[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung und ein Verfahren zum Einleiten von
Prozessluft in eine Wäschetrommel eines Wäschetrockners, wobei die Wäschetrommel einen
um eine Längsachse drehbaren Trommelmantel und eine feststehende Trommelrückwand umfasst,
die Trommelrückwand wenigstens einen Einströmbereich aufweist, durch den Prozessluft
in die Wäschetrommel einströmt, und die örtliche Position des Einströmbereichs mittels
einer Steuereinrichtung veränderbar ist.
[0002] Wesentliche Leistungskennzahlen und damit Optimierungskriterien bei Geräten zur Behandlung
und zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere Wäsche, (nachfolgend allgemein Wäschetrockner
genannt) sind der spezifische Energieverbrauch und die spezifische Trocknungszeit
pro Kilogramm Beladung. Wesentlichen Einfluss auf diese Leistungskennzahlen haben
die Effizienz bei der Durchströmung der zu trocknenden Gegenstände mit Prozessluft
und die sogenannte Volumenstromrate der Prozessluft.
[0003] Unter Prozessluft ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung Luft zu verstehen, die
in einer umgebungsoffenen oder geschlossenen Prozessluftführung in Kontakt mit den
zu trocknenden Gegenständen gebracht wird. Dabei wird die Prozessluft üblicherweise
vor ihrem Eintritt in einen mit zu trocknenden Gegenständen beschickten Behandlungsraum
(Wäschetrommel) aufgeheizt, so dass die Prozessluft anschließend durch Abgabe von
Wärme gleichzeitig Feuchtigkeit von den zu trocknenden Gegenständen aufnimmt. Die
Prozessluft verlässt den Behandlungsraum feuchtigkeitsbeladen und wird anschließend
als Abluft abgeführt oder - was energetisch wesentlich günstiger und deshalb vorherrschend
ist - in einem geschlossenen Prozessluftkreislauf durch anschließenden Wärmeentzug
abgekühlt. Bei dieser Abkühlung scheidet die Prozessluft zuvor aufgenommene Feuchtigkeit
als Kondensat wieder ab. Anschließend wird die Prozessluft (vorzugsweise unter Verwendung
der ihr zuvor entzogenen Wärme beispielsweise mittels eines Wärmepumpensystems) wieder
erwärmt bzw. aufgeheizt und dem Behandlungsraum erneut zugeführt. Die Prozessluftströmung
wird üblicherweise mithilfe eines Gebläses oder Lüfterrades erzeugt.
[0004] Ein Teil des dabei zu überwindenden Strömungswiderstandes für die Prozessluft ist
durch die Strömungswiderstände in der Prozessluftführung bzw. die in dem Behandlungsraum
enthaltenen Gegenstände bestimmt. Der Luftwiderstand zu trocknender Wäsche hängt von
verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise der Wäscheart, der Wäschemenge (Beladungszustand)
und ihrem Feuchtegehalt und kann sich deshalb während des Trocknungsprozesses (mit
zunehmendem Trocknungsgrad) verändern.
[0005] Die vorstehend erläuterten Wäschetrocknerkonzepte sind z.B. aus der
EP 2 157 230 A1 bekannt, die ein fertigungstechnisch optimiertes Plattformsystem von Trocknern beschreibt,
die je nach Bedarf verschiedene Prozessluftmanagementkonzepte realisieren.
[0006] Aus der
DE 40 32 079 A1 ist ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche in einem programmgesteuerten Trommeltrockner
bekannt, dessen reversierbar betreibbare Wäschetrommel in Abhängigkeit der jeweiligen
Trocknungsphase unterschiedlich lange in der Hauptdrehrichtung bzw. der Gegendrehrichtung
betrieben wird.
[0007] Aus der
US 3,309,783 ist ein Wäschetrockner bekannt, der es dem Nutzer ermöglicht, je nach Beladungssituation
manuell einen unidirektionalen oder zyklisch reversierenden Antrieb der Wäschetrommel
einzustellen.
