[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerwerks-Vorrichtung zum Erzeugen eines aus Einzeleffekten
bestehenden Gesamteffektes.
[0002] Zum Erzeugen eines feuerwerkstechnischen Gesamteffektes ist es bekannt, sogenannte
Bomben zu zünden, die nach Erreichen einer Steighohe explodieren, um einen zweidimensionalen
Effekt darzustellen. Beim Aufsteigen dreht sich die Bombe um ihre eigene Achse entlang
der Flugbahn. Eine Ausrichtung der Bombe ist nicht möglich. Es besteht das Risiko,
dass der von der Bombe erzeugte Effekt für einen Betrachter aufgrund fehlerhafter
Ausrichtung bei der Explosion nicht sichtbar ist.
[0003] Bei einem Lichterbild werden sogenannte Bengallanzen an einem Gestell fixiert. Bis
derartiges Gestell kann aufgrund des Eigengewichts ausschließlich am Boden gezündet
werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerwerks-Vorrichtung zum Erzeugen
eines aus Einzeleffekten bestehenden Gesamteffektes zu verbessern.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern der Erfindung
besteht darin, dass mehrere Leuchtspur-Effektkörper, die beim Aufsteigen eine Leuchtspur
hinterlassen, als Einzeleffekte dienen, um einen Gesamteffekt darzustellen. Der Gesamteffekt
ist beispielsweise ein grafisches Symbol, insbesondere ein Smiley oder ein Herz. Der
Gesamteffekt kann aber auch ein Schriftzeichen, insbesondere ein Buchstabe oder eine
Ziffer sein. Insbesondere kann der Gesamteffekt ein aus mehreren Buchstaben bestehendes
Wort und insbesondere ein Schriftzug oder eine mehrstellige Zahl sein. Es ist möglich,
beliebige Grafiken und Symbole zu erzeugen. Die Einzeleffekte stellen Einzel-Bildpunkte
dar, wobei der Gesamteffekt ein Gesamtbild ist, das aus den Einzel-Bildpunkten entsteht.
Dadurch, dass der Einzeleffekt als Bildpunkt mit nachfolgender Leuchtspur während
des Aufstiegs des Leuchtspur-Effektkörpers für einen Betrachter sichtbar ist, ist
der Gesamteffekt für einen vergleichsweise langen Zeitraum sichtbar. Der Leuchtspur-Effektkörper
kann auch ohne nachfolgende Leuchtspur ausgeführt sein. Bei einer derartigen Ausführung
besteht der Einzeleffekt aus dem aufsteigenden Bildpunkt. Die erfindungsgemäße Feuerwerks-Vorrichtung
wird in die Luft geschossen und ist nicht auf die Verwendung als Bodenfeuerwerk beschränkt.
Die Leuchtspur-Effektkörper sind als Feuerwerks-Vorrichtung, insbesondere räumlich
zueinander, derart angeordnet, dass die Einzeleffekte den Gesamteffekt darstellen.
Jeder Leuchtspur-Effektkörper weist ein Zündelement und eine Leuchtladung auf, wobei
die durch das Zündelement gezündete Leuchtladung den Bildpunkt mit Leuchtspur repräsentiert.
Die Feuerwerks-Vorrichtung umfasst eine Zündsteuerung zum, insbesondere zeitversetzten,
Zünden der Leuchtspur-Effektkörper. Die Zündsteuerung ist mit den Zündelementen der
Leuchtspur-Effektkörper verbunden. Insbesondere ist die Ausrichtung der Leuchtspur-Effektkörper
unerheblich, da die Leuchtspur der Leuchtladung unabhängig von der Ausrichtung des
Leuchtspur-Effektkörpers beim Aufsteigen für den Betrachter sichtbar ist. Die Gefahr
einer Fehldarstellung ist verhindert. Insbesondere werden die Leuchtspur-Effektkörper
zeitversetzt gezündet, um zu gewährleisten, dass die Einzeleffekte unterschiedlich
beabstandet entlang der Aufsteigerichtung angeordnet sind. Vorteilhafterweise sind
die Leuchtspur-Effektkörper in einem Feuerwerkskörper fixiert. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Leuchtspur-Effektkörper mit unterschiedlichen Neigungswinkeln zueinander
in dem Feuerwerkskörper angeordnet sind. Das ermöglicht eine unmittelbare und unkomplizierte
Festlegung des Gesamteffekts. Die mit unterschiedlichen Neigungswinkeln, insbesondere
gegenüber einer Unterlage (horizontale), aufsteigenden Einzeleffekte ergebenden Gesamteffekt,
wobei die Einzeleffekte zeitlich so gezündet werden, dass Sie bezogen auf die Vorrichtung
in einem vorbestimmten Abstand gleich weit entfernt (scharf) zu sehen sind. Eine Feuerwerks-Vorrichtung,
bei der die Leuchtspur-Effektkörper in einem Feuerwerkskörper angeordnet sind, ermöglicht
die Zusammenfassung der Leuchtspur-Effektkörper zu einem Gegenstand. Ein derartiger
Feuerwerkskörper entspricht einer sogenannten Batterie, die auf einer Unterlage abgestellt
wird. In der Batterie sind die Leuchtspur-Effektkörper befestigt. Es ist nicht möglich,
die einzelnen Leuchtspur-Effektkörper dem Feuerwerkskörper zu entnehmen, ohne dabei
den Feuerwerkskörper zu zerstören.
