[0001] Die Erfindung betrifft eine Umfangsflächenbearbeitungseinheit zur finishenden Bearbeitung
von zu einer Werkstückachse exzentrischen Werkstückumfangsflächen mittels mindestens
einem Finishwerkzeug, wobei das mindestens eine Finishwerkzeug an einem Finishwerkzeughalter
gehalten ist und wobei der Finishwerkzeughalter mittels einer Lagereinheit während
der Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche entlang einer Bewegungsbahn der Werkstückumfangsfläche
bewegbar ist.
[0002] Eine solche Umfangsflächenbearbeitungseinheit ist aus der
EP 2 617 522 B1 bekannt.
[0003] Bei der Finishbearbeitung wird ein Werkstück mittels eines Rotationsantriebs rotierend
angetrieben, sodass auch die zu bearbeitende Werkstückumfangsfläche rotiert. Dieser
Rotationsbewegung wird eine parallel zur Werkstückachse gerichtete Relativbewegung
zwischen dem Werkstück und dem Finishband überlagert, indem das Werkstück mit einem
Oszillationsantrieb in zu der Werkstückachse paralleler Richtung hin- und herbewegt
wird. Hierdurch wird die Werkstückumfangsfläche mit einer für das Finishverfahren
charakteristischen Kreuzschliffstruktur versehen.
[0004] Bei den zu bearbeitenden Werkstückumfangsflächen handelt es sich insbesondere um
Lagerflächen von Kurbel- oder Nockenwellen. Diese Lagerflächen müssen mit einer hohen
Maßhaltigkeit gefertigt werden. Insbesondere sollen die Lagerflächen der Kurbel- oder
Nockenwellen so gefertigt sein, dass sie im Zusammenspiel mit den Lagerflächen eines
Kurbel- oder Nockenwellengehäuses oder mit den Lagerflächen eines Pleuels möglichst
spielfreie und reibungsarme Lagerungen mit hohen Tragflächenanteilen gewährleisten.
[0005] Es hat sich herausgestellt, dass der Rüstaufwand zur Vorbereitung der finishenden
Bearbeitung von Werkstücken eines Werkstückloses relativ hoch ist. In der Großserienfertigung
ist dies hinnehmbar; bei Kleinserien hingegen führt dies zu hohen Kosten pro Werkstück.
Darüber hinaus ist der Investitionsaufwand zur Bereitstellung einer Werkzeugmaschine,
welche mit Umfangsflächenbearbeitungseinheiten ausgestattet ist, relativ hoch, sodass
eine Amortisation für kleinere Firmen mit höherem Spezialisierungsgrad schwierig ist.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Umfangsflächenbearbeitungseinheit
bereitzustellen, welche besonders gut für die finishende Bearbeitung von Werkstücken
kleiner Werkstücklose geeignet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Umfangsflächenbearbeitungseinheit einen
Oszillationsantrieb aufweist, mittels welchem der Finishwerkzeughalter in einer zu
der Werkstückachse parallelen Richtung oszillierend antreibbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Umfangsflächenbearbeitungseinheit weist einen Oszillationsantrieb
auf, welcher den Finishwerkzeughalter oszillierend antreibt. Auf diese Weise kann
ein mit dem Finishwerkzeughalter zusammenwirkendes Finishwerkzeug, insbesondere ein
Finishband oder ein Finishstein, oszillierend angetrieben werden. Im Vergleich zu
einem herkömmlichen Oszillationsantrieb, bei welchem das Werkstück in zu der Werkstückachse
paralleler Richtung hin- und herbewegt wird, kann ein relativ kleiner und relativ
kompakter Oszillationsantrieb verwendet werden. Insbesondere ist es nicht erforderlich,
eine Gesamtheit von Spindelstock, Werkstück und Reitstock in zu einer Werkstückachse
paralleler Richtung oszillierend anzutreiben.
[0009] Dadurch, dass eine oszillierende Bewegung an der Umfangsflächenbearbeitungseinheit
selbst erzeugt wird, kann diese in Verbindung mit sehr einfach aufgebauten Werkzeugmaschinen
eingesetzt werden. Diese Werkzeugmaschinen können sehr kompakt bauen, weil sie lediglich
einen Werkstückhalter mit einem Rotationsantrieb benötigen.
[0010] Dadurch, dass ein Oszillationsantrieb vorgesehen ist, welcher den Finishwerkzeughalter
antreibt, kann ein zu bearbeitendes Werkstück in zu der Werkstückachse paralleler
Richtung ruhen. Dies hat auch den Vorteil, dass entlang der Werkstückachse gesehen
parallel zueinander versetzte Werkstückumfangsflächen voneinander unabhängig bearbeitet
werden können. Insbesondere ist es auch möglich, gleichzeitig mehrere Werkstückumfangsflächen
zu bearbeiten, wenn ein Teil der zu bearbeitenden Werkstückumfangsflächen nicht finishend
bearbeitet werden soll (beispielsweise ein Dichtsitz einer Kurbelwelle).
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Oszillationsantrieb
zwischen der Lagereinheit und dem Finishwerkzeughalter wirksam ist. Dies bedeutet,
dass der Oszillationsantrieb an der Lagereinheit angeordnet ist und den Finishwerkzeughalter
oszillierend antreibt. Auf diese Weise werden während des Betriebs der Umfangsflächenbearbeitungseinheit
lediglich der Finishwerkzeughalter und das mit dem Finishwerkzeughalter zusammenwirkende
Finishwerkzeug in eine oszillierende Bewegung versetzt. Somit können die oszillierenden
Massen auf ein kleinstmögliches Maß reduziert werden.
[0012] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Oszillationsantrieb eine
Exzentereinheit umfasst. Eine solche Exzentereinheit ermöglicht eine einfache Übersetzung
einer Drehbewegung in eine Oszillationsbewegung. Die Drehbewegung kann mit einem einfachen
Antriebsmotor erzeugt werden, der über eine sich drehende Welle mit der Exzentereinheit
zusammenwirkt.
[0013] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bearbeitungseinheit
eine Trägereinheit umfasst, an welchem ein erstes Lagerteil der Lagereinheit verschieblich
gelagert ist, wobei das erste Lagerteil ein gemeinsam mit diesem verschiebliches Schwenklager
aufweist, wobei an dem Schwenklager ein relativ zu dem ersten Lagerteil verschwenkbares
zweites Lagerteil der Lagereinheit gelagert ist, wobei an dem zweien Lagerteil der
Oszillationsantrieb und der Finishwerkzeughalter angeordnet sind. Bei dieser Anordnung
bildet die Trägereinheit ein Gestell der Umfangsflächenbearbeitungseinheit. Ausgehend
von diesem Gestell wird zunächst eine Linearführung für ein erstes Lagerteil der Lagereinheit
relativ zu der Trägereinheit bereitgestellt. An dem ersten Lagerteil ist ein gemeinsam
mit diesem verschiebliches Schwenklager vorgesehen, sodass die Verschwenkbarkeit eines
zweiten Lagerteils der vorstehend genannten Linearbeweglichkeit des ersten Lagerteils
kinematisch folgt. Dies hat den Vorteil, dass während der Bearbeitung einer zu einer
Werkstückachse nicht konzentrischen Werkstückumfangsfläche, also während der Bearbeitung
beispielsweise eines Hublagers einer Kurbelwelle, ein Abstand zwischen dem Finishwerkzeughalter
und dem Finishwerkzeug einerseits und der Schwenkachse andererseits konstant bleibt.
Auf diese Weise bleibt auch das Produkt aus einer oszillationsbedingten Reibkraft
zwischen Werkstück und Finishwerkzeug und aus einem durch den Abstand zwischen dem
Finishwerkzeug und der Schwenkachse definierten Hebelarm (also das auf das Schwenklager
wirkende Biegemoment) konstant.
[0014] Für eine vorstehend beschriebene Konfiguration der Lagereinheit ist es bevorzugt,
wenn an der Trägereinheit ein Linearantrieb angeordnet ist, mittels welchem das erste
[0015] Lagerteil entlang einer geradlinigen Bahn verschiebbar ist. Dies ermöglicht eine
Positionierung des Finishwerkzeughalters und eines Finishwerkzeug relativ zu einem
Werkstück, ohne dass hierfür entsprechende werkzeugmaschinenseitige Positioniereinrichtungen
bereitgestellt werden müssen. Der Linearantrieb schwenkt bei Bearbeitung einer zu
einer Werkstückachse exzentrischen Werkstückumfangsfläche nicht mit, sondern verbleibt
in einer konstanten Raumlage.
Besonders bevorzugt ist es, wenn der Linearantrieb als Andrückeinrichtung zur Einstellung
einer Andrückkraft wirksam ist, mit welcher das mindestens eine Finishwerkzug gegen
eine finishend zu bearbeitende Werkstückumfangsfläche drückt. Ein bevorzugtes Beispiel
für einen solchen Linearantrieb ist ein Pneumatikzylinder. Ein Linearantrieb, welcher
auch als Andrückeinrichtung wirksam ist, kann also gleichzeitig als Positioniereinrichtung
verwendet werden und eine Andrückkraft bereitstellen. Bei Bearbeitung einer zu einer
Werkstückachse exzentrischen Werkstückumfangsfläche ermöglicht ein Pneumatikzylinder
auch die Bereitstellung einer Längenausgleichsbewegung.
[0016] Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Konfiguration (bei welcher ein erstes
Lagerteil der Lagereinheit verschieblich an einer Trägereinheit gelagert ist, wobei
das erste Lagerteil ein gemeinsam mit diesem verschiebliches Schwenklager aufweist,
wobei an dem Schwenklager ein relativ zu dem ersten Lagerteil verschwenkbares zweites
Lagerteil der Lagereinheit gelagert ist), ist es möglich, das erste Lagerteil um eine
Schwenkachse schwenkbar an der Trägereinheit zu lagern, und ein zweites Lagerteil
verschieblich an dem ersten Lagerteil zu lagern. In diesem Fall ist ein Linearantrieb
zwischen dem ersten Lagerteil und dem zweiten Lagerteil wirksam; der Linearantrieb
wird gemeinsam mit dem ersten Lagerteil um die Schwenkachse verschwenkt. Diese Anordnung
hat den Vorteil, dass eine von dem Linearantrieb erzeugte Anpresskraft immer senkrecht
zu einer finishend zu bearbeitenden Werkstückfläche eingeleitet werden kann.
[0017] Die erfindungsgemäße Umfangsflächenbearbeitungseinheit ist ferner besonders flexibel
einsetzbar, wenn das Finishwerkzeug als Finishband ausgebildet ist und wenn an der
Lagereinheit, insbesondere an einem zweiten Lagerteil der Lagereinheit, eine Bevorratungseinrichtung
für frisches Finishband und/oder eine Sammlereinrichtung zum Sammeln von verbrauchtem
Finishband angeordnet ist oder sind. Auf diese Weise ist die Umfangsflächenbearbeitungseinheit
auch bezüglich der Versorgung mit Finishband autark und muss nicht mit Bauteilen eines
externen Finishbandmanagements abgestimmt werden.
[0018] Für den Fall, dass das Finishwerkzeug als Finishband ausgebildet ist, ist es besonders
bevorzugt, wenn die Umfangsflächenbearbeitungseinrichtung einen Finishbandantrieb
aufweist, welcher als Zugantrieb ausgebildet ist und durch Ziehen an einem verbrauchten
Finishbandabschnitt dem Finishwerkzeughalter einen frischen Finishbandabschnitt zuführt.
Auf diese Weise kann ein besonders einfach ausgebildeter Finishbandantrieb bereitgestellt
werden, bei welchem das Finishband in besonders einfacher Weise "unter Zug" gehalten
werden kann.
[0019] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Finishwerkzeughalter und das Finishwerkzeug
derart ausgebildet sind, dass sie die Bearbeitung von Werkstückumfangsflächen mit
unterschiedlichen Durchmessern ermöglichen. Auf diese Weise wird der Einsatzbereich
der erfindungsgemäßen Umfangsflächenbearbeitungseinheit nochmals erweitert. Hierbei
kann insbesondere auf Anordnungen zurückgegriffen werden, die aus der
EP 2 803 445 A1 oder der
DE 10 2014 200 445 A1 oder der
DE 10 2014 213 194 A1 der Anmelderin bekannt sind.
[0020] Insbesondere im Zusammenhang mit den vorstehend genannten durchmesserflexiblen Finishwerkzeughaltern
besonders vorteilhaft ist auch eine optionale Finishbandspeichereinrichtung, welche
einen Zusatzabschnitt des Finishbands speichert, wenn das Finishband nicht in Kontakt
mit einem Werkstück steht, und den Zusatzabschnitt des Finishbands freigibt, wenn
das Finishband in Kontakt mit dem Werkstück gelangt. Die Speichereinrichtung hält
also einen zusätzlichen Abschnitt des Finishbands vor, der freigegeben wird, wenn
das vor Kontakt mit einem Werkstück vorzugsweise gerade gespannte Finishband sich
der Kontur eines Finishwerkzeughalters anpasst.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, die erfindungsgemäße Umfangsflächenbearbeitungseinheit,
welche für die finishende Bearbeitung von zu einer Werkstückachse exzentrischen Werkstückumfangsflächen
ausgelegt ist und dementsprechende Bewegungsfreiheitsgrade bereithält, wahlweise auch
zur finishenden Bearbeitung einer zu einer Werkstückachse konzentrischen Werkstückumfangsfläche
eines Werkstücks verwendet wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Hauptlager
einer Kurbelwelle oder einer Nockenwelle handeln. Die erfindungsgemäße Umfangsflächenbearbeitungseinheit
stellt also die kinematischen Voraussetzungen bereit, zu einer Werkstückachse exzentrische
Werkstückumfangsflächen bearbeiten zu können, kann aber bedarfsweise genutzt werden,
um zu einer Werkstückachse konzentrische
[0022] Werkstückumfangsflächen zu bearbeiten. Auf diese Weise wird der Einsatzbereich der
erfindungsgemäßen Umfangsflächenbearbeitungseinheit nochmals vergrößert.
