(19)
(11) EP 3 136 510 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2017  Patentblatt  2017/09

(21) Anmeldenummer: 15002499.0

(22) Anmeldetag:  24.08.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 4/02(2006.01)
H01R 12/57(2011.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(71) Anmelder: Funk, Brigitta
25128 Brescia (IT)

(72) Erfinder:
  • Funk, Brigitta
    25128 Brescia (IT)

(74) Vertreter: Keilitz, Wolfgang 
Patentanwälte Keilitz & Partner, Partnerschaft Nigerstrasse 4
81675 München
81675 München (DE)

 
Bemerkungen:
Die Patentansprüche wurden nach dem Anmeldetag eingereicht (R. 68(4) EPÜ).
 


(54) VERBESSERUNG DER HAFTUNG VON VERBINDUNGSELEMENTEN DIE MITTELS LOTPASTE AUF EIN METALLISCHES SUBSTRAT GELÖTET WERDEN


(57) Erstens wird durch eine geeignete Formgebung erreicht:
- dass sich die Flussmittelgase nicht zwischen dem Verbindungselement und dem metallischen Substrat ansammeln und sich dadurch die Haftung des Verbindungselements auf dem substrat verringert.
- dass die effektive benetzbare Lötfläche bei gleich bleibender Grundfläche vergrößert wird und sich somit die Haftung des Verbindungselements auf dem Substrat erhöht.
- dass die funktionell nicht notwendige Masse des Verbindungselements eliminiert wird, um die für die Lötung notwendige thermische Energie zu reduzieren und folglich kalte Lötstellen zu vermeiden.
Zweitens wird durch Verwendung von Verankerungen die Haftung des Verbindungselements auf dem Substrat verbessert, so dass in Folge die mechanische Belastbarkeit bezüglich Dreh- und Kippmoment erhöht wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die optimale Formgebung von Verbindungselementen [Fig. 1], weiche mittels einer Lotpaste [a] auf ein metallisches Substrat [b] gelötet werden. Solche Verbindungselemente werden üblicherweise als Schraub- [c] oder Steckverbindungen ausgeführt Bei Schraubverbindungen werden diese vorwiegend mit einem Drehmoment [d], bei Steckverbindungen hingegen meist mit einem Kippmoment [e] belastet. Die Belastbarkeit hängt direkt von der Qualiät der Lötverbindung ab, also von der Haftung des Verbindungselements auf dem Substrat

[0002] Die grundsätzliche Problematik bei Lötungen von großflächigen Teilen besteht darin, dass das in der Lotpaste enthaltene Flussmittel beim Lötvorgang Gase bildet, die in nur sehr geringem Maße seitlich und dies meist explosionsartig entweichen können. Der Großteil der Gase sammelt sich in Form von Gasblasen [Fig.2, f] zwischen dem metallischen Substrat und dem Verbindungselement. Diese Gasblasen bewirken, dass die gelötete Kontaktfläche reduziert und somit naturgemäß die Haftung des auf dem metallischen Substrat gelöteten Verbindungselements verringert wird. Folglich reduziert sich wiederum die mechanische Belastbarkeit in Bezug auf das maximal anwendbare Dreh- und Kippmoment.

[0003] Eine weitere Schwierigkeit der Lötung besteht darin, dass diese Verbindungselemente eine relativ große Masse besitzen, daher der thermische Energieaufwand zum Schmelzen der Lotpaste relativ hoch ist. Wenn die Lötstelle nicht mit ausreichend thermischer Energie versorgt wird, dann entstehen sogenannte kalte Lötstellen, welche die Haftung des Verbindungselements auf dem Substrat stark verringern.

[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Haftung und somit die mechanische Belastbarkeit des gelöteten Verbindungselements dadurch zu verbessern, dass die benetzbare Oberfläche durch entsprechende Formgebung bei gleichbleibender Grundfläche vergrößert wird und/oder Verankerungen am Verbindungselement oder auf dem Substrat angebracht werden, um die mechanische Belastbarkeit zu erhöhen.

