(19)
(11) EP 3 147 233 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.2017  Patentblatt  2017/13

(21) Anmeldenummer: 15186159.8

(22) Anmeldetag:  22.09.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 75/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(71) Anmelder: Bayer Pharma Aktiengesellschaft
13353 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: BIP Patents 
c/o Bayer Intellectual Property GmbH Alfred-Nobel-Straße 10
40789 Monheim am Rhein
40789 Monheim am Rhein (DE)

   


(54) EINZELBLISTERPACKUNGEN ZUR OPTIMIERTEN STAPELUNG


(57) Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Einzelblisterpackungen, Verfahren zu ihrer Herstellung, stapelförmige Anordnungen enthaltend derartige Einzelblisterpackungen sowie Schachteln enthaltend stapelförmige Anordnungen von Einzelblisterpackungen.




Beschreibung


[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Einzelblisterpackungen, Verfahren zu ihrer Herstellung, stapelförmige Anordnungen enthaltend derartige Einzelblisterpackungen sowie Schachteln enthaltend stapelförmige Anordnungen von Einzelblisterpackungen.

[0002] Blisterpackungen sind seit langem bekannt. Arzneimittelportionen wie beispielsweise Tabletten und Kapseln werden bevorzugt in Blisterverpackungen als Primärverpackungen ausgeliefert. In einer Blisterpackung liegen die Tabletten oder Kapseln in einer Anordnung aus einzelnen Vertiefungen (Blasen) in einer Kunststoff- oder Aluminiumfolie vor. Die Vertiefungen sind üblicherweise durch eine Aluminiumfolie versiegelt. Die Arzneimittelportionen lassen sich einzeln entnehmen und sind gegenüber Schmutz und Luftfeuchtigkeit geschützt. Ein weiterer Vorteil von Arzneimittelportionen in Blisterpackungen besteht in dem einfachen Erkennen der Restanzahl an verfügbaren Arzneimittelportionen.

[0003] Eine typische Blisterpackung ist in Fig. 1a der Offenlegungsschrift GB2184086A dargestellt: 15 einzelne Arzneimittelportionen liegen in einer flächigen Anordnung von schätzungsweise 6-8 cm x 4-6 cm vor.

[0004] Typischerweise werden Blisterpackungen vor der Weitergabe an den Patienten noch in eine weitere Verpackung eingebracht. Diese Sekundärverpackung ist typischerweise eine Faltschachtel, die neben einer Anzahl von etwa 1 bis 10 Blisterpackungen üblicherweise noch einen Beipackzettel mit Gebrauchs- und Sicherheitsinformationen enthält. Die Sekundärverpackung verhindert ein Verrutschen von übereinander gestapelten Blisterpackungen. Sie wird im Wesentlichen nur zum Transport benötigt und fällt beim Verbraucher als Abfall an. Aufgrund des sperrigen und voluminösen Blasenaufbaus konventioneller Blisterpackungen sind auch die Sekundärverpackungen vergleichsweise voluminös.

[0005] Es sind verschiedene Ansätze verfolgt worden, die Sekundärverpackungen zu vereinfachen und zu verkleinern.

[0006] In DE 10044118 A1 ist eine Blisterpackung offenbart, die neben den Vertiefungen zur Aufnahme von Arzneimittelportionen zusätzliche Zentriernoppen aufweist, die über die Unterseite der Vertiefungen hinausreichen. Zusätzlich weist die Blisterpackung Stütznoppen auf, die ebenfalls über die Unterseite der Vertiefungen hinausragen. In der Deckfolie befinden sich Perforationen im Bereich jeder Zentriernoppe, so dass bei einer bündigen Stapelung der Blisterpackungen jede Zentriernoppe eines Blisterstreifens auf einer Perforation des darunterliegenden Blisterstreifens aufliegt. Drückt man einen solchen Stapel aus Blisterpackungen zusammen, zerstören die Zentriernoppen die darunterliegenden Perforationen und die Zentriernoppen ragen in die entstehenden Öffnungen ein. Dadurch werden die Blisterpackungen in der horizontalen Ebene formschlüssig zueinander zentriert. Die Stütznoppen liegen dabei auf der Deckfolie des darunterliegenden Blisterstreifens auf, so dass sich die Blisterstreifen gegeneinander abstützen. Da die so übereinandergestapelten Blisterpackungen gegeneinander nicht verrutschen können, kann auf eine aufwändige Umverpackung verzichtet werden bzw. kann diese sehr einfach ausgebildet werden. Nachteilig ist jedoch, dass sich durch die beschriebene Stapelung keine Volumenreduktion bei der Umverpackung gegenüber einer Stapelung analoger Blisterstreifen ohne Zentriernoppen ergibt. Ferner kann ein einzelner Blisterstreifen nicht ohne Weiteres der Umverpackung entnommen werden; er muss zunächst von dem Stapel gelöst werden, was nur in einer Richtung möglich ist.

