[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einrichtung eines von einem
elektrischen Antrieb betriebenen, handhaltbaren Nietgerätes zum Setzen von Blindnietelementen,
wobei das Nietgerät einen Zugdorn aufweist, der zur Durchführung des Setzvorganges
eines Blindnietelementes axial bewegbar ist, wobei in einer vorderen Endlage des Zugdorns
das Blindnietelement auf den Zugdorn form- und/oder kraftschlüssig aufgebracht, insbesondere
aufgeschraubt, wird und wobei die axiale Bewegung des Zugdorns mittels einer Steuereinheit
kontrolliert wird.
[0002] Das Setzen von Blindnietelementen und die zu diesem Zweck heranzuziehenden speziellen
Nietgeräte sind beispielsweise aus der
DE 10 2013 105 703 A1 bekannt. Für das Setzen eines Blindnietelementes wird dabei das Nietelement dergestalt
in ein Nietgerät eingebracht, dass es vermittels des Zugdorns, auf den das Nietelement
aufgeschraubt ist, in einer Zugbewegung mit einer axial angreifenden Kraft beaufschlagt
wird. Mittels der Axialkraft wird eine plastische Verformung des Nietelementes erzwungen,
in deren Folge eine formschlüssige Verbindung des Nietelementes mit einem Werkstück
herbeigeführt wird. Für das Herbeiführen der Verformung des Nietelementes ist ein
Zusammenwirken der Axialbewegung des Zugdorns und des damit verbundenen Nietelementes
mit einem Mundstück erforderlich. Letzteres ist dabei derart im Verhältnis zu dem
Zugdorn angeordnet, dass die Bewegung des Nietelementes durch das Mundstück einseitig
begrenzt wird und das Nietelement durch weiteres Einfahren des Zugdorns in eine plastische
Verformung gezwungen wird.
[0003] Dabei wird zunächst das Blindnietelement auf den Zugdorn aufgeschraubt, wenn sich
der Zugdorn in einer vorderen Endlage befindet. Anschließend wird der Zugdorn durch
eine Axialbewegung in die hintere Endlage verlagert, in der das Blindnietelement mit
dem Mundstück in Anlage ist.
[0004] Um die passende Einstellung für das optimale Setzen und den kürzesten zeitlichen
Zyklus eines Nietelements zu finden, muss bislang die Position des Mundstücks relativ
zum Zugdorn in der hinteren Endlage durch ein- oder ausschrauben auf die Länge des
zur Anwendung kommenden Typs von Nietelementen eingestellt werden. So müssen für die
richtige Einrichtung eines Nietgerätes die nachfolgend zusammengefassten Arbeitsschritte
durchgeführt werden:
- Montage eines geeigneten Zugdorns sowie eines Mundstücks auf das Nietgerät;
- Aufschrauben eines Blindnietelementes auf den Zugdorn so weit, bis das Gewinde seine
volle Tragkraft erreichen kann;
- Justieren des Mundstücks derart, dass es am Kopf des Blindnietelementes anliegt;
- Setzen des Blindnietelementes in das Werkstück und anschließendes Abschrauben des
Nietelementes.
[0005] Für das korrekte Setzen des Nietelements ist die geeignete Einrichtung des Setzgerätes,
insbesondere die richtige Justierung des Mundstücks relativ zum Zugdorn in der hinteren
Endlage und in Abhängigkeit von dem verwendeten Typ von Blindnietelementen, von wesentlicher
Bedeutung. Dabei kann eine fehlerhafte Einstellung dazu führen, dass das Nietelement
nicht mit optimaler Festigkeit gesetzt wird. Wird das Gewinde des Nietelements nicht
weit genug in das Mundstück eingeschraubt, respektive schlägt es am Mundstück an,
bevor das Gewinde seine volle Tragkraft erreicht, kann das Gewinde des Nietelements
beschädigt werden oder herausreißen. Wird der Gewindedorn zu weit eingeschraubt, geht
wertvolle Zeit im Arbeitszyklus verloren. Beides ist zwingend zu vermeiden.
