[0001] Die Erfindung betrifft eine Exzenterpumpe, insbesondere eine Förderpumpe für wässrige
Harnstofflösungen, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Fördervorrichtung
mit einer solchen Exzenterpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruches 12.
[0002] In der
DE 10 2011 076 976 A1 wird eine Hochdruckpumpe beschrieben, die eine in einem Pumpengehäuse angeordnete
Exzenterscheibe aufweist. Ihre Drehbewegung wird in eine lineare Bewegung eines Kolbens
umgesetzt, mit dem ein in den Kolbenraum gelangender Dieselkraftstoff stark verdichtet
werden kann. Der so verdichtete Kraftstoff wird dann beispielsweise in einen Kraftstoffspeicher
eines Dieseleinspritzsystems gepumpt.
[0003] Je nach Einsatzzweck ist die Pumpe hohen mechanischen und thermischen Belastungen
sowie ggf. Witterungseinflüssen ausgesetzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit einfachen Maßnahmen eine Exzenterpumpe
und eine Fördervorrichtung zu schaffen, die sich für einen Einsatz in einem weiten
Temperaturbereich eignen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Exzenterpumpe erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und bei der gattungsgemäßen Fördervorrichtung
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 12 gelöst. Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0006] Die erfindungsgemäße Exzenterpumpe eignet sich insbesondere zum Fördern kleiner und
kleinster Fluidmengen. Sie wird vorzugsweise als Förderpumpe für wässrige Harnstofflösungen
eingesetzt, die zur Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren zur Reduzierung von Stickoxiden
in den Abgasstrang eingespritzt werden. Die Exzenterpumpe weist in einem Pumpengehäuse
eine drehbar gelagerte und angetriebene Exzenterwelle auf, die im Exzenterraum im
Pumpengehäuse die Förderscheibe antreibt. Die Förderscheibe, die einen kleineren Durchmesser
als der Exzenterraum aufweist, schließt zwischen ihrer Außenseite und dem sie umgebenden
Außenring eine sichelförmige Förderkammer zur Aufnahme des zu fördernden Fluids ein.
Bei Drehung der Exzenterwelle bewegt sich die Förderscheibe längs der Innenseite des
Außenringes. Die sichelförmige Förderkammer läuft hierbei in Umfangsrichtung um und
bewegt sich vom Einlassanschluss, über den das Fluid in die Förderkammer gelangt,
zum Auslassanschluss, über den das Fluid aus der Förderkammer abgeleitet wird.
[0007] Bei dem zu fördernden Fluid handelt es sich insbesondere um eine Flüssigkeit, vorzugsweise
um eine wässrige Harnstofflösung. Es können aber auch gasförmige Fluide, beispielsweise
Luft, mit der Exzenterpumpe gefördert werden.
[0008] Die Förderkammer ist seitlich von der elastischen Dichtscheibe begrenzt, die sich
in einem Ausgleichsraum im Pumpengehäuse befindet. Die Dichtscheibe ist mit einer
Presskraft in eine Dicht- bzw. Ausgangsstellung kraftbeaufschlagt, in der die Förderkammer
strömungsdicht abgeschlossen ist. Auf Grund ihrer Elastizität kann sich die Dichtscheibe
bei einem entsprechend großen Druck des Fluids in der Förderkammer elastisch verformen,
insbesondere in der Weise, dass die Förderkammer durch das Aufweiten vergrößert wird,
jedoch das Fluid eingeschlossen bleibt. Sobald der Druck in der Förderkammer nachlässt,
kehrt die Dichtscheibe wieder in ihre Ausgangsposition zurück.
[0009] Die Elastizität der Dichtscheibe erlaubt es, eine Volumenzunahme des Fluids in der
Förderkammer zu kompensieren. Nimmt beispielsweise das Volumen eines Fluids beim Übergang
vom flüssigen in den festen Zustand auf Grund eines Gefriervorganges zu, so verformt
sich die Dichtscheibe in elastischer Weise in den Ausgleichsraum im Pumpengehäuse
hinein, in welchem die Dichtscheibe angeordnet ist. Die Volumenzunahme durch Gefrieren
des Fluids kann somit ohne weiteres kompensiert werden und führt nicht zu einer Bauteilschädigung.
Steigt die Temperatur über den Gefrierpunkt an, verflüssigt sich das Fluid in der
Förderkammer wieder, so dass die Dichtscheibe durch die hiermit einhergehende Volumenreduzierung
unter der Wirkung der Elastizität wieder in die Ausgangsposition zurückkehren kann.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung befindet sich im Ausgleichsraum mindestens ein
Federelement, das auf die Dichtscheibe wirkt und diese in die Dicht- bzw. Ausgangsposition
presst. Über das Federelement kann die Dichtkraft beeinflusst werden, mit der die
Dichtscheibe die Förderkammer seitlich begrenzt. Die Elastizität der Dichtscheibe
wird zum einen bestimmt durch ihre Eigenelastizität und zum andern durch die Federkraft
des auf sie wirkenden Federelementes. Es kann aber auch ausreichend sein, eine Dichtscheibe
ohne oder mit nur geringer Eigenelastizität anzuordnen und das elastische Verhalten
ausschließlich bzw. weitgehend von dem Federelement bestimmen zu lassen. Für den Fall,
dass kein Federelement in dem Ausgleichsraum angeordnet ist, stammt die Elastizität
ausschließlich von der Eigenelastizität der Dichtscheibe.
[0011] Als Federelement kommt beispielsweise eine Schraubendruckfeder in Betracht. Vorteilhafterweise
sind über den Umfang verteilt mehrere Schraubendruckfedern im Ausgleichsraum angeordnet,
die die Dichtscheibe in Richtung auf ihre Dichtstellung belasten.
[0012] In einer alternativen Ausführung ist das Federelement als Tellerfeder ausgebildet,
was den Vorteil hat, dass über den Umfang eine gleichmäßige axiale Anpresskraft auf
die Dichtscheibe wirkt.
[0013] Das bzw. die Federelemente stützen sich auf der von der Dichtscheibe abgewandten
Seite an einer Gehäuseinnenwand des Ausgleichsraumes ab. Dadurch wirkt die durch die
Elastizität der Dichtscheibe gegebene Federwirkung der Dichtscheibe selbst mit der
Förderkraft der Federelemente zusammen.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung mündet in den Ausgleichsraum wenigstens eine
mit der Atmosphäre verbundene Entlüftungsbohrung. Dies gewährleistet, dass bei einer
Ausdehnung des Fluids und einer Verformung der Dichtscheibe in den Ausgleichsraum
hinein das im Ausgleichsraum befindliche Gas entweichen kann. Nimmt die Dichtscheibe
wieder ihre Ausgangsstellung ein, kann Gas über die Entlüftungsbohrung wieder in den
Ausgleichsraum einströmen.
[0015] Die Entlüftungsbohrung kann in vorteilhafter Weiterbildung mit einem Filterelement
oder einer Dampfmembran verschlossen werden, um eine Verschmutzung zu verhindern.
[0016] In einer alternativen Ausführung weist der Ausgleichsraum keine Entlüftungsbohrung
auf. In diesem Fall dient das im Ausgleichsraum eingeschlossene Gasvolumen als Gasfeder,
die auf die Dichtscheibe wirkt und diese in die Dicht- bzw. Ausgangsposition kraftbeaufschlagt.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung weist die Dichtscheibe einen sich axial erstreckenden
Dichtkragen auf, der sich an einer Wandung des Ausgleichsraums abstützt. Der Dichtkragen
ist vorzugsweise einteilig mit der Dichtscheibe ausgebildet und ermöglicht eine radiale
Abstützung an einem gehäuseseitigen Bauteil über eine größere Abstützfläche.
[0018] Vorteilhaft ist die Dichtscheibe an ihrem äußeren und/oder inneren umlaufenden Rand
zwischen Teilen der Exzenterpumpe eingespannt. Dies ermöglicht eine einfache Montage
der Dichtscheibe ohne zusätzliche Befestigungsteile.
