[0001] Die Erfindung betrifft ein Spiralgehäuse einer Radialturbomaschine, umfassend eine
Sammelspirale, die sich spiralartig in Umfangsrichtung um eine Rotationsachse der
Turbomaschine erstreckt, umfassend einen Radialdiffusor, der sich radial zwischen
einem Laufrad und der Sammelspirale strömungsleitend befindet, wobei der Radialdiffusor
auf einer axialen Seite von einer ersten Diffusorscheibe und auf der anderen axialen
Seite zumindest über einen teilweisen Radialabschnitt von einer zweiten Diffusorscheibe
begrenzt wird, wobei der Radialdiffusor Leitschaufeln aufweist, die den Radialdiffusor
in einem Radialbereich in Umfangsrichtung in Strömungspassagen segmentieren, wobei
die zweite Diffusorscheibe - eine Öffnung zum Inneren des Radialdiffusors verschließend
- an dem Spiralgehäuse lösbar befestigt ist.
[0002] Daneben betrifft die Erfindung eine Radialturbomaschine mit einem entsprechenden
Spiralgehäuse und ein Verfahren zur Montage des Spiralgehäuses unter Ausnutzung der
konstruktiven Besonderheiten.
[0003] An radialen Turbomaschinen, insbesondere, wenn diese als Bestandteil von Getriebeturboverdichtern
ausgebildet sind, werden regelmäßig Nachleitbeschaufelungen im radialen Strömungskanal
der Spiralgehäuse eingesetzt. Derartige Anordnungen sind bereits aus der
US 4,877,369 A1 bekannt betreffend Diffusoren mit einer Leitbeschaufelung, ebenso aus der
US 4,824,325 A1. Betreffend ein Spiralgehäuse am Austritt aus einem radialen Turboverdichter offenbart
die
WO 2015/077380 A1 bereits Stand der Technik. Die Figur der
KR 2014106975 A zeigt einen radialen Turboverdichter, vermutlich als Bestandteil eines Getriebeturboverdichters
in einstufiger Ausführung mit fliegender Lagerung, wobei der Impeller bzw. das Laufrad
austrittseitig in einen Radialdiffusor mündet, wobei stromabwärtig eine Sammelspirale
angeordnet ist.
[0004] Die Leitbeschaufelung im Radialdiffusor am Austritt aus dem Impeller bzw. dem Laufrad
werden vorgesehen, da mit dem Anschluss an das radial abströmende Laufrad die sichelförmigen
Schaufeln die Strömung ausrichten zum Zwecke der Verbesserung des Wirkungsgrades und
Erweiterung des effizient nutzbaren Fahrbereichs des Verdichters. Herkömmliche Bauweisen
sehen in der Regel vor, dass die Leitbeschaufelung direkt an einer Diffusorscheibe
einstückig ausgebildet bzw. spanend herausgearbeitet, insbesondere angefräst wird.
[0005] Zum Zwecke der Montage wird diese Leitbeschaufelung axial in das Spiralgehäuse als
Bestandteil des Radialdiffusors eingeschoben. Häufig kommt es hierbei vor, dass die
maximale radiale Außenabmessung der Diffusorscheibe umfassend die Leitschaufeln von
der Öffnung des Spiralgehäuses radial begrenzt ist. Dieser Begrenzung unterliegen
auch die stirnseitig angefrästen Diffusorschaufeln. Aus aerodynamischen Gesichtspunkten
kommt es regelmäßig vor, dass die Diffusorschaufeln bevorzugt mit einer längeren radial
nach außen reichenden Erstreckung eine bessere Effizienz und einen noch größeren Fahrbereich
der Maschine zur Folge hätten. Rein aus der aerodynamischen Auslegung heraus würden
die Leitschaufeln über den sonstigen Außenradius der Diffusorscheibe bzw. der Öffnung
hinaus ragen. Als Kompromisslösung werden die Diffusorschaufeln mit dieser radialen
Erstreckung aerodynamisch ausgelegt, die sich radial über die zur Montage zur Verfügung
stehende Öffnung hinaus erstreckt. Der überstehende Anteil dieser Diffusorschaufeln
wird dann schlicht fortgelassen oder abgefräst, damit eine Montage der Maschine möglich
ist. In diesem Zusammenhang spricht man auch von kupierten Leitschaufeln. Dementsprechend
kommt es zur aerodynamisch nicht optimalen Umsetzungen des Radialdiffusors zwischen
dem Laufrad- bzw. Impeller-Austritt und dem Eintritt in die Sammelspirale.