[0006] Setzgeräte nach dem Stand der Technik tragen diesem Umstand lediglich durch Erfahrung
und durch das "Fingerspitzengefühl" des Anwenders Rechnung. So ist auf die Qualität
des Setzergebnisses wesentlich beeinflusst von den Fähigkeiten des Anwenders. Zudem
ist die Justierung des Mundstücks gerade bei der Verwendung mehrerer unterschiedlicher
Typen von Blindnietelementen ein Arbeitsschritt, der einen nicht zu vernachlässigenden
Zeitaufwand einfordert.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist demnach die Weiterbildung eines Nietgerätes zum Setzen
von Blindnietelementen, mit dem die genannten Nachteile überwunden werden. Insbesondere
stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zur Einrichtung eines Nietgerätes vorzuschlagen,
das eine automatische Einstellung der Relativposition von Blindnietelement und Mundstück
in der hinteren Endlage des Zugdorns, wie sie für die Einrichtung eines Nietgerätes
zur Vornahme eines Setzvorganges erforderlich ist, ermöglicht. Zudem soll sich die
Einstellung automatisch an verschiedene Typen von Blindnietelementen anpassen.
[0008] Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruch
1 und das Nietgerät nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in
den jeweiligen Unteransprüchen genannt.
[0009] Zusammengefasst liegt der Kern der Erfindung darin, dass die im Nietgerät befindliche
Steuereinheit eine hintere Endlage, mithin die Ausgangslage zu Beginn eines Nietvorganges,
automatisch anhand eines vorgegebenen Parameters, einstellt. Dieser Parameter kann
durch einmalige manuelle Eingabe eingestellt werden. Er kann sich aber auch durch
eine elektronische Auslese des Parameters selber oder von zu seiner Berechnung erforderlichen
Ausgangsgrößen aus einem Datenspeicher ergeben. In einer anderen Ausführungsform ergibt
sich der Parameter anhand einer Messung, die innerhalb des Nietgerätes durchgeführt
wird.
[0010] Im Rahmen des Verfahrens wird der Zugdorn aus der vorderen Endlage in die zu Beginn
des Setzvorgangs einzunehmende hintere Endlage axial bewegt, wobei die hintere Endlage
des Zugdorns entsprechend des der Steuereinheit vorgegebenen Parameters automatisch
eingestellt wird.
[0011] Die Besonderheit der Erfindung liegt nun insbesondere darin, dass die Relativposition
zwischen dem das Blindnietelement tragenden Zugdorn und dem Mundstück durch das Nietgerät
respektive durch dessen Steuereinheit automatisch und unter Berücksichtigung des jeweils
verwendeten Typs von Blindnietelementen eingestellt wird. Indem der Einstellungsvorgang
automatisiert und ohne unmittelbare Einbeziehung des Anwenders, insbesondere ohne
dessen Erfahrung und dessen Fingerfertigkeit erfolgt, wird sowohl das jeweils optimal
erreichbare Einstellungsergebnis erzielt, als auch dessen jederzeitige und anwenderunabhängige
Wiederholbarkeit sichergestellt. Damit ist ein wesentlicher Faktor für das Auftreten
fehlerhafter, qualitativ minderwertiger oder auch nur differierender Ergebnisse beim
Setzen von Blindnieten ausgeräumt.
[0012] In einer ersten Ausführungsvariante ergibt sich der Parameter aus einer Eingabe,
die der Anwender manuell, beispielsweise über ein berührungsempfindliches Display
am Nietgerät, eingibt. Als Eingabewert kommt die hintere Endlage des Zugdorns selbst
in Betracht; der Nutzer kann in dieser Ausführungsform den Vorschubweg manuell einstellen,
der vom Zugdorn zwischen der vorderen und der hinteren Endlage zu überwinden ist.
Alternativ können Ausgangsgrößen, aus denen sich der Parameter rechnerisch ergibt,
eingegeben werden. Solches sind beispielsweise Ordnungsangaben des Herstellers oder
bauliche Parameter, wie die Länge des Blindnietelementes. Aus diesen Ausgangsgrößen
lässt sich die Position der hinteren Endlage ermitteln.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante wird die Eingabe vermittels einer digitalen
Identifikationsmarke in der Art eines "Tags" eingelesen. Ein Tag ist dabei ein Etikett,
das mit technischen Mitteln auslesbar ist und das Informationen über die Beschaffenheit
beispielsweise des Typs von Nietelementen enthält. Als Tags kommen elektronisch oder
optisch auslesbare Etiketten in Betracht. Ein elektronisches Tag kann als NFC-Tag
oder RFID-Tag ausgebildet sein, während ein optisches Tag ein QR-Code oder ein Bar-Code
sein kann.