[0007] DE 19680564 T1 offenbart einen faltbaren Blisterstreifen. Er weist zwei parallele Reihen von Blasen auf, die zueinander so versetzt sind, dass die Blasen der einen Reihe bei der Faltung des Blisterstreifens in die Zwischenräume zwischen den Blasen der anderen Reihe eingreifen. Dadurch nimmt der gefaltete Blisterstreifen weniger Raum ein, als wenn die Reihen von Blasen auf konventionelle Art übereinander gestapelt werden würden. Zur Verwendung muss jedoch zunächst der gefaltete Blisterstreifen der Umverpackung entnommen und entfaltet werden, was vergleichsweise umständlich ist. Eine ähnliche faltbare Blisterpackung ist auch in DE 29780456 U1 offenbart.

[0008] Die bisher beschriebenen Blisterpackungen enthalten mehr als eine Arzneimittelportion. In der Regel nimmt ein Patient jedoch nur eine einzelne Arzneimittelportion zum Einnahmezeitpunkt ein. Muss der Patient beispielsweise jeden Tag eine Arzneimittelportion einnehmen, so wird er die Blisterpackung nach und nach entleeren, indem er jeden Tag eine einzelne Arzneimittelportion entnimmt. Oftmals führt ein Patient einen Blisterstreifen enthaltend mehrere Arzneimittelportionen mit sich, beispielsweise um eine Arzneimittelportion bei Bedarf parat zu haben und/oder um an eine regelmäßige Einnahme erinnert zu werden. Es werden also in der Regel mehr Arzneimittelportionen mitgeführt als tatsächlich gebraucht werden. Dadurch besteht ein Risiko, dass der Blisterstreifen verloren geht oder beschädigt wird und einzelne Arzneimittelportionen verloren gehen, zerbrechen, feucht werden oder auf andere Weise unbrauchbar werden.

[0009] Ähnliche Probleme können in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder vergleichbaren Einrichtungen auftreten, in denen Arzneimittelportionen vom Pflegepersonal den Patienten/Bewohnern zur Verfügung gestellt werden. In einer solchen Einrichtung entnimmt das Pflegepersonal oftmals einzelne Arzneimittelportionen den Blistern, die mehrere Arzneimittelportionen enthalten, und übergibt die einzelnen Portionen den Patienten in kleinen Behältnissen zur Einnahme. Es ist denkbar, dass es dabei zu Verwechselungen kommt. Ebenso ist denkbar, dass ein solches Behältnis aus Versehen umkippt und der Inhalt zu Boden fällt. Es ist denkbar, dass damit die verschütteten Arzneimittelportionen aus hygienischen Gründen nicht mehr verwendbar sind. Es ist aber auch denkbar, dass die verschütteten Arzneimittelportionen den Patienten nicht mehr zuordenbar sind. In manchen Einrichtungen ist es auch üblich, dass Arzneimittelportionen aus Blisterpackungen entnommen und in Tages- oder Wochendöschen/-boxen gelagert werden, wo sie Licht und Feuchtigkeit (insbesondere bei der Lagerung der Rationen im Bad) ausgesetzt sind. Insofern wäre es vorteilhaft, wenn die Arzneimittelportionen bis kurz vor ihrer Einnahme durch den Patienten in einem Blister verpackt blieben, der die nötige Beschriftung enthält, um den Inhalt eindeutig identifizieren zu können.

[0010] Zur Lösung der genannten Probleme werden Blisterstreifen angeboten, die Perforationen aufweisen, um einzelne Blasen mit Arzneimittelportionen abtrennen zu können (siehe zum Beispiel EP 679587 A1). Damit ist es möglich, nur die Menge an Arzneimittelportionen mit sich zu führen, die tatsächlich gebraucht wird. Damit ist es ferner möglich, einem Patienten in einem Krankenhaus oder einem Bewohner in einem Pflegeheim verpackte Arzneimittelportionen zu übergeben. In der Regel weisen diese Blistereinheiten jedoch nicht die vollständigen Informationen über den Inhalt aus, da üblicherweise die Beschriftung auf der Rückenseite eines Blisterstreifens durch Abtrennen einzelner Blistereinheiten zerstört oder zerstückelt wird. Zudem besteht beim Abtrennen einzelner Blistereinheiten die Gefahr, dass Blisterstreifen und/oder Blistereinheiten beschädigt werden; beispielsweise kann die Deckfolie einreißen. Durch das Abtrennen einzelner Einheiten entstehen zudem oftmals scharfe Ecken und Kanten, an denen man sich verletzen kann, oder durch die Schäden an Materialien verursacht werden können, z.B. wenn Blistereinheiten oder Reste von Blisterstreifen ohne Umverpackung in Taschen oder Mänteln aufbewahrt werden.

