GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere einen
Elektroschrauber.
[0002] Aus ergonomischen Gesichtspunkten erweist sich ein kurzer Aufbau von Elektroschraubern
als vorteilhaft.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat einen Werkzeughalter zum Haltern eines
Werkzeuges, einen Elektromotor zum Antreiben des Werkzeughalters und ein schaltbares
Planetengetriebe, das in einem Getriebegehäuse zwischen den Werkzeughalter und den
Elektromotor geschaltet ist. Das Planetengetriebe hat ein Sonnenrad, einen Planetenträger,
einen Satz von Planetenrädern, die auf dem Planetenträger gelagert sind, ein erstes
Hohlrad und ein zweites Hohlrad. Die Planetenräder haben eine erste, mit dem ersten
Hohlrad und dem Sonnenrad kämmende Verzahnung und eine zweite, mit dem zweiten Hohlrad
kämmende Verzahnung. Ein Schaltring ist in dem Getriebehäuse axial zwischen einer
ersten Stellung und einer zweiten Stellung verschieblich, wobei der Schaltring in
der ersten Stellung in das zweite Hohlrad eingreift und der Schaltring in der zweiten
Stellung in den Planetenträger eingreift und wobei der Schaltring in dem Getriebegehäuse
drehfest angeordnet ist. Ein von Hand betätigbares Betätigungselement zwingt in einer
ersten Position den Schaltring in die erste Stellung und zwingt in einer zweiten Position
den Schaltring in die zweite Stellung.
[0004] Das Planetengetriebe mit dem Schaltring lässt sich kompakt aufbauen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0005] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Elektroschrauber,
- Fig. 2
- ein Planetengetriebe in erster Schaltstellung im Längsschnitt in der Ebene II-II;
- Fig. 3
- das Planetengetriebe im Querschnitt in der Ebene III-III;
- Fig. 4
- das Planetengetriebe in erster Schaltstellung im Querschnitt in der Ebene IV-IV;
- Fig. 5
- das Planetengetriebe in erster Schaltstellung im Querschnitt in der Ebene V-V;
- Fig. 6
- ein Planetengetriebe in zweiter Schaltstellung im Längsschnitt in der Ebene II-II;
- Fig. 7
- das Planetengetriebe in zweiter Schaltstellung im Querschnitt in der Ebene VII-VII;
- Fig. 8
- das Planetengetriebe in zweiter Schaltstellung im Querschnitt in der Ebene VIII-VIII;
- Fig. 9
- ein Planetengetriebe im Längsschnitt;
- Fig. 10
- das Planetengetriebe im Querschnitt in der Ebene X-X
- Fig. 11
- das Planetengetriebe im Querschnitt in der Ebene XI-XI
- Fig. 12
- das Planetengetriebe in einer Explosionsdarstellung
[0006] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0007] Fig. 1 zeigt einen Elektroschrauber
1 als Beispiel für eine Handwerkzeugmaschine. Der Elektroschrauber
1 hat einen Werkzeughalter
2, in welchem ein drehendes Werkzeug
3, z.B. ein Bohrer, ein Schrauberbit, eingesetzt und verriegelt werden kann. Ein Elektromotor
4 treibt den Werkzeughalter
2 um eine Arbeitsachse
5 an. Der Elektromotor
4 ist in einem Maschinengehäuse
6 angeordnet, an welchem ein Handgriff 7 zum Halten und Führen des Elektroschraubers
1 während des Betriebs befestigt ist. Der Anwender kann den Elektroschrauber
1 mittels eines Systemschalters
8 in Betrieb nehmen. Der Elektromotor
4 wird mit Strom versorgt, wenn der Anwender den Systemschalter
8 betätigt. Eine Stromquelle kann ein an dem Maschinengehäuse
6 oder dem Handgriff
7 befestigtes Batteriepaket
9 oder ein Netzanschluss sein.
[0008] In dem Antriebsstrang zwischen dem Elektromotor
4 und dem Werkzeughalter
2 ist ein schaltbares Planetengetriebe
10 angeordnet. Ein Schieber
11 außerhalb des Maschinengehäuses
6 betätigt das Planetengetriebe
10. Der Schieber
11 kann von dem Anwender in eine erste Schaltposition oder eine zweite Schaltposition
verschoben werden. Der Schieber
11 kann längs der Getriebeachse
12 oder quer zu der Getriebeachse
12 bewegt werden, wobei bei letzterem eine Schaltkulisse die umfängliche Bewegung in
eine axiale Bewegung umsetzt. Das Planetengetriebe
10 ändert seine Untersetzung in Abhängigkeit der Schaltposition des Schiebers
11.
