Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mechanisches Uhrwerk mit einem Tourbillon
sowie eine hiermit ausgestattete mechanische Uhr.
Hintergrund
[0002] Tourbillons für mechanische Uhren und Uhrwerke sind hinlänglich bekannt. Hierbei
sind das Ankerrad, der Anker und die sogenannte Unruh des Uhrwerks auf einem Drehgestell
angeordnet, welches mit der Welle des Sekundenrads, mithin dem Sekundentrieb, gekoppelt
bzw. fest verbunden ist. Die Unruh bzw. die Unruhachse fällt hierbei typischerweise
mit einer gedachte Achsverlängerung des Sekundentriebs zusammen. Ein mit dem Ankerrad
verbundenes Zahnrad kämmt schließlich mit einem koaxial zur Unruhachse angeordneten
feststehenden Zahnrad, sodass das Tourbillon, mithin dessen Gestell, pro Minute eine
vollständige Umdrehung erfährt.
[0003] Für das genaue Einstellen einer mechanischen Zeigeruhr ist es erforderlich, die Sekundenanzeige
anzuhalten. Bei herkömmlichen Uhrwerken wird dies zumeist durch einen sogenannten
Unruhstopp realisiert, welcher zum Beispiel durch Herausziehen einer Krone aktiviert
und durch Hineindrücken des Kronrads wieder deaktiviert werden kann.
[0004] Bei Uhren mit Minutentourbillon, bei welchen die Sekundenanzeige direkt durch das
Drehgestell des Tourbillons realisiert ist, gestaltet sich die Verwirklichung eines
derartigen Unruhstopps als überaus schwierig und kompliziert.
[0005] Ein Unruhstopp für ein Tourbillon ist beispielsweise aus der
EP 2 793 087 A1 bekannt. Dieser weist ein mit der Unruh in Eingriff bringbares und axial zur Unruhachse
bewegliches Bremselement auf. Zum Abgleich der Uhr mit einem Zeitnormal ist es somit
möglich, die Unruh und somit den Tourbillonmechanismus beliebig anzuhalten.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung nun die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Unruhstopp für ein Tourbillon einer mechanischen Uhr bereitzustellen. Zusätzlich zum
Anhalten des Tourbillons soll ferner eine beliebige Winkelausrichtung des Tourbillons
verwirklicht werden. Dies soll einen gesteigerten Funktionsumfang verleihen, im dem
z.B. die Position des Drehgestells zu jeder Zeit gegenüber dem Räderwerk und damit
dem Zeigerwerk neu abgestimmt, bzw. justiert werden.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Uhrwerk mit einer Tourbilloneinheit nach dem unabhängigen
Patentanspruch 1 sowie mit einer ein derartiges Uhrwerk aufweisenden Uhr nach Patentanspruch
15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
[0008] Durch die Erfindung ist es erstmals möglich ein gesamtes Tourbillon unabhängig seiner
Hemmungspartie im Uhrwerk von außen gesteuert zu bewegen. Diese unabhängige Bewegung
ermöglicht es ein Tourbillon in jeder seiner möglichen Stellung schneller auf einen
beweglichen Punkt gedreht zu werden. Diese Möglichkeit kann zur sekundengenauen Einstellung
der Uhrzeit oder für weitere Funktionen, wie z.B. Kurzzeitmessungen mittels des Tourbillons
genutzt werden.
[0009] Vorzugsweise ist das vorliegende Uhrwerk ferner mit einer mit der Unruh in Eingriff
bringbaren Unruhstoppvorrichtung versehen. Mittels der Unruhstoppvorrichtung ist die
Unruh zum Anhalten des Uhrwerks relativ zur Platine bzw. relativ zum Gestell zumindest
temporär fixierbar. Des Weiteren ist das Uhrwerk mit einer ausschaltbaren Fixradeinheit
versehen, die es erlaubt, die Winkelausrichtung des Gestells in einer beliebigen Position
einzustellen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die ausschaltbare Fixradeinheit
wahlweise mit dem Gestell oder mit der Platine drehfest in Eingriff bringbar ist;
die ausschaltbare Fixradeinheit ist typischerweise im Normalbetrieb der Uhr mit der
Platine drehfest in Eingriff.
[0010] Das heißt, die ausschaltbare Fixradeinheit ist relativ zur oder an der Platine fixiert,
während das Gestell zusammen mit der gesamten Tourbilloneinheit einer Drehbewegung
relativ zur Platine ausgesetzt ist. Bei angehaltenem Uhrwerk, ist die ausschaltbare
Fixradeinheit aber auch von der Platine lösbar oder drehbeglich entkoppelbar, sodass
sie relativ zur Platine gedreht werden kann. Dabei ist sie typischerweise mit dem
Gestell drehfest in Eingriff. Die ausschaltbare Fixradeinheit ist somit vorzugsweise
stets entweder mit dem Gestell drehfest in Eingriff oder mit der Platine drehfest
in Eingriff oder aber sogar mit beiden, dem Gestell und der Platine drehfest in Eingriff.
[0011] Um das Einstellen der Winkelposition der Drehgestells zu ermöglichen, ist es auch
notwendig, den Tourbillontrieb zumindest temporär von der Energiespeichereinrichtung
des Uhrwerks zu entkoppeln. Dafür ist eine Kupplungsvorrichtung für das Sekundentrieb
vorzugsweise vorhanden.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das vorliegende Uhrwerk mit einem Einstellmechanismus,
das beispielsweise von einer Aufzugs- oder Einstellkrone des Uhrwerks gesteuert ist,
gekoppelt. Durch sukzessives und schrittweises herausziehen der Krone können wahlweise
3 verschiedenen Betriebsarten bestimmt werden, in welcher die Aufzugkrone jeweils
eine bestimmte Funktion ausübt, und zwar den Aufzug des Federhauses, die Zeigerstellung,
und das Einstellen des Tourbillons bewirkt.
[0013] Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform des beanspruchten Uhrwerks, wo sich die
Krone in drei verschiedenen axialen Positionen befinden kann, ist die erste, in welcher
z.B. ein Federhaus wie üblich durch die Krone aufgezogen werden kann, die sogenannte
Ruheposition; in der zweiten Position ist die Unruh gestoppt, z.B. wie gemäß der Lösung
von
EP2793087, und somit die Zeigerstellung ermöglicht; schlussendlich in der dritten weiter gezogenen
axialen Position, in welcher das ausschaltbare Fixradeinheit nicht mehr mit der Platine,
sondern nun mit dem Gestell im Eingriff steht, ist gleichzeitig auch das Tourbillon
von dem Räderwerk ausgekoppelt, damit die Winkelausrichtung durch das Drehen der Krone
ermöglicht ist.
[0014] Vorzugsweise kann ferner eine Minutenrastung vorhanden sein, inkl. Zeigerverreibung
in einer Minutenradbaugruppe ähnlich wie im Patent
EP2224294 dargestellt; dafür soll aber vorzugsweise das Tourbillontrieb zweiteilig ausgebildet
werden, wobei ein erster Teil mit dem Laufwerk gekoppelt ist, und der andere Teil
dank einer zweiten mit dem Gestell verdrehfesten Verzahnung stellbar ist, damit die
Synchronisierung zur Minutenanzeige nicht verloren geht.
