[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Waffenträger. Insbesondere ist mit dem Waffenträger
ein automatisiertes Nachladen ermöglicht. Vorteilhafterweise sind mit dem Waffenträger
Lenkflugkörper startbar.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Waffensysteme bekannt, die Lenkflugkörper umfassen.
Dabei ist bei bekannten Waffenträgern das Problem vorhanden, das nach einem Start
des letzten Lenkflugkörpers ein Nachladevorgang manuell ausgeführt werden muss. Auf
diese Weise wird das bedienende Personal einer Gefahrenquelle exponiert. So müssen
einerseits Verbindungen zwischen Flugkörperbatterie und Waffenträgersystem im operationellen
Einsatz manuell gelöst werden, andererseits muss eine neue Flugkörperbatterie, die
mit Lenkflugkörpern gefüllt ist, manuell auf das Waffenträgersystem gehoben und an
diesem befestigt, sowie die Verbindungen zwischen Waffenträger und Munitionsmodul
wieder hergestellt werden.
[0003] Bekannte Waffenträgersysteme besitzen nicht die Möglichkeit, die Munition vollautomatisch
nachzuladen und insbesondere gleichzeitig die hierfür entsprechenden Verbindungen
zwischen Munition und Waffenträgersystem automatisch herzustellen. Daher tritt bei
derzeit bekannten Systemen im Rahmen des Nachladevorgangs eine Gefahrenexposition
des bedienenden Personals auf, da die benötigten Verbindungen manuell hergestellt
werden müssen. Ebenso werden für das direkte Beladen des Waffenträgers zusätzliche
logistische Ressourcen, wie insbesondere ein Kran oder ähnliches, benötigt.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Waffenträger bereitzustellen, der bei einfacher
und kostengünstiger Herstellung und Montage ein sicheres und zuverlässiges, insbesondere
automatisches, Nachladen ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1.
Somit erfolgt die Lösung der Aufgabe durch einen Waffenträger, der einen Aufnahmearm
und einen Schwenkarm umfasst. Dabei ist der Schwenkarm über einen Teleskopmechanismus
mit dem Aufnahmearm verbunden. Der Aufnahmearm weist eine erste Aufnahme auf, während
der Schwenkarm eine zweite Aufnahme aufweist. Mit der ersten Aufnahme ist ein Halten
einer ersten Aufhängung eines Munitionsmoduls ermöglicht. Ebenso ist mit der zweiten
Aufnahme ein Halten einer zweiten Aufhängung des Munitionsmoduls ermöglicht. Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass das Munitionsmodul durch die erste Aufnahme greifbar
ist. Durch die zweite Aufnahme ist das Munitionsmodul vorteilhafterweise zusammen
mit der ersten Aufnahme an dem Waffenträger fixierbar. Um das Munitionsmodul an dem
Waffenträger zu fixieren, ist insbesondere vorgesehen, dass durch Einfahren des Teleskopmechanismus
die zweite Aufhängung des Munitionsmoduls in die zweite Aufnahme des Waffenträgers
einsetzbar ist. Dazu muss die erste Aufhängung des Munitionsmoduls an der ersten Aufnahme
befestigt sein. Insbesondere erfolgt somit ein Befestigen der ersten Aufnahme an der
ersten Aufhängung mit einem ausgefahrenen Teleskopmechanismus. Anschließend kann das
Munitionsmodul auf den Schwenkarm aufgesetzt werden und durch Einfahren des Teleskopmechanismus
in der zweiten Aufnahme eingerastet werden. Auf diese Weise kann vorteilhafterweise
ein vollautomatisches Nachladen erfolgen, da insbesondere auch ein Lösen der zweiten
Aufnahme von der zweiten Aufhängung durch ein Ausfahren des Teleskopmechanismus ermöglicht
ist. Der Waffenträger kann somit das verbrauchte Munitionsmodul ablegen und ein neues
Munitionsmodul greifen und fixieren. Nach dem Fixieren des Munitionsmoduls dient der
Waffenträger insbesondere als Werfer für einen Lenkflugkörper, der innerhalb des Munitionsmoduls
angeordnet ist. Dazu ist der Waffenträger vorteilhafterweise in Azimut und Elevation
ausrichtbar.