[0006] Eine Feuerwerks-Vorrichtung, bei der der Leuchtspur-Effektkörper eine, eine Längsachse
aufweisende Zündhülse aufweist, gewährleistet eine zuverlässige und fehlerunanfällige
Zündung. Die Zündhülse ist insbesondere hohlzylindrisch ausgeführt. Es sind auch andere
hohlprofüförmige Ausführungen der Zündhülse denkbar. Insbesondere sind das Zündelement
und die Leuchtladung in der Zündhülse angeordnet. Die Zündhülse schützt das Zündelement
und die Leuchtladung vor Witterungseinflüssen, Nässe und/oder unbeabsichtigter Beschädigung.
Dazu ist es besonders bevorzugt, die Feuerwerksvorrichtung derart auszubilden, dass
(im aufgebauten Zustand) die Zündhülse unter einem Winkel von 0 ° bis 70°, insbesondere
15 ° bis 45°, gegenüber der horizontalen ausgerichtet ist. Dazu ist es ferner besonders
bevorzugt, die Feuerwerksvorrichtung derart auszubilden, dass (im aufgebauten Zustand)
die Zündhülsen derart ausgerichtet sind, dass sich vertikal ausgerichtete Effekte
erzeugen lassen. Bei einem vertikal ausgerichteten Effekt, sind die Leuchtkörper derart
vertikal (Lotrecht) in einer Ebene ausgerichtet, dass bezogen auf die Position der
Vorrichtung ein oben und unten gleichweit entfernt erscheinendes Bild erzeugt wird.
Dazu müssen die unteren Zündladungen weniger stark geladen werden, als die für den
oberen Teil des Bildes, um unterschiedliche Flugzeiten t zu erzeugen bis zu einem
vorbestimmten Bildpunkt.
[0007] Eine Feuerwerks-Vorrichtung, bei der Masse und/oder Volumen der Zündladung von mindestens
zwei Leuchtspur-Effektkörpern unterschiedlich festgelegt sind, gewährleistet eine
veränderlich festlegbare Steighöhe der Leuchtladung. Dadurch kann der aufsteigende
Gesamteffekt während des Aufsteigens sich in der Geometrie verändern, insbesondere
seine Kontur strecken oder stauchen. Es ist möglich, dass der aufsteigende Gesamteffekt
mit unterschiedlichen Steighöhen der Einzeleffekte gleichzeitig erlischt, also insbesondere
wenn die Einzeleffekte ihre jeweilige individuelle Steighöhe erreicht haben. Aufgrund
der mindestens zwei Leuchtspur-Effektkörper mit unterschiedlich festgelegten Zündladungen
können unterschiedliche Flugzeigen t der einzelnen Leuchtladungen zu einem jeweiligen
Bildpunkt in einem vertikalen Bild erzeugt werden. Die Flugzeiten t werden im Wesentlichen
durch den Winkel der Zündhülse gegenüber der horizontalen bestimmt.
[0008] Die Leuchtspur-Effektkörper sind insbesondere in dem Gehäuse fixiert beispielsweise
durch Kleben oder durch mechanische Haltemittel. Ein derartiger Feuerwerkskörper ist
fehlerunanfällig und unkompliziert in der Handhabung und insbesondere für nicht pyrotechnisch
ausgebildete Endverbraucher nutzbar. Die Leuchtspur-Effektkörper sind insbesondere
in einem Gehäuse des Feuerwerkskörpers angeordnet.