[0009] Das Planetengetriebe
10 hat auf einer Getriebeachse
12 angeordnet ein Sonnenrad
13, einen Planetenträger
14 mit mehreren Planetenrädern
15 und ein erstes Hohlrad
16. Das Sonnenrad
13 ist vorzugsweise antriebsseitig angeordnet; das erste Hohlrad
16 ist abtriebsseitig angeordnet. Das Sonnenrad
13 kann beispielsweise direkt mit dem Elektromotor
4 gekoppelt sein. An dem beispielhaften ersten Hohlrad
16 ist ein Zahnrad 17 angeordnet, das mit einem weiteren Getriebe kämmt. Der Planetenträger
14 hat drei Wellen
18 oder Lager, auf denen jeweils ein Planetenrad
15 um die Achse der Welle
18 drehbar gelagert ist. Die Zahl der Planetenräder
15 ist beispielhaft und liegt vorzugsweise im Bereich zwischen drei und sieben Planetenrädern
15.
[0010] Die Planetenräder
15 haben jeweils zwei verschiedene Verzahnungen
19, 20. Die erste Verzahnung
19 hat einen größeren Durchmesser als die zweite Verzahnung
20. Die Anzahl der Zähne der ersten Verzahnung
19 und der zweiten Verzahnung
20 ist vorzugsweise gleich. Die erste Verzahnung
19 kämmt mit dem Sonnenrad
13 und dem ersten Hohlrad
16. Eine Breite der ersten Verzahnung
19 ist vorzugsweise gleich einer Breite des Sonnenrads
13 und der Verzahnung des ersten Hohlrads
16. Die Breite gibt die Abmessung längs der Getriebeachse
12 an. Die zweite Verzahnung
20 kann breiter als die erste Verzahnung
19 sein. Die zweite Verzahnung
20 kämmt weder mit dem Sonnenrad
13 noch mit dem ersten Hohlrad
16. Ein zweites Hohlrad
21 ist ebenfalls koaxial auf der Getriebeachse
12 angeordnet. Das zweite Hohlrad
21 ist gegenüber dem ersten Hohlrad
16 frei drehbar. Das erste Hohlrad
16 und das zweite Hohlrad
21 sind benachbart längs der Getriebeachse
12 und in einem festen, unveränderlichem Abstand angeordnet. Das zweite Hohlrad
21 kämmt dauerhaft mit der zweiten Verzahnung
20 der Planetenräder
15. Vorzugsweise ist das zweite Hohlrad
21 so breit wie die zweite Verzahnung
20. Ein Außendurchmesser des zweiten Hohlrads
21 ist vorzugsweise geringer als ein Außendurchmesser des ersten Hohlrads
16.
[0011] Der Außendurchmesser des zweiten Hohlrads
16 und ein Außendurchmesser des Planetenträgers
14 können vorteilhafterweise identisch sein. Das zweite Hohlrad
21 und der Planetenträger
14 sind längs der Getriebeachse
12 benachbart in einem festen, unveränderlichen Abstand angeordnet.
[0012] Das Planetengetriebe
10 ist in einem Getriebegehäuse
22 angeordnet, welches in dem Maschinengehäuse
6 befestigt ist oder durch das Maschinengehäuse
6 ausgebildet ist. Das Planetengetriebe
10 weist einen Schaltring
23 auf, der längs der Getriebeachse
12 verschiebbar ist. Der Schaltring
23 ist mit dem Schieber
11 derart gekoppelt, dass der Schaltring
23 in eine ersten Stellung (Fig. 2, 4 und 5) gelangt, wenn der Schieber
11 in der ersten Schaltposition ist, und der in eine zweite Stellung (Fig. 6, 7 und
8) gelangt, wenn der Schieber
11 in der zweiten Schaltposition ist. Die Anbindung des Schaltrings
23 an den Schieber
11 kann über ein starres Gestänge oder über nachführende Federn erfolgen. Der Schaltring
23 ist in dem Getriebegehäuse
22 gegen ein Drehen um die Getriebeachse
12 gehemmt. Beispielsweise kann der Schaltring
23 radiale Vorsprünge
24 aufweisen, welche in axial verlaufende Nuten
25 in dem Getriebegehäuse
22 eingreifen. Die radialen Vorsprünge
24 haben beispielhaft einen halbzylindrischen Querschnitt, deren Querschnitt kann jedoch
auch eine andere Form, z.B. prismatisch, rechteckig, aufweisen. Die Nuten
25 haben einen entsprechend komplementären Querschnitt, um eine Führung längs der Getriebeachse
12 zu ermöglichen und eine Drehung um die Getriebeachse
12 zu hemmen. Alternativ oder zusätzlich kann der Schaltring
23 axial verlaufende Nuten und das Getriebegehäuse radiale Vorsprünge aufweisen, die
analog in einander eingreifen.