[0006] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0007] Bevorzugt weist der Waffenträger ein Fußelement auf, über das der Waffenträger an
einem Waffenträgersystem oder an einem Untergrund anbindbar ist. Dabei ist vorgesehen,
dass der Schwenkarm gegenüber dem Fußelement horizontal und vertikal schwenkbar ist.
Somit lässt sich der Schwenkarm sowohl in Azimut als auch in Elevation gegenüber dem
Waffenträgersystem oder dem Untergrund ausrichten. Da das Munitionsmodul über die
zweite Aufhängung an dem Schwenkarm fixiert ist, ist somit auch das Munitionsmodul
in Elevation und Azimut ausrichtbar. Der Waffenträger ist somit einerseits automatisch
nachladbar, andererseits ermöglicht der Waffenträger ein Ausrichten und somit ein
Starten des Lenkflugkörpers aus dem Munitionsmodul.
[0008] Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Schwenkarm gegenüber dem Fußelement
in horizontaler Ebene um 360° schwenkbar ist. Somit ist in Azimutrichtung jeder Winkel
einnehmbar, sodass der Waffenträger den Flugkörper in alle Richtungen starten kann.
Gleichzeitig ist bevorzugt vorgesehen, dass der Schwenkarm gegenüber dem Fußelement
vertikal um zumindest 160°, bevorzugt um zumindest 170°, besonders bevorzugt um zumindest
180° schwenkbar ist. Auf diese Weise ist eine ausreichende Einstellbarkeit in Elevationsrichtung
gegeben. Mit dem Waffenträger ist somit das Munitionsmodul auf ein zu bekämpfendes
Ziel optimal ausrichtbar, sodass ein optimales Starten des Lenkflugkörpers aus dem
Munitionsmodul erfolgen kann. Durch das Schwenken des Schwenkarms in vertikaler Richtung,
das heißt in Elevationsrichtung, ist außerdem ein Nachladeprozess ermöglicht. So ist
insbesondere vorgesehen, dass durch eine Schwenkung des Schwenkarms in vertikaler
Richtung ein Munitionsmodul durch den Aufnahmearm greifbar ist. Durch Zurückschwenken
des Schwenkarms ist das Munitionsmodul, das durch die erste Aufhängung an der ersten
Aufnahme des Aufnahmearms befestigt ist, auf den Schwenkarm absetzbar. Unter Verwendung
des Teleskopmechanismus lässt sich anschließend das Munitionsmodul in die zweite Aufnahme
einschieben, sodass eine Befestigung zwischen zweiter Aufnahme und zweiter Aufhängung
vorhanden ist.
[0009] Der Schwenkarm ist insbesondere über einen Lagerpunkt auf einer Grundbefestigung
gelagert. Außerdem weist der Schwenkarm bevorzugt eine Führungsaussparung auf. Die
Führungsaussparung erstreckt sich insbesondere in einer Richtung zwischen Lagerpunkt
und Teleskopmechanismus. Somit handelt es sich bei der Führungsaussparung vorteilhafterweise
um eine Längsführung. Außerdem ist ein auf der Grundbefestigung gelagerter Antriebshebel
vorhanden. Mit dem Antriebshebel ist ein Schwenken des Schwenkarms in vertikaler Richtung
ermöglicht. Dazu greift der Antriebshebel mit einem ersten Ende in die Führungsaussparung
ein und ist mit einem gegenüberliegenden zweiten Ende an einer Hubmechanik angebunden.
Ein Lagerungspunkt des Antriebshebels liegt insbesondere zwischen dem ersten Ende
und dem zweiten Ende, wobei ein genauer Ort des Lagerpunkts an eine Kinematik und
an Gewichtsverhältnisse des Waffenträgers und des Munitionsmoduls angepasst sein kann.
Die Hubmechanik ist insbesondere derart ausgebildet, dass diese einen Winkel zwischen
dem Antriebshebel und der Grundbefestigung, an der die Hubmechanik befestigt ist,
vergrößert oder verkleinert. Auf diese Weise ist der Antriebshebel drehbar gelagert,
wodurch das erste Ende in der Führungsaussparung des Schwenkarms geführt werden kann.
