[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Rohrmühle, eine Anordnung
zur Ermittlung von charakteristischen Daten einer Rohrmühle sowie eine Rohrmühle mit
einer solchen Anordnung.
[0002] In großen Rohrmühlen, die z.B. als ringmotorangetriebene Mühlen ausgebildet sind,
werden Mineralerze fein gemahlen, um in einem nachfolgenden Prozess weiter aufbereitet
zu werden. Die Mühle besteht aus einem großen hohlen Stahlzylinder, weiterhin als
Mahltrommel bezeichnet, mit bis zu 12 m Durchmesser, in dem teilweise über 1000 Tonnen
Material bewegt werden. Um die Mahlleistung zu erhöhen, werden zum Mahlgut zusätzlich
Mahlkörper insbesondere nach Art von Stahlkugeln eingebracht. Da die Mahltrommel um
eine Achse rotiert, die im Wesentlichen waagerecht liegt, wird die Ladung umfassend
das Mahlgut (Erz) und die Mahlkörper (Stahlkugeln) in der Mahltrommel angehoben und
fällt anschließend auf das unten verbliebene Material am Boden der Mahltrommel zurück.
In diesem Zusammenhang werden insbesondere Gravitationskräfte ausgenutzt. Der Aufprall
der Erzstücke genauso wie der Abrieb innerhalb der zirkulierenden Befüllung verursacht
das Brechen des Erzes.
[0003] Wichtige Parameter für die Optimierung des Mahlprozesses sind u.a. der Befüllungsgrad,
der Zusammensetzung der Ladung und die Verteilung der Ladung in der Mühle. Diese Parameter
können stark schwanken, da sich die Zusammensetzung und die Dichte des Erzes im Betrieb
ändern und zudem die zur Unterstützung des Mahlprozesses hinzugefügten Stahlkugeln
verschleißen. Darüber hinaus können Abweichungen zwischen Zuförderung der Mühle und
dem kontinuierlichen Austrag zur Änderung des Füllvolumens führen.
[0004] Die Zusammensetzung der Ladung in der Mühle kann nicht direkt gemessen werden, da
jede entsprechende Sensorik in der Mahltrommel von den großen bewegten Massen zerstört
würde.
[0005] Eine klassische und heutzutage allgemein angewendete Art zur Bestimmung der Ladung
einer Mühle mit einem qualitativen Maßstab ist die sogenannte "Hardinger Electric
Ear Methode" beschrieben in
US 2 235 928 (A). Falls die Beladung der Mühle zu gering ist, werden zahlreiche Treffer zu verzeichnen
sein und lauten Schall erzeugen. Das "Hardinger Electric Ear" verwendet ein Mikrofon
an der Außenseite der Mühle zur Messung der Amplitude des sich ergebenden Schalls.
[0006] Die akustische Detektion wurde weiterentwickelt gemäß
US 2004 255 680 (A1). Dabei wird ein drahtloses Mikrofon auf der Mühlenhülle bzw. Mühlenaußenwand befestigt,
um lokal das Bruch-/Aufprall-Geräusch im Inneren der Mühle zu messen, welches in der
Nähe der Position des Mikrofons erzeugt wird. Da das Mikrofon zusammen mit der Mühle
rotiert, "sieht" dies sämtliche Positionen in einem Mühlenquerschnitt. Aus dem Unterschied
zwischen den Schallamplituden kann die geometrische Position der Befüllung abgeleitet
werden.
[0007] In der
DE 10 2010 064 263 A1 ist zudem eine Anordnung zur Aufnahme von charakteristischen Daten einer Ringmotorgetriebenen
Mühle beschrieben, welche eine rotierende Mühlenhülle mit Rotorspulen und einen Stator
mit Statorspulen umfasst, wobei Schwingungen der Mühlenhülle über die Rotorspulen
auf die Statorspulen und/oder auf am Stator positionierte Messspulen übertragen werden.
Dabei wird eine an mindestens einer Statorspule und/oder an mindestens einer Messspule
induzierte Induktionsspannung durch Abgriff an der Leistungsversorgung einer Statorspule
und/oder durch Abgriff an mindestens einer Messspule ermittelt und es wird mindestens
eine Zustandsvariable eines Mahlverfahrens abgeleitet, die den Zustand der Befüllung
der Mühle im Sektor der zugehörigen Statorspule wiedergibt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine zuverlässige, alternative Ermittlung
einer Verteilung der Ladung einer Rohrmühle zu ermöglichen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Rohrmühle,
welche einen Stator und eine rotierende Mahltrommel zur Aufnahme einer Ladung aufweist,
wobei mit Hilfe von mindestens einem, am Umfang der Mahltrommel befestigten Schwingungssensor
Messdaten ermittelt werden, die zumindest eine Schwingungsgröße charakterisieren,
die Messdaten an einen stationären Empfänger übermittelt werden und anhand der errechneten
Schwingungsgröße unter Berücksichtigung einer Position des mit rotierenden Schwingungssensors
bei der Rotation der Mahltrommel eine Verteilung der Ladung in der Mahltrommel ermittelt
wird.
