[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Gitterträgers,
welcher aus zwei Untergurtdrähten und einem Obergurtdraht, sowie aus je einem zwischen
dem Obergurtdraht und jedem der beiden Untergurtdrähte zickzackförmig hin- und herverlaufenden
Diagonalgurtdraht zusammengeschweißt ist; hierbei liegen die Untergurte und der Obergurt
im Querschnitt des Gitterträgers an den Ecken eines gleichschenkeligen Dreiecks, an
dessen Spitze sich der Obergurt befindet; bei diesem Verfahren werden alle fünf Gurtdrähte
ausgehend von einer Mehrzahl von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen einer Vorschubeinrichtung
und von dort in der Produktionsrichtung parallel einer Schweiß- und Biegemaschine
zugeführt, in welcher zuerst die Diagonalgurtdrähte in die erwünschte Zickzackform
gebogen werden mittels dreier quer zur Produktionsrichtung angeordneter Biegedorne;
von diesen befinden sich zwei Biegedorne ständig auf dem Höhenniveau des zugeführten
Diagonalgurtdrahtes in Abstand voneinander; der dritte Biegedorn befindet sich zwischen
den beiden anderen Biegedornen und ist aus einer Ausgangslage entlang des Diagonalgurtes
quer zu diesem auf- und abbewegbar und bewirkt somit aktiv das Biegen mit einer einstellbaren
oberen Umkehrhöhe; die Vorschubeinrichtung für den Obergurtdraht ist höhenverstellbar,
um Gitterträger mit verschiedenen Höhen und gleichschenkeliger Zickzackform der Diagonalgurte
herstellen zu können; sodann werden die Abwinkelungen der Zacken der Diagonalgurtdrähte
jeweils mit dem Obergurtdraht bzw. dem zugehörigen Untergurtdraht unter getaktetem
Vorschieben aller Gurtdrähte getaktet verschweißt.
[0002] Bei diesem Verfahren, wie es z.B. aus der
WO-A-2013 000551 bekannt ist, besteht der Nachteil, daß jede Änderung des Produktionsprogrammes einen
zeitraubenden Umbau der Anlage erfordert. Eine für alle Drähte gemeinsame Schere ist
nur am Ende der Produktionsanlage vorhanden. Muß auch nur einer der Drähte gegen einen
anderen, für den Auftrag passenden Draht getauscht oder die Geometrie des Gitterträgers
geändert werden, müssen nach Aussetzen des Biegens und Schweißens alle Drähte durch
die ganze Anlage zu den Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen zurückgefahren werden,
bevor der neue Auftrag abgearbeitet werden kann. Außerdem können mit denselben Biegewerkzeügen
nur Gitterträger mit einer gleichschenkeligen Zickzackform der Diagonalgurte hergestellt
werden und ist eine andere Zackenform der Diagonaldrähte nicht ohne zeitraubenden
Austausch der Biegewerkzeuge möglich. Dies fällt ins Gewicht bei der gelegentlichen
Bestellung sogenannter Schubgitterträger, deren Diagonalgurte Zacken mit verschieden
langen und verschieden geneigten Schenkeln haben. Die Diagonalgurte der Schubgitterträger
haben insbesondere Zacken mit einem aufrechten kurzen Schenkel, der senkrecht zur
Trägerrichtung verläuft, und mit einem diesbezüglich abgewinkelten längeren, flacher
geneigten Schenkel; dabei schließt an die untere Abwinkelung jedes der beiden Schenkel
seitlich ein in der Trägerrichtung verlaufender Abschnitt an. Die obere Abwinkelung
der beiden verschieden langen und verschieden geneigten Schenkel ist mit dem Obergurt
verschweißt, die an den Untergurten anliegenden, in der Trägerrichtung verlaufenden
Abschnitte sind jeweils über ein oder zwei Schweißstellen mit den Untergurten verschweißt.