[0023] Eine separate Umfangsflächenbearbeitungseinheit, welche ausschließlich zur Bearbeitung
von zu einer Werkstückachse konzentrischen Werkstückumfangsflächen ausgebildet ist,
also der Orbitalbahn einer exzentrischen Werkstückumfangsfläche nicht folgen kann,
muss somit an einer Werkzeugmaschine nicht vorgehalten werden. Vielmehr ist es im
Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, dass die vorstehend beschriebene Umfangsflächenbearbeitungseinheit
nacheinander sowohl für die finishende Bearbeitung einer zu einer Werkstückachse exzentrischen
Werkstückumfangsfläche und für die finishende Bearbeitung von zu einer Werkstückachse
konzentrischen Werkstückumfangsfläche verwendet wird.
[0024] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine Werkzeugmaschine
bereitzustellen, welche besonders gut für die finishende Bearbeitung von Werkstücken
kleiner Werkstücklose geeignet ist.
[0025] Diese Aufgabe wird bei einer Werkzeugmaschine dadurch gelöst, dass sie eine Umfangsflächenbearbeitungseinheit
der vorstehend beschriebenen Art umfasst und einen Werkstückhalter zum Halten eines
Werkstücks, sowie mindestens eine erste Positioniereinrichtung zur Positionierung
der Umfangsflächenbearbeitungseinheit, insbesondere eines Trägers der Umfangsflächenbearbeitungseinheit,
relativ zu dem Werkstück. Die Positioniereinrichtung weist insbesondere eine Positionierachse
in zu der Werkstückachse paralleler Richtung auf, alternativ oder zusätzlich hierzu
eine Zustellachse in zu der Werkstückachse senkrechter Richtung.
[0026] Die Werkzeugmaschine umfasst ferner einen Werkstückhalter mit einem Rotationsantrieb
zum Antrieb des Werkstücks um die Werkstückachse, wobei vorzugsweise das Werkstück
in einer zu der Werkstückachse parallelen Richtung unbewegbar in dem Werkstückhalter
gehalten ist. Auf diese Weise kann auf einen raumgreifenden und schweren Oszillationsantrieb
verzichtet werden, mit welchem beispielsweise ein Spindelstock, ein Reitstock und
ein Werkstück als Gesamtheit oszillierend angetrieben werden.
[0027] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Werkzeugmaschine mindestens eine zweite Positioniereinrichtung
zur Positionierung einer Axialflächenbearbeitungseinheit zur finishenden Bearbeitung
von zu einer Werkstückachse senkrechten Flächen eines Flächenpaars aufweist. Eine
solche Axialflächenbearbeitungseinheit kann auch als "Passlagereinheit" bezeichnet
werden. Für die zweite Positioniereinrichtung ist es ebenfalls bevorzugt, wenn diese
eine Positionierachse in zu der Werkstückachse paralleler Richtung aufweist, alternativ
oder zusätzlich hierzu eine Zustellachse in zu der Werkstückachse senkrechter Richtung.
[0028] Bei einer besonders bevorzugten Axialflächenbearbeitungseinheit ist vorgesehen, dass
diese zwei voneinander getrennte Finishbänder aufweist, welche jeweils zur Bearbeitung
nur einer Fläche der beiden Flächen eines Flächenpaars dienen. Bei einer konventionellen
Axialflächenbearbeitungseinheit wird nur ein Finishband verwendet, das zunächst einer
Fläche der beiden Flächen eines Flächenpaars zugeführt wird, danach umgelenkt wird
und anschließend einer zweiten Fläche des Flächenpaars zugeführt wird. Bei einer solchen
konventionellen Axialflächenbearbeitungseinheit muss der Vorschub von Finishband indexiert
werden, um zu verhindern, dass ein an der ersten Fläche bereits abgenutztes Finishband
nach seiner Umlenkung der zweiten Fläche zugeführt wird. Eine solche Indexierung ist
bei der erfindungsgemäßen Axialflächenbearbeitungseinheit nicht erforderlich. Bei
dieser sind zwei getrennte Finishbänder vorgesehen, welche jeweils nur einer Fläche
eines Flächenpaars zugeordnet sind. Jedes Finishband wird somit ausschließlich für
eine der beiden Flächen des Flächenpaars verwendet. Somit können die Finishbänder
jeweils für sich und ohne Indexierung nachgeführt werden.
Es versteht sich, dass die vorstehend beschriebene Axialflächenbearbeitungseinheit
auch für sich genommen und unabhängig von einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit
vorteilhaft ist und auch für sich genommen eine Erfindung darstellen kann.
[0029] Die Erfindung betrifft ferner nachfolgend erörterte Verfahren zum Betrieb einer vorstehend
beschriebenen Umfangsflächenbearbeitungseinheit oder einer vorstehend beschriebenen
Werkzeugmaschine. Diese Verfahren helfen, die erfindungsgemäße Umfangsflächenbearbeitungseinheit
flexibel einsetzen zu können, sodass auch Werkstücke kleiner Werkstücklose wirtschaftlich
finishend bearbeitbar sind.
[0030] Nach einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Kraft, mit welcher das mindestens
eine Finishwerkzeug gegen eine finishend zu bearbeitende Werkstückumfangsfläche drückt,
eingestellt, in dem die Position des mindestens einen Finishwerkzeugs entlang einer
geradlinigen Bahn eingestellt wird. In vorteilhafter Weise erfolgt die Einstellung
der Position mittels eines vorstehend genannten Pneumatikzylinders, der einen Anpressdruck
erzeugt. Dieser Pneumatikzylinder stellt auch eine Längenausgleichsbewegbarkeit bereit.
[0031] Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren wird die Umfangsflächenbearbeitungseinheit
während der finishenden Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche und der oszillierenden
Bewegung des mindestens einen Finishwerkzeugs überlagert in zu der Werkstückachse
paralleler Richtung hin- und herbewegt. Auf diese Weise kann ein Überlagerungshub
realisiert werden, welcher es ermöglicht, mit einem Finishwerkzeug einer bestimmten
Breite Werkstückumfangsflächen finishend zu bearbeiten, die eine größere Breite aufweisen.
Der Überlagerungshub dient dann also dazu, die gesamte Breite einer zu bearbeitenden
Werkstückumfangsfläche abfahren zu können, ohne dass ein Austausch oder ein Anpassen
des Finishwerkzeugs und/oder des Finishwerkzeughalters erforderlich ist. Hierbei wird
der potentielle Nachteil einer höheren Bearbeitungsdauer zur finishenden Bearbeitung
einer bestimmten Werkstückumfangsfläche in Kauf genommen zu Gunsten der Tatsache,
dass die erfindungsgemäße Umfangsflächenbearbeitungseinheit für eine Vielzahl unterschiedlich
breiter Werkstückumfangsflächen verwendet werden kann.
[0032] Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren werden in derselben Einspannung eines
Werkstücks unter Verwendung derselben Umfangsflächenbearbeitungseinheit nacheinander
unterschiedlicher Werkstückumfangsflächen desselben Werkstücks finishend bearbeitet.
Bei den unterschiedlichen Werkstückumfangsflächen kann es sich um eine Mehrzahl von
Werkstückumfangsflächen handeln, welche dieselbe Geometrie aufweisen, also beispielsweise
zwei Hublager derselben Kurbelwelle. Es kann sich bei den verschiedenen Werkstückumfangsflächen
aber auch um Werkstückumfangsflächen handeln, welche eine unterschiedliche Geometrie
aufweisen, also beispielsweise ein Hublager und ein Hauptlager derselben Kurbelwelle.
