[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten und eine
Gefriertrocknungsanlage.
[0002] Gefriertrocknungsanlagen sind in vielen Fällen für einen diskontinuierlichen Betrieb
ausgelegt und bestehen überwiegend aus einer Trocknungskammer und einer mit dieser
über eine schließbare Öffnung in Verbindung stehenden Kondensatorkammer, wobei das
Trocknungsgut in einer Vielzahl von Trocknungsgefäßen, Fläschchen, Ampullen oder auch
Schalen aufgenommen ist, die zur Durchführung der Trocknung auf eine Stellfläche innerhalb
einer Trocknungskammer gesetzt werden. In der Trocknungskammer sind eine Vielzahl
derartiger Stellflächen in einem Gestell mit Abstand vertikal verschiebbar übereinander
angeordnet. Nachdem bei einem Trocknungsvorgang in Abhängigkeit von der Größe der
Gefriertrocknungsanlage eine große Anzahl an jeweils eine bestimmte Menge Trocknungsgut
enthaltenden Trocknungsgefäßen in die Trocknungskammer eingebracht und nach Abschluss
des Trocknungsvorgangs wieder entnommen werden muss, ist sowohl für das Beladen als
auch für das Entladen der Trocknungsgefäße der Einsatz automatisiert arbeitender Vorrichtungen
üblich, wobei bei den Anlagen heute bereits bei der Bestellung festgelegt werden muss,
ob das Beladen und/oder das Entladen von Hand oder mittels entsprechender automatisiert
arbeitender Vorrichtungen erfolgen soll. Eine Nachrüstung einer manuell zu be- und/oder
entladenden Gefriertrocknungsanlage auf ein integriertes automatisiertes Verfahren
ist heute nicht bzw. nur unter hohem Aufwand möglich.
[0003] In Anbetracht der Temperaturempfindlichkeit des Trocknungsgutes, besonders jedoch
aufgrund der Notwendigkeit der Darstellung aseptisch einwandfreier Bedingungen bei
allen Anlagenkomponenten, die mit dem Trocknungsgut in Berührung gelangen, muss bei
dem Konzept einer Be- und Entladevorrichtung ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet
werden, wie sich deren Beschaffenheit und Wirkungsweise unter Gesichtspunkten der
aseptischen Herstellung darstellt.
[0004] Aus der
WO 2005/121671 A1 ist eine Gefriertrocknungsanlage bekannt, bei der die Trocknungsgefäße auf einem
Förderband aufstehend in eine Position vor die Eingangsöffnung des Gehäuses dieser
Anlage transportiert werden, um anschließend reihenweise in einer Richtung senkrecht
zur Vorschubrichtung des Förderbandes zwecks Durchführung des Trocknungsvorgangs in
das Gehäuse eingeführt zu werden. Zum Bewegen der Trocknungsgefäße wird eine Vorrichtung
benutzt, die aus zwei beiderseits einer sich in einer Beladeposition befindlichen
Stellfläche verlaufenden Führungen aufgelagerte, durch einen Schiebebalken miteinander
verbundenen Schlitten besteht, wobei der Schiebebalken sowohl zum Einschieben der
Trocknungsgefäße als auch zum Ausschieben der Trocknungsgefäße nach erfolgter Trocknung
eingerichtet ist. Zu diesem Zweck kann der Schiebebalken zwischen einer abgesenkten
aktiven, das heißt zur Anlage an den Trocknungsgefäßen bestimmten und einer inaktiven
angehobenen, das heißt zum Überfahren der auf der Stellfläche aufstehenden Trocknungsgefäße
bestimmten Stellung um eine sich parallel zu der Stellfläche erstreckende Achse verschwenkt
werden. Zum Ausschieben der Trocknungsgefäße wird der Schiebebalken somit zunächst
in die inaktive Stellung verschwenkt, oberhalb der Trocknungsgefäße in das Gehäuse
eingefahren und schließlich auf der der Eingangsöffnung gegenüberliegenden Rückseite
der Gruppe aus Trocknungsgefäßen wieder in seine aktive Stellung verschwenkt, in der
er für ein Ausschieben zur Verfügung steht. Problematisch aufgrund des Überfahrens
der Trocknungsgefäße, insbesondere aufgrund eines unvermeidbaren Abriebs ist die Wahrung
aseptischer Bedingungen.
[0005] Die aus der
DE 103 07 571 A1 bekannte Gefriertrocknungsanlage ist dadurch gekennzeichnet, dass zum reihenweisen
Einschieben in deren Gehäuse der zunächst auf einem Förderband aufstehenden Trocknungsgefäße
in einer Richtung senkrecht zur Vorschubrichtung des Förderbandes ein Schieber vorgesehen
ist, wobei zusätzlich ein Schiebebalken angeordnet ist, der sich parallel zu dem Schieber
erstreckt und mittels zweier seitlich entlang der sich in der Be- bzw. Entladeposition
befindlichen Stellfläche geführten Kettenzüge in das Gehäuse ein- sowie aus diesem
ausfahrbar ist. Der Schiebebalken ist an seinen Enden wiederum zwischen einer abgesenkten
aktiven, das heißt zur Anlage an der Gruppe aus aufstehenden Trocknungsgefäßen anliegenden
Stellung und einer angehobenen inaktiven, das heißt zum Überfahren der Gruppe bestimmten
Stellung um eine horizontale Achse verschwenkbar.