[0019] Der Dichtkragen überdeckt vorteilhafterweise einen Dichtring, der in eine Nut in
der Wandung des Ausgleichsraums eingesetzt ist. Dadurch wird bei einem Abheben der
Dichtscheibe eine Leckage nach außen verhindert. Das Medium wird vielmehr über die
Entlüftungsbohrung abgeführt, die in diesem Fall eine Leckagebohrung bildet. Ein weiterer
Dichtring kann in den Außenring eingesetzt und von dem scheibenförmigen Teil der Dichtscheibe
überdeckt sein. Die Dichtringe erhöhen die Dichtwirkung zusätzlich und verhindern
Kriechströme entlang der Seitenfläche von Förderscheibe bzw. Außenring und entlang
der Innenwand des Ausgleichsraums.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung weist der gehäuseseitige Außenring, der die
Förderscheibe umgreift und die Förderkammer radial nach außen begrenzt, auf seiner
radial innen liegenden Innenseite eine Elastomerschicht auf. Bei der Exzenterbewegung
hat die Förderscheibe stets Kontakt mit der Elastomerschicht, die sich zumindest geringfügig
radial verformt und zugleich die Bewegung der Förderscheibe in Umfangsrichtung mit
geringer Reibung ermöglicht.
[0021] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist an der Innenseite des Außenrings eine umlaufende,
konkave Vertiefung eingebracht, die von der Elastomerschicht überdeckt ist. Bei einem
Kontakt zwischen der Förderscheibe und der Elastomerschicht verformt sich diese radial
nach außen und kann in die konkave Vertiefung an der Innenseite des Außenrings ausweichen.
Die Ausweichbewegung dient dem Toleranzausgleich der Bauteile. Es können Durchmessertoleranzen
ausgeglichen werden. Da der volumetrische Wirkungsgrad stark von der Leckage zwischen
dem Außenring und der Förderscheibe abhängt, dient die Elastomerschicht auch der Abdichtung.
Bei einer rein metallischen Abdichtung zwischen dem Außenring und der Förderscheibe
müssen die Kontaktflächen sowie die Rechtwinkligkeit sehr genau gefertigt werden.
Die Elastomerschicht gleicht die Ungleichmäßigkeiten und Toleranzen in einfacher Weise
zuverlässig aus.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist die Förderscheibe in der Umfangsseite mit
einer radialen Vertiefung versehen. In sie ist wenigstens ein Sperrflügel eingesetzt,
der radial nach außen kraftbeaufschlagt ist. Der Sperrflügel liegt an der Innenseite
des Außenrings bzw. der Elastomerschicht am Außenring zwischen Einlass- und Auslassanschluss
an und trennt den Einlassanschluss strömungsdicht vom Auslassanschluss. Der Sperrflügel
verhindert somit ein unerwünschtes direktes Überströmen des Fluids zwischen Einlass-
und Auslassanschluss. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das über den Einlassanschluss
in die Förderkammer geführte Fluid bei einer Förderbewegung der Förderscheibe in Umfangsrichtung
innerhalb der Förderkammer zum Auslassanschluss gefördert wird. Der Sperrflügel kann
sich in der Vertiefung in Radialrichtung bewegen und wird vorteilhaft von wenigstens
einem Federelement gegen die Innenseite des Außenrings bzw. die Elastomerschicht gedrückt.
Zugleich ist hierdurch sichergestellt, dass bei der Bewegung der Förderscheibe der
Sperrflügel eine Taumelbewegung ausführen und mit seiner außen liegenden Stirnseite
eine zumindest kleine Gleitbewegung im Segment zwischen Einlass- und Auslassanschluss
ausführen kann.
[0023] Zwischen der Exzenterwelle und der Förderscheibe befindet sich in bevorzugter Ausführung
wenigstens ein Wälzlager, über das die Förderscheibe auf der Exzenterwelle sitzt.
Die Exzenterwelle hat einen Exzenter, der Träger des Lagers ist, auf dem die Förderscheibe
angeordnet ist. Bei einer Drehung der Exzenterwelle führt die Förderscheibe in dem
Exzenterraum die bezogen auf die Längsachse der Exzenterwelle exzentrische Bewegung
aus. Auf Grund des Lagers können die Exzenterwelle und die Förderscheibe eine Relativdrehbewegung
zueinander ausführen, so dass die Förderscheibe keine Drehung um die eigene Achse,
sondern lediglich eine kleine Taumelbewegung ausführt und an der Innenseite des Außenrings
bzw. der Elastomerschicht abrollt.
[0024] Die Förderscheibe ist vorzugsweise über wenigstens einen Positionierstift am Gehäuse
fixiert, der eine Rotation der Förderscheibe verhindert, jedoch die Taumelbewegung
erlaubt. Der Positionierstift ist mit einem ausreichenden Spiel in einer Ausnehmung
der Förderscheibe aufgenommen, um die exzentrische Radial- bzw. Taumelbewegung der
Förderscheibe im Exzenterraum zu ermöglichen. Der Positionierstift ragt durch die
Ausnehmung und ist mit überstehenden Endabschnitten an beiden Seiten der Förderscheibe
in Gehäusebauteilen gehalten. Die Ausnehmung in der Förderscheibe hat vorteilhaft
eine Breite, die größer ist als der Durchmesser des Positionierstiftes, um die gewünschte
radiale Relativbewegung zwischen Positionierstift und Förderscheibe zu ermöglichen.
[0025] Es kann zweckmäßig sein, zwischen dem Lager und der Förderscheibe wenigstens ein
Federelement anzuordnen, welches in Radialrichtung wirksam ist und die Förderscheibe
in Radialrichtung am Lager abstützt. Das Federelement dient zum Ausgleich der Fertigungstoleranzen
und gewährleistet einen ständigen Kontakt der Förderscheibe mit dem Außenring, wodurch
die Leckage maximal reduziert wird. Die Exzenterpumpe hat dadurch einen hohen Wirkungsgrad
und stellt eine gute Wiederholbarkeit der Fördermenge sicher. Das Federelement kann
ggf. als ein elastisches Element, beispielsweise ein elastischer Ring, ausgebildet
sein und für einen Toleranzausgleich sowie eine Vorspannung in Richtung auf den Außenring
sorgen. Das Federelement kann, in einer weiteren Ausführung, auch als ein ringförmiges
Federspiralelement ausgebildet sein. Das Federelement kann außerdem die Exzenterpumpe
und damit das System vor hydraulischen Druckspitzen und einer Überlast schützen, da
die Federkraft größer als der Betriebsdruck sein muss. Idealerweise sollte die Federkraft
etwa 20% bis 30% über dem Betriebsdruck liegen.
[0026] Vorteilhaft ist es, wenn die Förderscheibe eine definierte Ausgangs- bzw. Nulllage
einnimmt, wenn sie nicht angetrieben wird. Für diesen Fall ist im Exzenterraum wenigstens
eine Rasteinrichtung vorgesehen, die die Förderscheibe in der Ausgang- bzw. Nulllage
hält.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist die Exzenterwelle im Exzenterraum mit einem
drehfest mit ihr verbundenen Bauteil versehen, der eine bestimmte Winkellage bezüglich
der Exzenterwelle einnimmt. Dieser Bauteil ist Bestandteil der Rasteinrichtung und
wirkt mit einem gehäusefesten Rastelement zusammen. Hierdurch kann die Nulllage, beispielsweise
für Dosierpumpen, der Exzenterpumpe definiert werden. Vorteilhafterweise gibt es über
den 360°-Umfang nur eine Rastposition.
[0028] Es kommen verschiedene Rastmittel zum Erreichen der Rastposition in Betracht. Gemäß
einer vorteilhaften Ausführung ist auf der Exzenterwelle eine Rastscheibe angeordnet,
der ein gehäuseseitiges Rastelement zugeordnet ist. Die Rastscheibe, die bevorzugt
einteilig mit der Exzenterwelle ausgebildet ist, kann an ihrer Umfangsseite eine Rastvertiefung
oder eine Rastabflachung aufweisen. Gehäuseseitig ragt ein Rastelement in der Rastposition
in die Rastvertiefung an der Rastscheibe. Das Rastelement ist beispielsweise eine
Kugel, die von einem Federelement in die Rastposition kraftbeaufschlagt ist. Das Zusammenwirken
von Rastnocken bzw. Rastvertiefung und Rastelement erfolgt hierbei in Radialrichtung.
Bei einer Rastabflachung bildet diese ein Rastplateau auf der Rastscheibe, auf dem
ein zugeordnetes Rastelement, das am Gehäuse gehalten ist, z.B. eine Rolle oder ein
Gleitschuh, in der Rastposition aufliegt.
