[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokille, aufweisend eine erste und eine zweite Schmalseitenplatte,
deren Abstand zueinander verstellbar ist, sowie eine erste und eine zweite Breitseitenplatte.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Überwachen einer solchen Kokille.
[0002] Kokillen der zuvor genannten Art werden beispielsweise in Stranggießanlagen zum Gießen
von metallischen Strängen, insbesondere zum Gießen von Brammen, eingesetzt.
[0003] Bei einer solchen Kokille ist eine ihrer beiden Breitseitenplatten unbeweglich angeordnet,
wohingegen ihre andere Breitseitenplatte zur ersten Breitseitenplatte beweglich angeordnet
ist. Während eines Stranggussprozesses (Gießvorgangs) werden die Breitseitenplatten
die meiste Zeit über mit einem vorgegebenen Anpressdruck gegen die Schmalseitenplatten
gepresst. Dadurch soll verhindert werden, dass die Kokille an den Kontaktflächen zwischen
den Schmal- und Breitseitenplatten undicht wird und flüssiges Metall und/oder flüssiges
Gießpulver zwischen den Platten aus der Kokille austritt.
[0004] Die Gießbreite der Kokille, die durch den Abstand der Schmalseitenplatten zueinander
vorgegeben wird, kann beispielsweise zwischen einzelnen Stranggussprozessen (Gießvorgängen)
durch seitliches Verfahren der Schmalseitenplatten eingestellt werden. Befindet während
des Verstellens kein Metallstrang im Gießvolumen der Kokille, wird dies als Kaltverstellung
bezeichnet. Bei der Kaltverstellung können Fremdkörper, wie z.B. Reste von Gießpulver,
zwischen den Schmal- und Breitseitenplatten eingeklemmt werden, sodass ein Spalt zwischen
den jeweils aneinandergrenzenden Schmal- und Breitseitenplatten verbleibt.
[0005] Bei modernen Stranggießanlagen kann die Verstellung der Gießbreite jedoch auch während
des Stranggussprozesses selbst geschehen. Dabei wird der Anpressdruck der Breitseitenplatten
verringert und der Abstand der Schmalseitenplatten auf einen gewünschten Wert eingestellt.
[0006] Wegen des verringerten Anpressdrucks beim Verstellen des Abstands kann flüssiges
Metall zwischen die (wassergekühlten) Schmal- und Breitseitenplatten eindringen und
dort erstarren.
[0007] In beiden Fällen, also sowohl bei der Kaltverstellung als auch bei der Verstellung
während des Stranggussprozesses, können zwischen den Schmal- und Breitseitenplatten
scharfkantiger Grate, sogenannte Finnen, entstehen.
[0008] Beim Ausfördern eines Strangs aus der Kokille unterliegen Finnen einer höheren Haftreibung
als eine restliche Oberfläche des Stangs. Dadurch entstehen mechanische Spannungen,
die zum Reißen einer sich bildenden Strangschale führen können. Nur wenn ein Riss
in der Strangschale rechtzeitig detektiert wird, kann ein Durchbrechen der Strangschale
außerhalb der Kokille noch verhindert werden. In jedem Fall muss bei der Detektion
eines solchen Risses die Gießgeschwindigkeit reduziert werden, um ein Ausheilen des
Risses zu ermöglichen, was einen Durchsatz der Gießanlage entsprechend reduziert und
auch die Qualität des Strangs beeinträchtigt. In ungünstigen Fällen kann ein Reißen
der Strangschale auch zu einem Durchbrechen des Strangs außerhalb der Kokille führen.
Es ist daher wünschenswert, die Entstehung von Finnen frühzeitig zu erkennen, damit
es nicht zum Reißen und/oder zum Durchbrechen des Strangs kommt.
[0009] In der Patentanmeldung
WO 2009/152940 A1 wird vorgeschlagen, Thermoelemente an den Schmalseitenplatten, insbesondere in Kantennähe,
anzubringen, um anhand einer Temperaturveränderung beim Stranggussprozess eine Entstehung
von Finnen feststellen zu können.
[0010] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kokille der eingangsgenannten Art bzw. ein
Verfahren zum Überwachen einer solchen Kokille anzugeben, mittels welcher bzw. welchem
ein metallurgischer Prozess, insbesondere ein Stranggussprozess, effizient durchgeführt
werden kann.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kokille bzw. durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des jeweiligen unabhängigen Anspruchs.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand abhängiger Ansprüche sowie
der nachfolgenden Beschreibung. Außerdem können sich die nachfolgend beschriebenen
Merkmale sowohl auf die erfindungsgemäße Kokille als auf das erfindungsgemäße Verfahren
beziehen.
[0013] Die erfindungsgemäße Kokille umfasst eine erste und eine zweite Schmalseitenplatte,
deren Abstand zueinander verstellbar ist, sowie eine erste und eine zweite Breitseitenplatte.
Zudem weist die erfindungsgemäße Kokille mindestens einen Abstandssensor auf, der
dazu eingerichtet ist, ein abstandsabhängiges Sensorsignal zu erzeugen, und welcher
derart angeordnet ist, dass das Sensorsignal von einem Abstand zwischen der ersten
Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte abhängig ist.
[0014] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass eine Finnenbildung bei einem metallurgischen
Prozess, wie z.B. einem Stranggussprozess, zu einer verringerten Effizienz des Prozesses
führen kann, insbesondere wenn aufgrund der Finnenbildung der metallurgische Prozess
unterbrochen werden muss und/oder andere zeit-/kostenaufwendige Maßnahmen getroffen
werden müssen. Wenn jedoch durch eine Überwachung einer Messgröße die Entstehung von
Finnen frühzeitig erkannt oder sogar vermieden werden kann, lässt sich eine Stillstandzeit
der jeweiligen metallurgischen Anlage verkürzen oder ganz vermeiden. Entsprechend
lässt sich der metallurgische Prozess kosten- und/oder zeiteffizienter durchführen.
[0015] Weiter geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass bei bzw. vor der Entstehung
einer Finne zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte
sich der Abstand zwischen diesen beiden Platten vergrößert, weil flüssiges Metall
zwischen die Platten eindringt, aus welchem sich die Finne ausbildet. Mithilfe des
Abstandssensors, der ein Sensorsignal erzeugt, welches von besagtem Abstand abhängig
ist, lässt sich der Abstand zwischen diesen Platten bzw. eine von diesem Abstand abhängige
Größe ermitteln. Anhand einer Änderung des Abstands bzw. einer Änderung der abstandsabhängigen
Größe lässt sich wiederum die Entstehung einer Finne bzw. die Voraussetzung für die
Entstehung einer Finne, wie z.B. ein zwischen den Schmalseitenplatten und der Breitseitenplatten
vorhandener Spalt, erkennen.
[0016] Verfahren zur Erkennung einer Finnenbildung, die auf Temperaturmessungen basieren,
sind fehleranfällig, da Temperaturveränderungen in der Kokille auch auf anderen Vorgängen
als auf einer Finnenbildung basieren können. Die Erfindung hingegen ermöglicht anhand
des Sensorsignals eine zuverlässige Früherkennung einer Finnenbildung bzw. eine zuverlässige
Vorhersage einer Finnenbildung, da eine Änderung des Abstands zwischen den Platten
entweder direkt auf eine einsetzende Finnenbildung zurückgeht bzw. eine Änderung des
Abstands (z.B. aufgrund eines Spalts zwischen den Platten, in den flüssiges Metall
eindringen kann) mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Finnenbildung führt.