[0014] Zur Auslese des Tags weist das Nietgerät ein Lesegerät auf, das die auf dem Tag enthaltene
Informationen ausliest. Dabei kann das Lesegerät für die Übermittlung der ausgelesenen
Daten an die Steuereinheit direkt mit der Steuereinheit verbunden sein. Die Verbindung
zur Übermittlung der Daten kann drahtlos mittels einer Funkverbindung oder mit einem
Kabel realisiert sein. Dabei kann das Lesegerät insbesondere vom Nietgerät separiert
oder in dieses integriert ausgeführt sein.
[0015] Vorzugsweise ist das Tag am Blindnietelement selbst angebracht. Dann kann der Anwender
das Nietelement mit dem daran angebrachten Tag in den Lesebereich eines Lesegerätes
führen. Das Lesegerät übergibt die ausgelesenen Daten, insbesondere den Parameter
selber, an die Steuereinheit, die daraus die hintere Endlage des Zugdorns spezifisch
für das verwendete Nietelement ermittelt. Alternativ kann das Tag auch an dem Behälter
angebracht werden, in dem sich die Blindnietelemente befinden respektive in dem sie
geliefert werden.
[0016] In einer speziellen Ausführungsvariante ist eine Zuordnung eine Rechenregel zwischen
den Ordnungsangaben des Herstellers und der hinteren Endlage des Zugdorns, die in
der Steuereinheit hinterlegt ist. Vermittels der Zuordnung kann die Steuereinheit
den Wert für die hintere Endlage berechnen. Dieser Wert ist spezifisch für den verwendeten
Typ von Nietelementen.
[0017] In einer anderen Ausführungsvariante ergibt sich der vorzugebende Parameter aus einer
Messgröße, die vermittels des Nietgerätes selber gemessen wird. Vorzugsweise wird
als Messgröße die Kraft genutzt, mit welcher der Zugdorn zur Ausführung der axialen
Bewegung beaufschlagt wird. Als Größe, um die Kraft zu ermitteln, bietet es sich an,
den Strom zu messen, den das Nietgerät im Betrieb aufnimmt. Alternativ kann ein Signal
von einem Messinstrument genutzt werden, das sich im Nietgerät befindet und das die
Kraft, mit welcher der Zugdorn zur Ausführung der axialen Bewegung beaufschlagt wird,
misst.
[0018] In einer weiteren Ausführungsvariante ist die hintere Endlage des Zugdorns durch
das Übersteigen eines als Parameter hinterlegten kritischen Wertes für die Messgröße
bestimmt. Insbesondere wird als kritischer Wert ein Maximalwert für die Stromaufnahme
vorgegeben. Im Betrieb kommt es durch das Anstoßen des auf dem Zugdorn aufsitzenden
Blindnietelementes am Mundstück zu einem sprunghaften Anstieg der Kraft und entsprechend
der Stromaufnahme, die einen vorgegebenen kritischen Wert übersteigt. Dadurch kann
die hintere Endlage des Zugdorns definiert werden.
[0019] Vorzugsweise ist dabei der kritische Wert für die Messgröße in der Steuereinheit
hinterlegt. Sobald die Steuereinheit das Erreichen des kritischen Wertes erkennt,
beendet sie die axiale Bewegung des Zugdorns. Der Zugdorn verbleibt auf diese Weise
in der hinteren Endlage.
