[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Farbnebel aus einem Abluftstrom,
insbesondere von Farboverspraynebel in einer Lackierkabine.
[0002] Auf voneinander verschiedene technische Gegenstände werden Farben oder andere Mittel
mittels Sprayeinrichtungen aufgetragen. Beispielsweise auf Kraftfahrzeugkarosserien
werden Grundiermittel, Grundlacke und Decklacke in Lackierkabinen mittels Sprayeinrichtungen
aufgetragen. Dabei treffen nicht sämtliche Farbpartikel auf die Gegenstände auf, ein
Teil der Farbpartikel bleibt als Farboverspraynebel in dem Abluftstrom. Der Farboverspraynebel
ist aus der Kabine abzuführen. Dazu sind im Stand der Technik Nassabscheideverfahren
bzw. Nasswaschverfahren vorgeschlagen worden, mit denen der Abluftstrom der Lackierkabine
gereinigt wird. Diese Verfahren sind aufwendig und hinsichtlich einzuhaltender Umweltstandards
bedenklich.
[0003] Bei bekannten Vorrichtungen zum Entfernen von Farbnebeln unter Einsatz trockener
Umgebungsbedingungen sind in die Lackierkabine eingestellte Bauteile bekannt, die
nach einer ausreichenden Belegung mit niedergeschlagenem Farbnebel aus der Lackierkabine
herausgenommen werden und anschließend gereinigt werden. Auch derartige Austauschverfahren
sind aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung aufzuzeigen, mit der in konstruktiv einfacher und trockener Verfahrensweise
ein zuverlässiger Abtransport von Farbnebel aus einem Raum ermöglicht ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest einer Wandung des
Raums wenigstens abschnittsweise ein Trum wenigstens eines bewegbaren Flächenbandes
zugeordnet ist und dass dem Trum wenigstens eine Farbreinigungseinrichtung zugeordnet
ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine Trockenreinigung ohne Waschprozesse.
Für den Farbnebel wird ein Objekt zur Verfügung gestellt, auf dem er sich niederschlagen
kann. Für dieses Objekt wird erfindungsgemäß das Trum eines bewegbaren Flächenbandes
vorgesehen. Auf das Trum kann sich Farbnebel absetzten, mit dem bewegbaren Flächenband
wird der abgesetzte Farbnebel dann aus der Lackierkabine herausbewegt.
[0007] Das Bereithalten von Abschnitten eines Trums zum Absetzen des Farbnebels und das
Herausführen des abgesetzten Farbnebels aus der Lackierkabine ist automatisierbar.
Der Prozess kann kontinuierlich erfolgen, die Geschwindigkeit des bewegbaren Flächenbandes
kann beispielsweise etwa 3 mm bis 2 m pro Minute betragen.
[0008] Der abgesetzte Farbnebel wird mit dem Trum einer Farbreinigungseinrichtung zugeführt.
Die Farbreinigungseinrichtung ist dem Trum zugeordnet, das an einem Ort außerhalb
der Lackierkabine. Mit dem Trum können während des Abführens mit Farbnebel besetzter
Abschnitte neue noch ohne Farbnebelabsätze versehene Abschnitte des Trums in die Lackierkabine
eingeführt werden.
[0009] Das erfindungsgemäß vorgesehene Trum kann dabei beispielsweise in einem Abstand vor
einer Wandung des Raums angeordnet sein. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass zumindest
eine Wandung des Raumes wenigstens abschnittsweise durch das Trum ausgebildet ist.
Das Trum ist nach dieser Weiterbildung direkt in die Wand eingelassen, so dass keine
zusätzlichen Aufbauten vor der Wand notwendig sind.
[0010] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Trum des Flächenbandes in den Boden des
Raumes eingelassen ist. Farbnebel in der Atmosphäre des Raumes sinkt aufgrund der
Schwerkraft und Luftunterstützung nach unten und trifft auf den Boden auf. Wenn dieser
Boden durch das Trum des bewegbaren Flächenbandes ausgebildet ist, kann der aufgetroffene
Farbnebel mit dem Flächenband wegtransportiert werden. Das Flächenband ist dabei so
ausbildbar, dass es von Personen betreten werden kann.