Durch Betätigung der Hubmechanik wird über den vorteilhafterweise um den Lagerungspunkt
drehbar gelagerten Antriebshebel und insbesondere der daraus entstandenen Kinematik,
das erste Ende des Antriebshebels in der Führungsaussparung des Schwenkarms bewegt.
Durch Verschieben des ersten Endes in dem Schwenkarm wird der Schwenkarm um den Lagerpunkt
des Schwenkarms geschwenkt. Auf diese Weise lässt sich der Schwenkarm in Elevationsrichtung
ausrichten.
[0010] Vorteilhafterweise ist die Hubmechanik hydraulisch oder pneumatisch angetrieben.
Die Hubmechanik erstreckt sich zwischen dem zweiten Ende des Antriebshebels und der
Grundbefestigung. Alternativ kann die Hubmechanik auch einen elektrischen Antrieb,
insbesondere einen Linearantrieb, umfassen. Durch die Hubmechanik ist somit eine Schwenkung
des Schwenkarms in vertikaler Richtung, das heißt in Elevationsrichtung, sehr einfach
und performant ausführbar.
[0011] Besonders bevorzugt ist die Grundbefestigung an dem Fußelement horizontal rotierbar
gelagert. Somit stellt die Grundbefestigung eine Basis für die Azimutausrichtung dar.
Durch Rotieren der Grundbefestigung relativ zu dem Fußelement lässt sich ein Azimutwinkel
einstellen, wodurch die zuvor beschriebene Schwenkbarkeit des Schwenkarms, der an
der Grundbefestigung fixiert ist, in der horizontalen Ebene realisiert ist. Die Grundbefestigung
ist vorteilhafterweise über einen Elektroantrieb, der sich besonders vorteilhaft innerhalb
des Fußelements befindet, rotierbar. Alternativ kann die Azimuteinstellung über entsprechende
hydraulische, pneumatische oder sonstige Elemente erfolgen.
[0012] Der Aufnahmearm weist bevorzugt einen weiteren Teleskopmechanismus auf, mit dem der
Aufnahmearm verlängert ist. Auf diese Weise lässt sich insbesondere ein Greifen eines
neuen Munitionsmoduls vereinfachen, da die erste Aufhängung durch Verlängerung oder
Verkürzung des Aufnahmearms selbst linear einstellbar ist. Dies ist insbesondere hilfreich,
wenn ein Höhenunterschied zwischen dem Waffenträger und dem Lager für Munitionsmodule
vorhanden ist, der durch den Aufnahmearm überwunden werden muss.
[0013] Der Aufnahmearm ist vorteilhafterweise senkrecht gegenüber dem Schwenkarm ausgerichtet.
Somit ist insbesondere vorgesehen, dass eine Bewegung des Teleskopmechanismus des
Schwenkarms unabhängig von einer Bewegung des weiteren Teleskopmechanismus des Aufnahmearms
ist. Mit dem Teleskopmechanismus und dem weiteren Teleskopmechanismus lassen sich
somit ein Munitionsmodul leicht anfahren, wodurch die Lagerung der Munitionsmodule
keine besonderen Anforderungen zu erfüllen hat.
[0014] Die erste Aufnahme ist besonders vorteilhaft ein Hakenelement. Mit dem Hakenelement
lässt sich eine erste Aufhängung des Munitionsmoduls greifen. Besonders vorteilhaft
ist die erste Aufhängung oberhalb des Schwerpunkts des Munitionsmoduls angebracht,
sodass eine Handhabung des Munitionsmoduls allein durch Eingreifen des Hakenelements
in die Aufhängung ermöglicht ist. Insbesondere ist das Munitionsmodul durch Einfahren
des weiteren Teleskopmechanismus auf den Schwenkarm aufsetzbar, wenn dieser horizontal
ausgerichtet ist. Durch Einfahren des Teleskopmechanismus lässt sich dann die zweite
Aufhängung in die zweite Aufnahme einschieben.
[0015] Der Aufnahmearm ist vorteilhafterweise rotationsfest an dem Schwenkarm angebunden.
Somit ist eine steife Anbindung des Munitionsmoduls an den Waffenträger sichergestellt.
Dies führt einerseits zu einem sicheren Halt des Munitionsmoduls, andererseits zu
einem präzisen Start des Lenkflugkörpers, da das Munitionsmodul präzise sowohl in
Azimut als auch in Elevation ausrichtbar ist.