[0003] Die Nachteile sind schwerwiegend, da der Kunde häufig nur eine begrenzte Anzahl von
jeder Trägertype, sei es von verschieden hohen oder breiten Gitterträgern oder solchen
mit verschieden dicken Gurten oder mit verschiedenen Zickzackformen der Diagonalgurte
bestellt. Der zeitraubende Umbau der Schweiß- und Biegemaschine verteuert die Bestellungen
erheblich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren für Gitterträger
aller Art ohne zeitraubenden Umbau der Schweiß- und Biegemaschine bereitzustellen.
Ebenso soll auch eine dies ermöglichende Anlage bereitgestellt werden.
[0005] Die Erfindung besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten Art darin, daß für
jeden der Gurtdrähte eine Mehrzahl von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen für
Drähte jeweils gleicher oder verschiedener Dicke, Qualität und/oder Oberfläche bereitsteht
und der Draht, welcher durch einen anderen, jeweils passenden Draht ersetzt werden
soll, mittels einer für jeden Draht gesondert eingangsseitig vorhandenen Schere abgeschnitten
und mittels seiner Drahteinfädel- und -wechseleinrichtung zurückgezogen wird, worauf
der neue, passende Draht mittels seiner Drahteinfädel- und -wechseleinrichtung in
der Produktionsrichtung zu seiner Vorschubeinrichtung bewegt wird.
[0006] Unabhängig von, aber vorzugsweise zusätzlich zu diesem Verfahren können die Zacken
der Diagonalgurtdrähte wie folgt in wie immer erwünschte Formen gebogen werden: Zwecks
Biegens der einzelnen Zacken des Diagonalgurtdrahtes wird der auf- und abbewegbare
Biegedorn entlang einer etwa kreisförmigen Bahn, die in einer durch den jeweiligen
Diagonalgurtdraht verlaufenden vertikalen Ebene liegt, und zusätzlich entlang des
Radius der Kreisbahn bewegt, so daß die Zacken der Diagonalgurtdrähte wahlweise gleichschenkelig
oder mit verschieden langen und verschieden geneigten Schenkeln ausgebildet werden
und auch Schubträger ohne Umbau der Vorrichtung hergestellt werden können.
[0007] Die etwa kreisförmige Bahn hat ihren Mittelpunkt vorzugsweise in der Achse des zweiten,
ständig am Höhenniveau des zugeführten Diagonalgurtdrahtes verbleibenden Biegedorns.
[0008] Von den beiden ständig am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes verbleibenden
Biegedornen steht vorzugsweise der in der Produktionsrichtung zweite fest, während
der erste am bewegten Diagonaldraht festklemmt und mit diesem bis zur gewünschten
Biegestelle mitläuft, worauf das Biegen der Zacke durch den auf- und abbewegbaren
dritten Biegedorn einsetzt.
[0009] Die erfindungsgemäße Anlage zum Herstellen eines eingangs beschriebenen Gitterträgers
geht aus von einer Anlage, wobei alle fünf Gurtdrähte ausgehend von einer Mehrzahl
von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen einer, im Fall des Obergurtdrahtes höhenverstellbaren,
Vorschubeinrichtung und von dort parallel einer Schweiß- und Biegemaschine zuführbar
sind, in welcher zuerst für das Biegen der beiden Diagonalgurtdrähte eine Biegeeinrichtung
vorgesehen ist mit drei quer zur Produktionsrichtung angeordneten Biegedornen; davon
befinden sich zwei Biegedorne ständig auf dem Höhenniveau des Diagonalgurtdrahtes
in Abstand voneinander; der dritte Biegedorn befindet sich in einer Lage zwischen
den beiden anderen Biegedornen und ist aus einer Ausgangslage entlang des Diagonaldrahtes
aufund abbewegbar und bewirkt somit das Biegen aktiv mit einer einstellbaren oberen
Umkehrhöhe; ebenso ist die Vorschubeinrichtung für den Obergurtdraht höhenverstellbar,
so daß die Diagonalgurtdrähte wahlweise mit verschieden hohen gleichschenkeligen Zacken
zum Herstellen eines Gitterträgers mit verschiedenen Höhen formbar sind; danach sind
an der Schweiß- und Biegemaschine Schweißeinrichtungen zum Verschweißen des Obergurtdrahtes
mit den oberen Abwinkelungen der Zacken der Diagonalgurtdrähte sowie zum Verschweißen
der Untergurtdrähte mit den unteren Abwinkelungen der Zacken der Diagonalgurtdrähte
und eine am Obergurtdraht angreifende Greif- und Transporteinrichtung angeordnet.
[0010] Die Erfindung ist bei einer derartigen Anlage gekennzeichnet durch eine für jeden
der Gurtdrähte vorhandene, bereitstehende Mehrzahl von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen
für Drähte gleicher oder verschiedener Dicke, Qualität und/ oder Oberfläche, welche
Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen jeweils in die Richtung des in der Vorschubeinrichtung
befindlichen Drahtes bringbar und in ihrer Laufrichtung umkehrbar sind, sowie durch
eine für jeden der Gurtdrähte eingangsseitig vorhandene Schere, die unabhängig oder
gemeinsam mit den anderen Scheren betätigbar ist, wobei die Schere für den Obergurtdraht
gemeinsam mit dessen Vorschubeinrichtung höhenverstellbar ist.
[0011] Vorzugsweise ist zwecks Biegens der einzelnen Zacken der auf- und abwärts bewegbare
Biegedorn entlang einer etwa kreisförmigen Bahn, die in einer durch den jeweiligen
Diagonaldraht verlaufenden vertikalen Ebene liegt, und zusätzlich entlang des Radius
der Kreisbahn bewegbar, so daß die Zacken der Diagonalgurte wahlweise gleichschenkelig
oder mit verschieden langen und verschieden geneigten Schenkeln ausgebildet werden
können.
[0012] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der auf- und abschwenkbare Biegedorn
an einem Ende eines Schwenkarmes befestigt; am anderen Ende des Schwenkarmes greift
eine Rolle an, deren Welle an ihren beiden Enden je am Ende zweier paralleler Lenker
gelagert ist; am anderen Ende eines der beiden parallelen Lenker greift eine drehantreibbare
Welle an, welche achsgleich ist mit der Achse des in der Produktionsrichtung zweiten,
am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes verbleibenden Biegedorns; durch Drehen
der Welle können die Lenker und die die Rolle tragende Welle sowie der den auf- und
abbewegbaren Biegedorn tragende Schwenkarm entlang einer etwa kreisförmigen Bahn geschwenkt
werden, die in einer durch den jeweiligen Diagonaldraht verlaufenden vertikalen Ebene
liegt; das in derselben Achse liegende Ende des anderen der beiden Lenker sitzt entkoppelt
auf einer weiteren drehantreibbaren Welle, die ebenso achsgleich ist mit der Achse
des in der Produktionsrichtung zweiten, am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes
verbleibenden Biegedorns und ein Zahnrad antreibt, welches mit einem auf der Welle
der Rolle sitzenden Zahnrad kämmt und diese Welle mitsamt der Rolle dreht, wodurch
die am auf- und abbewegbaren Biegedorn wirksame Länge des Schwenkarmes verstellbar
ist; dadurch kann der auf- und abbewegbare Biegedorn zusätzlich zur etwa kreisförmigen
Bahn entlang deren Radius bewegt werden.
[0013] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
einer Anlage zum kontinuierlichen Herstellen eines Gitterträgers näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die Anlage insgesamt schematisch in einer Seitenansicht,
Fig. 2 dieselbe Anlage in Draufsicht bzw. zeigen die Fig. 3-5 das Prinzip des Biegemechanismus
der Anlage für die Diagonalgurtdrähte des Gitterträgers jeweils perspektivisch bzw.
in Draufsicht bzw. Seitenansicht, Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des Biegemechanismus,
jedoch von der in Fig. 3 gegenüberliegenden Seite her gesehen und die Fig. 7, 7A eine
Ausgangs- (Fig. 7) bzw. Endstellung (Fig. 7A) des Biegemechanismus beim Biegen eines
ungleichschenkeligen Zackens des Diagonalgurtdrahtes, die Fig. 8, 8A eine Ausgangs-
(Fig. 8) bzw. Endstellung (Fig. 8A) des Biegemechanismus beim Biegen eines gleichschenkeligen
Zackens des Diagonalgurtdrahtes.
[0014] In den Fig. 1 und 2 sind Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen für jeden der fünf
Gurtdrähte des Gitterträgers mit 4 bezeichnet, nämlich für zwei Untergurtdrähte 1,
1', einen Obergurtdraht 2 und zwei Diagonalgurtdrähte 3, 3', von denen jeder am fertigen
Träger zwischen dem Obergurt 2 und einem der beiden Untergurte 1, 1' zickzackförmig
hin- und herverläuft. Die Gurtdrähte 1, 1', 2, 3, 3' und die daraus gefertigten Gurte
des Gitterträgers sind gleich bezeichnet. Wie in der Zeichnung angedeutet ist, steht
für jeden der Gurtdrähte 1, 1', 2, 3, 3' eine Mehrzahl von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen
4 bereit mit Drähten, die jeweils gleiche oder verschiedene Dicken, Qualitäten und/oder
Oberflächen haben können. Die Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen 4 sind jeweils
in Richtung der Linie des in nachfolgenden Vorschubeinrichtungen 6 befindlichen Drahtes
bringbar und in ihrer Laufrichtung umkehrbar. Eine jeweils eingangsseitig vor bzw.
an der jeweiligen Vorschubeinrichtung 6 angeordnete Schere ist mit 5 bezeichnet, die
unabhängig oder gemeinsam mit den anderen Scheren 5 betätigbar ist. Die Gurtdrähte
1, 1', 2, 3, 3' können jeweils gemeinsam oder einzeln für sich eingefädelt und geschnitten
werden. Die Schere 5 für den Obergurtdraht 2 befindet sich inmitten einer für diesen
bestimmten Vorschubeinrichtung 6, welche gemeinsam mit der Schere 5 im Fall zu ändernder
Höhe des Gitterträgers höhenverstellt wird. Die Scheren 5 für die Diagonalgurtdrähte
3, 3' und für die Untergurtdrähte 1, 1' sind vor den jeweiligen Vorschubeinrichtungen
6' angeordnet. In der durch einen Pfeil 7 angedeuteten Produktionsrichtung folgt eine
Biegeeinrichtung 8 zum Biegen der Diagonalgurtdrähte 3, 3' in eine Zickzackform. Die
Biegeeinrichtung 8 weist drei Biegedorne 9-11 auf, wovon sich zwei Biegedorne 9, 10
ständig auf dem Höhenniveau des zugeführten Diagonalgurtdrahtes 3 bzw. 3' in Abstand
voneinander befinden und der dritte Biegedorn 11 aus einer Ausgangslage zwischen den
beiden anderen Biegedornen 9, 10 und entlang des Diagonaldrahtes 3 bzw. 3' auf- und
abbewegbar ist Der obere Umkehrpunkt des auf- und abbewegbaren Biegedorns 11 ist für
den Fall höhenverstellbar, daß die Höhe des Gitterträgers verstellt werden muß. Die
Zickzackform der Diagonalgurtdrähte 3, 3' weist obere 12 und untere Abwinkelungen
13 auf. Die Biegeeinrichtung 8 ist weiter unten anhand der Fig. 3-6 näher beschrieben.
[0015] Auf die Biegeeinrichtung 8 folgt eine Schweißeinrichtung 14 zum Verschweißen des
Obergurtdrahtes 2 mit den oberen Abwinkelungen 12 der Diagonalgurtdrähte 3, 3', sowie
eine am Obergurt 2 angreifende Greif- und Transporteinrichtung 15. Danach folgt eine
Schweißeinrichtung 16 zum Verschweißen der unteren Abwinkelungen 13 der Diagonalgurtdrähte
3, 3' mit den Untergurtdrähten 1, 1'. Damit ist der Gitterträger fertiggestellt.
[0016] Zusätzlich können noch auslaufseitige Scheren 17 zum Ablängen der Gitterträger für
den Fall von Großserienproduktionen vorhanden sein.
[0017] Damit auch die Produktion verschieden breiter Gitterträger ohne langwierige Umstellarbeiten
möglich ist, befindet sich am Ende der Vorrichtung noch eine Aufspreiz- bzw. Verengeinrichtung
18, die auf die Untergurte 1, 1' einwirkt.
[0018] Mittels der beschriebenen Vorrichtung können Gitterträger aller Art ohne zeitraubenden
Umbau der Schweiß- und Biegemaschine hergestellt werden. Die auszutauschenden Drähte
werden mittels der eingangsseitigen Schere 5 abgeschnitten, in ihre jeweilige Drahteinfädel-
und -wechseleinrichtung 4 auf kürzestem Weg zurückgefahren und dann durch die schon
mit dem passenden Draht bereitstehende neue Drahteinfädel- und -wechseleinrichtung
4 ersetzt, in der der Draht dann nur noch bis zur jeweiligen Vorschubeinrichtung 6
vorgefahren werden muß.
[0019] Die Fig. 3-6 zeigen das Prinzip der Biegeeinrichtung 8, welche unabhängig vom beschriebenen
Einlaufabschnitt der Anlage, aber vorzugsweise anschließend an diesen einsetzbar ist.
[0020] Der das Biegen aktiv durch seine Aufwärtsbewegung aus der Zuführrichtung des Diagonaldrahtes
3 bzw. 3' heraus bewirkende Biegedorn 11 ist zwischen den zwei ständig entlang der
Zuführrichtung des Diagonaldrahtes angeordneten Biegedornen 9, 10 an einem Ende eines
Schwenkarmes 20 angeordnet. Von den anderen beiden Biegedornen 9, 10, die sich ständig
in der Zuführrichtung des Diagonalgurtdrahtes 3 bzw. 3' befinden, steht der in der
Produktionsrichtung 7 zweite 10 fest und klemmt der erste Biegedorn 9 am bewegten
Diagonaldraht 3 bzw. 3' fest und läuft mit diesem bis zur gewünschten Biegestelle
mit, wie insbesondere die Fig. 7, 7A, 8 und 8A zeigen. Die Umkehrhöhe des auf- und
abbewegbaren, dritten Biegedorns 11 ist einstellbar, wie dies weiter oben schon erwähnt
wurde. An dem bewegbaren Biegedorn 11 gegenüberliegenden Ende des Schwenkarmes 20
greift eine Rolle 23 an, deren Welle 24 an beiden Enden je an einem Ende eines von
zwei parallelen Lenkern 25 bzw. 25' fest ist. Das andere Ende eines ersten 25 der
beiden Lenker 25, 25' ist mit einer drehantreibbaren Welle 27 und mit der Seite eines
durch die Welle 27 angetriebenen ersten Zahnrades 26 fest. Die Welle 27 ist achsgleich
mit der Achse des zweiten, feststehenden Biegedorns 10. Durch das Drehen des Zahnrades
26 sind somit die Lenker 25, 25' mitsamt der Rolle 23 und dem an dieser anliegenden,
den bewegbaren Biegedorn 11 tragenden Schwenkarm 20 schwenkbar. Durch Drehen einer
weiteren drehantreibbaren Welle 27', die ebenso achsgleich ist mit dem zweiten, am
Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes 3 bzw. 3' ständig verbleibenden, feststehenden
Biegedorn 10, können die beiden Lenker 25, 25' mitsamt der Welle 24 und einem zweiten
Zahnrad 28, das mit dem ersten angetriebenen Zahnrad 26 kämmt und am Ende der Welle
24 gelagert ist, welches auch das hintere Ende des ersten 25 der beiden parallelen
Lenker 25, 25' trägt, geschwenkt werden. Somit kann die am bewegbaren Biegedorn 11
wirksame Länge des Schwenkarmes 20 verstellt werden, wie dies durch den Pfeil 21 angedeutet
ist, und man erhält die erwünschte ellipsenähnliche Bahn des bewegbaren Biegedorns
11. Die mit 7 bezeichnete Produktionsrichtung ist in den Fig. 4, 5 umgekehrt gezeichnet
wie in Fig. 3.
[0021] Mit einer derartigen Biegeeinrichtung 8 sind wahlweise Biegeträger mit gleichschenkeligen
Zacken der Diagonalgurte, wie sie in Fig. 3 links und in Fig. 5 rechts dargestellt
sind, oder Biegeträger mit verschieden langen und geneigten Schenkeln 31, 32 der Zacken
der Diagonalgurte 3, 3' herstellbar, wie sie in Fig. 3 rechts und in Fig. 5 links
dargestellt sind. Dabei sind die verschieden geneigten Schenkel 31, 32 durch in der
Trägerrichtung verlaufende Abschnitte 33 zwischen den Zacken der Diagonalgurte 3,
3' verbunden, welche mit den Untergurten 1, 1' verschweißt werden.
[0022] Die verschiedenen Phasen des Biegens sind in den Fig. 7, 7A, 8 und 8A veranschaulicht,
wo auch die mit dem in der Produktionsrichtung ersten Biegedorn 9 verbundene Klemmeinrichtung
schematisch gezeigt ist.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Gitterträgers, welcher aus zwei Untergurtdrähten
(1, 1') und einem Obergurtdraht (2), sowie aus je einem zwischen dem Obergurtdraht
(2) und jedem der beiden Untergurtdrähte (1) zickzackförmig hin- und herverlaufenden
Diagonalgurtdraht (3 bzw. 3') zusammengeschweißt ist, wobei die Untergurte (1, 1')
und der Obergurt (2) im Querschnitt des Gitterträgers an den Ecken eines gleichschenkeligen
Dreiecks liegen, an dessen Spitze sich der Obergurt (2) befindet, bei welchem Verfahren
alle fünf Gurtdrähte (1, 1', 2, 3, 3') ausgehend von einer Mehrzahl von Drahteinfädel-
und -wechseleinrichtungen (4) einer Vorschubeinrichtung (6, 6', 6") und von dort in
der Produktionsrichtung (7) parallel einer Schweiß- und Biegemaschine zugeführt werden,
in welcher zuerst die Diagonalgurtdrähte (3, 3') in die erwünschte Zickzackform gebogen
werden mittels dreier quer zur Produktionsrichtung angeordneter Biegedorne (9-11),
wovon sich zwei Biegedorne (9, 10) in Abstand voneinander und ständig auf dem Höhenniveau
des Diagonalgurtdrahtes (3 bzw. 3') befinden und sich der dritte Biegedorn (11) zwischen
den beiden anderen Biegedornen (9, 10) befindet und aus einer Ausgangslage entlang
des Diagonalgurtdrahtes (3 bzw. 3') auf- und abbewegbar ist und somit das Biegen mit
einer einstellbaren oberen Umkehrhöhe aktiv bewirkt, wobei die Vorschubeinrichtung
(6) für den Obergurtdraht (2) höhenverstellbar ist, um Gitterträger mit verschiedenen
Höhen und gleichschenkeliger Zickzackform der Diagonalgurte (3, 3') herstellen zu
können, worauf die Abwinkelungen (20, 21) der Zacken der Diagonalgurtdrähte (3, 3')
jeweils mit dem Obergurtdraht (2) bzw. dem zugehörigen Untergurtdraht (1 bzw. 1')
unter getaktetem Vorschieben aller Gurtdrähte (1, 1', 2, 3, 3) getaktet verschweißt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden der Gurtdrähte (1, 1', 2, 3, 3') eine Mehrzahl von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen
(4) für Drähte jeweils gleicher oder verschiedener Dicke, Qualität und/oder Oberfläche
bereitsteht und der Draht (1, 1', 2, 3, 3'), welcher durch einen anderen, jeweils
passenden Draht (1, 1', 2, 3, 3') ersetzt werden soll, mittels einer für jeden Draht
gesondert eingangsseitig vorhandenen Schere (5) abgeschnitten und mittels seiner Drahteinfädel-
und -wechseleinrichtung (4) zurückgezogen wird, worauf der neue, passende Draht (1,
1', 2, 3, 3') mittels seiner Drahteinfädel- und -wechseleinrichtung (4) in der Produktionsrichtung
(7) zu seiner Vorschubeinrichtung (6, 6', 6") bewegt wird.
2. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Gitterträgers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Biegens der einzelnen Zacken des Diagonalgurtdrahtes (3 bzw. 3') der auf-
und abbewegbare Biegedorn (11) entlang einer etwa kreisförmigen Bahn, die in einer
durch den jeweiligen Diagonaldraht (3 bzw. 3') verlaufenden vertikalen Ebene liegt
und zusätzlich entlang des Radius der Kreisbahn bewegt wird, so daß die Zacken der
Diagonalgurte (3, 3') wahlweise gleichschenkelig oder mit verschieden langen und verschieden
geneigten Schenkeln (22, 23) ausgebildet werden können.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die etwa kreisförmige Bahn ihren Mittelpunkt in der Achse des in der Produktionsrichtung
zweiten, am Höhenniveau des zugeführten Diagonalgurtdrahtes (3 bzw. 3') verbleibenden
Biegedorns (10) hat.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes (3 bzw. 3') verbleibenden
Biegedornen (9, 10) der in der Produktionsrichtung (7) zweite (10) feststeht und der
erste (9) am bewegten Diagonaldraht (3 bzw. 3') festklemmt und mit diesem bis zur
gewünschten Biegestelle mitläuft, worauf das Biegen der Zacke durch den auf- und abbewegbaren
dritten Biegedorn (11) einsetzt.
5. Anlage zum kontinuierlichen Herstellen eines Gitterträgers nach dem Verfahren nach
Anspruch 1, wobei der Gitterträger aus zwei Untergurtdrähten (1, 1') und einem Obergurtdraht
(2), sowie aus je einem zwischen dem Obergurt (2) und jedem der beiden Untergurte
(1) zickzackförmig hin- und herverlaufenden Diagonalgurtdraht (3 bzw. 3') zusammengeschweißt
ist und die Untergurte (1, 1') und der Obergurt (2) im Querschnitt des Gitterträgers
an den Ecken eines gleichschenkeligen Dreiecks liegen, an dessen Spitze sich der Obergurt
(2) befindet, bei welcher Anlage alle fünf Gurtdrähte (1, 1', 2, 3, 3') ausgehend
von einer Mehrzahl von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen (4) einer Vorschubeinrichtung
(6, 6', 6") und von dort parallel in der Produktionsrichtung (7) einer Schweiß- und
Biegemaschine zuführbar sind, in welcher zuerst für das Biegen der beiden Diagonalgurtdrähte
(3, 3') eine Biegeeinrichtung (8) vorgesehen ist mit drei quer zur Produktionsrichtung
angeordneten Biegedornen (9-11), wovon sich zwei Biegedorne (9, 10) in Abstand voneinander
und ständig auf dem Höhenniveau des zugeführten Diagonalgurtdrahtes (3 bzw. 3') befinden
und sich der dritte Biegedorn (11) zwischen den beiden anderen Biegedornen (9, 10)
befindet und aus einer Ausgangslage entlang des Diagonaldrahtes (3 bzw. 3') auf- und
abbewegbar ist und aktiv das Biegen mit einer einstellbaren oberen Umkehrhöhe bewirkt,
und wobei die Vorschubeinrichtung für den Obergurtdraht (2) höhenverstellbar (6) ist,
so daß die Diagonalgurte (3, 3') wahlweise mit verschieden hohen gleichschenkeligen
Zacken zum Herstellen eines Gitterträgers mit verschiedenen Höhen formbar sind, und
wobei die Schweiß- und Biegemaschine Schweißeinrichtungen (14 bzw. 16) zum Verschweißen
des Obergurtdrahtes (2) mit den oberen Abwinkelungen (12) der Zacken der Diagonalgurtdrähte
(3, 3') sowie zum Verschweißen der Untergurtdrähte (1, 1') mit den unteren Abwinkelungen
(13) der Zacken der Diagonalgurtdrähte (3, 3') und eine am Obergurt (2) angreifende
