[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsvorrichtung für eine Verdichtungsvorrichtung
mit einem Antriebselement und einem um eine Drehachse drehbar gelagertes Faserverarbeitungselement
mit einem Ansatz, wobei der Ansatz mit dem Antriebselement zusammenwirkt und eine
Getriebestufe ausbildet, die derart ausgelegt ist, dass der Ansatz und das Antriebselement
mit einer unterschiedlichen Drehzahl rotieren.
[0002] Aus der
WO 2012068692 A1 ist eine Vorrichtung zum Verdichten eines Faserbandes an einer Spinnmaschine mit
einem mit Saugluft beaufschlagten, angetriebenen und umlaufenden Verdichtungselement
mit einem Ansatz bekannt, welches mit einem Antriebselement zusammenwirkt, das in
einer Betriebsstellung mit einem angetriebenen Element der Spinnmaschine unter Bildung
einer Getriebestufe eine Antriebsverbindung bildet.
[0003] Nachteilig an der Vorrichtung gemäss der
WO 2012068692 A1 ist, dass sich während des Verdichtungsvorgangs einzelne Fasern vom zu verdichtenden
Fasergut lösen und sich am Umfang des Verdichtungselementes ablagern. Diese Fasern
können sich in Richtung der äusseren Stirnseite des Verdichtungselementes bis an das
Antriebselement fortbewegen. Die Bewegung der Fasern kann z.B durch die Rotation des
Verdichtungselementes erzeugt werden oder durch die bei der Rotation des Verdichtungselementes
entstehende Luftströmung. Hierbei besteht die Gefahr, dass Fasern, die an die äussere
Stirnseite des Antriebselementes gelangen, sich bis an den Aussenumfang des Ansatzes
fortbewegen und sich an diesem festsetzen.
[0004] Dies hat zur Folge, dass die Innenfläche des Antriebselementes nicht mehr in direktem
Kontakt mit dem Aussenumfang des Ansatzes steht, wodurch eine kontinuierliche Übertragung
des Antriebsmoments vom Antriebselement auf das Verdichtungselement nicht mehr gewährleistet
ist. Als Folge ändert sich das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen dem Verdichtungselement
und der unteren Ausgangswalze des Streckwerks, was sich negativ auf die Qualität der
Verdichtung des Fasergutes auswirkt.
[0005] Es besteht daher die Notwendigkeit, das Antriebselement nach einer bestimmten Laufzeit
der Verdichtungsvorrichtung von dem Verdichtungselement zu entfernen und die äussere
Stirnseite des Antriebselementes bzw. den Aussenumfang des Ansatzes von den angesammelten
Fasern zu befreien. Dies ist mit einem hohen Wartungsaufwand und hohen Stillstandzeiten
der Spinnmaschine verbunden.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Verdichtungsvorrichtung zum
Verdichten eines Fasergutes an einer Spinnmaschine derart auszubilden, dass Fasern,
die sich während des Verdichtungsvorgangs vom zu verdichtenden Fasergut ablösen, nicht
im Bereich der äusseren Stirnseite des Antriebselementes ablagern.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird nunmehr vorgeschlagen eine Reinigungsvorrichtung für
die Verdichtungsvorrichtung vorzusehen, wobei die Reinigungsvorrichtung ein Reinigungselement
umfasst, welches in Richtung der Drehachse auf einer dem Faserverarbeitungselement
abgewandten Stirnseite des Antriebselementes angeordnet ist und mit dem Ansatz drehfest
verbunden ist, wobei das Reinigungselement wenigstens eine Abstreifkante aufweist,
welche in einer Ebene parallel zur Stirnseite des Antriebselements verläuft und in
ihrem Verlauf einen zunehmenden Abstand zur Drehachse aufweist. Die Abstreifkante
des Reinigungselementes hat die vorteilhafte funktionale Wirkung, dass jene Fasern,
die an die äussere Stirnseite des Antriebselementes gelangen unmittelbar von der Abstreifkante
des Reinigungselementes abgestreift werden, so dass sich diese Fasern nicht mehr bis
an den Aussenumfang des Ansatzes fortbewegen und sich an diesem festsetzen können.