[0015] Nach einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das vorhandene Steuermechanismus, der
die jeweiligen Funktionen der Krone bestimmt, eine Nockenwelle mit 3 aufeinander angeordneten
Nocken aufweist, die auf drei verschiedenen Schaltpläne eingreifen, und jeweils den
Unruhstopp, die Befreiung des Haltehebels für die ausschaltbare Fixradeinheit und
die Entkopplung des Sekundentriebs bewirken. Der Unruhstopp erfolgt vorzugsweise in
der zweiten Position der Krone, wobei sowohl die Befreiung des Haltehebels und die
Entkopplung des Sekundentriebs gleichzeitig erfolgen wenn man der Krone von der zweiten
Position in die dritte Position weiterzieht.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die ausschaltbare Fixradeinheit ein Trägerrad
mit einem felgenartigen Umlaufreif auf. Der Umlaufreif ist über seinen Außenumfang
an zumindest drei an der Platine angeordneten Lagerrollen drehbar gelagert. Die Nullstelleinrichtung
weist insbesondere eine ringartige Grundgeometrie auf. In einer Endmontagekonfiguration
des Uhrwerks erstreckt sich durch die freibleibende Ringmitte der Nullstelleinrichtung
typischerweise die Nabe der Tourbilloneinheit. Mittels einer Lagerung über den Außenumfang
am Trägerrad kann die die ausschaltbare Fixradeinheit auch unabhängig von der Nabe
der Tourbilloneinheit drehbar an der Platine bewegt werden. Um eine beliebige Einstellung
der Winkelausrichtung der Tourbilloneinheit weist ferner die ausschaltbare Fixradeinheit
eine Außenverzahnung auf, die mit einem von der Aufzugskrone gesteuerten Stellrad
in der dritten gezogenen Position der Aufzugskrone eingreift.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die ausschaltbare Fixradeinheit ein ringartiges
Umlaufrad mit einer Innenverzahnung auf, die mit einem Ritzel des Ankerrads kämmt.
Das Umlaufrad der ausschaltbaren Fixradeinheit, welches in der Grundkonfiguration
oder bei laufendem Uhrwerk ebenfalls relativ zur Platine fixiert ist, kämmt mit dem
Ankerrad. Das Ankerrad bewegt sich insbesondere aufgrund der Verzahnung seines Ritzels
mit der Innenverzahnung entlang jener Innenverzahnung, wenn die Tourbilloneinheit
einer im Betrieb des Uhrwerks vorherrschenden Drehbewegung unterliegt. In der Grundkonfiguration
fungiert die ausschaltbare Fixradeinheit insoweit als erweiterte Platine, an deren
Innenverzahnung das Ankerrad mit seinem Ritzel entlangläuft.
[0018] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Uhrwerks weist die ausschaltbare Fixradeinheit
einen, bezogen auf ihre Drehachse, axial beweglichen Stoppring auf. Dieser weist an
einem radial außenliegenden Rand eine Anlaufschräge auf, die mit einer Anlaufschräge
einem beweglich an der Platine angeordneten Unruhstopphebel korrespondiert. Typischerweise
sind zwei diametral gegenüberliegende Unruhstopphebel vorgesehen. Diese können mit
einem Herausziehen der Krone ein radial nach innen gerichtete Bewegung in Richtung
zum Stoppring erfahren.
[0019] Durch die miteinander korrespondierenden und hinsichtlich ihrer Schrägen aufeinander
abgestimmten Anlaufschrägen von Stoppring und Unruhstopphebel, erfährt der Stoppring
eine Axialbewegung, wenn der Unruhstopphebel radial nach innen bewegt wird. Mittels
der miteinander korrespondierenden Anlaufschrägen von Stoppring und Unruhstopphebeln,
kann eine Radialbewegung somit in eine Axialbewegung überführt werden.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist jener axial an der ausschaltbaren Fixradeinheit
beweglich gelagerter Stoppring an einem radial innenliegenden Rand eine weitere Anlaufschräge
auf, die mit zumindest einer Nocke zumindest einer entgegen einer Rückstellkraft radial
nach innen beweglich an der ausschaltbaren Fixradeinheit gelagerten Klinke zusammenwirkt.
Auf diese Art und Weise kann durch eine Axialverschiebung des Stopprings gegenüber
der ausschaltbaren Fixradeinheit, insbesondere gegenüber der zumindest einen axial
benachbart hierzu gelagerten Klinke jene Klinke radial verschwenkt werden.
[0021] Es ist insbesondere vorgesehen, dass durch eine mittels der zumindest eines Unruhstopphebel
induzierten Axialbewegung des Stopprings die zumindest eine Klinke der Nullstelleinrichtung
radial nach innen auslenkbar ist. Durch den wechselseitigen Eingriff von Unruhstopphebel,
Stoppring und Klinke der ausschaltbaren Fixradeinheit kann erreicht werden, dass eine
von außen radial auf die ausschaltbaren Fixradeinheit einwirkende Schwenkbewegung
in eine Schwenkbewegung einer radial innen an der ausschaltbaren Fixradeinheit vorgesehenen
Klinke überführt wird.
[0022] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die zumindest eine Klinke an ihrem radial
innenliegenden Ende eine Anlaufschräge auf, die mit einer Anlaufschräge eines Bremsrings
in Eingriff bringbar ist. Der Bremsring ist typischerweise axial benachbart zur Klinke
angeordnet und ist ferner axial gegenüber der ausschaltbaren Fixradeinheit verschiebbar
an einer Hauptachse der Tourbilloneinheit, beispielsweise an der Nabe der Tourbilloneinheit
gelagert. Indem die zumindest eine Klinke und der hiermit in Eingriff gelangende Bremsring
miteinander korrespondierende Anlaufschrägen aufweisen, kann die typischerweise radial
nach innen gerichtete Schwenk- oder Verstellbewegung der Klinke in eine axial gerichtete
Verschiebebewegung des Bremsrings übertragen werden.
[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung hiervon ist nun schließlich vorgesehen, dass ein
Bremsbolzen axial beweglich in einer Nabe der Tourbilloneinheit oder im Gestell geführt
ist und zur Auslenkung des Bremselements und zum Anhalten der Unruh mittels des Bremsrings
axial verschiebbar ist. Der Bremsbolzen ist insbesondere entgegen einer Rückstellkraft,
insbesondere entgegen der Wirkung eines Federelements axial zum Bremsring verschiebbar.
Der Bremsbolzen lenkt insbesondere das axial zur Unruhachse bewegliche Bremselement
derart aus, dass es mit der Unruh reibend bzw. reibschlüssig in Eingriff gelangt und
die Unruh letztlich anhält.
[0024] An der ausschaltbaren Fixradeinheit ist typischerweise nicht nur eine, sondern es
sind mehrere, etwa drei in Umfangsrichtung äquidistant zueinander angeordnete Klinken
vorgesehen, welche infolge einer Axialbewegung des benachbart hierzu angeordneten
Stopprings eine synchrone, radial nach innen gerichtete Bewegung vollziehen. Dementsprechend
kann eine möglichst gleichmäßige und symmetrische Verschiebekraft auf den Bremsring
ausgeübt werden, welche letztlich zum axialen Vortrieb des Bremsbolzens führt.
[0025] Unabhängig von der ausschaltbaren Fixradeinheit kann die Entkopplung des Tourbillontriebs
ähnlich mit Hilfe einer nach innen gesteuerten Schwenkbewegung von Kupplungshebeln
erfolgen, die z.B. vorzugsweise durch das Herausziehen der Aufzugskrone von der zweiten
zu der dritten axialen Position betätigt wird, und die eine
Axialverschiebung des Sekundentriebs nach unten bewirkt, so dass dieser nicht mehr
im Eingriff mit einem Kupplungsansatz des Tourbillontriebs steht. Somit ist der Tourbillontrieb
von der Antriebkraft des Laufwerks entkoppelt. Sobald jedoch die Krone wieder in der
zweiten axialen Position verschoben wird, wird wegen der von der Kupplungsfeder ausgeübten
Rückstellkraft der Sekundentrieb wieder gegen den Kupplungsansatz gedrückt, und die
Kopplung dazwischen wiederhergestellt.
