel, ohne dass die Gesamtkonstruktion der Vakuumpumpe verändert werden
muss.
[0007] Der Statorabschnitt ist zwischen zwei ihm benachbarten Rotorabschnitten angeordnet.
Mit anderen Worten sind ein Statorabschnitt und jeder der beiden ihm benachbarten
Rotorabschnitte in der jeweiligen axialen Richtung unmittelbar aufeinanderfolgend
angeordnet. Zwischen dem Statorabschnitt und dem benachbarten Rotorabschnitt sind
keine weiteren Stator- oder Rotorabschnitte angeordnet. Der Statorabschnitt weist
in beiden axialen Richtungen jeweils einen benachbarten Rotorabschnitt auf.
[0008] Im Stand der Technik wird davon ausgegangen, dass eine optimale Leistung der Vakuumpumpe
erzielt wird, wenn der Statorabschnitt genau in der Mitte zwischen zwei benachbarten
Rotorabschnitten angeordnet ist. Erfindungsgemäß wurde jedoch erkannt, dass der erste
axiale Abstand und der zweite axiale Abstand einen unterschiedlichen Einfluss auf
die Pumpwirkung haben können, sodass sich die Pumpwirkung durch unterschiedliche Wahl
der beiden Abstände vorteilhaft beeinflussen lässt.
[0009] Der erste Rotorabschnitt kann dabei in Pumprichtung vor dem Statorabschnitt angeordnet
sein und der zweite Rotorabschnitt kann in Pumprichtung nach dem Statorabschnitt angeordnet
sein. Dabei kann der erste axiale Abstand kleiner als der zweite axiale Abstand sein.
Mit anderen Worten kann also der in Pumprichtung erste axiale Abstand kleiner als
der in Pumprichtung zweite axiale Abstand sein. Dabei kann der erste axiale Abstand
möglichst klein ausgeführt sein. Dabei wird zwischen einem Statorabschnitt und einem
benachbarten Rotorabschnitt ein gewisser Mindestabstand größer Null eingehalten. Obwohl
durch Verkleinern des ersten axialen Abstands der zweite axiale Abstand relativ groß
werden kann, hat sich gezeigt, dass der zweite axiale Abstand keinen so starken Einfluss
auf die Pumpleistung ausübt, sodass insgesamt die Pumpleistung verbessert wird, wenn
der erste axiale Abstand verkleinert wird.
[0010] Bei einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der erste axiale Abstand weniger
als das 0,7-fache des zweiten axialen Abstands. Bei dieser Ausgestaltung hat sich
eine besonders gute Pumpleistung ergeben. Noch bessere Pumpleistungen können sich
ergeben, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der erste axiale Abstand kleiner
als die oder gleich der Hälfte des zweiten axialen Abstands ist.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Rotorwelle einlassseitig, insbesondere
in einem Hochvakuumbereich, durch ein schmierungsfreies Lager, insbesondere ein Magnetlager,
gelagert. Dadurch lässt sich die einlassseitige Lagerung nicht nur wartungsfrei ausführen,
sondern eine Kontamination des Vakuums durch die Lagerung wird außerdem aufgrund fehlender
Schmierstoffe verhindert.
[0012] Die Rotorwelle kann alternativ oder zusätzlich auslassseitig, insbesondere in einem
Mittel- oder Niedrigvakuumbereich, durch ein geschmiertes Lager, insbesondere ein
Wälzlager wie z.B. ein Kugellager, gelagert sein. Dies erlaubt eine kostengünstige
und mit relativ wenig Spiel behaftete Lagerung, während die Kontaminationsproblematik
an der Auslassseite entfällt.
[0013] Bei einer Ausführungsform ist zumindest ein Rotorabschnitt mit der Rotorwelle einstückig
ausgebildet ist. Insbesondere sind dabei alle Rotorabschnitte mit der Rotorwelle einstückig
ausgebildet. Ein derart ausgestalteter Rotor wird auch als Vollrotor bezeichnet. Im
Gegensatz dazu kann zumindest ein Rotorabschnitt durch eine separat von der Rotorwelle
hergestellte und an der Rotorwelle befestigte Rotorscheibe gebildet sein. Insbesondere
können alle Rotorabschnitte durch separat hergestellte Rotorscheiben gebildet sein.