Wesentlich ist, dass zur Bearbeitung einer bestimmten Lagergeometrie spezialisierte
Bearbeitungseinheiten nicht vorgehalten werden müssen. Vielmehr wird eine erfindungsgemäße
Umfangsflächenbearbeitungseinheit vorgehalten, die zu Lasten der Bearbeitungszeit
pro Werkstück nacheinander unterschiedliche Werkstückumfangsflächen bearbeitet. Auf
diese Weise können auch Kleinstserien wirtschaftlich realisiert werden, bei denen
es nicht darauf ankommt, dass eine Werkzeugmaschine maximal ausgelastet ist, sondern
darauf, dass mit einem geringen gerätetechnischen Einsatz und mit akzeptablen Rüstzeiten
Werkstücke, welche unterschiedliche Geometrien aufweisen, bearbeitet werden können.
[0033] Bei den unterschiedlichen Werkstückumfangsflächen kann es sich beispielsweise um
Hauptlager, Pleuellager und/oder Dichtsitze einer Kurbel- oder Kompressorwelle handeln
oder um Wellenlager und Nockenflächen einer Nockenwelle. Bei einer solchen Nockenwelle
kann es sich beispielsweise um die Nockenwelle eines Ventiltriebs handeln oder auch
um eine Exzenterwelle, welche mindestens einen zu einer Wellenachse exzentrisch angeordneten
Exzenterabschnitt aufweist.
[0034] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit
aus einer ersten Perspektive;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Umfangsflächenbearbeitungseinheit gemäß Fig. 1 aus
einer weiteren Perspektive;
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht der Umfangsflächenbearbeitungseinheit gemäß Fig. 1;
- Fig. 3b
- eine Draufsicht der Umfangsflächenbearbeitungseinheit gemäß Fig. 1 entsprechend einer
in Fig. 3a mit IIIb - IIIb bezeichneten Schnittebene;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Werkzeugmaschine mit einer
Umfangsflächenbearbeitungseinheit gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Werkzeugmaschine gemäß Fig. 4 bei Kontakt eines Finishbands
mit einer bezogen auf eine Werkstückachse auf 3 Uhr positionierten Werkstückumfangsfläche;
- Fig. 6
- eine der Fig. 5 entsprechende Seitenansicht bei Positionierung der Werkstückumfangsfläche
auf 12 Uhr;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer Axialflächenbearbeitungseinheit; und
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Werkzeugmaschine mit einer
Umfangsflächenbearbeitungseinheit gemäß Fig. 1 und mit einer Axialflächenbearbeitungseinheit
gemäß Fig. 7.
[0035] Eine Ausführungsform einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit ist in den Figuren 1
bis 3b dargestellt und dort insgesamt mit den Bezugszeichen 10 bezeichnet.
[0036] Die Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 weist eine Trägereinheit 12 auf, welche
zur Verbindung mit dem Gestell oder einer Positioniereinrichtung einer Werkzeugmaschine
dient. Die Trägereinheit 12 weist ein erstes Linearführungsteil 14 einer Linearführung
16 auf, welche ein zweites Linearführungsteil 18 umfasst, das mit einem ersten Lagerteil
20 verbunden ist (vgl. Fig. 3b). Die Linearführung 16 ermöglicht es, das erste Lagerteil
20 relativ zu der Trägereinheit 12 entlang einer geradlinigen Achse 22 zu bewegen.
[0037] Zum Antrieb der ersten Lagereinheit 20 entlang der Achse 22 und relativ zu der Trägereinheit
12 ist ein Linearantrieb 24 in Form eines Pneumatikzylinders 26 vorgesehen (vgl. Fig.
2). Der Linearantrieb 24 stützt sich mit einem Ende 28 (beispielsweise das rückwärtige
Ende eines Zylinders) an einer Abstützung 30 der Trägereinheit 12 ab. Das entgegengesetzte
Ende 32 des Linearantriebs 24 (beispielsweise das freie Ende eines Kolbens) ist mit
einem Koppelelement 34 verbunden, das fest mit dem zweiten Linearführungsteil 18 der
Linearführung 16 und mit dem ersten Lagerteil 20 verbunden ist.
[0038] Das erste Lagerteil 20 umfasst ein Schwenklager 36 (vgl. Fig. 3b). Dies bedeutet,
dass das Schwenklager 36 bei Verschiebung des ersten Lagerteils 20 relativ zu der
Trägereinheit 12 mit entlang der geradlinigen Bahn 22 verschoben wird. Das Schwenklager
36 definiert eine Schwenkachse 38.
[0039] Das Schwenklager 36 dient zur Schwenklagerung eines insgesamt mit dem Bezugszeichen
40 bezeichneten zweiten Lagerteils. Das zweite Lagerteil 40 weist Wälzlager 42 auf,
die in einem Lagergehäuse 44 aufgenommen sind, das mit einer Grundplatte 46 des zweiten
Lagerteils 40 verbunden ist.
[0040] Die Grundplatte 46 dient auch zur Befestigung eines nachfolgend detaillierter beschriebenen
Oszillationsantriebs 48 (vgl. Fig. 1). Der Oszillationsantrieb 48 weist ein Antriebsgehäuse
50 zur Aufnahme eines Motors 52 auf (vgl. Fig. 1 und 3b). Der Motor 52 wirkt über
eine Antriebswelle 54 auf eine Exzentereinheit 56, die mit einem Schlitten 58 zusammenwirkt.
[0041] Der Schlitten 58 dient zur Befestigung eines Finishwerkzeughalters 60 (vgl. Fig.
3b und Fig. 2). Wenn der Oszillationsantrieb 48 aktiv ist, werden der Schlitten 58
und der Finishwerkzeughalter 60 entlang einer Oszillationsachse 62 hin- und herbewegt;
die Lagerteile 20 und 40 und die Trägereinheit 12 werden von dem Oszillationsantrieb
48 nicht oszillierend angetrieben. Die Oszillationsachse 62 verläuft insbesondere
senkrecht zu der geradlinigen Bahn 22, entlang welcher das erste Lagerteil 20 relativ
zu der Trägereinheit 12 bewegbar ist.
[0042] Der Finishwerkzeughalter 60 dient zur Befestigung eines Finishwerkzeugs, beispielsweise
in Form eines nicht dargestellten Finishsteins. Vorzugsweise wirkt der Finishwerkzeughalter
60 mit einem Finishwerkzeug 64 in Form eines Finishbands 66 zusammen (vgl. Fig. 3a).
Zu diesem Zweck kann der Finishwerkzeughalter einen prismenförmigen Aufnahmebereich
68 aufweisen (vgl. auch Fig. 2). Ein Abschnitt des Finishbands 66 kann sich ausgehend
von einem über den Aufnahmebereich 68 hinweg gespannten Zustand (vgl. Fig. 3a) in
den Aufnahmebereich 68 hinein verformen, sodass dieser Abschnitt bei Bearbeitung einer
Werkstückumfangsfläche 72 eines Werkstücks 70 ebenfalls in dem Aufnahmebereich 68
angeordnet ist und dort mit dem Finishband 66 zusammenwirkt (vgl. Fig. 1). Das erste
Lagerteil 20 und das zweite Lagerteil 40 bilden gemeinsam eine Lagereinheit 74 (vgl.