[0026] Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich eine Uhr, insbesondere eine mechanische
Armbanduhr vorgesehen, die mit einem zuvor beschriebenen Uhrwerk ausgestattet ist.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0027] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen werden in der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf Teile des Uhrwerks von der Zifferblattseite,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf Teile des Uhrwerks von der Brückenseite gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Explosionszeichnung der Tourbilloneinheit des Uhrwerks, mit der ausschaltbaren
Fixradeinheit und dem Tourbillontrieb;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die Tourbilloneinheit gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung der ausschaltbaren Fixradeinheit,
- Fig. 6A
- eine Draufsicht des von dem Aufzugskrone betätigten Steuermechanismus in der Grundkonfiguration
(Aufzugsposition), und
- Fig. 6B
- einen Querschnitt durch die Tourbilloneinheit in dieser Grundkonfiguration;
- Fig. 7A
- eine Draufsicht des von dem Aufzugskrone betätigten Steuermechanismus in der ersten
gezogenen Position (Zeigerstellung), und
- Fig. 7B
- einen Querschnitt durch die Tourbilloneinheit in diesem zweiten Betriebsmodus;
- Fig. 8A
- eine Draufsicht des von dem Aufzugskrone betätigten Steuermechanismus in der zweiten
gezogenen Position der Aufzugskrone (Zeigerstellung), und
- Fig. 8B
- einen Querschnitt durch die Tourbilloneinheit in diesem dritten Betriebsmodus;
- Fig. 9
- Eine Ansicht der Tourbilloneinheit des Uhrwerks, mit der ausschaltbaren Fixradeinheit
und dem Tourbillontrieb von unten, wobei die innere Schwenkbewegung der Unruhstopphebel
& der Klinken, die äußere Schwenkbewegung des Haltehebels, und die Axialbewegung des
Sekundentriebs nach unten bei dem Einstellverfahren des Drehgestells hervorgehoben
sind;
- Fig. 10A
- einen Querschnitt durch das Laufwerk zwischen dem Federhaus und der Tourbilloneinheit
gemäss der bevorzugten Ausführungsform für ein einstellbares Tourbillon mit einer
Minutenrastung der fig. 10A,
- Fig. 10B
- einen Querschnitt durch das Laufwerk zwischen dem Federhaus und dem Minutenrohr gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform für ein einstellbares Tourbillon, das ferner eine
Minutenrastung aufweist.
Detaillierte Beschreibung
[0028] Das vorliegende Uhrwerk setzt sich wie ein klassisches Uhrwerk mit Tourbillon zusammen,
das ferner mit einer Unruhstoppvorrichtung (worauf man sich auch oft als "Sekundenstopp"
bezieht) wie schon in der Erfindung
EP2793087 "Unruhstopp im fliegenden Tourbillon" des gleichen Anmelders beschrieben ist. Die
Tourbilloneinheit 1 besitzt den gleichen Aufbau wie ein gewöhnliches Tourbillon, d.h.
mit einem von einem Tourbillontrieb angetrieben Drehgestell 1.03, das ferner für die
Sekundenanzeige mit einem Pfeil 1.031 versehen ist, und in welcher eine Unruh 1.01
bzw. Unruhspirale 1.01a und Ankerrad 1.04 angeordnet sind. Nun wird die Tourbilloneinheit
1 vorzugsweise mit einer sogenannten ausschalbaren Fixradeinheit 1.10 erweitert, und
das Tourbillontrieb 1.21 wird um eine Kupplung ergänzt.
[0029] Die Figuren 1 & 2 zeigen jeweils eine komplette Ansicht von oben und unten des gesamten
Uhrwerks, die sowohl die ergänzte Tourbilloneinheit 1 als auch den Aufzug- und Zeigerstellmechanik,
und die Schaltung für den Sekundenstopp und weiterführend zum Einstellen des Tourbillons
darstellt. Alle Einstellfunktionen werden hier mit dem Drehen einer Aufzugskrone ausgeführt,
deren jedoch nur die Aufzugskronenwelle 6.1 veranschaulicht ist. Die Aufzugskronenwelle
6.1 weist 3 axiale Positionen auf, die jede eine bestimmte Betriebsart definieren,
welche ferner von der Figuren6 A/B, 7A/B und 8A/B im Detail erklärt werden. Als externes
Betätigungsorgan insbesondere für die vorliegende Einstellvorrichtung für die Tourbilloneinheit
könnte jedoch alternativ ein Drücker vorgesehen werden.
[0030] Das vorliegende Uhrwerk besitzt gemäß der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
einen dreistufigen Aufzugsmechanismus, wie er auch für Uhren mit Datumschnellverstellung
über die Aufzugskrone üblich ist. Hier wurde eine Variante mit Stellhebel 6.3, auf
der einem ersten Zeigerstellrad 6.4 gelagert ist, gewählt.
[0031] Eine Verzahnung auf dem Winkelhebel 6.2 überträgt die drei möglichen axialen Positionen
der Aufzugswelle 6.1 auf eine Nockenwelle 5, die ein Zahnrad 5.1 aufweist. welches
mit einer Verzahnung des Winkelhebels 6.2 zusammenwirkt. Die Nockenwelle 5 setzt sich
die aus einem ersten Nocken 5.3 für die Unruhstopphebel (2.1,2.2) einem zweiten Nocken
5.2 für den Haltehebel 3, sowie einem dritten Nocken 5.4 für Kupplungshebel 5.4 und
dem Zahnrad 5.1 für die Nockenwelle 5 zusammen. Durch die jeweiligen Nocken werden
über jeweiligen Umlenkhebel 2.4, 3.4, 4.4 jeweils die Unruhstopphebel 2.1 & 2.2, die
Kupplungshebel 4.1 & 4.2 und der Haltehebel 3 gegen ihre entsprechenden Federn (d.h.
Referenznummer 2.3, 4.3, und 3.3) der jeweiligen Funktion entsprechend geöffnet und
geschlossen.
[0032] In dem Aufzugsmechanismus 6 sind ferner wie üblich ein weiterer Kupplungshebel 6.6
für den Aufzug des Federhauses 9, ein Feder 6.5 für den Winkelhebel 6.2, damit dieser
sich immer in der gleichen Ruheposition in der Grundkonfiguration, d.h. die erste
axiale Position des Aufzugswelle 6.1, befindet, und sonst noch ein gewöhnlicher Kupplungstrieb
6.7 und ein gewöhnlicher Aufzugsritzel 6.8.
[0033] Für die Zeigerstellung in der zweiten axialen Position der Aufzugswelle 6.1 ist eine
erste Getriebekette vorhanden, die von dem mit einer Verzahnung des Kupplungstriebs
6.7 bringbaren ersten Zeigerstellrad 6.4 über ein zweites und drittes Zeigerstellrad
- mit jeweils Referenznummern 25,26 - dann mit den Stundenrad 29 und Minutenrad 28
kämmen.
[0034] Für die Einstellung des Tourbillons in der zweiten axialen Position der Aufzugswelle
6.1 ist auch eine zweite Getriebekette vorhanden, die hier auch von dem mit einer
Verzahnung des Kupplungstriebs 6.7 bringbaren ersten Zeigerstellrad 6.4 über zwei
aufeinanderangeordnete Tourbillonstellräder - mit jeweils Referenznummern 12,13 -
dann mit einem zweiten Tourbillonstellrad 11 und einem ersten Tourbillonstellrad 10
kämmen, die schlussendlich in der Aussenverzahnung 1.10.1 der ausschaltbaren Fixradeinheit
1.10 eingreift. Somit ist eine Drehbewegung der Aufzugskrone in dieser dritten axialen
Position auf die ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 übertragbar; eine solche Getriebekette
bietet also eine bevorzugte Ausführungsform für die beanspruchte Einstellvorrichtung
gemäss der vorliegenden Erfindung. Der durchschnittliche Fachmann wird verstehen,
dass sowohl eine andere Anzahl von Tourbillonsräder möglich ist, als auch die Übersetzungsverhältnisse
zwischen diesen Räder angepasst werden kann. Es wäre auch möglich, das erste Tourbillonstellrad
10 im direkten Eingriff mit dem Drehgestell anzuordnen; die veranschaulichte bevorzugte
Variante bietet jedoch einen ästhetischen Vorteil, da die Einstellvorrichtung völlig
unter dem Drehgestell versteckt sein kann.