[0020] In einer Ausführungsvariante des Nietgerätes hat dieses einen Antrieb mit Elektromotor
und Messmittel zur Bestimmung der Drehwinkelstellung des Motors. Damit ist es bei
Kenntnis des Übersetzungsmechanismus möglich, von der Drehwinkelstellung des Motors
auf die Position des Zugdorns zu schließen. Durch die Kontrolle der Drehbewegung kann
die Position des Zugdorns bestimmt werden. Als Antrieb bietet sich ein bürstenloser
Servomotor an, der jede beliebige Drehwinkelposition einnehmen kann und dessen Drehwinkelposition
zu jedem Zeitpunkt bekannt ist.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert. Hierin
zeigen:
- Figur 1
- Eine Anordnung mit einem Nietgerät während der Durchführung des Verfahrens, mit:
- a)
- einem Zugdorn in vorderer Endlage vor dem Aufbringen eines Blindnietelementes;
- b)
- dem Zugdorn in der vorderen Endlage mit aufgebrachtem Blindnietelement und
- c)
- dem Zugdorn in der hinteren Endlage;
- Figur 2
- das in Figur 1 verwendete Blindnietelement in perspektivischer Darstellung, versehen
mit einem Tag;
- Figur 3
- eine Verpackung für das Blindnietelement nach Fig. 2 in perspektivischer Darstellung
mit Tag.
[0022] Figur 1 zeigt vereinfacht den schematischen Querschnitt eines Nietgerätes 9 mit den
Merkmalen der vorliegenden Erfindung. Das Nietgerät 9 dient zum Setzen von Blindnietelementen
3, wie es nachfolgend anhand der Figur 2 beschrieben wird.
[0023] Das Nietgerät 9 hat einen zylindrisch geformten Zugdorn 1 mit einem vorderen axialen
Ende 10. Das vordere Ende 10 des Zugdorns 1 befindet sich außerhalb des Nietgerätes
1. Am vorderen Ende 10 ist ein Gewinde vorgesehen, an dem ein Blindnietelement 3 aufgeschraubt
wird. Der Zugdorn 1 mündet geräteseitig in dem Nietgerät 9, wobei die Mündung ein
Mundstück 2 bildet. Der Zugdorn 1 und das Mundstück 2 sind koaxial zueinander angeordnet,
wobei der Zugdorn 1 durch das Mundstück 2 hindurch in das Nietgerät 9 hineinreicht.
Innerhalb des Nietgerätes 9 steht der Zugdorn 1 mit einem elektrischen Antrieb 6 in
Wirkverbindung und ist axial bewegbar. Durch die koaxiale Anordnung von Zugdorn 1
und Mundstück 2 wird eine Relativbewegung zwischen Zugdorn 1 und Mundstück 2 hervorgerufen,
mit der der Zugdorn axial aus dem Mundstück 2 herausfahrbar und in das Mundstück 2
einziehbar ist. Die Axialbewegung des Zugdorns 1 durch den elektrischen Antrieb 6
wird durch eine Steuereinheit 4 gesteuert. Die auf eine Achse bezogenen relativen
Richtungsangaben wie axial und koaxial beziehen sich auf die Längsachse des Zugdorns.
[0024] Mit Bezug auf die Figuren 1 a) bis 1 c) wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Einrichtung
eines Nietgerätes näher erläutert:
In Figur 1 a) und Figur 1 b) ist das Nietgerät 9 schematisch in seinem Ruhezustand
dargestellt. Im Ruhezustand nimmt der Zugdorn 1 als festgelegte Position die vordere
Endlage ein. In der vorderen Endlage hat das vordere Ende 10 des Zugdorns 1 eine maximale
Distanz zu einer Anschlagsfläche 12 des Mundstücks 2, die durch axiale Relativbewegung
zwischen Zugdorn 1 und Mundstück 2 erreichbar ist. Die Position, die der Zugdorn 1
im Ruhezustand des Nietgerätes 9 einnimmt, ist in der Steuereinheit 4 als Parameter
hinterlegt. Der elektrische Antrieb 6 umfasst einen Motor 11, der eine Drehbewegung
erzeugt, und ein Getriebe 17 zur Umsetzung der Drehbewegung in eine Axialbewegung.
[0025] In einem ersten Schritt wird das Blindnietelement 3 an dem vorderen Ende 10 des Zugdorns
1 angebracht, wobei das Anbringen durch Aufschrauben auf das Gewinde erfolgt. Dabei
wird das Blindnietelement 3 mit mehreren, vorzugsweise mit mindestens fünf Umdrehungen,
auf den Zugdorn 1 aufgeschraubt.