[0005] Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, die für die Lötung zu erwärmende Masse bei gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften gezielt (z.B. durch Verjüngung [Fig.3, g]) so zu verringern, dass die für die Lötung aufzuwendende thermische Energie reduziert werden kann und dennoch keine kalten Lötstellen entstehen.

[0006] Durch Anbringung von Rillen [h] und/oder Bohrungen [i] auf der Lötseite des Verbindungselements und/oder auf dem Substrat, wird erreicht, dass die Flussmittelgase gesammelt und nach außen abgeleitet werden, sich daher keine störenden Gasblasen mehr bilden können, welche die gelötete Oberfläche verringern würden.

[0007] Eine weitere Vergrößerung der lötbaren Oberfläche wird dadurch erreicht, indem an dem der Lötfläche zugeordneten Umfang des Verbindungselements vertikale Rillen [k] angebracht werden.

[0008] Beim Lötprozess steigt an den Flanken der Rillen [k],[h] und an den Wandungen der Bohrungen das geschmolzene Lötmittel hoch [l], wodurch sich die effektiv gelötete Oberfläche zusätzlich erhöht und somit die Haftung der Verbindungselemente auf dem Substrat [b] verbessert wird.

[0009] Die zusätzliche Anbringung von Verankerungen [m], die im gleichen Lötprozess von der Lotpaste [a1] benetzt werden, bewirkt, dass die mechanische Belastbarkeit weiter um ein Vielfaches erhöht wird. Diese Verankerungen [m] Können sowohl am Verbindungselement [Fig. 5] als auch am Substrat [b] angebracht werden und reichen in entsprechende Vertiefungen des Substrats [o] und/oder des Verbindungselements selbst.


Ansprüche

1. Verbindungselement (c), welches mittels einer Lotpaste (a) auf ein metallisches Substrat (b) gelötet wird, dadurch gekennzeichnet, dass es eine dem Substrat (b) zugewandte Fläche aufweist, in der eine oder mehrere Rillen (h) vorgesehen sind.
 
2. Verbindungselement (c) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Rille (h) am Außenumfang des Verbindungselements (c) mündet, so dass ein beim Löten entstehendes Flussmittelgas nach außen abgeleitet werden kann.
 
3. Verbindungselement (c) welches mittels einer Lotpaste (a) auf ein metallisches Substrat (b) gelötet wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einer dem Substrat (b) zugewandten Fläche des Verbindungselements (c) eine oder mehrere Bohrungen vorgesehen sind.
 
4. Verbindungselement (c) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Bohrung durch das Verbindungselement (c) hindurchgeht und außen mündet, so dass ein beim Löten entstehendes Flussmittelgas nach außen abgeleitet werden kann.
 
5. Verbindungselement (c) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Bohrung nicht durch das Verbindungselement (c) hindurchgeht und den Zweck hat, dass sich an deren Wandungen das geschmolzene Lötmittel anlegt.
 
6. Verbindungselement (c), welches mittels einer Lotpaste (a) auf ein metallisches Substrat (b) gelötet wird, dadurch gekennzeichnet, dass es an einer seitlichen Umfangsfläche mit Rillen (k) versehen ist, so dass das geschmolzene Lötmittel (l) an diesen hochsteigt und folglich die Haftung des Verbindungselements (c) auf dem Substrat (b) vergrößert wird.
 
7. Verbindungselement (c) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Verankerungen (m) aufweist, welche mittels der Lotpaste (a) auf das metallische Substrat (b) gelötet werden.
 
8. Verbindungselement (c) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungen (m) dazu ausgelegt sind, in Öffnungen des Substrats (b) eingesetzt zu werden, wobei die Verankerungen (m) so dimensioniert sind, dass sie im eingesetzten Zustand kürzer sind als die Dicke des Substrats (b).
 
9. Verbindungselement (c) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Kopfabschnitt, einen Fußabschnitt und einen dazwischen liegenden verjüngten Abschnitt (g) aufweist, der einen kleineren Querschnitt hat als der Kopfabschnitt und der Fußabschnitt.
 
10. Verbindungselement (c) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Gewinde oder eine Steckverbindung umfasst.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht