[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür für ein Haushaltsgerät mit zumindest einer plattenartigen
Türscheibe und einer leistenförmigen Abdeckung, welche die Türscheibe von oben zumindest
bereichsweise abdeckt, und welche aus zumindest zwei verschiedenen Materialien ausgebildet
ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Gargerät,
mit einer derartigen Tür.
[0003] Diese oberen Abdeckungen der Tür unterliegen funktionell hohen Anforderungen und
sind darüber hinaus auch unterschiedlichsten Betriebsbedingungen ausgesetzt, so dass
sie beispielsweise auch vielerlei Temperatureinflüsse und auch Feuchtigkeitsunterschiede
dauerhaft aushalten müssen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tür für ein Haushaltsgerät sowie
ein derartiges Haushaltsgerät zu schaffen, bei welcher beziehungsweise bei welchem
die Abdeckung den ihr auferlegten Anforderungen verbessert Rechnung trägt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Tür und ein Haushaltsgerät gemäß den unabhängigen Ansprüchen
gelöst.
[0006] Eine erfindungsgemäße Tür für ein Haushaltsgerät umfasst zumindest eine plattenartige
Türscheibe und eine leistenförmige Abdeckung, welche die Türscheibe von oben zumindest
bereichsweise abdeckt. Die Abdeckung ist aus zumindest zwei verschiedenen Materialien
ausgebildet. Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Abdeckung
als Hybrid-Bauteil aus zumindest den Materialien Kunststoff und Metall ausgebildet
ist. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch ein derartiges
Hybrid-Bauteil die einzelnen individuellen Bereiche materialspezifisch sehr genau
ausgebildet werden können. Dies hat wesentliche Vorteile bei der Gestaltung von sehr
komplexen Formgebungen der einzelnen Teilbereiche dieser Abdeckung aus den verschiedenen
Materialien. Gerade die spezifizierten Materialien Kunststoff und Metall sind in dem
Zusammenhang im Hinblick auf die dann zu übernehmenden Anforderungen sehr individuell
zu gestalten und auszubilden. Die Abdeckung als Gesamtteil kann somit auch sehr individuell
und bedarfsgerecht im Hinblick auf ihre Verwendung und ihren Einsatz materiell gestaltet
werden. Darüber hinaus lässt sich gerade durch ein derartiges Hybrid-Bauteil auch
an den Schnittstellen zu den zumindest zwei Materialien Kunststoff und Metall eine
mechanisch stabile Verbindung schaffen, so dass auch hier dauerhafte Haltbarkeit erreicht
ist und dauerhaft hohen Beanspruchungen Stand gehalten werden kann.
[0007] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Abdeckung ein Kernteil beziehungsweise ein
Innenteil aufweist, welches aus Metall ausgebildet ist. Dieses Kernteil ist mit dem
Kunststoff zumindest bereichsweise umspritzt. Es kann bei dieser Ausgestaltung auch
vorgesehen sein, dass verschiedene Kunststoffe an verschiedenen Bereichen des Metalls
angebracht und insbesondere angespritzt werden, so dass die oben genannten Vorteile
nochmals hervortreten. Eine sehr lokal spezifizierte Ausgestaltung von Kunststoffmaterialien
an dem Kernteil ist dadurch ermöglicht.
[0008] Insbesondere ist bei einer derartigen Ausgestaltung vorgesehen, dass das Kernteil
als Metalleinleger in eine Spritzgussvorrichtung gebracht wird und mit dem Kunststoff
umspritzt wird. In vorteilhafter Weise ist hier vorgesehen, dass die Verbindung zwischen
dem metallischen Kernteil und dem aus Kunststoff bestehenden Bereich der Abdeckung
so gestaltet ist, dass eine Relativbewegung aufgrund insbesondere unterschiedlicher
Materialausdehnung der beiden Materialien bei einem Wärmeeinfluss ermöglicht ist.
In vorteilhafter Weise ist hier vorgesehen, dass das Kernteil durch ein Loslager und
ein Festlager mit dem zumindest einen Kunststoff verbunden ist und zumindest bereichsweise
quasi schwimmend in dem Kunststoff angeordnet ist. Durch eine derartige besonders
vorteilhafte Ausführung ist dann erreicht, dass sich aufgrund unterschiedlicher Längenausdehnungen
beider Materialien eine Verbindung zwischen dem Kunststoff und dem Metall nicht löst.
Es ist daher bei dieser bevorzugten Ausführung vorgesehen, dass der Metalleinleger
beziehungsweise das Kernteil im Kunststoffteil in gewissem Maße gleiten kann.
[0009] Bei einer weiteren Ausführung ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Abdeckung ein
Kernteil aus Metall aufweist, welches mit zumindest einem Kunststoff zumindest bereichsweise
umgeben und verschweißt ist. Diese Verbindung kann beispielsweise durch eine Wärmequelle
erfolgen, durch welche zumindest eines der beiden Materialien so erwärmt wird, dass
ein Verschweißen ermöglicht ist. Auch hier ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Verbindung
so gestaltet wird, dass eine Relativbewegung zwischen den Materialien ermöglicht ist.
Auch hier sind somit insbesondere ein Loslager und ein Festlager vorgesehen, um während
des Betriebs des Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts, und somit auftretendem
Wärmeeintrag in die Abdeckung nicht eine undefinierte Wölbung in der Baugruppe durch
die unterschiedlichen Längenausdehnungen der Werkstoffe auftreten.
[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass die Abdeckung ein
Kernteil aus Metall aufweist, welches mit einem aus Kunststoff ausgebildeten Umhüllungsteil
zerstörungsfrei lösbar verbunden, insbesondere verschnappt oder verbördelt ist. Auch
hier ist dann vorzugsweise vorgesehen, dass das Kernteil mit dem Kunststoff derart
verbunden ist, dass eine Relativbewegung aufgrund von unterschiedlicher Materialausdehnung
bei Wärmeeinfluss ermöglicht ist. Entsprechend gelten auch hier die Ausgestaltungen
als vorteilhafte Weiterbildungen, wenn eine Verbindung mit einem Loslager und einem
Festlager vorgesehen ist.
[0011] Insbesondere ist vorgesehen, dass bei einer weiteren Ausführung die Abdeckung ein
Kernteil aus Metall aufweist, welches mit einem aus Kunststoff ausgebildeten Umhüllungsteil
verklebt ist. Auch ist es hier vorteilhaft, wenn die Dicke des Klebstoffs und somit
die Schichtdicke und auch bei der materiellen Zusammensetzung des Klebstoffs ein derartiger
gewählt wird, dass die unterschiedlichen Längenausdehnungen der Materialien im Betrieb
des Haushaltsgeräts eine Relativbewegung des Metalls und des Kunststoffs ermöglicht,
ohne dass die Klebstoffverbindung zerstört wird.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass der Kunststoff zumindest
zwei verschiedene Arten bezüglich der Temperaturfestigkeit aufweist, und ein erster
aus Kunststoff ausgebildeter Bereich des Hybrid-Bauteils aus einem Kunststoff mit
einer ersten Temperaturfestigkeit und ein zweiter aus Kunststoff ausgebildeter Bereich
des Hybrid-Bauteils aus einem Kunststoff mit einer zur ersten unterschiedlichen zweiten
Temperaturfestigkeit ausgebildet ist. So kann vorgesehen sein, dass zumindest ein
Teilbereich der Abdeckung aus einem hochtemperaturfesten Kunststoff gebildet ist.