Fig. 3b). Um ein unkontrolliertes, schwerkraftbedingtes Verkippen des zweiten Lagerteils
40 relativ zu dem ersten Lagerteil 20 zu vermeiden, sind an dem zweiten Lagerteil
40 Haltearme 76 vorgesehen, welche in voneinander entgegengesetzter Richtung von dem
Koppelelement 34 abragen und jeweils zur Befestigung von Enden von Federn 78 dienen,
wobei die Federn 78 mit ihren entgegengesetzten Enden mit einer Aufnahme 80 des zweiten
Lagerteils 40 verbunden sind.
[0043] Wenn das zweite Lagerteil 40 ausgehend aus der in Fig. 2 dargestellten Grundstellung
um die Schwenkachse 38 nach oben verschwenkt wird, längt sich die untere Feder 78,
sodass sie eine zunehmend höhere Zugkraft auf das zweite Lagerteil 40 ausübt. Bei
einer Verschwenkung des zweiten Lagerteils 40 ausgehend aus der in Fig. 2 dargestellten
Grundstellung nach unten längt sich die obere Feder 78, sodass diese eine zunehmen
höhere Zugkraft auf das zweite Lagerteil 40 ausübt. Gemeinsam definieren die beiden
Federn 78 eine Grundstellung des zweiten Lagerteils 40 um die Schwenkachse 38. Gleichzeitig
stellen die beiden Federn 78 Massenausgleichskräfte bereit, die den Massenträgheitskräften
des hin- und herschwenkenden zweiten Lagerteils 40 entgegenwirken.
[0044] Die Lagereinheit 74, vorzugsweise das zweite Lagerteil 40 der Lagereinheit 74, dient
bei einer bevorzugten Ausführungsform auch dazu, ein Finishwerkzeug 64 in Form eines
Finishbands 66 zu bevorraten. Zu diesem Zweck ist eine Bevorratungseinrichtung 82
vorgesehen, welche vorzugsweise in Form einer Vorratsrolle 84 ausgebildet ist, die
an der Grundplatte 46 des zweiten Lagerteils 40 drehbar befestigt ist (vgl. Fig. 1).
Die Vorratsrolle 84 dient zur Bevorratung von frischem, unverbrauchtem Finishband
66. Das verbrauchte Finishband 66 wird einer Sammlereinrichtung 86 zugeführt, welche
vorzugsweise als Sammelrolle 88 ausgebildet ist.
[0045] Die Bevorratungseinrichtung 82 und die Sammlereinrichtung 86 sind vorzugsweise an
einem dem Finishwerkzeughalter 60 abgewandten Ende des zweiten Lagerteils 40 angeordnet.
[0046] Vorzugsweise ist ferner ein Finishbandantrieb 90 vorgesehen, der dazu dient, dem
Finishwerkzeughalter 60 und dem Werkstück 70 frisches Finishband zuzuführen. Der Finishbandantrieb
90 umfasst beispielsweise einen Motor 92 (vgl. Fig. 3b), der über ein Getriebe (Antriebswelle
94, Antriebsriemen 96, Antriebsrad 98, vgl. auch Fig. 3a) mit der Sammelrolle 88 der
Sammlereinrichtung 86 zusammenwirkt.
[0047] Um dem Finishwerkzeughalter 60 und dem Werkstück 70 frisches Finishband 66 zuführen
zu können, wird der Motor 92 betätigt, sodass von der Sammelseite her ein verbrauchter
Finishbandabschnitt aus dem Bereich des Finishwerkzeughalters 60 herausgezogen wird
und frisches Finishband von der Vorratsrolle 84 der Bevorratungseinrichtung 82 abgezogen
wird.
[0048] Ein Zusatzabschnitt des Finishbands 66 kann mittels einer Speichereinrichtung 99
(vgl. Fig. 2) gespeichert und freigegeben werden. Die Speichereinrichtung 99 ist ebenfalls
an dem zweiten Lagerteil 40 angeordnet und vorzugsweise der Bevorratungseinrichtung
82 nachgeschaltet.
[0049] Die Speichereinrichtung 99 umfasst eine Stellrolle 99a, die in Verlaufsrichtung des
Finishbands 66 gesehen zwischen zwei Gegenrollen 99b angeordnet ist. Die Stellrolle
99a ist an einem Hebel 99c angeordnet, dessen Lage mittels eines Stellzylinders 99d
verändert werden kann. In Abhängigkeit der Lage des Hebels 99c wird zwischen den beiden
Gegenrollen 99b ein kürzerer oder ein längerer Abschnitt von Finishband 66 zwischengespeichert.
[0050] In den Fig. 1 und 2 ist ein Zustand dargestellt, in welchem ein kürzerer Abschnitt
von Finishband 66 zwischengespeichert wird (Stellzylinder 99d eingefahren); dies korrespondiert
damit, dass bei Kontakt des Finishbands 66 mit der Werkstückfläche 72 der Verlauf
des Finishbands 66 der Geometrie des prismenförmigen Aufnahmebereichs 68 folgt und
dort mehr Länge beansprucht. In Fig. 3a ist ein Zustand dargestellt, in welchem ein
längerer Abschnitt von Finishband 66 zwischengespeichert wird (Stellzylinder 99d ausgefahren);
dies korrespondiert damit, dass das Finishband 66 über den Aufnahmebereich 68 hinweg
gerade gespannt ist und dort weniger Länge beansprucht.)
[0051] In den Figuren 4 bis 6 ist eine Werkzeugmaschine dargestellt, die insgesamt mit dem
Bezugszeichen 100 bezeichnet ist und die eine, vorstehend unter Bezugnahme auf Figuren
1 bis 3b beschriebene Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 umfasst.
[0052] Die Werkzeugmaschine 100 weist ein Gestell 102 auf, mit welchem die Werkzeugmaschine
100 auf einer Aufstellfläche 104 aufstellbar ist. Das Gestell 102 weist eine Befestigungsfläche
106 auf, welche von mindestens einem oder von mehreren Befestigungselementen 108 gebildet
sein kann.
[0053] An der Befestigungsfläche 106 ist ein Werkstückhalter 110 befestigt. Der Werkstückhalter
110 umfasst beispielsweise einen Spindelstock 112 und einen (nicht dargestellten)
Reitstock. Der Spindelstock 112 weist einen Rotationsantrieb 114 auf, welcher dazu
dient, ein Werkstück 70, beispielsweise in Form einer Kurbelwelle, um eine zentrale
Werkstückachse 116 zu drehen.
[0054] Bei Drehung des Werkstücks 70 um die Werkstückachse 116 bewegt sich die zu der Werkstückachse
116 exzentrische Werkstückumfangsfläche 72 entlang einer Bewegungsbahn 118, welche
in den Figuren 5 und 6 gepunktet dargestellt ist.
[0055] Das Werkstück 70 kann auch zu der Werkstückachse 116 konzentrische Werkstückumfangsflächen
120 aufweisen, welche beispielsweise jeweils ein Hauptlager einer Kurbelwelle bilden.