[0016] Weiterhin ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass eine Schnittstellenverbindung
zwischen Waffenträger und Munitionsmodul automatisch herstellbar und trennbar ist.
Dazu ist eine Schnittstellenverbindung insbesondere auf dem Schwenkarm und am Munitionsmodul
vorgesehen. Die Schnittstellenverbindung umfasst dabei alle notwendigen Verbindungen
zwischen Waffenträger und Munitionsmodul. Durch das automatische Herstellen einer
Verbindung zwischen Waffenträger und Munitionsmodul ist es nicht mehr notwendig, dass
Personal zur manuellen Herstellung der Schnittstellenverbindung möglicher Gefahren
exponiert werden muss. Dies erhöht die Sicherheit des betreffenden Personals.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme der beigefügten
Zeichnungen detailliert beschrieben. In den Zeichnungen ist:
- Figur 1
- eine erste schematische Abbildung des Waffenträgers gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 2
- eine zweite schematische Abbildung des Waffenträgers gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 3
- eine schematische Abbildung des Waffenträgers beim Greifen eines Munitionsmoduls,
und
- Figur 4
- eine schematische Abbildung des Waffenträgers mit verriegeltem Munitionsmodul.
[0018] Figur 1 zeigt einen Waffenträger 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Der Waffenträger 1 umfasst einen Aufnahmearm 2 und einen Schwenkarm 3. Der Aufnahmearm
2 und der Schwenkarm 3 sind senkrecht zueinander ausgerichtet und rotationsfest miteinander
verbunden. Außerdem ist zwischen dem Aufnahmearm 2 und dem Schwenkarm 3 ein Teleskopmechanismus
10 vorhanden, sodass ein Abstand zwischen dem Aufnahmearm 2 und dem Schwenkarm 3 durch
den Teleskopmechanismus 10 einstellbar ist.
[0019] Der Aufnahmearm 2 weist eine erste Aufnahme 5 auf. Die erste Aufnahme 5 ist als Hakenelement
ausgebildet und dient zum Greifen eines Munitionsmoduls 9 (vergleiche Figur 3). Die
erste Aufnahme 5 ist an einem dem Teleskopmechanismus 10 gegenüberliegenden Ende des
Aufnahmearms 2 angeordnet. Außerdem weist der Aufnahmearm 2 einen weiteren Teleskopmechanismus
11 auf, sodass der Aufnahmearm 2 durch den weiteren Teleskopmechanismus 11 verlängerbar
und verkürzbar ist. Dies bedeutet insbesondere, dass ein Abstand zwischen erster Aufnahme
5 und Teleskopmechanismus 10 variabel einstellbar ist.
[0020] Der Schwenkarm 3 ist über einen Lagerpunkt 12 auf einer Grundbefestigung 13 gelagert.
Die Grundbefestigung 13 ist über einen Antrieb 19 auf einem Fußelement 4 gelagert.
Das Fußelement 4 erlaubt ein Anbinden des Waffenträgers 1 an einem Untergrund oder
an einem Waffenträgersystem. Über den Antrieb 19 ist die Grundbefestigung 13 gegenüber
dem Fußelement 4 schwenkbar. Die Schwenkung erlaubt somit ein Ausrichten der Grundbefestigung
13 und damit des Schwenkarms 3 in Azimutrichtung. Durch die Lagerung des Schwenkarms
3 an dem Lagerungspunkt 12 ist der Schwenkarm 3 insbesondere in einer vertikalen Richtung,
das heißt in einer Elevationsrichtung, schwenkbar. Somit sind die Bewegungsrichtungen
Azimut und Elevation unabhängig voneinander einstellbar.
[0021] Figur 2 zeigt den Waffenträger 1 in einer Stellung, in der der Schwenkarm 3 einen
Elevationswinkel aufweist. Der Elevationswinkel des Schwenkarms 3 ist über eine Hubmechanik
18 einstellbar. Die Hubmechanik 18 erstreckt sich zwischen einem Anbindungspunkt (nicht
gezeigt) an der Grundbefestigung 13 und einem zweiten Ende 17 eines Antriebshebels
15. Ein erstes Ende 16 des Antriebshebels 15 greift in eine Führungsaussparung 14
des Schwenkhebels 3 ein. Der Schlitz 14 ist insbesondere eine Längsaussparung und
erstreckt sich in einer Richtung zwischen Teleskopmechanismus 10 und Lagerpunkt 12.