[0017] Eine Temperaturveränderung in der Kokille, die auf eine Finnenbildung zurückgeht,
tritt erst mit einer gewissen Zeitverzögerung nach Beginn der Finnenbildung ein. Somit
kann die Finnenbildung bei Verfahren, die auf Temperaturmessungen basieren, erst mit
einer gewissen Zeitverzögerung erkannt werden. Die Erfindung hingegen ermöglicht insbesondere
eine frühzeitige Erkennung einer Finnenbildung oder sogar ein Voraussagen einer Finnenbildung,
da die Abstandsänderung vorzugsweise unmittelbar mit Beginn der Finnenbildung oder
bereits vor Beginn der Finnenbildung eintritt.
[0018] Vorzugsweise ist die Kokille für eine Stranggießanlage, insbesondere für eine Stranggießanlage
zum Gießen von Brammen, vorgesehen. Das heißt, die Kokille kann ein Element bzw. eine
Baueinheit einer Stranggießanlage sein.
[0019] Zweckmäßigerweise sind die Breitseitenplatten einander gegenüberliegend angeordnet
und/oder die Schmalseitenplatten einander gegenüberliegend angeordnet. Ferner ist
es zweckmäßig, wenn die Breitseitenplatten zumindest im Wesentlichen parallel zueinander
angeordnet sind und/oder die Schmalseitenplatten zumindest im Wesentlichen parallel
zueinander angeordnet sind. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Schmalseitenplatten
zumindest im Wesentlichen senkrecht zu den Breitseitenplatten angeordnet sind.
[0020] Vorliegend kann ein Element als im Wesentlichen senkrecht zu einem anderen Element
aufgefasst werden, wenn die beiden Elemente in einem Winkel von mindestens 80° und
höchstens 90° zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise sind zwei Elemente, die im
Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sind, in einem Winkel von 90° zueinander
angeordnet. Vorliegend kann ein Element als im Wesentlichen parallel zu einem anderen
Element aufgefasst werden, wenn die beiden Elemente in einem Winkel von höchstens
10° zueinander angeordnet sind.
[0021] In bevorzugte Weise sind die beiden Schmalseitenplatten zumindest im Wesentlichen
gleich breit. Weiter ist es bevorzugt, wenn die beiden Breitseitenplatten zumindest
im Wesentlichen gleich breit sind. Sinnvollerweise können als Breitseitenplatten diejenigen
Platten der Kokille aufgefasst werden, die eine größere Breite aufweisen als die Schmalseitenplatten.
Als Breite der jeweiligen Platte kann ihre größere Ausdehnung in einer Schnittebene
senkrecht zu einer Längs-/ Gießrichtung der Kokille aufgefasst werden. Entsprechend
kann als Dicke der jeweiligen Platte ihre kleinere Ausdehnung in einer Schnittebene
senkrecht zur Längs-/Gießrichtung der Kokille aufgefasst werden.
[0022] Um eine Schrumpfung des Strangs, die aufgrund seiner Erstarrung beim Durchtritt der
Kokille auftritt, auszugleichen, kann sich eine Querschnittsfläche in einer Normalebene
zur Gießrichtung des von den Breitseitenplatten und Schmalseitenplatten umschlossenen
Volumens (gleichmäßig) vom eingießseitigen Ende zum austrittseitigen Ende der Kokille
verringern. Diese Verjüngung des von der Kokille umschlossenen Volumens wird auch
als "Taper" bezeichnet. Die Querschnittsfläche kann sich in Gießbreitenrichtung und/oder
in Gießdickenrichtung jeweils um einige wenige Prozent, beispielsweise um 1 bis 5%,
verringern. Vorzugsweise bewirkt der Taper, dass die Innenflächen der Kokillenplatten
möglichst großflächig am schrumpfenden Strang anliegen. Dieser Taper kann unter anderem
dadurch realisiert werden, dass sich die Breite der Schmalseitenplatten vom eingießseitigen
Ende zum austrittseitigen Ende der Kokille entsprechend verringert, was einer entsprechenden
Reduktion der Gießdicke entlang der Höhe der Kokille entspricht. Zusätzlich können
die unteren Enden der beiden Schmalseitenplatten während des Gießbetriebs entsprechend
nach innen geneigt werden, was einer Reduktion der Gießbreite über der Höhe der Kokille
entspricht.
[0023] Die zuvor beschriebene Anordnung bzw. Ausgestaltung der Schmal- und Breitseitenplatten
ermöglicht es, bei einem Stranggussprozess einen Strang mit einem zumindest im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt zu erzeugen.
[0024] Vorteilhafterweise sind die Schmal- und/oder Breitseitenplatten zumindest teilweise
aus einem oder mehreren Metallen gefertigt. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Schmal-
und/oder Breitseitenplatten zumindest teilweise aus Kupfer gefertigt sind. Denn Kupfer
weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf und eignet sich daher gut, um Wärme von einem
in der Kokille befindlichen Metall abzuführen. Ferner können die Schmal- und/oder
Breitseitenplatten jeweils einen oder mehrere Kühlmittelführungskanäle aufweisen.
Die Schmal- und/oder Breitseitenplatten können also von einem Kühlmittel, beispielsweise
Wasser, durchströmbar sein. Auf diese Weise kann die Wärme, welche die Schmal- und/oder
Breitseitenplatten von dem in der Kokille befindlichen Metall aufnehmen, effektiv
aus den Platten abgeführt werden.
[0025] Des Weiteren können die Schmal- und/oder Breitseitenplatten beschichtet sein, insbesondere
mit einer metallischen Beschichtung, z.B. aus Nickel und gegebenenfalls aus anderen
Metallen, und/oder mit einer keramischen Beschichtung. Eine solche Beschichtung kann
unter anderem als Verschleißschutz dienen.
[0026] Dadurch, dass der Abstand zwischen den Schmalseitenplatten verstellbar ist, ist es
z.B. möglich, eine Gießbreite der Kokille einzustellen. Zweckmäßigerweise ist dieser
Abstand mithilfe einer Gewindespindeleinheit, welche eine oder mehrere Gewindespindeln
aufweisen kann, verstellbar. Alternativ oder zusätzlich kann dieser Abstand mittels
einer Hydraulikeinheit, welche eine oder mehrere Hydraulikzylinder aufweisen kann,
verstellbar sein.
[0027] Vorzugsweise wird zum Verstellen des Abstands zwischen den Schmalseitenplatten ein
Anpressdruck, mit dem mindestens eine der Breitseitenplatten an die Schmalseitenplatten
gedruckt wird, verringert. Nachdem der gewünschte Abstand eingestellt wurde, wird
der Anpressdruck zweckmäßigerweise wieder erhöht, insbesondere auf seinen ursprünglichen
Wert.
[0028] Vorteilhafterweise ist ein Abstand zwischen den Breitseitenplatten verstellbar, insbesondere
durch Austauschen der Schmalseitenplatten durch andere Schmalseitenplatten mit anderen
Abmessungen. Auf diese Weise ist es z.B. möglich, eine Gießdicke der Kokille einzustellen.
[0029] Bevorzugterweise ist der Abstandssensor an der ersten Schmalseitenplatte angeordnet.
Der Abstandssensor kann unter anderem im Bereich einer Kannte der ersten Schmalseitenplatte
angeordnet sein.
[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Abstandssensor an einer
Außenseite der ersten Schmalseitenplatte angeordnet.