[0009] Eine Feuerwerks-Vorrichtung, bei der die Zündsteuerung eine Zündschnur aufweist,
die als zwei Leuchtspur-Effektkörper, insbesondere unmittelbar, miteinander verbindet,
ermöglicht eine unkomplizierte Zündung.
[0010] Eine Feuerwerks-Vorrichtung, bei der ein Zündschnurabschnitt der Zündschnur den Zeitversatz
zwischen zwei zeitlich benachbart zu zündenden Leuchtspur-Effektkörpern festlegt,
gewährleistet eine unmittelbare und unkomplizierte Festlegung der zeitlichen Abfolge
der aufsteigenden Leuchtspur-Effektkörper.
[0011] Eine Feuerwerks-Vorrichtung, bei der der Zündschnurabschnitt mit den Zündelementen
der zu zündenden Leuchtspur-Effektkörper, insbesondere unmittelbar, verbunden ist,
ist fehlerunanfällig ausgeführt.
[0012] Eine Feuerwerks-Vorrichtung, bei der die Leuchtspur-Effektkörper, insbesondere deren
Leuchtladung, eine Steighöhe von maximal 70m aufweist, ist für einen Betrachter des
Feuerwerks gut sichtbar.
[0013] Eine derartige Feuerwerks-Vorrichtung kann auch der in Klasse II für Feuerwerkskörper
maximal zulässigen Steighöhe entsprechen. Feuerwerkskörper der Klasse II entsprechen
Silvesterfeuerwerk und sind für Endverbraucher nutzbar.
[0014] Eine Feuerwerks-Vorrichtung kann auch einen Leuchtspur-Effektkörper aufweisen, dessen
Leuchtladung eine geringere Steighöhe von beispielsweise von 5m bis 15m aufweist.
Ein derartiger Leuchtspur-Effektkörper ist insbesondere in der Form eines römischen
Lichts ausgeführt. Ein römisches Licht wird typischerweise, während es gehalten wird,
gezündet, also aus der Hand.
[0015] Alternativ zu der festen Anordnung der Leuchtspur-Effektkörper in einem Feuerwerkskörper
kann die Feuerwerks-Vorrichtung derart ausgeführt sein, dass die Leuchtspur-Effektkörper
veränderüch zueinander anordenbar sind.
[0016] Das bedeutet, dass die Leuchtspur-Effektköper veränderlich festlegbar sind. Die Feuerwerks-Vorrichtung
bildet nicht einen einheitlichen Feuerwerkskörper und ist insbesondere für die Verwendung
von pyrotechnisch ausgebildeten Fachkräften vorgesehen.
[0017] Die Feuerwerks-Vorrichtung kann mehrere Halterungen jeweils zur Aufnahme eines Leuchtspur-Effektkörpers
aufweisen. Die Halterungen können an einem Gestell befestigt sein. Das Gestell ermöglicht
eine zuverlässige und fehlerfreie Anordnung der Feuerwerks-Vorrichtung, insbesondere
auf einer Unterlage. Die Halterungen können räumlich flexibel an dem Gestell angeordnet
sein. Insbesondere ist es denkbar, die räumliche Anordnung der Halterungen zueinander
an dem Gestell zu verändern. Dadurch ist es möglich, mit der Feuerwerks-Vorrichtung
verschiedene Gesamteffekte abzubilden. Insbesondere ist es nicht erforderlich, sämtliche
Halterungen mit einem Leuchtspur-Effektkörper zu bestücken.
[0018] Bei der Feuerwerks-Vorrichtung können die Halterungen insbesondere in einem regelmäßigen
Raster angeordnet sein. Beispielsweise handelt es sich dabei um ein rechteckförmiges
Raster. Das Raster ist insbesondere zwei-dimensional ausgeführt. Insbesondere sind
die Halterungen parallel zu einem Boden des Gestells und insbesondere mit identischen
Neigungswinkeln zueinander ausgerichtet. Die Halterungen sind im Wesentlichen vertikal
und insbesondere parallel zueinander ausgerichtet.