Greif- und Transporteinrichtung (15) aufweist, gekennzeichnet durch eine für jeden der Gurtdrähte (1, 1', 2, 3, 3') vorhandene, bereitstehende Mehrzahl
von Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen (4) für Drähte gleicher oder verschiedener
Dicke, Qualität und/oder Oberfläche, welche Drahteinfädel- und -wechseleinrichtungen
(4) jeweils in die Richtung des in der Vorschubeinrichtung (6) befindlichen Drahtes
bringbar und in ihrer Laufrichtung umkehrbar sind, sowie eine für jeden der Gurtdrähte
(1, 1', 2, 3, 3') eingangsseitig vorhandene Schere (5), die unabhängig oder gemeinsam
mit den anderen Scheren (5) betätigbar ist, wobei die Schere (5) für den Obergurtdraht
(2) gemeinsam mit dessen Vorschubeinrichtung (6) höhenverstellbar ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Biegens der einzelnen Zacken des Diagonalgurtdrahtes (3 bzw. 3') der auf-
und abbewegbare Biegedorn (11) entlang einer etwa kreisförmigen Bahn, die in einer
durch den jeweiligen Diagonaldraht (3 bzw. 3') verlaufenden vertikalen Ebene liegt,
und zusätzlich entlang des Radius der Kreisbahn bewegbar ist, so daß die Zacken der
Diagonalgurte (3, 3') wahlweise gleichschenkelig oder mit verschieden langen und verschieden
geneigten Schenkeln (22, 23) ausgebildet werden können.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der auf- und abbewegbare Biegedorn (11) an einem Ende eines Schwenkarmes (20) befestigt
ist, an dessen anderem Ende eine Rolle (23) angreift, deren Welle (24) an ihren beiden
Enden je am Ende eines ersten (25) von zwei parallelen Lenkern (25, 25') gelagert
ist, wobei das andere Ende des einen Lenkers (25) seitlich an einem drehantreibbaren
ersten Zahnrad (26) fest ist, deren drehantreibbare Welle (27) achsgleich mit dem
zweiten am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes (3 bzw. 3') ständig verbleibenden,
feststehenden Biegedorn (10) ist, wobei die beiden Lenker (25, 25') mitsamt der Rolle
(23) und dem an dieser anliegenden, den auf- und abbewegbaren Biegedorn (11) tragenden
Schwenkarm (20) durch das Drehen des Zahnrades (26) schwenkbar sind, und wobei durch
Drehen einer weiteren drehantreibbaren Welle (27'), die ebenso achsgleich ist mit
dem zweiten am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldraht (3 bzw. 3') ständig verbleibenden,
feststehenden Biegedorn (10), die beiden Lenker (25, 25') mitsamt der Welle (24) und
einem zweiten Zahnrad (28), das mit dem ersten, angetriebenen Zahnrad (26) kämmt und
am Ende der Welle (24) gelagert ist, welches auch das hintere Ende des ersten (25)
der beiden parallelen Lenker (25, 25') trägt, schwenkbar sind, wodurch die am auf-
und abbewegbaren Biegedorn (11) angreifende wirksame Länge des Schwenkarmes (20) verstellbar
ist, so daß der bewegbare Biegedorn (11) entlang einer etwa kreisförmigen Bahn, die
in einer durch den jeweiligen Diagonaldraht (3, 3') verlaufenden vertikalen Ebene
liegt, und zusätzlich entlang des Radius der kreisförmigen Bahn bewegbar ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der am Höhenniveau des zugeführten Diagonaldrahtes (3 bzw. 3') verbleibende zweite
Biegedorn (10) feststeht und der erste Biegedorn (9) am bewegten Diagonaldraht (3
bzw. 3') festklemmt und mit diesem bis zur gewünschten Biegestelle mitläuft.