[0031] Als Außenseite einer Schmalseitenplatte kann diejenige Seite der Schmalseitenplatte
aufgefasst werden, die einem Gießvolumen der Kokille abgewandt ist bzw. einer Innenseite
der Schmalseitenplatte, die das Gießvolumen einseitig begrenzt, abgewandt ist. Vorzugweise
sind die Außenseite und die Innenseite zwei Seiten der Kokille, die nicht aneinander
angrenzen. Unter einem Gießvolumen wiederum kann ein durch die Schmal- und Breitseitenplatten
begrenztes Volumen der Kokille aufgefasst werden, welches insbesondere von einem flüssigen
Metall durchströmbar ist bzw. im Betrieb der Kokille von einem flüssigen Metall durchströmt
wird.
[0032] Ferner kann der Abstandssensor mithilfe einer Haltevorrichtung, z.B. mittels eines
Haltewinkels, an der ersten Schmalseitenplatte befestigt sein. Die Haltevorrichtung
kann z.B. an die erste Schmalseitenplatte geschweißt und/oder geschraubt sein. Der
Abstandssensor wiederum ist vorzugweise an die Haltevorrichtung geschraubt. Der Abstandssensor
kann aber auch auf eine andere Weise mit der Haltevorrichtung verbunden sein. Eine
solche Anordnung des Abstandssensors ermöglicht unter anderem ein aufwandsgünstiges
Anbringen des Abstandssensors an die erste Schmalseitenplatte. Außerdem kann durch
eine solche Anordnung eine bisher bekannte Kokille (ohne Abstandssensor) aufwandsgünstig
mit einem solchen Abstandssensor nachgerüstet werden.
[0033] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Abstandssensor in einer
Ausnehmung, insbesondere in einer Ausfräsung, der ersten Schmalseitenplatte platziert.
Durch eine solche Anordnung des Abstandssensors kann unter anderem verhindert werden,
dass der Abstandssensor im Falle einer Verkippung der ersten Schmalseitenplatte gegen
eine der Breitseitenplatten stößt und gegebenenfalls beschädigt wird. Weiterhin kann
der Abstandssensor durch eine solche Anordnung vor flüssigem Metall und/oder Gießpulver,
das aus der Kokille überschwappt, geschützt werden.
[0034] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Abstandssensor ein berührungsloser
Abstandssensor, beispielsweise ein (elektro-)magnetischer Abstandssensor.
[0035] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Abstandssensor ein induktiver Sensor, insbesondere
ein Wirbelstromsensor, ist. Mithilfe eines Wirbelstromsensors ist es möglich, einen
Abstand mit einer hohen Genauigkeit zu bestimmen. Ferner liefern Wirbelstromsensoren
Signale mit hoher Reproduzierbarkeit. Zudem sind Wirbelstromsensoren selbst bei rauen
Produktionsbedingungen, wie sie bei metallurgischen Prozessen, insbesondere bei Stranggussprozessen,
vorzufinden sind, also z.B. bei hoher Feuchtigkeit, hohen Temperaturen und/oder starker
Verschmutzung, einsetzbar.
[0036] Zweckmäßigerweise ist der Abstandssensor von der ersten Breitseitenplatte beabstandet.
Weiter ist es zweckmäßig, wenn der Abstandssensor in einem Abstand von höchstens 6
mm, vorzugsweise höchstens 3 mm, zu der ersten Breitseitenplatte angeordnet ist.
[0037] Außerdem ist es vorteilhaft, wenn der Abstandssensor einen Messbereich von höchstens
einigen Millimetern, vorzugsweise von höchstens 3 mm, hat. Den für eine hohe Auflösung
bzw. Genauigkeit eines Abstandssensors ist es üblicherweise erforderlich, dass der
Abstandssensor einen geringen Messbereich hat. Vorzugsweise hat der Abstandssensor
eine Auflösung im Mikrometer-Bereich, insbesondere eine Auflösung von 1 µm.
[0038] Zweckmäßigerweise ist der Abstandssensor derart angeordnet, dass seine Messrichtung
zumindest im Wesentlichen senkrecht zur ersten Breitseitenplatte ausgerichtet ist.
[0039] In dem Fall, dass der Abstandssensor ein induktiver Sensor, insbesondere ein Wirbelstromsensor,
ist, kann die Messrichtung diejenige Richtung sein, entlang welcher Magnetfeldlinien
aus dem Abstandssensor austreten bzw. in diesen eintreten. Vorzugsweise werden aus
dem Abstandssensor austretende Magnetfeldlinien vom Abstandssensor selbst erzeugt.
[0040] In bevorzugter Weise ist eine Messfläche des Abstandssensors zumindest im Wesentlichen
parallel zur ersten Breitseitenplatte ausgerichtet.
[0041] Als Messfläche des Abstandssensors kann eine stirnseitige, insbesondere kreisförmige
Fläche des Abstandssensors, welche sensorseitig einen Abstand des Abstandssensors
zu einem Messobjekt bestimmt, aufgefasst werden. In dem Fall, dass der Abstandssensor
ein induktiver Sensor, insbesondere ein Wirbelstromsensor, ist, kann die Messfläche
diejenige Fläche des Abstandssensors sein, durch welche Magnetfeldlinien aus dem Abstandssensor
austreten bzw. in diesen eintreten. Zweckmäßigerweise ist die Messrichtung des Abstandssensors
senkrecht zu seiner Messfläche.
[0042] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Abstandssensor kommunikativ mit einer Auswerteeinheit
verbunden ist, entweder kabelgebunden oder über eine drahtlose Verbindung. Die Auswerteeinheit
kann unter anderem dazu eingerichtet sein, unter Verwendung des Sensorsignals den
Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte zu
ermitteln. Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinheit kann dazu eingerichtet
sein, unter Verwendung des Sensorsignals eine andere vom Abstand zwischen der ersten
Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte abhängige Größe, wie z.B. einen
Abstand zwischen dem Abstandssensor und der ersten Breitseitenplatte, zu ermitteln.
[0043] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Kokille mindestens einen
weiteren Abstandssensor auf. Dieser weitere Abstandssensor ist zweckmäßigerweise dazu
eingerichtet, ein abstandsabhängiges Sensorsignal zu erzeugen. Zudem ist der weitere
Abstandssensor zweckmäßigerweise derart angeordnet, dass sein Sensorsignal von einem
Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der zweiten Breitseitenplatte abhängig
ist. Mithilfe des weiteren Abstandssensors ist es daher möglich, den letztgenannten
Abstand zu ermitteln. Der weitere Abstandssensor kann insbesondere an der ersten Schmalseitenplatte
angeordnet sein. Sinnvollerweise sind die Messrichtung des erstgenannten Abstandssensors
und die Messrichtung des weiteren Abstandssensors einander entgegengerichtet.
[0044] Besonders bevorzugt ist es, wenn an beiden Schmalseitenplatten mehrere Abstandssensoren
angeordnet sind. Die Abstandssensoren können an der jeweiligen Schmalseitenplatte
unter anderem in mindestens zwei Sensorreihen, insbesondere zueinander parallelen
Sensorreihen, angeordnet sein. Weiterhin können die Sensorreihen aneinander gegenüberliegenden
Kanten und/oder einander gegenüberliegenden Seiten der jeweiligen Schmalseitenplatte
platziert sein. Zudem können die Sensorreihen insbesondere vertikal ausgerichtet sein.
Mithilfe der Abstandssensoren ist es möglich, für beide Schmalseitenplatten ihre jeweiligen
Abstände zu den beiden Breitseitenplatten zu ermitteln.