[0019] Für die Feuerwerks-Vorrichtung ist eine separate sicherheitstechnische Zulassung
entbehrlich. Dadurch, dass die Haltemengen flexibel und veränderlich anordenbar sind,
ist die Feuerwerks-Vorrichtung selbst nicht ein einzelner pyrotechnischer Artikel,
für den eine separate CE-Zulassung gemäß den europäischen Richtlinien oder eine Zulassung
der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) erforderlich wäre. Lediglich
die Leuchtspur-Effektkörper selbst erfordern eine CE-Zulassung. Für das Erzeugen des
Gesamteffektes werden die einzelnen Leuchtspur-Effektkörper von einer pyrotechnisch
ausgebildeten Fachkraft kombiniert, wodurch kein neuer pyrotechnischer Artikel erzeugt
wird.
[0020] Bei einer Feuerwerks-Vorrichtung, bei der die Zündsteuerung eine Zündeinheit aufweist,
ist eine zentrale, insbesondere ferngesteuerte Zündung der Feuerwerks-Vorrichtung
vereinfacht. Die Zündeinheit ist insbesondere elektrisch ansteuerbar. Die Zündelemente
der Leuchtspur-Effektkörper sind insbesondere mit elektrischen Anschlussklemmen verbunden.
Die Anschlussklemmen sind insbesondere jeweils individuell mittels der Zündeinheit
ansteuerbar.
[0021] Die Feuerwerks-Vorrichtung kann alternativ der Klasse IV für Feuerwerkskörper, für
deren Zünden in Deutschland eine pyrotechnische Ausbildung erforderlich ist, entsprechen.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
mit einem davon erzeugten Gesamteffekt,
- Fig. 2
- eine vergrößerte, geschnittene Detailansicht gemäß Detail II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte, geschnittene Detailansicht eines Leuchtspur-Effektkörpers der Feuerwerks-Vorrichtung
in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Frontansicht einer Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Fig.4,
- Fig. 6
- eine Draufsicht der Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Fig. 4, und
- Fig. 7
- eine beispielhafte Darstellung eines mit der Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Fig. 4 erzeugbaren
Gesamteffektes.
[0023] Eine in Fig. 1 bis 3 dargestellte Feuerwerks-Vorrichtung 1 ist als pyrotechnischer
Artikel in Form eines Feuerwerkskörpers ausgeführt. Der Feuerwerkskörper ist gemäß
dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Batterie ausgeführt. Es sind grundsätzlich auch
andere Formen des Feuerwerkskörpers möglich.
[0024] Der Feuerwerkskörper umfasst ein quaderförmiges Gehäuse 2 mit einem Boden 3 und Seitenwänden
4. An einer dem Boden 3 gegenüberliegenden Oberseite ist das Gehäuse 2 geöffnet. An
der Oberseite kann ein nicht dargestellter abnehmbarer Deckel angeordnet sein, um
den Innenraum des Gehäuses 2 zu Lagerungs- und/oder Transportzwecken zu schützen.
Am Boden 3 sind mehrere Leuchtspur-Effektkörper 5 befestigt. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Leuchtspur-Effektkörper 5 am Boden 3 verklebt. Die Leuchtspur-Effektkörper
5 sind im Wesentlichen identisch ausgeführt.
[0025] Die Leuchtspur-Effektkörper 5 weisen jeweils eine zylindrische Zündhülse 6 auf. Die
Zündhülsen 6 weisen jeweils eine Längsachse 7 auf. Die Leuchtspur-Effektkörper 5 sind
mit unterschiedlichen Neigungswinkeln der jeweiligen Längsachse 7 gegenüber dem Boden
3 in dem Gehäuse 2 befestigt. Insbesondere weisen die Leuchtspur-Effektkörper 5 zueinander
unterschiedliche Neigungswinkel auf. Die Neigungswinkel gegenüber dem (horizontalen)
Boden 3 haben einen Winkel von 0° bis 70°, insbesondere 15° bis 45°.
[0026] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind in der Feuerwerks-Vorrichtung 1 vierzehn
einzelne Leuchtspur-Effektkörper angeordnet. In Abhängigkeit des mit der Feuerwerks-Vorrichtung
1 darzustellenden Gesamteffektes können auch mehr oder weniger als vierzehn Leuchtspur-Effektkörper
5 vorgesehen sein.