[0006] Ein weiterer Nachteil der angefrästen Ausführung liegt darin, dass das ohnehin schon
radial verhältnismäßig große Rohteil der Diffusorscheibe axial ausreichend groß für
die Ausbildung der Leitschaufeln ausgeführt werden muss. Dieses relativ große Rohteil
bedarf für die Anfräsung der Leitschaufeln außerdem einer verhältnismäßig großen Bearbeitungsmaschine,
so dass die Fertigungskosten signifikant ansteigen.
[0007] Zur Vermeidung der angeführten Nachteile wird ein Spiralgehäuse bzw. eine Radialturbomaschine
bzw. ein Verfahren zur Montage des Spiralgehäuses der eingangs genannten Art mit den
zusätzlichen Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen.
Die jeweils rückbezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung.
[0008] Unter einer Spirale bzw. unter spiralartig versteht die Erfindung grundsätzlich eine
Kurve, die um einen Punkt oder eine Achse verläuft und sich je nach Betrachterperspektive
von diesem/r entfernt oder annähert. Das Spiralgehäuse weist in diesem Sinn mindestens
eine sich entlang einer Umfangsrichtung erstreckende Begrenzungswand auf, die sich
zur Rotationsachse genau derartig geometrisch verhält. Diese mindestens eine Begrenzungswand
kann eine radiale oder eine axiale oder eine schräg zu diesen Richtungen begrenzende
Wand der Sammelspirale sein. Bevorzugt ist die Sammelspirale im Querschnitt rund ausgebildet
und verändert die Querschnitts-Fläche entlang der Umfangsrichtung.
[0009] In der Begriffswelt der Erfindung beziehen sich Angaben, wie radial, tangential,
axial stets auf die Rotationsachse des Radialturboverdichters, sofern keine andere
Angabe hiervon eine Ausnahme anzeigt. Die Begriffe "inneres", "äußeres" damit semantisch
verwandte Begriffe beziehen sich stets auf den Innenraum der Radialturbomaschine,
in dem auch das Laufrad angeordnet ist und der begrenzt wird von dem Spiralgehäuse
bzw. auf den Bereich außerhalb des Spiralgehäuses, der nicht dem Innenraum zuzurechnen
ist.
[0010] Durch die erfindungsgemäße modulare Aufspaltung zwischen der Diffusorscheibe und
den Leitschaufeln ergibt sich eine größere Flexibilität hinsichtlich der Gestaltung
des Radialdiffusors und der Montage. Zusätzlich wird nur noch ein kleineres Rohteil
für die Diffusorscheibe benötigt, wobei die Leitschaufeln aus Rohteilen eines sehr
viel geringeren Abmaßes gefertigt werden können. Grundsätzlich richtet sich die Erfindung
auf Spiralgehäuse mit einem Radialdiffusor, der nicht verstellbare Leitschaufeln aufweist.
Die Leitschaufeln sind in ihrer Winkelposition fest angebracht. Grundsätzlich können
die Leitschaufeln auch mehrere Stufen aufweisen, die radial hintereinander angeordnet
sind, zumindest nicht radial alle auf dem gleichen Durchmesser mit ihrer Eintrittskante
sich befinden.
[0011] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Radialturbomaschinen, bei denen
das Laufrad im Durchmesser größer als ein Meter ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft
lässt sich die Erfindung für Getriebeturboverdichter anwenden, bei denen die zweite
Diffusorscheibe axial zwischen dem Getriebe bzw. dem Getriebegehäuse und dem Laufrad
vorgesehen ist.
[0012] Besonders zweckmäßig sind die Leitschaufeln an der ersten Diffusorscheibe mittels
Befestigungselementen lösbar befestigt. Hierbei ist es insbesondere sinnvoll, wenn
die Öffnung derart ausgebildet ist, dass die Befestigungselemente durch die Öffnung,
die mittels der zweiten Diffusorscheibe verschließbar ausgebildet ist, von außen zugänglich
gelöst oder befestigt werden können. Hierbei ist es sinnvoll, wenn die Leitschaufeln
an der zweiten Diffusorscheibe mit einer axialen Stirnseite im geschlossenen Zustand
des Spiralgehäuses anliegen. Dieser Kontakt reduziert eine ungewollte Bypasströmung
neben den von den Leitschaufeln gebildeten Strömungspassagen.
