[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fugenglätter gemäss dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Werkzeuge bekannt die zur oberflächlichen
Glättung eines in eine Fuge eingebrachten Füll- und/ oder Abdichtmittels verwendet
werden können.
[0003] In der
DE 20 2015 104 983 U1 wird ein Fugenspachtel offenbart, welcher aus einem ersten und einem zweiten Material
besteht.
[0004] Aus der
DE 197 12 816 C2 ist Werkzeug zum Ausformen von Fugen bekannt, welches einen Griffkörper und einen
Formungskopf aufweist, wobei die Spitze des Formungskopfs eine flache und ellipsenförmige
Ausformung aufweist.
[0005] Aus der
DE 20 2010 003 057 U1 wird ein dreieckiger und elastischer Fugenspachtel beschrieben, welcher zwei Schenkel
aufweist, die sich zu unterschiedlichen Winkeln an der Spitze der beiden Schenkel
variieren lassen.
[0006] Aus der
EP 0 810 337 B1 ist ein Spachtel bekannt, der aus einer herzförmigen Platte besteht die eine Schnittkante
aufweist, die mit einem angrenzenden Abschnitt einen rechten Winkel bildet.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
AUFGABE
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden. Insbesondere soll eine Werkzeug bereitgestellt werden, das die Nachteile
der aus dem Stand der Technik bekannten Werkzeuge überwindet, wobei insbesondere eine
Verfugung in schwer zugänglichen Bereichen wie an Fenster- und Türscharnieren ermöglicht
und erleichtert werden soll.
LÖSUNG DER AUFGABE
[0008] Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale des Anspruchs 1.
[0009] Durch den erfindungsgemässen Fugenglätter, welcher durch eine Ausnehmung, einen Fortsatz,
mehrere Kantenbereiche und einen großzügigen Griffbereich definiert ist, ist das in
eine Fuge eingebrachten Füll- und/ oder Abdichtmittels insbesondre in schwer zu erreichenden
Bereichen, wie beispielsweise an Fenster und/oder Türscharnieren, mit Leichtigkeit
zu bearbeitet bzw. zu Glätten.
[0010] Dazu wird der erfindungsgemässe Fugenglätter nach dem Auftragen eines Füll- und/
oder Abdichtmittels an die Fuge angelegt und mit leichtem Druck eine Abziehbewegung
entlang der Fuge durchgeführt. Aufgrund der vorteilhaften Ausformung des Arbeitsbereichs
in Verbindung mit dem Griffbereich, ist dies auch und insbesondere an schwer zugänglich
Bereichen, wie an Fenster- und /oder Türscharnieren, leicht und ohne die Verwendung
der Fingerspitzen möglich.
[0011] Der Anwendungsbereich beschränkt sich jedoch nicht ausschließlich auf diese schwer
zugänglichen Fugenbereiche. Der erfindungsgemässe Fugenglätter weist an seinem Arbeitsbereich
mehrere Kantenbereiche auf, die durch ihre unterschiedlichen Längen die Bearbeitung
bzw. Glättung fast jeder mit Füll- und/ oder Abdichtmittel gefüllten Fuge ermöglicht.
[0012] Dabei stehen ein erster Kantenbereich mit einer mittleren Länge, eine zweiter Kantenbereich
mit einer kurzen Länge und ein dritter Kantenbereich mit einer langen Länge zusätzlich
zu dem mit dem vierten Kantenbereich in Verbindung stehenden eckzahnförmigen Fortsatz
zu Verfügung.
[0013] Der erfindungsgemässe Fugenglätter bietet daher neben einem speziellen Anwendungsbereich
auch die Möglichkeit einer universellen Anwendung.
[0014] Im Verglich zu herkömmlichen Fugenspachteln, die meist eine quadratische Ausformung
aufweisen, so dass an jeder Ecke ein Bearbeitungsbereich angeordnet ist, ist bei vorliegender
Erfindung ein eigener Griffbereich vorgesehen. Dadurch kommt der Anwender in keinem
Fall mit der Füll- und/ oder dem Abdichtmittel in Kontakt.
[0015] Dabei steht jedoch zumindest die gleiche Anzahl an Bearbeitungsbereich, in Form der
Kantenbereichen, wie bei herkömmlichen quadratischen Fugenspachteln zur Verfügung.
Zusätzlich können darüber hinaus auch die schwer zugänglichen Bereiche bearbeitet
werden.
[0016] Ein weiterer Vorteil ist die in Bezug zu dem breiten Anwendungsbereich verhältnismäßig
einfache und selbsterklärende Ausformung des erfindungsgemässen Fugenglätters.
[0017] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Fugenglätters ist, dass durch seine vorteilhafte
Ausformung sowohl die Bearbeitungsrichtung, als auch die Bearbeitungsseite frei ausgewählt
und der individuellen Situation angepasst werden kann. Das bedeutet, dass es keine
Rolle spielt an welcher Seite eines Fenster- oder Türrahmens ein Fugenhindernis, wie
ein Fenster- und/oder ein Türscharnier angeordnet ist.