[0029] Es kommen auch Ausführungen mit einem Zusammenwirken der Rastteile zwischen einem
gehäuseseitigen Bauteil und einem umlaufenden Bauteil in Achsrichtung - bezogen auf
die Längsachse der Exzenterwelle - in Betracht. In diesem Fall befindet sich vorzugsweise
an der Förderscheibe insbesondere eine Rastvertiefung, in die ein z.B. kugelförmiges
Rastglied, das sich an einem Gehäusebauteil abstützt, in der Rastposition eingreift.
[0030] Des Weiteren können die Rastelemente in der Rastposition auch magnetisch wirkend
ausgebildet sein, beispielsweise als ein Dauermagnet und ein mit dem Dauermagnet zusammenwirkendes,
weichmagnetisches Bauteil. Der Dauermagnet ist z.B. an einem Rastnocken an der Exzenterwelle
angeordnet und übt eine Magnetkraft auf das gehäuseseitige Rastteil aus, das aus dem
weichmagnetischen Material gefertigt ist. Bei einer Drehbewegung der Exzenterwelle
läuft der Dauermagnet an dem zugeordneten Rastglied am Gehäusebauteil vorbei, wobei
die zwischen diesen Bauteilen wirkende Magnetkraft die gewünschte Rastposition definiert.
[0031] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist an mindestens einer Seitenfläche der Förderscheibe
eine am Gehäuse abgestützte Ringdichtung angeordnet. Bevorzugt ist an beiden Seitenflächen
der Förderscheibe jeweils eine am Gehäuse abgestützte Ringdichtung angeordnet. Die
Ringdichtung bzw. Ringdichtungen sorgen für eine strömungsdichte Abdichtung gegenüber
evtl. aus der Förderkammer austretendem Fluid und verhindern, dass das Fluid radial
nach innen in Richtung auf die Exzenterwelle strömt. Die Ringdichtung ist beispielsweise
als eine Gleitringdichtung ausgebildet, die an der Seitenfläche der Förderscheibe
anliegt. Bei einer alternativen Ausführung ist die Ringdichtung als eine Membranringdichtung
ausgebildet, die in eine umlaufende Nut an der Seitenfläche der Förderscheibe eingreift
und bei der Exzenterbewegung der Förderscheibe radial elastisch zusammengepresst wird.
Die Membran erlaubt den Exzenterhub der Förderscheibe, ohne dass die Membranringdichtung
auf den Kontaktflächen gleiten muss. Dadurch entfallen eine Gleitreibung und Hystereseeffekte,
die für die erfindungsgemäße Dosierpumpe nachteilig wären.
[0032] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist in die Förderscheibe eine sie durchdringende,
sich zwischen den Seitenflächen erstreckende Verbindungsbohrung eingebracht, der in
zumindest einem angrenzenden Gehäusebauteil eine Leckagebohrung zugeordnet ist. Fluid,
das ggf. aus der Förderkammer austritt und entlang der Seitenfläche der Förderscheibe
radial nach innen strömt, kann über die Leckagebohrung im Gehäusebauteil abgeleitet
werden. Die Verbindungsbohrung durch die Förderscheibe fördert hierbei Leckagefluid
von der gegenüberliegenden Seitenfläche der Förderscheibe zu der in das Gehäusebauteil
eingebrachten Leckagebohrung.
[0033] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist in den Auslassanschluss ein Rückschlagventil
integriert, das in Auslassrichtung schließt und mechanisch durch die Förderscheibe
geöffnet wird.
[0034] Das Rückschlagventil dient zur Sicherung des Speicherdrucks auf der Druckseite der
Exzenterpumpe, da die Leckage der Exzenterpumpe evtl. über die Zeit zu groß sein könnte.
Um die Druckseite entleeren zu können, wird das Rückschlagventil mechanisch, beispielsweise
mittels eines Stiftes, geöffnet, um beim Rückwärtspumpen die Druckseite entleeren
zu können. Wird ein Rückschlagventil nicht eingesetzt, kann die Exzenterpumpe in beiden
Richtungen betrieben werden. Die Druck- und die Saugseite werden je nach Drehrichtung
der Exzenterwelle entsprechend vertauscht.
[0035] Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Fördervorrichtung, die als
Kombination einer Exzenterpumpe und einer Luftpumpe ausgeführt ist. Diese Kombination
ermöglicht es, beispielsweise zusätzlich zu der Förderung von wässriger Harnstofflösung
auch einen Luftanteil in den Abgasstrang zur Stickoxidreduzierung einzubringen. Die
Exzenterpumpe der Fördervorrichtung ist hierbei vorteilhafterweise wie die erfindungsgemäße
Exzenterpumpe ausgeführt.
[0036] Die Exzenterpumpe und die Luftpumpe sind gemäß einer bevorzugten Ausführung über
einen gemeinsamen Antriebsmotor antreibbar. Hierzu können die Exzenterwelle der Exzenterpumpe
und eine Antriebswelle der Luftpumpe koaxial angeordnet und über ein Kupplungselement
kuppelbar sein. Exzenterwelle und Antriebswelle sind axial hintereinanderliegend angeordnet,
so dass der Antrieb beispielsweise der Exzenterwelle auch auf die Antriebswelle oder
umgekehrt übertragen wird. Der Antrieb erfolgt vorzugsweise über einen Elektromotor,
beispielsweise einen Schrittmotor.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist die Luftpumpe identisch oder weitgehend
identisch wie die Exzenterpumpe aufgebaut. Dies erlaubt es, zwei Exzenterpumpen axial
hintereinanderliegend anzuordnen und die Exzenterwellen zu koppeln, um diese über
einen gemeinsamen Antriebsmotor anzutreiben. Jede Pumpe ist hierbei mit einem Pumpengehäuse
versehen, wobei die beiden Pumpengehäuse vorzugsweise zusammengeschlossen werden können.
[0038] Es kommen alternativ zu einer Ausführung der Luftpumpe als Exzenterpumpe auch anderweitige
Ausführungen in Betracht, beispielsweise eine Ausbildung der Luftpumpe als eine Spiralpumpe,
deren Förderglied eine Spirale ist. Bevorzugt werden auch in diesem Fall die Exzenterpumpe
und die Spiralpumpe über einen gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben.
[0039] Der Anmeldungsgegenstand ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche,
sondern auch durch alle in den Zeichnungen und der Beschreibung offenbarten Angaben
und Merkmale. Sie werden, auch wenn sie nicht Gegenstand der Ansprüche sind, als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
[0040] Die Erfindung wird nachstehend anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- einen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Exzenterpumpe,
- Fig. 2 bis 5
- jeweils in einem Radialschnitt verschiedene Phasen einer Förderscheibe der erfindungsgemäßen
Exzenterpumpe,
- Fig. 6
- einen Axialschnitt durch die erfindungsgemäße Exzenterpumpe im Bereich eines Sperrflügels,
- Fig. 7
- im Axialschnitt eine Hälfte einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Exzenterpumpe,
- Fig. 8
- im Axialschnitt eine Hälfte einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Exzenterpumpe,
- Fig. 9
- im Axialschnitt eine Hälfte einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Exzenterpumpe,
- Fig. 10
- im Schnitt eine Rasteinrichtung der Exzenterpumpe gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- in einer Darstellung entsprechend Fig. 10 eine weitere Ausführungsform einer Rasteinrichtung,
- Fig. 12
- im Axialschnitt eine Hälfte einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Exzenterpumpe mit einer weiteren Ausführungsform einer Rasteinrichtung,
- Fig. 13
- die Rasteinrichtung gemäß Fig. 12 in einem Radialschnitt,
- Fig. 14
- in einem Radialschnitt eine erfindungsgemäße Exzenterpumpe in einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 15
- ein Federspiralelement der Exzenterpumpe gemäß Fig. 14,
- Fig. 16
- in einem Radialschnitt eine erfindungsgemäße Exzenterpumpe in einer weiteren Ausführungsform,
mit einem Rückschlagventil im Bereich eines Auslassanschlusses,
- Fig. 17
- in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch das Rückschlagventil gemäß Fig. 16,
- Fig. 18
- einen Axialschnitt durch eine Fördervorrichtung mit einer Exzenterpumpe-Luftpumpe-Kombination,
bei der die Luftpumpe identisch zur Exzenterpumpe aufgebaut ist,
- Fig. 19
- in einer Darstellung entsprechend Fig. 18 eine Fördervorrichtung mit einer Exzenterpumpe-Luftpumpe-Kombination
in einer Ausführungsvariante, bei der die Luftpumpe als Spiralpumpe ausgeführt ist,
- Fig. 20
- die Spirale der Spiralpumpe gemäß Fig. 19 in Draufsicht.