[0027] Die Leuchtspur-Effektkörper 5 weisen jeweils ein Zündelement 8 und eine Leuchtladung
9 auf. Die Zündelemente 8 der Leuchtspur-Effektkörper 5 sind jeweils mit der Zündsteuerung
verbunden. Die Zündsteuerung dient zum zeitversetzten Zünden der Leuchtspur-Effektköper
5. Das Zündelement wird auch als Treibladung bezeichnet, insofern es nach der Zündung
die Leuchtladung 9 beschleunigt. Je nach Größe der gewünschten Beschleunigung kann
das Zündelement 8 entsprechend gewählt werden. Insbesondere handelt es sich dabei
um eine Schwarzpulverladung, deren Menge entsprechend der gewünschten Beschleunigung
(und Flugweite) der Leuchtladung 9 gewählt wird.
[0028] Die Leuchtladung 9 ist eine sogenannte Effektladung eines Kometen. Nach dem Zünden
der Leuchtladung 9 mittels des Zündelements 8 verursacht die Leuchtladung 9 einen
sternschnuppenartigen visuellen Effekt. Die Leuchtladung steigt mit einem entlang
der Längsachse 7 oben angeordneten Leuchtpunkt auf, dem eine Leuchtspur nachfolgt.
[0029] Die Leuchtladung ist entlang einer Aufstiegsrichtung bis zu der maximalen Steighöhe
dauerhaft in Form des Leuchtpunktes und der Leuchtspur sichtbar. Die Aufstiegsrichtung
ist durch die Längsachse 7 der Zündhülse 6 festgelegt. Infolge von Schwerkrafteinflüssen
auf die Zündhülse 6 kann die Aufstiegsrichtung abschnittsweise parabelförmig ausgeführt
sein.
[0030] Aufgrund der hohen Abschussgeschwindigkeit und der vergleichsweise geringen Masse
der Leuchtspur-Effektkörper 5 ist die Krümmung der Aufstiegsrichtung im Wesentlichen
nicht feststellbar. Das bedeutet, dass sich die Aufstiegsrichtung im Wesentlichen
als Verlängerung der Längsachse 7 der Zündhülse 6 ergibt. Der Leuchtpunkt bildet einen
Bildpunkt.
[0031] Der Leuchtspur-Effektkörper 5 kann als handelsüblicher an sich bekannter Komet ausgeführt
sein. Der Leuchtspur-Effektkörper 5 kann alternativ auch als Bombette ausgeführt sein,
bei der zusätzlich eine Zerlegeladung vorgesehen ist, die definiert zeitverzögert
bezüglich der Leuchtladung 9 gezündet wird.
[0032] In Abhängigkeit der Masse und des Volumens der Zündelemente 8 ist die Steighöhe der
Leuchtladung 9 festgelegt. Je größer die Masse und/oder das Volumen der Zündelemente
8 ist, desto größer ist die Steighöhe. Die Leuchtspur-Effektkörper 5 können sich auch
hinsichtlich der Masse und des Volumens der Zündelemente 8 unterscheiden. Damit ist
es möglich, unterschiedliche Steighöhen der Bildpunkte 21 zu erreichen. Es ist insbesondere
auch möglich Masse und/oder Volumen verschiedener Zündelemente 8 identisch festzulegen.
[0033] Die Zeitsteuerung ist als Zündschnur 10 ausgeführt. Die Zündschnur 10 verbindet jeweils
zwei Leuchtspur-Effektkörper 5 unmittelbar miteinander. Die Zündschnur 10 weist mehrere
Zündschnurabschnitte 11 auf, wobei jeder Zündschnurabschnitt 11 zwei zeitlich benachbart
zueinander zündende Leuchtspur-Effektkörper 5, insbesondere deren Zündelemente 8,
unmittelbar miteinander verbindet. Durch die Festlegung der Länge der einzelnen Zündschnurabschnitte
11 ist der Zeitversatz beim Zünden der Leuchtspur Effektkörper 5, die über den Zündschnurabschnitt
11 miteinander verbunden sind, festgelegt. Damit ist ein sicherer, fehlerunanfälliger
Zündvorgang gewährleistet. Insbesondere ist ausgeschlossen, dass durch Fehlbedienung
eines Anwenders ein nicht erkennbarer oder unästhetisch ausgebildeter Gesamteffekt
entstehen könnte.
[0034] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Feuerwerks-Vorrichtung 1 näher erläutert.