[0013] Die zweite Diffusorscheibe kann für diese axiale Stirnseite der Leitschaufeln auch
Ausnehmungen aufweisen, die die Bypassströmung zusätzlich reduzieren und die Leitschaufeln
in ihrer Position gegebenenfalls formschlüssig festlegen können. Ein weiterer Vorteil
des anliegenden Kontaktes zwischen der zweiten Diffusorscheibe und der axialen Stirnseite
der Leitschaufeln kommt zum Tragen, wenn die Befestigungselemente zumindest teilweise
in Ausnehmungen angeordnet sind, die in dieser axialen Stirnseite axial sich erstreckend
vorgesehen sind, derart, dass bei angebauter zweiter Diffusorscheibe die zweite Diffusorscheibe
die Mündungen der Ausnehmungen für die Befestigungselemente insbesondere gegenüber
der Strömung abdeckt. Auf diese Weise kann die Strömung an diesen Ausnehmungen keine
ungewollten Turbulenzen verursachen und gegebenenfalls zu Erosionsschäden führen und
weiterhin sind die Befestigungselemente durch das Anliegen der zweiten Diffusorscheibe
an der Stirnseite und das Verdecken der Ausnehmungen gegen ein vollständiges Lösen
bzw. Loslösen gesichert.
[0014] Aus strömungstechnischen Erwägungen und aus mechanischen Gesichtspunkten heraus ist
es sinnvoll, wenn die erste Diffusorscheibe Ausnehmungen an den Stellen der Leitschaufeln
aufweist, wobei die Leitschaufeln einen Sockel aufweisen können, wobei die Anbringung
der Leitschaufeln an der ersten Diffusorscheibe vorsieht, dass die Sockel der Leitschaufeln
jeweils in Axialrichtung geführt in die Ausnehmung eingesetzt werden. Auf diese Weise
entsteht ein Formschluss senkrecht zur Axialrichtung aufgrund der Einpassung des Sockels
in die Ausnehmungen. Der Sockel der Leitschaufeln kann hierbei entweder genau das
Profil eines Schaufelblattes der Leitschaufeln aufweisen oder von diesem Profil des
Schaufelblattes abweichen. Da das Schaufelblattprofil regelmäßig eine verhältnismäßig
komplizierte Kontur ist, die einen hohen Fertigungsaufwand erfordert, ist es sinnvoll,
wenn der Sockel eine einfachere Geometrie aufweist, so dass die Ausnehmung, in die
der Sockel eingesetzt wird, ebenfalls eine nur einfache Querschnittsgeometrie aufweist.
Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Sockel gegenüber dem Schaufelblatt eine abweichende
Geometrie aufweist und gegenüber dem Schaufelblatt etwas größer ausgebildet ist hinsichtlich
einer oberflächennormalen Richtung des Schaufelblattes. Der Einfachheit wegen kann
das Schaufelblatt zylindrisch ausgebildet sein, also mit einem konstanten Profilquerschnitt.
[0015] Die Vorteile der Erfindung kommen bei einer Weiterbildung besonders zweckmäßig zum
Tragen, wenn eine Radialerstreckung der Leitschaufeln in der Montageendposition über
den maximalen Außenradius der Öffnung hinausgeht, derart, dass eine rein axiale Bewegung
der Leitschaufeln in die Montageendposition durch die Öffnung nicht möglich ist, sondern
zumindest eine Radialbewegung zusätzlich erfolgen muss. Gegebenenfalls kann auch eine
Bewegung in Umfangsrichtung überlagert werden.