[0041] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0042] In Fig. 1 ist eine Exzenterpumpe 1 im Axialschnitt dargestellt, die beispielsweise
als Förderpumpe für eine wässrige Harnstofflösung eingesetzt wird, welche zur Reduzierung
von Stickoxiden in den Abgasstrang einer Diesel-Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
Die Exzenterpumpe 1 ist als Kleinstmengenpumpe ausgebildet, die Fördermengen im Bereich
von etwa 5µ bis etwa100 µl (Mikroliter) pumpt. Die Exzenterpumpe 1 kann selbstverständlich
auch für größere Fördermengen ausgelegt werden. Der Exzenterpumpe 1 ist zum Antrieb
ein elektrischer Antriebsmotor 2 zugeordnet, der koaxial zur Längsachse der Exzenterpumpe
1 angeordnet und an ein Pumpengehäuse 8 der Exzenterpumpe angeflanscht ist. Der Antriebsmotor
2 treibt eine im Pumpengehäuse 8 in Lagern 9, 10 drehbar gelagerte Exzenterwelle 3
an, die etwa in halber Länge einen Exzenter 4 aufweist. Auf ihm sitzt unter Zwischenlage
eines Wälzlagers 5, vorzugsweise eines Kugellagers, eine Förderscheibe 6. Sie hat
vorteilhaft gleiche Breite wie das Wälzlager 5 und liegt in einem Exzenterraum 7 innerhalb
des Pumpengehäuses 8.
[0043] Als Antriebsmotor 2 kann jeder geeignete Motor vorgesehen sein, wie ein Pneumatik-
oder ein Hydraulikmotor. Um kleinste Mengen zu pumpen, ist der Antriebsmotor 2 vorteilhaft
ein Schrittmotor.
[0044] Die Förderscheibe 6 liegt zwischen zwei scheibenförmigen Ringen 11, 12, an denen
die Förderscheibe 6 mit ihren Seitenflächen anliegt. Die Ringe 11, 12 werden durch
Gehäusewände 13, 14 axial gesichert, an deren einander zugewandten Innenseiten die
Ringe 11,12 mit ihren voneinander abgewandten Außenseiten anliegen. Die Gehäusewände
13, 14 und die Ringe 11, 12 sind über mehrere, über den Umfang verteilt angeordnete
Schrauben 15 und dgl. miteinander verbunden. Sie liegen mit radialem Abstand zur Förderscheibe
6, die die Ringe 11, 12 radial nach innen überragt. Die Gehäusewände 13, 14 sind an
ihrer Innenseite mit jeweils einem Absatz 51, 52 versehen, auf dem die Ringe 11, 12
mit ihrer inneren zylindrischen Mantelfläche 53, 54 aufliegen.
[0045] Die Ringe 11, 12 und die zylindrischen Gehäusewände 13, 14 haben vorteilhaft gleichen
Außenmesser, so dass das Pumpengehäuse 8 eine durchgehend annähernd glatte Außenseite
55 aufweist.
[0046] Die Lager 9, 10, die vorzugsweise Wälzlager sind, sind in Vertiefungen 56, 57 in
den Innenseiten der Gehäusewände 13, 14 untergebracht. Die Vertiefungen 56, 57 werden
von der Exzenterwelle 3 durchsetzt, deren in Fig. 1 rechtes Ende in der Außenseite
des Pumpengehäuses 8 bzw. der Gehäusewand 14 liegt.
[0047] Die inneren Mantelflächen 53, 54 der Ringe 11, 12 begrenzen den Exzenterraum 7 radial
nach außen, der axial von den radial nach innen über die Ringe 11, 12 vorstehenden
Bereiche der Gehäusewände 13, 14 begrenzt wird.
[0048] Die Förderscheibe 6 wird mit Abstand von einem zylindrischen Außenring 17 umgeben,
der innenseitig von einer Elastomerschicht 18 bedeckt ist. Zwischen der Förderscheibe
6 und dem Außenring 17 bzw. der Elastomerschicht 18 ist eine sichelförmige Förderkammer
16 ausgebildet. Der Außenring 17 hat gleichen Außendurchmesser wie die Ringe 11, 12
und die Gehäusewände 13, 14 und gleiche axiale Breite wie die Förderscheibe 6. Der
Außenring 17 liegt an den beiden Ringen 11, 12 an und wird von den Schrauben 15 axial
durchsetzt.
[0049] Die Elastomerschicht 18 ist elastisch verformbar ausgebildet und wird bei der Drehung
der Förderscheibe abschnittsweise radial zusammengedrückt. An der Innenseite des Außenrings
17 befindet sich eine umlaufende konkave Vertiefung 19, in die hinein sich die Elastomerschicht
18 bei einer Beaufschlagung durch die Förderscheibe 6 radial nach außen verformen
kann. Die konkave Vertiefung 19 an der Innenseite des Außenrings 17 dient somit zur
teilweisen Aufnahme der Elastomerschicht 18 im Falle einer radial nach außen gerichteten
Verformung.
[0050] In den Ring 12 ist auf der der Förderscheibe 6 zugewandten Seite ein zur Förderscheibe
6 offener ringförmiger Ausgleichsraum 20 eingebracht, der koaxial zur Exzenterwelle
3 liegt und in dem sich eine Dichtscheibe 21 befindet, welche durch wenigstens ein
Federelement 22 gegen die Seitenfläche der Förderscheibe 6 gedrückt wird. Die Dichtscheibe
21 deckt die Förderkammer 16 axial ab, so dass das Fluid in der Förderkammer 16 strömungsdicht
in diesem aufgenommen ist. Die Dichtscheibe 21 kann sich in Achsrichtung - bezogen
auf die Längsachse 23 der Pumpe bzw. der Exzenterwelle - in den Aufnahmeraum 20 hinein
elastisch verformen, wenn das Fluid in der Förderkammer 16 eine Volumenvergrößerung
erfährt, insbesondere beim Gefrieren. Durch die Verformung der Dichtscheibe 21 in
den Ausgleichsraum 20 hinein ist sichergestellt, dass die die Förderkammer 16 begrenzenden
Bauteile beim Gefrieren des Fluids und der damit einhergehenden Volumenvergrößerung
keine Schädigung erfahren. Wenn das gefrorene Fluid sich wieder verflüssigt, geht
die Volumenvergrößerung zurück; daraufhin wird die Dichtscheibe 21 durch das Federelement
22 wieder in ihre Ausgangs- bzw. Dichtposition gedrückt, in der die Dichtscheibe 21
dichtend an der Seitenfläche der Förderscheibe 6 anliegt. Der Ausgleichsraum 20 ist
so vorgesehen, dass er sich radial nach außen bis in Höhe des Außenringes 17 erstreckt.
[0051] Bei einem hydraulischen Überdruck im System kann mit der Dichtscheibe 21 und dem
Ausgleichsraum 20 auch der hydraulische Druck begrenzt werden, sobald die Federkraft
kleiner ist als die Hydraulikkräfte. Somit hat die Exzenterpumpe 1 ein eingebautes
Überdruckventil, was die Funktionssicherheit der Exzenterpumpe 1 in vorteilhafter
Weise verbessert. Der abbaubare Überdruck kann von etwa 20% bis etwa 30% über dem
Betriebsdruck liegen d.h. die Federkraft wird etwa 20% bis etwa 30% über dem Betriebsdruck
(hydraulischer Druck) eingestellt. Bei normalem Betrieb wird somit die Dichtscheibe
21 nicht unbeabsichtigt geöffnet. Übliche Betriebsdrücke bei SCR-Pumpen liegen bei
8 bis 10 bar.