[0011] So sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Trum aus miteinander verbundenen
Gliedern in einer ersten Lage und aus miteinander verbundenen Gliedern in einer zweiten
Lage ausgebildet ist. Die Ausbildung als Glieder führt zu einer Kettenbauform. Dem
Farbnebel werden zwei Lagen von Gliedern dargeboten, durch die den Farbnebel transportierende
Luft hindurchtreten kann. Zwischen den Gliedern jeder Lage ist dazu ein Abstand von
etwa 1 cm bis 5 cm ausgebildet. Dieser geringe Abstand behindert nicht die Betretbarkeit
des Trums, der Abstand ermöglicht aber einen Durchtritt der den Farbnebel transportierenden
Luft.
[0012] Jedes Glied jeder Lage hat vorzugsweise einen u-förmigen Querschnitt, die Glieder
beider Lagen sind vorzugsweise ineinandergreifend ausgebildet. Dazu können zwischen
die U-Schenkel zweier einander benachbarter U-Schenkel der Glieder der anderen Lage
eingeführt werden. Die den Farbnebel transportierende Luft tritt durch diese Glieder
hindurch und wird an den Kanten der einzelnen U-Profile abgelenkt. Dadurch treten
auf die Farbnebelpartikel Fliehkräfte auf, welche ihre Anlage an den Gliedern beider
Lagen befördern.
[0013] Die Glieder der Lagen können beispielsweise eine Baulänge von 4 m haben und somit
die Breite einer Lackierkabine weitgehend abdecken. Die Glieder in den Lagen sind
dabei über Rollen geführt und in einem Abschnitt dieser Führung mit einem größeren
Abstand zueinander versehen. In diesem größeren Abstand werden die beiden Lagen voneinander
entfernt. Insbesondere wird der wechselseitige Eingriff der U-Schenkel der Glieder
in die Glieder der anderen Lage aufgehoben.
[0014] Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist die Farbreinigungseinrichtung
in diesem Bereich dem Flächenband zugeordnet, in dem die Lagen des Flächenbandes den
größeren Abstand zueinander aufweisen. In diesem Bereich sind die beiden Lagen des
Flächenbandes voneinander separiert. Dadurch ist es der Farbreinigungseinrichtung
ermöglicht, beide Lagen von beiden Seiten gründlich zu reinigen. Für jede Seite jeder
Lage ist eine Farbreinigungseinrichtung vorgesehen.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Farbreinigungseinrichtung
einen Laserkopf umfasst. Mit einem Laserstrahl wird von jeder Seite auf jede Lage
des Flächenbandes eingewirkt, auf der Lage befindliche Farbpartikel werden weggebrannt
bzw. weggedampft. Zurück bleiben gereinigte Glieder der Lagen den Flächenbandes, die
nachfolgend wieder einander angenähert werden können, so dass die Glieder wieder ineinandergreifen.
[0016] Diese gereinigten Abschnitte des Flächenbandes können erneut in die Lackierkabine
eingeführt werden, in dem sie beispielsweise erneut den Boden der Lackierkabine abschnittsweise
ausbilden. Das Flächenband kann dazu als in sich geschlossene Schlaufe ausgebildet
sein, die automatisiert von der Lackierkabine zur Farbreinigungseinrichtung und wieder
zurück in die Lackierkabine geführt wird.
[0017] Für diese Führung sind dem Flächenband vorzugsweise strangförmige Antriebsmittel
zugeordnet, beispielswiese Antriebsketten. Das Flächenband kann wenigstens abschnittsweise
in einem Gehäuse angeordnet sein, um seine Bauteile und insbesondere die Laserköpfe
gegen äußere Einflüsse zu schützen. Die Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können dann räumlich unterhalb einer Lackierkabine angeordnet werden, so dass keine
Einbauten in der Lackierkabine selbst notwendig sind.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entfernen
von Farbnebel aus der Abluft;
- Figur 2:
- eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung gemäß Figur 1; und
- Figur 3:
- eine Seitenansicht der in Figur 2 gezeigten Bauteile der Vorrichtung nach Figur 1.
[0019] In Figur 1 ist im Bereich der Pfeile 1 eine Lackierkabine beispielsweise für Kraftfahrzeugkarosserien
angedeutet. In der Lackierkabine treten Farbnebel 2 auf. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
sieht für die Wegnahme dieses Farbnebels 2 aus der Lackierkabine ein bewegbares Flächenband
3 vor. Die Bewegbarkeit des Flächenbandes ist mit Pfeilen 4 dargestellt. Das Flächenband
3 besteht aus zwei einander zugeordneten Lagen 5. Im Bereich der Lackierkabine sind
die Lagen 5 einander angenähert, sie bilden für den Farbnebel 2 eine zweilagige Anlagemöglichkeit
dar. Die Anlage von Farbe an beiden Lagen 5 ist durch eine Beschichtung 6 jeweils
angedeutet.