[0013] In der ersten Stellung überlappt der Schaltring
23 längs der Getriebeachse
12 mit dem Planetenträger
14; in der zweiten Stellung überlappt der Schaltring
23 längs der Getriebeachse
12 mit zweiten Hohlrad
21. Der selbst am Drehen gehinderte Schaltring
23 blockiert somit wahlweise den Planetenträger
14 oder das zweite Hohlrad
21 am Drehen um die Getriebeachse
12. Die Untersetzung des Planetengetriebes
10 ändert sich entsprechend.
[0014] Der beispielhafte Schaltring
23 hat radial nach innen vorstehende Klauen
26. Das zweite Hohlrad
21 weist zu den Klauen
26 komplementäre Aussparungen
27 und der Planetenträger
14 weist zu den Klauen
26 komplementäre Aussparungen
28 auf. Der Schaltring
23 greift entsprechend seiner Stellung mit den Klauen
26 wahlweise exklusiv in das zweite Hohlrad
21 oder in den Planetenträger
14 ein. Die Form der Klauen
26 und zugehörigen Aussparungen
27, 28 sind derart gestaltet, dass sich ein ausreichender Formschluss zum Übertragen eines
Drehmoments von dem Schaltring
23 auf das zweite Hohlrad
21 bzw. den Planetenträger
14 ausbildet. Die beispielhaften Klauen
26 haben einen halbzylindrischen Querschnitt, der Querschnitt kann ebenfalls prismatisch,
rechteckig etc. sein. Ferner kann anstelle oder zusätzlich der Schaltring
23 mit Aussparungen versehen sein, in welche Klauen des zweiten Hohlrads
21 und Klauen des Planetenträgers
14 eingreifen. Bei einer weiteren, wenn auch weniger bevorzugte Ausgestaltung, ist der
Schaltring
23 zwischen dem zweiten Hohlrad
21 und dem Planetenträger
14 angeordnet und greift entweder mit stirnförmigen Klauen
26 in das zweite Hohlrad
21 oder in den Planetenträger
14 ein, um eines der beiden Elemente am Drehen um die Getriebeachse
12 zu hindern.
[0015] Fig. 9 bis Fig.12 zeigen eine Ausgestaltung eines Planetengetriebes
29. Das Planetengetriebe
29 hat auf einer Getriebeachse
12 angeordnet ein Sonnenrad
13, einen Planetenträger
14 mit mehreren Planetenrädern
15 und ein erstes Hohlrad
16. Der Planetenträger
14 hat vier Wellen
18 oder Lager, auf denen jeweils ein Planetenrad
15 um die Achse der Welle
18 drehbar gelagert ist. Die Planetenräder
15 haben jeweils zwei verschiedene Verzahnungen
19, 20. Die erste Verzahnung
19 hat einen größeren Durchmesser als die zweite Verzahnung
20. Die Anzahl der Zähne der ersten Verzahnung
19 und der zweiten Verzahnung
20 ist vorzugsweise gleich. Die erste Verzahnung
19 kämmt mit dem Sonnenrad
13 und dem ersten Hohlrad
16. Ein zweites Hohlrad
21 ist koaxial auf der Getriebeachse
12 angeordnet. Das zweite Hohlrad
21 ist gegenüber dem ersten Hohlrad
16 frei drehbar. Das erste Hohlrad
16 und das zweite Hohlrad
21 sind benachbart längs der Getriebeachse
12 und in einem festen, unveränderlichen Abstand angeordnet. Das zweite Hohlrad
21 kämmt dauerhaft mit der zweiten Verzahnung
20 der Planetenräder
15.