[0018] Der Fugenglätter wir aus gängigen Kunststoffen und nach den üblichen allgemein bekannten
und effizienten Herstellungsverfahren, wie zum Beispiel in einem Spritzgussverfahren,
hergestellt.
[0019] Bei der Auswahl der Kunststoffe oder Kunststoffmischungen können, je nach Kunststoff
oder Kunststoffzusammensetzung, unterschiedliche Materialeigenschaften ausgewählt
werden. Dadurch kann zum Beispiel die vorteilhafteste Festigkeit bzw. Flexibilität
des Fugenglätters bestimmt werden. Auch die Beständigkeit gegenüber gewissen Säuren
muss dabei berücksichtigt werden. Dies ist in Bezug auf die Haltbarkeit insbesondere
im Bereich der einzelnen Kantenbereiche von besonderer Bedeutung.
[0020] Denkbar ist auch, dass für den Griffbereich ein anderer Kunststoff oder eine andere
Kunststoffmischung Verwendung findet als für den Arbeitsbereich.
[0021] Natürlich können den Kunststoffen unterschiedlich Farbstoffe zugemischt werden, so
dass auch unterschiedlich farbige Fugenspachtel hergestellt werden können.
[0022] Weiterhin ist auch vorstellbar, dass im Bereich des Griffendes an zentraler Position
ein Bohrloch angeordnet ist, durch welches eine Trage- oder Halteschnur gezogen werden
kann, was die Anwendung weiter erleichtert.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0023] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
Figur 1 ein erfindungsgemässer Fugenglätter in einer Draufsicht.
Figur 2 den Fugenglätter in einer ersten Seitenansicht.
Figur 3 den Fugenglätter in einer zweiten Seitenansicht.
Figur 4 den Fugenglätter in einer Ansicht schrägen von oben.
[0024] In Figur 1, 2, 3 und 4 ist ein erfindungsgemässer Fugenglätter 1 in einer Draufsicht
auf eine Seite x dargestellt. Der Fugenglätter 1 weist eine Gesamtlänge f von 98 mm
und eine Gesamtbreite e von 20 mm auf. Der Fugenglätter 1 teilt sich über seine Gesamtlänge
f in zwei Bereiche auf. Einen Griffbereich g und einen Arbeitsbereich h.
[0025] Eine umlaufende Seitenkante ux des Griffbereichs g liegt zwischen der Seite x und
einer umlaufenden Seitenfläche s des Fugenglätters 1. Die umlaufende Seitenkante ux
weist eine abgerundet Ausformung auf. Eine weitere umlaufende Seitenkante uy liegt
zwischen einer Seite y und der umlaufenden Seitenfläche s. Die weitere umlaufende
Seitenkante uy ist durch eine schmale Phase weniger stark abgerundet ausgeformt als
die gegenüberliegende umlaufende Seitenkante ux. Dies ist insbesondere in Figur 2
und 3 gut zu erkennen.
[0026] Die asymmetrische Ausformung des Arbeitsbereiches h charakterisiert sich dadurch,
dass dieser in seiner Ausdehnung nicht über die gedachte rechteckige Abmessungen hinausreicht,
die durch die Gesamtbreite e und die Gesamtlänge f definiert wird.
[0027] Der Fugenglätter 1 weist einen Griffboden 9 auf, der einends abgerundet in eine Fortsatzseite
10, und andernends abgerundet in einen Griffboden 8 übergeht.
[0028] Der Arbeitsbereich h bildet vier Kantenbereiche, nämlich einen ersten Kantenbereich
2, einen zweiten Kantenbereich 3, einen dritten Kantenbereich 4 und einen vierten
Kantenbereich 5 aus, wie in Figur 1 gut ersichtlich ist.
[0029] Alle vier Kantenbereiche weisen ebenfalls die umlaufenden Seitenkanten ux und die
weiter umlaufende Seitenkante uy auf. Unterschiedlich in Vergleich zum Griffbereich
g ist an den vier Kantenbereichen 2, 3, 4, und 5 jedoch, dass die umlaufende Seitenfläche
s, welche von der umlaufenden Seitenkanten ux und der weiteren umlaufenden Seitenkante
uy eingerahmt ist, nicht mehr in einem Winkel von 90° zu den Seiten x bzw. y ausgerichtet
ist. Die umlaufende Seitenfläche s weist an den vier Kantenbereichen 2, 3, 4 und 5
einen Winkel von 120° zur Seite x bzw. 60° zur Seite y auf, wie in Figur 2 und 3 zu
erkennen ist.
[0030] Zwischen dem dritten Kantenbereich 4 und dem vierten Kantenbereich 5 ist ein eckzahnförmiger
Fortsatz 6 ausgebildet, in welchen die umlaufende Seitenkanten ux und die weitere
umlaufende Seitenkante uy sowie die umlaufende Seitenfläche s aufgehen.