Dies ist insbesondere derjenige Bereich, der beispielsweise durch Luftströmungen oder
anderweitige Faktoren hohen Temperaturen im Betrieb des Haushaltsgeräts ausgesetzt
ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass ein bezüglich der Temperaturbeaufschlagung
im Betrieb des Haushaltsgeräts weiterer Teilbereich der Abdeckung aus Metall ausgebildet
ist und ein im Betrieb des Haushaltsgeräts geringen Temperaturen im Vergleich zu den
anderen Temperaturen ausgesetzter Bereich aus einem Kunststoff mit niedriger Temperaturfestigkeit
ausgebildet ist.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass die Abdeckung ein Kernteil aus Kunststoff aufweist,
welches mit Metall zumindest bereichsweise umspritzt ist, insbesondere ein IM (In-Mold)-
oder ein IMD (In-Mold-Decoration)-Bauteil ausgebildet ist. Insbesondere wird bei derartig
spezifiziert hergestellten Bauteilen eine Folie, beispielsweise aus Edelstahl, auf
das Kernteil aus Kunststoff, aufgebracht beziehungsweise hinterspritzt. Bei dieser
Ausgestaltung wird dann eine sichtbare metallische Oberfläche erzeugt, obwohl die
Abdeckung kein Vollmassivbauteil aus Metall ist. Ein entsprechender Eindruck wird
jedoch dadurch vermittelt.
[0014] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass zwischen dem Metall und dem Kunststoff ein Wärmeentkopplungselement
ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise ein hochtemperaturbeständiger Kunststoff
oder eine Glasseidedichtung oder eine Graphitzwischenlage oder ein Elastomer sein.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass Durchbrechungen, beispielsweise zur Durchführung
von Luftströmungen beziehungsweise Schlitze in dem Kernteil, welches insbesondere
aus Metall ausgebildet ist, zum Muffelflansch des als Gargerät ausgebildeten Haushaltsgeräts
angepasst wurden. Dieser Flansch umfasst Durchzüge zwischen der Tür und einem Ansaugkanal.
Vorzugsweise ist ein Gesamtquerschnitt der Durchzüge mit mindestens 2.000 mm
2 ausgebildet. Dadurch wird ein entsprechender Luft-Volumenstrom von der Tür durch
den metallischen Teil der Abdeckung erreicht und eine entsprechende Absaugung ermöglicht.
[0015] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass in das aus Kunststoff gebildete Teil des Hybrid-Bauteils
Funktionselemente integriert sind. Besonders vorteilhaft ist dies dahingehend, da
somit eine Multifunktionalität dieses materialspezifizierten Teilbereichs der Abdeckung
erreicht ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass ein Funktionselement eine Aufnahme
für ein Verriegelungselement zum Verriegeln der Tür bei einem Pyrolysebetrieb eines
als Gargerät ausgebildeten Haushaltsgeräts umfasst. Zusätzlich oder anstatt dazu kann
vorgesehen sein, dass ein Funktionselement ein Anschlag für einen Türkontaktschalter
ist. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass ein Funktionselement zusätzlich oder anstatt
dazu ein Schnapphaken zum Koppeln der Abdeckung mit einem weiteren Bauteil der Tür
ist. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass ein Funktionselement zusätzlich oder
anstatt dazu ein Dom zur Kraftübertragung ist. Eine weitere mögliche Ausgestaltung
eines Funktionselements kann dann eine Sperreinrichtung zur Löseverhinderung eines
Frontsystems, insbesondere einer Frontscheibe, von anderen Komponenten der Tür, sein.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass das Metall des Hybrid-Bauteils
ein Edelstahl, insbesondere ein Chrom-Stahl 1.4016 ist.
[0017] In vorteilhafter Weise ist die Abdeckung haubenartig ausgebildet und weist Durchtrittsöffnungen
für Luftströmungen auf.
[0018] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass im Hinblick auf den Einsatzort und die möglichen
Einflussparameter, insbesondere Temperatureinflüsse, für einen Teilbereich der Abdeckung
ein Kunststoff, beispielsweise PBT oder PET mit Glasfaser verstärkt vorgesehen ist.
Als Metall ist vorzugsweise Edelstahl vorgesehen. Bezüglich der Funktionselemente
können die genannten Durchtrittsöffnungen auch so gestaltet sein, insbesondere in
Form, Anzahl und Position, um einen Wärmestau im oberen Teil der Abdeckung zur Frontscheibe
hin zu vermeiden und ebenso Luftverwirbelungen zu verhindern. Dadurch kann die Zirkulation
zur Durchlüftung der Tür mit mehreren separaten Scheiben verbessert werden und eine
sehr örtlich gezielte Kühlung der Scheiben erreicht werden.