[0035] Figure 3 zeigt eine Explosionszeichnung der Tourbilloneinheit 1 des Uhrwerks, die
die Struktur der ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 und des Tourbillontriebs 1.21 hervorhebt.
Das Drehgestell 1.03 der Tourbilloneinheit 1, angetrieben vom Tourbillontrieb 1.21
soll über die Hemmung mit dem Ankerrad 1.04, dessen Ritzel 1.04 mit der Innerverzahnung
1.10.2 des ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 kämmt, um das Umlaufrad 1.14 in der ausschaltbaren
Fixradeinheit 1.10 mit einer Umdrehung in 60 Sekunden (einer Minute) laufen, wobei
der Pfeil 1.031 als Sekundenanzeige gilt. Die ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 gilt
somit als Fixrad für die Tourbilloneinheit, solange ein auf dieser Figur nicht dargestellten
Haltehebel 3 auf dem Umlaufreif 1.12 des Umlaufrads 1.14 drückt, und gewährleistet,
dass es somit drehfest mit der Platine 2 bleibt.
[0036] Die Klinken 1.18, der Stoppring 1.11, die zwei Bolzen 1.06 und 1.07 , die Nabe 1.22,
der Spreizfeder 1.09 und der Ring 1.08 gehören zu einer bevorzugten Ausführungsform
einer Unruhstoppvorrichtung, wie in der Patentanmeldung
EP2793087 "Unruhstopp im fliegenden Tourbillon" veröffentlicht, und wird deshalb nicht ferner
beschrieben.
[0037] Der Tourbillontrieb 1.21 nicht mehr einstückig ausgebildet, sondern besteht aus mehreren
Teilen, um die Entkopplung mit dem Sekundentrieb 1.21.3 zu ermöglichen. Der Tourbillontrieb
ist drehbar auf einem Haltebelag 1.31 gelagert, und dreht um die Drehachse 1.20 der
gesamten Tourbilloneinheit 1, die auch derjenigen der Unruh 1.01 und der ausschaltbaren
Fixradeinheit 1.10 entspricht. Er beinhaltet eine Welle 1.21, einen Kupplungsansatz,
und einen Sekundentrieb 1.21.3, der eine Anlaufschräge aufweist, um die Zusammenarbeit
mit den Kupplungshebels 4.1,4.2 zu vereinfachen. Der Sekundentrieb 1.21.3 ist axial
entlang der Drehachse 1.20 verschiebbar und auf eine Kupplungsfeder 1.21.4, die sich
auf eine Kupplungsfederlager 1.21.5 abstützt, montiert. Gemäß der dargestellten bevorzugten
Ausführungsform ist hier eine Reibkupplung zwischen dem Sekundentrieb 1.21.3 und dem
Kupplungsansatz 1.21.2 vorhanden; jedoch könnte auch miteinander eingreifenden Verzahnungen
für die Übertragung der jeweiligen Drehbewegung zwischen diesen beiden Teilen vorgesehen
werden.
[0038] Die Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch die Tourbilloneinheit 1, die eine Unruhstoppvorrichtung
aufweist, wie in der Patentanmeldung
EP2793087 "Unruhstopp im fliegenden Tourbillon" veröffentlicht. Eine solche Konstruktion gilt
als Voraussetzung, um die Drehbewegung des Drehgestells 1.03 der Tourbilloneinheit
1 zu ermöglichen. Nun ist aber die Tourbilloneinheit 1 eben mit einer ausschaltbaren
Fixradeinheit 1.10, die mit einem Tourbillonstellrad 10 zusammenwirkt, und auch mit
einer Kupplungsvorrichtung 4, die die Entkopplung des Tourbillontriebs 1.21 mit dem
Laufwerk bei der Einstellung des Drehgestells 1.03 gewährleisten soll, erweitert.
[0039] Die Kupplungsvorrichtung 4 beinhaltet zwei Kupplungshebel 4.1 und 4.2, die jeweils
eine Anlaufschräge 4.1a und 4.2a aufweisen, und mit der oberen Anlaufschräge 1.21.3a
des Sekundentriebs 1.21.3 zusammenwirken. Beim Herausziehen der Aufzugskrone von der
zweiten in der dritten axialen Position erfolgt eine Schwenkbewegung der Kupplungshebel
4.1 & 4.2 nach innen, die dann den Sekundentrieb 1.21.3 nach unten drückt und die
Reibkupplung mit dem Kupplungsansatz 1.21.2 unterbricht, wie später auf Figuren 8A/8B
sichtbar.
[0040] Der mehrteilige Aufbau der ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 ist anhand der Fig.
5 verdeutlicht. Die ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 weist ein Umlaufrad 1.14 auf,
welches mittig eine Durchgangsöffnung aufweist, die von einem Innenrand begrenzt ist,
und von welchem verteilt angeordnete Klinken 1.18 radial nach innen ragen. Diese sind
drehbar bzw. schwenkbar in der Ebene des Umlaufrads 1.14 gelagert und sind radial
nach innen auslenkbar.
[0041] Jede der hier drei dargestellten Klinken 1.18 weist an ihrem freien und nach innen
ragenden Ende eine Steueranlaufschräge 1.18a auf. An der Unterseite der Klinken 45
ist jeweils eine kuppelartige Klinkennocke 47 ausgebildet. Ferner ist jede der Klinken
45 mit einer Klinkenfeder 1.19 gekoppelt, mittels derer die einzelnen Klinken 1.18
entgegen einer Federkraft radial nach innen auslenkbar sind. Die radial nach innen
gerichtete Auslenkung erfolgt über eine axiale Krafteinwirkung auf die Klinkennocken
1.18b. Bei nachlassender Krafteinwirkung bewirken die einzelnen Klinkenfedern 1.19
eine Bewegung der Klinken 1.18 radial nach außen, in die auf Fig. 4 gezeigte Ausgangsstellung.
[0042] Am radial außenliegenden Rand der ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 ist, wie in Fig.
5 gezeigt, ein Umlaufreif 1.12 ausgebildet. Axial versetzt hierzu verfügt die ausschaltbare
Fixradeinheit 1.10 über eine Außenverzahnung 1.10.1. An der Oberseite der ausschaltbaren
Fixradeinheit ist ein Umlaufrad 1.14 angeordnet. Das Umlaufrad 1.14 weist ebenfalls
eine ringförmige Kontur auf. An einer Innenseite des Umlaufrads 1.14 ist eine umlaufende
Innenverzahnung 1.10.2 ausgebildet, die, wie bereits erwähnt, mit dem Ritzel 1.04a
des Ankerrads kämmt.
[0043] An der Unterseite der ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 ist ferner ein Stoppring
1.11 befestigt. Der Stoppring 1.11 weist an seinem Außenrand eine äußere Anlaufschräge
11.1 a auf, die mit der jeweiligen Anlaufschrägen 2.1a und 2.2a der Unruhstopphebel
zusammenwirken können. Zudem ist der Stoppring 1.11 axial verschiebbar und verfügt
ferner, wie in Fig. 4 gezeigt, über eine weitere innere Anlaufschräge 11.1b, die mit
den Klinkennocken 1.18b zusammenwirken kann.
[0044] Durch die axiale Verschiebbarkeit von dem Stoppring 1.11 kann die innere Anlaufschräge
1.11 b des Stopprings 11.b bei einem Herausziehen der Aufzugskrone von seiner ersten
axialen Ruheposition in der zweiten axialen Position, die eine Schwenkbewegung des
beiden Unruhstopphebel 2.1 und 2.2 bewirken, mit den Klinkennocken 1.18b in Eingriff
gelangen. Eine nach oben gerichtete Axialbewegung des Stopprings 1.11 bewirkt somit
eine radial nach innen gerichtete Auslenkung der drei Klinken 1.18, was den Bremsring
1.08 und die damit fest verbundenen Bolzen 1.06 nach oben verschiebt, und dementsprechend
die Bremsfeder 1.05 gegen die Doppelrolle 1.02 der Unruh 1.01 drückt, sodass dessen
freies Ende reibend und in Axialrichtung mit einer hierzu korrespondierend ausgestalteten
Reibfläche einer Doppelrolle 1.02 in Eingriff gelangt, welche mit der Unruh 15 verbunden
ist. Auf diese Art und Weise kann die Unruh 15 angehalten und bezüglich des Drehgestells
1.03 fixiert werden.