Man spricht hierbei auch von einem Scheibenrotor.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform ist zumindest ein Statorabschnitt als aus Blech
hergestellte Statorscheibe ausgeführt. Dadurch wird die Herstellung der Statorscheibe
und damit auch jene der Vakuumpumpe technisch vereinfacht und kostengünstiger. Insbesondere
ist die Statorscheibe aus Blech gestanzt, was den Herstellungsvorgang weiter vereinfacht.
[0015] Die Rotorschaufeln und die Statorschaufeln können jeweils zu einer zumindest im Wesentlichen
senkrecht zu einer Rotationsachse verlaufenden Ebene schräg gestellt sein, wobei die
Rotorschaufeln einen Anstellwinkel und die Statorschaufeln einen Anstellwinkel aufweisen
und die Summe aus dem Anstellwinkel der Statorschaufeln und dem Anstellwinkel der
Rotorschaufeln zumindest im Wesentlichen 90° beträgt. Mit anderen Worten kann eine
jeweilige Statorschaufel, insbesondere mit einem radial äußeren Bereich, zumindest
im Wesentlichen senkrecht zu einer jeweiligen Rotorschaufel, insbesondere zu deren
radial äußerem Bereich, ausgerichtet sein. Die zu fördernden Moleküle entfernen sich
vornehmlich senkrecht von einer jeweiligen Schaufelfläche des Rotors in Richtung des
Statorabschnitts, wie unten anhand von Fig. 2 näher erläutert. Wenn also die Statorschaufeln
parallel zu dieser Bewegungsrichtung der Moleküle ausgerichtet sind, setzen sie den
Molekülen einen minimalen Widerstand entgegen und die Pumpleistung wird optimiert.
[0016] Bei einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Anstellwinkel der Rotorschaufeln
zumindest im Wesentlichen 45°, wodurch die Leistung der Pumpe weiter verbessert werden
kann.
[0017] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und den Figuren angegeben.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die schematische
Zeichnung erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung zweier Rotorscheiben mit einer dazwischenliegenden
Statorscheibe, und
- Fig. 2
- zeigt Rotor- und Statorschaufeln zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Erfindung.
[0019] Eine beispielhafte, als Turbomolekularpumpe ausgebildete Vakuumpumpe (nicht gezeigt),
welche durch die Erfindung und auch durch zumindest eine der hier offenbarten Ausführungsformen
weitergebildet werden kann, umfasst einen von einem Einlassflansch umgebenen Einlass
sowie mehrere Pumpstufen zur Förderung des an dem Einlass anstehenden Gases zu einem
Auslass. Die Turbomolekularpumpe kann eine seitliche Anzapfung aufweisen. Die Turbomolekularpumpe
umfasst einen Stator mit einem statischen Gehäuse und einen in dem Gehäuse angeordneten
Rotor mit einer um eine Rotationsachse drehbar gelagerten Rotorwelle.
[0020] Die Turbomolekularpumpe umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren mit der Rotorwelle verbundenen, als turbomolekulare
Rotorscheiben ausgebildeten Rotorabschnitten und mit mehreren in axialer Richtung
zwischen den Rotorscheiben angeordneten und in dem Gehäuse festgelegten, als turbomolekulare
Statorscheiben ausgebildeten Statorabschnitten, die durch Distanzringe in einem gewünschten
axialen Abstand zueinander gehalten sind. Die Rotorscheiben und Statorscheiben stellen
in einem Schöpfbereich eine in Pumprichtung gerichtete axiale Pumpwirkung bereit.