[0016] Das Planetengetriebe
29 weist einen Schaltring
30 auf, der längs der Getriebeachse
12 verschiebbar ist. Der Schaltring
23 ist durch in das Getriebegehäuse
22 eingreifende Nocken
31 am Drehen gehindert. Der Schaltring
30 ist mit dem Schieber
11 derart gekoppelt, dass der Schaltring
30 in eine erste Stellung gelangt, wenn der Schieber
11 in der ersten Schaltposition ist, und der in eine zweite Stellung gelangt, wenn der
Schieber
11 in der zweiten Schaltposition ist. Der Schaltring
23 hat eine erste Stirnverzahnung
32, welche in der ersten Stellung in eine Stirnverzahnung
33 des zweiten Hohlrads
21 eingreift. Der Schaltring
23 hat eine zweite Stirnverzahnung
34, die in der zweiten Stellung in eine Stirnverzahnung
35 des Planetenträgers
14 eingreift. Der Schaltring
23 ist entsprechend zwischen dem zweiten Hohlrad
21 und dem Planetenträger
14 bzw. deren Stirnverzahnungen
33, 35 angeordnet. In der ersten Stellung hemmt der Schaltring
23 das zweite Hohlrad
21 am Drehen und gibt den Planetenträger
14 zum Drehen frei; in der zweiten Stellung hemmt der Schaltring
23 den Planetenträger
14 am Drehen und gibt das zweite Hohlrad
21 zum Drehen frei.
1. Handwerkzeugmaschine (1) mit
einem Werkzeughalter (2) zum Haltern eines Werkzeuges,
einem Elektromotor (4) zum Antreiben des Werkzeughalters (2),
einem schaltbaren Planetengetriebe (10), das in einem Getriebegehäuse (22) zwischen
den Werkzeughalter (2) und den Elektromotor (4) geschaltet ist,
wobei das Planetengetriebe (10) ein Sonnenrad (13), einen Planetenträger (14), einen
Satz von Planetenrädern (15), die auf dem Planetenträger (14) gelagert sind, ein erstes
Hohlrad (16) und ein zweites Hohlrad (21) aufweist, wobei die Planetenräder (15) eine
erste, mit dem ersten Hohlrad (16) und dem Sonnenrad (13) kämmende Verzahnung (19)
und eine zweite, mit dem zweiten Hohlrad (21) kämmende Verzahnung (20) aufweisen,
einem Schaltring (23), der in dem Getriebegehäuse (22) axial zwischen einer ersten
Stellung und einer zweiten Stellung verschieblich ist, wobei der Schaltring (23) in
der ersten Stellung in das zweite Hohlrad (21) eingreift und der Schaltring (23) in
der zweiten Stellung in den Planetenträger (14) eingreift, wobei der Schaltring (23)
in dem Getriebegehäuse (22) drehfest angeordnet ist,
einem von Hand betätigbaren Betätigungselement (11), das in einer ersten Position
den Schaltring in die erste Stellung und das in einer zweiten Position den Schaltring
in die zweite Stellung zwingt.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltring (23) zwischen dem zweiten Hohlrad (21) und dem Planetenträger (14)
angeordnet ist und in der ersten Stellung in das zweite Hohlrad (21) und in der zweiten
Stellung in den Planetenträger (14) eingreift.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltring (23) eine dem zweiten Hohlrad (21) zugewandte erste Stirnverzahnung
(32) und eine dem Planetenträger (14) zugewandte zweite Stirnverzahnung (34) aufweist,
wobei das zweite Hohlrad (21) eine der ersten Stirnverzahnung (32) komplementäre Stirnverzahnung
(33) und der Planetenträger (14) eine der zweiten Stirnverzahnung (34) komplementäre
Stirnverzahnung (35) aufweist.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine axialer Abstand zwischen dem ersten Hohlrad (16) und dem zweiten unveränderlich
ist.
5. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verzahnung (19) einen ersten Durchmesser aufweist und die zweite Verzahnung
(20) einen zweiten Durchmesser aufweist, wobei der erste Durchmesser größer wie der
zweite Durchmesser ist.
6. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verzahnung (19) und die zweite Verzahnung (20) die gleiche Anzahl von Zähnen
aufweisen.