[0020] Die beschichteten Abschnitte des Flächenbandes 3 werden aus einem der Lackierkabine
zugeordneten Trum über Rollenketten 7 in andere Trums überführt. In einem vertikalen
Trum sind beide Lagen 5 zueinander mit einem größeren Abstand versehen. Hier sind
als Laserköpfe 8 ausgebildete Farbreinigungseinrichtungen angeordnet. Mit den Laserköpfen
8 wird die auf den Lagen 5 befindliche Farbe von den Lagen 5 entfernt. Dazu können
die Laserköpfe 8 entlang der Doppelpfeile 9 bewegt werden, um bei der gegebenen Bewegung
des Flächenbandes 3 eine vollständige Reinigung desselben zu erreichen. Nachfolgend
wird das Flächenband 3 in einem unteren Trum über weitere Rollenketten 7 geführt,
und es werden beide Lagen 5 einander wieder angenähert. Das Flächenband 3 wird schließlich
der Lackierkabine erneut zugeführt, so dass es wieder Farbnebel 2 aufnehmen kann.
Das Flächenband 3 liegt somit als geschlossene Schlaufe vor, der in Figur 1 dargestellte
Betrieb der Vorrichtung kann automatisiert werden.
[0021] Figur 2 zeigt, dass beiden Lagen 5 kettenförmige Antriebsmittel 10 zugeordnet sind.
Die Antriebsmittel 10 tragen Glieder 11 jeder Lage 5 und sind über die Rollen 7 geführt.
[0022] Figur 3 zeigt noch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Gehäuse 12 aufweist.
Die Glieder 11 jeder Lage 5 haben jeweils einen u-förmigen Querschnitt. Im Bereich
der Lackierkabine sind die Glieder 11 ineinander geführt, indem die U-Schenkel eines
Gliedes 11 die einander zugeordneten U-Schenkel einander benachbarter Glieder 11 der
anderen Lage 5 übergreifen. Figur 3 zeigt, wie im Bereich der Rollen 7 ein Aus- und
Eingriff der Glieder 11 erfolgt.
[0023] Mit den ineinander geführten Gliedern 11 wird den Farbnebel 2 transportierender Luft
ein Weg bereitet, der zu Ablenkungen der Luftführung führt. In der Luft enthaltene
Farbpartikel können sich auf den Gliedern 11 absetzen. Die Glieder 11 werden in beiden
Lagen 5 des Flächenbandes 3 anschließend zu den Farbreinigungseinrichtungen mit den
Laserköpfen 8 geführt und von der aufgetroffenen Farbe wieder befreit.
1. Vorrichtung zum Entfernen von Farbnebel aus einem Abluftstrom, insbesondere von Farboverspraynebel
in einer Lackierkabine,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einer Wandung des Raums wenigstens abschnittsweise ein Trum wenigstens
eines bewegbaren Flächenbandes (3) zugeordnet ist und dass dem Trum wenigstens eine
Farbreinigungseinrichtung zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Wandung des Raumes wenigstens abschnittsweise durch das Trum ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trum des Flächenbandes (3) in den Boden des Raumes eingelassen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trum aus miteinander verbundenen Gliedern (11) in einer ersten Lage (5) und aus
miteinander verbundenen Gliedern (11) in einer zweiten Lage (5) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Gliedern (11) jeder Lage (5) jeweils ein Abstand von etwa 1 cm bis 5
cm ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Glied (11) jeder Lage (5) einen u-förmigen Querschnitt hat und dass die Glieder
(11) beider Lagen (5) mit den U-Schenkeln ineinander greifen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (5) des Flächenbandes (3) über Rollenketten (7) geführt sind und in einem
Abschnitt dieser Führung mit einem größeren Abstand zueinander versehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbreinigungseinrichtung in dem Bereich dem Flächenband (3) zugeordnet ist,
in dem die Lagen (5) des Flächenbandes (3) den größeren Abstand zueinander aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Seite jeder Lage (5) eine Farbreinigungseinrichtung vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Farbreinigungseinrichtung einen Laserkopf (8) umfasst.
11. Vorrichtung einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenband (3) eine in sich geschlossene Schlaufe ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Flächenband (3) strangförmige Antriebsmittel (10) zugeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenband (3) zumindest abschnittsweise in einem Gehäuse (12) angeordnet ist.