[0016] Auf diese Weise wird die zusätzliche Freiheit infolge der erfindungsgemäßen Modularität
der Trennung der Leitschaufeln von der Diffusorscheibe ausgenutzt bei gleichzeitiger
Verhinderung, dass die Öffnung, die mit der zweiten Diffusorscheibe zu verschließen
ist, radial erweitert wird.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die axiale
Bauhöhe des Sockels der Leitschaufel in dem Bereich, der über die Radialerstreckung
der Öffnung hinausgeht, gegenüber dem sonstigen Radialbereich reduziert ist, derart,
dass eine Einschwenkbewegung der Leitschaufel in die Ausnehmung bei der Montage ermöglicht
ist. Mit der Einschwenkbewegung ist in der Terminologie der Erfindung gemeint, dass
die Leitschaufel in Annäherung an die Montageendposition zunächst schräg zur Axialrichtung
und schräg zur Radialrichtung mit dem Sockel zuerst mit der axial reduzierten Höhe
in die Ausnehmung eingeführt werden kann, bevor die Leitschaufel vollständig in die
Montageposition radial vorgeschoben werden kann und der Sockel in die Ausnehmung unter
Drehung der Leitschaufel um eine Drehachse eingelegt werden kann, bevor die Leitschaufeln
mit den Befestigungselementen befestigt wird.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage des Spiralgehäuses sieht vor, dass im
Anschluss an das Bereitstellen der Sammelspirale die Leitschaufeln einzeln in eine
Montageendposition eingeführt werden. Hierbei wird die bereits definierte Einschwenkbewegung
für jede Leitschaufel ausgeführt, bevor die Leitschaufel in der Endposition an der
ersten Diffusorscheibe befestigt wird. Nachdem alle Leitschaufeln an der ersten Diffusorscheibe
in ihrer Endposition befestigt worden sind, wird die Öffnung des Spiralgehäuses mittels
der zweiten Diffusorscheibe verschlossen. Gegebenenfalls finden andere Montageschritte,
die nicht im essentiellen Zusammenhang mit der Erfindung stehen, auch zwischen diesen
beschriebenen Schritten statt.
[0019] Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf Zeichnungen näher beschrieben. Die Erfindung ist nicht auf dieses spezielle
Ausführungsbeispiel beschränkt und außerdem ist es möglich, den Gegenstand der Patentansprüche
jeweils beliebig miteinander zu kombinieren, ohne dass ein expliziter Rückbezug vorgesehen
ist, soweit der Fachmann derartige Kombinationen als sinnvoll auszuführen erkennt.
[0020] Es zeigen:
- Figur 1
- eine dreidimensionale Darstellung eines erfindungsgemäßen Spiralgehäuses einer Radialturbomaschine,
- Figur 2
- ein Längsschnitt durch einen Teil der Radialturbomaschine im Bereich des Radialdiffusors,
und
- Figur 3
- eine einzelne Leitschaufel in dreidimensionaler Wiedergabe.
[0021] Figur 1 zeigt schematisch dreidimensional ein erfindungsgemäßes Spiralgehäuse VC
einer Radialturbomaschine RTM. In einem Radialbereich eines Radialdiffusors RTF sind
Leitschaufeln DV vorgesehen, die - wie auch in Figur 2 dargestellt - aus einem Laufrad
IMP austretendes Prozessfluid hinsichtlich eines stromabwärtigen Einströmwinkels in
eine Sammelspierale CV ausrichten. Das Laufrad ist rotierend um eine Rotationsachse
X angeordnet, um die sich auch die Sammelspirale CV und der Radialdiffusor RTF in
Umfangsrichtung erstrecken. Die Leitschaufeln DV segmentieren den radial zwischen
dem Laufradaustritt und dem Eintritt in die Sammelspirale CV befindlichen Radialdiffusor
RTF in Umfangsrichtung in Strömungspassagen für das Prozessfluid. Der Radialdiffusor
RTF wird linksseitig begrenzt durch eine erste Diffusorscheibe DF1 und gegenüber liegend
auf der rechten Seite von einer zweiten Diffusorscheibe DF2. Die Leitschaufeln DV
befinden sich zwischen diesen beiden Diffusorscheiben DF1, DF2. An der ersten Diffusorscheibe
DF1 sind die Leitschaufeln lösbar befestigt angebracht.
