[0001] Die Erfindung betrifft ein Podestlagersystem für Fertigteilpodeste, mit wenigstens
einer Schachtwand, die wenigstens ein Befestigungsbauteil trägt, und mit wenigstens
einer an dem Befestigungsbauteil befestigbaren /befestigten Konsole zur Lagerung eines
auf die Konsole auflegbaren/aufgelegten Fertigteilpodests.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Podestsystem mit wenigstens einem Fertigteilpodest
und mit dem oben genannten Podestlagersystem.
[0003] Im Treppenbau ist es bekannt, Fertigteilpodeste, insbesondere Haupt- und Zwischenpodeste,
von Fertigteiltreppen monolithisch an Schachtwände, insbesondere Treppenhauswände,
die aus Stahlbeton gefertigt sind, anzuschließen. Üblicherweise werden dazu Rückbiegeanschlüsse
verwendet, die mindestens einen im Beton vergossenen Stahlstab als Befestigungsbauteil
aufweisen, der von der Treppenhauswand zunächst nur geringfügig vorsteht und nach
der Fertigung der Treppenhauswand von dieser vorgebogen wird. Im Anschluss wird Beton
um den Stahlstab herumgegossen, um das Haupt- oder Zwischenpodest zu bilden.
[0004] Auch ist es bekannt, auf diese Weise eine Konsole an der Treppenhauswand zu fertigen,
was jedoch fertigungstechnisch und zeittechnisch einen hohen Aufwand bedeutet. Durch
im Nachgang herzustellende Konsolen besteht außerdem die Gefahr, dass eine einzubauende
Bewehrungsführung kleingliedrig ausgebildet werden muss, zumal auch hier Anforderungen
im Hinblick auf Expositionsklassen und Brandschutz einzuhalten sind. Darüber hinaus
ist es nur mit hohem Aufwand möglich, die Betonage im Nachgang vorzusehen.
[0005] Sofern die Haupt- beziehungsweise Zwischenpodeste als Sichtteile verwendet werden
sollen, werden diese aus fertigungstechnischen Gründen als Fertigteil gebaut und später
in den Treppenhausschacht eingelassen. Zur Anordnung und Lagerung der Zwischen- oder
Hauptpodeste werden Konsolen mittels Rückbiegeanschlüssen nachträglich an der Treppenhauswand
anbetoniert und dienen dort als Auflager für die Fertigteilpodeste. Die Konsolen müssen
dabei kleinteilig mit hohem Bewehrungs- und Betonageaufwand entweder Etage für Etage
nach dem Auflegen der jeweiligen Fertigteilpodeste erstellt werden.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Podestlagersystem, ein Podestsystem
sowie eine Konsole zu schaffen, die eine einfache Herstellung und Montage eines Fertigteilpodests,
insbesondere einer Fertigteiltreppe erlauben.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einem Podestlagersystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Konsole mit den Merkmalen des Anspruchs
11 gelöst. Das erfindungsgemäße Podestlagersystem hat den Vorteil, dass die Konsole
vorab gefertigt und ebenfalls als Fertigbauteil an der Treppenhauswand angeordnet
werden kann. Dadurch ist einerseits eine schnelle Montage der Konsole beim Bau insbesondere
einer Fertigteiltreppe gewährleistet, und andererseits kann eine Vielzahl derartiger
Konsolen kostengünstig und dennoch in bester Qualität entfernt von der Baustelle unter
vorteilhaften Bedingungen, die eine hohe Sicherheit und Belastbarkeit jeder Konsole
gewährleisten, gefertigt werden.
[0008] Das erfindungsgemäße Podestlagersystem zeichnet sich dadurch aus, dass die vorgefertigte
Konsole einen T-förmigen oder L-förmigen Stahlträger aufweist, der einen Befestigungsgurt
zur Befestigung an dem in die Schachtwand integrierten Befestigungsbauteil und einen
senkrecht zu dem Befestigungsgurt ausgerichteten Trägergurt aufweist, und dass der
Stahlträger zum Bilden der vorgefertigten Konsole derart mit Beton umgossen ist, dass
der Befestigungsgurt von dem Betonguss vorsteht und der Betonguss eine Auflagefläche
zur Auflage des Fertigteilpodests aufweist. Die Auflagefläche wird also wie bisher
üblich durch Betonguss zur Verfügung gestellt. In dem Betonguss integriert ist jedoch
ein Stahlträger, der zwei Gurte aufweist, die senkrecht zueinander ausgerichtet sind,
wobei der eine Gurt als Befestigungsgurt zur Befestigung an der Treppenhauswand und
der andere Gurt als Trägergurt zur wesentlichen Aufnahme der Lagerkräfte des Treppenpodests
ausgebildet ist. Durch das Umgießen des Stahlträgers mit dem Beton wird die Konsole
vorgefertigt, sodass der Betonguss bereits vor der Montage der Konsole an einer Schachtwand
an dem Stahlträger vorhanden ist, und durch die Befestigung der Konsole an der Schachtwand
an dieser angeordnet wird. Die Konsole wird also vorgefertigt beziehungsweise vormontiert
und als bereits den Betonguss aufweisendes Fertigbauteil an der Schachtwand befestigt.