[0045] Zweckmäßigerweise ist jeder der Abstandssensoren dazu eingerichtet, ein abstandsabhängiges
Sensorsignal zu erzeugen, und ist derart angeordnet, dass sein Sensorsignal von einem
Abstand zwischen einer der Schmalseitenplatten und einer der Breitseitenplatte abhängig
ist. Vorzugsweise sind mindestens acht Abstandssensoren pro Schmalseitenplatte vorgesehen.
Weiterhin können insbesondere vier Abstandssensoren pro Sensorreihe vorgesehen sein.
[0046] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Überwachen einer Kokille, aufweisend eine erste
und eine zweite Schmalseitenplatte, deren Abstand zueinander verstellbar ist, sowie
eine erste und eine zweite Breitseitenplatte, ist vorgesehen, dass von mindestens
einem Abstandssensor der Kokille ein Sensorsignal erzeugt wird, welches von einem
Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte abhängig
ist.
[0047] Die Kokille, die beim erfindungsgemäßen Verfahren überwacht wird, kann unter anderem
die erfindungsgemäße Kokille, insbesondere eine der oben beschriebenen Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Kokille, sein.
[0048] Unter Verwendung des Sensorsignals kann der Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte
und der ersten Breitseitenplatte überwacht werden. Alternativ oder zusätzlich kann
eine andere vom Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte
abhängige Größe, wie z.B. ein Abstand zwischen dem Abstandssensor und der ersten Breitseitenplatte,
überwacht werden.
[0049] Sinnvollerweise wird das Verfahren bei einem metallurgischen Prozess, insbesondere
bei einem Stranggussprozess, eingesetzt. Das Verfahren kann also insbesondere in einer
Stranggießanlage durchgeführt werden, während ein metallischer Strang, beispielsweise
ein Stahlstrang gegossen wird.
[0050] Vorteilhafterweise wird das Sensorsignal an eine Auswerteeinheit übermittelt. Die
Auswerteeinheit kann unter Verwendung des Sensorsignals den Abstand zwischen der ersten
Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte ermitteln. Alternativ oder zusätzlich
kann die Auswerteeinheit unter Verwendung des Sensorsignals eine andere Größe ermitteln,
welche vom Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte
abhängig ist.
[0051] Unter dem Überwachen der Kokille kann insbesondere das Überwachen eines Zustands
bzw. einer Zustandsgröße der Kokille, wie z.B. des Abstands zwischen der ersten Schmalseitenplatte
und der ersten Breitseitenplatte, verstanden werden. Weiter kann das Überwachen ein
Protokollieren einer solchen Zustandsgröße und/oder ein Vergleichen der Zustandsgröße
mit einem Sollwert umfassen. Der Sollwert kann z.B. ein Abstands-Sollwert sein. Als
Abstands-Sollwert kann hierbei insbesondere ein zuvor bei einer Kalibrierungsmessung
ermittelter Referenzwert für eine Abstandsgröße, wie z.B. für den Abstand zwischen
der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte, sein.
[0052] Vorteilhafterweise wird unter Verwendung des Sensorsignals ermittelt, ob zwischen
die erste Schmalseitenplatte und die erste Breitseitenplatte Fremdmaterial, insbesondere
Metall und/oder Gießpulver, eingedrungen ist und/oder ob sich zwischen der ersten
Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte ein Spalt ausgebildet hat. Auf
diese Weise kann eine Entstehung einer Finne bzw. die Voraussetzung für die Entstehung
einer Finne zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte
erkannt werden. Insbesondere kann anhand des unter Verwendung des Sensorsignals ermittelten
Abstands zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte oder
anhand eines anderen von diesem Abstand abhängigen Abstands ermittelt werden, ob zwischen
die erste Schmalseitenplatte und die erste Breitseitenplatte Fremdmaterial eingedrungen
ist und/oder ob sich zwischen der ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte
ein Spalt ausgebildet hat. Vorzugsweise wird hierzu ein anhand des Sensorsignals ermittelter
Abstand mit einem (zuvor bei einer Kalibrierungsmessung ermittelten) Sollwert für
diesen Abstand verglichen.
[0053] Dass zwischen die erste Schmalseitenplatte und die erste Breitseitenplatte Fremdmaterial
eingedrungen ist, ist z.B. dadurch feststellbar, dass der ermittelte Abstand einen
vorgegebenen Abstandswert überschreitet. Anders ausgedrückt, wenn der ermittelte Abstand
einen vorgegebenen Abstandswert überschreitet, kann die Auswerteeinheit dies dahingehend
interpretieren, dass zwischen die erste Schmalseitenplatte und die erste Breitseitenplatte
Fremdmaterial eingedrungen ist.
[0054] Das Fremdmaterial kann beispielsweise ein Material sein, welches vor/bei dem Eindringen
flüssig ist und gegebenenfalls nach dem Eindringen erstarrt.
[0055] Zweckmäßigerweise werden vom Abstandssensor zumindest während eines Verstellvorgangs,
bei dem der Abstand zwischen den beiden Schmalseitenplatten verstellt wird, nacheinander
mehrere solche Sensorsignale erzeugt. Auf diese Weise kann der Abstand zwischen der
ersten Schmalseitenplatte und der ersten Breitseitenplatte zu unterschiedlichen Zeitpunkten
während des Verstellvorgangs überwacht werden. Folglich kann eine Entstehung von Finnen
frühzeitig erkannt werden.
[0056] Ferner ist es möglich, dass vom Abstandssensor zusätzlich während eines vorgegebenen
Zeitraums nach dem Verstellvorgang und/oder während eines vorgegebenen Zeitraums vor
dem Verstellvorgang nacheinander mehrere solche Sensorsignale erzeugt werden. Grundsätzlich
ist es möglich, dass vom Abstandssensor permanent nacheinander mehrere solche Sensorsignale
erzeugt werden.
[0057] Das Sensorsignal kann von einem Materialzustand, insbesondere von einer lokalen Materialzusammensetzung,
der ersten Breitseitenplatte abhängig sein. In solch einem Fall ist es möglich, anhand
des Sensorsignals zu ermitteln, welche Dicke eine Beschichtung der ersten Breitseitenplatte
an derjenigen Stelle aufweist, bezüglich welcher der Abstand der ersten Breitseitenplatte
zu ersten Schmalseitenplatte ermittelt wird. Auf diese Weise kann z.B. festgestellt
werden, wie stark die Beschichtung abgenutzt ist, bzw. wie viel Material von der Beschichtung
abgetragen wurde.
[0058] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Sensorsignal vom Materialzustand, insbesondere
von der lokalen Materialzusammensetzung, der ersten Breitseitenplatte unabhängig ist.
Dadurch kann erreicht werden, dass der Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte
und der ersten Breitseitenplatte, nicht jedoch der Materialzustand der ersten Breitseitenplatte
das Sensorsignal beeinflusst. In solch einem Fall, kann auf (aufwendige) Maßnahmen
zur Berücksichtigung einer Materialabhängigkeit des Sensorsignals bei dessen Auswertung
verzichtet werden.
[0059] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird von mehreren Abstandssensoren
der Kokille jeweils ein abstandsabhängiges Sensorsignal erzeugt. Vorzugsweise wird
unter Verwendung dieser Sensorsignale ermittelt, welche Abstände die erste Schmalseitenplatte
zu den beiden Breitseitenplatten aufweist. Weiter ist es bevorzugt, wenn unter Verwendung
dieser Sensorsignale ermittelt wird, welche Abstände die zweite Schmalseitenplatte
zu den beiden Breitseitenplatten aufweist.