Die Werkzeugmaschine 100 umfasst eine nachfolgend beschriebene Positioniereinrichtung
122, welche dazu dient, die Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 entlang einer Positionierachse
124 positionieren zu können. Die Positionierachse 124 verläuft parallel zu der Werkstückachse
116. Die Positioniereinrichtung 122 umfasst einen Positionierantrieb 125, der über
einen Antriebsriemen (in Fig. 4 durch einen Riemenkasten 126 verdeckt) auf eine Spindel
wirkt, welche sich entlang der Positionierachse 124 erstreckt. Die Spindel wirkt in
an sich bekannter Weise mit einer Spindelmutter zusammen, die mit einem Positionierschlitten
128 verbunden ist. Der Positionierschlitten 128 weist eine Befestigungsfläche 130
auf, die dazu dient, die Trägereinheit 12 der Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10
zu befestigen.
[0056] Es ist möglich, dass eine zweite Positioniereinrichtung 122' vorgesehen ist, mit
einem zweiten Antrieb 125', mit einem zweiten Riemen (in Fig. 4 durch einen zweiten
Riemenkasten 126' verdeckt), mit einem zweiten Positionierschlitten 128', der eine
zweite
Befestigungsfläche 130' aufweist. Die zweite Positioniereinrichtung 122' dient dazu,
den zweiten Positionierschlitten 128' entlang einer zweiten Positionierachse 124'
bewegen zu können. Die zweite Positionierachse 124' verläuft vorzugsweise parallel
zu der Werkstückachse 116. Der zweite Positionierschlitten 128' kann zur Anordnung
einer zusätzlichen Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 dienen oder aber zur Anordnung
einer weiter unten und unter Bezugnahme auf Fig. 7 beschriebenen Axialflächenbearbeitungseinheit
150.
[0057] Zur finishenden Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche 72 wird das Werkstück 70
in den Werkstückhalter 110 eingespannt, also zwischen Spindelstock 112 und dem nicht
dargestellten Reitstock.
[0058] Die Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 kann mittels der Positioniereinrichtung
122 entlang der Positionierachse 124 positioniert werden, sodass längs des Werkstücks
70 gesehen das Finishband 66 auf Höhe einer finishend zu bearbeitenden Werkstückumfangsfläche
72 angeordnet ist.
[0059] Ausgehend von einem Zustand, in welchem das Finishband 66 von der Werkstückumfangsfläche
72 beabstandet ist (vgl. Fig. 4, Speichereinrichtung 99 speichert längeren Zusatzabschnitt
von Finishband 66) kann das Finishband in Richtung auf die Werkstückumfangsfläche
72 zugestellt werden. Hierfür wird der Linearantrieb 24 so angesteuert, dass das erste
Lagerteil 20 und somit die gesamte Lagereinheit 74 und somit auch der Finishwerkzeughalter
60 und das Finishband 66 in Richtung auf die Werkstückachse 116 verschoben werden.
Hierdurch gelangt das Finishband 66 in Eingriff mit der Werkstückumfangsfläche 72,
vgl. Fig. 5 (Speichereinrichtung 99 gibt zwischengespeicherten Zusatzabschnitt frei).
Der Linearantrieb 24, insbesondere der Pneumatikzylinder 26, wird so angesteuert,
dass der Finishwerkzeughalter 60 nicht nur kraftlos, sondern mit einer vorbestimmten
Andrückkraft mit dem Finishband 66 gegen die Werkstückumfangsfläche 72 drückt.
[0060] Zur finishenden Bearbeitung der Werkstückumfangsfläche 72 wird das Werkstück 70 mittels
des Rotationsantriebs 114 in Drehrichtung um die Werkstückachse 116 angetrieben. Hierdurch
bewegt sich die Werkstückumfangsfläche 72 entlang der Bewegungsbahn 118 (vgl. Fig.
5 und 6). Während der Bewegung der Werkstückumfangsfläche 72 entlang der Bewegungsbahn
118 steht das Finishband 66 dauerhaft in Kontakt mit der Werkstückumfangsfläche 72.
Die zum Folgen der Bewegungsbahn 118 erforderliche Ausgleichsbewegung wird zum einen
dadurch erzeugt, dass das zweite Lagerteil 40 um die Schwenkachse 38 relativ zu dem
ersten Lagerteil 20 hin und her schwenkt. Zum anderen wird die Ausgleichsbewegung
dadurch bereitgestellt, dass die gesamte Lagereinheit 74 relativ zu der Trägereinheit
12 entlang der geradlinigen Bahn 22 hin- und herbewegt wird. Hierbei bewegen sich
ein Kolben und ein Zylinder des Linearantriebs 24 relativ zueinander. Auf diese Weise
kann die zu der Werkstückachse 116 exzentrische Werkstückumfangsfläche 72 finishend
bearbeitet werden.
[0061] Bei einem besonders bevorzugten Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks 70 wird
dieselbe Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10, mit welcher eine zu einer Werkstückachse
116 exzentrische Werkstückumfangsfläche 72 bearbeitet wird, auch dazu verwendet, eine
zu der Werkstückachse 116 konzentrische Werkstückumfangsfläche 120 finishend zu bearbeiten.
Da die Werkstückumfangsfläche 120 sich nicht entlang einer Bewegungsbahn um die Werkstückachse
116 bewegt, sondern sich lediglich konzentrisch zu der Werkstückachse 116 dreht, findet
bei der finishenden Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche 120 keine Ausgleichsbewegung
statt. Dies bedeutet, dass das zweite Lagerteil 40 relativ zu dem ersten Lagerteil
20 stillsteht und nicht um die Schwenkachse 38 hin und her verschwenkt wird. Ferner
steht die gesamte Lagereinheit 74 still und bewegt sich nicht entlang der geradlinigen
Bahn 22 relativ zu der Trägereinheit 12.
[0062] Unabhängig davon, ob die Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 dazu verwendet wird,
eine exzentrische Werkstückumfangsfläche 72 oder eine konzentrische Werkstückumfangsfläche
120 zu bearbeiten, wird die Oszillationsbewegung des Finishwerkzeughalters 60 und
somit des Finishbands 66 mit Hilfe des Oszillationsantriebs 48 erzeugt. Dabei ist
vorteilhaft, dass die sich hin- und herbewegenden Massen klein und auf den Schlitten
58 und den Finishwerkzeughalter 60 sowie auf Abschnitte des Finishbands 66 beschränkt
sind.
[0063] Es ist unabhängig davon, ob eine exzentrische Werkstückumfangsfläche 72 oder eine
konzentrische Werkstückumfangsfläche 120 bearbeitet werden soll, möglich, dass der
Oszillationsantrieb 48 nicht aktiv ist. Somit kann beispielsweise der Dichtsitz einer
Kurbelwelle bearbeitet werden, der nicht mit einer Kreuzschliffstruktur versehen werden
soll. Diese Kreuzschliffstruktur ist für die finishende Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche
charakteristisch, aber für einen Dichtsitz unerwünscht (weil die Kreuzschliffstruktur
eine unerwünschte Öltransportfläche zwischen dem Innenraum und der Umgebung eines
Kurbelwellengehäuses bilden würde).
