[0001] Die Erfindung betrifft ein Füllrohr zum Erstellen einer Füllgutsäule im Boden, mit
einem Rohrkörper, welcher an seinem unteren Ende eine Austrittsöffnung für das Füllgut
aufweist, wobei das Füllrohr zum Einrammen oder Einrütteln in den Boden ausgebildet
ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erstellen einer Füllgutsäule im
Boden, bei dem ein Füllrohr in den Boden eingetrieben und ein Hohlraum erstellt wird
und über eine Austrittsöffnung an der unteren Ende des Füllrohres ein Füllgut zumindest
beim Ziehen des Füllrohres in den Hohlraum eingebracht und durch das Füllgut die Füllgutsäule
gebildet wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
[0003] Ein gattungsgemäßes Füllrohr und ein gattungsgemäßes Verfahren sind beispielsweise
aus der
DE 103 10 727 B4 bekannt. Das Füllrohr wird mit einer Ramme oder einem Rüttler in einen weichen, verdrängbaren
Boden eingetrieben. Über das Füllrohr können beispielsweise Beton, Kalk, Kies, Sand,
Schotter oder Trockenmörtel in den Boden eingebracht werden. Dabei werden im Wesentlichen
vertikale Füllgutsäulen hergestellt, durch welche Baugrund stabilisiert und ertüchtigt
wird. Diese Säulen erstrecken sich üblicherweise auf eine tragfähige Bodenschicht,
welche höhere Vertikalkräfte aufnehmen kann.
[0004] Das bekannte Füllrohr weist an seiner Unterseite eine Verschlusseinrichtung mit Verschlussklappen
auf. Beim Eintreiben des Füllrohres ist durch die Verschlusseinrichtung die untere
Austrittsöffnung für das Füllgut verschlossen. Beim Ziehen des Füllrohres wird die
Verschlusseinrichtung aufgeklappt, so dass das Füllgut durch die Austrittsöffnung
in den erstellten Hohlraum in den Boden einströmen kann, wobei die Füllgutsäule gebildet
wird.
[0005] Mit diesem bekannten Füllrohr können Füllgutsäulen effizient erstellt werden. Allerdings
sind die Verschlusseinrichtung und insbesondere die Schwenkgelenke der Verschlussklappen
vor allem bei härteren Böden verschleißanfällig. Trifft das Füllrohr beim Eintreiben
in den Boden auf härteres Gesteinsmaterial, kann die Verschlusseinrichtung beschädigt
werden, so dass ein zuverlässiges Öffnen und Schließen der Verschlusseinrichtung nicht
mehr sichergestellt ist. In einem solchen Fall müssen die Gründungarbeiten unterbrochen
und die Verschlusseinrichtung in Stand gesetzt oder ausgetauscht werden.
[0006] Aus der
DE 36 12 437 A1 geht ein Füllrohr mit einer verlorenen Verschlusskappe hervor. Aufgrund der hohen
Kräfte beim Eintreiben des Füllrohres in den Boden muss die Verschlusskappe entsprechend
stabil und damit kostenaufwändig ausgebildet werden. Da diese Verschlusskappe beim
Ziehen des Füllrohres im Boden verbleibt und somit verloren ist, ist ein derartiges
Verfahren mit verlorener Verschlusskappe kostenaufwändig und beeinträchtigt zudem
die Umwelt.
[0007] Aus der
US 3,270,511 ist ein Verfahren zum Erstellen einer Füllgutsäule im Boden bekannt, bei dem ein
Füllrohr mit mehreren Öffnungen am unteren Ende eingesetzt wird. Die Öffnungen sind
durch Verschlusselemente oder Einwegventile während des Einbringens in den Boden verschlossen.
Verschlusseinrichtungen bei kleineren Öffnungen sind besonders verschleißanfällig,
so dass ein erhöhter Kosten- und Wartungsaufwand gegeben ist.
[0008] Weiterhin gehen aus der
US 4,808,038 und der
US 4,618,289 im Wesentlichen zylindrische Füllgutrohre mit einer scheibenförmigen Bodenplatte
hervor, welche ebenso wie der angrenzende untere Rohrwandbereich mit einer Vielzahl
von Durchtrittsöffnungen versehen sein kann. Füllrohre mit scheibenförmigen Bodenplatten
benötigen einen erheblichen Kraft- und Energieaufwand beim Eintreiben in den Boden.