[0045] Der Bremsbolzen 1.06 ist mittels des axial verschiebbar gelagerten Bremsrings 1.08
von der in der Fig. 4 gezeigten Ausgangs- oder Grundstellung in die in Fig. 7A/B gezeigte
Bremsstellung überführbar. Radial außen und am unteren Ende weist der Bremsring 1.08
eine Anlaufschräge 1.08a auf, welche umlaufend ausgebildet und korrespondierend zur
Steueranlaufschräge 1.18a der Klinken 1.18 ausgestaltet ist. Eine radial nach innen
gerichtete Schwenkbewegung der Klinken 1.18 führt somit zu einer nach oben, in Richtung
zum Drehgestell 1.03 gerichteten axialen Verschiebung des Bremsrings 1.08, wodurch
der Bremsbolzen 1.06 und hiermit auch die Bremsfeder 60 axial verschoben bzw. axial
ausgelenkt werden. Durch die radial nach innen gerichtete Schwenkbewegung der Klinken
1.18 gelangt die Bremsfeder 1.05 schließlich mit der Doppelrolle 1.02 der Unruh 1.01
in Eingriff.
[0046] Die Axialverschiebung des Bremsrings 1.08 relativ zur Nabe 1.22 bzw. relativ zum
Drehgestells 1.03 erfolgt entgegen der Rückstellkraft einer Spreizfeder 1.09, welche
axial zwischen der Nabe 1.22 und dem Bremsring 1.08 angeordnet ist (siehe auch Fig.3).
Werden beispielsweise die Klinken 1.18 unter Einwirkung ihrer jeweiligen Klinkenfedern
1.19 wieder in die in Fig. 4 gezeigte Ausgangsstellung zurückgeschwenkt, erfolgt unter
Einwirkung der Spreizfeder 1.09 auch gleichermaßen eine Bewegung des Bremsrings 1.08
in seine in Fig. 4 gezeigte Ausgangsstellung. Infolgedessen wird die Unruh 1.01 wieder
freigegeben, wodurch sich das angehaltene Uhrwerk wieder selbsttätig in Gang setzt.
[0047] Um das Uhrwerk und die Tourbilloneinheit 1 anzuhalten, sind am Außenumfang der ausschaltbare
Fixradeinheit 1.10 zwei gegenüberliegende, jeweils erste und zweite Unruhstopphebel
2.1, 2.2 vorgesehen, die sowohl auf Fig. 1,2, und 4 sichtbar sind. Der erste Unruhstopphebel
und der zweite Unruhstopphebel 2.2 sind schwenkbar an der Platine 2 gelagert. An ihren
freien Enden sind jeweils eine erste Anlaufschräge 2.1 a, und eine zweite Anlaufschräge
2.2a vorgesehen. Diese sind beispielsweise in Form konischer Rädchen ausgebildet.
Die jeweils ersten und zweiten Anlaufschrägen 2.1a & 2.2a der jeweils ersten und zweiten
Unruhstopphebel 2.1,2.2 befinden sich in Höhe der am Außenrand des Stopprings 1.11
vorgesehenen äußeren Anlaufschräge 11.1 a.
[0048] Ein radial nach innen gerichtetes Verschwenken der ersten und zweiten Unruhstopphebel
2.1, 2.2 führt zu einem gleichmäßigen Anheben bzw. axialen Verschieben des Stopprings
11.1 aus der in Fig. 4 gezeigten Ausgangslage oder Grundkonfiguration in die in Fig.
7A/B dargestellte Stoppkonfiguration. Die Axialbewegung des Stopprings 1.11 führt,
wie bereits beschrieben, zur radial nach innen gerichteten Auslenkung der Klinken
1.18 und somit zu einer Axialverschiebung des Bremsbolzens 1.06 und letztlich zu einer
die Unruh 1.01 anhaltenden Auslenkung der Bremsfeder 1.05.
[0049] Jene ein Anhalten des Uhrwerks 1 bewirkende synchrone Schwenkbewegung der beiden
ersten und zweiten Unruhstopphebel 2.1, 2.2 kann durch Ausziehen einer Krone in eine
vorgegebene Raststellung erfolgen. Das Uhrwerk ist somit angehalten. Wird die vorliegend
nicht explizit angezeigte Aufzugskrone, ausgehend von jener Stoppkonfiguration in
eine weitere, beispielsweise in einer zweite Raststellung ausgezogen, bewirkt dies
ein gekoppeltes Verschwenken des Haltehebels 3, wie auf die
[0050] Figuren 8A/B dargestellt.
[0051] Die ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 ist über ein Fixierelement, welches vorliegend
als Haltehebel 3 ausgestaltet ist, an der Platine 2 lösbar fixierbar. Ein freies Ende
des Haltehebels 3 steht beispielsweise reibend mit einem Außenrand der ausschaltbaren
Fixradeinheit 1.10, z.B. auf dem Umlaufreif 1.12 in Eingriff.
[0052] Durch eine Schwenkbewegung des Haltehebels 3 kann die ausschaltbare Fixradeinheit
1.10 freigegeben werden, sodass sie relativ zur Platine 2 bezüglich der zentrischen
Drehachse 1.20 drehbar ist. Die Drehachse 1.20 der ausschaltbarer Fixradeinheit 1.10
kann insbesondere vorzugsweise mit der Unruhachse als auch mit der Achse des Sekundentriebs
1.21.3 (und generelle gesehen auch des Tourbillontriebs 1.21) zusammenfallen.
[0053] Für die Einstellung des Tourbillons über die Nullstelleinheit 1.10 wird also gemäß
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein Mechanismus mit Halte-
und Kupplungshebeln benötigt. In folgenden wird dieser Mechanismus, der über eine
Nockenschaltung vom Winkelhebel der Aufzugsmechanik gesteuert wird, wobei
ebenfalls über die Aufzugskrone die Einstellung des Zeigerwerks und des Tourbillon
bedient wird.
[0054] Figuren 6A & 6B zeigen jeweils zwei Ansichten in der Grundkonfiguration des Uhrwerks,
wo das Federhaus 9 der Uhr über die Aufzugskrone aufgezogen werden. Dies entspricht
der ersten axialen Position für die Aufzugskrone.
[0055] Dabei wird bemerkt, dass die Fig. 6A eigentlich genau der schon beschriebenen Fig.
4 entspricht.
[0056] In dieser Konfiguration sind die Unruhstopphebel 2.1 und 2.2 sind gegen die Federkraft
der Feder 2.3 durch die Auslenkung am ersten Nocken 5.2 geöffnet. Der Stoppring 1.11
an der ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 ist durch das Öffnen der Klinke 1.18 nach
unten gedrückt. Die Bremsfeder 1.05 liegt am Drehgestell 1.03 auf und die Unruh 1.01
kann sich frei bewegen.
[0057] Die Kupplungshebel 4.1 und 4.2 sind durch den dritten Nocken 5.4 über den Umlenkhebel
4.4 gegen die Kraft der Feder 4.3 ausgelenkt. Die Kupplung zwischen dem Sekundentrieb
1.21.3 und dem Kupplungsansatz 1.21.2 ist geschlossen, so dass die Drehbewegung vom
Kleinbodenrad 7 durch das Tourbillontrieb 1.21 in das Drehgestell 1.03 auf die Unruh
1.01 übertragen werden kann. Der Haltehebel 3 erfährt keine Auslenkung und fixiert
durch die Kraft der Feder 3.3 die ausschaltbare Fixradeinheit 1.10. Das Tourbillon
kann an der Innenverzahnung der ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 wie jedes herkömmliche
Tourbillon ablaufen. Die Position der Aufzugswelle entkoppelt durch den Stellhebel
6.3 und den Kupplungshebel 6.6 das Kupplungstrieb 6.7 des Aufzugs vom ersten Zeigerstellrad
6.4, und eine Drehbewegung der Aufzugswelle 6.1 bewirkt den Aufzug des Federhauses
9 durch den Aufzugsritzel 6.8.
