[0001] Die Erfindung betrifft einen Düsenträgerantrieb für Aufwassermassagegeräte.
[0002] Aufwassermassagegeräte haben eine Wanne, die oben durch eine flexible, eine Auflagefläche
für den Patienten bildende Abdeckung in Gestalt einer über der Wanne gespannten Liegeflächenfolie
oder dergleichen abgedeckt ist, und im Inneren der Wanne befindet sich mindestens
ein Düsenträger, von dem aus ein Massagewasserstrahl zur trockenen Wasserstrahlmassage
gegen die Abdeckung gerichtet werden kann.
[0003] Der mindestens eine Düsenträger ist als Düsenwagen oder Düsenschlitten ausgebildet,
der entlang einer Führung in Längsrichtung der Wanne verfahrbar ist. Der Antrieb des
Düsenwagens oder Düsenschlittens entlang der Wanne erfolgt bei bekannten Aufwassermassagegeräten
meist mittels eines motorisch angetriebenen umlaufenden Zugbands, beispielsweise eines
Zahnriemens.
[0004] Der Düsenträger trägt mindestens eine Düse, die über einen flexiblen Schlauch mit
einer Wasserpumpe verbunden ist und einen Massagewasserstrahl von unten gegen die
Auflagefläche für den Patienten richtet, welche die Wanne oben abdeckt.
[0005] Bei herkömmlichen Aufwassermassagegeräten ist die Düse auf einem zum Düsenwagen oder
Düsenschlitten relativ beweglichen Bauteil angeordnet, beispielsweise exzentrisch
auf einem kreisend angetriebenen Zahnrad oder einem seitwärts schwenkbaren Tragarm,
damit der Massagewasserstrahl durch die Bewegung des Düsenwagens oder Düsenschlittens
in Längsrichtung der Wanne und gleichzeitig auch durch Bewegung der Düse in Querrichtung
der Wanne bewegt werden kann. Der Antrieb der Düsenbewegung kann dabei durch einen
eigenen, am Düsenwagen oder Düsenschlitten angeordneten Motor erfolgen, oder durch
in Längsrichtung in der Wanne verlaufende Elemente, wie beispielsweise eine mit einem
die Düse tragenden Zahnrad kämmenden Zahnstange, so dass die Düsenbewegung durch die
Längsbewegung des Düsenwagens oder Düsenschlittens erzeugt wird und mit dieser synchronisiert
ist, oder mittels eines die Düsenbewegung unabhängig von der Längsbewegung des Düsenwagens
oder Düsenschlittens erzeugenden, motorisch angetriebenen Organs.
[0007] Alle diese bekannten Konstruktionen haben den Nachteil, dass der Düsenwagen oder
Düsenschlitten relativ kompliziert aufgebaut ist, weil mehrere bewegliche Teile zur
Bewegbarkeit der Düse und zu deren Antrieb erforderlich sind. Teilweise sind bei den
bekannten Anordnungen auch Antriebsmotoren für die Düse und/oder den Schlitten am
Düsenwagen oder Düsenschlitten oder innerhalb der Wanne angeordnet. Das ist grundsätzlich
ungünstig, weil die Wanne stets mit einem Wasservorrat teilweise gefüllt ist, aus
welchem die Pumpe Wasser zur Düse fördert. Der Düsenwagen ist deshalb mit der ganzen
beweglichen Mechanik stets in Wasser eingetaucht, und das Vorhandensein vieler beweglicher
Teile erhöht die Anfälligkeit gegen Verschleiß und Störungen.
[0008] Aus der
EP 1 666 017 B1 ist eine Anordnung bekannt, bei welcher eine Düse starr auf einem Düsenwagen oder
Düsenschlitten angeordnet ist, der entlang einer um ihre Längsachse hin und her schwenkbare
Führungsschiene verfahrbar ist, so dass eine Seitwärtsbewegung des Düsenstrahls durch
das mit der Schwenkbewegung der Führungsschiene erfolgende Schwenken des Düsenwagens
oder Düsenschlittens und der fest daran angeordneten Düse erfolgt. Diese bekannte
Anordnung hat allerdings den Nachteil, dass der Düsenstrahl bei seitwärtiger Bewegung
nicht mehr senkrecht auf die Unterseite der Auflage auftrifft, sondern mehr oder weniger
schräg, was die Massagewirkung reduziert, und außerdem muß der Längsbewegungsantrieb
für den Düsenwagen oder Düsenschlitten die Schwenkbewegung um die Längsache der Führungsschiene
mitmachen, was wiederum einen innerhalb der Wanne eingebauten Motor oder eine kompliziertere
Antriebsmechanik erfordert.