[0022] Wie auch in Figur 3 ersichtlich, weisen die Leitschaufeln ein Schaufelblatt AF und
einen Sockel PF auf. Der Sockel PF ist abweichend von dem Profil des zylindrischen
Schaufelblatts AF in der normalen Richtung der Schaufelblattoberfläche dicker ausgeführt
und weist eine einfache Geometrie auf. In der Montageendposition in der ersten Diffusorscheibe
DF1 der Leitschaufeln DV befindet sich der Sockel PF jeweils formschlüssig eingepasst
in einer für die Leitschaufel vorgesehene Ausnehmung RS in der ersten Diffusorscheibe
DF1. Der Sockel PF ist hierbei derart ausgebildet, dass sich die Ausnehmung schlicht
mit einem zylindrischen Fräser in einer geradlinigen Bewegung in der ersten Diffusorscheibe
DF1 herstellen lässt. Die zweite Diffusorscheibe DF2 ist in Figur 2 dargestellt und
in der Figur 1 eine Öffnung OP freigebend fortgelassen. Durch die Öffnung OP werden
die einzelnen Leitschaufeln in ihrer Montageendposition in der ersten Diffusorscheibe
DF1 in die Ausnehmungen RS eingeführt. Dieses Einführen entspricht einer Schwenkbewegung
bzw. einem Einschwenken. Eine rein axiale Bewegung der Leitschaufeln DV in diese Montageendposition
ist nicht möglich, weil die Öffnung OP hierzu nicht groß genug ausgebildet ist. Stattdessen
besteht die Einschwenkbewegung darin, dass eine axial und radial kombinierte Bewegung
zur Einführung des Sockels PF in die Ausnehmung RS vorgesehen ist. Die Leitschaufeln
DV sind mit nur geringem Spiel in den Strömungskanal des Radialdiffusors axial eingepasst.
Damit dennoch die Leitschaufeln DV mit ihrem radial überstehenden Ende in die Montageendposition
verbracht werden können, weist der Sockel PF in dem Bereich der radial über steht
eine reduzierte axiale Höhe bzw. Fase FA auf. Auf diese Weise können die Leitschaufeln
schräg zur Rotationsachse X der Montageendposition angenähert werden und radial und
axial soweit verschoben werden, dass zunächst die radial vorstehende Seite der Leitschaufel
DV der Montageendposition bzw. der ersten Diffusorscheibe DF1 am nächsten ist. Unter
gleichzeitiger radialen Axialbewegung sowie unter Drehung der Leitschaufel DV um eine
Achse senkrecht zur Rotationsachse X und im Wesentlichen senkrecht zur Seitenfläche
des Sockels PF ist es möglich, die Leitschaufel DV in den Radialdiffusor in die Montageendposition
einzusetzen obwohl die Öffnung OP eine nur geringere Radialerstreckung hat als die
Montageendposition der Leitschaufel DV einen maximalen Durchmesser aufweist.
[0023] Im Anschluss an das Einsetzen des Sockels PF der Leitschaufel DV in die Ausnehmung
RS werden Befestigungselemente FE benutzt, die Leitschaufel DV der ersten Diffusorscheibe
zu befestigen. Zweckmäßig werden hierfür Schrauben benutzt, die in Vertiefungen FERE,
bzw. Ausnehmungen, insbesondere Bohrungen - vorgesehen auf einer ersten axialen Stirnseite
FFA1 der Leitschaufeln DV - eingeschraubt werden. Die Vertiefungen FERE, in denen
die Befestigungselemente FE eingesetzt worden sind, werden von der zweiten Diffusorscheibe
abgedeckt, wenn diese sich in ihrer Montageendposition befindet und in dieser Montageendposition
an dieser ersten axialen Stirnseite FFA1 der Leitschaufeln zumindest teilweise anliegt
bzw. sich an diese annähert (im Rahmen der möglichen Fertigungstoleranzen).
[0024] Das erfindungsgemäße Montageverfahren erfolgt im Wesentlichen in den Schritten umfassend:
- 1) Bereitstellen der Sammelspirale,
- 2) Einschwenken der Leitschaufeln DV,
- 3) Befestigen der Leitschaufeln DV in ihrer Montageendposition mittels Befestigungselementen
FE,
- 4) Wiederholen des Schrittes 3), bis alle Leitschaufeln DV in ihrer Montageendposition
befestigt sind,
- 5) Verschließen der Öffnung OP mittels der zweiten Diffusorscheibe DF2.
1. Spiralgehäuse (VC) einer Radialturbomaschine (RTM), umfassend eine Sammelspirale (CV),
die sich spiralartig in Umfangsrichtung (CD) um eine Rotationsachse (X) der Turbomaschine
(RTM) erstreckt,
umfassend einen Radialdiffusor (RDF), der sich radial zwischen einem Laufrad (IMP)
und der Sammelspirale (CV) strömungsleitend befindet,
wobei der Radialdiffusor (RDF) auf einer axialen Seite von einer ersten Diffusorscheibe
(DF1) und auf der anderen axialen Seite zumindest über einen teilweisen Radialabschnitt
von einer zweiten Diffusorscheibe (DF2) begrenzt wird, wobei der Radialdiffusor (RTF)
Leitschaufeln (DV) aufweist, die den Radialdiffusor (RTF) in einem Radialbereich in
Umfangsrichtung (CD) in Strömungspassagen segmentieren, wobei die zweite Diffusorscheibe
(DF2) - eine Öffnung (OP) zum Inneren des Radialdiffusors (RDF) verschließend - an
dem Spiralgehäuse (VC) lösbar befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitschaufeln (DV) an der ersten Diffusorscheibe (DF1) lösbar befestigt sind.