[0010] Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß gelöst durch eine Anordnung zur Ermittlung
von charakteristischen Daten einer Rohrmühle, welche einen Stator und eine rotierende
Mahltrommel zur Aufnahme einer Ladung aufweist, umfassend mindestens einen am Umfang
der Mahltrommel befestigten Schwingungssensor, einen stationären Empfänger sowie eine
Auswerteeinheit, die dafür eingerichtet ist, aus den Messdaten, die zumindest eine
Schwingungsgröße charakterisieren, unter Berücksichtigung einer Position des mit rotierenden
Schwingungssensors bei der Rotation der Mahltrommel eine Verteilung der Ladung in
der Mahltrommel zu ermitteln.
[0011] Die Aufgabe wird schließlich erfindungsgemäß gelöst durch eine Rohrmühle mit einer
solchen Anordnung.
[0012] Die in Bezug auf das Verfahren nachstehend angeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen
lassen sich sinngemäß auf die Anordnung und Rohrmühle übertragen.
[0013] Die Erfindung basiert auf der Idee, um den Umfang der Mahltrommel einen oder mehreren
Schwingungssensoren anzubringen, deren Messdaten einer Datenerfassung zugeführt werden
und von einer Auswerteeinheit analysiert werden, so dass aufgrund der gewonnen Schwingungscharakteristik
der Ladung in der Mahltrommel die Verteilung des Mahlguts bzw. der Mahlkörper, die
in der Ladung enthaltend sind, in der Mahltrommel ermittelt und überwacht wird. Der
zumindest eine Schwingungssensor ist fest an der Mahltrommel befestigt und rotiert
mit dieser mit. Bei mehreren Schwingungssensoren um den Umfang der Schwingungstrommel
können diese den gleichen Abstand zueinander aufweisen oder auch unterschiedlich weit
voneinander platziert werden.
[0014] Die Schwingungscharakteristik der Ladung wird über mindestens eine Schwingungsgröße
definiert. Als Schwingungsgröße wird insbesondere eine Schwingbeschleunigung herangezogen.
Die Schwingbeschleunigung (m/s
2) wird üblicherweise als Messgröße für mechanische Schwingungen verwendet. Zudem eigenen
sich als Schwingungsgröße die Schwinggeschwindigkeit (mm/s) oder der Schwingweg (µm,
mm). Die Schwinggeschwindigkeit lässt sich durch einfache Integration aus der Schwingbeschleunigung
bilden, der Schwingweg durch Doppelintegration. Unter Kenntnisnahme der Position,
in der der jeweilige Schwingungssensor die Messdaten aufgenommen hat, lässt sich ein
Bezug zwischen den dem Betrag der einwirkenden Kraft auf die Wand der Mahltrommel
und dem Ort der einwirkenden Kraft während des Mahlprozesses herstellen. Auf diese
Weise kann eine quantitative Aussage über die Verteilung des Mühleninhalts und den
Auftreffpunkt gemacht werden.
[0015] Im Betrieb wird die Ladung in der Mühlentrommel durch die Rotation der Mahltrommel
in Bewegung gesetzt. Je nachdem mit welcher Drehzahl die Mühle betrieben wird, gibt
es drei Zustände:
- Kaskadierung - die Ladung aus Erz und Stahlkugeln rollt übereinander ab.
- Kataraktbewegung - einzelne Teile der Ladung bewegen sich in einer Flugbahn nach unten.
- Zentrifuge - die Ladung bleibt an der Mahltrommelwand haften.