Durch Zünden der Zündvorrichtung werden aufgrund der sequentiellen Verbindung der
Leuchtspur-Effektkörper 5 diese sequentiell, zeitversetzt gezündet. Durch das Zünden
der Zündelemente 5 wird die Leuchtladung 9 aus der Zündhülse 6 entlang der Längsachse
7 geschossen. Die Zündelemente 5 treiben nach dem Zünden die Leuchtladung 9 aus der
Zündhülse 6. Aufgrund der unterschiedlichen Neigungswinkel der Längsachsen 7 gegenüber
dem Boden 3 des Gehäuses 2 werden die Leuchtladungen 9 in unterschiedlichen Richtungen
aus der Batterie geschossen. Beim Aufsteigen der Leuchtladungen 9 erzeugen diese an
ihrer Spitze einen Leuchtpunkt 21 und hinterlassen eine Leuchtspur 22. Die zeitversetzt
und in unterschiedliche Flugrichtungen abgeschossen Leuchtladungen 9 ergeben einen
Gesamteffekt. Der Gesamteffekt gemäß Fig. 1 ist eine Herzkontur, die durch die Leuchtpunkte
21 angedeutet ist. Die Leuchtpunkte 21 stellen Einzeleffekte dar.
[0035] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 4 bis 7 ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten a.
[0036] Bei der Feuerwerks-Vorrichtung la sind die Leuchtspur-Effektkörper 5 jeweils in einer
dafür vorgesehenen Halterung 12 an einem Gestell 13 angeordnet. Das Gestell 13 weist
eine balkenförmige Basis 14 auf, an deren Oberseite die Halterungen 12 befestigt sind.
Es ist auch denkbar, dass die Basis trogförmig ausgeführt ist, so dass die Halterungen
in einer von einem umlaufenden Steg begrenzten Vertiefung nach unten versetzt geschlitzt
angeordnet sind.
[0037] Das Gestell 13 weist mehrere Standbeine 15 für eine sichere Anordnung des Gestells
13 auf einem Untergrund auf. Die Standbeine 15 sind fest mit der Basis 14 verbunden.
Insbesondere sind die Standbeine 15 an der Basis 14 angeschweißt. Das Gestell 13 ist
aus Metall ausgeführt. Es sind auch andere Ausführungsformen denkbar. Die Standfüße
15 können höhenverstellbar ausgeführt sein, insbesondere um Unebenheiten im Gelände,
in dem das Gestell 13 aufgebaut sein soll, auszugleichen. Die Standfüße 15 können
auch Rollen aufweisen, um den Transport des Gestells zu vereinfachen.
[0038] Die Halterungen 12 sind gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel als V- förmige Profilelemente
ausgeführt, wobei die Profillängsachse parallel zur Längsachse 7 der Leuchtspur-Effektkörper
5 angeordnet ist. Durch die V- förmige Gestaltung der Halterung 12 können Leuchtspur-Effektkörper
5 unterschiedlicher Baugröße zuverlässig gehalten werden. Insbesondere ist ein Außendurchmesser
der Zündhülse 6 für eine definierte und zuverlässige Anordnung an der Halterung 12
unerheblich. An der Öffnung des V weist die Halterung 12 ein zusätzliches Halteelement
16 auf, das beispielsweise als Band oder Riemen oder Schelle ausgeführt sein kann.
Das Halteelement 16 verhindert, dass der Leuchtspur-Effektkörper 5 sich unbeabsichtigt
von der anliegenden Position an der Halterung 12 löst. Ein unbeabsichtigtes Kippen
des Leuchtspur-Effektkörpers 5 ist verhindert.
[0039] Die Leuchtspur-Effektkörper 5 sind an dem Gestell 13 derart angeordnet, dass die
Längsachsen 7 parallel zueinander und insbesondere vertikal ausgerichtet sind. Die
Leuchtspur-Effektkörper 5 können an der Basis 14 beispielsweise entlang einer Reihe
angeordnet sein, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Diese Reihenanordnung entspricht
einem regelmäßigen, eindimensionalen Raster. Es ist auch denkbar, ein zweidimensionales,
insbesondere regelmäßiges, Raster für die Anordnung der Halterungen 12 an dem Gestell
13 vorzusehen. Die Halterungen 12 sind an dem Gestell 13 mittels nicht dargestellter
Befestigungselemente variabel festlegbar. Es ist beispielsweise denkbar, dass die
Basis 14 als Lochplatte ausgeführt ist, in die die Halterungen in entsprechenden Rasterpositionen
angeschraubt werden können.