Folglich kann die Verdichtungsvorrichtung kontinuierlich betrieben werden und es muss
daher kein Wartungsaufwand und es müssen auch keine hohen Stillstandzeiten der Spinnmaschine
berücksichtigt werden. Entsprechend kann für die bekannte Verdichtungsvorrichtung
mit der erfindungsgemässen Reinigungsvorrichtung mit Abstreifkante eine höhere Produktivität
beim Verdichten des Fasergutes erzielt werden.
[0008] Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ist als Abstreifkante jene Kante am Reinigungselement
gemeint, die in Drehrichtung des Reinigungselementes gesehen das Fasergut aktiv weg
fördert. Alle anderen Kanten am Reinigungselement, die bezüglich der Drehrichtung
keine Wegförderfunktion haben, werden nicht als Abstreifkante angesehen. Selbstverständlich
ist bei Umkehr der Drehrichtung des Faserverarbeitungselements die entsprechend zugeordnete
achsensymmetrische andere Kante mit Wegförderfunktion als Abstreifkante zu verstehen.
[0009] Vorzugsweise überragt die Abstreifkante zumindest abschnittsweise den Ansatz in radialer
Richtung zur Drehachse. Dies hat den vorteilhaften Effekt, dass in Drehrichtung des
Reinigungselementes gesehen die Abstreifkante optimal die Fasern auf der Stirnseite
des Antriebselementes abstreifen.
[0010] Bevorzugt ist die drehfeste Verbindung des Reinigungselementes mit dem Ansatz eine
Schnappverbindung. Die Schnappverbindung hat den Vorteil, dass für einen Austausch
des Reinigungselementes - bei Defekt - kein Werkzeug notwendig ist, da der Austausch
vielmehr manuell erfolgen kann. Somit ist der Austausch durch die Schnappverbindung
schnell und unkompliziert.
[0011] Alternativ könnte die drehfeste Verbindung des Reinigungselementes mit dem Ansatz
eine Schraub-, Niet- oder Klebeverbindung sein. Diese Verbindungstechniken sind zwar
denkbar, aber beim Anbringen ebenso wie beim Austauschen eher unpraktisch.
[0012] Vorzugsweise weist das Reinigungselement mehrere Abstreifkanten auf, welche sternförmig
angeordnet sind. Die Mehrzahl von sternförmig angeordneten Abstreifkanten hat den
Vorteil, dass in Drehrichtung des Reinigungselementes gesehen die Abstreifkanten optimal
die Fasern auf der Stirnseite des Antriebselementes abstreifen. Die sternförmige Anordnung
erlaubt zudem eine flächendeckende Reinigung der Fasern auf der Stirnseite des Antriebselementes.
Auf diese Art und Weise wird eine Ansammlung der Fasern auf dem Aussenumfang des Ansatzes
zumindest annährend vollständig unterbunden.
[0013] Vorzugsweise weist das Reinigungselement drei Abstreifkanten auf. Bei dieser Ausführung
ist das Reinigungselement vorzugsweise als gleichseitiges Dreieck ausgebildet, so
dass die drei Abstreifkanten in Drehrichtung gesehen die Fasern auf der Stirnseite
des Antriebselementes um 120° versetzt zueinander abstreifen.
[0014] Weiter bevorzugt weist das Reinigungselement vier Abstreifkanten auf. Bei dieser
Ausführung ist das Reinigungselement vorzugsweise als Raute ausgebildet, so dass die
vier Abstreifkanten in Drehrichtung gesehen die Fasern auf der Stirnseite des Antriebselementes
um 90° versetzt zueinander abstreifen.
[0015] Bevorzugt ist die Abstreifkante konkav ausgebildet. Dies hat den vorteilhaften Effekt,
dass die Fasern in Drehrichtung des Reinigungselementes gesehen vor der Abstreifkante
her transportiert werden. Auf diese Art und Weise ist ein optimaler Abtransport der
Fasern entlang der konkav ausgebildeten Abstreifkante möglich.
[0016] Weitere Vorteile der Erfindung sind anhand eines nachfolgend beschriebenen und gezeigten
Ausführungsbeispiels zu entnehmen.
[0017] Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Seitenansicht einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine mit einer
Streckwerkseinheit und einer anschliessenden Verdichtungsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine vergrösserte Teilansicht X nach Fig. 1 mit einer drehbar gelagerten Saugtrommel
einer an einem Träger befestigten Verdichtungsvorrichtung und Antriebselement;
- Fig. 3
- eine vergrösserte Seitenansicht Y nach Fig. 2 einer Antriebsvorrichtung mit einem
Reibrad;
- Fig. 4a-d
- vier schematische Ausführungsbeispiele jeweils in perspektivischer Darstellung von
erfindungsgemässen Reinigungselementen.
[0018] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Spinnstelle 10 einer Spinnmaschine
(Ringspinnmaschine) mit einer Streckwerkseinheit 12, welche mit einem Eingangswalzenpaar
14, 16, einem Mittelwalzenpaar 18, 20 und einem Ausgangswalzenpaar 22, 24 versehen
ist. Die unteren Walzenpaare 14, 18, 22 sind, wie schematisch angedeutet, mit einem
Antrieb A verbunden. Die oberen Walzenpaare 16, 20, 24 sind als Druckwalzen ausgeführt
und an einem schwenkbar gelagerten Druckarm 19 drehbeweglich gelagert. Der Druckarm
19 ist um eine Achse 21 schwenkbar gelagert und wird über ein Federelement F beaufschlagt.
Über die angetriebenen Unterwalzen 14, 18, 22 werden die Druckwalzen 16, 20, 24, bzw.
ein Riemchen 27 über ein Riemchen 25 über Friktion angetrieben. Die Umfangsgeschwindigkeit
der angetriebenen Walze 18 ist etwas höher als die Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen
Walze 14.
[0019] Ein der Streckwerkseinheit 12 zugeführtes Fasergut wird in Form einer Lunte L zwischen
dem Eingangswalzenpaar 14, 16 und dem Mittelwalzenpaar 18, 20 einem Vorverzug unterworfen.
Der Hauptverzug des Fasergutes L entsteht zwischen dem Mittelwalzenpaar 18, 20 und
dem Ausgangswalzenpaar 22, 24, wobei die Ausgangswalze 22 eine wesentlich höhere Umdrehungsgeschwindigkeit
als die Mittelwalze 18 aufweist. Das von dem Ausgangswalzenpaar 22, 24 abgegebene
verstreckte Fasergut V wird nach unten abgelenkt und gelangt in den Bereich einer
Saugzone SZ einer nachfolgenden Faserverarbeitungsvorrichtung in Form einer Saugtrommel
26 als Teil einer Verdichtungsvorrichtung VM.
[0020] Die Saugtrommel 26 ist im Bereich ihres äusseren Endes auf einer eine Drehachse 34
aufweisenden Welle 28 drehbar gelagert. Die Welle 28 ist in einer Aufnahme 29 eines
Trägers 32 befestigt. Die Welle 28 weist im Bereich der Aufnahme 29 einen etwas grösseren
Durchmesser auf, während die, von dieser Aufnahme 29 nach beiden Seiten sich erstreckenden
Enden der Welle 28 einen verjüngten Durchmesser aufweisen und zur Aufnahme von Lagern
dienen. Die drehbare Lagerung der Saugtrommel 26 wird weiter unten im Zusammenhang
mit Figur 3 im Detail erläutert.
[0021] Der Träger 32 ist an seinem der Spinnmaschine zugekehrten Ende mit einem U-förmigen,
bzw. gabelförmigem Endstück 38 versehen, welches mit seiner Innenfläche auf einem
Teilbereich des Aussenumfanges eines Saugrohres 40 aufliegt.
[0022] Das Saugrohr 40 ist über ein oder mehrere Verbindungskanäle 42 mit einem zentralen
Hauptkanal 44 verbunden. Dieser Hauptkanal 44 steht mit einer Unterdruckquelle SP
in Verbindung, welche über eine Steuereinheit ST angesteuert werden kann.
[0023] Im Anschluss an die Saugzone SZ ist für die Saugtrommel 26 eine Klemmwalze 46 vorgesehen,
die über eine Druckbelastung auf der Saugtrommel 26 aufliegt und mit dieser eine Klemmlinie
P bildet. Dabei ist die Klemmwalze 46 auf einer Achse 48 drehbar gelagert, welche
an einem Lagerelement 50 befestigt ist, das über Schrauben 52 (oder sonstige Befestigungselemente)
mit einem Federelement 54 verbunden ist. Das Federelement 54 ist über schematisch
dargestellte Schrauben 52 (oder sonstige Befestigungselemente) am Träger 32 befestigt.
[0024] Die Klemmlinie P bildet gleichzeitig einen so genannten "Drehsperrungsspalt", von
welchem das Fasergut in der Förderrichtung FS in Form eines komprimierten Garnes FK
unter Drehungserteilung einer schematisch gezeigten Ringspinneinrichtung zugeführt
wird. Diese ist mit einem Ring 56 und einem Läufer 58 versehen, wobei das Garn auf
eine Hülse 60 zur Bildung einer Spule 62 (Kops) aufgewickelt wird. Zwischen der Klemmlinie
P und dem Läufer 58 ist ein Fadenführer 64 angeordnet. Der Ring 56 ist an einem Ringrahmen
66 befestigt, welcher während dem Spinnprozess eine Auf- und Abbewegung durchführt.
[0025] In der in Figur 2 gezeigten Lage befindet sich die Saugtrommel 26 in einer Arbeitsposition,
in welcher der Aussenumfang U eines Antriebselementes in Form eines Reibrades 70 über
eine entsprechend aufgebrachte Druckbelastung auf dem Aussenumfang U7 der angetriebenen
Ausgangswalze 22 aufliegt. Auf diese Weise wird das Reibrad 70 über Friktion von der
Ausgangswalze 22 in einer ersten Getriebestufe G1 angetrieben.
[0026] Ebenfalls über Friktion überträgt das Reibrad 70 den Antrieb in einer zweiten Getriebestufe
G2 auf einen ringförmigen Ansatz 72 der Saugtrommel 26. Dies erfolgt an der Stelle,
wo sich die Innenfläche IF mit dem Innendurchmesser D2 des Reibrades 70 und der Aussenumfang
AU des Ansatzes 72 mit dem Aussendurchmesser D1 berühren bzw. aufeinander liegen.
Die Drehachse des Reibrades 70 ist achsenparallel versetzt zur Drehachse 34 des Ansatzes
72, so dass hinsichtlich der zweiten Getriebestufe G2 das von der Ausgangswalze 22
angetriebene Reibrad 70 mit einer unterschiedlichen Drehzahl wie die Saugtrommel 26
rotiert.
[0027] In nachteilhafter Weise ist beim bekannten Stand der Technik eine kreisförmige Abdeckkappe
in Richtung der Drehachse 34 auf einer der Saugtrommel 26 abgewandten Stirnseite 82
des Reibrades 70 angeordnet und mit dem Ansatz 72 drehfest verbunden.
[0028] Entsprechend können sich während des Verdichtungsvorgangs einzelne Fasern vom zu
verdichtenden Fasergut V lösen, am Umfang der Saugtrommel 26 ablagern und sich in
Richtung der Stirnseite 82 des Reibrades 70 fortbewegen und so in den axialen Spalt
zwischen der Stirnseite 82 des Reibrades 70 und der kreisförmigen Abdeckkappe gelangen.
Die Bewegung der Fasern kann z.B. durch die Rotation der Saugtrommel 26 oder die bei
der Rotation der Saugtrommel 26 entstehende Luftströmung erzeugt werden. Hierbei besteht
die Gefahr, dass Fasern, die in den axialen Spalt gelangen, sich bis an den Aussenumfang
AU des Ansatzes 72 fortbewegen und an diesem festsetzen. Dies hat zur Folge, dass
die Innenfläche IF des Reibrades 70 nicht mehr in direktem Kontakt mit dem Aussenumfang
AU des Ansatzes 72 steht, wodurch eine kontinuierliche Übertragung des Antriebsmoments
vom Reibrad 70 auf die Saugtrommel 26 nicht mehr gewährleistet ist. Als Folge ändert
sich das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen der Saugtrommel 26 und der unteren Ausgangswalze
22 des Streckwerks 2. Hierdurch wird das zu verdichtende Fasergut V in der Saugzone
SZ gestaucht, was sich negativ auf die Qualität der Verdichtung des Fasergutes V auswirkt.
Es besteht daher die Notwendigkeit, das Reibrad 70 nach einer bestimmten Laufzeit
der Verdichtungsvorrichtung VM von der Saugtrommel 26 zu entfernen und den Aussenumfang
AU des Ansatzes 72 von den angesammelten Fasern zu befreien. Dies ist mit einem hohen
Wartungsaufwand und hohen Stillstandzeiten der Spinnmaschine verbunden.
[0029] Um diesen Nachteilen aus dem Stand der Technik entgegenzuwirken kommt wie in Figur
2 rein schematisch und gestrichelt gezeigt ein erfindungsgemässes Reinigungselement
76 anstatt der kreisförmigen Abdeckkappe zum Einsatz. Entsprechend ist das erfindungsgemässe
Reinigungselement 76 in Richtung der Drehachse 34 auf der der Siebtrommel 26 abgewandten
Stirnseite 82 des Reibrades 70 angeordnet und mit dem Ansatz 72 drehfest verbunden.
Folglich dreht sich das Reinigungselement 76 mit der gleichen Drehzahl wie die Saugtrommel
26 und unterschiedlich zum Reibrad 70, wobei alle Elemente 70, 72, 76 in gleicher
Drehrichtung angetrieben sind.
[0030] Bevorzugt ist das Reinigungselement 76 aus Polyamid vom Typ PA12 gefertigt und weist
opake Eigenschaften auf. Dies bedeutet, dass das Reinigungselement vorzugsweise transparent,
transluzent bzw. klarsichtig ausgebildet ist. Somit kann durch das Reinigungselement
76 hindurch direkt auf die Stirnseite 82 des Reibrades 70 und den Ansatz 72 gesehen
werden.
[0031] Das Reinigungselement 76 weist bezüglich der Drehrichtung des Ansatzes 72 eine Abstreifkante
78 auf. Die Abstreifkante 78 verläuft, wie in Figur 3 gezeigt, in einer Ebene (gestrichelt
dargestellt) parallel zur Stirnseite 82 des Reibrades 70 und weist in ihrem Verlauf
einen zunehmenden Abstand zur Drehachse 34 der Welle 28 auf. Die Abstreifkante 78
folgt in Drehrichtung gesehen der Umlaufbahn des Ansatzes 72 und kann dabei wegen
der unterschiedlichen Drehzahl zwischen Reibrad 70 und Ansatz 72 sich ansammelnde
Fasern auf der Stirnseite 82 des Reibrades 70 unmittelbar weg fördern bzw. abstreifen.
In Drehrichtung des Reinigungselementes 76 gesehen dienen nur jene Kanten des Reinigungselementes
76 als Abstreifkanten 78, welche in Drehrichtung mitlaufen, da nur diese die Fasern
weg fördern bzw. abstreifen können. Für den Fall, dass sich die Drehrichtung des Reibrades
70 und der Saugtrommel 26 umkehrt, würde im logischen Umkehrschluss die spiegelsymmetrische
Kante als Abstreifkante 78' (in Figur 2 mit Strichpunkten gekennzeichnet) dienen.
[0032] Auf die erfindungsgemässe Art und Weise wird nun verhindert, dass sich Fasern von
der Stirnseite 82 des Reibrades 70 in Richtung des Aussenumfangs AU des Ansatzes 72
fortbewegen können, wie dies in nachteilhafter Weise beim bekannten Stand der Technik
der Fall ist.
[0033] In Figur 3 ist gezeigt, dass die Saugtrommel 26 im Bereich ihres äusseren Endes über
Lager K auf der Welle 28 drehbar gelagert ist. Zur axialen Fixierung der Saugtrommel
26 auf der Welle 28 ist auf der Welle 28 ein Sicherungsring 74 angebracht, der das
axiale Verschieben der Saugtrommel 26 während des Betriebes unterbindet.