[0008] Die
EP 2 423 375 A1 offenbart einen Wäschetrockner, der hinsichtlich der Wäschetrommelstruktur und seiner
Wartungsfreundlichkeit optimiert ist, indem eine Rückwand des Trocknergehäuses eine
sich nach außen erstreckende beckenförmige Vertiefung aufweist, die zusammen mit einer
kreisförmigen, schalenartigen Abdeckung eine rückwärtige, leicht zu Wartungszwecken
entfernbare Prozessluftführung bildet.
[0009] Eine Anordnung und ein Verfahren der eingangs genannten Art gehen aus der
US 2012/0011738 A1 hervor, die einen mit zu trocknenden Gegenständen beschickbaren Behandlungsraum (Wäschetrommel)
mit einem Einströmbereich für die Prozessluft beschreibt, der strömungstechnisch mit
der Wäschetrommel verbunden ist. Der Einströmbereich weist einen adjustierbaren Strömungsverminderer
auf, der so ausgebildet ist, dass er den effektiven, also aktiv luftführenden Bereich
des Einströmbereichs variieren kann. Dazu kann eine Irisblende oder eine plane Blende
vorgesehen sein, die in der Trommelrückwand ausgebildete Perforationen teilweise oder
abschnittsweise abdeckt.
[0010] Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, bei einem Wäschetrockner,
der nach dem Konzept mit feststehender Trommelrückwand und um seine Längsachse rotierendem
Trommelmantel aufgebaut ist, die Prozessluftführung und damit die Leistungsfähigkeit
bzw. Effizienz des Wäschetrockners weiter zu optimieren.
[0011] Diese Aufgabe wird hinsichtlich einer Anordnung und hinsichtlich eines Verfahrens
mit einem Verfahren mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Patentanspruchs.
Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Patentansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren, wobei einzelne Aspekte und Merkmale
einzeln und in Verbindung miteinander anwendbar sind.
[0012] Demgemäß ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß eine
alternierende Umkehr der Drehrichtung des Trommelmantels vorgesehen, wobei die Steuereinrichtung
die Position des luftführenden Einströmbereichs in Abhängigkeit von der alternierenden
Umkehr der Drehrichtung des Trommelmantels ändert. Der Einströmbereich kann dabei
auch von mehreren Einström-Teilbereichen gebildet sein.
[0013] Auch wenn die Erfindung im Folgenden mit besonderem Bezug auf einen Wäschetrockner
beschrieben wird, bleibt sie allgemein auf eine Anordnung und ein Verfahren zum Einleiten
von Prozessluft in einen mit zu trocknenden Gegenständen beschickbaren Behandlungsraum
eines Trockners gerichtet.
[0014] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Position des gerade
aktiv luftführenden Einströmbereichs in Abhängigkeit von der Umkehr der Drehrichtung
(Reversierbetrieb) des Trommelmantels geändert wird. Eine Änderung (Umkehr) der Trommeldrehrichtung
während des Trocknungsprozesses hat sich nämlich in vielen Fällen sowohl hinsichtlich
des Energie- und Zeitbedarfs als auch für die Schonung der zu trocknenden Gegenstände
als sehr vorteilhaft erwiesen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht hier einen wesentlichen
weiteren energetischen Optimierungsschritt, indem die Prozesslufteinleitung an die
Trommeldrehrichtung angepasst gesteuert wird. Damit ist die Durchströmung der Wäsche
in der Wäschetrommel weiter optimiert. Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt,
dass bestimmte Positionen in der Trommelrückwand für das Einströmen der Prozessluft
besonders vorteilhaft sind und mit der Erfindung gelingt es, diese vorteilhafte Positionierung
in Bezug auf den Wäschetrommelboden (feststehende Rückwand) in allen Betriebssituationen,
also in Anpassung an die aktuelle Trommeldrehrichtung, zu gewährleisten. Durch die
variable Prozesslufteinströmung ist sichergestellt, dass die Wäsche auch im Reversierbetrieb
optimal angeströmt und somit durch optimierten Kontakt mit der Prozessluft besonders
gut entfeuchtet wird.