[0009] Die vorliegende Erfindung bezweckt die Bereitstellung einer Antriebsvorrichtung für
einen Düsenträger, von welchem aus der Massagewasserstrahl stets senkrecht nach oben
zur Abdeckung hin gerichtet werden kann, und der trotzdem nur wenige bewegliche Teile
hat.
[0010] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch den im Anspruch 1 angegebenen Düsenträgerantrieb
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0011] Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, dass der Düsenträger als denkbar
einfach aufgebauter Düsenschlitten (dieser Begriff schließt auch Düsenwagen mit Rädern
oder Rollen ein) ausgebildet sein kann, auf dem die mindestens eine Düse ortsfest
oder starr angeordnet ist, und der, abgesehen von evtl. vorhandenen Laufrädern zum
Abstützen auf oder an einer Führungsschiene keine beweglichen Teile erforderlich sind.
Die gesamte Anordnung ist robust und einfach aufgebaut. Die Querbewegung des Aufwassermassagestrahls
ist völlig unabhängig von der Längsbewegung des Aufwassermassagestrahls und daher
beliebig programmier- und steuerbar. Die Antriebe für Längs- und Querantrieb der Düsenbewegung
können komplett außerhalb der wassergefüllten Wanne angeordnet sein.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben, in denen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Düsenträgerantriebsmechanismus
eines Aufwassermassagegeräts, und
- Fig. 2
- die Anordnung nach Fig. 1 in isometrischer perspektivischer Darstellung schräg von
oben gesehen.
[0013] In der folgenden Beschreibung meint der Begriff "Schlitten" stets auch eine Ausführungsform
mit Rädern oder Rollen.
[0014] Die Zeichnungen zeigen schematisch die Wanne 1 eines Aufwassermassagegeräts und den
im Bereich des Wannenbodens im Wanneninneren geordneten Düsenträgerantriebsmechanismus
um Antrieb eines Düsenträgerschlittens 2, der eine daran eine ortsfest angeordnete
Düse 3 trägt, die über einen nicht dargestellten, damit verbundene flexiblen Schlauch
aus einer Pumpe mit Wasser gespeist wird, um einen nach oben gegen eine nicht dargestellte,
als Auflagefläche für den Patienten dienende und den Wannenraum oben abschließende
Liegeflächenfolie zu richten.
[0015] Die Düse kann starr am Düsenträgerschlitten 2 angeordnet sein, sie kann aber auch
beweglich, nämlich um ihre Achse drehbar angeordnet sein, wobei die letztere Möglichkeit
den Vorteil hat, dass der daran angeschlossene Schlauch weniger beansprucht wird,
da die Düse dann Winkelbewegungen des Schlauchs während des Verfahrwegs des Düsenträgerschlittens
folgen kann.
[0016] Der Düsenträgerschlitten 2 ist entlang einer in Längsrichtung der Wanne verlaufenden
Führungsschiene 4 verfahrbar. Die Führungsschiene 4 für den Düsenträgerschlitten ist
ihrerseits an ihren beiden Endbereichen mit zwei Querschlitten 5 verbunden, die jeweils
entlang einer Querschiene 6 quer zur Wannenlängsrichtung verfahrbar sind.
[0017] Prinzipiell reicht auch ein einziger Querschlitten aus, wenn er etwa mittig in Bezug
auf die Länge der Führungsschiene angeordnet und hinreichend breit ist, um die Führungsschiene
insgesamt stabil zu tragen.
[0018] Die auf den Düsenträgerschlitten 2 angeordnete Düse 3 und mit ihr der aus Düse kommende
Massagewasserstrahl ist also durch Verfahren des Düsenträgerschlittens 2 entlang der
Führungsschiene 4 in Wannenlängsrichtung sowie gleichzeitig durch Querverfahren der
die Führungsschiene 4 tragenden Querschlitten 5 entlang der Querschienen 6 quer zur
Wannenlängsrichtung bewegbar.