[0016] Das oben beschriebene Verfahren eignet sich dabei für eine Überwachung der Verteilung
des Mahlgutes und der Mahlkörper in alle drei Zuständen.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführung werden die Messdaten drahtlos an den Empfänger
übermittelt. Dank der drahtlosen Datenübertragung vom jeweiligen Schwingungssensor
zum stationären Empfänger ist eine Anordnung der Schwingungssensoren direkt auf der
Mahltrommel ermöglicht. Hierzu kann z.B. eine WLAN-Verbindung verwendet werden. Die
drahtlose Funktechnik WLAN ist für den Einsatz in der Industrie heutzutage so weit
entwickelt, dass Daten zuverlässig übertragen und Maschinen kontaktlos bedient werden
können. Dabei wird eine geeignete Reichweite und erzielbare Datenrate eingestellt.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung ist der Empfänger am Stator angeordnet
und die Messdaten werden an den am Stator angeordneten Empfänger übermittelt. Diese
Anordnung ist insbesondere durch die drahtlose Datenübermittlung begünstigt und hat
den Vorteil, dass die Messdaten stationär ausgewertet werden.
[0019] Im Hinblick auf eine besonders aufschlussreiche Auswertung wird ein RMS-Wert der
Schwingbeschleunigung und/oder der Schwinggeschwindigkeit und/oder des Schwingwegs
über einen Drehwinkel der Mahltrommel betrachtet. Eine derartige Darstellung der o.g.
Größen ermöglicht die Bestimmung der Kraft, die von der Fallhöhe des Materials abhängt.
[0020] Vorzugsweise wird aus den Messdaten zusätzlich ein Auslenkwinkel der Ladung ermittelt.
Der Auslenkwinkel definiert den Schwerpunkt der Ladung aus Mahlgut und Mahlkörper,
daher ist der Auslenkwinkel eine wichtige Größe für die Optimierung des Mahlprozesses.
Die Positionen der Messstellen an der Mahltrommel sind bekannt. Die absolute Position
der Mahltrommel ist aufgrund des verfügbaren Drehwinkel-Istwertes (abgeleitet von
einem Tachometer oder berechnet) ebenfalls bekannt. Damit kann die ermittelte Schwingungsgröße
jederzeit der absoluten Position bezogen zum Stator zugeordnet werden. Die Auslenkung
ergibt sich dann aus der Mittenposition zwischen Eintritt und Austritt der Messsonde
bzw. des Schwingungssensors des vom Material (Erz) bedeckten Bereiches.
[0021] Im Hinblick auf eine Optimierung und Automatisierung des Mahlprozesses wird bevorzugt
zumindest ein Betriebsparameter der Rohrmühle in Abhängigkeit von der ermittelten
Verteilung der Ladung in der Mahltrommel geregelt. Als Betriebsparameter kommt insbesondere
die Drehzahl, die Drehgeschwindigkeit oder eine Zustandsvariable der Befüllung wie
z.B. Zuführung von Mahlgut, Wasserzugabe, etc. in Frage. So lässt sich beispielsweise
über die Drehzahl als Stellgröße automatisch ein gewünschter Arbeitspunkt der Rohrmühle
einstellen.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Hierhin zeigen:
- FIG 1
- einen prinzipiellen Aufbau einer ringmotorangetriebenen Rohrmühle,
- FIG 2
- in einer Querschnittdarstellung eine Verteilung einer Ladung im Betrieb der Rohrmühle
gemäß FIG 1, und
- FIG 3
- eine Auswertung eines Messsignals eines Schwingungssensors bei der Rotation der Rohrmühle
gemäß FIG 2.
[0023] Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.
[0024] In FIG 1 ist eine Rohrmühle 1 mit einem Ringmotorantrieb 3 dargestellt, jedoch ist
die Erfindung auch auf andere Mühlenarten anwendbar. Angetrieben wird gemäß FIG 1
ein Hohlzylinder mit der Bezeichnung Mahltrommel 7. Im Innern befindet sich eine Ladung
9 (siehe FIG 2), welche bei der Rotation der Mahltrommel 7 ständig umgewälzt wird.
Ein Stator 5 des Ringmotors 3 ist vorgezogen und es sind Statorspulen 11, 12 angedeutet.
[0025] In FIG 2 ist symbolisch die Mahltrommel 7 mit der Ladung 9 dargestellt. Die Ladung
9 umfasst ein Mahlgut 13, hier Erz, sowie Mahlkörper 15, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Stahlkugeln 15 ausgebildet sind. In die Mahltrommel 7 eingebrachtes Mahlgut 13
wird beim Betrieb der Rohrmühle 1 im Inneren der Mahltrommel 7 mittels der Stahlkugeln
15, zerkleinert. In FIG 1 ist das Mahlgut 13 rechteckig dargestellt und die Mahlkörper
15 kreisförmig. Eine Drehrichtung der Mahltrommel 7 ist durch den Pfeil R angegeben.