[0015] Aus Versuchen hat sich überraschenderweise ergeben, dass das auf die Seite bzw. in
das Volumen der Wäschetrommel, vor der bzw. in dem sich die Wäsche bei Rotation der
Trommel im freien Fall befindet, gerichtete Einströmen von Prozessluft verfahrenstechnisch
besonders günstig ist. Demgemäß ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
die Position des luftführenden Einströmbereichs jeweils so gewählt, dass er sich zumindest
überwiegend in dem Teil der Trommelrückwand befindet, vor dem die Wäsche schwerkraftbedingt
herabfällt.
[0016] Ausgehend von konventionellen Trommelkonzepten, insbesondere mit rotierender Trommelrückwand,
hätte es naheliegen können, die Lufteinlässe für die einströmende Prozessluft so anzuordnen,
dass etwa 80 % (Hauptprozessluftstrom) der Prozessluft im oberen Bereich, d.h. oberhalb
der Längsachse einer horizontal orientierten Wäschetrommel, einströmen. Es hat sich
aber überraschenderweise gezeigt, dass eine optimierte Anordnung bzw. Verteilung von
Prozesslufteinströmöffnungen im unteren Bereich der Wäschetrommel einen besonders
positiven Einfluss auf das Betriebsverhalten und die Trocknungseffizienz hat. Demgemäß
ist nach einer vorteilhaften Fortbildung der Erfindung vorgesehen, dass sich die Position
des luftführenden Einströmbereichs insgesamt überwiegend unterhalb der Längsachse
des Trommelmantels befindet.
[0017] Um insbesondere bei sehr hohem Beladungsgrad der Wäschetrommel ausgezeichnete und
schnelle Trocknungsergebnisse zu erzielen, ist nach einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass sich oberhalb der Längsachse des Trommelmantels zumindest
ein weiterer (Teil-)Einströmbereich befindet. Dieser weitere Einströmbereich kann
so gestaltet sein, dass er bedarfsweise (bei niedrigem Beladungsgrad) von der Steuerung
z.B. mittels einer geeigneten Klappe oder Blende vollständig geschlossen ist.
[0018] Nach einer weiteren bevorzugten Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
wirksame, d.h. aktiv luftführende Gesamtquerschnitt des Einströmbereichs veränderbar
ist. Der Trocknungsprozess kann dadurch weiter beschleunigt werden, dass zu Beginn
des Trocknungsprozesses die Aufwärmphase für die Prozessluft verkürzt wird, indem
durch Verminderung des Gesamtquerschnitts der Prozessluftstrom gedrosselt wird.
[0019] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Regelung des Gesamtquerschnitts
derart, dass der Volumenstrom der durch die Wäschetrommel strömenden Prozessluft annähernd
konstant bleibt. Dies ermöglicht eine besonders gleichmäßige und materialschonende
Trocknung.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Einleiten von Prozessluft in eine
Wäschetrommel eines Wäschetrockners, dessen Wäschetrommel einen um eine Längsachse
drehbaren Trommelmantel und eine feststehende Trommelrückwand umfasst, wobei die Position
mindestens eines Einströmungsbereichs in der Trommelrückwand, durch den Prozessluft
in die Wäschetrommel strömt, veränderbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass die Wäschetrommel
durch alternierende Umkehr der Drehrichtung des Trommelmantels im Reversierbetrieb
betrieben und dass die Position des Einströmbereichs in Abhängigkeit von der alternierenden
Umkehr der Drehrichtung des Trommelmantels angepasst wird.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten und beschriebenen Merkmale sowohl
jeweils für sich genommen als auch in unterschiedlichster Kombination miteinander
Aspekte der Erfindung darstellen können. Es zeigen in der beigefügten Zeichnung:
Fig. 1 schematisch eine Längsschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels der hierin
neu beschriebenen Anordnung anhand eines Haushaltsgeräts mit feststehender Trommelrückwand,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Figur 1,
Fig. 3 und
Fig. 4 in Darstellung eines Schnitts entlang der Linie II-II in Figur 1 jeweils Betriebszustände
des Ausführungsbeispiels nach Figur 1,
Fig. 5 und
Fig. 6 eine alternative Ausgestaltung der hierin neu beschriebenen Anordnung sowie
Fig. 7 schematisch ein Ablaufbeispiel des hierin neu beschriebenen Verfahrens.