Die Auflagefläche des Betonguss liegt dabei insbesondere parallel zu dem Trägergurt,
um eine vorteilhafte Kraftübertragung zu gewährleisten. Dadurch, dass der Befestigungsgurt
von dem Betonguss vorsteht, ist dieser einfach mit dem Befestigungsbauteil in der
Treppenhauswand verbindbar. Die Konsole ist somit insgesamt vorab fertigbar bzw. gefertigt
und vor Ort an der Schachtwand montierbar, sodass auf ein nachträgliches Einbetonieren
des Stahlträgers verzichtet werden kann. Insbesondere sind der Befestigungsgurt und
das Befestigungsbauteil mechanisch durch ein weiteres Befestigungsmittel miteinander
verbindbar beziehungsweise verbunden. Insbesondere handelt es sich bei dem Befestigungsmittel
um eine Befestigungsschraube.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Befestigungsgurt
wenigstens eine Schraubenöffnung aufweist, und dass das Befestigungsbauteil als in
der Schachtwand angeordneter Muffenstab ausgebildet ist, der an einem Ende eine Gewindebuchse
mit einem Innengewinde für eine durch die Schraubenöffnung des Befestigungsgurtes
geführte/führbare Befestigungsschraube aufweist. Der Muffenstab endet somit an der
der Konsole zugewandten Seitenfläche der Schachtwand, sodass die Befestigungsschraube
in dem Muffenstab beziehungsweise in das Innengewinde einschraubbar ist. Die Treppenhauswand
weist insofern eine Öffnung auf, in welcher der Muffenstab mit dem Innengewinde einliegt,
und die von außen zugängig ist. Die Konsole kann somit auf einfache Art und Weise
an dem Befestigungsbauteil dadurch befestigt werden, dass die Befestigungsschraube
durch die Schraubenöffnung und in das Innengewinde eingeführt und damit verschraubt
wird. Die Schraubenöffnung des Befestigungsgurts befindet sich insofern zweckmäßigerweise
an einem betonfreien Abschnitt des Stahlträgers beziehungsweise des Befestigungsgurts.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Betonguss
wenigsten eine Aussparung zumindest im Bereich der wenigstens einen Schraubenöffnung
aufweist. Durch die Aussparung wird gewährleistet, dass die Schraube in die Schraubenöffnung
eingeführt und mit dem Muffenstab verschraubt werden kann. Alternativ kann die Schraube
bereits vor dem Einbetonieren der Konsole durch die Schraubenöffnung geführt werden
und durch den Betonguss im Anschluss unverlierbar an der Konsole gehalten sein. Durch
die Aussparung im Bereich der Schraubenöffnung wird dann gewährleistet, dass ein Werkzeug
an die Schraube herangeführt werden kann, um diese in das Innengewinde fest einzuschrauben.
[0011] Gemäß einer ersten Ausführungsform bleibt die Aussparung im Anschluss frei, sodass
die Schraubverbindung jederzeit auch wieder gelöst werden kann. Bevorzugt ist jedoch
vorgesehen, dass die Aussparung nach dem Festziehen der Schraubverbindung, also mit
in die Gewindebuchse eingeschraubter Befestigungsschraube, mit einem Füllstoff aufgefüllt
wird. Dadurch wird die Auflagefläche der Betonage für das Treppenpodest vergrößert,
die Schraube gesichert und der Brandschutz verbessert. Als Füllstoff wird insbesondere
Beton verwendet. Jedoch sind auch andere Füllstoffe zum Auffüllen der Aussparung denkbar.
Zweckmäßigerweise liegt die wenigstens eine Schraubenöffnung und damit auch die Aussparung
bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Konsole an der Schachtwand oben, sodass ein Auffüllen
der Aussparung mit Beton oder einem anderen zumindest zunächst fließfähigen Füllstoff
nach der Befestigung der Konsole an der Schachtwand problemlos möglich ist. Insbesondere
ist die Aussparung wannenförmig ausgebildet, sodass der noch fließfähige Füllstoff
sicher in der Aussparung gehalten ist und dort aushärten kann.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schachtwand
eine Vertiefung aufweist, in welche die Konsole, insbesondere der Befestigungsgurt
zumindest bereichsweise einsetzbar/eingesetzt ist. Durch die Vertiefung wird die Anordnung
des Befestigungsgurts und damit der Konsole an der Schachtwand vereinfacht. Insbesondere
wenn die Kontur der Vertiefung der Form der Konsole, insbesondere der des Befestigungsgurts
entspricht. Darüber hinaus bietet die Vertiefung auch die Möglichkeit, dass die Konsole
formschlüssig an der Schachtwand in Belastungsrichtung abstützbar ist. Insbesonders
ist eine Einbauschablone vorhanden, welche einerseits an die Vertiefung und andererseits
an die Konsole angepasst ist, um einen sicheren und vorteilhafterweise spielfreien
oder nahezu spielfreien Sitz der Konsole an der Schachtwand zu gewährleisten. Alternativ
ist die Einbauschablone nur zum Erstellen der Vertiefung in der Schachtwand vorgesehen,
wobei die Schablone insbesondere zur Aufnahme mehrerer Gewindebuchsen mehrere Öffnungen
aufweist, um diese in der Vertiefung zueinander auszurichten und zu orientieren, so
dass die Anordnung der Gewindebuchsen im Anschluss der Anordnung von mehreren Schraubenöffnungen
an der Konsole beziehungsweise dem Befestigungsgurt entspricht und damit eine vorteilhafte
Montage der Konsole an der Schachtwand gewährleistet ist. Vor der Befestigung der
Konsole an der Schachtwand wird die Einbauschablone bevorzugt entfernt.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Befestigungsgurt
in der Vertiefung zumindest in der Höhe verschiebbar angeordnet ist. Dadurch lässt
sich die Position und gegebenenfalls Ausrichtung der Konsole an der Schachtwand anpassen,
um beispielsweise Fertigungs- oder Herstellungstoleranzen auszugleichen beziehungsweise
zu kompensieren. Insbesondere ist dabei eine passende Ausrichtung der Konsole an insbesondere
mehrere in der Vertiefung angeordnete Befestigungsbuchsen möglich, so dass mehrere,
durch jeweils eine Schraubenöffnung in den Befestigungsgurt geführte Befestigungsschrauben
mit jeweils einer der Gewindebuchsen verschraubbar/verschraubt ist.
[0014] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Schraubenöffnung als
Langlochöffnung ausgebildet ist. Dadurch können bei der Montage auf einfache Art und
Weise Fertigungstoleranzen ausgeglichen beziehungsweise kompensiert und eine sichere
Befestigung der Konsole an der Schachtwand geleistet werden. Besonders bevorzugt ist
vorgesehen, dass der Befestigungsgurt mehrere Schraubenöffnungen aufweist, die beabstandet
zueinander angeordnet sind, und durch welche jeweils eine Schraube hindurchführbar/hindurchgeführt
ist, um in der Schachtwand in ein entsprechendes Innengewinde eines jeweiligen Muffenstabs
eingeschraubt zu werden. Der oder die Muffenstäbe sind insbesondere gekrümmt ausgebildet,
um eine maximale Belastbarkeit zu gewährleisten. Der jeweilige Muffenstab ist bei
bestimmungsgemäßer Anordnung dabei derart angeordnet, dass das das Innengewinde aufweisende
Ende zumindest im Wesentlichen senkrecht zu dem anderen Ende des Muffenstabs ausgerichtet
ist, wobei das andere Ende des Muffenstabs bei bestimmungsgemäßer Anordnung in der
Schachtwand nach unten weist.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Vertiefung wenigstens
eine Einführschräge für die Konsole, insbesondere für den Befestigungsgurt aufweist.
Durch die Einführschräge wird die Konsole beziehungsweise der Befestigungsgurt oder
auch die Einbauschablone automatisch in der Vertiefung ausgerichtet. Darüber hinaus
wird durch die Einführschräge gewährleistet, dass ein einfaches Einsetzen des Befestigungsgurtes
in die Vertiefung gewährleistet ist. Besonders bevorzugt sind alle Seitenflächen der
Vertiefung als Einführschräge ausgebildet oder weisen eine Einführschräge auf, sodass
durch die Vertiefung außerdem eine automatische Zentrierung des Befestigungsgutes
beziehungsweise der Konsole in Bezug auf das wenigstens eine im Bereich der Vertiefung
liegende Befestigungsbauteil, insbesondere in Bezug auf die Gewindebuchse ausgerichtet
wird. Wird die Einbauschablone lediglich zur Herstellung der Vertiefung und zur Ausrichtung
der Gewindebuchsen verwendet und vor Befestigung der Konsole wieder entfernt, dient
die Einführschräge außerdem als Entschalungsschräge, die ein Einfaches Entfernen der
Einbauschablone erlaubt.
[0016] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Vertiefung eine insbesondere horizontal
ausgerichtete Tragfläche aufweist, auf welcher die Konsole zumindest mit dem Befestigungsgurt
auflegbar/aufgelegt ist. Die waagerecht ausgerichtete Tragfläche ermöglicht die zuvor
bereits genannte Auflage der Konsole beziehungsweise des Befestigungsgurtes in Belastungsrichtung,
sodass dieser formschlüssig an der Schachtwand gestützt ist, wodurch die Belastbarkeit
des Podestlagersystems erhöht ist. Insbesondere bei der Ausbildung der Schraubenöffnung
als Langlochöffnung ist dabei gewährleistet, dass die Konsole mit dem Befestigungsgurt
bis auf die Tragfläche in der Vertiefung verschiebbar ist, so dass die Belastungskräfte
auch tatsächlich formschlüssig in die Schachtwand übertragen werden. Durch die Schraubverbindung
wird dann im Wesentlichen nur noch das Herauskippen der Konsole aus der Vertiefung
verhindert. Hierzu ist die oder sind die Schraubenöffnungen an dem Befestigungsgurt
vorzugsweise möglichst weit beabstandet zu der auf der Tragfläche auflegbaren/aufgelegten
Unterkante des Befestigungsgurtes ausgebildet/angeordnet, so dass eine größtmögliche
Hebelwirkung erzielt wird. Dadurch, dass die Konsole auf der Tragfläche aufliegt,
werden die Belastungsanforderungen an die Schraubverbindungen verringert, wodurch
im Vergleich zu Konsolen, die allein durch Schraubverbindungen an einer Wand gehalten
sind, kleiner dimensionierte und in ihrer Anzahl reduzierte Schraubverbindungen ausreichen.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass
der Befestigungsgurt auf der von dem Trägergurt abgewandten Seite wenigstens einen
Haltevorsprung aufweist, der in eine komplementär dazu ausgebildete Aufnahme in der
Schachtwand einschiebbar/eingeschoben ist. Der Befestigungsgurt weist somit auf seiner
der Schachtwand zugewandeten/zuwendbaren Seite einen Haltvorsprung auf, der in eine
dazu komplementärer Aufnahme der Schachtwand einschiebbar ist. Dadurch wird die vorbeschriebene
formschlüssige Verbindung von Befestigungsgurt und Schachtwand erreicht, ohne dass
dazu der Befestigungsgurt als solcher in eine Vertiefung der Schachtwand eingelegt/eingesetzt
werden muss. In dieser Ausführungsform kann die Schachtwand vielmehr eine ebene Oberfläche
aufweisen mit einer oder mehreren Aufnahmen, in welche entsprechend eine oder mehrere
Haltevorsprünge einsteckbar sind. Es ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Aufnahme
und/oder der wenigstens eine Vorsprung einen keilförmigen Längsschnitt aufweisen,
um ein einfaches Einführen und Zentrieren zueinander zu gewährleisten. Darüber hinaus
wird durch die Keilform erreicht, dass eine im Wesentlichen spielfreie Verbindung
zwischen Haltevorsprung und Aufnahme herstellbar ist, die eine entsprechend im Wesentlichen
spielfreie Befestigung/Anordnung der Konsole an der Schachtwand gewährleistet. Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass der Haltvorsprung als Haltesteg ausgebildet ist, der
sich über die gesamte Länge des Befestigungsgurtes erstreckt, so dass auch hohe Kräfte
von der Konsole über den Befestigungsgurt in die Schachtwand übertragen werden können.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist außerdem vorgesehen, dass
der Stahlträger wenigstens eine Versteifungsrippe die den Befestigungsgurt mit dem
Trägergurt verbindet, und/oder wenigstens einen Versteifungsbügel, der den Trägergurt
zumindest teilweise umläuft, aufweist. Durch die Versteifungsrippe wird der Stahlträger
stabilisiert und seine Belastbarkeit erhöht. Insbesondere ist vorgesehen, dass der
Stahlträger mehrere gleichmäßig beanstandet zueinander angeordnete Versteifungsrippen
aufweist, die insbesondere keilförmig von dem Befestigungsgurt zu dem Trägergurt verlaufen.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Versteifungsrippen bei bestimmungsgemäßer Anordnung
der Konsole an der Schachtwand unterhalb des Trägergurtes liegen, um eine maximale
Belastbarkeit der Konsole zu gewährleisten. Der wenigstens eine Versteifungsbügel
dient ebenfalls zur Stabilisierung des Stahlträgers sowie des Betonguss. Bevorzugt
sind mehrere Versteifungsbügel an dem Stahlträger parallel zueinander angeordnet.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der/die Versteifungsbügel den Trägergurt vollständig
oder nahezu vollständig mit Abstand zum Trägergurt umlaufen, sodass der Trägergurt
in einer Schlaufe des Versteifungsbügels liegt. Wie die Versteifungsrippe ist auch
der Versteifungsbügel von dem Betonguss in der vorgefertigten Konsole umgeben. Optional
ist dabei vorgesehen, dass der Versteifungsbügel abschnittsweise von dem Betonguss
vorsteht, sodass der Befestigungsbügel abschnittsweise auch an der vorgefertigten
Konsole zugängig ist. Insbesondere dient der eine oder die mehreren Versteifungsbügel
dazu, dass zwischen diese eine horizontale Bewehrung eingeschoben werden kann beziehungsweise
wird.
[0019] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Trägergurt und/oder die wenigstens eine
Versteifungsrippe jeweils wenigstens einen mit Beton vom Betonguss gefüllten Durchbruch
aufweisen. Durch den betongefüllten Durchbruch werden die Stabilität und die Belastbarkeit
der Konsole insgesamt erhöht. Darüber hinaus ist der Zusammenschluss aus Betonage
und Stahlträger formschlüssig gewährleistet, sodass eine hohe Tragfähigkeit und Sicherheit
geboten wird.
[0020] Das erfindungsgemäße Podestsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 13 zeichnet sich
durch wenigstens ein Podest und das erfindungsgemäße Lagersystem aus. Das so gestaltete
Podestsystem ist einfach vor Ort montierbar und kostengünstig in der Herstellung.
Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen
sowie aus den Ansprüchen.
[0021] Insbesondere ist vorgesehen, dass das Podest eine Aufnahmeaussparung zur Aufnahme
der vorgefertigten Konsole aufweist, wobei die Aufnahmeaussparung zumindest im Wesentlichen
komplementär zu dem Betonguss der vorgefertigten Konsole ausgebildet ist. Durch die
komplementäre Ausbildung von Betonguss und Ausnahmeaussparung wird insbesondere der
Vorteil erreicht, dass auch dann, wenn eine der Schraubverbindungen oder alle Schraubverbindungen
nicht halten sollten und die Konsole auf der Tragfläche der Vertiefung aufliegt, die
Konsole zwar ein Stück weit verkippen, jedoch nicht aus der Vertiefung heraustreten
kann, sodass das Podest auch weiterhin sicher gehalten ist. Durch die komplementäre
Ausbildung von Betonguss und Aufnahmeaussparung kann der Betonguss in der Aufnahmeaussparung
nicht oder nur wenig verschwenkt werden, bevor der Betonguss in der Aufnahmeaussparung
verkantet und ein weiteres Verdrehen der Konsole verhindert. Insbesondere ist vorgesehen,
dass der Betonguss einen quadratischen oder rechteckförmigen Querschnitt aufweist,
um ein sicheres Verkanten beim Lösen der Schraubverbindung/-en zu gewährleisten.
[0022] Die erfindungsgemäße vorgefertigte Konsole mit den Merkmalen des Anspruchs 15 zeichnet
sich dadurch aus, dass sie einen Stahlträger aufweist, der einen Befestigungsgurt
zur Befestigung an einem Befestigungsbauteil einer Schachtwand und einen senkrecht
zu dem Befestigungsgurt ausgerichteten Trägergurt aufweist, und dass der Stahlträger
derart mit Beton umgossen ist, dass der Befestigungsgurt von dem Betonguss vorsteht
und der Betonguss eine Auflagefläche zur Auflage eines Fertigteilpodests aufweist.
Es ergeben sich hierdurch die bereits zuvor genannten Vorteile. Weitere bevorzugte
Merkmale und Vorteile ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie
aus den Ansprüchen.
[0023] Im Folgenden sollen die Erfindung und ihre Vorteile anhand von einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Dazu zeigen
- Figuren 1A bis 1C
- einen Stahlträger einer Konsole für ein Podestlagersystem in unterschiedlichen Ansichten,
- Figuren 2A und 2B
- den mit Betonguss versehenen Stahlträger der Konsole in unterschiedlichen Darstellungen,
- Figur 3
- ein Podestlagersystem mit der Konsole in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung,
- Figuren 4A und 4B
- das Podestlagersystem in unterschiedlichen Montageschritten in jeweils einer Querschnittsdarstellung,
und
- Figuren 5A und 5B
- die Konsole gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0024] Figuren 1A bis 1C zeigen in unterschiedlichen Ansichten eines Podestlagersystems
1 einen Stahlträger 2, der einen Befestigungsgurt 3 und einen Trägergurt 4 aufweist.
Der Trägergurt 4 ist dabei senkrecht zu dem Befestigungsgurt 3 ausgerichtet und insbesondere
einstückig mit dem Befestigungsgurt 3 ausgebildet. Dabei ergibt sich ein T-förmiger
Querschnitt des Stahlträgers 2. Alternativ ist auch ein L-förmiger Querschnitt denkbar.
[0025] Figur 1A zeigt einen Stahlträger 2 in einer perspektivischen Draufsicht. Figur 1B
zeigt den Stahlträger in einer Draufsicht senkrecht auf den Befestigungsgurt 3 und
Figur 1C zeigt eine Draufsicht senkrecht auf den Trägergurt 4.
[0026] Der Befestigungsgurt 3 weist oberhalb des Trägergurts 4 mehrere auf gleicher Höhe
beziehungsweise in gleichem Abstand zu dem Trägergurt 4 verteilt angeordnete Schraubenöffnungen
5 auf, die jeweils als Langlochöffnung ausgebildet sind, wobei sich die Langlochöffnungen
mit ihrer langen Seite senkrecht zu dem Trägergurt 4 erstrecken. Auf der den Schraubenöffnungen
5 angewandten Seite beziehungsweise unterhalb des Trägergurts 4 weist der Befestigungsgurt
3 außerdem mehrere verteilt angeordnete Versteifungsrippen 6 auf, welche sich keilförmig
von dem Befestigungsgurt 3 zu dem Trägergurt 4 erstrecken, wie auch in Figur 1A ersichtlich.
Vorliegend sind vier Schraubenöffnungen 5 und vier Versteifungsrippen 6 vorhanden.
Selbstverständlich können jedoch auch je nach Anwendungsfall mehr oder weniger Schraubenöffnungen
5 und/oder Versteifungsrippen 6 ausgebildet werden.
[0027] Weiterhin ist insbesondere aus Figuren 1A und 1C ersichtlich, dass der Trägergurt
4 mit mehreren verteilt angeordneten Durchbrüchen 7 versehen ist, die vorliegend als
kreisförmige Öffnungen ausgebildet sind und auf deren Funktion später näher eingegangen
werden soll. Wie außerdem in Figuren 1A und 1B durch gestrichelte Linien gezeigt,
weisen auch die Versteifungsrippen 6 jeweils einen Durchbruch 8 auf, der ebenfalls
als kreisförmige Öffnung ausgebildet ist.
[0028] Figuren 2A und 2B zeigen den Stahlträger 2 des Podestlagersystems 1 in einer Schnittdarstellung
gemäß der Linie A-A aus Figur 1B.
[0029] Der Stahlträger 2 ist nunmehr mit einem Betonguss 9 beziehungsweise mit einer Betonage
versehen, welche den Trägergurt 4 umfängt. Dabei weist der Betonguss 9 einen im Wesentlichen
rechteckigen Außenquerschnitt beziehungsweise eine blockartige Form auf, dessen/deren
Höhe H der Höhe des Befestigungsgurts 3 entspricht, und dessen/deren Breite B breiter
ist als der Trägergurt 4, sodass dieser an seiner freien Stirnseite ebenfalls von
dem Betonguss 9 umgeben ist. Wie aus Figur 2 ersichtlich, durchdringt dabei der Betonguss
9 auch die Durchbrüche 7, wodurch ein besonders fester formschlüssiger Halt des Betonguss
9 an dem Trägergurt 4 erreicht wird. Ebenso durchdringt der Betonguss 9 die Durchbrüche
8 der Versteifungsrippen 6.
[0030] Wie insbesondere aus Figur 2B ersichtlich, weist der Betonguss 9 zwei Aussparungen
auf, die sich entlang des Befestigungsgurtes 3 über jeweils zwei der Schraubenöffnungen
5 hinweg erstrecken, sodass die Schraubenöffnungen 5 auch von der Seite des Trägergurts
4 aus frei zugängig sind. Die Aussparungen 10 erstrecken sich dabei in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel bis auf den Trägergurt 4, wobei gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
auch vorgesehen sein kann, dass sich der Betonguss 9 über den Trägergurt 4 vollständig,
jedoch beabstandet zu den Schraubenöffnungen 5 erstreckt, die Aussparungen 10 insofern
weniger tief und nicht bis zu dem Trägerelement 4 reichend ausgebildet sind.
[0031] Der Betonguss 9 bildet zusammen mit dem Stahlträger 2 eine Konsole 11 für das Podestlagersystem
1, die dazu dient, ein Fertigteilpodest, insbesondere ein Zwischenpodest oder ein
Hauptpodest einer Fertigteiltreppe zu lagern. Der Betonguss 9 weist dabei an ihrer
Oberseite 12 eine ebene Auflagefläche 13 für das Fertigteilpodest auf, die sich parallel
zu dem Trägergurt 4 und über diesen hinaus erstreckt. Der Betonguss 9 umschließt somit
im Wesentlichen den Trägergurt 4, während der Befestigungsgurt 3 von dem Betonguss
9 vorsteht und im Wesentlichen frei von diesem ist. Nur auf der Seite des Trägergurts
4 reicht der Betonguss bis an die Seitenfläche des Befestigungsgurtes 3 heran.
[0032] Die Konsole 11 kann vorgefertigt an der Baustelle geliefert und insoweit entfernt
von einer Baustelle, an welcher sie zur Montage einer Fertigteiltreppe genutzt werden
soll, gefertigt werden. Dadurch ergeben sich vorteilhafte Herstellungsbedingungen
für die Konsole 11, die insofern unter optimalen und wiederholbaren Bedingungen als
Massenware vorgefertigt und an den Montageort angeliefert werden kann.
[0033] Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Explosionsdarstellung das Podestlagersystem
1 mit einer wie zuvor beschrieben ausgebildeten Konsole 11 und einer Schachtwand 12,
beispielsweise Treppenhauswand, an welcher die Konsole 11 zur Lagerung eine Treppenpodests
befestigt werden soll.
[0034] Die Schachtwand 12 weist eine Vertiefung 13 auf, die sich horizontal über die Schachtwand
12 erstreckt, wobei die Vertiefung 13 eine Höhe h aufweist, die größer ist als die
Höhe H des Befestigungsgurtes 3. In der Schachtwand 12 sind mehrere gekrümmte Muffenstäbe
14 eingelassen beziehungsweise einbetoniert, die an ihrem freien Ende jeweils eine
Gewindebuchse 15 mit einem Innengewinde 16 aufweisen. Die Gewindebuchsen 15 schließen
bündig mit dem Boden 17 der Vertiefung 13 ab, sodass sie nicht darüber vorstehen.
Das andere Ende des jeweiligen Muffenstabs 14 ist um etwa 90° gekrümmt nach unten
in der Schachtwand 12 ausgerichtet. Die Muffenstäbe 14 sind dabei derart verteilt
angeordnet, dass die Innengewinde 16 derart beabstandet zueinander auf einer Höhe
liegen, dass ihre Anordnung der Anordnung der Schraubenöffnungen 5 in dem Befestigungsgurt
3 zueinander entspricht, sodass dann, wenn die Konsole 11 in die Vertiefung mit dem
Befestigungsgurt 3 gemäß der Pfeile 18 eingesetzt wird oder wurde, die Schraubenöffnungen
5 fluchtend zu den Innengewinden 16 liegen.
[0035] Figuren 4A und 4B zeigen jeweils in einer Querschnittsdarstellung die Montage des
Podestlagersystems 1. Figur 4A zeigt das Podestlagersystem 1 in einer Explosionsdarstellung
beziehungsweise das Zusammenfügen der Einzelteile, und Figur 4B zeigt das fertig montierte
Podestlagersystem 1.
[0036] Wie aus Figur 4A ersichtlich, weist die Vertiefung 13 an ihrer oberen Seitenflanke
eine Einführschräge 19 und an ihrer unteren Seitenflanke eine horizontale Auflagefläche
20 auf. An der Auflagefläche 20 ist gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, wie in
Figur 3 gezeigt, der Befestigungsgurt 3 formschlüssig aufsetzbar oder aufgesetzt,
wodurch die Belastbarkeit des Podestlagersystems 1 erhöht wird. Alternativ ist vorgesehen,
wie in dem Ausführungsbeispiel von Figuren 4A und 4B gezeigt, dass zwischen der Konsole
11 und der Schachtwand 12 eine Einbauschablone 21 angeordnet wird oder ist, die ein
einfaches Einpassen der Konsole 11 in die Vertiefung 13 erlaubt. Dazu weist die Einbauschablone
21 eine der Vertiefung 13 entsprechende Außenkontur auf, sodass sie passgenau in die
Vertiefung 13 einsetzbar ist. Dabei weist die Einbauschablone 21 Öffnungen auf, die
entsprechend der Gewindebuchsen zueinander angeordnet sind. An ihrer der Konsole 11
zugewandten Seite weist die Einbauschablone 21 eine Vertiefung 22 auf, die zur bereichsweisen
Aufnahme der Konsole 11, insbesondere des Befestigungsgurtes 3 ausgebildet ist. Insbesondere
ist die Einbauschablone 21 derart ausgebildet, dass sie die Konsole 11 zumindest im
Wesentlichen spielfrei aufnimmt und an dieser vormontiert werden kann. Die Konsole
11 wird dann bevorzugt zusammen mit der Einbauschablone 21 in die Vertiefung 13 eingesetzt,
wobei die Einführschräge 19 ein einfaches Einführen gewährleistet und gleichzeitig
eine Ausrichtung der Konsole 11 bezüglich der Innengewinde 16 bewerkstelligt, sodass
im Anschluss die Schraubenöffnungen 5 fluchtend zu den Innengewinden 16 liegen. Durch
die Ausbildung der Schraubenöffnungen 5 als Langlochöffnungen, können dabei auf einfache
Art und Weise Fertigungs- und Montagetoleranzen ausgeglichen werden. Die Einbauschablone
21 ist vorzugsweise konisch ausgebildet, sodass sie einfach ausgeschalt und wiederverwendet
werden kann. Bei dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Einbauschablone
21 bevorzugt bei der Fertigung der Schachtwand 12 zunächst zur Ausrichtung der Muffenstäbe
14 genutzt und vor Einsetzen der Konsole 11 wieder entfernt. Dazu sind die oben genannten
Öffnungen in der Einbauschablone 21 vorzugsweise dazu ausgebildet, die Gewindebuchsen
bereichsweise, insbesondere radial spielfrei oder nahezu spielfrei aufzunehmen, um
sie bei der Herstellung der Schachtwand entsprechend der Anordnung der Schraubenöffnungen
5 auszurichten.
[0037] Figur 4B zeigt, wie bereits erwähnt, das montierte Podestlagersystem 1 mit der einen
Konsole 11 und zuvor entfernter Einbauschablone 21, wobei die Konsole 11 in die Vertiefung
13 der Schachtwand 12 eingesetzt ist. Durch jede Schraubenöffnung 5 wird zur Befestigung
der Konsole 11 an der Schachtwand 12 eine Befestigungsschraube 23 geführt, sodass
ihr Schraubenkopf an dem Befestigungsgurt 3 anliegt und ihr Gewindeschaft in das Innengewinde
16 eingeschraubt wird beziehungsweise eingeschraubt ist. Sobald alle Schrauben 23
fest angezogen sind, werden die Aussparungen 10 bevorzugt nachträglich mit einer Füllmasse
24 aufgefüllt, wobei als Füllmasse bevorzugt die gleiche Betonmischung verwendet wird,
die auch zur Herstellung des Betonguss 9 verwendet wurde. Durch das nachträgliche
Vergießen der Aussparungen 10 wird erreicht, dass die Schrauben 23 sicher gehalten
und ein nachträgliches Lösen der Schrauben 23 verhindert ist. Darüber hinaus wird
durch das Auffüllen der Aussparungen 10 die Auflagefläche 13 für ein zu tragendes
Fertigteilpodest 25, insbesondere Haupt- oder Zwischenpodest der Fertigteiltreppe,
vergrößert. Das Podest 25 kann nun abschließend auf die Konsole 11 direkt oder unter
Zwischenschaltung eines Dämpfungselements 26 aufgelegt werden, wie durch Pfeile in
Figur 4B angedeutet. Das Podestlagersystem 1 bildet zusammen mit dem Fertigteilpodest
25 ein Podestsystem, insbesondere für Fertigteiltreppen. Zweckmäßigerweise weist das
Podestsystem mehrere der Konsolen und mehrere der Fertigteilpodeste auf.
[0038] Wie in Figur 4B ersichtlich, die das Fertigteilpodest 25 zeigt, weist dieses bevorzugt
eine Aufnahmeaussparung 27 zur Aufnahme der Konsole 11, insbesondere des Betonguss
9 auf. Dabei ist die Ausnahmeaussparung 27 komplementär zu dem Betonguss 9 ausgebildet,
so dass die Aufnahmeaussparung 27 einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Die
Konsole 11 liegt dann in der Aufnahmeaussparung 27 bevorzugt zumindest im Wesentlichen
spielfrei ein. In dem Fall, in welchem die Befestigungsschrauben 23 derart beschädigt
werden sollten, dass die Schraubverbindungen gelöst werden, wird durch Gewichtskraft
des Podests 25 die Konsole 11 in der Vertiefung 13 nur derart weit verschwenkt werden
können, bis der Betonguss 9 in der Aufnahmeaussparung 27 verkantet. Ein Durchfallen
des Fertigteilpodests 25 ist somit nicht möglich, weil die Gewichtskraft auch weiterhin
durch die Konsole 11 auf die Trägfläche 20 in die Schachtwand 12 übertragen wird.
[0039] Bevorzugt ist außerdem vorgesehen, dass oberhalb und unterhalb der Konsole 11 im
Bereich der Vertiefung 13 jeweils eine Mörtelmasse 28 eingesetzt wird, die die Lücke
zwischen Konsole 11 und den Seitenrändern der Vertiefung 13 schließt. Dadurch wird
der Halt der Konsole 11 in der Vertiefung 13 weiter erhöht, insbesondere betonfreie
Bereiche des Befestigungsgurtes 3 verdeckt und der Brandschutz verbessert. Durch die
an der Unterseite der Konsole 11 vorgesehene Mörtelmasse 28 wird in diesem Fall die
Tragfläche 20 zur Auflage für die Konsole 11 gebildet.
[0040] Alternativ oder zusätzlich zum Vorsehen der Vertiefung 13 ist vorgesehen, hier nur
gestrichelt dargestellt, dass der Befestigungsgurt 3 auf seiner von dem Trägergurt
4 abgewandten Seite einen Haltevorsprung 29 aufweist, der im Wesentlichen komplementär
mit einer Aufnahme 30 in der Schachtwand 12 ausgebildet ist, sodass der Befestigungsgurt
3 mit dem Haltevorsprung 29 in die Aufnahme 30 einschiebbar ist beziehungsweise eingeschoben
ist, wie in Figur 4B gezeigt.
[0041] Vorzugsweise ist zumindest die Aufnahme 30 keilförmig ausgebildet, so dass der Haltevorsprung
29 leicht einführbar und durch die Aufnahme 30 zentrierbar und festlegbar formschlüssig
festlegbar ist. Damit kann auf die Tragfläche 20 verzichtet werden, wobei diese dann
letztendlich durch den Haltevorsprung 29 gebildet wird. In jedem Fall kann dabei auf
die Vertiefung 13 verzichtet und die Konsole 11 auch an einer flachen Seitenwand der
Schachtwand 12 angeordnet werden. In dem Fall umschließt der Betonguss 9 bevorzugt
auch die Ober- und Unterkante sowie Seitenkanten des Befestigungsgurtes 3, so dass
lediglich die der Schachtwand 12 zugewandte Seite mit dem Haltevorsprung 29 Betonguss-frei
ist.
[0042] Figuren 5A und 5B zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Konsole 11, ohne den
Betonguss 9. Gemäß dem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Stahlträger
2 L-förmig ausgebildet ist, und dass zusätzlich zu den Versteifungsrippen 6 mehrere
Versteifungsbügel 31 an dem Stahlträger 2 angeordnet sind.
[0043] Figur 5A zeigt eine Seitenansicht der Konsole 11, in welcher der Verlauf der Versteifungsbügel
31 gut zu erkennen ist. Der jeweilige Versteifungsbügel 31 umgibt den Trägergurt 4
nahezu vollständig und ist im Wesentlichen beabstandet zu diesem angeordnet. Der Versteifungsbügel
31 verläuft nahezu ringförmig. Vorliegend ist ein Ende des Versteifungsbügels 31 dem
Befestigungsgurt 3 zugeordnet, sodass ein erster Abschnitt 32 des Versteifungsbügels
31 sich parallel zu dem Trägergurt 4 und beabstandet hierzu erstreckt. Ein sich daran
anschließender zweiter Abschnitt 33 des Versteifungsbügels 31 verläuft senkrecht zu
dem Abschnitt 32 und parallel zu dem Befestigungsgurt 3, sodass sich der Abschnitt
33 über den Trägergurt 4 hinaus erstreckt. An den Abschnitt 33 schließt sich ein weiterer
Abschnitt 34 an, der wiederum parallel zu dem Trägerabschnitt 4 in Richtung des Befestigungsgurts
3 verläuft. Der Abschnitt 34 endet jedoch vor dem Befestigungsgurt 3 und geht in einen
Abschnitt 35 über, welcher sich senkrecht zum Trägerabschnitt 4 parallel zum Befestigungsgurt
3 erstreckt und an der Unterseite des Trägergurts 4 endet. Damit liegt der Trägergurt
4 nahezu vollständig in der vorliegend rechtwinkligen Schlaufe des jeweiligen Versteifungsbügels
31. Alternativ zu der rechtwinkligen Ausführungsform der Schlaufe kann der Versteifungsbügel
31 auch beispielsweise einen kreisförmigen, dreieckförmigen oder ovalen Verlauf aufweisen.
[0044] Figur 5B zeigt eine perspektivische Darstellung der Konsole 11 mit den mehreren daran
angeordneten Versteifungsrippen 6 und Versteifungsbügeln 31. Durch die zusätzlichen
Versteifungsbügel 31 wird die Verbindung zwischen dem Stahlträger 2 und dem Betonguss
9, der in Figuren 5A und 5B nicht gezeigt ist, verbessert. In die Versteifungsbügel
31 wird zweckmäßigerweise die horizontale Bewehrung eingeschoben. Selbstverständlich
können gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel die Versteifungsbügel 31 auch an einem
T-förmigen Stahlträger 2, wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen gezeigt,
vorhanden sein.
[0045] Durch das hier vorgestellte Podestlagersystem 1 wird die Montage von Fertigtreppen
deutlich vereinfacht. Das Podestlagersystem 1 weist zweckmäßigerweise ein Vielzahl
der Konsolen 11 auf, die an zumindest zwei einander gegenüberliegenden oder in einem
Winkel zueinander stehenden Schachtwänden 12 auf die zuvor beschriebene Art und Weise
angebracht werden können. Hierdurch wird es möglich, eine Fertigteiltreppe in kurzer
Zeit in einem Treppenhaus zu montieren, indem zunächst die Konsolen 11 für ein Zwischen-
oder Hauptpodest der Treppe an den Schachtwänden 12, wie zuvor beschrieben, befestigt
und anschließend das Zwischen- oder Hauptpodest auf die Konsolen 11 aufgelegt wird.
Anschließend werden für das darüber liegende Zwischen- oder Hauptpodest eine oder
mehrere weitere Konsolen 11 an der Schachtwand 12 angeordnet und befestigt, und anschließend
das Zwischen- oder Hauptpodest auf die befestigten Konsolen 11 aufgelegt.
[0046] Aufgrund der vorgefertigten Konsolen 11 können diese in kurzer Zeit an der Schachtwand
12 angebracht werden, wodurch eine schnelle Montage der Treppe möglich ist. Die jeweilige
Schachtwand 12 kann dabei in einem Zug erstellt werden, es ist kein etagenweiser Aufbau
der Schachtwand notwendig. Stattdessen werden etagenweise die jeweiligen Konsolen
11 angebracht. Zur Beschleunigung des Bauablaufs kann beispielsweise mittels eines
Hubsteigers nach Fertigstellung eines Treppenhauskerns die Montage der Konsolen 11
und der Podeste erfolgen. Das Versetzen der Fertigteilpodeste kann parallel zu dem
Versetzen der Fertigteiltreppenläufe erfolgen. Der Einsatz eines Kranes für das Versetzen
der Elemente wird pro Treppenhaus bei einem normalen Geschosswohnungsbau auf weniger
als einen Tag reduziert. Darüber hinaus müssen Hochbaukrane nicht mehr auf das schwerste
Bauteil, nämlich die Treppenläufe, ausgelegt sein. Stattdessen kann durch kurze Autokraneinsätze
die Vorhaltung von größeren und damit kostenintensiven Turmdrehkränen auf leichtere
und damit günstigere Turmdrehkräne reduziert werden. Insgesamt werden also durch die
Vorfertigung und Vormontage der Konsolen 11 des Podestlagersystems 1 die Bauabläufe
beschleunigt. Ebenso werden die Qualität der einzelnen Bauelemente und letztendlich
auch die Arbeitssicherheit durch die vorteilhafte Gestaltung des Podestlagersystems
1 erhöht.
1. Podestlagersystem (1) für Fertigteilpodeste, mit wenigstens einer Schachtwand (12),
die wenigstens ein Befestigungsbauteil trägt, und mit wenigstens einer an dem Befestigungsbauteil
befestigbaren/befestigten Konsole (11) zur Lagerung eines auf die Konsole (11) auflegbaren/aufgelegten
Fertigteilpodests (25), dadurch gekennzeichnet, dass die vorgefertigte Konsole (11) einen T-förmigen oder L-förmigen Stahlträger (2) aufweist,
der einen Befestigungsgurt (3) zum Befestigen an dem in die Schachtwand (12) integrierten
Befestigungsbauteil und einen insbesondere senkrecht dazu ausgerichteten Trägergurt
(4) aufweist, und dass der Stahlträger (2) derart mit Beton zum Bilden der vorgefertigten
Konsole (11) umgossen ist, dass der Befestigungsgurt (3) von dem Betonguss (9) vorsteht
und der Betonguss (9) eine Auflageoberfläche (13) zur Auflage des Fertiteilpodests
(25) aufweist.
2. Podestlagersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsgurt (3) wenigstens eine Schraubenöffnung (5) aufweist, und dass
das Befestigungsbauteil als in der Schachtwand (12) angeordneter Muffenstab (14) ausgebildet
ist, der an einem Ende eine Gewindebuchse (15) mit einem Innengewinde (16) für eine
durch die Schraubenöffnung (5) des Befestigungsgurtes (3) führbare/geführte Befestigungsschraube
(23) des Podestlagersystems (1) aufweist.
3. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonguss (9) wenigstens eine Aussparung (10) zumindest im Bereich der wenigstens
einen Schraubenöffnung (5) aufweist.
4. Podestlagersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (10) mit in die Gewindebuchse (15) eingeschraubter Befestigungsschraube
(23) mit einem Füllstoff (24), insbesondere Beton, gefüllt ist.
5. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachtwand (12) eine Vertiefung (13) aufweist, in welcher der Befestigungsgurt
(3) zumindest bereichsweise einsetzbar/eingesetzt ist.
6. Podestlagersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsgurt (3) in der Vertiefung (13) zumindest in der Höhe verschiebbar
angeordnet ist.
7. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Schraubenöffnung (5) als Langlochöffnung ausgebildet ist.
8. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (13) wenigstens eine Einführschräge (19) aufweist.
9. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (13) eine insbesondere horizontal ausgerichtete Tragfläche (20) aufweist,
auf welcher die Konsole (11) zumindest mit dem Befestigungsgurt (3) auflegbar/aufgelegt
ist.
10. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsgurt (3) auf seiner von dem Trägergurt (4) abgewandten Seite wenigstens
einen Haltevorsprung (29) aufweist, der in eine komplementär dazu ausgebildete Aufnahme
(30) in der Schachtwand (12) einschiebbar/eingeschoben ist.
11. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stahlträger (2) wenigstens eine Versteifungsrippe (6), die den Befestigungsgurt
(3) mit dem Trägergurt (4) verbindet, und/oder wenigstens einen Versteifungsbügel
(31), der den Trägergurt (2) zumindest teilweise umläuft, aufweist.
12. Podestlagersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägergurt (4) und/oder die wenigstens eine Versteifungsrippe (6) wenigstens
einen mit Beton des Betonguss (9) gefüllten Durchbruch (7,8) aufweisen.
13. Podestsystem für den Fertigteilbau, mit wenigstens einem Fertigteilpodest und mit
einem Podestlagerystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Podestsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Fertigteilpodest (25) eine Aufnahmeaussparung (27) zur Aufnahme der vorgefertigten
Konsole (11) aufweist, wobei die Aufnahmeaussparung (27) zumindest im Wesentlichen
komplementär zu dem Betonguss (9) der vorgefertigten Konsole (11) ausgebildet ist.
15. Vorgefertigte Konsole (11) für ein Podestlagersystem (1), insbesondere nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, mit einem Stahlträger (2), der einen Befestigungsgurt zur
Befestigung an einem Befestigungsbauteil in einer Schachtwand (12) und einen senkrecht
zu dem Befestigungsgurt (3) ausgerichteten Trägergurt (4) aufweist, wobei der Stahlträger
(2) derart mit Beton umgossen ist, dass der Befestigungsgurt (3) von dem Betonguss
(9) vorsteht und der Betonguss (9) eine Auflageoberfläche (13) zur Auflage eines Fertigteilpodests
aufweist.