Wird durch die Hubmechanik 18 ein Hub ausgeführt, so wird der Antriebshebel 15 rotiert.
Die Lagerung des Antriebshebels 15 auf der Grundbefestigung 13 erfolgt insbesondere
außerhalb einer Mitte zwischen dem ersten Ende 16 und dem zweiten Ende 17, sodass
ein Übersetzen der Hubmechanik 18 vorhanden ist. Durch den Hub der Hubmechanik 18
wird das erste Ende 16 des Antriebshebels 15 innerhalb der Führungsaussparung 14 verschoben.
Auf diese Weise findet eine Schwenkung des Schwenkarms 3 um den Lagerpunkt 12 statt,
sodass eine Ausrichtung in Elevationsrichtung gegeben ist.
[0022] Figur 3 zeigt einen Zustand, in dem der Waffenträger 1 ein Munitionsmodul 9 greift.
Dazu werden sowohl der Teleskopmechanismus 10 als auch der weitere Teleskopmechanismus
11 ausgefahren. Über den Teleskopmechanismus10 ist eine erste Bewegungsrichtung 200
ermöglicht. Durch den weiteren Teleskopmechanismus 11 ist eine zweite Bewegungsrichtung
300 ermöglicht. Gleichzeitig wird ein Hub der Hubmechanik 18 minimiert, wodurch der
Schwenkarm 3, ausgehend von der in Figur 1 gezeigten Grundstellung, eine Elevationsausrichtung
von 180° aufweist. Da der Aufnahmearm 2 senkrecht an dem Schwenkarm angeordnet ist,
wird der Aufnahmearm 2 durch Schwenken des Schwenkarms 3 um 180° in Azimutrichtung
ebenfalls um 180° geschwenkt. Somit greift der Aufnahmearm 2 vertikal nach unten.
Durch den weiteren Teleskopmechanismus 11 lässt sich eine Höhendifferenz 100 zwischen
einer Unterkante des Fußelements 4 und einem Lagerort des Munitionsmoduls 9 überbrücken.
Auf diese Weise werden an den Lagerort des Munitionsmoduls 9 keine besonderen Anforderungen
gestellt. Beispielsweise kann das Munitionsmodul 9 direkt auf einem Lastkraftwagen
oder auf einem Fahrzeuganhänger gelagert werden und in der Nähe des Waffenträgers
1 bereitgestellt sein.
[0023] Die erste Aufnahme 5 dient zum Eingreifen in eine erste Aufhängung 7 des Munitionsmoduls
9. Dazu ist die erste Aufhängung 7 des Munitionsmoduls 9 vorteilhafterweise als Fassung
ausgebildet, in die die hakenförmige erste Aufnahme 5 eingreifen kann. Außerdem ist
die erste Aufhängung 7 vorteilhafterweise über dem Schwerpunkt des Munitionsmoduls
9 angeordnet. Durch Eingreifen der ersten Aufnahme 5 in die erste Aufhängung 7 ist
eine teilweise Anbindung zwischen Waffenträger 1 und Munitionsmodul 9 vorhanden. Insbesondere
ist vorgesehen, dass nach dem Eingreifen und Befestigen von erster Aufnahme 5 und
zweiter Aufhängung 7 ein Einfahren des weiteren Teleskopmechanismus 11 erfolgt. Außerdem
erfolgt vorteilhafterweise ein Schwenken des Schwenkarms 3 in Elevationsrichtung,
um die in Figur 4 gezeigte Ausrichtung des Aufnahmearms 2 zu erreichen. Anschließend
erfolgt vorteilhafterweise ein Einfahren des Teleskopmechanismus 10, wodurch eine
zweite Aufhängung 8 des Munitionsmoduls 9 in die zweite Aufnahme 6 eingeschoben wird.