[0026] Abhängig von der Drehzahl der Rohrmühle 1 treten verschiedene Mahlkörperbewegungsformen
auf. Bei niedrigen Drehzahlen findet Kaskadenbewegung statt, bei der die Stahlkugeln
15 nur abrollen. Mit steigender Drehzahl werden die Stahlkugeln 15 angehoben und fallen
auf das Mahlgut 13 (Kataraktbewegung). Dieser Zustand ist in FIG 2 dargestellt. Oberhalb
der kritischen Drehzahl werden die Stahlkugeln 15 von der Fliehkraft an der Innenwand
der Mahltrommel 7 festgehalten und es findet kaum noch Bewegung und Vermahlung statt.
Der optimale Betriebspunkt ist deshalb oberhalb einsetzender Kataraktbewegung und
unterhalb der kritischen Drehzahl.
[0027] Zur Ermittlung der Verteilung der Ladung 9 in der Mahltrommel 7 bzw. der im Betrieb
vorliegenden Mahlkörperbewegungsform ist eine Anordnung 16 vorgesehen, die ein Schwingungssensor
17 umfasst. Der Schwingungssensor 17 ist einer Außenwand der Mahltrommel 7 befestigt
und übermittelt drahtlos über eine WLAN-Verbindung an einen am hier nicht näher gezeigten
Stator 5 angebrachten Empfänger 19 Messdaten M. Es sind jedoch auch andere Verfahren
zur Datenübertragung anwendbar, nicht nur für eine drahtlose Übertragung, sondern
z.B. auch drahtgebunden (über Schleifring) oder durch Aufmodulieren über die Erregerstromversorgung.
Der Empfänger 17 speist die Messdaten M dann in eine Auswerteeinheit 21 ein, die ebenfalls
Teil der Anordnung 16 ist.
[0028] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist lediglich ein Schwingungssensor 17 gezeigt.
Es können jedoch auch zwei oder mehrere Schwingungssensoren 17 zum Einsatz kommen.
[0029] Aus den Messdaten M des Schwingungssensors 17 wird zumindest eine Schwingungsgröße,
insbesondere eine Schwingbeschleunigung a ermittelt. Da der Schwingungssensor 17 im
Betrieb sich mit der Mahltrommel 7 dreht, wird die Schwingbeschleunigung a über den
gesamten Umfang der Mehltrommel 7 gemessen. Drei solche Messpunkte sind in FIG 2 mit
den Zahlen I, II und III gekennzeichnet.
[0030] Bei der Auswertung der Messdaten M in der Auswerteeinheit 21 wird ein Quadratisches
Mittel (Root Mean Square, RMS) der Beschleunigung a über einen Drehwinkel ϕ der der
Mahltrommel 7 aufgetragen. Dies ist in FIG 3 gezeigt. Im Messpunkt I tritt der Schwingungssensor
17 in den Bereich des Materials ein. Die Schwingbeschleunigung a beginnt anzusteigen.
Im Messpunkt II befindet sich der Schwingungssensor 17 bereits im Bereich, in dem
das Erz 13 und die Stahlkugeln 15 an die innere Trommelwand aufschlagen. Dies ist
graphisch durch einen steilen Peak der Schwingbeschleunigung a dargestellt. Zwischen
Messpunkt II und Messpunkt III fällt die Schwingbeschleunigung a stetig ab, bis im
Messpunkt III, an dem die Schwingbeschleunigung a den Bereich des Materials verlässt.
Nach einer vollständigen Umdrehung, wenn der Schwingungssensor 17 erneut den Messpunkt
I erreicht hat, tritt in der Graphik erneut ein Peak auf, solange eine Kataraktbewegung
eingestellt ist.
[0031] In der Graphik in FIG 3 ist Δ1 ein Maß für die Kraft, die von der Fallhöhe und der
Menge des Materials in der Mahltrommel 7 abhängt und Δ2 ist ein Maß für den Winkel,
in dem sich die Messstelle in Bezug auf das Material befindet.
[0032] Durch die Analyse der Messpunkte I und II des Signalverlaufs kann auch der Auftreffpunkt
des Mahlguts 13 bzw. der Mahlkörper 15 auf die Wand der Mahltrommel 7 ermittelt werden.
Befindet sich Messpunkt II vor Messpunkt I, so wird die Trommelwand unmittelbar von
den Stahlkugeln 15 getroffen, wodurch der Verschleiß der Mühle extrem steigt. Befindet
sich Messpunkt II knapp hinter dem Messpunkt I, herrscht in der Mühle 1 ein optimaler
Mahlprozess. Und wenn Messpunkt II sich weit hinter dem Messpunkt I befindet, fallen
die Stahlkugeln 15 mittig in das Mahlgut 13, wodurch die Effektivität des Mahlprozesses
sinkt.