Zudem besteht bei kleineren Öffnungen die Gefahr, dass diese beim Eintreiben durch
kleineres Gesteinsmaterial verblockt werden, wodurch ein Austritt des Füllgutmaterials
beeinträchtigt werden kann.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Füllrohr und ein Verfahren zum Erstellen
einer Füllgutsäule im Boden anzugeben, mit welchen bei einem einfachen und stabilen
Aufbau des Füllrohres Füllgutsäulen besonders effizient und zuverlässig erstellt werden
können.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein Füllrohr mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Nach der Erfindung ist das Füllrohr dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung
von einem Verdrängersteg überragt und teilweise verdeckt ist, wobei ein Durchgang
zum Austreten des Füllgutes verbleibt, und dass an der Unterseite des Verdrängerstegs
eine Eindringspitze ausgebildet ist.
[0012] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Austrittsöffnung am
unteren Ende des Rohrkörpers nicht zu verschließen, sondern teilweise durch einen
Verdrängersteg zu verdecken. Der Verdrängersteg ragt vorzugsweise gegenüber dem unteren
Rand des Rohrkörpers nach unten vor und bildet eine Eindringspitze für das Füllrohr
aus. Die Eindringspitze erleichtert zum einen das Eintreiben des Füllrohres in einen
weichen, verdrängbaren Boden. Zum anderen kann die Eindringspitze größere Gesteinsmaterialien
seitlich verdrängen oder zertrümmern, so dass größere Gesteinsbrocken, die vorzugsweise
mittige Austrittsöffnung des Füllrohres nicht verblocken.
[0013] Der Verdrängersteg ist vorzugsweise aus Stahl gebildet und läuft nach unten verjüngend
zu.
[0014] Ein verbessertes Eintreiben des Füllrohres in einen Boden wird nach einer Ausführungsform
der Erfindung dadurch erreicht, dass im Bereich der Austrittsöffnung eine konische
Verjüngung ausgebildet ist. Insbesondere ist ein unterer Randbereich des Rohrkörpers
um die Austrittsöffnung zum Bilden der konischen Verjüngung abgeschrägt. Dies kann
durch eine Abschrägung der Rohrwand oder durch ein trichterförmiges Ausformen einer
unteren Randkante des Rohrkörpers gebildet sein. Es kann ein teilweise konisch ausgebildetes
Endstück am unteren Ende des Rohrkörpers fest oder lösbar angebracht sein.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass der Verdrängersteg
bogenförmig ausgebildet und an dem Rohrkörper befestigt ist. Der bogen- oder bügelförmige
Verdrängersteg erstreckt sich vorzugsweise diagonal über die Austrittsöffnung am unteren
Ende des Rohrkörpers. Die Wanddicke des Verdrängersteges ist kleiner als ein Durchmesser
der Austrittsöffnung. An seinen beiden Endbereichen ist der Verdrängersteg mit dem
Rohrkörper verbunden, insbesondere durch Schweißen an dem Rohrkörper befestigt. Der
Verdrängersteg kann aus einer Stahlplatte geschnitten oder durch Biegen einer Stahlstrebe
gebildet sein.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorteilhaft, dass mindestens
ein Quersteg vorgesehen ist, welcher sich quer zu dem Verdrängersteg erstreckt. Der
Quersteg kann so zur Versteifung und Stabilitätserhöhung des Verdrängersteges beitragen.
Vorzugsweise erstreckt sich der Quersteg seitlich von dem Verdrängersteg weg und ist
ebenfalls am unteren Rand des Rohrkörpers befestigt. Vorzugsweise sind der eine oder
die mehreren Querstege dabei ebenfalls schräg zur Längsachse des Rohrkörpers angeordnet,
so dass eine gitterartige Spitze am unteren Ende des Rohrkörpers gebildet wird. Durch
die mindestens eine Querstrebe wird die Austrittsöffnung zusätzlich geschützt, aber
nicht vollständig abgedeckt.
[0017] Diese Ausführungsform ist nach der Erfindung in bevorzugter Weise dadurch weitergebildet,
dass der Verdrängersteg und der mindestens eine Quersteg kreuzweise zueinander angeordnet
sind, wobei die Austrittsöffnung in vier Öffnungsbereiche unterteilt ist. Der Querschnitt
kann dabei ebenfalls ein einzelner durchgehender Quersteg sein, welcher sich diagonal
über die Austrittsöffnung erstreckt und in einem Mittenbereich mit dem Verdrängersteg
verbunden, insbesondere verschweißt sein. Es können jedoch auch zwei oder mehr Querstege
vorgesehen sein, welche sich nur über einen Teilbereich der Austrittsöffnung zum Verdrängersteg
hin erstrecken.