[0022] In den Figuren sind funktionsgleiche oder einander entsprechende Bauteile jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0023] Die Figuren 1 und 2 zeigen in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines
nachfolgend allgemein als Wäschetrockner 1 bezeichneten Geräts zum Trocknen von Gegenständen.
Das Gerät hat ein Gehäuse 2, in dem in an sich bekannter und eingangs beschriebener
Weise eine Wäschetrommel 3 mit einem Trommelmantel 4 gelagert ist, der um eine in
diesem Ausführungsbeispiel horizontal orientierte Längsachse 5 drehbar ist. Das Gehäuse
2 hat eine Vorderseite 6 und eine Rückseite 7. In der Vorderseite 6 ist eine Beschickungsöffnung
8 vorgesehen, die durch eine Beschickungstür 9 verschließbar ist und durch die nicht
näher dargestellte zu trocknende Gegenstände (z.B. Wäsche) in einen vom Inneren der
Wäschetrommel 3 gebildeten Behandlungsraum 10 einbringbar sind. Im Behandlungsraum
10 sind Mitnehmer 11 vorgesehen, die die zu trocknende Wäsche entgegen der Schwerkraft
so weit anheben, bis die Wäsche schwerkraftbedingt wieder in tiefere Bereiche der
Wäschetrommel zurückfällt.
[0024] In geschlossenem Zustand ist die Beschickungstür 9 über eine Ringdichtung 12 gegenüber
dem Trommelmantel 4 abgedichtet. An der Rückseite 7 ist eine schematisch dargestellte
Luftführung 14 für in den Behandlungsraum 10 einströmende, durch Pfeile symbolisierte
Prozessluft 15 vorgesehen. Die Prozessluft 15 wird durch ein Gebläse 16 gefördert,
das von einem Antriebsmotor 18 angetrieben ist. Die Prozessluft strömt wie eingangs
erläutert in einem geschlossenen Prozessluftkreislauf und wird vor Eintritt in den
Behandlungsraum 10 durch eine nicht näher dargestellte Heizung erhitzt. Über eine
Antriebswelle mit einer Riemenscheibe 20 treibt der Motor 18 einen Riemen 22 an, der
den Trommelmantel 4 außenseitig teilweise umschlingt und dadurch die Wäschetrommel
3 bzw. den Trommelmantel 4 in Rotation um die Achse 5 versetzt. Der Trommelmantel
4 ist über eine rückwärtige Ringdichtung 27 gegenüber einer Trommelrückwand 30 bzw.
der Luftführung 14 abgedichtet.
[0025] Wie die Figuren 1 und 2 in Zusammenschau verdeutlichen, dient die Luftführung 14
zum Führen und Einleiten der Prozessluft 15 durch den rückwärtigen Bereich der Wäschetrommel,
nämlich durch die feststehend angeordnete Trommelrückwand 30. An der Trommelrückwand
sind Steuerelemente 31 einer Steuereinrichtung 33 vorgesehen. Die Steuerelemente können
beispielsweise von Schiebern 31 oder Abdeckblenden 32 gebildet sein. In Teilbereichen
der Trommelrückwand sind Durchströmöffnungen oder Perforationen 35, 36, 37 eingebracht,
die wie noch näher erläutert von der Steuerung 33 freigegeben oder verschlossen werden
können. Die dazu verwendeten Steuerelemente können so ausgebildet sein, wie z.B. in
der
US 2012/0011738 A1 beschrieben und dienen in an sich bekannter Weise zum bedarfsweisen Freigeben bzw.
Verschließen luftführender Einströmbereiche, die durch Bohrungen, Schlitze und dgl.
oder wie im Ausführungsbeispiel durch Perforationen gebildet sein können. In der in
Figur 1 und 2 dargestellten Situation sind (noch) alle Perforationen 35, 36, 37 unabgedeckt,
so dass alle so gebildeten Einströmbereiche 40, 41, 42 von der Prozessluft 15 durchströmbar
sind. Die Einströmbereiche 41, 42 befinden sich dabei unterhalb der Längsachse 5,
während der Einströmbereich 40 oberhalb der Längsachse 5 angeordnet ist.