[0034] Zur Befestigung des Reinigungselementes 76 am ringförmigen Ansatz 72 der Saugtrommel
26 weist das Reinigungselement 76 auf der dem Ansatz 72 zugewandten Seite kronenförmig
angeformte Federfinger 80 auf (siehe diesbezüglich Figuren 4a bis 4d). Die Federfinger
80 des Reinigungselementes 76 ragen in die lichte Weite des ringförmigen Ansatzes
72 der Saugtrommel 26 hinein. Die Aussenabmessung des ringförmigen Ansatzes 72 ist
dabei so gewählt, dass er in der in Figur 3 gezeigten Lage eine Klemmwirkung innerhalb
der lichten Weite des Ansatzes 72 ausübt.
[0035] Wie schematisch dargestellt, können die Federfinger 80 mit zusätzlichen nach radial
aussen ragenden Rastnasen 84 versehen sein, welche zur Fixierung des Reinigungselementes
76 in umlaufende Vertiefungen 86 innerhalb der lichten Weite des Ansatzes 72 eingreifen.
Durch das Reinigungselement 76 wird das Reibrad 70 in axialer Richtung auf der Welle
28 in seiner Position gehalten.
[0036] In Figur 4a ist das Reinigungselement 76 aus Figur 2 in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Hierbei sind klar und deutlich die Federfinger 80 mit Rastnasen 84 für die
Befestigung des Reinigungselementes 76 in der lichten Weite des Ansatzes 72 als Schnappverbindung
gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die äussere Form des Reinigungselementes
76 als Dreieck ausgebildet. Entsprechend weist das Reinigungselement 76 in Drehrichtung
(mit einem Pfeil angedeutet) gesehen drei Abstreifkanten 78a, 78b, 78c auf. In vorliegendem
Ausführungsbeispiel sind die Abstreifkanten 78 im Lot zur Ebene 88 ausgebildet. Alternativ
ist es auch denkbar, die Abstreifkanten 78 konkav auszubilden.
[0037] Hinsichtlich des Reinigungselementes 76 ist es auch denkbar, wie in Figur 4b und
4c gezeigt, dieses sternförmig mit drei Abstreifkanten 78a, 78b, 78c bzw. vier Abstreifkanten
78a, 78b, 78c, 78d oder wie in Figur 4d gezeigt oval mit zwei Abstreifkanten 78a,
78b bezüglich der Drehrichtung des Ansatzes auszubilden.
[0038] Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen eines Reinigungselementes 76 möglich,
die in dieser Anmeldung nicht explizit ausgeführt sind, aber für den Fachmann offensichtlich
sind, um den gewünschten Reinigungseffekt auf der Stirnseite des Reibrades zu erhalten.
1. Reinigungsvorrichtung für eine Verdichtungsvorrichtung mit einem Antriebselement (70)
und einem um eine Drehachse drehbar gelagertes Faserverarbeitungselement (26) mit
einem Ansatz (72), wobei der Ansatz (72) mit dem Antriebselement (70) zusammenwirkt
und eine Getriebestufe (G2) ausbildet, die derart ausgelegt ist, dass das Faserverarbeitungselement
(26) und das Antriebselement (70) mit einer unterschiedlichen Drehzahl rotieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung ein Reinigungselement (76) umfasst, welches in Richtung
der Drehachse auf einer dem Faserverarbeitungselement (26) abgewandten Stirnseite
(82) des Antriebselementes (70) angeordnet ist und mit dem Ansatz (72) drehfest verbunden
ist, wobei das Reinigungselement (76) wenigstens eine Abstreifkante (78) aufweist,
welche in einer Ebene (88) parallel zur Stirnseite (82) des Antriebselements (70)
verläuft und in ihrem Verlauf einen zunehmenden Abstand zur Drehachse aufweist.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkante (78) zumindest abschnittsweise den Ansatz (72) in radialer Richtung
zur Drehachse überragt.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfeste Verbindung des Reinigungselementes (76) mit dem Ansatz (72) eine Schnappverbindung
ist.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungselement (76) mehrere Abstreifkanten (78) aufweist, welche sternförmig
angeordnet sind.
5. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungselement (76) drei Abstreifkanten (78a, 78b, 78c) aufweist.
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungselement (76) vier Abstreifkanten (78a, 78b, 78c, 78d) aufweist.
7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkante (78) konvex ausgebildet ist.
8. Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Verdichtungsvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Verdichtungsvorrichtung eine Reinigungsvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 aufweist.