[0018] Für ein gutes Eindringen in den Boden ist es nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorteilhaft, dass die Austrittsöffnung und die Verdrängerspitze mittig
zu einer Bohrachse des Rohrkörpers angeordnet sind. Die einzelne Austrittsöffnung
ist dabei gleich oder kleiner als der Querschnitt des Hohlraumes des Rohrkörpers.
Grundsätzlich kann das Füllrohr eine beliebige Außenkontur aufweisen. Nach der Erfindung
besteht eine vorteilhafte Ausführungsform darin, dass der Rohrkörper eine runde oder
ovale Querschnittsform ausweist. Entsprechend der Form des Rohrkörpers und damit der
Form des Füllrohres werden im Boden bohrlochartige Hohlräume mit rundem oder ovalem
Querschnitt gebildet. Dies gibt dann auch die entsprechende Außenform der Füllgutsäule
vor, wenn der entsprechende Hohlraum mit dem Füllgut beim Ziehen des Füllrohres verfüllt
wird.
[0019] Unabhängig von einer Außenkontur des Rohrkörpers ist es nach einer weiteren Ausführung
der Erfindung vorteilhaft, dass die Austrittsöffnung oval ausgebildet ist. Bei einer
ovalen Ausbildung erstrecken sich der Verbindungssteg oder der Quersteg insbesondere
in Richtung des größten Durchmessers der ovalen Austrittsöffnung. Hierdurch wird einem
Eindringen von größeren Gesteinsmaterialien in die Austrittsöffnung besonders wirksam
entgegengewirkt.
[0020] Zum Bilden des Füllrohres ist es weiterhin vorteilhaft, dass an einem oberen Ende
des Rohrkörpers eine Zuführung von Füllgut angeordnet ist. Die Zuführung kann eine
Schlauchleitung oder ein Behälter sein, der vorzugsweise zumindest bereichsweise konisch
oder trichterförmig ist und als ein zusätzlicher Aufnahmeraum für Füllgutmaterial
dient. Beim Ziehen des Füllrohres aus dem Boden kann so ausreichend Füllgut über die
Zuführung in den frei werdenden Hohlraum im Boden über die Austrittsöffnung eingeleitet
werden. Die Zuleitung kann fest oder lösbar an dem Rohrkörper angebracht sein.
[0021] Grundsätzlich kann der Rohrkörper einstückig aus einem Rohrelement gebildet sein.
Zum Bilden besonders tiefer Hohlräume und Füllgutsäulen im Boden ist es nach einer
Ausführung der Erfindung bevorzugt, dass der Rohrkörper aus mehreren Rohrstücken gebildet
ist, welche lösbar miteinander verbunden sind. An den jeweiligen Rohrstücken sind
hinlänglich bekannte Verbindungsbereiche vorgesehen, mit welchen die einzelnen Rohrstücke
lösbar miteinander verbunden werden können.
[0022] Des Weiteren umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Erstellen einer Füllgutsäule
mit einem Ramm- oder Rüttelantrieb und einem Mast, entlang welchem ein Füllrohr verfahrbar
gehaltert und mittels des Ramm- und Rüttelantriebes in den Boden eintreibbar ist,
wobei gemäß der Erfindung ein Füllrohr vorgesehen ist, wie es zuvor beschrieben wurde.
Vorrichtungen mit einem Ramm- oder Rüttelantrieb zum Eintreiben eines Füllrohres sind
im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen
um übliche Tiefbaumaschinen, welche üblicherweise ein Raupenfahrwerk als Unterwagen
und einen drehbaren Oberwagen mit den Antriebs- und Bedieneinheiten aufweisen. An
dem Oberwagen ist ein im Wesentlichen vertikal gerichteter Mast angeordnet, entlang
welchem der Rammoder Rüttelantrieb verfahrbar gelagert ist. Der Ramm- oder Rüttelantrieb
wird über eine übliche Verbindungseinrichtung mit dem Füllrohr gekoppelt. Über den
Antrieb werden entsprechende Ramm- oder Rüttelkräfte auf das Füllrohr übertragen,
so dass das Füllrohr in einen weichen Boden unter Bodenverdrängung eingetrieben werden
kann. Das Eintreiben kann mittels Rammen, also einer schlagenden Kraftbeaufschlagung,
oder mittels Rütteln, also einer vibrierenden Kraftbeaufschlagung, erfolgen.
[0023] Hinsichtlich des Verfahrens wird die eingangs genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass
ein Füllrohr verwendet wird, wie es zuvor beschrieben wurde.
[0024] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Füllgutsäulen in Böden erstellt werden.