[0052] Die Dichtscheibe 21 erstreckt sich radial nach außen bis zur Außenseite 55 des Pumpengehäuses
8 und ist dadurch mit ihrem radial außen liegenden Bereich axial zwischen dem Ring
12 und dem Außenring 17 eingeklemmt. Einteilig mit der Dichtscheibe 21 ist ein axialer
zylindrischer Dichtkragen 24 ausgebildet, der an der radial inneren zylindrischen
Mantelfläche 58 des Ausgleichsraumes 20 anliegt. Der radial außen liegende Teil der
Dichtscheibe 21 überdeckt einen Dichtring 25, der in einer Ringnut 59 in einer Seitenfläche
60 des Außenrings 17 liegt. Der Dichtkragen 24 überdeckt einen weiteren Dichtring
26, der in einer Ringnut 61 in der den Ausgleichsraum 20 radial nach innen begrenzenden
Mantelfläche 58 im Ring 12 untergebracht ist. Die beiden Dichtringe 25, 26 verhindern,
dass Leckage des in der Förderkammer 16 aufgenommenen Fluids nach außen gelangt.
[0053] Der Ausgleichsraum 20 im scheibenförmigen Gehäusebauteil 12 ist über wenigstens eine,
vorzugsweise über mehrere über seinen Umfang verteilt angeordnete Entlüftungsbohrungen
27 mit der Atmosphäre verbunden. Die Entlüftungsbohrungen 27 erstrecken sich vom Ausgleichsraum
20 aus in Achsrichtung und durchdringen sowohl den Ring 12 als auch die sich anschließende
Gehäusewand 14. Über die Entlüftungsbohrungen 27 ist für den Fall, dass sich beim
Gefrieren des Fluids in der Förderkammer 16 die Dichtscheibe 21 in den Ausgleichsraum
20 hinein elastisch verformt, eine Entlüftung des Ausgleichsraum 20 möglich. Umgekehrt
kann über die Entlüftungsbohrung 27 Gas bzw. Luft wieder in den Ausgleichsraum 20
einströmen, sobald die Dichtscheibe 21 ihre Ausgangs- bzw. Dichtposition wieder einnimmt.
[0054] Die Entlüftungsbohrungen 27 können mit einem Filterelement oder einer Dampfmembran
verschlossen werden, um eine Verschmutzung zu verhindern. Die Membran besteht vorteilhaft
aus dem Material Goretex.
[0055] Die Förderscheibe 6 ist gegen die beiden Ringe 11, 12 durch jeweils einen Dichtring
28, 28' abgedichtet, der koaxial zur Exzenterwelle 3 verläuft. Die Dichtringe 28,
28' ragen jeweils in eine Ringnut 62, 62' in den Seitenflächen 63, 63' der Ringe 11,
12 und in eine Ringnut 64, 64' in den Seitenflächen 65, 65' der Förderscheibe 6. Die
beiden Dichtringe 28, 28' sind gleich ausgebildet und haben einen umlaufenden Mittelteil
66, von dem etwa radial Dichtlippen 67 abstehen. Sie liegen unter radialer Vorspannung
an den Seitenwänden der Ringnuten 62, 62'; 65, 64' der Ringe 11, 12 und der Förderscheibe
6 an.
[0056] Bei drehender Exzenterwelle 3 führt die Förderscheibe 6 eine Taumelbewegung mit radialer
Auslenkung innerhalb des Exzenterraums 7 mit dem von dem Exzenter 4 vorgegebenen Exzentermaß
aus. Hierbei werden die ortsfest in den Ringen 11 bzw. 12 eingesetzten Ringdichtungen
28 in Radialrichtung elastisch verformt, wobei die Dichtlippen 67 die Dichtheit gewährleisten.
[0057] In den scheibenförmigen Ring 11 ist wenigstens eine Leckagebohrung 29 eingebracht,
die sich axial bis zur Seitenfläche 65 der Förderscheibe 6 erstreckt. Sie weist über
den Umfang verteilt mehrere Verbindungsbohrungen 30 auf, welche die Förderscheibe
6 axial durchdringen. Die Leckagebohrung 29 mündet in einen Ringkanal 68, der koaxial
zur Exzenterwelle 3 angeordnet und in der Seitenfläche 63 des Ringes 11 vorgesehen
ist. Die Verbindungsbohrungen 30 münden in den Ringkanal 68. Ein weiterer Ringkanal
68' ist auch in der Seitenfläche 63' des Ringes 12 vorgesehen. Die Verbindungsbohrungen
30 verbinden die beiden Ringkanäle 68, 68' miteinander. Leckagefluid aus der Förderkammer
16, das entlang einer oder beider Seitenflächen zwischen der Förderscheibe 6 und den
begrenzenden Ringen 11, 12 radial nach innen strömt, kann über die Verbindungsbohrung
30 bzw. ggf. unmittelbar über die Leckagebohrung 29 abgeführt und zum (nicht dargestellten)
Tank oder zum Sauganschluss 31 zurückgeführt werden.
[0058] Die Ringkanäle 68, 68' haben eine solche Breite, dass die Verbindungsbohrungen 30
bei der Taumelbewegung der Förderscheibe 6 stets in Leitungsverbindung mit den Ringkanälen
68, 68' sind. Dadurch kann Leckagemedium in jeder Lage der Förderscheibe 6 über die
Ringkanäle 68, 68' und die Leckagebohrung 29 zum Tank zurückgeführt werden.
[0059] In den Figuren 2 bis 5 ist die Exzenterpumpe 1 im Radialschnitt in verschiedenen
Phasen bei einer Umdrehung der Exzenterwelle 3 dargestellt. Der Bereich zwischen der
Förderscheibe 6 und dem Außenring 17 ist mit einem Einlass- bzw. Sauganschluss 31
und mit einem Auslass- bzw. Druckanschluss 32 verbunden. Über den Einlassanschluss
31 wird das zu fördernde Medium aus einem Tank in den Exzenterraum im Bereich der
sichelförmigen Förderkammer 16 eingeleitet. Über den Auslassanschluss 32, der zu dem
Einlassanschluss 31 winkelversetzt angeordnet ist, erfolgt die Ableitung des unter
Druck stehenden Fluids.
[0060] Die Förderscheibe 6 weist einen kleineren Durchmesser als der Exzenterraum 7 auf.
Bei einer Umdrehung der Exzenterwelle 3 wird die Förderscheibe 6, die auf dem nockenförmigen
Exzenter 4 der Exzenterwelle 3 sitzt, innerhalb des Exzenterraums 7 nach Art einer
Taumelbewegung ringförmig umlaufend angetrieben. Die Förderscheibe 6 liegt in jeder
Phase mit einem Teil ihrer Mantelfläche 69 dichtend an der Elastomerschicht 18 an.
Zwischen der Mantelfläche 69 der Förderscheibe 6 und der Elastomerschicht 18 liegt
die sichelförmige Förderkammer 16, die sich bei der Bewegung der Förderscheibe 6 in
Umfangsrichtung fortbewegt.
[0061] Die Förderscheibe 6 ist über das Wälzlager 5 mit der Exzenterwelle 3 verbunden und
über einen Positionierstift 33 an einer Rotationsbewegung gehindert. Der Positionierstift
33 ragt durch eine ovale Ausnehmung 34 in der Förderscheibe 6. Die Längsachse der
Ausnehmung 34 liegt in einer Axialebene der Förderscheibe 6. Die Breite der Ausnehmung
34 ist etwas größer als der Durchmesser des Positionierstiftes 33. Dadurch kann die
Förderscheibe 6 bei Drehung der Exzenterwelle 3 die Radial- bzw. Taumelbewegung zuverlässig
ausüben. Dabei wandert die sichelförmige Förderkammer 16 über den Umfang der Exzenterpumpe,
wie aus den Fig. 2 bis 5 hervorgeht. Die beiden Enden des Positionierstiftes 33 sind
in den Ringen 11, 12 gehalten (Fig. 7 und 8). Der Ring 11 hat eine Sacklochbohrung
70 und der Ring 12 eine mit der Sacklochbohrung 70 fluchtende Durchgangsbohrung 71.
Dadurch lässt sich der Positionierstift 33 einfach montieren. Der Positionierstift
33 kann auch in einen der beiden Ringe 11, 12 fest eingesetzt und in der Förderscheibe
6 über einige wenige Millimeter frei beweglich sein.