[0058] Figuren 7A & 7B zeigen jeweils zwei gleichen Ansichten des Uhrwerks wie in Fig. 6A/6B,
nun aber in der Unruhstopp- und dabei Zeigerstellungsposition, d.h. wenn die Aufzugskrone
sich in der zweiten axialen Position befindet.
[0059] Nun ist die Aufzugswelle 6.1 einen Schritt von Uhrwerk weg herausgezogen.
[0060] Winkelhebel 6.2 und Kupplungshebel 6.6 lassen den Kupplungstrieb 6.7 in das ersten
Zeigerstellrad 6.4 eingreifen. Die Kopplung des Kupplungstriebs 6.7 zum Aufzug des
Federhauses (Kronrad) ist unterbrochen. Über das erste Zeigerstellrad 6.4, das im
Eingriff mit dem zweiten Zeigerstellrad 25 steht, kann in der Zahnradkette: drittes
Zeigerstellrad 26 - Wechselrad 27 - Stundenrad 29 und das Minutenrohr 28, und damit
das Zeigerwerk eingestellt werden.
[0061] Die Nockenwelle 5 wurde entsprechend über die Verzahnung am Winkelhebel 6.2 gedreht.
Nun gibt nun der erste Nocken 5.2 für den Unruhstopp den Umlenkhebel 2.4 frei. Die
Feder 2.3 drückt die beiden Unruhstopphebel 2.1 und 2.2 zusammen, so dass der Stoppring
1.11 nach oben drückt wird und dabei bei die drei Klinken 1.18 nach innen ausgelenkt.
Die Klinken 1.18 heben dadurch den Bremsring 1.08. Dieser drückt wiederum über den
Bolzen 1.06 gegen die Bremsfeder 1.05. Die Bremsfeder 1.05 drückt gegen die Doppelrolle
1.02 an der Unruh 1.01 und stoppt dadurch diese. Das Tourbillon wird gestoppt und
gleichzeitig durch die drei Klinken 1.18 in der Nullstelleinheit 1.10 festgehalten.
Der Haltehebel 3 und die Kupplungshebel 4.1 sowie 4.2 bleiben soweit unverändert.
[0062] Wird die Aufzugswelle 6.1 wieder in ihre Grundposition (d.h. die Position, die von
der Figuren 6A/6B veranschaulicht sind) gedrückt, werden die Unruhstopphebel 2.1 und
2.2 wieder geöffnet und letztendlich die Unruh 1.01 wieder freigegeben, so dass das
Tourbillon wieder weiterlaufen kann.
[0063] Figuren 8A & 8B zeigen jeweils zwei gleichen Ansichten des Uhrwerks wie in Fig. 6A/6B
& 7A/7B, nun aber in der Einstellungsposition für die Tourbilloneinheit 1.10, d.h.
wenn die Aufzugskrone sich in der dritten axialen Position befindet.
[0064] In dieser Position ist die Aufzugswelle 6.1 weiter auf ihre 3.Position gezogen, und
somit bewegt der Stellhebel 6.3 geführt durch den Stift des Winkelhebels 6.2 in der
Führungsnut im Stellhebel 6.3 das erste Zeigerstellrad 6.4 vom zweiten Zeigerstellrad
25 weg zum Eingriff in das vierte Tourbillonstellrad 13. Bei der Bewegung des Winkelhebels
6.2 zur dieser dritten axialen Position gibt zuerst der dritte Nocken 5.4 den Umlenkhebel
4.4 für die Kupplungshebel 4.1 & 4.2 frei. Dieser Umlenkhebel 4.4 schließt die Kupplungshebel
4.1 und 4.2 durch die Kraft die Feder 4.3 gegen den Sekundentrieb 1.21.3 und gegen
die Feder 1.21.4 hin zu dem Haltebelag 1.31 auf der Räderbrücke 20. Die Feder 4.3
stellt so viel Kraft zur Verfügung, dass durch das Eingreifen der Kupplungshebel 4.1
und 4.2 der Sekundentrieb 1.21 fest gehalten und gleichzeitig fest gegen den Haltebelag
1.31 gedrückt wird. Dies muss so abgestimmt sein, dass die erzeugte Bremswirkung gegen
das Drehmoment vom Kleinbodenrad 7 sicher gehalten wird. Erst nachdem die der Sekundentrieb
1.21.3 am Tourbillontrieb 1.21 sicher auf Bremsen steht, wird der Umlenkhebel 3.4
für den Haltehebel 3 vom zweiten Nocken 5.3 ausgelenkt und öffnet den Haltehebel 3
gegen die Feder 3.3. Die Ausschaltbare Fixradeinheit 1.10 ist nun mit dem gesamten
Tourbillon, d.h. insbesondere dem Drehgestell 1.03 im Uhrwerk vom Räderwerk gelöst
drehbar. Dabei wird schließlich der Rastpunkt für die dritte Position des Winkelhebels
6.2 erreicht. Das dritte Tourbillonstellrad 13 ist mit dem zweiten Tourbillonstellrad
12 verdrehfest verbunden, und über die Zahnradkette der Tourbillonstellräder 1 bis
4, d.h. die mit Referenznummern 13 - 12 - 11 - und 10 dargestellten Tourbillonstellräder
kann durch die Verzahnung der ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 die ausschaltbare
Fixradeinheit 1.10 und damit die gesamte Tourbilloneinheit 1 mit fixierter Unruh 1.01
zum Einstellen in beide Richtungen mit Hilfe der Aufzugswelle auf die gewünschte Position
gedreht werden.
[0065] Die Figur 9 ist eine Ansicht der Tourbilloneinheit 1 des Uhrwerks der vorliegenden
Erfindung, die sowohl die innere Schwenkbewegung der Unruhstopphebel 2.1, 2.2 & der
Klinken 1.18, die äußere Schwenkbewegung des Haltehebels 3, und die Axialbewegung
des Sekundentriebs 1.21.3 nach unten bei dem Einstellverfahren des Drehgestells hervorhebt.
Dies bietet auch eine Zusammenfassung für die Umschaltung in der verschiedenen Betriebsarten
des Uhrwerk, je nach axialen Position der Aufzugswelle 6.1 der Aufzugskrone. Nämlich
ist die innere Schwenkbewegung der beiden Unruhstopphebel 2.1 & 2.2 (Pfeil A) bei
der Umstellung der axialen Position der Aufzugswelle von der ersten axialen Position
in der zweiten Position veranschaulicht. Diese Schwenkbewegung bewirkt eine auch innere
Schwenkbewegung der beiden Klinken 1.18 (Pfeil A'), was die Unruhstoppvorrichtung
aktiviert. Bei der Umstellung von der zweiten axialen Position in der dritten axialen
Position der Krone erfolgt sowohl eine innere Schwenkbewegung der Kupplungshebel 4.1
& 4.2 (Pfeil B), die in einer Axialbewegung des Sekundentriebs 1.21.3 nach unten (Pfeil
D für die Entkopplung vom Tourbillontrieb) umgesetzt wird, als auch eine äußere Schwenkbewegung
des Haltehebels 3 (Pfeil C).
[0066] Weitere alternative Möglichkeiten bieten sich in der Art und Weise der Bedienung
an. Es ist möglich den Mechanismus so anzuordnen, dass das Tourbillon in der 2. Position
der Aufzugswelle und die Zeigerstellung in der 3 Position der Aufzugswellen erfolgen
können. Kombinationen mit Drückerbedienung sind auch denkbar.