[0019] Darüber hinaus wird die Einsicht in das Türinnere durch die Abdeckung verhindert.
[0020] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Gargerät,
mit einer erfindungsgemäßen Tür oder einer vorteilhaften Ausgestaltung davon. Die
Tür ist in dem Zusammenhang zum Verschließen eines Aufnahmeraums, insbesondere eines
Garraums, ausgebildet.
[0021] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen,
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen
von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit
gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den
erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Haushaltsgeräts;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Abdeckung gemäß
einer Frontansicht;
- Fig. 3
- die Abdeckung gemäß Fig. 3 in einer Rückansicht;
- Fig. 4
- eine Teildarstellung der Ansicht gemäß Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Teildarstellung eines Teilausschnitts der Abdeckung gemäß Fig. 2; und
- Fig. 6
- eine Längsschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Tür
in einem oberen Bereich, in dem eine Abdeckung angeordnet ist.
[0023] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0024] In Fig. 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Haushaltsgerät gezeigt, welches
als Gargerät, insbesondere als Backofen 1, ausgebildet ist. Der Backofen 1 umfasst
ein Gehäuse 2, in dem eine Muffel 3 angeordnet ist. Die Muffel 3 begrenzt einen Garraum
4, in den Lebensmittel zum Zubereiten eingebracht werden können.
[0025] Der Garraum 4 und insbesondere die Muffel 3 sind frontseitig mit einer Beschickungsöffnung
ausgebildet, die durch eine Tür 5 verschließbar ist. Die Tür 5 umfasst im Ausführungsbeispiel
zumindest eine Frontscheibe 6, an deren Außenseite 6a ein Türgriff 7 ausgebildet ist.
Die Tür 5 umfasst darüber hinaus eine Innenscheibe, die parallel zur Frontscheibe
6 sich erstreckt und bei geschlossener Tür 5 dem Garraum 4 näherliegend angeordnet
ist. Darüber hinaus sind zwischen der Frontscheibe 6, die auch die Außenscheibe darstellt,
und der Innenscheibe 8 (Fig. 6) eine erste Zwischenscheibe 9 und eine zweite Zwischenscheibe
10 ausgebildet.
[0026] Der Backofen 1 umfasst darüber hinaus beispielhaft Kochzonen 11, 12, 13 und 14. Darüber
hinaus ist in Position und Ausgestaltung ebenfalls lediglich beispielhaft eine Bedienvorrichtung
15 mit einer Anzeigeeinheit 16 und Bedienelementen 17 und 18 ausgebildet.
[0027] Die Tür 5 umfasst darüber hinaus eine Topblende beziehungsweise eine obere Abdeckung
19, wie sie in einer perspektivischen Ansicht in Fig. 2 gezeigt ist. Durch diese leistenförmige
Abdeckung 19 werden zumindest einige der Türscheiben von oben abgedeckt. Die Abdeckung
19 ist als Hybrid-Bauteil aus zumindest den Materialien Kunststoff und Metall ausgebildet.
In Fig. 2 ist hier ein Beispiel gezeigt, bei welchem die Abdeckung 19 ein Kernteil
20 aus Metall, insbesondere Edelstahl, aufweist. Das Metall kann auch Chrom-Stahl
sein.
[0028] In dem streifenförmigen Kernteil 20 sind Durchgangsöffnungen 21, 22 und 23 ausgebildet,
durch welche Luftströmungen aus der Tür 5, wie es auch in Fig. 6 gezeigt ist, austreten
können.
[0029] Die Abdeckung 19 in ihrer Hybrid-Ausgestaltung umfasst darüber hinaus ein Kunststoffteil
24. Dieses Kunststoffteil 24 umfasst einen länglichen Streifen 25, an dessen gegenüberliegendem
Ende Endkappen 26 und 27 einstückig angeformt sind. Diese Endkappen 26 und 27 decken
auch das Kernteil 20 an den gegenüberliegenden Enden ab, so dass es diesbezüglich
eingefasst ist.