[0062] Die Förderscheibe 6 ist am Umfang mit einer radialen Vertiefung 35 versehen, in die
ein Sperrflügel 36 ragt. Er ist radial nach außen belastet, vorzugsweise durch wenigstens
ein Federelement 37, das sich am Boden 72 der Vertiefung 35 abstützt und beispielhaft
eine Schraubendruckfeder ist. Das Federelement 37 sorgt dafür, dass der Sperrflügel
36 mit seiner Stirnseite stets dichtend an der Elastomerschicht 18 anliegt. Der Sperrflügel
36 liegt zwischen dem Einlassanschluss 31 und dem Auslassanschluss 32 und sorgt für
eine strömungsdichte Trennung zwischen Einlass- und Auslassanschluss in allen Phasen
des Umlaufs der Förderkammer 16. Der Sperrflügel 36 erstreckt sich über die gesamte
axiale Breite der Förderscheibe 6 (Fig. 6) und liegt mit seinen Seitenrändern dichtend
an den Seitenflächen 63, 63' der Ringe 11, 12 an.
[0063] Der Sperrflügel 36 kann auch hydraulisch kraftbeaufschlagt sein. In diesem Fall mündet
in die Vertiefung 35 wenigstens eine Bohrung, über die von der Druckseite aus der
hydraulische Druck auf die radial innere Stirnseite des Sperrflügels 36 wirkt. Er
wird somit in Abhängigkeit vom jeweils herrschenden Druck in seine Dichtposition gedrückt.
[0064] Das über den Einlassanschluss 31 in die Förderkammer 16 in der Saugphase gemäß Fig.
2 gelangende Fluid wird in der Förderphase gemäß Fig. 3 in Umfangsrichtung weitertransportiert,
bis gemäß Fig. 4 die Druckphase erreicht ist, in der der Druck in der Förderkammer
16 aufgebaut und bei einer weiteren Bewegung der Förderscheibe in Fig. 5 in der Ausstoßphase
das Fluid aus der Förderkammer 16 über den Auslassanschluss 32 abgeleitet wird. In
der Stellung gemäß Fig. 5 beginnt zugleich wieder die Saugphase, der gesamte Zyklus
beginnt von vorne.
[0065] Wie Fig. 6 zeigt, können in der Vertiefung 35 der Förderscheibe 6 zwei mit axialem
Abstand neben einander angeordnete Federelemente 37 vorgesehen sein, die den Sperrflügel
36 radial nach außen gegen die Elastomerschicht 18 drücken. Im Boden 72 der Vertiefung
35 befindet sich eine Durchtrittsöffnung 73, die die Vertiefung 35 mit der einen Verbindungsbohrung
30 der Förderscheibe 6 verbindet und als Druckausgleich dient.
[0066] In Fig. 7 ist die Exzenterpumpe 1 in einer Ausführungsvariante dargestellt. In dieser
Ausführungsvariante ist das Federelement 22, das die Dichtscheibe 21 im Ausgleichsraum
20 gegen die Seitenfläche von Förderscheibe 6 und Außenring 17 presst, als Tellerfeder
ausgeführt, wohingegen im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 das Federelement als Schraubendruckfeder
ausgebildet ist. Im Boden 74 des Ausgleichsraumes 20 befindet sich eine über den Umfang
des Ausgleichsraumes 20 sich erstreckende Vertiefung 75, in der sich die eine Tellerfeder
22 mit ihrem Rand abstützt. Anstelle der über den Umfang verteilt angeordneten Schraubendruckfedern
22 der vorliegenden Ausführungsform sind zwei gegenseitig zueinander angeordnete Tellerfedern
vorgesehen, die die Dichtscheibe 21 über ihren Umfang gleichmäßig axial belasten.
[0067] Bei der vorigen Ausführungsform ist für jede Schraubendruckfeder 22 eine Vertiefung
75 vorgesehen, in die das eine Ende der Schraubendruckfeder ragt, die dadurch einwandfrei
lagegesichert ist. Ein weiterer Unterschied beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7
liegt in der Anordnung der beiden Dichtringe 28. Sie sind nur in den Ringnuten 62,
62' der Ringe 11, 12 untergebracht. Zwei der vier Dichtlippen 67 der Dichtringe 28,
28' liegen dichtend an den Seitenflächen 65, 65' der Förderscheibe 6 an, während die
beiden anderen Dichtlippen 67 die Dichtringe 28, 28' in den Ringnuten 62, 62' abstützen.
Die Dichtlippen 67 erlauben eine zuverlässige Bewegung der Förderscheibe 6 während
ihrer Bewegung.
[0068] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 wird auf die Elastomerschicht auf der Innenseite
des Außenrings 17 verzichtet, so dass die Innenseite des Außenrings 17 unmittelbar
die sichelförmige Förderkammer 16 begrenzt. Für den Ausgleich von Toleranzen bei ihrer
Bewegung ist die Förderscheibe 6 über ein oder mehrere Federelemente 38 in Radialrichtung
an dem Kugellager 5 abgestützt, das auf dem Exzenter 4 der Exzenterwelle 3. Die Federelemente
38 belasten die Förderscheibe 6 radial nach außen.
[0069] Um in der Ausgangslage bei abgeschaltetem Antriebsmotor 24 eine definierte Relativposition
der Förderscheibe 6 innerhalb des aufnehmenden Exzenterraums 7 zu gewährleisten, ist
die Exzenterpumpe 1 mit einer Rasteinrichtung 76 versehen, die in einer Ausgangs-
bzw. Nulllage der Förderscheibe 6 eine Rastposition bietet. Die Rasteinrichtung 76
hat ein gehäuseseitiges Rastelement 40, 41 und ein mit der Exzenterwelle 3 umlaufendes
Rastelement, das im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 als eine Rastscheibe 39 ausgeführt
ist, die vorteilhaft einteilig mit der Exzenterwelle 3 ausgebildet ist. Teil des gehäuseseitigen
Rastelements ist ein Rastvorsprung 40, der an der radial inneren Mantelfläche 54 des
Ringes 12 angeordnet und Träger einer Rastkugel 41 ist, die radial durch die Kraft
eines im Rastvorsprung 40 abgestützten Federelementes in eine Rastvertiefung 77 n
der Außenseite der Rastscheibe 39 gedrückt wird. Die Rastscheibe 39 weist an ihrem
Umfang nur an einer Position die Rastvertiefung 77 auf, in die die Rastkugel 41 gedrückt
wird. Die Rasteinrichtung 76 befindet sich im Exzenterraum 7 im Bereich zwischen der
Förderscheibe 6 und der Gehäusewand 14. Bei der Drehung der Exzenterwelle 3 liegt
die Rastkugel 41 unter Federkraft am Umfang der Rastscheibe 39 an.
[0070] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 wirkt die Rasteinrichtung 76 in axialer statt
radialer Richtung. Der gehäuseseitige Rastvorsprung 40 liegt im Übergang zwischen
der Gehäusewand 13 des Pumpengehäuses und dem Ring 11. Die Rastkugel 41 wird über
das Federelement axial gegen die Seitenfläche 65 der Förderscheibe 6 gedrückt. In
der Seitenfläche 65 befindet sich die Rastvertiefung 77, in die die Rastkugel 41 in
der Ausgangs- bzw. Nulllage der Förderscheibe 6 eingreift. Im Unterschied zur Ausführungsform
gemäß Fig. 7 liegt die Rasteinrichtung 77 im Exzenterraum 7 im Bereich zwischen der
Förderscheibe 6 und der Gehäusewand 13.
[0071] Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 7 und 8 kann die Rasteinrichtung 76 auch
im jeweils gegenüberliegenden Teil des Exzenterraumes 7 vorgesehen sein.
[0072] In den Fig. 9 und 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Rasteinrichtung
76 dargestellt, die analog zu Fig. 7 in Radialrichtung wirksam ist. Die Exzenterwelle
3 ist mit der Rastscheibe 39 versehen, die am Umfang eine Abflachung 42 aufweist,
welche die Rastposition definiert. Beim Drehen der Exzenterwelle 3 liegt eine Rastrolle
41' unter Federkraft am Umfang der Rastscheibe 39 an. Die Rastrolle 41' ist am radial
inneren Ende eines Schiebekörpers 78 vorgesehen, der in einer radialen Führung 79
verschiebbar ist. Sie ist beispielsweise eine Hülse, die radial von der inneren Mantelfläche
54 des Ringes 12 absteht und in den Exzenterraum 7 im Bereich zwischen der Förderscheibe
6 und der Gehäusewand 14 ragt. Der Schiebekörper 78 ist an seiner der Mantelfläche
54 zugewandten Stirnseite mit einer mittig angeordneten Vertiefung 80 versehen, in
die eine Druckfeder 81 ragt, die sich an der Mantelfläche 54 abstützt.