[0067] Figuren 10A und 10B sind bieten schlussendlich eine Veranschaulichung eines besonders
bevorzugten Ausführungsform für das einstellbare Tourbillon, das ferner eine gekoppelte
Minutenanzeige aufweist. Fig. 10A ist ein Querschnitt durch das Laufwerk zwischen
dem Federhaus und der Tourbilloneinheit, deren Tourbillontrieb eine zweite verdrehfeste
Verzahnung aufweist, und Fig. 10B ist ein Querschnitt durch das Laufwerk zwischen
dem Federhaus und dem Minutenrohr, die Minutenrastungeinrichtung aufweist, gemäß der
gleichen bevorzugten Ausführungsform für ein einstellbares Tourbillon mit einer Minutenrastung.
[0068] Das von den Figuren 1-9 aufgezeigte Beispiel besitzt keine Kopplung zur Minutenanzeige.
Beim Zeigerstellen wird das Minutenrohr (29) einfach zudem Minutentrieb des Minutenrades
8 ganz konventionell gegen einen Reibwiderstand verdreht.
[0069] Es ist aber möglich diese Erfindung, mit der gekoppelten Minutenrastung ähnlich wie
nach
Patent EP2224294 "Mechanismus zum Einstellen des Minutenzeigers einer automatischen Nullstellung des
Sekundenzeigers" zu erweitern. Hierzu muss nur der Tourbillontrieb mit einer zweiten
verdrehfesten Verzahnung ausgestattet sein. Über eine doppelt ausgeführte Verzahnung
am Kleinbodenrad die über eine Reibkupplung verbunden ist und einem Minutenrad mit
der Rasteinrichtung wie sie in
Patent EP2224294 von dem gleichen Anmelder beschrieben ist, kann eine feste Übersetzung von angezeigter
Sekunde des Minutentourbillons und der angezeigten Minute hergestellt werden.
[0070] Dafür muss aber statt dem Sekundentrieb für ein gewöhnliches Uhrwerk ohne Tourbillon
hier nun das Tourbillontrieb 1.21 zweiteilig ausgebildet werden, so dass es ferner
eine zweite feste Verzahnung 1.21 a aufweist, die mit einem oberen Kleinbodenrad 7c
kämmt. In der vorliegenden Beschreibung zum einstellbaren Tourbillon, verhindert der
Reibschluss zwischen Haltebelag 1.31, Kupplungstrieb 1.21 und den Kupplungshebel 4.1
& 4.2 das unkontrollierte Abspannen des Laufwerks beim ausgekuppelten Tourbillon in
der Einstellfunktion. Der Aufbau des Kleinbodenrad 7 weist ein oberes, stellbares
Kleinbodenrad 7a, und ein unteres, im Kraftfluss mit dem Federhaus 9 angeordnetes,
unteres Kleinbodenrad 7b, wobei beide Kleinbodenräder miteinander mit einer Reibkupplung
7c gekoppelt sind. Hingegen weist das Minutenrad 28 eine Minutenrastung 28c statt
einer Reibkupplung zwischen einem oberen Minutenrad 28a, das dem Minutenrohr entspricht,
und einem unteren Minutenrad 28b.
[0071] Eine solche Anordnung ermöglicht es, das Laufwerk zu stoppen, blockieren, den Tourbillon
freizugeben und eine vom fixen Laufwerk gelöste Verbindung vom Tourbillon zum Minutenrad
28 zu schaffen. Ist das Tourbillon wieder in das Laufwerk eingekoppelt und das Laufwerk
läuft normal ab, muss das Minutenrad 28 wieder zum Laufwerk verbunden sein; das übernimmt
hier wieder die Reibkupplung 7c im Kleinbodenrad 7.
[0072] Durch das Zusammenwirken von einer ausschaltbaren Fixradeinheit 1.10 und einer Kupplung
im Tourbillontrieb 1.21, ferner mit einer vorhandenen vorteilhaften Unruhstoppvorrichtung
ist es erstmals möglich, eine gesamte Tourbilloneinheit 1 unabhängig von der Hemmung
im Uhrwerk von einen externen Betätigungsorgan gesteuert zu bewegen. Jene unabhängige
Bewegung ermöglicht es, eine Tourbilloneinheit 1 in jeder denkbaren Stellung schneller
und selbsttätig auf einen Referenzpunkt bewegen zu lassen. Diese Option ist insbesondere
für ein sogenanntes Minutentourbillon geeignet, welches gleichzeitig als Sekundenanzeige
dient.
[0073] Es ist hierbei insbesondere von Vorteil, dass auf die Tourbilloneinheit 1 keinerlei
radiale Kräfte einwirken, weder beim Anhalten der Unruh 1.01, noch während des Einstellvorgangs.
Die Hemmung ist nämlich während des Einstellvorgangs gestoppt und somit gegen äußere
Einflüsse geschützt. Ferner ermöglicht die hier gezeigte Ausgestaltung der Einstellvorrichtung
mit der Unruhstoppvorrichtung einen geringen konstruktiven Eingriff in ein vorhandenes
fliegendes Tourbillon, wie dies beispielsweise aus der
EP 2 793 087 A1 bekannt ist. Die Tourbillonstellräder, die für die Einstellung der Winkelausrichtung
verantwortlich sind, können auch aus ästhetischen Gründen leicht unter dem Drehgestell
verdeckt werden.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Tourbilloneinheit
1.01 Unruh
1.01a Unruhspirale
1.02 Doppelrolle
1.03 Drehgestell
1.031 Pfeil für Sekundenanzeige
1.04 Ankerrad
1.04a Ritzel des Ankerrads
1.05 Bremsfeder
1.06 Bolzen 1
1.07 Bolzen 2
1.08 Bremsring
1.08a Anlaufschräge des Bremsrings
1.09 Spreizfeder
1.10 Ausschaltbare Fixradeinheit
1.10.1 Außenverzahnung des ausschaltbaren Fixradeinheits
1.10.2 Innenverzahnung des ausschaltbaren Fixradeinheits
1.11 Stoppring
11.1a Äußere Anlaufschräge des Stopprings 1.11
11.1b Innere Anlaufschräge des Stopprings 1.11
1.12 Umlaufreif
1.14 Umlaufrad
1.18 Klinke
1.18a Steueranlaufschräge der Klinke 1.18
1.18b Klinkennocken
1.19 Klinkenfeder
1.20 Drehachse
1.21 Tourbillontrieb
1.21a Tourbillontrieb feste Verzahnung
1.21.1 Welle
1.21.2 Kupplungsansatz
1.21.3 Sekundentrieb
1.21.3a Anlaufschräge des Sekundentriebs
1.21.4 Kupplungsfeder
1.21.5 Kupplungsfederlager
1.22 Nabe
1.31 Haltebelag
- 2
- Platine
2.1 Unruhstopphebel 1
2.1a Anlaufschräge des Unruhstopphebels 1
2.2 Unruhstopphebel 2
2.2a Anlaufschräge des Unruhstopphebels 2
2.3 Feder für Unruhstopphebel
2.4 Umlenkhebel für Unruhstopp
- 20
- Räderbrücke
- 3
- Haltehebel
3.3 Feder für Haltehebel
3.4 Umlenkhebel für Haltehebel
- 4
- Kupplungsvorrichtung
4.1 Kupplungshebel 1
4.1a Anlaufschräge des Kupplungshebels 1
4.2 Kupplungshebel 2
4.2a Anlaufschräge des Kupplungshebels 2
4.3 Feder für die Kupplungshebel
4.4 Umlenkhebel für die Kupplungshebel
- 5
- Nockenwelle
5.1 Zahnrad auf Nockenwelle
5.2 Nocken 1 für Unruhstopp
5.3 Nocken 2 für Haltehebel
5.4 Nocken 3 für Kupplung des Tourbillontriebs
- 6
- Aufzugsmechanismus
6.1 Aufzugswelle
6.2 Winkelhebel
6.3 Stellhebel
6.4 Zeigerstellrad 1
6.5 Winkelhebelfeder
6.6 Kupplungshebel 3 (für den Aufzug)
6.7 Kupplungstrieb
6.8 Aufzugsritzel
- 7
- Kleinbodenrad
7 a oberes Kleinbodenrad
7 b unteres Kleinbodenrad
7 c Reibkupplung Kleinbodenrad
- 8
- Minutenrad
- 9
- Federhaus
- 10
- Tourbillonstellrad 1
- 11
- Tourbillonstellrad 2
- 12
- Tourbillonstellrad 3
- 13
- Tourbillonstellrad 4
- 25
- Zeigerstellrad 2
- 26
- Zeigerstellrad 3
- 27
- Wechselrad
- 28
- Zentrisches Minutenrad
28a oberes Minutenrad (Minutenrohr)
28b unteres Minutenrad
28c Rastung Minutenrad
- 29
- Stundenrad
- (A)
- Innere Schwenkbewegung der beiden Unruhstopphebel 2.1 & 2.2
- (A')
- Innere Schwenkbewegung der beiden Klinken 1.18
- (B)
- Innere Schwenkbewegung der Kupplungshebel 4.1 & 4.2
- (C)
- Äußere Schwenkbewegung des Haltehebels 3
- (D)
- Axialbewegung des Sekundentriebs 1.21.3 nach unten (Entkopplung)
1. Uhrwerk mit einer Tourbilloneinheit (1), umfassend:
- eine Platine (2),
- ein mit einem Sekundentrieb (1.21.3) verbundenes, drehbar an der Platine (2) gelagertes
Drehgestell (1.03),
- eine an dem Drehgestell (11) gelagerte Unruh (1.01) und ein an dem Drehgestell (1.03)
gelagerten und mit der Unruh (1.01) in Wirkverbindung stehendes Ankerrad (1.04),
- eine mit der Unruh (1.04) in Eingriff bringbaren Unruhstoppvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass es ferner
- eine von einem externen Betätigungsorgan gesteuerte Einstellvorrichtung für die
beliebige Winkelausrichtung des besagten Drehgestells (1.03) aufweist.