[0060] Weiter ist es vorteilhaft, wenn anhand der Sensorsignale bzw. anhand der aus den
Sensorsignalen ermittelten Abstände festgestellt wird, ob zwischen mindestens eine
der Breitseitenplatten und mindestens eine der Schmalseitenplatten Fremdmaterial eingedrungen
ist und/oder sich zwischen mindestens einer der Schmalseitenplatten und einer der
Breitseitenplatten ein Spalt ausgebildet hat. Vorzugsweise wird, bei Bedarf, anhand
der Sensorsignale bzw. anhand der aus den Sensorsignalen ermittelten Abstände festgestellt,
zwischen welche der Schmalseitenplatten und welche der Breitseitenplatten Fremdmaterial
eingedrungen ist und/oder zwischen welcher der Schmalseitenplatten und welcher der
Breitseitenplatten sich ein Spalt ausgebildet hat.
[0061] Außerdem kann unter Verwendung der Sensorsignale bzw. anhand der aus den Sensorsignalen
ermittelten Abstände ermittelt werden, ob mindestens eine der Schmalseitenplatten
gegenüber mindestens einer der Breitseitenplatten gekippt ist. Eine der Schmalseitenplatten
kann dann als gekippt gegenüber einer der Breitseitenplatten aufgefasst werden, wenn
mindestens eine der Kanten dieser Schmalseitenplatte weder parallel noch senkrecht
zu einer der Kanten der Breitseitenplatte ausgerichtet ist.
[0062] Vorzugsweise wird von mehreren Abstandssensoren der Kokille jeweils ein Sensorsignal
erzeugt, anhand dessen ein Abstandswert ermittelt wird. Weiter ist es vorteilhaft,
wenn die ermittelten Abstandswerte einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.
[0063] Die Plausibilitätsprüfung kann z.B. umfassen, dass geprüft wird, ob einige oder alle
der ermittelten Abstandswerte eine vorgegebene Bedingung, beispielsweise eine mathematische
Relation, erfüllen.
[0064] Insbesondere in dem Fall, dass die Sensorsignale von einem Materialzustand mindestens
einer der Breitseitenplatten abhängig sind, kann anhand der ermittelten Abstandswerte
ein Profil einer Beschichtungsdicke der jeweiligen Breitseitenplatte ermittelt werden.
[0065] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst
wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet
und zur sinnvollen weiteren Kombination zusammengefasst werden. Insbesondere sind
diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit der erfindungsgemäßen
Kokille und den erfindungsgemäßen Verfahren kombinierbar. So sind Verfahrensmerkmale,
gegenständlich formuliert, auch als Eigenschaft der entsprechenden Vorrichtungseinheit
zu sehen und umgekehrt.
[0066] Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils
im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang
der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort
eingeschränkt sein. Ferner sind die Wörter "ein" bzw. "eine" nicht als Zahlwörter,
sondern als unbestimmte Artikel zu verstehen.
[0067] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die
Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die im Zusammenhang mit den Zeichnungen mehr erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele
dienen der Erläuterung der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf daran
angegebenen Kombination von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale.
Außerdem können dazu geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explicit
isoliert betrachtet, aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein anderes Ausführungsbeispiel
zu dessen Ergänzung eingebracht und mit einer beliebigen der Ansprüche kombiniert
werden.
[0068] Es zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer Stranggießanlage mit einer Kokille;
- FIG 2
- einen Schnitt durch die Kokille entlang einer Schnittebene II-II aus FIG 1;
- FIG 3
- einen Teilbereich aus FIG 2 in einer vergrößerten Darstellung;
- FIG 4
- einen Schnitt durch eine Schmalseitenplatte der Kokille entlang eine Schnittebene
IV-IV aus FIG 2;
- FIG 5
- einen Schnitt durch eine andere Kokille;
- FIG 6
- einen Teilbereich der Kokille aus FIG 5 in einem Zustand, in welchem eine ihrer Schmalseitenplatten
gegenüber ihrer Breitseitenplatten gekippt ist; und
- FIG 7
- eine andere Ansicht der Kokille aus FIG 5 in einem Zustand, in welchem eine ihrer
Schmalseitenplatten in eine andere Richtung gegenüber ihrer Breitseitenplatten gekippt
ist.
[0069] FIG 1 zeigt eine Stranggießanlange 2 in einer schematischen Darstellung. Die Stranggießanlange
2 kann z.B. eine Anlage zum Gießen von Stahlbrammen sein. Weiterhin könnte die Stranggießanlange
2 alternativ eine sogenannte Endlos-Gießanlage, auch Gieß-Walz-Verbundanlage, sein.
[0070] Die Stranggießanlage 2 umfasst unter anderem eine Pfanne 4 mit einem Auslassrohr
6. Weiter umfasst die Stranggießanlage 2 ein unterhalb der Pfanne 4 angeordnetes Verteilerbecken
8 mit einem Gießrohr 10 sowie einen im Verteilerbecken 8 angeordneten Stopfen 12.
[0071] Darüber hinaus umfasst die Stranggießanlage 2 eine Kokille 14 mit zwei zumindest
im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Breitseitenplatten 16. Ferner weist
die Kokille 14 zwei zumindest im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Schmalseitenplatten
auf, an welchen jeweils mehrere Abstandssensoren befestigt sind (vgl. FIG 2). Die
Schmalseitenplatten und die Abstandssensoren sind in der Darstellung aus FIG 1 jedoch
nicht sichtbar. Sowohl die Breitseitenplatten 16 als auch die Schmalseitenplatten
sind aus Kupfer gefertigt und sind zudem mit einer Nickelschicht beschichtet. Ferner
sind die Breitseitenplatten 16 und die Schmalseitenplatten wassergekühlt.
[0072] Außerdem umfasst die Stranggießanlage 2 mehrere angetriebene Transportrollen 18,
mehrere Kühldüsen 20 zum Kühlen eines Strangs und ein figürlich nicht dargestelltes
Folgeaggregat, wie z.B. eine Brennschneidmaschine. Weiterhin umfasst die Stranggießanlage
2 eine Auswerteeinheit 22, welche kommunikativ mit den zuvor erwähnten Abstandssensoren
verbunden ist.
[0073] In der Pfanne 4 befindet sich flüssiger Stahl 24, der über ein Auslassrohr 6 in das
Verteilerbecken 8 eingeleitet wird. Aus dem Verteilerbecken 8 wiederum wird der flüssige
Stahl 24 über das Gießrohr 10 in die Kokille 14 eingeleitet, wobei ein Massenstrom
des in die Kokille 14 fließenden Stahls 24 mithilfe des Stopfens 12 gesteuert wird.
[0074] In der Kokille 14 kühlt der Stahl 24 an seinen Kontaktflächen mit den Breitseitenplatten
16 und den Schmalseitenplatten ab und erstarrt hierbei, sodass der Stahl in Form eines
Strangs 26 mit einem rechteckigen Querschnitt aus der Kokille 14 austritt. Beim Austreten
hat der Strang 26 eine erstarrte Schale von einigen Zentimetern Dicke, während ein
Großteil seines Querschnitts noch flüssig ist.
[0075] Mithilfe der Transportrollen 18 wird der Strang 26 abtransportiert und zum zuvor
erwähnten (figürlich nicht dargestellten) Folgeaggregat geführt, mittels welchem der
Strang 26 beispielsweise in Form von Brammen zugeschnitten und anschließend abtransportiert
wird. Alternativ könnte der Strang 26 von einem (anderen) Folgeaggregat, beispielsweise
einem Walzgerüst einer Gieß-Walz-Verbundanlage, direkt weiterverarbeitet werden, ohne
vorher in Brammen zerteilt zu werden.