[0073] Die Rastrolle 41' erstreckt sich axial und hat eine Länge, die etwa der axialen Dicke
der Rastscheibe 39 entspricht. Wie Fig. 10 zeigt, wird die Rastrolle 41' über einen
Teil ihres Umfanges von einer Halblagerschale 82 umgeben, die an der inneren Stirnseite
des Schiebekörpers 78 befestigt ist. Ist die Führung 79 entsprechend lang, übergreift
sie die Rastrolle 41' axial, so dass diese nicht ausweichen kann und in ihrer gewünschten
Position bleibt.
[0074] Damit die Rastrolle 41' in Axialrichtung ausgerichtet ist, ist die Führung 79 mit
einem radial verlaufenden Führungsschlitz 83 versehen, durch den ein im Schiebekörper
78 befestigter Stift 84 ragt. Er sorgt zusammen mit dem Führungsschlitz 83 dafür,
dass der Schiebekörper 78 bei seiner Verschiebebewegung nicht verdreht wird, so dass
die Rastrolle 41' stets axial ausgerichtet ist.
[0075] Wenn die Führung 79 und der Schiebekörper 78 eckigen Querschnitt bzw. Umriss haben,
sind der Führungsschlitz 83 und der Stift 84 nicht notwendig.
[0076] Im Übrigen ist die Exzenterpumpe 1 gleich ausgebildet wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 7 oder 8.
[0077] Die Ausführungsform gemäß Fig. 11 entspricht weitgehend derjenigen nach Fig. 10.
Anstelle einer Rastrolle 41' ist ein Gleitschuh 43 in der radialen Verschiebeführung
79 gehalten, der am Außenumfang der Rastscheibe 39 aufliegt. Die Abflachung 42 am
Umfang der Rastscheibe 39 definiert auch in diesem Ausführungsbeispiel die Rastposition
für die Förderscheibe 6 in der Rast- bzw. Nulllage. Die Rastscheibe 39 ist so auf
der Exzenterwelle 3 vorgesehen, dass sie in der unteren Exzenterposition die Nulllage
der Exzenterpumpe 1 definiert. Ansonsten müsste die Exzenterwelle 3 den unteren Totpunkt
überwinden, um aus der Nulllage heraus weiterzudrehen.
[0078] Die Rastscheibe 39 ist über ein Wälzlager 98 auf der Exzenterwelle 3 gelagert. Dadurch
wird die Rastscheibe 39 beim Drehen der Exzenterwelle 3 nur entsprechend ausgelenkt.
Über die Exzenterlage und den Exzenterhub wird die Rasteinrichtung 76 die Exzenterwelle
3 in die Nullposition drücken. Das Wälzlager 98 hält die Reibung klein.
[0079] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 12 und 13 hat die Rasteinrichtung 76 die
Rastscheibe 39 auf der Exzenterwelle 3. Am Umfang der Rastscheibe 39 ist ein Permanentmagnet
44 befestigt, der vorzugsweise geringfügig über den Umfang der Rastscheibe 39 vorsteht.
Der gehäuseseitige Rastvorsprung 40 ist an der inneren Mantelfläche 54 des Ringes
12 befestigt und ragt radial nach innen in den Exzenterraum 7. Der Rastvorsprung 40
besteht aus einem weichmagnetischen Material und wirkt mit dem Permanentmagneten 44
zusammen. Gelangt der Permanentmagnet 44 beim Drehen der Rastscheibe 39 in eine benachbarte
Position zu dem Rastvorsprung 40, bewirkt die Magnetkraft, die durch eine Ellipse
in Fig. 13 angedeutet ist, zwischen Permanentmagnet 44 und Rastvorsprung 40 die Rastposition.
Im Übrigen ist die Exzenterpumpe 1 gleich ausgebildet wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 7 oder 8.
[0080] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 14 und 15 ist das Federelement 38, das zwischen
dem Wälzlager 5 und der Innenseite der Förderscheibe 6 angeordnet ist, als Federspiralelement
ausgebildet. Das Federspiralelement 38 drückt die Förderscheibe 6 radial nach außen
an die Elastomerschicht 18 am Außenring 17, wodurch Toleranzen der Wellenfluchtung
und im Durchmesser der Förderscheibe sowie des Außenrings ausgeglichen werden können.
Das Federspiralelement 38 ist vorzugsweise als ein Federstahlelement ausgebildet.
In alternativer Ausführung kommen für das Federelement 38 auch gummielastische Federelemente
oder elastische Kunststoffelemente in Betracht.
[0081] Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 16 und 17 befindet sich im Druckanschluss
32 ein Rückschlagventil 45. Es hat ein stiftförmiges Ventilglied 46 und eine Ventilkugel
47, die durch die Kraft eines Federelementes 85 in eine Schließposition des Rückschlagventils
45 kraftbeaufschlagt ist. Das im Rückschlagventil 45 verschieblich angeordnete Ventilglied
46 ragt in die Förderkammer 16 und wird von der Förderscheibe 6 in der dargestellten
Position der Förderscheibe im unteren Totpunkt gegen die Kraft des Federelementes
85 radial nach außen gedrückt. Dabei wird die Ventilkugel 47 vom Ventilsitz 86 abgehoben
und somit das Rückschlagventil 45 geöffnet. In dieser geöffneten Stellung kann eine
geringe Fluidmenge zurück in den Tank fließen. Diese Rückströmung erfolgt durch Umkehrung
der Drehrichtung der Exzenterwelle 3. Dabei wird gezielt die Druckseite entleert.
Das Rückschlagventil 45 hat den Zweck, den eingespeisten Druck ohne Leckage über die
Pumpe sicher auf der Druckseite zu speichern. Um die Druckseite nach dem Abschalten
des Fahrzeuges bzw. der Exzenterpumpe 1 vor dem Einfrieren des Mediums zu schützen,
wird es abgepumpt. Um dieses "Rückwärtspumpen" zu gewährleisten, muss das Rückschlagventil
45 in der beschriebenen Weise mechanisch geöffnet werden. Zur Sicherstellung der Dichtheit
wird die Exzenterwelle 3 mit den beschriebenen Rasteinrichtungen in der Nulllage angehalten,
damit das Rückschlagventil 45 geschlossen ist.
[0082] Während des Betriebs der Exzenterpumpe 1 wird das Rückschlagventil 45 durch den Druck
des Fluids in der sichelförmigen Förderkammer 16 und das Ventilglied 46 geöffnet,
so dass das Fluid in der Förderkammer 16 über das geöffnete Rückschlagventil 45 aus
dem Auslassanschluss 32 abströmen kann. Wie der Schnittdarstellung gemäß Fig. 17 zu
entnehmen, weist das Ventilglied 46 einen viereckigen Grundquerschnitt mit abgerundeten
Ecken auf, während eine Aufnahme 87 im Rückschlagventil 45 einen kreisrunden Querschnitt
aufweist. Hierdurch sind im Rückschlagventil 45 Strömungskanäle 88 gebildet, über
die das Fluid in Richtung auf die Ventilkugel 47 strömt. Das Federelement ist so ausgebildet,
dass das unter Druck stehende Fluid die Ventilkugel 47 vom Ventilsitz 86 abhebt.
[0083] In Fig. 18 ist eine Fördervorrichtung mit einer Kombination einer Exzenterpumpe 1
und einer Luftpumpe 48 dargestellt, die identisch wie die Exzenterpumpe 1 aufgebaut
ist. Die Exzenterpumpe 1 hat im Ausführungsbeispiel eine Ausbildung entsprechend Fig.