[0064] Für den Fall, dass eine Werkstückumfangsfläche finishend, also mit Kreuzschliffstruktur,
bearbeitet werden soll, ist es möglich, dass der Oszillationsbewegung, die durch den
Oszillationsantrieb 48 erzeugt wird, eine weitere Bewegung in Form eines Überlagerungshubs
überlagert wird. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Breite des Finishbands
66 kleiner ist als die Breite einer finishend zu bearbeitenden Werkstückumfangsfläche
72 oder 120. Der Überlagerungshub kann in einfacher Weise mittels der Positioniereinrichtung
122 realisiert werden, welche den Positionierschlitten 128 entlang der Positionierachse
124 hin- und herbewegt. Dabei ist die Frequenz, mit welcher der Positionierschlitten
128 hin- und herbewegt wird, niedriger als die Oszillationsfrequenz des Schlittens
58 und des Finishwerkzeughalters 60. Die Amplitude der Zusatzbewegung des Positionierschlittens
128 ist so groß, dass ein schmaleres Finishband 66 die gesamte Breite einer finishend
zu bearbeitenden Werkstückumfangsfläche 72, 120 bearbeiten kann.
[0065] In Fig. 7 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 150 bezeichnete Axialflächenbearbeitungseinheit
dargestellt. Diese dient zur finishenden Bearbeitung von Flächen eines Flächenpaars,
welche zu einer Werkstückachse 116 senkrecht stehen. Ein solches Flächenpaar kann
auch als "Passlager" bezeichnet werden.
[0066] Die Axialflächenbearbeitungseinheit 150 kann alternativ zu einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit
10, vorzugsweise aber zusätzlich zu einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit 10 an
einer Werkzeugmaschine 100 (vgl. Fig. 8) vorgesehen sein.
[0067] Die Axialflächenbearbeitungseinheit 150 dient dazu, unterschiedliche Finishbänder
66a, 66b mit jeweils unterschiedlichen Flächen eines Flächenpaars eines Werkstücks
70 in Kontakt zu bringen. Zu diesem Zweck weist die Axialflächenbearbeitungseinheit
150 zwei Andrückwerkzeuge 152, 154 mit jeweils zugeordneten Andrückflächen 156, 158
auf. Die Andrückwerkzeuge 152, 154 sind an einem Halter 160 gehalten.
[0068] In Fig. 7 sind die Andrückwerkzeuge 152, 154 in einem Zustand dargestellt, in welchem
die Andrückflächen 156, 158, welche in voneinander entgegengesetzte Richtungen weisen,
einen kleinstmöglichen Abstand relativ zueinander haben. Die Andrückwerkzeuge 152,
154 können mittels eines Keilelements 162, das mit einer Keilführung 164 der Andrückwerkzeuge
152, 154 zusammenwirkt, weiter auseinandergedrückt werden, sodass sich der Abstand
der Andrückflächen 156, 158 vergrößert. Zum Antrieb des Keilelements 162 ist ein Pneumatikzylinder
166 vorgesehen. Der Druck des Pneumatikzylinders 166 steuert auch die Kraft, mit welcher
die Andrückflächen 156, 158 an finishend zu bearbeitenden Flächen eines Flächenpaars
anliegen.
[0069] Die Axialflächenbearbeitungseinheit 150 weist eine Trägereinheit 168 auf, welche
zur Verbindung beispielsweise mit dem Positionierschlitten 128' der zweiten Positioniereinrichtung
122' (vgl. Fig. 4) dient.
[0070] An der Trägereinheit 168 ist ein Oszillationsantrieb 170 befestigt. Dieser wirkt
über eine Exzentereinheit mit einem Schlitten 172 zusammen, der relativ zu der Trägereinheit
168 mittels einer Linearführung 174 entlang einer Oszillationsachse 176 verschiebbar
gelagert ist. Die Oszillationsachse 176 verläuft senkrecht und beabstandet zu einer
Werkstückachse 116 eines finishend zu bearbeitenden Werkstücks 70.
[0071] Es ist möglich, dass der Werkzeughalter 160 unmittelbar mit dem Schlitten 172 verbunden
ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch zwischen Werkzeughalter 160
und dem Schlitten 172 eine zusätzliche Linearführung 178 vorgesehen, die einen zusätzlichen
Freiheitsgrad für den Werkzeughalter 160 entlang einer Bewegungsachse 180 schafft.
Die Bewegungsachse 180 verläuft vorzugsweise parallel zu der Werkstückachse 116. Die
zusätzliche Linearführung 178 ermöglicht die Bearbeitung von zu einer Werkstückachse
senkrechten Flächen eines Flächenpaars eines Werkstücks 70, das in zu der Werkstückachse
116 paralleler Richtung oszillierend angetrieben wird (dies ist bei den hier beschriebenen
Werkzeugmaschinen 100 nicht der Fall, aber bei konventionellen Werkzeugmaschinen,
bei welchen ein Werkstück zur finishenden Bearbeitung gemeinsam mit einem Werkstückhalter
und mit einem Rotationsantrieb in zu einer Werkstückachse paralleler Richtung oszillierend
angetrieben wird). Darüber hinaus ermöglicht es die zusätzliche Linearführung 178,
Längentoleranzen eines Werkstücks 70 auszugleichen. Außerdem ist es möglich, breitere
Sitze zu bearbeiten, wobei nur eine Fläche eines Flächenpaars bearbeitet wird.
[0072] Nachfolgend werden Bandführungselemente für die unterschiedlichen Finishbänder 66a,
66b beschrieben, welche jeweils für jedes der beiden Finishbänder 66a, 66b vorgehalten
sind.
[0073] Ausgehend von voneinander separaten Vorratseinheiten 182, 184 für die unterschiedlichen
Finishbänder 66a, 66b bewirken Umlenkrollen 186, 188 eine Verdrehung jeweils eines
Finishbands 66a, 66b um 90°. Hieran schließt sich jeweils eine erste Bandklemmeinrichtung
190 an.
[0074] Über eine Bandumlenkeinrichtung 192 gelangt das Finishband 66a, 66b jeweils zu den
Andrückflächen 156, 158, welche jeweils mit einer Rückseite eines Finishbands 66a,
66b (also mit den nicht abrasiven Flächen eines Finishbands 66a, 66b) zusammenwirkt,
um die jeweils auf der Vorderseite des Finishbands angeordnete abrasive Fläche gegen
jeweils eine der finishend zu bearbeitenden Flächen eines Flächenpaars anzudrücken.
[0075] Ausgehend von den Andrückflächen 156, 158 gelangt das Finishband 66a, 66b jeweils
zu einer zweiten Bandklemmeinrichtung 194 und wird schließlich jeweils mittels Umlenkrollen
196, 198 wieder um 90° zurückgedreht und schließlich einer (nicht dargestellten) Sammeleinrichtung
200 zugeführt. Bei der Sammeleinrichtung 200 kann es sich um eine Sammelrolle oder
im einfachsten Fall um eine Auffangwanne handeln.
[0076] Bei Anordnung einer Axialflächenbearbeitungseinheit 150 an einer Werkzeugmaschine
100 ist es möglich, auf dem Gestell 102 bzw. dessen Befestigungsfläche 106 weitere
Trägerelemente 202 anzuordnen, beispielsweise Halteschienen, die zur vorzugsweise
verschiebbaren Anordnung getrennter Vorratseinheiten 182, 184 für jeweiliges Finishband
66a, 66b dienen.