[0033] Mit der Auswertung gemäß FIG 3 ist es möglich einen Bezug zwischen dem Betrag der
einwirkenden Kraft und dem Ort, an dem sie einwirkt, herzustellen. Auf diese Weise
wird eine Verteilung der Ladung 9 der Mahltrommel 7 ermittelt und überwacht. Es ist
auch möglich aus den gewonnenen Messdaten M weitere Kenngrößen, wie z.B. ein Auslenkwinkel
der Ladung 9 zu berechnen.
[0034] Die Erkenntnisse über die Verteilung der Ladung 9 der Mahltrommel 7 werden genutzt,
um den Mahlprozess zu optimieren und weiterhin zu automatisieren, indem eine oder
mehrere Betriebsparamater der Rohrmühle 1, z.B. eine Drehzahl, eine Zuführung von
Mahlgut 13 oder Wasserzufuhr in die Mahltrommel 7, angepasst werden. Eins Steuersignal
zur Steuerung der Rohrmühle 1 ist FIG 2 symbolisch durch den Pfeil S dargestellt.
1. Verfahren zum Betrieb einer Rohrmühle (1), welche einen Stator (5) und eine rotierende
Mahltrommel (7) zur Aufnahme einer Ladung (9) aufweist, wobei mit Hilfe von mindestens
einem, am Umfang der Mahltrommel (7) befestigten Schwingungssensor (17) Messdaten
(M) ermittelt werden, die zumindest eine Schwingungsgröße (a) charakterisieren, die
Messdaten (M) an einen stationären Empfänger (19) übermittelt werden und anhand der
errechneten Schwingungsgröße (a) unter Berücksichtigung einer Position des mit rotierenden
Schwingungssensors (17) bei der Rotation der Mahltrommel (7) eine Verteilung der Ladung
(9) in der Mahltrommel (7) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Messdaten (M) drahtlos an den Empfänger (19) übermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Messdaten (M) an den am Stator (5) angeordneten Empfänger (19) übermittelt
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei bei der Auswertung der Messdaten (M) ein RMS-Wert einer Schwingbeschleunigung
(a) und/oder einer Schwinggeschwindigkeit und/oder eines Schwingwegs über einen Drehwinkel
(ϕ) der Mahltrommel (7) betrachtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Auslenkwinkel der Ladung (9) ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zumindest ein Betriebsparameter der Rohrmühle (1) in Abhängigkeit von der ermittelten
Verteilung der Ladung (9) in der Mahltrommel (7) geregelt wird.
7. Anordnung (16) zur Ermittlung von charakteristischen Daten einer Rohrmühle (1), welche
einen Stator (5) und eine rotierende Mahltrommel (7) zur Aufnahme einer Ladung (9)
aufweist, umfassend mindestens einen am Umfang der Mahltrommel (7) befestigten Schwingungssensor
(17), einen stationären Empfänger (18) sowie eine Auswerteeinheit (21), die dafür
eingerichtet ist, aus den Messdaten (M), die zumindest eine Schwingungsgröße (a) charakterisieren,
unter Berücksichtigung einer Position des mit rotierenden Schwingungssensors (17)
bei der Rotation der Mahltrommel (7) eine Verteilung der Ladung (9) in der Mahltrommel
(7) zu ermitteln.
8. Anordnung (16) nach Anspruch 7,
wobei der Schwingungssensor (17) für eine drahtlose Übertragung der Messdaten (M)
an den Empfänger (19) ausgebildet ist.
9. Anordnung (16) nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
wobei der Empfänger (19) am Stator (5) angeordnet ist.
10. Anordnung (16) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
wobei die Auswerteeinheit (21) für eine Auftragung eines RMS-Werts einer Schwingbeschleunigung
(a) und/oder einer Schwinggeschwindigkeit und/oder eines Schwingwegs über einen Drehwinkel
(ϕ) der Mahltrommel (7) ausgebildet ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
wobei die Auswerteeinheit (21) für eine Bestimmung eines Auslenkwinkels der Ladung
(9) ausgebildet ist.
12. Anordnung (16) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, umfassend Mittel für eine Regelung
von zumindest einem Betriebsparameter der Rohrmühle (1) in Abhängigkeit von der ermittelten
Verteilung der Ladung (9) in der Mahltrommel (7).
13. Rohrmühle (1) mit einer Anordnung (16) nach einem der Ansprüche 7 bis 12.