1. Sie kann auch eine Ausbildung entsprechend den weiteren Ausführungsformen haben.
Die Luftpumpe 48 dient dazu, bei einem Einspritzvorgang beispielsweise einer wässrigen
Harnstofflösung in den Abgasstrang einer Diesel-Brennkraftmaschine zusätzlich Luft
zuzuführen. Die Exzenterpumpe 1 und die Luftpumpe 48 sind axial unmittelbar hintereinanderliegend
angeordnet. Ihre Pumpengehäuse 8 liegen aneinander und sind durch Schrauben oder dgl.
lösbar miteinander verbunden. Die Exzenterwellen 3 liegen fluchtend zueinander und
sind durch eine Kupplung 49 drehfest miteinander verbunden. Sie liegt in Durchgangsöffnungen
89, 90 in den aneinander liegenden Gehäusewänden 14 und 13 der beiden Pumpengehäuse
8.
[0084] Mit dem Antriebsmotor 2 werden die beiden Exzenterwellen 3 gemeinsam angetrieben.
[0085] Die Fördervorrichtung bildet eine Tandempumpe, mit der gleichzeitig die Harnstofflösung
und Luft gepumpt werden. Die Luft wird über den Sauganschluss der Luftpumpe 48 angesaugt
und mittels der Förderkammer zum Druckanschluss gefördert. Die an die beiden Druckanschlüsse
der Exzenterpumpe 1 und der Luftpumpe 48 anschließenden Leitungen führen die Harnstofflösung
und die Luft in geeigneter Weise in den Abgasstrom.
[0086] Je nach Anwendungsfall können noch weitere Pumpen in gleicher Weise angebaut werden.
[0087] In den Fig. 19 und 20 ist eine Fördervorrichtung mit Exzenterpumpe 1 und Luftpumpe
48 dargestellt, die wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel axial hintereinanderliegend
angeordnet sind. Die Exzenterwellen 3 der Pumpen 1 und 48 sind über die Kupplung 49
drehfest miteinander verbunden. Die Luftpumpe 48 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
jedoch nicht als Exzenterpumpe, sondern als Spiralpumpe ausgeführt und weist als Förderglied
ein einseitig fliegend gelagertes Spiralelement 50 auf. Es ist zweiteilig mit einem
inneren und einem äußeren Spiralglied 91, 92 ausgebildet, von denen eines in einer
fixen Position steht und das andere von der Exzenterwelle 3 angetrieben wird Der nach
innen kleiner werdende Radius und damit einhergehend die Verkleinerung der Volumenkammer
93 bewirkt eine Kompression der Luft, die über eine Ansaugöffnung 94 angesaugt wird.
Sie erstreckt sich axial durch eine Scheibe 95 und die Gehäusewand 14 der Spiralpumpe
48. Die Scheibe 95 ist in Radialrichtung formschlüssig mit der Gehäusewand 14 verbunden.
Die Spirale 50 liegt zwischen der Scheibe 95 und einer weiteren Scheibe 96, die gleich
wie die Scheibe 95 ausgebildet und spiegelsymmetrisch zu ihr angeordnet ist.
[0088] Die Exzenterwelle 3 der Luftpumpe 48 durchsetzt die Scheibe 96 und erstreckt sich
bis zum Spiralelement 50. Koaxial zur Exzenterwelle 3 liegt eine Bohrung 97, die einen
Druckanschluss bildet und die Scheibe 95 und die Gehäusewand 14 durchsetzt. Die über
die Ansaugöffnung 94 angesaugte Luft wird mit dem Spiralelement 50 zum Druckanschluss
97 gefördert.
[0089] Die Spirale 50 wird vom Außenring 17 umgeben, der gleich ausgebildet ist wie der
Außenring 17 der Exzenterpumpe 1. Da die Spiralglieder 91, 92 aufeinander abrollen,
entsteht kein nennenswerter Verschleiß, so dass die Spiralpumpe ohne Schmierung arbeitet.
Die Spiralpumpe erzeugt einen ausreichend hohen Luftdruck von beispielsweise 1 bar
bis 2 bar, der in Kombination mit der Harnstoffeinspritzung über die Exzenterpumpe
1 ausreicht.
[0090] In einer weiteren Ausführungsvariante kann als Luftpumpe auch ein Propeller mit einem
radialen oder axialen Lüfter eingesetzt werden. Falls höhere Drücke erforderlich sind,
kann ggf. auch eine Verdränger- bzw. Kolbenmaschine eingesetzt werden.
1. Exzenterpumpe, insbesondere Förderpumpe für wässrige Harnstofflösungen, mit einer
in einem Pumpengehäuse (8) drehbar gelagerten Exzenterwelle (3), die wenigstens eine
in einem Exzenterraum (7) angeordnete Förderscheibe (6) antreibt, welche Fluid in
einer Förderkammer (16) zwischen der Außenseite der Förderscheibe (6) und der Innenseite
eines Außenringes (17) von einem Einlassanschluss (31) zu einem Auslassanschluss (32)
fördert,
dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkammer (16) seitlich von einer in einem Ausgleichsraum (20) im Pumpengehäuse
(8) angeordneten, elastischen Dichtscheibe (21) begrenzt ist, die in die Dichtstellung
kraftbeaufschlagt ist.
2. Exzenterpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass im Ausgleichsraum (20), in den vorteilhaft mindestens eine mit der Atmosphäre verbundene
Entlüftungsbohrung (27) mündet, mindestens ein die Dichtscheibe (21) in die Dichtstellung
pressendes Federelement (22) angeordnet ist.
3. Exzenterpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtscheibe (21) einen axialen Dichtkragen (24) aufweist, der sich an einer
Innenwand (58) des Ausgleichsraums (20) abstützt und vorteilhaft einen Dichtring (26)
überdeckt, der in eine Nut (61) in der Innenwand (58) des Ausgleichsraums (20) eingesetzt
ist.
4. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtscheibe (21) einen in den Außenring (17) eingebrachten Dichtring (25) überdeckt,
wobei der Außenring (17) die Förderkammer (16) radial nach außen begrenzt und vorzugsweise
auf der die Förderkammer (16) radial nach außen begrenzenden Innenseite eine Elastomerschicht
(18) aufweist.
5. Exzenterpumpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des Außenrings (17) eine umlaufende konkave Vertiefung (19) eingebracht
ist, die von der Elastomerschicht (18) überdeckt ist.
6. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in eine radiale Vertiefung (35) in der Umfangsseite der Förderscheibe (6) wenigstens
ein kraftbeaufschlagter Sperrflügel (36) eingesetzt ist, der zwischen Einlassanschluss
(31) und Auslassanschluss (32) liegt und diese strömungsdicht voneinander trennt.
7. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Förderscheibe (6), deren Bewegung vorzugsweise durch wenigstens einen pumpengehäusefesten
Positionierstift (33) begrenzt ist, radial über wenigstens ein Federelement (38) an
einem auf der Exzenterwelle (3) sitzenden Lager (5) abgestützt ist.
8. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass im Exzenterraum (7) wenigstens eine Rasteinrichtung (76) untergebracht ist, die die
Förderscheibe (6) in einer definierten Winkellage in einer Rastposition hält.
9. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Seitenfläche (65, 65'), vorzugsweise an beiden Seitenflächen
der Förderscheibe (6) jeweils eine am Pumpengehäuse (8) abgestützte Ringdichtung (28)
angeordnet ist, die vorteilhaft als Gleitringdichtung oder als Membranringdichtung
ausgebildet ist.
10. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem an die Förderscheibe (6) angrenzenden Gehäusebauteil (11, 12)
wenigstens eine Leckagebohrung (29) vorgesehen ist, die mit dem Bereich zwischen der
Förderscheibe (6) und dem Gehäusebauteil (11, 12) verbunden ist.
11. Exzenterpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Auslassanschluss (32) ein Rückschlagventil (45) integriert ist, das in Auslassrichtung
sperrt und mechanisch durch die Förderscheibe (6) geöffnet wird.
12. Fördervorrichtung mit einer Exzenterpumpe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterpumpe (1) mit wenigstens einer Luftpumpe (48) antriebsverbunden ist.
13. Fördervorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterpumpe (1) und die Luftpumpe (48) einen gemeinsamen Antrieb (2) haben.
14. Fördervorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterwelle (3) der Exzenterpumpe (1) und eine Antriebswelle (3) der Luftpumpe
(48) koaxial angeordnet und über eine Kupplung (49) miteinander gekuppelt sind.
15. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Luftpumpe (48) entsprechend der Exzenterpumpe (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 14 oder als Spiralpumpe ausgebildet ist und als Förderglied eine Spirale (50)
aufweist.