[0077] Es versteht sich, dass die Bearbeitung von Axialflächen eines Passlagers eines Werkstücks
70 mittels der Axialflächenbearbeitungseinheit 150 zeitgleich mit der finishenden
Bearbeitung von Werkstückumfangsflächen 72 oder 120 stattfinden kann (vgl. Fig. 8).
Auch bei der Bearbeitung von Axialflächen wird das Werkstück 70 um die Werkstückachse
116 verdreht. Dieser Drehbewegung wird mittels des Oszillationsantriebs 170 eine Oszillationsbewegung
der Finishbänder 66a, 66b entlang der Oszillationsachse 176 überlagert.
[0078] In Fig. 8 sind weitere Teile eines Werkstückhalters 110 dargestellt; zusätzlich zu
dem Spindelstock 112 mit Rotationsantrieb 114 sind dies ein Antrieb 220 für einen
Schlitten 222, der parallel zu der Werkstückachse 116 verfahrbar ist. Der Schlitten
222 dient vorzugsweise zur Befestigung eines nicht dargestellten Reitstocks des Werkstückhalters
110.
1. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) zur finishenden Bearbeitung von zu einer Werkstückachse
(116) exzentrischen Werkstückumfangsflächen (72) mittels mindestens einem Finishwerkzeug
(64), wobei das mindestens eine Finishwerkzeug (64) an einem Finishwerkzeughalter
(60) gehalten ist und wobei der Finishwerkzeughalter (60) mittels einer Lagereinheit
(74) während der Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche (72) entlang einer Bewegungsbahn
(118) der Werkstückumfangsfläche (72) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) einen Oszillationsantrieb (48) aufweist,
mittels welchem der Finishwerkzeughalter (60) in einer zu der Werkstückachse (116)
parallelen Richtung oszillierend antreibbar ist.
2. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Oszillationsantrieb (48) zwischen der Lagereinheit (74) und dem Finishwerkzeughalter
(60) wirksam ist.
3. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Oszillationsantrieb (48) eine Exzentereinheit (56) umfasst.
4. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) eine Trägereinheit (12) umfasst, an welchem
ein erstes Lagerteil (20) der Lagereinheit (74) verschieblich gelagert ist, wobei
das erste Lagerteil (20) ein gemeinsam mit diesem verschiebliches Schwenklager (36)
aufweist, wobei an dem Schwenklager (36) ein relativ zu dem ersten Lagerteil (20)
verschwenkbares zweites Lagerteil (40) der Lagereinheit (74) gelagert ist, wobei an
dem zweiten Lagerteil (40) der Oszillationsantrieb (48) und der Finishwerkzeughalter
(60) angeordnet sind.
5. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Trägereinheit (12) ein Linearantrieb (24) angeordnet ist, mittels welchem
das erste Lagerteil (20) entlang einer geradlinigen Bahn (22) verschiebbar ist.
6. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (24) als Andrückeinrichtung zur Einstellung einer Andrückkraft
wirksam ist, mit welcher das mindestens eine Finishwerkzeug (64) gegen eine finishend
zu bearbeitende Werkstückumfangsfläche (72) drückt.
7. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Finishwerkzeug (64) als Finishband (66) ausgebildet ist und dass
a) an der Lagereinheit (74) eine Bevorratungseinrichtung (82) für frisches Finishband
und/oder eine Sammlereinrichtung (86) zum Sammeln von verbrauchtem Finishband angeordnet
ist oder sind und/oder
b) die Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) einen Finishbandantrieb (90) aufweist,
welcher als Zugantrieb ausgebildet ist und durch Ziehen an einem verbrauchten Finishbandabschnitt
dem Finishwerkzeughalter (60) einen frischen Finishbandabschnitt zuführt
und/oder
c) die Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) eine Finishbandspeichereinrichtung (99)
aufweist, welche einen Zusatzabschnitt des Finishbands (66) speichert, wenn das Finishband
(66) nicht in Kontakt mit einem Werkstück (70) steht, und den Zusatzabschnitt des
Finishbands (66) freigibt, wenn das Finishband (66) in Kontakt mit dem Werkstück (70)
gelangt.
8. Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Finishwerkzeughalter (60) und das Finishwerkzeug (64) derart ausgebildet sind,
dass sie die Bearbeitung von Werkstückumfangsflächen (72, 120) mit unterschiedlichen
Durchmessern ermöglichen.
9. Verwendung der Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der voranstehenden
Ansprüche zur finishenden Bearbeitung einer zu einer Werkstückachse (116) konzentrischen
Werkstückumfangsfläche (120) eines Werkstücks (70).
10. Werkzeugmaschine (100) mit einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 und mit einem Werkstückhalter (110) zum Halten eines Werkstücks
(70), umfassend mindestens eine erste Positioniereinrichtung (120) zur Positionierung
der Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10), insbesondere einer Trägereinheit (12)
der Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10), relativ zu dem Werkstückhalter (110).
11. Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (110) einen Rotationsantrieb (114) zum Antrieb des Werkstücks
(70) um die Werkstückachse (116) umfasst, wobei vorzugsweise das Werkstück (70) in
einer zu der Werkstückachse (116) parallelen Richtung unbewegbar in dem Werkstückhalter
(110) gehalten ist.
12. Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 10 oder 11, umfassend mindestens eine zweite
Positioniereinrichtung (122') zur Positionierung einer Axialflächenbearbeitungseinheit
(150) zur finishenden Bearbeitung von zu einer Werkstückachse (116) senkrechten Flächen
eines Flächenpaars eines Werkstücks (70), wobei vorzugsweise die Axialflächenbearbeitungseinheit
(150) zwei voneinander getrennte Finishbänder (66a, 66b) aufweist, welche jeweils
zur Bearbeitung nur einer Fläche der beiden Flächen des Flächenpaars dienen.
13. Verfahren zum Betrieb einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 oder einer Werkzeugmaschine (100) nach einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kraft, mit welcher das mindestens eine Finishwerkzeug (64) gegen eine finishend
zu bearbeitende Werkstückumfangsfläche (72) drückt, eingestellt wird, indem die Position
des mindestens einen Finishwerkzeugs (64) entlang einer geradlinigen Bahn (22) eingestellt
wird, und/oder dass die Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) während der finishenden
Bearbeitung einer Werkstückumfangsfläche (72) und der oszillierenden Bewegung des
mindestens einen Finishwerkzeugs (64) überlagert in zu der Werkstückachse (116) paralleler
Richtung hin- und herbewegt wird.
14. Verfahren zum Betrieb einer Umfangsflächenbearbeitungseinheit (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 oder einer Werkzeugmaschine (100) nach einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass in derselben Einspannung eines Werkstücks (70) unter Verwendung derselben Umfangsflächenbearbeitungseinheit
(10) nacheinander unterschiedliche Werkstückumfangsflächen (72, 120) desselben Werkstücks
(70) finishend bearbeitet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (70) eine Kurbel- oder Kompressorwelle ist und die unterschiedlichen
Werkstückumfangsflächen (72, 120) Hauptlager, Pleuellager und/oder Dichtsitze umfassen
oder dass das Werkstück (70) eine Nockenwelle ist und die unterschiedlichen Werkstückumfangsflächen
(72, 120) Wellenlager und Nockenflächen umfassen.