[0076] In der Kokille 14 wird der Stahl 24 mit Schlacke abgedeckt, welche eine Reoxidation
des Stahls 24 verhindern soll und als Schmiermittel zwischen der erstarrten Schale
und den Platten der Kokille 14 dient. Zum Ausbilden der Schlacke wird von oben Gießpulver
in die Kokille 14 eingebracht.
[0077] In FIG 1 ist außerdem eine horizontale Schnittebene II-II dargestellt, welche durch
die Kokille 14 verläuft.
[0078] FIG 2 zeigt einen schematischen Schnitt durch die Kokille 14 aus FIG 1 entlang der
Schnittebene II-II. In dieser Figur sind neben den zuvor erwähnten Breitseitenplatten
16 der Kokille 14 auch ihre Schmalseitenplatten 28 sowie die an den Schmalseitenplatten
28 befestigten Abstandssensoren 30 abgebildet.
[0079] Die Schmalseitenplatten 28 sind zumindest im Wesentlichen senkrecht zu den Breitseitenplatten
16 angeordnet. Gemeinsam mit den Breitenseitenplatten 16 begrenzen die Schmalseitenplatten
16 ein Gießvolumen 32 der Kokille 14, welches senkrecht zur Zeichenebene der FIG 2
vom Stahl 24 durchströmt wird. Ein Abstand 34, den die Breitseitenplatten 16 zueinander
aufweisen, entspricht einer Gießdicke der Kokille 14, während ein Abstand 36, den
die Schmalseitenplatten 28 zueinander aufweisen, einer Gießbreite der Kokille 14 entspricht.
[0080] Der Abstand 36, den die Schmalseitenplatten 28 zueinander aufweisen, ist mithilfe
von Gewindespindeleinheiten 38 verstellbar. Jede der beiden Schmalseitenplatten 28
ist mit einer Gewindespindeleinheit 38 verbunden, die mehrere übereinander angeordnete
Gewindespindeln 40 umfasst, wobei mittels der Gewindespindeln 40 eine Position sowie
(zur Einstellung des sogenannten Tapers) eine vertikale Neigung der jeweiligen Schmalseitenplatte
28 verändert werden kann. Letztgenannte Neigung ist in FIG 2 nicht dargestellt. Außerdem
ist in der Darstellung aus FIG 2 von den Gewindespindeleinheiten 38 jeweils nur eine
ihrer Gewindespindeln 40 sichtbar, da die Gewindespindeln 40 übereinander angeordnet
sind und die oberste Gewindespindel 40 die übrigen Gewindespindeln 40 derselben Gewindespindeleinheit
38 verdeckt.
[0081] An jeder der beiden Schmalseitenplatten 28 sind acht Abstandssensoren 30 befestigt,
die in zwei zueinander parallelen Sensorreihen von je vier Abstandssensoren 30 (vgl.
FIG 4) an der jeweiligen Schmalseitenplatte 28 angeordnet sind, wobei die beiden Sensorreihen
der Abstandssensoren 30 an einander gegenüberliegenden Kanten der jeweiligen Schmalseitenplatte
28 platziert sind. Grundsätzlich kann an den Schmalseitenplatten 28 eine geringere
oder eine höhere Anzahl von Abstandssensoren 30 angeordnet sein. Die Abstandssensoren
30 können insbesondere äquidistant zueinander angeordnet sein. Alternativ können die
Abstandssensoren 30, den jeweiligen baulichen Erfordernissen entsprechend, auf eine
andere Weise angeordnet sein. In der Perspektive aus FIG 2 ist von jeder Sensorreihe
jeweils nur ein Abstandsensor 30 erkennbar. Die übrigen Abstandssensoren 30 sind senkrecht
zur Zeichenebene der FIG 2 davor oder dahinter angeordnet.
[0082] Außerdem ist jeder der Abstandssensoren 30 an einer Außenseite 42, d.h. an einer
dem Gießvolumen 32 abgewandten Seite, der jeweiligen Schmalseitenplatte 28 angeordnet.
Zudem ist jeder der Abstandssensoren 30 über einen L-förmigen Haltewinkel 44 an der
jeweiligen Schmalseitenplatte 28 befestigt und über ein Kabel 46 mit der zuvor erwähnten
Auswerteeinheit 22 verbunden.
[0083] Die Abstandssensoren 30 sind als Wirbelstromsensoren ausgestaltet und weisen einen
Messbereich von 3 mm sowie eine Auflösung von 1 µm auf. Weiterhin sind die Abstandssensoren
30 von den Breitseitenplatten 16 beabstandet, wobei ihr jeweiliger Abstand 48 zur
nächstliegenden Breitseitenplatte 16 circa 3 mm beträgt.
[0084] Jeder der Abstandssensoren 30 erzeugt während des oben beschriebenen Stranggussprozesses
zeitlich aufeinander folgende, abstandsabhängige Sensorsignale. Die Sensorsignale
der zeichnungsgemäß oberen Abstandssensoren 30 sind jeweils von einem Abstand zwischen
der Schmalseitenplatte 28, an welcher der jeweilige Abstandssensor 30 befestigt ist,
und der zeichnungsgemäß oberen Breitseitenplatte 16 abhängig. In analoger Weise sind
die Sensorsignale der zeichnungsgemäß unteren Abstandssensoren 30 jeweils von einem
Abstand zwischen der Schmalseitenplatte 28, an welcher der jeweilige Abstandssensor
30 befestigt ist, und der zeichnungsgemäß unteren Breitseitenplatte 16 abhängig.
[0085] Die Sensorsignale werden an die Auswerteeinheit 22 übermittelt, die unter Verwendung
der Sensorsignale ermittelt, welche Abstände jede der beiden Schmalseitenplatten 28
zu den beiden Breitseitenplatten 16 aufweist. Somit werden unter Verwendung der Sensorsignale
die Abstände zwischen der den Schmalseitenplatten 28 und den Breitenseitenplatten
16 überwacht.
[0086] Ferner werden die Abstände, die anhand der jeweils zum selben Zeitpunkt erzeugten
Sensorsignale ermittelt werden, von der Auswerteeinheit 22 einer Plausibilitätsprüfung
unterzogen. Hierbei werden die Abstandswerte miteinander verglichen. Insbesondere
wird aus den Abstandswerten eine Regressionsgerade als Funktion der Sensorpositionen
gebildet. Wenn einer der Abstandswerte um einen vorgegebenen Betrag bzw. Relativwert
von der Regressionsgerade abweicht - was ein Indiz auf einen Defekt des zugehörigen
Abstandssensors 30 ist - wird von der Auswerteeinheit 22 eine Fehlermeldung ausgegeben.
[0087] Um während des Stranggussprozesses den Abstand 36 zwischen den Schmalseitenplatten
28 zu verstellen, wird ein Anpressdruck, mit welchem die Breitseitenplatten 16 gegen
die Schmalseitenplatten 16 gedrückt werden, verringert. Aufgrund des verringerten
Anpressdrucks kann der flüssige Stahl zwischen die Schmalseitenplatten 28 und die
Breitseitenplatten 16 eindringen und dort anschließend erstarren. Hierbei können sich
zwischen den Schmalseitenplatten 28 und den Breitseitenplatten 16 Finnen ausbilden.
Ebenso kann aufgrund des verringerten Anpressdrucks Gießpulver zwischen die Schmalseitenplatten
28 und die Breitseitenplatten 16 eindringen, sodass sich zwischen den Platten 16,
28 ein oder mehrere Spalte ausbilden können, die zu einer Finnenbildung führen können.