[0019] Die Längsbewegung des Düsenträgerschlittens 2 entlang der Wannenlängsrichtung wird
durch einen außerhalb der Wanne 1 angeordneten Antriebsmotor 7 erzeugt, der eine quer
zur Längsrichtung der Wanne verlaufende Antriebswelle 8 antreibt, die über eine entlang
dieser Antriebswelle 8 beweglichen und mit der Führungsschiene 4 in Querrichtung der
Wanne mitfahrenden, am betreffenden Ende der Führungsschiene 4 angeordneten Getriebeblock
9 in eine Antriebsbewegung für ein Längsantriebselement für den Düsenträgerschlitten
2 umgesetzt wird.
[0020] Die Querbewegung des Düsenträgerschlittens 2 wird mittels eines wiederum außerhalb
der Wanne 1 angeordneten Antriebsmotors 10 erzeugt, der eine in Längsrichtung der
Wanne verlaufende Königswelle 11 antreibt, die über feststehende, an den betreffenden
Enden der ebenfalls feststehenden Querschienen 6 angeordnete Getriebeblöcke 12 eine
synchrone Antriebsbewegung von Antriebselementen für die Querbewegung der die Führungsschiene
4 tragenden Querschlitten 5 umgesetzt wird.
[0021] Die quer verlaufende Längsantriebsachse 8 und die in Wannenlängsrichtung verlaufende
Querantriebs-Königswelle 11 sind vorzugsweise jeweils als Keilwelle ausgebildet, können
aber auch als Vierkant- oder sonstige Mehrkantwelle ausgebildet sein. Die Wellen können
auch als einfache Wellen ausgebildet sein, mit denen jeweils im Bereich der Getriebeblöcke
9, 12 ein Getriebeelement drehfest verbunden oder angeformt ist.
[0022] Als Antriebselement für den Längsantrieb des Düsenträgerschlittens 2 kann ein umlaufender
Zuggurt 13 dienen, der am Düsenträgerschlitten 2 befestigt ist und über den Getriebeblock
9 angetrieben wird sowie von einem am entgegengesetzten Ende der Führungsschiene 4
angeordneten Umlenkblock 14 umgelenkt wird.
[0023] Ebenso können als Antriebselemente für die Querschlitten 5 Zuggurte 15 dienen, die
am jeweiligen Querschlitten 5 befestigt sind und über den jeweiligen Getriebeblock
12 angetrieben und von einem am anderen Ende der Querschiene 6 angeordneten Umlenkblock
16 umgelenkt werden.
[0024] Es versteht sich, dass statt der Zuggurte 13, 15 auch andere den Fachmann bekannte
Mittel zur Übertragung der Antriebsbewegung vom jeweiligen Getriebeblock 9 bzw. 12
zum Düsenträgerschlitten 2 bzw. zum jeweiligen Querschlitten 5 eingesetzt werden können.
[0025] Im Ausführungsbeispiel ist lediglich ein Düsenträgerschlitten 2 dargestellt, der
auf einer über zwei Querschienen 6 quer beweglichen längsverlaufenden Führungsschiene
4 in Längs- und Querrichtung der Wanne verfahrbar ist, wobei der schematisch in den
Zeichnungen dargestellte Düsenträgerantrieb den ganzen Wannenbodenbereich in Anspruch
nimmt. Alternativ dazu können beispielsweise auch zwei derartige Anordnungen parallel
nebeneinander im Wannenbodenbereich angeordnet sein, um mit zwei synchron oder unabhängig
voneinander antreibbaren Düsenträgerschlitten mit jeweils mindestens einer Düse 3
arbeiten zu können.
[0026] Weiter ist es natürlich möglich, die im Ausführungsbeispiel dargestellte Anordnung
gewissermaßen um 90° gedreht zu konzipieren, derart, dass der Düsenträgerschlitten
auf einer querverlaufenden Führungsschiene in Querrichtung zur Wannenlängsrichtung
bewegbar ist, und die querverlaufende Führungsschiene ihrerseits über zwei Längsschlitten
auf zwei parallelen Längsschienen in Längsrichtung der Wanne verfahrbar ist, wobei
auch hier prinzipiell ein mittig angeordneter Längsschlitten ausreichen würde.