2. Spiralgehäuse(VC) nach Anspruch 1,
wobei die Leitschaufeln (DV) an der ersten Diffusorscheibe (DF1) mittels Befestigungselementen
(FE) lösbar befestigt sind, insbesondere derart, dass die Befestigungselemente (FE)
durch die Öffnung (OP) von außen zugänglich gelöst oder befestigt werden können.
3. Spiralgehäuse (VC) nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2,
wobei die erste Diffusorscheibe (DF1) Ausnehmungen (RS) an den Stellen der Leitschaufeln
(DV) aufweist,
wobei die Leitschaufeln (DV) einen Sockel (PF) aufweisen, wobei die Anbringung der
Leitschaufeln (DV) an der ersten Diffusorscheibe (DF1) vorsieht, dass die Sockel (PF)
der Leitschaufeln (DV) jeweils in Axialrichtung zu führen in die Ausnehmungen (RS)
eingesetzt werden.
4. Spiralgehäuse (VC) nach mindestens dem vorhergehenden Anspruch 3,
wobei die Leitschaufeln (DV) im direkten Anschluss an den Sockel (PF) ein Schaufelblatt
(AF) aufweisen, wobei sich das Schaufelblatt (AF) axial von der ersten Diffusorscheibe
(DF1) bis zur zweiten Diffusorscheibe (DF2) erstreckt.
5. Spiralgehäuse (VC) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen 2, 3, 4,
wobei die Leitschaufeln (DV) an der zweiten Diffusorscheibe (DF2) mit einer axialen
Stirnseite (FFA1) anliegen, wobei die Befestigungselemente (FE) zumindest teilweise
in Vertiefungen (FERE) angeordnet sind, die in dieser axiale Stirnseite (FFA1) axial
sich erstreckend vorgesehen sind, derart, dass bei angebrachter zweiter Diffusorscheibe
(DF2) die zweite Diffusorscheibe (DF2) die Mündungen der Vertiefungen (FERE) für die
Befestigungselemente (FE) abdeckt.
6. Spiralgehäuse (VC) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 5,
wobei eine Radialerstreckung der Leitschaufeln (DV) in der Montageendposition über
den maximalen Außenradius der Öffnung (OP) hinausgeht, derart, dass eine rein axiale
Bewegung der Leitschaufeln in die Montageendposition durch die Öffnung (OP) nicht
möglich ist, sondern zusätzlich eine Radialbewegung erfolgen muss.
7. Spiralgehäuse(VC) nach mindestens dem vorhergehenden Anspruch 3 ,
wobei die axiale Bauhöhe des Sockels (PF) der Leitschaufel (DV) in dem Bereich, der
über die Radialerstreckung der Öffnung (OP) hinaus geht, gegenüber dem sonstigen Radialbereich
reduziert ist derart, dass eine Einschwenkbewegung der Leitschaufel in die Ausnehmung
bei der Montage ermöglicht ist.
8. Radialturbomaschine (RTM) mit einem Spiralgehäuse (VC) nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 7.
9. Verfahren zur Montage eines Spiralgehäuses nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 7 mit den folgenden Schritten:
a. Bereitstellen der Sammelspirale (CV),
b. Einführen der Leitschaufel (DV) in eine Montageendposition der Leitschaufel an
der ersten Diffusorscheibe (DF1) auch zumindest teilweise radial in dem Bereich, der
über die Radialerstreckung der Öffnung (OP) radial hinaus geht, wobei die Bewegung
der Leitschaufel (DV) in die Montageendposition relativ zu der ersten Diffusorscheibe
(DF1) und dem sonstigen Spiralgehäuse (VC) in der Art einer Einschwenkbewegung abläuft,
c. Befestigung der Leitschaufel (DV) an der ersten Diffusorscheibe (DF1
d. Wiederholung der Schritte 2., 3. für mehrere Leitschaufeln (DV),
e. Verschließen der Öffnung (OP) mittels der zweiten Diffusorscheibe (DF2).