[0088] Unter Verwendung der Sensorsignale bzw. der aus den Sensorsignalen ermittelten Abstände
wird von der Auswerteinheit 22 ermittelt, ob zwischen mindestens eine der Schmalseitenplatten
28 und eine mindestens eine der Breitenseitenplatten 16 Fremdmaterial, insbesondere
Stahl und/oder Gießpulver, eingedrungen ist. Zu diesem Zweck vergleicht die Auswerteeinheit
22 die aus den ermittelten Abständen gebildete Regressionsgerade als Funktion der
Sensorpositionen mit einer Referenz-Regressionsgeraden als Funktion der Sensorpositionen,
wobei die Referenz-Regressionsgerade aus zuvor bei einer Kalibrierungsmessung mithilfe
der Abstandssensoren 30 ermittelten Abständen gebildet wird. Zeigt die Regressionsgerade
im Vergleich zur Referenz-Regressionsgeraden einen signifikant anderen Verlauf, insbesondere
einen deutlich höheren mittleren Abstand der Abstandsensoren 30 um z.B. mehr als 0,5
mm und/oder eine deutlich andere Steigung von z.B. plus oder minus 0,5 mm pro Meter,
interpretiert die Auswerteeinheit 22 dies, als Eindringen von Fremdmaterial.
[0089] Anhand des Verlaufs der Regressionsgeraden im Vergleich zur Referenz-Regressionsgeraden
kann die Auswerteeinheit 22 zudem ermitteln, ob ein Spalt, der sich zwischen einer
der Schmalseitenplatten 28 und einer der Breitseitenplatten (aufgrund von eingedrungenem
Fremdmaterial) ausgebildet hat, ein Spalt mit (im Wesentlichen) gleicher Dicke oder
ein keilförmiger Spalt ist. Im Fall eines (im Wesentlichen) gleich dicken Spalts ist
die Regressionsgerade (im Wesentlichen) parallel zur Referenz-Regressionsgeraden verschoben,
während im Fall eines keilförmigen Spalts die Regressionsgerade eine signifikant andere
Steigung als die Referenz-Regressionsgerade aufweist.
[0090] Wird von der Auswerteeinheit 22 festgestellt, dass zwischen mindestens eine der Schmalseitenplatten
28 und eine mindestens eine der Breitenseitenplatten 16 Fremdmaterial eingedrungen
ist, können vorgegebene Maßnahmen eingeleitet werden. So kann z.B. ein Massenstrom
des Stahls während eines Gießvorganges reduziert werden. Im Falle einer Kaltverstellung
kann ein erneutes Aufspreizen der Platten 16, 28 erfolgen, um die Zwischenräume zwischen
den Platten 16, 28 zu inspizieren bzw. von Fremdmaterial zu säubern.
[0091] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind alle Abstandssensoren 30 mit einer gemeinsamen
Auswerteinheit, nämlich der zuvor erwähnten Auswerteeinheit 22, kommunikativ verbunden.
Prinzipiell können die Abstandssensoren 30 zu mehreren Gruppen von jeweils mehreren
Abstandssensoren 30 zusammengefasst sein. Jede dieser Gruppen von Abstandssensoren
30 kann mit einer eigenen Auswerteeinheit kommunikativ verbunden sein, welche ihre
Sensorsignale auswertet.
[0092] Ferner ist in FIG 2 ein Teilbereich 50 der Kokille 14, der in FIG 3 vergrößert dargestellt
ist, in Form eines gestrichelten Rechtecks kenntlich gemacht. Weiterhin ist FIG 2
eine Schnittebene IV-IV dargestellt, welche senkrecht durch eine der Schmalseitenplatten
28 verläuft.
[0093] FIG 3 zeigt den in FIG 2 kenntlich gemachten Teilbereich der Kokille 14 (siehe Teilbereich
50 in FIG 2) in einer vergrößerten Darstellung.
[0094] Aus FIG 3 ist ersichtlich, dass eine Messrichtung 52 des abgebildeten Abstandssensors
30 zumindest im Wesentlichen senkrecht bzw. eine Messfläche 54 des abgebildeten Abstandssensors
30 zumindest im Wesentlichen parallel zu der (teilweise) abgebildeten Breitseitenplatte
16 ausgerichtet ist.
[0095] Entsprechend sind die Messrichtungen der übrigen Abstandssensoren 30 zumindest im
Wesentlichen senkrecht zur jeweils nächstliegenden Breitseitenplatte 16 ausgerichtet.
[0096] FIG 4 zeigt einen Schnitt durch eine der Schmalseitenplatten 28 der Kokille 14 entlang
der Schnittebene IV-IV aus FIG 2.
[0097] In FIG 4 ist eine der zuvor erwähnten Sensorreihen 56 erkennbar. Die abgebildete
Sensorreihe 56 umfasst - genauso wie die übrigen, nicht dargestellten Sensorreihen
- vier äquidistant nebeneinander angeordnete Abstandssensoren 30.
[0098] FIG 5 zeigt einen schematischen Schnitt durch eine andere Kokille 58 aus derselben
Perspektive, aus der die erstgenannte Kokille 14 in FIG 2 dargestellt ist.
[0099] Die Beschreibungen des nachfolgenden Ausführungsbeispiels beschränken sich primär
auf die Unterschiede zum vorhergehenden, im Zusammenhang mit den FIGen 1 bis 4 beschriebenen
Ausführungsbeispiel, auf das bezüglich gleichbleibender Merkmale und Funktionen verwiesen
wird. Im Wesentlichen gleiche bzw. einander entsprechende Elemente sind grundsätzlich
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht erwähnte Merkmale sind im nachfolgenden
Ausführungsbeispiel übernommen, ohne dass sie erneut beschrieben sind.
[0100] Diese andere Kokille 58 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Kokille 14
dadurch, dass die beiden Schmalseitenplatten 28 der anderen Kokille 58 für jeden der
Abstandssensoren 30 eine Ausnehmung 60 aufweisen, wobei in den Ausnehmungen 60 jeweils
einer der Abstandssensoren 30 angeordnet ist.
[0101] Die Ausnehmungen 60 befinden sich an den Außenseiten 42 der Schmalseitenplatten 28
und sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Ausfräsungen ausgebildet.
[0102] Ferner kann diese Kokille 58 beispielweise anstellte der zuvor beschriebenen Kokille
14 in der Stranggießanlage 2 eingesetzt werden.
[0103] Von der Auswerteeinheit 22 wird unter Verwendung der Sensorsignale bzw. der aus den
Sensorsignalen ermittelten Abstände geprüft, ob mindestens eine der Schmalseitenplatten
28 gegenüber mindestens einer der Breitseitenplatten 16 gekippt ist. Insbesondere
wenn die Abstandsensoren 30 jeweils hintereinander mehrere Sensorsignale erzeugen,
kann eine derartige Verkippung auch während des Verstellvorgangs der Schmalseitenplatten
28 detektiert werden.
[0104] FIG 6 zeigt - aus derselben Perspektive wie in FIG 5 - einen Teilbereich der Kokille
58 aus FIG 5 in einem Zustand, in welchem die zeichnungsgemäß linke Schmalseitenplatte
28 der Kokille 58 gegenüber den Breitseitenplatten 16 gekippt ist. Die vorliegende
Verkippung kommt durch eine Drehung der besagten Schmalseitenplatte 28 um eine senkrecht
zur Zeichenebene aus FIG 5 ausgerichtete Achse zustande.