1. Düsenträgerantrieb für Aufwassermassagegeräte, mit einem entlang einer Führungsschiene
(4) in Längsrichtung einer Wanne (1) des Aufwassermassagegeräts verfahrbaren Düsenträgerschlitten
(2), der mindestens eine Düse (3) zum Ausstoßen eines Massagewasserstrahls trägt,
und mit Mitteln (5, 6, 15) zum Erzeugen einer Bewegung des Massagewasserstrahls quer
zur Längsrichtung der Wanne (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die mindestens eine Düse (3) ortsfest am Düsenträgerschlitten (2) angeordnet ist,
- der Düsenträgerschlitten (2) entlang einer in Längsrichtung der Wanne (1) verlaufenden
Führungsschiene (4) verfahrbar ist,
- die Führungsschiene (4) ihrerseits mit mindestens einem Querschlitten (5) verbunden
ist, der entlang einer quer zur Längsrichtung der Wanne (1) angeordneten Querschiene
(6) verfahrbar ist,
- ein Antriebsmotor (7) zum Antrieb einer quer zur Längsrichtung der Wanne (1) verlaufenden
Antriebswelle (8) vorgesehen ist, die über einen an einem Ende der Führungsschiene
(4) angeordneten und entlang der Antriebswelle (8) verschiebbaren Getriebeblock (9)
ein mit dem Düsenträgerschlitten (2) verbundenes Antriebselement (13) antreibt,
- und ein Antriebsmotor (10) zum Antrieb einer in Längsrichtung der Wanne (1) verlaufende
Antriebswelle (11) vorgesehen ist, die über einen an einem Ende der oder jeder Querschiene
(6) angeordneten feststehenden Getriebeblock (12) ein mit dem Querschlitten (5) verbundenes
Antriebselement (15) antreibt.
2. Düsenträgerantrieb nach Anspruch 1, wobei die Führungsschiene (4) mit zwei entlang
der Führungsschiene (4) beabstandeten Querschlitten (5) verbunden ist, die synchron
entlang von quer zur Längsrichtung der Wanne (1) angeordneten Querschienen (6) verfahrbar
sind.
3. Düsenträgerantrieb für Aufwassermassagegeräte, mit einem entlang einer Führungsschiene
(4) in Längsrichtung einer Wanne (1) des Aufwassermassagegeräts verfahrbaren Düsenträgerschlitten
(2), der mindestens eine Düse (3) zum Ausstoßen eines Massagewasserstrahls trägt,
und mit Mitteln (5, 6, 15) zum Erzeugen einer Bewegung des Massagewasserstrahls quer
zur Längsrichtung der Wanne (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die mindestens eine Düse (3) ortsfest auf dem Düsenträgerschlitten (2) angeordnet
ist,
- der Düsenträgerschlitten entlang einer quer zur Längsrichtung der Wanne verlaufenden
Führungsschiene verfahrbar ist,
- die Führungsschiene ihrerseits mit mindestens einem Längsschlitten verbunden ist,
der entlang einer in Längsrichtung der Wanne verlaufenden Längsschiene verfahrbar
ist,
- ein Antriebsmotor zum Antrieb einer in Längsrichtung der Wanne verlaufenden Antriebswelle
vorgesehen ist, die über einen am einen Ende der Führungsschiene angeordneten und
entlang der Antriebswelle beweglichen Getriebeblock ein mit dem Düsenträgerschlitten
verbundenes Antriebselement antreibt,
- und ein Antriebsmotor zum Antrieb einer quer zur Längsrichtung der Wanne verlaufenden
Antriebswelle vorgesehen ist, die über einen an einem Ende der oder jeder Längsschiene
angeordneten Getriebeblock ein mit dem Längsschlitten verbundenes Antriebselement
antreibt.
4. Düsenträgerantrieb nach Anspruch 3, wobei die Führungsschiene mit zwei entlang der
Führungsschiene beabstandeten Längsschlitten verbunden ist, die synchron jeweils entlang
einer in Längsrichtung der Wanne verlaufenden Längsschiene verfahrbar sind.
5. Düsenträgerantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Antriebsmotoren sich
jeweils außerhalb der Wanne (1) befinden.
6. Düsenträgerantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Antriebswellen Keilwellen
sind.
7. Düsenträgerantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Antriebswellen jeweils
Vierkant- oder andere Vielkantwellen sind.
8. Düsenträgerantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Antriebselemente jeweils
umlaufende Zuggurte sind, und wobei an dem mit Bezug auf den antreibenden Getriebeblock
jeweils entgegengesetzten Schienenende ein Umlenkblock (14; 16) für den jeweiligen
Zuggurt angeordnet ist.
9. Düsenträgerantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Düse (3) um ihre Achse
drehbar auf dem Düsenträgerschlitten (2) angeordnet ist.