Mit diesen Füllgutsäulen kann insbesondere die Tragfähigkeit eines Bodens erhöht werden,
so dass hierauf Bauwerke erstellt werden können. Bei dem einzubringenden Füllgut kann
es sich insbesondere um Mörtel, Beton, Kalk, Kies, Sand, Schotter oder Trockenmörtel
handeln. Es sind jedoch auch andere schüttfähige Füllgüter einsetzbar.
[0025] Eine bevorzugte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass das Füllrohr bereits beim Eintreiben in den Boden zum Bilden des Hohlraumes zumindest
teilweise mit Füllgut befüllt ist. Hierdurch wird ein Eindringen von Bodenmaterial
in das Innere des Füllrohres verhindert oder zumindest erschwert.
[0026] Nach einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen,
dass das Füllrohr zum Bilden der Füllgutsäule schrittweise gezogen und zum Verdichten
des in den Boden eingebrachten Füllgutes wiederholt abgesenkt wird. Durch das schrittweise
Ziehen und wieder teilweise Absenken des Füllrohres kann eine besonders dichte und
damit stabile Füllgutsäule im Boden hergestellt werden.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erstellen einer Füllgutsäule
und
- Fig. 2:
- eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Füllrohres.
[0028] Gemäß Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 50 zum Erstellen einer Füllgutsäule
ein Trägergerät 51 auf, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Raupenfahrwerk
als Unterwagen 52 mit einem daran drehbar angeordneten Oberwagen 54 umfasst. An dem
Oberwagen 54 sind in bekannter Weise die Antriebseinheiten sowie ein Bedienstand angeordnet.
Über eine Anlenkkinematik 58 ist ein im Wesentlichen vertikaler Mast 56 an dem Oberwagen
54 verstellbar angebracht. Der Mast 56 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als
ein Mäkler ausgebildet. Entlang des Mastes 56 ist ein Rüttelantrieb 60 verfahrbar
gelagert. Der Rüttelantrieb 60 weist in bekannter Weise rotierende Unwuchteinheiten
zum Erzeugen von Schwingungen auf. Der Rüttelantrieb 60 kann auch als Vibrationsbär
bezeichnet werden.
[0029] An der Unterseite des Rüttelantriebes 60 ist eine Halteeinrichtung 62 vorgesehen,
mit welcher ein Füllrohr 10 mit einem länglichen Rohrkörper 12 entlang des Mastes
56 gehalten und mit dem Rüttelantrieb 60 verbunden ist. Durch Aufbringen gezielter
Schwingungen durch den Rüttelantrieb 60 und ein nach unten Fahren des Rüttelantriebes
60 entlang des Mastes 56 kann das Füllrohr 10 mit einem unten angeordneten Verdrängersteg
20 und Eindringspitze 22 in einen weichen, verdrängbaren Boden eingetrieben werden.
[0030] Über eine als Schlauchleitung ausgebildete Zuführung 30 am oberen Ende des Füllrohres
10 kann ein fließ- oder schüttfähiges Füllgut von einem nicht dargestellten Füllgutbehälter
über eine Austrittsöffnung am unteren Endbereich des Füllrohres 10 insbesondere beim
Rückziehen des Füllrohres 10 aus dem Boden in diesen eingebracht werden. Auf diese
Weise kann der durch das Füllrohr 10 gebildete Hohlraum beim Rückziehen des Füllrohres
10 vollständig mit Füllgut verfüllt werden, wobei eine Füllgutsäule zur Stabilisierung
und Erhöhung der Tragfähigkeit des Bodens erstellt werden.
[0031] In Fig. 2 ist ein unterer Endbereich des erfindungsgemäßen Füllrohres 10 näher dargestellt,
welches bei der Vorrichtung 50 gemäß Fig. 1 verwendet wird. Das Füllrohr 10 umfasst
einen Rohrkörper 12, an dessen unterem Endbereich ein Endstück 14 mit einer konischen
zur Rohrachse gerichteten Verjüngung 16 angeordnet ist. Die konische Verjüngung 16
ist nur teilweise ausgebildet, so dass ein Konusstumpf ausgeformt ist, welcher in
einer mittigen ovalförmigen Austrittsöffnung 18 endet. Quer über die Austrittsöffnung
18 erstreckt sich ein plattenförmiger Verbindungssteg 20, welcher die Austrittsöffnung
18 nach unten in Vortriebsrichtung überragt. Eine Außenkontur des Verbindungssteges
20 ist nach unten verjüngend ausgeformt, wobei eine mittige Eindringspitze 22 ausgebildet
ist.