[0030] Es kann vorgesehen sein, dass das Kernteil 20 von dem Kunststoff umspritzt ist. Dies
kann dahingehend erfolgen, dass das Kernteil 20 in eine Spritzgussform eingelegt wird
und mit dem Kunststoff ortsspezifisch umspritzt ist, so dass dann das Fertigteil gemäß
Fig. 2 entsteht. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen dem Kernteil
20 und dem Kunststoffteil 24 so gestaltet ist, dass aufgrund der unterschiedlichen
Längenausdehnungen bei einem Wärmeeintrag die Verbindung nicht gelöst ist, sondern
dauerhaft beibehalten bleibt. Dazu sind quasi ein Los- und ein Festlager ausgebildet,
so dass das Kernteil 20 im Kunststoffteil 24 in gewissem Maße gleiten kann und somit
quasi schwimmend darin angeordnet ist.
[0031] Wie darüber hinaus in Fig. 2 zu erkennen ist, sind in dem Kunststoffteil 24 Funktionselemente
29 integriert. Dies ist zum einen eine Aufnahme 28, in welche ein Verriegelungselement
zur Verriegelung der Tür 5 bei einem Pyrolysebetrieb des Backofens 1 eingreift.
[0032] Darüber hinaus ist ein weiteres Funktionselement 29 vorgesehen. Dieses Funktionselement
bildet einen Anschlag für einen Türkontaktschalter. Dieses Funktionselement 29 ist
somit prismaförmig ausgebildet und an einer Schrägflanke 30 der jeweiligen Enden 26
und 27 ausgebildet.
[0033] Darüber hinaus ist im Ausführungsbeispiel ein weiteres Funktionselement 31 vorgesehen.
Dieses nach unten stehende, stiftartige Element, welches sich spitzenartig zu seinem
freien Ende hin verjüngt, stellt eine Sperreinrichtung dar. Diese verhindert somit
ein Lösen des Frontsystems, insbesondere einer Frontscheibe von der Tür 5.
[0034] Darüber hinaus umfasst das Kunststoffteil 24 weitere Funktionselemente 32, die an
den jeweiligen gegenüberliegenden Enden 26 und 27 ausgebildet sind und sich ebenfalls
in vertikaler Richtung nach unten erstrecken und somit in negativer y-Richtung erstrecken.
Diese Funktionselemente 32 stellen einen Dom für eine Übertragung von auftretenden
Kräften dar.
[0035] Darüber hinaus ist an das Kunststoffteil 24 ein weiteres Funktionselement 33 integriert,
welches einen Schnapphaken zum Koppeln der Abdeckung 19 mit einem weiteren Bauteil
der Tür 5 bildet.
[0036] In Fig. 3 ist die Abdeckung 19 in einer Rückansicht gezeigt, wohingegen sie in Fig.
2 in einer Frontansicht gezeigt ist.
[0037] In Fig. 4 ist eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts I in Fig. 3 gezeigt.
[0038] In Fig. 5 ist eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts II in Fig. 2 gezeigt.
Die jeweiligen detaillierteren Ausgestaltungen der verschiedenen Funktionselemente,
wie sie in den Endkappen 26 und 27 des Kunststoffteils 24 integriert sind, sind zu
erkennen. Dabei sind die jeweiligen Formgebungen und Positionen in den Endkappen 26
und 27 als auch deren positionelle Anordnung zueinander und ihrer Größenverhältnisse
zueinander gezeigt.
[0039] In Fig. 6 ist eine Schnittdarstellung der Tür 5 in der y-z-Ebene gezeigt und dabei
der obere Bereich der Tür 5 dargestellt.