[0031] Zwischen dem vierten Kantenbereich 5 und dem Griffbereich g auf der Fortsatzseite
10, liegt eine oval-konkave Ausnehmung 7, die geschwungen in den Griffbereich g übergeht.
An diesem Übergang befindet sich die Grenze zwischen dem Griffbereich g und dem Arbeitsbereich
h. Die Ausrichtung der umlaufenden Seitenfläche s entspricht im Bereich der Ausnehmung
7 der im Bereich des Griffbereichs g, von 90°.
[0032] Der zweite Kantenbereich 3 weist eine Länge a von ca. 5 mm auf und verläuft parallel
zum Griffende 9. Ein Durchmesser b, definiert die Erstreckung zwischen der tiefsten
Stelle der Ausnehmung 7 an der Fortsatzseite 10 und dem Griffboden (8) und beträgt
10 mm. Ein Abstand d, welcher die Erstreckung zwischen den parallel verlaufenden ersten
Kantenbereichen 2 und dem vierten Kantenbereich 5 beschreibt, beträgt ca. 12 mm. Eine
Entfernung c zwischen dem Fortsatzes 6 und dem gegenüberliegenden Griffboden 8, beträgt
16 mm.
[0033] Eine Dicke i des Fugenspachtels 1 beträgt ca. 4 mm, damit ist der Abstand zwischen
der Seite x und der Seite y gemeint.
Bezugszeichenliste
1 |
Fugenspachtel |
2 |
erster Kantenbereich |
3 |
zweiter Kantenbereich |
4 |
dritter Kantenbereich |
5 |
vierter Kantenbereich |
6 |
Fortsatz |
7 |
Ausnehmung |
8 |
Griffboden |
9 |
Griffende |
10 |
Fortsatzseite |
a |
Länge |
b |
Durchmesser |
C |
Entfernung |
d |
Abstand |
e |
Gesamtbreite |
f |
Gesamtlänge |
g |
Griffbereich |
h |
Arbeitsbereich |
i |
Dicke |
s |
umlaufende Seitenfläche |
ux |
umlaufende Seitenkante |
uy |
weitere umlaufende Seiten kante |
x |
Seite |
y |
Seite |
|
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1. Fugenglätter (1) zur Glättung eines in eine Fuge eingebrachten Füll- und/ oder Abdichtmittels
mit einem Griffbereich (g) und einem Arbeitsbereich (h), wobei der Griffbereich (g)
einen Griffboden (8), ein Griffende (9) und eine Fortsatzseite (10) umfasst, wobei
der Griffboden (8) abgerundet einends an dem Griffende (9) ausgebildet ist und das
Griffende (9) andernends abgerundet in die Fortsatzseite (10) übergeht,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arbeitsbereich (h) eine Ausnehmung (7) und einen Fortsatz (6) ausformt,
wobei einends der Ausnehmung sich der Griffbereich (g) anschliesst und andernends
der Ausnehmung (7) der Fortsatz (6) ausgeformt ist,
wobei ein erster Kantenbereich (2), ein zweiter Kantenbereich (3), ein dritter Kantenbereich
(4) und ein vierter Kantenbereich (5) ausgebildet sind,
wobei der zweite Kantenbereich (3) von dem ersten Kantenbereich (2) und dem dritten
Kantenbereich (4) flankiert ist,
wobei der zweite Kantenbereich (3) parallel zu dem Griffende (9) angeordnet ist,
wobei der vierte Kantenbereich (5) parallel zu dem ersten Kantenbereich (2) angeordnet
ist und der erste Kantenbereich (2) und der dritte Kantenbereich (4) von dem zweiten
Kantenbereich (3) weg, hin zu dem Griffende (9) angewinkelt sind,
wobei der erste Kantenbereich (2) 5-15% kürzer ist als der dritte Kantenbereich (4),
wobei die Erstreckung von dem Griffboden (8) zu dem Fortsatz (6) geringer ist als
die Erstreckung von dem Griffboden (8) zu der Fortsatzseite (10).
2. Fugenglätter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (6) eckzahnförmig ausgebildet ist.
3. Fugenglätter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (7) eine oval-konkave Ausformung aufweist.
4. Fugenglätter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine umlaufende Seitenkante (ux) einer Seite (x) zugeordnet ist, und dass eine weitere
umlaufende Seitenkante (uy) einer Seite (y) zugeordnet ist.
5. Fugenglätter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Seitenkante (ux) abgerundet ist und die weitere umlaufende Seiten
(uy) eine Phase ausbildet.
6. Fugenglätter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine umlaufende Seitenfläche (s) zwischen der umlaufenden Seitenkante (ux) und der
weiteren umlaufenden Seitenkante (uy) angeordnet ist.
7. Fugenglätter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieser aus einem Kunststoff oder einer Kunststoffmischung besteht.