[0024] Durch das Schwenken des Schwenkarms 3 aus der in Figur 3 gezeigten Stellung in die
in Figur 4 gezeigte Stellung erfolgt vorteilhafterweise ein Abstellen des Munitionsmoduls
9 auf dem Schwenkarm 3. Durch das Einfahren des Teleskopmechanismus 10 erfolgt vorteilhafterweise
eine Fixierung zwischen zweiter Aufnahme 6 und zweiter Aufhängung 8. Auf diese Weise
ist das Munitionsmodul 9 sicher und fest an dem Waffenträger 1 fixiert. Durch ein
Schwenken des Schwenkarms 3 in Elevationsrichtung ist somit eine Elevationsausrichtung
des Munitionsmoduls 9 durchführbar. Durch Rotation der Grundbefestigung 13 ist eine
Ausrichtung des Munitionsmoduls in Azimutrichtung ermöglicht. Auf diese Weise lässt
sich der Waffenträger 1 als Startelement für mindestens einen Lenkflugkörper ansehen,
der innerhalb des Munitionsmoduls 9 bereitgestellt ist.
[0025] Nach dem Starten des mindestens einen Lenkflugkörpers aus dem Munitionsmodul 9 erfolgt
vorteilhafterweise ein Ablegen des verbrauchten Munitionsmoduls 9, wobei dies in umgekehrter
Reihenfolge wie die Aufnahme des Munitionsmoduls 9 geschieht.
[0026] Die zweite Aufhängung 8 weist besonders vorteilhaft eine Schnittstellenverbindung
auf, die in eine Gegensteckverbindung der zweiten Aufnahme 3 eingreift. Auf diese
Weise findet insbesondere ein automatisches Kontaktieren von Waffenträger 1 und Munitionsmodul
9 statt. Dies ermöglicht eine Anbindung jeglicher notwendiger Verbindungen zwischen
dem Waffenträger 1 und dem Munitionsmodul 9 . Da eine Kontaktierung und Lösung von
Schnittstellenverbindungen automatisch erfolgt, muss kein Personal einer potenziellen
Gefahrensituation ausgesetzt werden.
[0027] Der Waffenträger 1 weist weiterhin die folgenden Vorteile auf: Es ist ein Waffenträger
1 zum automatischen Nachladen von Munitionsmodulen 9 auf den Waffenträger 1 und zum
automatischen Herstellen von Schnittstellenverbindungen zwischen Munitionsmodul 9
und Waffenträger 1 vorhanden. Außerdem lässt sich der Waffenträger 1 als Richteinheit
für das Munitionsmodul 9 verwenden. Der Waffenträger 1 kennzeichnet sich in besonders
bevorzugter Weise durch folgende Punkte aus:
- 1. Der Richtmechanismus entspricht dem Nachlademechanismus
1.1 wobei der Richtmechanismus eine Einstellung der elevierenden und der azimutalen
Ausrichtung des Systems umfasst,
1.1.1 wobei die Elevation beginnend von zum Boden paralleler Stellung des Schwenkarms
3 im Ausgangszustand einen Winkel von 180° umfasst,
1.1.2 wobei der azimutale Stellwinkel 360° beträgt.
- 2. Die Richt- und Nachladeprozeduren werden durch das System abgebildet.
- 3. Der Richt- und Nachlademechanismus wird elektronisch gesteuert,
3.1 wobei manuelle Eingaben über eine Eingabeperipherie möglich sind, und
3.2 wobei Befehlssignale von einem weiteren Kontrollgerät in Abhängigkeit von Missionsparametern
empfangen werden können.
- 4. Die mechanischen Schnittstellen zwischen verschiedenen Munitionsmodulen 9 und Waffenträger
1 sind standardisiert,
4.1 wobei die Standardisierung auch für jegliche weitere Schnittstellen zwischen Munitionsmodul
9 und Waffenträger 1 gilt.
- 5. Die zur Aufnahme verwendeten Hebel und/oder Arme sind variabel einstellbar,
5.1 wobei aber auch eine statische Lösung ohne variabel einstellbare Hebel und/oder
Arme möglich ist,
5.2 wobei die maximal benötigte variable Länge von dem Schwenkarm 3 durch die Positionierung
des Waffenträgers 1 auf einer Waffenplattform bestimmt wird, und
5.3 wobei die maximal benötigte variable Länge des Aufnahmearms 2 durch den Höhenunterschied
von der Integrationsfläche des Waffenträgers 1 auf der Waffenplattform und der niedrigsten
Höhe der Aufnahmevorrichtung einer der verwendeten Munitionsmodule bestimmt wird.