[0040] Wie in den Fig. 2 bis 5 zu erkennen ist, sind die Funktionselemente 33 an den Außenseiten
der Endkappen 26 und 27 und somit an den dem Metallteil 20 abgewandten Außenflächen
angeordnet, so dass sie zur Bedienung durch einen Nutzer leicht zugänglich sind und
gedrückt werden können. Darüber hinaus sind sie unterhalb der Vertiefungen 28 angeordnet,
so dass auch das Eingreifen des Verriegelungselements nicht behindert ist.
[0041] Mit der Erfindung wird ferner eine Tür für ein Haushaltsgerät mit zumindest einer
plattenartigen Türscheibe und einer leistenförmigen Abdeckung vorgeschlagen, welche
die Türscheibe von oben zumindest bereichsweise abdeckt, und welche aus zumindest
zwei verschiedenen Materialien ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung als Hybrid-Bauteil aus zumindest den Materialien Kunststoff und Metall
ausgebildet ist.
[0042] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung ein Kernteil aus Metall aufweist, welches
mit Kunststoff zumindest bereichsweise umspritzt ist.
[0043] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung ein Kernteil aus Metall aufweist,
welches mit Kunststoff zumindest bereichsweise umgeben und verschweißt ist oder im
Kunststoff eingelegt und verbördelt oder verprägt ist.
[0044] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung ein Kernteil aus Metall aufweist,
welches mit einem aus Kunststoff ausgebildeten Umhüllungsteil zerstörungsfrei lösbar
verbunden, insbesondere verschnappt ist.
[0045] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung ein Kernteil aus Metall aufweist, welches
mit einem aus Kunststoff ausgebildeten Umhüllungsteil verklebt ist.
[0046] Eine Weiterbildung sieht vor, dass Kernteil mit dem Kunststoff derart verbunden ist,
dass eine Relativbewegung aufgrund von unterschiedlicher Materialausdehnung bei Wärmeeinfluss
ermöglicht ist.
[0047] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass das Kernteil durch ein Loslager und ein Festlager
mit dem Kunststoff verbunden ist und zumindest bereichsweise schwimmend in dem Kunststoff
angeordnet ist.
[0048] Gemäß einer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Kunststoff zumindest zwei
verschiedene Arten bezüglich der Temperaturfestigkeit aufweist, und ein erster aus
Kunststoff ausgebildeter Bereich des Hybrid-Bauteils aus einem Kunststoff mit einer
ersten Temperaturfestigkeit und ein zweiter aus Kunststoff ausgebildeter Bereich des
Hybrid-Bauteils aus einem Kunststoff mit einer zur ersten unterschiedlichen zweiten
Temperaturfestigkeit ausgebildet ist.
[0049] Es wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung ein Kernteil aus Kunststoff aufweist, welches
mit Metall zumindest bereichsweise umspritzt ist, insbesondere ein IM (In-Mold)- oder
ein IMD (In-Mold-Decoration)-Bauteil ausgebildet ist.
[0050] Gemäß einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass zwischen dem Metall und dem Kunststoff
ein Wärmeentkopplungselement ausgebildet ist.
[0051] Gemäß einer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Wärmeentkopplungselement aus
Glasseide oder Graphit oder ein Elastomer ist.
[0052] Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass in das aus Kunststoff gebildete
Teil des Hybrid-Bauteils Funktionselemente integriert sind.
[0053] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass ein Funktionselement eine Aufnahme für eine
Verriegelungselement zum Verriegeln der Tür bei einem Pyrolysebetrieb eines als Gargerät
ausgebildeten Haushaltsgeräts umfasst und/oder ein Funktionselement ein Anschlag für
einen Türkontaktschalter ist und/oder ein Funktionselement ein Schnapphaken zum Koppeln
der Abdeckung mit einem weiteren Bauteil der Tür ist und/oder ein Funktionselement
ein Dom zur Kraftübertragung ist und/oder ein Funktionselement eine Sperreinrichtung
zur Löseverhinderung eines Frontsystems, insbesondere einer Frontscheibe, der Tür,
ist.
[0054] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdeckung haubenartig ausgebildet ist und Durchtrittsöffnungen für Luftströmungen
aufweist.