[0026] In einer ersten Verfahrensvariante wird im zweiten Schritt durch eine Eingabe die
hintere Endlage als Position des Zugdorns 1 vorgegeben, die der Zugdorn 1 vor Beginn
des Setzvorgangs einnehmen soll. In der hinteren Endlage hat das Blindnietelement
3, das an dem vorderen Ende 10 des Zugdorns 1 angebracht ist, mittels des Zugdorns
1 eine Bewegung in Richtung Mundstück 2 ausgeführt, bis zu dem Punkt, an dem ein Blindnietelementkopf
13 die Anschlagsfläche 12 des Mundstücks 2 berührt. Vorzugsweise kommt dabei der Blindnietelementkopf
13 auf der Anschlagsfläche 12 flächig zur Auflage.
[0027] Die Eingabe, mittels derer dem Zugdorn 1 dessen einzunehmende Position vorgegeben
wird, erfolgt über Eingabemittel, vorzugsweise über Tasten oder über ein Lesegerät
8. Mit dem Lesegerät 8 kann ein RFID-Tag oder ein Bar-Code eingelesen werden. Die
Eingabe umfasst Informationen, aus denen sich die Position, die der Zugdorn zu Beginn
des Setzvorgangs einnehmen soll, ermitteln lässt. Vorzugsweise umfasst die Eingabe
die hintere Endlage, Ordnungsangaben des Herstellers zum verwendeten Typ eines Blindnietelementes
3 oder bauliche Parameter des verwendeten Typs eines Blindnietelementes 3. Die Zuordnung
von Ordnungsangaben des Herstellers und/oder bauliche Parameter der Blindnietelemente
3 zu der durch den Zugdorn 1 zu Beginn des Setzvorgangs einzunehmenden Position ist
in der Steuereinheit 4 hinterlegt.
[0028] Die Bestimmung der aktuellen Axialposition des Zugdorns 1 relativ zum Mundstück 2
erfolgt durch die Steuereinheit vermittels eines geeigneten Positionsmessmittels 14.
Vorzugsweise misst das Positionsmessmittel 14 den Drehwinkel und/oder die Anzahl der
Umdrehungen des Motors 11. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines bürstenlosen
Servomotors 11, der vermittels des Positionsmessmittels 14 seine Drehposition "kennt".
[0029] Gemäß der ersten Verfahrensvariante führt der Zugdorn 1 im dritten Schritt zusammen
mit dem Blindnietelement 3 eine axiale Bewegung in die hintere Endlage aus, die zu
Beginn des Setzvorgangs durch den Zugdorn 1 einzunehmen ist (Figur 1c).
[0030] In einer anderen Verfahrensvariante führt der Zugdorn 1 mit dem aufgeschraubten Blindnietelement
3 zunächst eine axiale Bewegung in Richtung des Mundstückes aus. Die axiale Bewegung
beginnt zu einem ersten Zeitpunkt, während das Blindnietelement 3 das Mundstück 2
zu einem zweiten Zeitpunkt nach der axialen Bewegung berührt (Figur. 1 c). Damit ist
die Axialbewegung gebremst, wobei in Folge die Kraft, mit welcher der Zugdorn 1 beaufschlagt
wird, sprunghaft ansteigt.
[0031] Die Kraft und/oder eine Messgröße, die mit der Kraft in Verbindung steht, wird mittels
geeigneter Kraftmessmittel 5 gemessen. Messgrößen, die mit der Kraft in Verbindung
stehen, sind vorzugsweise die Stromaufnahme durch den Motor 11 oder das an dem elektrischen
Antrieb 6 angreifende Drehmoment. Ein Kraftmessmittel kann folglich ein Strommessgerät
sein.
[0032] Übersteigt die mittels des Kraftmessmittels 5 gemessene Kraft und/oder die Messgröße,
die mit der Kraft in Verbindung steht, einen vorgegebenen kritischen Messwert, wird
gemäß der zweiten Verfahrensvariante in einem dritten Schritt die axiale Bewegung
des Zugdorns 1 beendet. Der kritische Messwert bei Beendigung der axialen Bewegung
des Zugdorns 1 ist in der Steuereinheit 4 hinterlegt. Mit Abschluss der Axialbewegung
ist der Zugdorn 1 in der hinteren Endlage und bereit für den Setzvorgang (Figur 1
c).
