[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die optimale Formgebung von Verbindungselementen [Fig.
1], weiche mittels einer Lotpaste [a] auf ein metallisches Substrat [b] gelötet werden.
Solche Verbindungselemente werden üblicherweise als Schraub- [c] oder Steckverbindungen
ausgeführt Bei Schraubverbindungen werden diese vorwiegend mit einem Drehmoment [d],
bei Steckverbindungen hingegen meist mit einem Kippmoment [e] belastet. Die Belastbarkeit
hängt direkt von der Qualiät der Lötverbindung ab, also von der Haftung des Verbindungselements
auf dem Substrat
[0002] Die grundsätzliche Problematik bei Lötungen von großflächigen Teilen besteht darin,
dass das in der Lotpaste enthaltene Flussmittel beim Lötvorgang Gase bildet, die in
nur sehr geringem Maße seitlich und dies meist explosionsartig entweichen können.
Der Großteil der Gase sammelt sich in Form von Gasblasen [Fig.2, f] zwischen dem metallischen
Substrat und dem Verbindungselement. Diese Gasblasen bewirken, dass die gelötete Kontaktfläche
reduziert und somit naturgemäß die Haftung des auf dem metallischen Substrat gelöteten
Verbindungselements verringert wird. Folglich reduziert sich wiederum die mechanische
Belastbarkeit in Bezug auf das maximal anwendbare Dreh- und Kippmoment.
[0003] Eine weitere Schwierigkeit der Lötung besteht darin, dass diese Verbindungselemente
eine relativ große Masse besitzen, daher der thermische Energieaufwand zum Schmelzen
der Lotpaste relativ hoch ist. Wenn die Lötstelle nicht mit ausreichend thermischer
Energie versorgt wird, dann entstehen sogenannte kalte Lötstellen, welche die Haftung
des Verbindungselements auf dem Substrat stark verringern.
[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Haftung und somit die mechanische Belastbarkeit
des gelöteten Verbindungselements dadurch zu verbessern, dass die benetzbare Oberfläche
durch entsprechende Formgebung bei gleichbleibender Grundfläche vergrößert wird und/oder
Verankerungen am Verbindungselement oder auf dem Substrat angebracht werden, um die
mechanische Belastbarkeit zu erhöhen.
[0005] Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, die für die Lötung zu erwärmende Masse
bei gleichbleibenden mechanischen Eigenschaften gezielt (z.B. durch Verjüngung [Fig.3,
g]) so zu verringern, dass die für die Lötung aufzuwendende thermische Energie reduziert
werden kann und dennoch keine kalten Lötstellen entstehen.
[0006] Durch Anbringung von Rillen [h] und/oder Bohrungen [i] auf der Lötseite des Verbindungselements
und/oder auf dem Substrat, wird erreicht, dass die Flussmittelgase gesammelt und nach
außen abgeleitet werden, sich daher keine störenden Gasblasen mehr bilden können,
welche die gelötete Oberfläche verringern würden.
[0007] Eine weitere Vergrößerung der lötbaren Oberfläche wird dadurch erreicht, indem an
dem der Lötfläche zugeordneten Umfang des Verbindungselements vertikale Rillen [k]
angebracht werden.
[0008] Beim Lötprozess steigt an den Flanken der Rillen [k],[h] und an den Wandungen der
Bohrungen das geschmolzene Lötmittel hoch [l], wodurch sich die effektiv gelötete
Oberfläche zusätzlich erhöht und somit die Haftung der Verbindungselemente auf dem
Substrat [b] verbessert wird.
[0009] Die zusätzliche Anbringung von Verankerungen [m], die im gleichen Lötprozess von
der Lotpaste [a1] benetzt werden, bewirkt, dass die mechanische Belastbarkeit weiter
um ein Vielfaches erhöht wird. Diese Verankerungen [m] Können sowohl am Verbindungselement
[Fig. 5] als auch am Substrat [b] angebracht werden und reichen in entsprechende Vertiefungen
des Substrats [o] und/oder des Verbindungselements selbst.
1. Verbindungselement (c), welches mittels einer Lotpaste (a) auf ein metallisches Substrat
(b) gelötet wird, dadurch gekennzeichnet, dass es eine dem Substrat (b) zugewandte Fläche aufweist, in der eine oder mehrere Rillen
(h) vorgesehen sind.
2. Verbindungselement (c) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Rille (h) am Außenumfang des Verbindungselements (c) mündet, so dass
ein beim Löten entstehendes Flussmittelgas nach außen abgeleitet werden kann.
3. Verbindungselement (c) welches mittels einer Lotpaste (a) auf ein metallisches Substrat
(b) gelötet wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einer dem Substrat (b) zugewandten Fläche des Verbindungselements (c) eine oder
mehrere Bohrungen vorgesehen sind.
4. Verbindungselement (c) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Bohrung durch das Verbindungselement (c) hindurchgeht und außen mündet,
so dass ein beim Löten entstehendes Flussmittelgas nach außen abgeleitet werden kann.
5. Verbindungselement (c) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Bohrung nicht durch das Verbindungselement (c) hindurchgeht und den
Zweck hat, dass sich an deren Wandungen das geschmolzene Lötmittel anlegt.
6. Verbindungselement (c), welches mittels einer Lotpaste (a) auf ein metallisches Substrat
(b) gelötet wird, dadurch gekennzeichnet, dass es an einer seitlichen Umfangsfläche mit Rillen (k) versehen ist, so dass das geschmolzene
Lötmittel (l) an diesen hochsteigt und folglich die Haftung des Verbindungselements
(c) auf dem Substrat (b) vergrößert wird.
7. Verbindungselement (c) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Verankerungen (m) aufweist, welche mittels der Lotpaste (a) auf das metallische
Substrat (b) gelötet werden.
8. Verbindungselement (c) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungen (m) dazu ausgelegt sind, in Öffnungen des Substrats (b) eingesetzt
zu werden, wobei die Verankerungen (m) so dimensioniert sind, dass sie im eingesetzten
Zustand kürzer sind als die Dicke des Substrats (b).
9. Verbindungselement (c) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Kopfabschnitt, einen Fußabschnitt und einen dazwischen liegenden verjüngten
Abschnitt (g) aufweist, der einen kleineren Querschnitt hat als der Kopfabschnitt
und der Fußabschnitt.
10. Verbindungselement (c) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Gewinde oder eine Steckverbindung umfasst.