[0021] Die Turbomolekularpumpe umfasst zudem drei in radialer Richtung ineinander angeordnete
und pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Der rotorseitige
Teil der Holweck-Pumpstufen umfasst zwei an der Rotorwelle befestigte und von dieser
getragene zylindermantelförmige Holweck-Rotorhülsen, die koaxial zu der Rotationsachse
orientiert und ineinander geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige
Holweck-Statorhülsen vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse orientiert
und ineinander geschachtelt sind. Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen
sind jeweils durch die einander unter Ausbildung eines engen radialen Holweck-Spalts
gegenüberliegenden radialen Mantelflächen, nämlich jeweils einer Holweck-Rotorhülse
und einer Holweck-Statorhülse, gebildet. Dabei ist jeweils eine der pumpaktiven Oberflächen
glatt ausgebildet, im vorliegenden Fall beispielsweise die der Holweck-Rotorhülse,
wobei die gegenüberliegende pumpaktive Oberfläche der jeweiligen Holweck-Statorhülse
eine Strukturierung mit schraubenlinienförmig um die Rotationsachse herum in axialer
Richtung verlaufenden Nuten aufweist, in denen durch die Rotation des Rotors das Gas
vorangetrieben und dadurch gepumpt wird.
[0022] Die drehbare Lagerung der Rotorwelle wird durch ein Wälzlager im Bereich des Auslasses
und ein Permanentmagnetlager im Bereich des Einlasses bewirkt. Das Permanentmagnetlager
umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte und eine statorseitige Lagerhälfte, die jeweils
einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung aufeinander gestapelten permanentmagnetischen
Ringen umfassen, wobei die Magnetringe unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts
einander gegenüberliegen.
[0023] Innerhalb des Permanentmagnetlagers ist ein Not- oder Fanglager vorgesehen, das als
ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet ist und im normalen Betrieb der Vakuumpumpe ohne
Berührung leer läuft und erst bei einer übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors
gegenüber dem Stator in Eingriff gelangt, um einen radialen Anschlag für den Rotor
zu bilden, der eine Kollision der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen
Strukturen verhindert.
[0024] Im Bereich des Wälzlagers ist an der Rotorwelle eine konische Spritzmutter mit einem
zu dem Wälzlager hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen, die mit einem Abstreifer
eines mehrere mit einem Betriebsmittel, wie z.B. einem Schmiermittel, getränkte saugfähige
Scheiben umfassenden Betriebsmittelspeichers in gleitendem Kontakt steht. Im Betrieb
wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von dem Betriebsmittelspeicher über
den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter übertragen und infolge der Zentrifugalkraft
entlang der Spritzmutter in Richtung des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter
zu dem Wälzlager hin gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt.
[0025] Die Turbomolekularpumpe umfasst einen Antriebsmotor zum drehenden Antreiben des Rotors,
dessen Läufer durch die Rotorwelle gebildet ist. Eine Steuereinheit steuert den Antriebsmotor
an.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Rotorwelle 14 eines hier nur teilweise dargestellten Rotors einer
erfindungsgemäßen Turbomolekularpumpe, wobei mit der Rotorwelle 14 zwei als Rotorscheiben
16 ausgebildete Rotorabschnitte drehfest verbunden sind. Eine jeweilige Rotorscheibe
16 weist eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten, nicht dargestellten
Rotorschaufeln auf.
[0027] Zwischen den Rotorscheiben 16 ist ein als Statorscheibe 22 ausgebildeter Statorabschnitt
angeordnet, welcher nicht mit der Rotorwelle 14, sondern statisch mit einem nicht
dargestellten Gehäuse der Turbomolekularpumpe verbunden ist. Die Statorscheibe 22
weist eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten, ebenfalls nicht
dargestellten Statorschaufeln auf.
[0028] Zwischen der oberen Rotorscheibe 16 und der Statorscheibe 22 besteht ein erster axialer
Abstand A1 und zwischen der Statorscheibe 22 und der unteren Rotorscheibe 16 besteht
ein zweiter axialer Abstand A2. Der erste axiale Abstand A1 ist kleiner als der zweite
axiale Abstand A2. Hierbei beträgt der axiale Abstand A1 etwa das 0,4-fache des zweiten
axialen Abstands A2. Dieses Abstandsverhältnis ist rein beispielhaft und kann erfindungsgemäß
grundsätzlich jeden beliebigen Wert annehmen.
[0029] Der Statorabschnitt ist hier also, mit anderen Worten, außerhalb einer axialen Mitte
zwischen dem ersten Rotorabschnitt, hier der oberen Rotorscheibe 16, und dem zweiten
Rotorabschnitt, hier der unteren Rotorscheibe 16, angeordnet. Wiederum mit anderen
Worten ist der Statorabschnitt in axialer Richtung, also längs der Rotorwelle 14,
betrachtet näher an einem der benachbarten Rotorabschnitte, nämlich näher an der oberen
Rotorscheibe 16, als an dem jeweils anderen Rotorabschnitt angeordnet.
[0030] Eine Pumprichtung P beschreibt eine erwünschte Bewegungsrichtung von zu fördernden
Gasmolekülen während eines Pumpvorgangs. Der in Pumprichtung P unmittelbar auf die
obere Rotorscheibe 16 folgende Zwischenraum, welcher dem ersten axialen Abstand A1
zugeordnet ist, ist kleiner als der in Pumprichtung zweite Zwischenraum, welcher unmittelbar
auf die Statorscheibe 22 folgt und dem zweiten axialen Abstand A2 zugeordnet ist.
Dabei kann es wünschenswert sein, den ersten axialen Abstand A1 möglichst gering auszuführen,
um die Pumpleistung der Turbomolekularpumpe weiter zu verbessern.
[0031] Die Wirkungsweise der Erfindung soll nun anhand von Fig. 2 und eines vereinfachten
physikalischen Modells genauer veranschaulicht werden.
[0032] In Fig. 2 sind dazu Rotorschaufeln 18 und Statorschaufeln 24 vereinfacht dargestellt,
und zwar als vereinfachte abgewickelte Ansicht in radialer Richtung, d.h. in Richtung
auf die hier nur als gestrichelte Linie dargestellte Rotorwelle 14. Die Rotorschaufeln
18 sind Teil einer nicht näher dargestellten Rotorscheibe, welche in Pumprichtung
P unmittelbar vor einer die Statorschaufeln 24 umfassenden, ebenfalls nicht näher
dargestellten Statorscheibe angeordnet ist.
[0033] Die Rotorschaufeln 18 bewegen sich während des Pumpvorgangs mit hoher Geschwindigkeit
in Fig. 2 nach rechts (Rotationsrichtung), während die Statorschaufeln 24 fest sind,
d.h. sich nicht bewegen. Die Rotorschaufeln 18 sowie die Statorschaufeln 24 sind schräg
unter einem jeweiligen Anstellwinkel von 45°angeordnet, wobei die Statorschaufeln
24 zu den Rotorschaufeln 18 entgegengesetzt schräg ausgerichtet sind. Der Anstellwinkel
wird hierbei jeweils ausgehend von einer senkrecht zur Rotorwelle 14 verlaufenden
Ebene gemessen.
[0034] Ein zu förderndes Molekül, welches in den axialen Bereich der Rotorschaufeln 18 gerät,
wird durch die schräg nach unten gerichtete Fläche einer sich schnell nach rechts
bewegenden Rotorschaufel 18 gewissermaßen eingefangen, wobei das Molekül an der Fläche
adsorbiert. Anschließend desorbiert das Molekül von der Fläche, wobei es sich von
der Rotorschaufel entfernt. Dabei nimmt das Molekül eine Vorzugsrichtung an, welche
senkrecht zu der Fläche steht, von welcher das Molekül zuvor desorbiert ist. In Fig.
2 sind auch die Statorschaufeln 24 senkrecht zu den schräg nach unten gerichteten
Flächen der Rotorschaufeln 18 ausgerichtet, so dass ein Molekül, welches sich in der
Vorzugsrichtung bewegt, parallel zu den Statorschaufeln 24 und somit nahezu ungehindert
durch die axial nachfolgende Statorscheibe 22 hindurchtreten kann, wobei lediglich
die - relativ geringe-Dicke der Statorschaufeln 24 dieser Bewegung entgegensteht.