[0026] Wie die Figuren 3 und 4 verdeutlichen, kann der Antriebsmotor 18 (Figur 1) links-
oder rechtsdrehend betrieben werden. Dies ermöglicht eine bedarfsweise alternierende
Umkehr der Drehrichtung 45 des Trommelmantels 4. Dazu ist schematisch der jeweilige
Betriebszustand mit Blick in Richtung auf die Trommelrückwand 30 dargestellt. Wie
der Pfeil 50 in Figur 3 symbolisiert, ist in diesem Betriebszustand der Trommelmantel
4 rechtsdrehend durch den Motor 18 angetrieben. Das Gebläse 16 fördert durch die Luftführung
14 Prozessluft zu den in der Trommelrückwand 30 ausgebildeten Perforationen 35, 36,
37. Das Steuerelement 31 ist in dieser Situation durch die Steuereinrichtung 33 von
seiner Ursprungsstellung "6-Uhr-Position" P6 (Figur 2) in eine "7-Uhr-Position" P7
(Figur 3) bewegt worden und überdeckt damit nun einen großen Teil der Perforationen
36. Damit ist der Prozessluft einleitende Einströmbereich 41 in seiner Größe und Position
51 relativ zu dem Behandlungsraum 10 verändert bzw. repositioniert. Gleichzeitig ist
der Einströmbereich 42 durch Freigabe weiterer Perforationen 37 zu einer größeren
aktiv luftdurchlässigen Fläche erweitert, d.h. der Einströmbereich 42 ist in seiner
Größe und damit in seinem Flächenschwerpunkt und somit in seiner Position 52 relativ
zur Trommelrückwand 30 bzw. der Wäschetrommel 3 verändert bzw. repositioniert. Der
obere Einströmbereich 40 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht von einem Steuerelement
beaufschlagt bzw. in seiner Position 53 unverändert. Bei der dargestellten Drehrichtung
50 wird die Wäsche durch die Mitnehmer 11 (Figur 1) auf ein Niveau zwischen "11-Uhr-Position"
P11 und "12-Uhr-Position" P12 angehoben und fällt dann überwiegend vor dem rechten
Bereich bzw. der rechten Hälfte 58 der Trommelrückwand 30 schwerkraftbedingt herab.
Bei dieser herabfallenden Bewegung gelangt die nicht dargestellte Wäsche mit einem
erheblichen Anteil der Prozessluft in Kontakt, die aus dem aktiv luftführenden, repositionierten
Einströmbereich 42 in die Wäschetrommel 3 strömt.
[0027] Figur 4 zeigt den Betrieb des Wäschetrockners 1 mit gegenüber der in Figur 3 dargestellten
Situation entgegengesetzter Drehrichtung 60 des Trommelmantels 4 (sogenannter Reversierbetrieb
61). In dieser Betriebssituation ist das Steuerelement 31 von der Steuereinrichtung
33 gegenüber Figur 3 entgegen dem Uhrzeigersinn in den rechten Bereich 58 der Trommelrückwand
30 in die "5-Uhr-Position" P5 verschwenkt. Dadurch ist nun ein großer Anteil der Perforationen
36 zum Durchtritt der Prozessluft freigegeben, während entsprechend der Anteil der
Perforationen 37 zum Durchtritt der Prozessluft vermindert ist. Demgemäß sind die
aktiv luftführenden Einströmbereiche 41, 42 gegenüber der Situation in Figur 3 deutlich
vergrößert bzw. vermindert und in ihrer resultierenden wirksamen Position (Flächenschwerpunkt)
in die Positionen 62 und 63 gebracht. Im Betriebszustand nach Figur 4 fällt die durch
die Mitnehmer 11 zunächst angehobene, nicht dargestellte Wäsche schwerkraftbedingt
im Wesentlichen vor der linken Hälfte 65 der Trommelrückwand 30 bzw. im linken Volumenteil
der Wäschetrommel 3 nach unten und durchschwebt damit einen Bereich des Behandlungsraums
10 (Figur 1), der von einem großen Anteil der Prozessluft 15 durch den aktiv luftführenden
Einströmbereich 41 mit Prozessluft beaufschlagt ist. Damit ergibt sich also je nach
Drehrichtung 50, 60 des Trommelmantels eine unterschiedliche Position der örtlich
veränderbaren aktiv luftführenden Einströmbereiche 41,42.