2. Uhrwerk nach Anspruch 1, wobei die besagte Tourbilloneinheit (1) eine ausschaltbare
Fixradeinheit (1.10) aufweist, die wahlweise mit dem Drehgestell (1.03) oder mit der
Platine (2) drehfest in Eingriff bringbar ist, und in einer Grundkonfiguration drehfest
an der Platine (2) fixiert ist.
3. Uhrwerk nach Anspruch 2, wobei die besagte ausschaltbare Fixradeinheit (1.10) ein
ringartiges Umlaufrad (1.14) aufweist, das mit einer Innenverzahnung (1.10.2), die
mit einem Ritzel (1.04a) des Ankerrads (1.04) kämmt, und mit einer Außenverzahnung
(1.10.1), die mit einem ersten im Eingriff bringbaren Tourbillonstellrad (10) kämmt,
versehen ist.
4. Uhrwerk nach Anspruch 3, wobei die besagte ausschaltbare Fixradeinheit (1.10) einen
bezogen auf ihre Drehachse, die der Drehachse (1.20) der besagten Tourbilloneinheit
(1) entspricht, axial beweglichen Stoppring (1.11) aufweist, welcher an einem radial
außen liegenden Rand eine äußere Anlaufschräge (11.1a) aufweist, die mit einer jeweils
ersten oder zweiten Anlaufschräge (2.1 a, 2.2a) einer beweglich an der Platine (2)
angeordneten ersten oder zweiten Unruhstopphebel (2.1, 2.2) korrespondiert.
5. Uhrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die besagte Unruhstoppvorrichtung
ein am Drehgestell (1.03) angeordnetes und mit der Unruh (1.01) reibschlüssig in Eingriff
bringbare axial zu einer Drehachse (1.20), die derjenigen der besagten Tourbilloneinheit
(1) entspricht, bewegliche Bremsfeder (1.05) aufweist.
6. Uhrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tourbilloneinheit (1) ferner
eine Kupplungsvorrichtung (4) zwischen einem mit dem besagten Drehgestell (1.03) drehfest
verbundenen Tourbillontrieb (1.21), und dem besagten Sekundentrieb (1.21.3), der im
Kraftfluss mit dem Federhaus (9) steht.
7. Uhrwerk nach Anspruch 6, wobei die besagte Kupplungsvorrichtung (4) schwenkbare Kupplungshebel
(4.1,4.2), die eine axiale Verschiebung des besagten Sekundentriebs (1.21.3) gegen
einen Haltbelag (1.31) bewirken, und eine Kupplungsfeder (1.21.4) aufweist, die eine
Rückstellkraft für den besagten Sekundentrieb (1.21.3) entlang der Drehachse (1.20)
der Tourbilloneinheit (1) ausübt.
8. Uhrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Betätigungsorgan eine Aufzugskrone
ist, die drei verschiedenen axialen Positionen nehmen kann, wobei die erste axiale
Position zu der Grundkonfiguration entspricht, in welcher eine Drehbewegung der Aufzugskrone
den Aufzug des Federhauses (9) bewirkt, wobei in der zweiten axialen Position der
besagten Aufzugskrone die Unruhstoppvorrichtung aktiviert ist, und eine Drehbewegung
der besagten Aufzugskrone die Zeigerstellung bewirkt, wobei in der dritten axialen
Position der besagten Aufzugskrone eine Drehbewegung der besagten Aufzugskrone die
Einstellung der Winkelausrichtung des besagten Drehgestells (1.03) bewirkt.
9. Uhrwerk nach Anspruch 8, wobei in der dritten axialen Position der Aufzugskrone sowohl
eine ausschaltbare Fixradeinheit (1.10) von der Platine (2) gelöst ist, und mit dem
Drehgestell (1.03) drehfest in Eingriff gebracht ist, als auch eine Kupplungsvorrichtung
zwischen einem mit dem besagten Drehgestell (1.03) drehfest verbundenen Tourbillontrieb
(1.21) und dem besagten Sekundentrieb (1.21.3), der im Kraftfluss mit dem Federhaus
(9) steht, aktiviert ist.
10. Uhrwerk nach Anspruch 9, wobei wenigstens ein Unruhstopphebel (2.1,2.2) für die Aktivierung
der besagten Unruhstoppvorrichtung vorgesehen ist, wobei ein Haltehebel (3) für die
Haltung der besagten ausschaltbaren Fixradeinheit (1.10) gegen die Platine (2) vorgesehen
ist, und wobei wenigstens ein Kupplungshebel (4.1,4.2) für die Entkopplung zwischen
dem Tourbillontrieb (1.21) und dem besagten Sekundentrieb (1.21.3) vorgesehen ist.
11. Uhrwerk nach Anspruch 10, wobei die jeweiligen Ruhe- und Arbeitspositionen der besagten
Unruhstopphebel (2.1,2.2), des besagten Haltehebels (3), und der besagten Kupplungshebel
(4.1,4.2) von einer Nockenwelle (5) gesteuert sind.
12. Uhrwerk nach Anspruch 11, wobei die besagte Nockenwelle (5) drei aufeinanderliegenden
Nocken aufweist, die jeweils in einem dedizierten Schaltplan arbeiten, und zwar eine
erste Nocke (5.1) für die Steuerung der Unruhstopphebel (2.1, 2.2), eine zweite Nocke
(5.2) für die Steuerung des Haltehebels (3), und eine dritte Nocke (5.3) für die Steuerung
der Kupplungshebel (4.1,4.2) .
13. Uhrwerk nach Anspruch 12, wobei die besagte Nockenwelle (5) ferner ein aufeinanderliegendes
Zahnrad (5.1) aufweist, das mit einem mit dem besagten Betätigungsorgan gekoppelten
Winkelhebel (6.2) .
14. Uhrwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das ferne eine Kopplung zur Minutenanzeige
aufweist, wobei insbesondere eine zweite feste Verzahnung (1.21 a) auf dem Tourbillontrieb
(1.21) angeordnet ist.
15. Uhr mit einem Uhrwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.