[0105] Im Falle der vorliegenden Verkippung wird aus jedem der Sensorsignale ein größerer
Abstand zwischen der besagten Schmalseitenplatte 28 und den Breitseitenplatten 16
ermittelt als in dem Zustand, in welchem die Schmalseitenplatte 28 nicht gegenüber
den Breitseitenplatten 16 gekippt ist. Hieraus lässt sich feststellen, dass die beschriebene
Verkippung der Schmalseitenplatte 28 vorliegt.
[0106] FIG 7 zeigt - aus einer seitlichen Perspektive - wie in FIG 6 sowie die beiden Breitseitenplatten
16 der Kokille 58. In dieser Figur ist die Schmalseitenplatte 28 ebenfalls gegenüber
den Breitseitenplatten 16 gekippt. Die vorliegende Verkippung kommt durch eine Drehung
der besagten Schmalseitenplatte 28 um eine Achse zustande, welche parallel zur Zeichenebene
der FIG 5 und parallel zu den Breitseitenplatten 16 ausgerichtet ist.
[0107] Im Falle der vorliegenden Verkippung wird aus den Sensorsignalen der jeweiligen Sensorreihe
56 ermittelt, dass der Abstand zwischen der Schmalseitenplatte 28 und den Breitseitenplatten
16 linear in Anreihrichtung der Abstandssensoren 30 zu- bzw. abnimmt. Hieraus lässt
sich feststellen, dass die zuletzt beschriebene Verkippung der Schmalseitenplatte
28 vorliegt.
[0108] Eine Verkippung wie in FIG 6 oder FIG 7 lässt sich bei der Kokille 14 aus den FIGen
1 bis 4 in analoger Weise feststellen.
[0109] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0110]
- 2
- Stranggießanlange
- 4
- Pfanne
- 6
- Auslassrohr
- 8
- Verteilerbecken
- 10
- Gießrohr
- 12
- Stopfen
- 14
- Kokille
- 16
- Breitseitenplatte
- 18
- Transportrolle
- 20
- Kühldüse
- 22
- Auswerteeinheit
- 24
- Stahl
- 26
- Strang
- 28
- Schmalseitenplatte
- 30
- Abstandssensor
- 32
- Gießvolumen
- 34
- Abstand
- 36
- Abstand
- 38
- Gewindespindeleinheit
- 40
- Gewindespindel
- 42
- Außenseite
- 44
- Haltewinkel
- 46
- Kabel
- 48
- Abstand
- 50
- Teilbereich
- 52
- Messrichtung
- 54
- Messfläche
- 56
- Sensorreihe
- 58
- Kokille
- 60
- Ausnehmung
1. Kokille (14, 58), aufweisend eine erste und eine zweite Schmalseitenplatte (28), deren
Abstand (36) zueinander verstellbar ist, sowie eine erste und eine zweite Breitseitenplatte
(16),
gekennzeichnet durch mindestens einen Abstandssensor (30), der dazu eingerichtet ist, ein abstandsabhängiges
Sensorsignal zu erzeugen, und welcher derart angeordnet ist, dass das Sensorsignal
von einem Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte (28) und der ersten Breitseitenplatte
(16) abhängig ist.
2. Kokille (14, 58) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (30) an einer Außenseite (42) der ersten Schmalseitenplatte (28)
angeordnet ist und mithilfe einer Haltevorrichtung (44) an der ersten Schmalseitenplatte
(28) befestigt ist.
3. Kokille (14, 58) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (30) in einer Ausnehmung (60), insbesondere in einer Ausfräsung,
der ersten Schmalseitenplatte (28) platziert ist.
4. Kokille (14, 58) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (30) ein induktiver Sensor, insbesondere ein Wirbelstromsensor,
ist.
5. Kokille (14, 58) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (30) von der ersten Breitseitenplatte (16) beabstandet ist, wobei
der Abstandssensor (30) in einem Abstand (48) von höchstens 6 mm, vorzugsweise höchstens
3 mm, zu der ersten Breitseitenplatte (16) angeordnet ist.
6. Kokille (14, 58) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (30) derart angeordnet ist, dass seine Messrichtung (52) zumindest
im Wesentlichen senkrecht zur ersten Breitseitenplatte (16) ausgerichtet ist.
7. Kokille (14, 58) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (30) kommunikativ mit einer Auswerteeinheit (22) verbunden ist,
welche dazu eingerichtet ist, unter Verwendung des Sensorsignals den Abstand zwischen
der ersten Schmalseitenplatte (28) und der ersten Breitseitenplatte (16) zu ermitteln.
8. Kokille (14, 58) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen weiteren Abstandssensor (30), der dazu eingerichtet ist, ein abstandsabhängiges
Sensorsignal zu erzeugen, und welcher derart an der ersten Schmalseitenplatte (28)
angeordnet ist, dass sein Sensorsignal von einem Abstand zwischen der ersten Schmalseitenplatte
(28) und der zweiten Breitseitenplatte (16) abhängig ist.
9. Kokille (14, 58) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Schmalseitenplatten (28) mehrere Abstandssensoren (30) angebracht sind,
wobei die Abstandssensoren (30) an der jeweiligen Schmalseitenplatte (28) in zwei
zueinander parallelen Sensorreihen (56) angeordnet sind, welche insbesondere an einander
gegenüberliegenden Kanten oder an einander gegenüberliegenden Seiten der jeweiligen
Schmalseitenplatte (28) platziert sind.
10. Verfahren zum Überwachen einer Kokille (14, 58), aufweisend eine erste und eine zweite
Schmalseitenplatte (28), deren Abstand (36) zueinander verstellbar ist, sowie eine
erste und eine zweite Breitseitenplatte (16), bei dem von mindestens einem Abstandssensor
(30) der Kokille (14, 58) ein Sensorsignal erzeugt wird, welches von einem Abstand
zwischen der ersten Schmalseitenplatte (28) und der ersten Breitseitenplatte (16)
abhängig ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung des Sensorsignals ermittelt wird, ob zwischen die erste Schmalseitenplatte
(28) und die erste Breitseitenplatte (16) Fremdmaterial, insbesondere Metall und/oder
Gießpulver, eingedrungen ist und/oder ob sich zwischen der ersten Schmalseitenplatte
(28) und der ersten Breitseitenplatte (16) ein Spalt ausgebildet hat.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass vom Abstandssensor (30) zumindest während eines Verstellvorgangs, bei dem der Abstand
(36) zwischen den beiden Schmalseitenplatten (28) verstellt wird, nacheinander mehrere
solche Sensorsignale erzeugt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass von mehreren Abstandssensoren (30) der Kokille (14, 58) jeweils ein abstandsabhängiges
Sensorsignal erzeugt wird und unter Verwendung dieser Sensorsignale ermittelt wird,
welche Abstände die erste Schmalseitenplatte (28) zu den beiden Breitseitenplatten
(16) aufweist und welche Abstände die zweite Schmalseitenplatte (28) zu den beiden
Breitseitenplatten (16) aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass von mehreren Abstandssensoren (30) der Kokille (14, 58) jeweils ein abstandsabhängiges
Sensorsignal erzeugt wird und unter Verwendung dieser Sensorsignale ermittelt wird,
ob mindestens eine der Schmalseitenplatten (28) gegenüber mindestens einer der Breitseitenplatten
(16) gekippt ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass von mehreren Abstandssensoren (30) der Kokille (14, 58) jeweils ein abstandsabhängiges
Sensorsignal erzeugt wird, anhand dessen ein Abstandswert ermittelt wird, wobei die
ermittelten Abstandswerte einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.