[0028] Die Figuren 5 und 6 zeigen in im Wesentlichen der Situation in den Figuren 3 und
4 entsprechenden Betriebssituationen die Freigabe (luftführend) bzw. den vollständigen
Verschluss (nicht luftführend) der vorbeschriebenen Perforationen 36, 37 und damit
die örtliche Veränderbarkeit der Einströmbereiche 41, 42. Im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen
nach den Figuren 3 und 4 ist nach Figur 5 bei Drehrichtung 50 des Trommelmantels 4
im Uhrzeigersinn der Einströmbereich 42 zum ausschließlich luftführenden Einströmbereich
verändert, während alle übrigen zuvor beschriebenen potentiellen Einströmmöglichkeiten
(Perforationen 35, 36) durch die Steuereinrichtung 33 und entsprechende nur angedeutete
Steuerelemente, nämlich die Blende 31 und die Blende 32 zur vollständigen Abdeckung
der Perforationen 35, vollständig verschlossen sind.
[0029] Figur 6 zeigt bei Drehrichtung 60 entgegen dem Uhrzeigersinn die Situation dergestalt,
dass der aktiv luftführende Einströmbereich allein in den Einströmbereich 41 gelegt
bzw. positioniert ist, während die übrigen Perforationen 35, 37 (Figuren 3 und 4)
vollständig verschlossen sind. Damit ist in dieser Situation nur ein einziger aktiv
luftführender Einströmbereich gebildet.
[0030] Diese Vorgänge sind im Ablauf zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
Figur 7 schematisch dargestellt. Aus einer permanenten oder sporadischen Überwachung
100 der Drehrichtung 45 der Wäschetrommel wird in einem Auswertungsschritt 110 festgestellt,
ob der Trommelmantel 4 um seine Längsachse 5 im Uhrzeigersinn in Drehrichtung 50 oder
entgegen dem Uhrzeigersinn in Drehrichtung 60 betrieben wird. Davon abhängig stellt
die Steuereinrichtung 33 z.B. die Blenden 31, 32 bei Drehrichtung 50 so, dass die
Perforationen 36 geschlossen und die Perforationen 37 geöffnet sind. Entsprechend
stellt die Steuereinrichtung 33 in dem Fall des Betriebs entgegen dem Uhrzeigersinn
in Drehrichtung 60 sicher, dass die Perforationen 37 geschlossen und die Perforationen
36 geöffnet sind (vergleiche Figuren 5 und 6). Als mögliche Antriebe für die Blenden
31, 32 können elektrische Motoren, Stellmotoren oder Aktoren (z.B. sog. Thermoaktoren)
verwendet werden, um bewegbare Scheiben, Elemente mit einem oder mehreren Luftdurchlässen,
Lamellen oder verschiebbare Blenden zu bewegen.
[0031] Mit der Erfindung ist eine weiter optimierte Ausnutzung des Prozessluftvolumenstroms
auch beim Reversierbetrieb möglich. Daraus resultieren vorteilhafterweise verkürzte
Trocknungszeiten in Programmen, die mit reversierter Trommeldrehrichtung arbeiten,
ein verminderter Energieverbrauch und eine sehr gleichmäßige Trocknung, was insgesamt
zu einer erhöhten Energie- und Zeiteffizienz führt. Dabei können die Blenden zusätzlich
auch so eingestellt und geregelt werden, dass in Ausgleich sich ändernder Betriebsparameter
(beispielsweise Feuchtegrad der Wäsche) stets ein annähernd konstanter Prozessluftvolumenstrom
sichergestellt ist.
Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Wäschetrockner
- 2
- Gehäuse
- 3
- Wäschetrommel
- 4
- Trommelmantel
- 5
- Achse
- 6
- Vorderseite
- 7
- Rückseite
- 8
- Beschicku ngsöffnung
- 9
- Beschickungstür
- 10
- Behandlungsraum
- 11
- Mitnehmer
- 12
- Ringdichtung
- 14
- Luftführung
- 15
- Prozessluft
- 16
- Gebläse
- 18
- Antriebsmotor
- 20
- Riemenscheibe
- 22
- Riemen
- 27
- Ringdichtung
- 30
- Trommelrückwand
- 31, 32
- Steuerelemente
- 33
- Steuereinheit
- 35, 36, 37
- Perforationen
- 40, 41, 42
- Einströmbereiche
- 45
- Drehrichtung
- 50
- Drehrichtung
- 51, 52, 53
- Positionen
- 58
- rechte Hälfte
- 60
- Drehrichtung
- 61
- Reversierbetrieb
- 62, 63
- Positionen
- 65
- linke Hälfte
- 100
- Überwachung
- 110
- Auswertungsschritt
- P5
- "5-Uhr-Position"
- P6
- "6-Uhr-Position"
- P7
- "7-Uhr-Position"
- P11
- "11-Uhr-Position"
- P12
- "12-Uhr-Position"
1. Anordnung zum Einleiten von Prozessluft (15) in eine Wäschetrommel (3) eines Wäschetrockners
(1),
- wobei die Wäschetrommel (3) einen um eine Längsachse (5) drehbaren Trommelmantel
(4) und eine feststehende Trommelrückwand (30) umfasst,
- wobei die Trommelrückwand (30) wenigstens einen Einströmbereich (40, 41, 42) aufweist,
durch den Prozessluft (15) in die Wäschetrommel (3) einströmt,
- wobei die örtliche Position (51, 52, 53) des luftführenden Einströmbereichs (41,
42) mittels einer Steuereinrichtung (33) veränderbar ist,
gekennzeichnet durch
- eine alternierende Umkehr der Drehrichtung (50, 60) des Trommelmantels (4),
- wobei die Steuereinrichtung (33) die Position (51, 52, 53) des luftführenden Einströmbereichs
(40, 41, 42) in Abhängigkeit von der alternierenden Umkehr der Drehrichtung (50, 60)
des Trommelmantels (4) ändert.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position (51, 52, 53) des Einströmbereichs des Einströmbereichs (41, 42) jeweils
so gewählt ist, dass er sich zumindest überwiegend in dem Teil der Trommelrückwand
(30) befindet, vor dem die Wäsche schwerkraftbedingt herabfällt.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Position (51, 52, 53) des Einströmbereichs (41 42) überwiegend unterhalb
der Längsachse (5) des Trommelmantels (4) befindet.
4. Anordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich oberhalb der Längsachse (5) des Trommelmantels (4) zumindest ein weiterer Einströmbereich
(42) befindet.
5. Anordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der aktiv luftführende Gesamtquerschnitt des Einströmbereichs (40, 41, 42) veränderbar
ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
eine Regelung des Gesamtquerschnitts derart, dass der Volumenstrom der durch die Wäschetrommel (3) strömenden Prozessluft (15) annähernd konstant bleibt.
7. Verfahren zum Einleiten von Prozessluft (15) in eine Wäschetrommel (3) eines Wäschetrockners
(1), dessen Wäschetrommel (3) einen um eine Längsachse (5) drehbaren Trommelmantel
(4) und eine feststehende Trommelrückwand (30) umfasst,
- wobei die Position mindestens eines Einströmungsbereichs (40, 41, 42) in der Trommelrückwand
(30), durch den Prozessluft (15) in die Wäschetrommel (3) strömt, veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Wäschetrommel (3) durch alternierende Umkehr der Drehrichtung (45) des Trommelmantels
(4) im Reversierbetrieb (60) betrieben wird und
- dass die Position des Einströmbereichs (41, 42) in Abhängigkeit von der alternierenden
Umkehr der Drehrichtung (50, 60) des Trommelmantels (4) angepasst wird.