[0006] Schließlich ist aus der
DE 60 2004 003 692 T2 eine weitere Gefriertrocknungsanlage bekannt, bei der zum reihenweisen Einschieben
von Trocknungsgefäßen in die Anlage ein in das Gehäuse durch deren Eingangsöffnung
einfahrbarer Schieber vorgesehen ist, wobei die in das Gehäuse eingeschobene Gruppe
aus Trocknungsgefäßen während des Einschiebens an einem ebenfalls in das Gehäuse einfahrbaren
Balken anliegt, der eine Stabilisierung der Aufstandposition der Trocknungsgefäße
bewirkt. Der Balken ist an beiden Enden auf jeweils einem Schlitten aufgelagert und
an diesem zwischen einer unteren aktiven, an den Trocknungsgefäßen anliegenden Stellung
und einer oberen inaktiven, zum Überfahren der Gruppe der Trocknungsgefäße bestimmten
Stellung verschwenkbar. Der Schieber und der Balken sind vollständig aus dem Gehäuse
herausverfahrbar. Während eines Ausschiebens der Trocknungsgefäße fungiert der Balken
als Ausstoßer, wohingegen der Schieber eine Stabilisierungsfunktion ausübt.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten und eine Gefriertrocknungsanlage
mit einem verbesserten Antriebskonzept vorzuschlagen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und einer Gefriertrocknungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
11. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0009] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf das in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische teilweise geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Gefriertrocknungsanlage;
- Fig. 2
- eine Ansicht der Gefriertrocknungsanlage in einer horizontalen Ebene II-II der Fig.
1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der Gefriertrocknungsanlage gemäß Fig. 1 ohne deren
Gehäuse;
- Fig. 4
- eine vergrößerte perspektivische Teildarstellung des zum Ein- und Ausschieben benutzten
Schlittens als Teil der Gefriertrocknungsanlage gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- eine perspektivische Teildarstellung der seitlichen Führungen der Trocknungsgefäße
der Gefriertrocknungsanlage gemäß Fig. 1;
- Fig. 6
- eine perspektivische Teildarstellung der Schlittenführungen der Gefriertrocknungsanlage
gemäß Fig. 1;
- Fig. 7
- eine perspektivische unterseitige Teildarstellung der Gefriertrocknungsanlage gemäß
Fig. 1;
- Fig. 8
- eine vergrößerte Teilansicht einer Einzelheit A der Fig. 7;
- Fig. 9
- eine perspektivische unterseitige Teildarstellung der Gefriertrocknungsanlage gemäß
Fig. 1;
- Fig. 10
- eine vergrößerte Teilansicht einer Einzelheit B der Fig. 9;
- Fig. 11-17
- jeweils aufeinanderfolgende Betriebsphasen der Gefriertrocknungsanlage gemäß Fig.
1 beginnend mit der Öffnung der Tür des Gehäuses bis zum Ausstoßen einer Gruppe von
Trocknungsgefäßen zum Ende einer Trocknungsbehandlung.
[0010] Mit 1 ist in
Fig. 1 eine Gefriertrocknungsanlage bezeichnet, die u. a. aus einer in einem Gehäuse 3 eingerichteten
Trocknungskammer 2 und einer auf Schienen 4 in Richtung der Pfeile 5 verschiebbar
angeordneten, eine Be- und Entladevorrichtung tragenden Baueinheit 6 besteht. Die
Baueinheit 6 nebst Schienen sowie das Gehäuse 3 sind auf einer gemeinsamen Grundplatte
7 angeordnet und es ist die Baueinheit 6 - von Wartungsarbeiten abgesehen - im Regelfall
fest an das Gehäuse angedockt.
[0011] Mit 8 ist ein Förderband bezeichnet, über welches Trocknungsgefäße, welche die durch
Gefriertrocknung zu behandelnde Substanz enthalten, in Richtung des Pfeiles 9 zuführbar
sind, somit senkrecht zu der Richtung der Pfeile 5.
[0012] Auf der Oberseite 10 der Baueinheit, und zwar parallel zu den Schienen 4 bzw. den
Pfeilen 5 erstrecken sich weitere Schienen 11, und zwar in Richtung auf eine mit einer
schließbaren Tür 12 versehene Öffnung 13 des Gehäuses 3 hin. Zum Schließen und Öffnen
der Tür 12 ist ein zeichnerisch nicht dargestellter Antrieb vorgesehen.
[0013] Auf den Schienen 11 verschiebbar in Richtung der Pfeile 5 aufgelagert ist eine Führungseinheit
14, die oberseitig zwei zueinander parallele, einen im Folgenden noch näher zu beschreibenden
Schlitten 15 aufnehmende Führungen 16 trägt. Auf den Schienen 11 ebenfalls verschiebbar
in Richtung der Pfeile 5 aufgelagert ist eine oberseitig ebenfalls Führungen 18 tragende
Ladebrücke 17, deren Funktion im Folgenden noch erläutert werden wird. Der Schlitten
15 ist entlang der untereinander gleich beschaffenen Führungen 16, 18 verfahrbar.
[0014] Die Führungen 16, 18 sind in Verbindung mit der Verschiebbarkeit der Führungseinheit
14 sowie der Ladebrücke 17 in Richtung der Pfeile 5 mit der Maßgabe bemessen und angeordnet,
dass der Schlitten 15 in eine vorderseitige Grenzposition bzw. Beladeposition auf
der dem Gehäuse 3 abgekehrten Seite des Förderbandes 8 verschiebbar ist.
[0015] Die Trocknungskammer 2 ist in an sich bekannter Weise mit einer Anordnung zueinander
paralleler, sich horizontal erstreckender Stellflächen 19 ausgerüstet, die in einem
Gestell 20 vertikal bewegbar gehalten sind und jeweils dem Aufstellen von eine zu
trocknende Substanz enthaltenden Trocknungsgefäßen dienen und die nach abgeschlossenem
Trocknungsvorgang aus der Trocknungskammer 2 herauszuführen sind.