- 6. Es ist eine einfache Integration des Waffenträgers 1 auf jeglichen Waffenplattformen
möglich,
6.1 da standardisierte mechanische Schnittstellen verwendet werden,
6.2 da nur lösbare Elemente, wie insbesondere Schrauben, zur Herstellung der Verbindung
zwischen dem Waffenträger und der Waffenplattform verwendet werden, und
6.3 da sonstige benötigte Verbindungen, wie insbesondere elektrische, hydraulische
oder elektronische Verbindungen, ebenfalls über standardisierte Schnittstellen hergestellt
werden.
- 7. Es können eine Vielzahl unterschiedlicher Upgrades oder Verbesserungen ohne großen
Aufwand installiert werden,
7.1 was durch standardisierte mechanische Schnittstellen realisiert wird,
7.2 was durch Verwendung lösbarer Elemente realisiert wird.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Waffenträger
- 2
- Aufnahmearm
- 3
- Schwenkarm
- 4
- Fußelement
- 5
- erste Aufnahme
- 6
- zweite Aufnahme
- 7
- erste Aufhängung
- 8
- zweite Aufhängung
- 9
- Munitionsmodul
- 10
- Teleskopmechanismus
- 11
- weiterer Teleskopmechanismus
- 12
- Lagerpunkt
- 13
- Grundbefestigung
- 14
- Führungsaussparung
- 15
- Antriebshebel
- 16
- erstes Ende
- 17
- zweite Ende
- 18
- Hubmechanik
- 19
- Antrieb
1. Waffenträger (1), umfassend
- einen Aufnahmearm (2) mit einer ersten Aufnahme (5) zum Halten einer ersten Aufhängung
(7) eines Munitionsmoduls (9), und
- einen Schwenkarm (3) mit einer zweiten Aufnahme (6) zum Halten einer zweiten Aufhängung
(8) des Munitionsmoduls (9),
- wobei der Schwenkarm (3) über einen Teleskopmechanismus (10) mit dem Aufnahmearm
(2) verbunden ist, und
- wobei durch Einfahren der Teleskopmechanismus (10) die zweite Aufhängung (8) des
Munitionsmoduls (9) in die zweite Aufnahme (6) einsetzbar ist, wenn die erste Aufhängung
(7) des Munitionsmoduls (9) an der ersten Aufnahme (5) befestigt ist.
2. Waffenträger (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Fußelement (4), über das der Waffenträger (1) an einem Waffenträgersystem oder
an einem Untergrund anbindbar ist, wobei der Schwenkarm (3) gegenüber dem Fußelement
(4) in horizontaler Ebene und vertikal schwenkbar ist.
3. Waffenträger (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (3) gegenüber dem Fußelement (4) in horizontaler Ebene um 360° und/oder
vertikal um zumindest 160°, bevorzugt um zumindest 170°, besonders bevorzugt um zumindest
180° schwenkbar ist.
4. Waffenträger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (3) über einen Lagerpunkt (12) auf einer Grundbefestigung (13) gelagert
ist und eine Führungsaussparung (14) aufweist, der sich in einer Richtung zwischen
Lagerpunkt (12) und Teleskopmechanismus (10) erstreckt, wobei ein auf der Grundbefestigung
(13) gelagerter Antriebshebel (15) mit einem ersten Ende (16) in die Führungsaussparung
(14) eingreift und mit einem gegenüberliegenden zweiten Ende (17) an einer Hubmechanik
(18) angebunden ist.
5. Waffenträger (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Hubmechanik (18) zwischen dem zweiten Ende (17) und der Grundbefestigung
(13) erstreckt.
6. Waffenträger (1) nach den vorhergehenden Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundbefestigung (13) an dem Fußelement (4) in horizontaler Ebene rotierbar gelagert
ist.
7. Waffenträger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmearm (2) einen weiteren Teleskopmechanismus (11) aufweist, mit dem der
Aufnahmearm (2) verlängerbar ist.
8. Waffenträger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmearm (2) senkrecht gegenüber dem Schwenkarm (3) ausgerichtet ist.
9. Waffenträger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Aufnahme (5) ein Hakenelement ist.
10. Waffenträger (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmearm (2) rotationsfest an dem Schwenkarm (3) angebunden ist.