[0055] Weiterhin wird mit der Erfindung ein Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, mit einer
Tür gemäß der Erfindung vorgeschlagen, welche zum Verschließen eines Aufnahmeraums
des Haushaltsgeräts ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Backofen
- 2
- Gehäuse
- 3
- Muffel
- 4
- Garraum
- 5
- Tür
- 6
- Frontscheibe
- 7
- Türgriff
- 8
- Innenscheibe
- 9
- erste Zwischenscheibe
- 10
- zweite Zwischenscheibe
- 11
- Kochzone
- 12
- Kochzone
- 13
- Kochzone
- 14
- Kochzone
- 15
- Bedienvorrichtung
- 16
- Anzeigeeinheit
- 17
- Bedienelement
- 18
- Bedienelement
- 19
- Abdeckung
- 20
- Kernteil
- 21
- Durchgangsöffnung
- 22
- Durchgangsöffnung
- 23
- Durchgangsöffnung
- 24
- Kunststoffteil
- 25
- Streifen
- 26
- Endkappe
- 27
- Endkappe
- 28
- Aufnahme
- 29
- Funktionselement
- 30
- Schrägflanke
- 31
- Funktionselement
- 32
- Funktionselemente
- 33
- Funktionselement
- I
- Ausschnitt
- II
- Ausschnitt
1. Tür (5) für ein Haushaltsgerät (1), mit zumindest einer plattenartigen Türscheibe
(6, 8 bis 10) und einer leistenförmigen Abdeckung (19), welche die Türscheibe (6,
8 bis 10) von oben zumindest bereichsweise abdeckt, und welche aus zumindest zwei
verschiedenen Materialien ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (19) als Hybrid-Bauteil aus zumindest den Materialien Kunststoff und
Metall ausgebildet ist, wobei die Abdeckung (19) ein Kernteil (20) aus Kunststoff
aufweist, welches mit Metall zumindest bereichsweise umspritzt ist, insbesondere ein
IM (In-Mold)- oder ein IMD (In-Mold-Decoration)-Bauteil ausgebildet ist.
2. Tür (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff zumindest zwei verschiedene Arten bezüglich der Temperaturfestigkeit
aufweist, und ein erster aus Kunststoff ausgebildeter Bereich des Hybrid-Bauteils
aus einem Kunststoff mit einer ersten Temperaturfestigkeit und ein zweiter aus Kunststoff
ausgebildeter Bereich des Hybrid-Bauteils aus einem Kunststoff mit einer zur ersten
unterschiedlichen zweiten Temperaturfestigkeit ausgebildet ist.
3. Tür (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Metall und dem Kunststoff ein Wärmeentkopplungselement ausgebildet ist.
4. Tür (5) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeentkopplungselement aus Glasseide oder Graphit oder ein Elastomer ist.
5. Tür (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das aus Kunststoff gebildete Teil des Hybrid-Bauteils Funktionselemente (28, 29,
31, 32, 33) integriert sind.
6. Tür (5) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Funktionselement (28) eine Aufnahme für eine Verriegelungselement zum Verriegeln
der Tür (5) bei einem Pyrolysebetrieb eines als Gargerät ausgebildeten Haushaltsgeräts
(1) umfasst und/oder ein Funktionselement (29) ein Anschlag für einen Türkontaktschalter
ist und/oder ein Funktionselement (33) ein Schnapphaken zum Koppeln der Abdeckung
(19) mit einem weiteren Bauteil der Tür (5) ist und/oder ein Funktionselement (32)
ein Dom zur Kraftübertragung ist und/oder ein Funktionselement (31) eine Sperreinrichtung
zur Löseverhinderung eines Frontsystems, insbesondere einer Frontscheibe (6), der
Tür (5), ist.
7. Tür (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (19) haubenartig ausgebildet ist und Durchtrittsöffnungen (21, 22,
23) für Luftströmungen aufweist.
8. Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, mit einer Tür (5) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welche zum Verschließen eines Aufnahmeraums (4) des Haushaltsgeräts ausgebildet
ist.