[0016] Innerhalb der Trocknungskammer 2 befindet sich eine Höhenposition, die der Be- und
Entladestellung einer Stellfläche 19 entspricht, im Folgenden Verschiebeebene genannt,
wobei eine jede der Stellflächen in diese Verschiebebene verfahrbar ist. Es ist dies
die Höhenposition innerhalb der Trocknungskammer, in der bei geöffneter Türe 12 Trocknungsgefäße
in einer im Folgenden noch zu erläuternden Weise in die Trocknungskammer 2 ein- bzw.
ausführbar sind, und zwar mittels des Schlittens 15.
[0017] In
Fig. 2 und allen folgenden Zeichnungsfiguren sind übereinstimmende Funktionselemente entsprechend
beziffert, so dass insoweit auf wiederholte Beschreibungen verzichtet werden kann.
[0018] Die Draufsicht gemäß Fig. 2 sowie die Darstellung gemäß
Fig. 3 zeigen eine Stellplatte 19, die sich in der Beladestellung befindet. In dieser Verschiebeebene
befinden sich weitere Führungen 21, 22, deren Beschaffenheit derjenigen der Führungen
16, 18 entspricht. Durch Verfahren der Führungseinheit 14 und der Ladebrücke 17 ist
somit für den Schlitten 15 ein Verfahrbereich beginnend mit der eingangs genannten
vorderseitigen Grenzposition bis in eine rückseitige Grenzposition innerhalb des Gehäuses
3, der Entladeposition, durch Zusammenschieben auch der Führungen 21, 22 darstellbar.
Die Führungen 21, 22 sind innerhalb des Gehäuses 3 in ihrer Längsrichtung verschiebbar
angeordnet, wohingegen ihre Höhenposition fest vorgegeben ist.
[0019] Der in
Fig. 4 dargestellte, seitlich in den Führungen 16 gehaltene Schlitten 15 ist auf seiner
Vorderseite 23 und auf der dieser in Richtung der Pfeile 5 gegenüberliegenden Rückseite
24 durch untereinander gleiche Führungsflächen gekennzeichnet, die zur Anlage an den
ein- bzw. auszuschiebenden Trocknungsgefäßen bestimmt sind. Die Auflagerung des Schlittens
15 in den Führungen 16 erfolgt durch Laufräder 25, die durch einen Zahnriemen 26 untereinander
in Verbindung stehen, wobei der Zahnriemen 26 zusätzlich eine Außenverzahnung aufweist,
die mit einer entsprechenden Profilierung der Führungen 16 und sonstiger Führungen
18, 21, 22 im Eingriff steht. Sämtliche Antriebs- und Steuerungskomponenten des Schlittens
15 sind in einem flach bauenden Gehäuse 27 untergebracht, dessen Höhe in etwa derjenigen
der Führungen 16 entspricht und damit geringer als diejenige eines Trocknungsgefäßes
ausfällt.
[0020] Insbesondere kann innerhalb des Schlittens 15 ein batteriegespeister Elektroantrieb
eingesetzt werden, wobei zu dessen Aufladung in der Ladeposition eine berührungslose,
z. B. induktiv wirksame Ladestation 28 eingerichtet ist. (Fig. 1)
[0021] Um eine sichere Aufstandposition der Trocknungsgefäße zu erreichen, sollte die Breite
der zum Aufstehen zur Verfügung stehenden Fläche einem ganzzahligen Vielfachen des
Durchmessers oder eines vergleichbaren Maßes eines Trocknungsgefäßes entsprechen.
Darüber hinaus sollten die einzelnen, auf die Ladebrücke 17 geschobenen Reihen aus
Trocknungsgefäßen seitlich um ein halbes Durchmessermaß versetzt zueinander positioniert
werden, um eine optimale Packungsdichte zu erreichen. Auf diese Weise ist auch eine
gegenseitige Stützwirkung der Trocknungsgefäße untereinander darstellbar.
[0022] Zu diesem Zweck sind gemäß
Fig. 5 die Ladebrücke 17 mit Seitenführungen 29 und die Stellfläche 19 mit Seitenführungen
30, 31 ausgerüstet. Diese bilden jeweils seitliche Führungskanten für die Trocknungsgefäße
und sind quer zur Einschieberichtung, somit in Richtung der Pfeile 32 verschiebbar
angeordnet, so dass insoweit eine Einstellung auf unterschiedliche Abmessungen der
Trocknungsgefäße möglich ist. Für die seitliche Verstellung der Seitenführungen 29
bis 31 sind jeweils Antriebe vorgesehen.
[0023] Es befindet sich stets eine Stellfläche 19 in der Verschiebeebene, welche in einer
im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren 6 bis 10 beschriebenen Weise gesichert
ist.
[0024] Eine jede der Stellflächen 19 ist im Eckenbereich ihrer rechteckigen Grundfläche
mit herausragenden ebenfalls rechteckigen, sich in der Ebene der jeweiligen Stellfläche
19 erstreckenden Ansätzen 33 versehen, deren jeder mit einer in etwa halbkreisförmigen,
zur peripheren Außenseite hin offenen Ausnehmung 34 versehen ist. Diese Ausnehmungen
34 dienen in Verbindung mit sich vertikal erstreckenden Stangen 35 des Gestells 20
der vertikalen Führung der Stellflächen 19. Auf diese Weise ist eine exakte vertikale
Führung der Stellflächen 19 dargestellt.