[0032] Zur zusätzlichen Versteifung des Verdrängersteges 20 sind in kreuzweiser Anordnung
zwei Querstege 24, 25 vorgesehen, welche sich vom Bereich der Eindringspitze 22 seitlich
weg von dem Verdrängersteg 20 erstrecken. Der Verdrängersteg 20 und die beiden Querstege
24, 25 sind im Bereich der Verjüngung 16 angeschweißt und so fest mit dem Rohrkörper
12 verbunden.
[0033] Durch die kreuzweise Anordnung von Verdrängersteg 20 und den beiden Querstegen 24,
25 wird die Austrittsöffnung 18 nach unten teilweise verdeckt, jedoch nicht verschlossen.
Hierdurch ist ein Durchgang 26 für Füllgutmaterial gebildet, welcher in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel in vier Öffnungsbereiche 28 durch den Verbindungssteg 20 und die
beiden Querstege 24, 25 unterteilt ist.
[0034] Die Außenflanken des Verbindungssteges 20 und der beiden Querstege 24, 25 verjüngen
sich nach unten zur Achse des Rohrkörpers 12 hin, so dass eine kreuzartige oder gitterartige
Verdrängerspitze gebildet ist. Durch diese Anordnung wird ein erleichtertes Eintreiben
des Füllrohres 10 in den Boden erreicht, wobei durch die Stege härteres Gesteinsmaterial
seitlich abgelenkt oder zertrümmert werden kann. Insgesamt wird hierdurch erreicht,
dass Gesteinsmaterial nicht oder nur in geringem Maße in die Austrittsöffnung 18 eintreten
und diese blockieren kann.
1. Füllrohr zum Erstellen einer Füllgutsäule im Boden, mit einem Rohrkörper (12), welcher
an seinem unteren Ende eine Austrittsöffnung (18) für das Füllgut aufweist, wobei
das Füllrohr (10) zum Einrammen oder Einrütteln in den Boden ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Austrittsöffnung (18) von einem Verdrängersteg (20) überragt und teilweise verdeckt
ist, wobei ein Durchgang (26) zum Austreten des Füllguts verbleibt, und
- dass an der Unterseite des Verdrängerstegs (20) eine Eindringspitze (22) ausgebildet ist.
2. Füllrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Austrittsöffnung (18) eine konische Verjüngung (16) ausgebildet ist.
3. Füllrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängersteg (20) bogenförmig ausgebildet und an dem Rohrkörper (12) befestigt
ist.
4. Füllrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Quersteg (24, 25) vorgesehen ist, welcher sich quer zu dem Verdrängersteg
(20) erstreckt.
5. Füllrohr nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdrängersteg (20) und der mindestens eine Quersteg (24, 25) kreuzweise zueinander
angeordnet sind, wobei die Austrittsöffnung (18) in vier Öffnungsbereiche (28) unterteilt
ist.
6. Füllrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Austrittsöffnung (18) und die Eindringspitze (22) mittig zu einer Rohrachse des
Rohrkörpers (12) angeordnet sind.
7. Füllrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrkörper (12) eine runde oder ovale Querschnittsform aufweist.
8. Füllrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Austrittsöffnung (18) oval ausgebildet ist.
9. Füllrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem oberen Ende des Rohrkörpers (12) eine Zuführung (30) für Füllgut angeordnet
ist.
10. Füllrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrkörper (12) aus mehreren Rohrstücken gebildet ist, welche lösbar miteinander
verbunden sind.
11. Vorrichtung zum Erstellen einer Füllgutsäule mit
- einem Ramm- oder Rüttelantrieb (60) und
- einem Mast (56), entlang welchem ein Füllrohr (10) verfahrbar gehaltert und mittels
des Ramm- oder Rüttelantriebes (60) in den Boden eintreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Füllrohr (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 vorgesehen ist.
12. Verfahren zum Erstellen einer Füllgutsäule im Boden, bei dem
- ein Füllrohr (10) in den Boden eingetrieben und ein Hohlraum erstellt wird und
- über eine Austrittsöffnung (18) am unteren Ende des Füllrohres (10) ein Füllgut
zumindest beim Ziehen des Füllrohres (10) in den Hohlraum eingebracht und durch das
Füllgut die Füllgutsäule gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Füllrohr (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllrohr (10) bereits beim Eintreiben in den Boden zum Bilden des Hohlraumes
zumindest teilweise mit Füllgut gefüllt ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllrohr (10) zum Bilden der Füllgutsäule schrittweise gezogen und zum Verdichten
des in den Boden eingebrachten Füllgutes wiederholt abgesenkt wird.