[0035] Je weiter allerdings die Strecke ist, welche das Molekül nach der Desorption von
der Rotorschaufel 18 beim Eintreten in den axialen Bereich der nachfolgenden Statorscheibe
22 bereits zurückgelegt hat, desto wahrscheinlicher weicht seine Bewegungsrichtung
von der oben erwähnten Vorzugsrichtung ab. Dies wird zum Beispiel durch Stöße mit
der Gehäusewand, der Rotorwelle oder anderen Molekülen begründet und kann auch als
"Verwischen" bezeichnet werden. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Durchtrittswahrscheinlichkeit
für ein jeweiliges zu förderndes Molekül steigt, wenn die Statorscheibe möglichst
nahe an der Rotorscheibe angeordnet ist und dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit das
Molekül nicht bereits eine von der Vorzugsrichtung abweichende Bewegungsrichtung aufweist,
wenn es die Statorscheibe erreicht. Dagegen nimmt der axiale Abstand der Statorscheibe
zur in Pumprichtung nachfolgenden Rotorscheibe weniger Einfluss auf die Pumpleistung.
Denn hier kann das zu fördernde Molekül im Wesentlichen unabhängig von seiner Bewegungsrichtung
durch die Rotorscheibe aktiv eingefangen und dadurch weitertransportiert werden. Die
Pumpleistung der Turbomolekulerpumpe wird also insbesondere im molekularen Arbeitsbereich
durch die Erfindung verbessert.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 14
- Rotorwelle
- 16
- Rotorscheibe
- 18
- Rotorschaufel
- 22
- Statorscheibe
- 24
- Statorschaufel
- P
- Pumprichtung
1. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, mit
wenigstens einem Rotor, der eine Rotorwelle (14) und mehrere an der Rotorwelle (14)
angeordnete, axial längs der Rotorwelle (14) beabstandete Rotorabschnitte (16) aufweist,
welche jeweils eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Rotorschaufeln
(18) umfassen, und
wenigstens einem dem Rotor zugeordneten Stator, der zumindest einen Statorabschnitt
(22) mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Statorschaufeln
(24) aufweist,
wobei der Statorabschnitt (22) in axialer Richtung zwischen einem ersten und einem
zweiten Rotorabschnitt (16) und zu diesen beiden Rotorabschnitten (16) jeweils benachbart
angeordnet ist,
wobei zwischen dem ersten Rotorabschnitt (16) und dem Statorabschnitt (22) ein erster
axialer Abstand (A1) vorgesehen ist und zwischen dem Statorabschnitt (22) und dem
zweiten Rotorabschnitt (16) ein zweiter axialer Abstand (A2) vorgesehen ist,
und wobei der zweite axiale Abstand (A2) von dem ersten axialen Abstand (A1) verschieden
ist.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Rotorabschnitt (16) in Pumprichtung (P) vor dem Statorabschnitt (22) angeordnet
ist und der zweite Rotorabschnitt (16) in Pumprichtung (P) nach dem Statorabschnitt
(22) angeordnet ist, wobei der erste axiale Abstand (A1) kleiner ist als der zweite
axiale Abstand (A2).
3. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste axiale Abstand (A1) weniger als das 0,7-fache des zweiten axialen Abstands
(A2) beträgt.
4. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste axiale Abstand (A1) kleiner ist als die Hälfte des zweiten axialen Abstands
(A2).
5. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotorwelle (14) einlassseitig durch ein schmierungsfreies Lager, insbesondere
ein Magnetlager, gelagert ist.
6. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotorwelle (14) auslassseitig durch ein geschmiertes Lager, insbesondere ein Wälzlager,
gelagert ist.
7. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Rotorabschnitt (16) mit der Rotorwelle (14) einstückig ausgebildet ist.
8. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Statorabschnitt (22) als aus Blech hergestellte Statorscheibe ausgeführt
ist.
9. Vakuumpumpe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Statorscheibe aus Blech gestanzt ist.
10. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotorschaufeln (18) und die Statorschaufeln (24) jeweils zu einer zumindest im
Wesentlichen senkrecht zu einer Rotationsachse (R) verlaufenden Ebene schräg gestellt
sind, wobei die Rotorschaufeln (18) einen Anstellwinkel und die Statorschaufeln (24)
einen Anstellwinkel aufweisen und die Summe aus dem Anstellwinkel der Statorschaufeln
(24) und dem Anstellwinkel der Rotorschaufeln (18) zumindest im Wesentlichen 90° beträgt.
11. Vakuumpumpe nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anstellwinkel der Rotorschaufeln (18) zumindest im Wesentlichen 45° beträgt.