[0025] Mit 36, 37 sind zwei, untereinander in Verbindung stehende Schlitten bezeichnet,
die parallel zu den Pfeilen 5 motorisch verschiebbar sind und mit den jeweiligen Führungen
21, 22 in Verbindung stehen. Auf diese Weise ist eine Längsverschiebbarkeit der Führungen
21, 22 innerhalb von Ausnehmungen 38 zwischen jeweils zwei Ansätzen 33 dargestellt.
[0026] Die auf diese Weise gegebene Längsverschiebbarkeit der Führungen 21, 22 ist mit der
Maßgabe eingerichtet, dass in einer in
Fig. 6 gezeigten ersten Grenzstellung die einander gegenüberliegenden Stirnseiten zweier
aufeinanderfolgender Führungen 21, 22 voneinander beabstandet sind, wohingegen in
einer zweiten Grenzstellung diese Stirnseiten unmittelbar aneinanderliegen, somit
eine durchgängige angenähert stetige Führungsstrecke für den Schlitten 15 bildend.
[0027] Die erste Grenzstellung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stellflächen 19 vertikal
frei verschiebbar sind. Die zweite Grenzstellung ist dadurch gekennzeichnet, dass
eine Stellfläche 19 sich in der eingangs genannten Be- und Entladestellung bzw. Verschiebeebene
befindet und in dieser formschlüssig gesichert ist. Zu diesem Zweck sind die in
Fig. 7 linksseitigen Endplatten 39, 40 (Fig. 7, 8) der Schlitten 36, 37 mit sich horizontal
erstreckenden, eine Auflagefunktion erfüllenden Bolzen 41 ausgerüstet.
[0028] Fig. 8 zeigt den Schlitten 36 in der ersten Grenzstellung, wobei erkennbar ist, dass eine
vertikale Bewegung der Stellflächen 19 durch den Bolzen 41 nicht behindert wird.
Fig. 10 hingegen zeigt den Schlitten in der zweiten Grenzstellung, wobei erkennbar ist, dass
nunmehr ein dem Bolzen 41 zugekehrter Abschnitt eines Ansatzes 33 auf dem Bolzen 41
aufliegt, eine weitere Abwärtsbewegung der Stellplatte 9 somit verhindernd.
[0029] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Figuren 11 bis 17 die Bewegungsabläufe
eines Arbeitszyklus der Gefriertrocknungsanlage 1 beginnend mit dem reihenweisen Einschieben
von Trocknungsgefäßen in die Gefriertrocknungsanlage und endend mit dem Ausschieben
der Trocknungsgefäße nach Abschluss des Trocknungsvorgangs aus der Anlage beschrieben
werden.
[0030] Gemäß
Fig. 11 ist die Tür 12 des Gehäuses 3 vertikal in ihre Öffnungsstellung bewegt worden, wobei,
wie
Fig. 12 zeigt, die Führungen 21, 22 in ihre zweite Grenzstellung verschoben sind, stirnseitig
somit aneinanderliegend und innerhalb der Trocknungskammer 2 eine durchgängige Führung
für den Schlitten 15 bildend.
[0031] Die Führungseinheit 14 ist ebenfalls zusammen mit der Ladebrücke 17 in Richtung der
Pfeile 5 mit der Maßgabe verschoben, dass die Ladebrücke 17 und damit deren Führungen
18 stirnseitig an den Führungen 21 innerhalb der Trocknungskammer 2 anliegen, so dass
die Ladebrücke 17 teilweise in die Trocknungskammer 2 hinein bewegt worden ist.
[0032] In dieser Ausgangslage gelangt eine erste Reihe aus Trocknungsgefäßen 42 über das
Förderband 8 in eine Stellung vor dem Schlitten 15, der sich somit auf der dem Gehäuse
3 abgekehrten Seite des Förderbandes 8 befindet.
[0033] Indem in der Folge zyklisch Reihen aus Trocknungsgefäßen 42 über das Förderband 8
bereitgestellt werden, gegebenenfalls unter jeweiliger Zurückverschiebung der Führungseinheit
14 auf den Schienen 11 in Richtung von dem Gehäuse 3 fort, werden diese Reihen mittels
des Schlittens 15 nacheinander über die Ladebrücke 17 auf die sich in der Beladestellung
befindliche, zunächst oberste Stellfläche 19 der Vielzahl von Stellflächen 19 in der
Trocknungskammer 2 geschoben, bis diese ihre volle Aufnahmefähigkeit an Trocknungsgefäßen
42 erreicht hat. Die Platzierung der Trocknungsgefäße erfolgt hierbei in an sich bekannter
Weise mit der Maßgabe, dass in Einschubrichtung aufeinanderfolgende Reihen senkrecht
zu dieser Richtung versetzt positioniert sind, und zwar durch taktweise Querschiebung
mittels eines Versetzers 43, so dass eine optimale Packungsdichte erreicht wird. Dieser
Zustand der vollständigen Beladung der sich in der Beladestellung befindlichen Stellfläche
19 ist in
Fig. 14 gezeigt.
[0034] Die in
Fig. 15 gezeigte beladene Stellfläche 19 ist somit gegenüber ihrer Position in Fig. 14 soweit
angehoben worden, dass sich nunmehr unter dieser eine neue Stellfläche 19 in der Beladeposition
befindet und der Vorgang des reihenweisen Beladens fortgesetzt werden kann, bis der
Ladezustand der Trocknungskammer 2 komplettiert ist.
[0035] Gemäß Fig. 15 wird anschließend der Schlitten 15 in rückwärtiger Richtung, das heißt
von der auf der letztgenannten Stellfläche 19 fort bewegt, wobei anschließend dieser
Vorgang nach Überführung der nächsten Stellfläche 19 in die Beladeposition wiederholt
wird, bis alle Stellflächen 19 bis zu der anfänglich untersten beladen sind und nach
Zurückziehung der Ladebrücke 17 aus der Trocknungskammer 2 und Schließung der Tür
12 das Verfahren der Gefriertrocknung in an sich bekannter Weise durchgeführt werden
kann.
[0036] Nach Abschluss des Gefriertrocknungsverfahrens wird in der Beladestellung, welche
der Entladestellung entspricht, nämlich unterhalb der beladenen Stellflächen 9 gegebenenfalls
nach deren vertikaler Verschiebung eine leere Einschubebene eingerichtet, wobei anschließend
nach Öffnung der Tür 12 und Verschieben der Führungseinheit 14 und Einführen der Ladebrücke
17 in die Trocknungskammer 2 die Führungen 18, 21, 22 in deren Längsrichtung aneinander
geschoben werden, wiederum eine durchgängige Verschiebemöglichkeit für den Schlitten
15 begründend. Dieser wird anschließend in diese leere Einschubebene eingefahren,
hierbei somit die beladenen Stellflächen 19 unterfahrend, und zwar bis in seine rückwärtige,
der Tür 12 gegenüberliegende Grenzposition innerhalb der Trocknungskammer 2. Anschließend
wird die sich unmittelbar oberhalb der anfänglich leeren Einschubebene befindliche
beladene Stellfläche 19 in die Verschiebeebene abgesenkt und in dieser Position formschlüssig
durch Verschieben der Führungen 16, 18 in deren zweite Grenzstellung gesichert. Der
Schlitten 15 befindet sich nunmehr auf der Rückseite der Gruppe aus Trocknungsgefäßen
42, welche der Tür 12 gegenüberliegt. Diese Stellung des Schlittens ist in Fig. 16
gezeigt.
[0037] Der Schlitten 15 wird nunmehr zwecks Ausschiebens der Trocknungsgefäße über die Ladebrücke
17 auf das Förderband 8 angesteuert, auf welchem die durch Gefriertrocknung behandelten
Trocknungsgefäße 42 in Richtung des Pfeiles 9 ausgetragen werden.
[0038] Der Schlitten 15 wird anschließend nach erfolgter Leerung der untersten Stellfläche
19 entlang einer nunmehr leeren Stellfläche 19 wiederum in die Trocknungskammer 2
bis in seine rückwärtige Endposition eingefahren, hierbei die nächste zu entladende
Stellfläche 19 unterfahrend. Die letztgenannte Stellfläche wird anschließend in die
Entladeposition abgesenkt und in dieser formschlüssig gesichert, woraufhin der Entladevorgang
unter Mitwirkung des Schlittens 15 sowie des Förderbandes 8 fortgesetzt wird. Die
Stellflächen 19 werden somit nacheinander mittels lediglich eines Schlittens entladen,
wobei der Schlitten 15 stets noch beladene Stellflächen 19 unterfährt, so dass insoweit
aseptische Bedingungen gewahrt sind.
[0039] Für eine Ausführungsform der Erfindung weist die Gefriertrocknungsanlage eine in
einem Gehäuse 3 eingerichtete Trocknungskammer 2 und eine in der Trocknungskammer
2 befindliche Anordnung von in der Höhenposition in einem Gestell 20 verschiebbar
angeordneten, zum Aufstellen von eine Trocknungssubstanz enthaltenden Trocknungsgefäßen
42 bestimmten Stellflächen 19 auf. Das Gehäuse 3 weist zumindest eine, durch eine
Tür 12 schließbare Öffnung 13 aufweist. Es ist eine Be- und Entladevorrichtung für
die Trocknungsgefäße 42 außerhalb der Trocknungskammer 2 vorhanden, welche zumindest
einen in Führungen 16, 18, 21, 22 gelagerten, mittels seiner, eine erste bewegliche
Leitkante bildenden Rückseite 24 zum Einschieben der Trocknungsgefäße 42 in die Trocknungskammer
2 eingerichteten Schlitten 15 aufweist. Durch die Höhenposition der Öffnung 13 ist
zumindest eine horizontale Verschiebeebene definiert, in der sich die Führungen 16,
18, 21, 22, eine feste Höhenlage einnehmend, erstrecken. Die Anordnung der Stellplatten
19 ist mit der Maßgabe innerhalb der Trocknungskammer 2 vertikal verschiebbar, dass
in der Verschiebeebene ein Einführen des Schlittens 15 durch Unterfahren beladener
Stellflächen 19, somit unter Vermeidung eines direkten oder indirekten Überfahrens
beladener Stellflächen 19 bis in eine rückseitige Grenzposition in der Trocknungskammer
2 und nach Absenken der jeweils nächst höheren beladenen Stellfläche 19 in die Verschiebebene
eine Möglichkeit des Ausschiebens der Trocknungsgefäße 42 über die Öffnung 13 aus
der Trocknungskammer 2 heraus mittels der eine zweite bewegliche Leitkante bildenden
Vorderseite 23 des Schlittens 15 dargestellt ist.
[0040] Vorzugsweise ist die Verschiebeebene in der Trocknungskammer 2 und auf der Be- und
Entladevorrichtung durch die feste Höhenlage der Führungen 16, 18, 21, 22 definiert.
[0041] Möglich ist hierbei, dass die Be- und Entladevorrichtung ein Förderband 8 umfasst,
dessen Förderrichtung quer zu einer Richtung des Einschiebens der Trocknungsgefäße
42 in bzw. des Ausschiebens der Trocknungsgefäße 42 aus der Trocknungskammer 2 verläuft.
[0042] Vorzugsweise weist die Be- und Entladevorrichtung eine die Führungen 18 tragende
Ladebrücke 17 aufweist, die zum Zweck des Anschließens an die Führungen 21 innerhalb
der Trocknungskammer 2 in diese einschiebbar ist.
[0043] Für eine Weiterbildung dieses Gedankens ist eine vorderseitige Grenzposition des
Schlittens 15 auf der Be- und Entladevorrichtung angeordnet.
[0044] Möglich ist hierbei, dass sich die vorderseitige Grenzposition auf einer der Trocknungskammer
2 gegenüberliegenden Seite des Förderbandes 8 befindet.
[0045] Möglich ist, dass eine Stromversorgung und/oder Steuerung des Antriebs über die Führungen
16, 18, 21, 22 eingerichtet ist.
[0046] Möglich ist, dass Seitenführungen 29, 30, 31 für die in die Trocknungskammer 2 ein-
bzw. aus dieser auszuschiebenden Trocknungsgefäße 42 vorhanden sind, die senkrecht
zu der Richtung eines Ein- oder Ausschiebens verschiebbar angeordnet sind, wobei die
Führungen 16, 18, 21, 22 in dieser Richtung fest angeordnet sind.
[0047] Auch möglich ist, dass die Be- und Entladevorrichtung auf einer Baueinheit 6 aufgelagert
ist, die in einer Richtung von der Trocknungskammer 2 fort bzw. in Richtung auf diese
hin bewegbar angeordnet ist.
[0048] Alternativ oder kumulativ möglich ist, dass eine Anordnung von durch Bolzen 41 bestimmten
Auflagen für eine Stellfläche in der Verschiebeebene vorhanden ist, so dass die Höhenposition
der sich in der Verschiebeebene befindlichen Stellfläche 19 unabhängig von dem Gestell
6 darstellbar ist, wobei das System der Auflagen zwischen einer die Stellfläche 19
in der Verschiebeebene untergreifenden aktiven Stellung und einer inaktiven diese
nicht untergreifenden Stellung bewegbar ist.
[0049] Bei einem Verfahren zum Betrieb einer Gefriertrocknungsanlage der zuvor erläuterten
Art werden zum Beladen der Trocknungskammer 2 die die zu trocknende Substanz enthaltenden
Trocknungsgefäße 42 mittels der Rückseite 24 des Schlittens 15 in der Verschiebeebene
reihenweise nacheinander auf die zu beladende Stellfläche 19 geschoben, bis der Beladevorgang
dieser Stellfläche 19 abgeschlossen ist. Durch zyklisches Anheben, nämlich Überführen
der nächsten Stellflächen 19 in die Verschiebeebene wird der Beladevorgang folgender
Stellflächen 19 bis zur Komplettierung der Beladung der Trocknungskammer 2 fortgesetzt.
Zum Entladen der Trocknungskammer 2 wird nach Abschluss des Trocknungsvorgangs der
Schlitten 15 in der Verschiebeebene durch Unterfahren beladener Stellflächen 19 bis
in seine rückseitige Grenzposition in die Trocknungskammer 2 eingefahren wird. Die
jeweils unterfahrene Stellfläche 19 wird in die Verschiebeebene abgesenkt. Die auf
der sich in der Verschiebeebene befindlichen Stellfläche 19 aufstehenden Trocknungsgefäße
42 werden mittels der Vorderseite 23 des Schlittens 15 über die Öffnung 13 ausgeschoben.
Der Vorgang des Einführens des Schlittens 15 in der Verschiebeebene in die Trocknungskammer
2 durch jeweiliges Unterfahren einer beladenen, sich oberhalb der Verschiebeebene
befindlichen Stellfläche 19 bis in die rückseitige Grenzposition, des Absenkens der
beladenen Stellfläche 19 in die Verschiebeebene sowie das Ausschieben der Trocknungsgefäße
42 über die Öffnung 13 zyklisch bis zur Komplettierung des Entladevorgangs der Trocknungskammer
2 wird dann wiederholt.
[0050] Möglich ist, dass lediglich ein Schlitten benötigt wird, dessen Vorder- und Rückseite
jeweils eine bewegliche Leitkante für die Trocknungsgefäße bilden, um den Vorgang
des Einschiebens in die Trocknungskammer und den Vorgang des Ausschiebens aus der
Trocknungskammer darzustellen. Möglich ist ferner, dass ein Einführen des Schlittens
in die Trocknungskammer mit dem Ziel, die dessen einer Türe des Gehäuses zugekehrte
Vorderseite für das Ausschieben der Trocknungsgefäße in die Ausgangsposition zu bringen,
welche der rückseitigen Grenzposition entspricht, stets mit einem Unterfahren beladener
Stellflächen verbunden ist. Da somit ein Überfahren beladener Stellflächen ausgeschlossen
ist, entfallen Probleme, die mit einem unvermeidbaren, durch die Bewegung des Schlittens
verbundenen Abrieb entstehen, so dass aseptische Bedingungen gewahrt sind.
[0051] Das Einfahren des Schlittens in die Trocknungskammer zu Beginn und während des aufeinanderfolgenden
Entladens der Stellflächen erfolgt in einer Verschiebeebene, bei der es sich um eine
leere Stellfläche, die Druckplatte der Anordnung von Stellflächen oder auch den Raum
unterhalb der Druckplatte handeln kann. Stets wird die zu entladende Stellfläche zunächst
unterfahren und anschließend in die Verschiebeebene abgesenkt, woraufhin sich der
Entladevorgang anschließt.
[0052] Möglicherweise sind die zur Lagerung des Schlittens bestimmten Führungen in einer
festen Höhenposition angeordnet und definieren die Lage der Verschiebeebene.
[0053] Ein Förderband bildet für eine weitere Ausführungsform einen Teil der Be- und Entladevorrichtung,
dessen Förderrichtung quer zu der Ein- bzw. Ausschubrichtung verläuft.
[0054] Anstelle eines Förderbandes kann auch ein Transportwagen eingesetzt sein, dessen
Größe sich nach der Stellfläche richtet und der neben den genannten Führungen auch
eine für den Schlitten bestimmte Parkposition aufweist. Ein solcher Transportwagen
weist kein Förderband auf.
[0055] Die Be- und Entladevorrichtung umfasst für eine weitere Ausführungsform eine Ladebrücke,
deren Führungen bei der Lagerung des Schlittens mit den Führungen innerhalb der Trocknungskammer
zusammenwirken.
[0056] Vorzugsweise besitzt der Schlitten eine außerhalb der Trocknungskammer gelegene,
zweite Grenzposition. Diese Position kann als Parkposition während des Trocknungsvorgangs
benutzt werden. Sie ist ausgehend von der Trocknungskammer jenseits des Förderbandes
eingerichtet, falls sie gleichzeitig auch zum Beladen benutzt werden soll. In anderen
Fällen kann sie auch auf der Ladebrücke eingerichtet sein.
[0057] Unterschiedliche Varianten eines Antriebs des Schlittens sind möglich. Hier kommt
ein elektrischer Antrieb zum Einsatz, bei dem es sich auch um einen Linearantrieb
handeln kann. Für den Fall eines batteriegespeisten Antriebs kann in der zweiten Grenzposition
eine vorzugsweise induktive Ladestation angeordnet sein.
[0058] Weitere Ausgestaltungen betreffen den Antrieb einschließlich der diesem zugeordneten
Führungen. Ein Kraftschluss mit den Führungen wird hiernach vorzugsweise über einen
Zahnriemen vermittelt, der mehrere Laufräder umgibt und auf diese Weise auch zum Überfahren
von Lücken in Segmenten der Führungen geeignet ist. Wesentlich ist, dass der Antrieb
ein flach bauendes, alle Komponenten einschließlich einer Steuerung aufnehmendes Gehäuse
aufweist, dessen Bauhöhe derjenigen der Führungen entspricht.
[0059] Das Gehäuse des Schlittens ist vorzugsweise als hermetisch geschlossene, insbesondere
wasserdichte Einheit ausgebildet, die innerhalb der Trocknungskammer einem CIP-Reinigungsprozess
(clean in place) zugänglich ist.
[0060] Möglich ist, dass ein zweiter, eine Gegenhaltefunktion erfüllender und im Übrigen
identisch beschaffener Schlitten vorgesehen ist, der ebenfalls in den Führungen aufgenommen
ist. Beide Schlitten können eine Parkposition auf der Be- und Entladevorrichtung aufweisen
und es kann in der Verschiebeebene stets der eine der beiden Schlitten in eine Schiebeposition
und der andere in eine zur Ausübung einer Gegenhaltefunktion geeignete Stellung verbracht
werden. Von Vorteil kann die Ausübung einer Gegenhaltefunktion bei Trocknungsgefäßen
mit einer geringen Aufstandsicherheit sein.
[0061] Eine weitere Ausführungsform betrifft die zur Aufnahme des Schlittens bestimmten
Führungen. Diese sind in Längsrichtung segmentiert ausgebildet und relativ zueinander
verschiebbar. Sie können gleichzeitig als seitliche Leitkanten für die Trocknungsgefäße
konzipiert sein, so dass in Verbindung mit einer zusätzlichen verschiebbaren Anordnung
senkrecht zu ihrer Längserstreckung eine einfache Anpassung an unterschiedliche Abmessungen
der Trocknungsgefäße möglich ist, diesen somit in Querrichtung zu einem Ein- oder
Ausschieben eine sichere Aufstandposition vermittelnd und gleichzeitig ein Klemmen
und Verkeilen verhindernd, somit weniger Ausschuss bei den Trocknungsgefäßen erzeugend.
[0062] Zwischen den Führungen kann abhängig von der Form der Trocknungsgefäße, z. B. bei
einer Schalentrocknung, ein Zwischenraum verbleiben, der dem Platzbedarf für die Aufhängung
der Stellflächen entspricht. Die Führungen müssen somit nicht notwendigerweise bis
in eine stirnseitige Anlageposition verschoben werden. Auch ist der Schlitten, wie
vorstehend bereits dargelegt worden ist, in einem gewissen Maße zum Überfahren von
Zwischenräumen zwischen Segmenten der Führungen geeignet.
[0063] Zum Verschieben der Segmente der Führungen sind vakuumdicht gekapselte Getriebeeinheiten
vorgesehen, die mit außerhalb der Trocknungskammer angeordneten Antriebseinheiten
in Verbindung stehen. Grundsätzlich kann die Verschiebebewegung der genannten Segmente
auch in anderer Weise konstruktiv dargestellt werden, beispielsweise mit dem Antrieb
des Schlittens verknüpft sein. Auch kann ein Zwischenraum zwischen zwei Segmenten
dadurch überbrückt werden, dass teleskopartig ausfahrbare Zwischenelemente in diesen
Zwischenräumen bewegt werden.
[0064] Alternativ zur Einrichtung einer Querverschiebung der Führungen können auch besondere
Seitenführungen vorgesehen sein, die unabhängig von den zur Aufnahme des Schlittens
bestimmten Führungen verschiebbar angeordnet sind.
[0065] Es kann eine zur Auflagerung der Be- und Entladevorrichtung bestimmte Baueinheit
vorgesehen sein, die in Richtung auf die Trocknungskammer hin sowie von dieser fort,
somit parallel zu der Richtung eines Ein- oder Ausschiebens bewegbar angeordnet ist.
Diese Ausgestaltung kann insbesondere vorteilhaft für Wartungszwecke benutzt werden.
Diese Baueinheit kann beispielsweise auf Schienen verschiebbar angeordnet sein.
[0066] Die Gefriertrocknungsanlage wurde vorstehend in Verbindung mit einer Trocknungskammer
beschrieben, die über lediglich eine Öffnung be- und entladen wird. Der Erfindungsgegenstand
ist auch bei einer solchen Anlage nutzbar, die für einen Durchreichbetrieb konzipiert
ist und demzufolge mit zwei einander gegenüberliegenden Öffnungen versehen ist, denen
jeweils eine Be- und Entladevorrichtung zugeordnet ist.
[0067] Die weitere Ausgestaltung der Gefriertrocknungsanlage ist auf die an sich bekannte
Darstellung eines Systems von Auflagen für die sich in der Verschiebeebene befindliche
Stellfläche gerichtet. Dieses ermöglicht eine unabhängige Höhenpositionierung der
Verschiebeebene in der Trocknungskammer und wird beispielhaft durch eine Anordnung
von Bolzen verkörpert, die zwischen einer aktiven Stellung, in der eine Auflagefunktion
erfüllt ist, und einer inaktiven Stellung, in der keine Auflagefunktion erfüllt ist,
relativ zu der Stellfläche in der Verschiebeebene bewegbar sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Gefriertrocknungsanlage
- 2
- Trocknungskammer
- 3
- Gehäuse
- 4
- Schienen
- 5
- Pfeile
- 6
- Baueinheit
- 7
- Grundplatte
- 8
- Förderband
- 9
- Pfeil
- 10
- Oberseite
- 11
- Schienen
- 12
- Tür
- 13
- Öffnung
- 14
- Führungseinheit
- 15
- Schlitten
- 16
- Führung
- 17
- Ladebrücke
- 18
- Führung
- 19
- Stellfläche
- 20
- Gestell
- 21
- Führung
- 22
- Führung
- 23
- Vorderseite
- 24
- Rückseite
- 25
- Laufrad
- 26
- Zahnriemen
- 27
- Gehäuse
- 28
- Ladestation
- 29
- Seitenführung
- 30
- Seitenführung
- 31
- Seitenführung
- 32
- Pfeile
- 33
- Ansatz
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Stange
- 36
- Schlitten
- 37
- Schlitten
- 38
- Ausnehmung
- 39
- Endplatte
- 40
- Endplatte
- 41
- Bolzen
- 42
- Trocknungsgefäß
- 43
- Versetzer
1. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) mit einem elektrischen Antrieb, der über eine
Batterie gespeist ist.
2. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kraftschluss des elektrischen Antriebs mit Führungen (16; 18, 21, 22) über einen
Zahnriemen (26) vermittelt wird, der mehrere Laufräder (25) umgibt.
3. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnriemen (26) zum Überfahren von Lücken in Segmenten der Führungen (16; 18,
21, 22) geeignet ist.
4. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagerung des Gefriertrocknungsanlagen-Schlittens (15) in Führungen (16) durch
Laufräder (25) erfolgt, die durch einen Zahnriemen (26) untereinander in Verbindung
stehen, wobei der Zahnriemen (26) zusätzlich eine Außenverzahnung aufweist, die mit
einer entsprechenden Profilierung der Führungen (16; 18, 21, 22) in Eingriff bringbar
ist.
5. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (16; 18, 21, 22) in Längsrichtung segmentiert ausgebildet und relativ
zueinander verschiebbar sind.
6. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (27) des Gefriertrocknungsanlagen-Schlittens (15) als hermetisch geschlossene
wasserdichte Einheit ausgebildet ist.
7. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie über eine berührungslose Ladestation (28) aufladbar ist.
8. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungslose Ladestation (28) eine induktiv wirksame Ladestation ist.
9. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) eine flach bauende, alle Komponenten
des elektrischen Antriebs und dessen Steuerung aufnehmende Baueinheit ist, deren Bauhöhe
höchstens derjenigen der Führungen (16) entspricht.
10. Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zur Steuerung des elektrischen Antriebs eingerichtete Funkstrecke zwischen dem
elektrischen Antrieb und einer sich außerhalb einer Trocknungskammer (2) befindlichen
Steuerungseinrichtung.
11. Gefriertrocknungsanlage (1) mit einem Gefriertrocknungsanlagen-Schlitten (15) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Gefriertrocknungsanlage (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladestation (28) in einer Grenzposition des batteriegespeisten elektrischen Antriebs
angeordnet ist, die außerhalb einer Trocknungskammer (2) angeordnet ist und als Parkposition
während des Trocknungsvorganges genutzt wird.
13. Gefriertrocknungsanlage (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzposition ausgehend von der Trocknungskammer (2) jenseits eines Förderbandes
(8) eingerichtet ist, wobei diese gleichzeitig auch zum Beladen genutzt wird.
14. Gefriertrocknungsanlage (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzposition auf einer Ladebrücke (17) eingerichtet ist.
15. Gefriertrocknungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch einen zweiten, eine Gegenhaltefunktion erfüllenden Schlitten, der in den Führungen
(16, 18, 21, 22) aufgenommen ist.