[0033] Figur 2 zeigt vereinfacht in perspektivischer Sicht ein Blindnietelement 9. Das Blindnietelement
9 weist ein Innengewinde 15 auf, mit dem es am Zugdorn 1 aufgeschraubt werden kann.
Vorzugsweise weist der Blindnietelementkopf 13 auf der Seite, die während eines Setzvorgangs
dem Mundstück 2 zugewandt ist, eine flächige Auflage auf. Ferner weist das Blindnietelement
3 einen Tag 7 zur Auslese mittels des Lesegerätes 8 (Figur 1) auf.
[0034] Figur 3 zeigt vereinfacht in perspektivischer Sicht einen Behälter 16 für Blindnietelemente.
Am Behälter 16 ist ein Tag zur Auslese mittels des Lesegerätes aufgebracht.
1. Verfahren zur Einrichtung eines von einem elektrischen Antrieb (6) betriebenen, handhaltbaren
Nietgerätes (9) zum Setzen von Blindnietelementen (3), wobei das Nietgerät (9) einen
Zugdorn (1) aufweist, der zur Durchführung des Setzvorganges eines Blindnietelementes
(3) axial bewegbar ist, wobei in einer vorderen Endlage des Zugdorns (1) das Blindnietelement
(3) auf den Zugdorn (1) form- und/oder kraftschlüssig aufgebracht, insbesondere aufgeschraubt,
wird und wobei die axiale Bewegung des Zugdorns (1) mittels einer Steuereinheit (4)
kontrolliert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zugdorn (1) aus der vorderen Endlage in eine zu Beginn des Setzvorgangs einzunehmende
hintere Endlage axial bewegt wird, wobei die hintere Endlage des Zugdorns entsprechend
eines der Steuereinheit (4) vorgegebenen Parameters automatisch eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Parameter sich aus einer vom Anwender vorzugebenden Eingabe ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Eingabe Ordnungsangaben des Herstellers, bauliche Größen der Blindnietelemente
(3), vorzugsweise deren Länge, oder die hintere Endlage des Zugdorns selbst, vom Anwender
vorgegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Parameter sich aus Informationen ergibt, die in einem Tag (7), vorzugsweise einem
NFC-Tag oder einem Bar-Code, gespeichert sind, wobei der Tag vom Anwender mittels
eines Lesegerätes ausgelesen wird und wobei der Tag insbesondere am Blindnietelement
(3) selber oder an einem das Blindnietelement (3) beinhaltenden Behälter (16) angebracht
ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Steuereinheit (4) Zuordnungen von Ordnungsangaben des Herstellers oder baulichen
Größen der Blindnietelemente (3) zu der hinteren Endlage des Zugdorns (1) hinterlegt
sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Parameter sich aus einer Messgröße ergibt, die mit der den Zugdorn axialen bewegenden
Kraft in Verbindung steht und die mittels des Nietgerätes (9) gemessen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein kritischer Wert für die Messgröße in der Steuereinheit (4) hinterlegt ist und
dass sich die hintere Endlage des Zugdorns (1) aus dem Erreichen des kritischen Wertes
ergibt.
8. Handhaltbares Nietgerät (9) zum Setzen von Blindnietelementen (3) und zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweisend einen Antrieb (6) mit einem
Elektromotor (11), einen Zugdorn (1), der zur Durchführung des Setzvorganges eines
Blindnietelementes (3) axial bewegbar ist, und eine Steuereinheit (4), mit der die
Bewegung des Zugdorns (1) kontrollierbar ist,
gekennzeichnet durch,
Mittel zur automatischen Bestimmung der hinteren Endlage des Zugdorns, die sich aus
einem der Steuereinheit (4) vorgegebenen Parameters automatisch einstellt.
9. Nietgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel eine Messgröße erfasst, die mit der den Zugdorn (1) beaufschlagenden Kraft
in Verbindung steht.
10. Nietgerät nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel zur Bestimmung der Drehwinkelstellung des Motors (11) vorhanden sind.