[0040] Die Zündsteuerung weist mehrere elektrisch ansteuerbare Anschlussklemmen 17 auf.
Die Anschlussklemmen 17 sind mit den Zündelementen 8 unmittelbar verbunden. Für jeden
Leuchtspur-Effektkörper 5 ist eine Anschlussklemme 17 vorgesehen. Die Anschlussklemmen
17 sind über elektrisch leitfähige Drahtleitungen 18 jeweils mit den Zündelementen
8 verbunden.
[0041] In Fig. 7 ist vereinfacht dargestellt, wie mit der Feuerwerks-Vorrichtung ein Gesamteffekt
in Form eines Buchstaben Z darstellbar ist. Dadurch, dass die Leuchtspur-Effektkörper
5 mit den Längsachsen 7 parallel zueinander angeordnet sind, können Bildpunkte parallel
zueinander abgeschossen werden. Um entlang einer Leuchtspur 22 mehrere Leuchtpunkte
21 zünden zu können, können beispielsweise mehrere Gestelle 13 nebeneinander angeordnet
sein. Es ist auch denkbar, an dem Gestell 13 die Halterungen 12 entlang einer Langenrichtung
19 und entlang einer Breitenrichtung 20 versetzt zueinander, insbesondere mehrreihig,
anzuordnen.
1. Feuerwerks-Vorrichtung zum Erzeugen eines aus Einzeleffekten bestehenden Gesamteffektes
umfassend
a. mehrere Leuchtspur-Effektkörper (5) mit jeweils
i. einem Zündelement (8) und
ii. mindestens einer Leuchtladung (9),
b. eine mit den Zündelementen (8) verbundene Zündsteuerung zum Zünden der Leuchtspur-Effektkörper
(5), wobei die Leuchtspur-Effektkörper (5) derart angeordnet sind, dass die aufsteigenden
Leuchtladungen (9) jeweils einen Einzeleffekt des Gesamteffektes darstellen wobei
der die Leuchtspur-Effektkörper (5) in einem Feuerwerkskörper, angeordnet sind und
wobei die Leuchtspur-Effektkörper (5) mit unterschiedlichen Neigungswinkeln zueinander
in dem Feuerwerkskörper angeordnet sind.
2. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtspur- Effektkörper (5) eine Längsachse (7) aufweisende Zündhülse (6) aufweist,
wobei insbesondere das Zündelement (8) und die Leuchtladung (9) in der Zündhülse (6)
angeordnet sind.
3. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Masse und/oder Volumen der Zündelemente (8) von mindestens zwei Leuchtspur-Effektkörpern
(5) unterschiedlich festgelegt sind.
4. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtspur-Effektkörper (5) in einem Feuerwerkskörper in dessen Gehäuse (2) angeordnet
sind.
5. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündsteuerung eine Zündschnur (10) aufweist, die jeweils zwei Leuchtspur-Effektkörper
(5) unmittelbar miteinander verbindet.
6. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zündschnurabschnitt (11) der Zündschnur (10) den Zeitversatz zwischen zwei zeitlich
benachbart zu zündenden Leuchtspur-Effektkörpern (5) festlegt.
7. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zündschnurabschnitt (11) mit den Zündelementen (8) der zu zündenden Leuchtspur-Effektkörpern
(5) verbunden ist.
8. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtspur-Effektkörper (5) derart ausgebildet sind, dass sie eine Steighöhe
von maximal 70m aufweisen.
9. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtspur-Effektkörper (5) derart ausgebildet sind, dass sie eine Steighöhe
im Bereich von 5m bis 15m aufweisen.
10. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtspur-Effektkörper (5) veränderlich festlegbar zueinander anordenbar sind.
11. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Anspruch 10, gekennzeichnet durch mehrere Halterungen (12) jeweils zur Aufnahme eines Leuchtspur-Effektkörpers (5).
12. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (12) in einem, Raster angeordnet und insbesondere parallel zueinander
angeordnet sind.
13. Feuerwerks-Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündsteuerung eine, insbesondere elektrisch ansteuerbare, Zündeinheit aufweist,
wobei insbesondere die Zündelemente (8) mit elektrischen Anschlussklemmen verbunden
sind, die jeweils individuell mittels der Zündeinheit ansteuerbar sind.