[0011] Zudem schränken Blisterstreifen mit einer festen Anzahl von mehreren Arzneimittelportionen die Flexibilität ein. Enthält ein Blisterstreifen beispielsweise 10 Arzneimittelportionen, so können nur Packungen mit dieser Anzahl oder einem Vielfachen davon (20, 30, ...) angeboten werden.

[0012] Ein der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegendes Problem ist daher, Arzneimittelportionen in verpackter Form bereitzustellen, die ein höheres Maß an Flexibilität und Sicherheit bei der Bereitstellung und beim Umgang erlaubt und zugleich platzsparend und ressourcenschonend ist.

[0013] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1, 12, 20 und 21 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.

[0014] Ein erster Gegenstand der Erfindung ist eine stapelförmige Anordnung von N Einzelblisterpackungen, wobei N eine ganze Zahl größer als 1 ist,
wobei jede einzelne Einzelblisterpackung
  • einen flächigen Grundkörper mit einer Blase,
  • eine oder mehrere Arzneimittelportionen in der Blase, und
  • eine Deckfolie, welche die Blase verschließt,
umfasst,
wobei die Höhe hs der stapelförmigen Anordnung geringer ist als das N-fache der Summe aus der Höhe hB einer Blase, der Dicke dG eines flächigen Grundkörpers und der Dicke dD einer Deckfolie:



[0015] Unter einer Arzneimittelportion wird eine feste Darreichungsform eines Arzneimittels verstanden, die von einem Patienten als einzelne Einheit genommen werden kann. Beispiele für Arzneimittelportionen sind Tabletten, Pillen, Dragees und Kapseln.

[0016] Unter einer Einzelblisterpackung wird eine Kombination aus einer Einzelblisterverpackung und einer Arzneimittelportion oder mehreren Arzneimittelportionen verstanden. Eine oder mehrere Arzneimittelportionen sind in der Einzelblisterverpackung verpackt und bilden mit dieser Einzelblisterverpackung eine Einzelblisterpackung enthaltend eine oder mehrere Arzneimittelportionen oder kurz einen Einzelblister. Der Begriff "Einzel" bezieht sich auf die Anzahl der Blasen. Ein Einzelblister ist damit eine Einheit, die eine einzelne Blase aufweist. Synonyme Begriffe, die im Stand der Technik anstelle des Begriffs Blase verwendet werden, sind z.B. Kavität und Vertiefung.

[0017] Die Einzelblisterverpackung umfasst einen flächigen Grundkörper. Der flächige Grundkörper besteht üblicherweise aus einer Folienlage. Eine weitere Folienlage - hier Deckfolie genannt - dient zur Versiegelung der Blase.

[0018] Unter einem flächigen Körper wird ein Körper verstanden, der in zwei der drei Raumrichtungen in einem kartesischen Koordinatensystem eine größere Ausdehnung hat als in der dritten Raumrichtung. Denkt man sich die Blase weg und nimmt man an, dass der Grundkörper keine Krümmung aufweist, so beträgt die Ausdehnung in der dritten Raumrichtung (z-Richtung, Dicke der Folienlage) nur einen Bruchteil der Ausdehnung in die beiden anderen Raumrichtungen (x- und y-Richtung). Die Dicke der Folienlage dG (Ausdehnung in z-Richtung) beträgt vorzugsweise weniger als ein Zehntel der Ausdehnung in die zur Dicke senkrecht verlaufenden orthogonalen Raumrichtungen (x- und y-Richtung), besonders bevorzugt weniger als ein Zwanzigstel.

[0019] Der flächige Grundkörper weist vorzugsweise keine oder nur eine geringe Krümmung auf. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Krümmungsradius das mindestens 10-fache der Ausdehnung in x- und/oder y-Richtung. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Krümmungsradius das mindestens 20-fache der Ausdehnung in x- und/oder y-Richtung. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Krümmungsradius das mindestens 50-fache der Ausdehnung in x- und/oder y-Richtung.

[0020] Dem Fachmann der Kunststoffverarbeitung ist klar, dass der flächige Grundkörper stets eine gewisse Krümmung aufweist, auch wenn es das Ziel ist, den Grundkörper (mit Ausnahme der Blase) möglichst eben zu gestalten. Das Einbringen der Blase in den Grundkörper, das üblicherweise durch Thermoformen geschieht, kann Spannungen in dem Grundkörper verursachen, die zu einer Krümmung führen. Ferner können durch die mechanische Bearbeitung wie Bedrucken, Schneiden, Greifen (z.B. beim Transportieren) etc. Krümmungen in den Grundkörper eingebracht werden. Auch das Aufbringen der Deckfolie stellt eine mechanische Beanspruchung dar, die zu einer Verformung führen kann. In der vorliegenden Beschreibung wird der Einfachheit halber von einem idealen, ungekrümmten Grundkörper ausgegangen. Dies erfolgt aber lediglich, um die Erfindung besser darstellen zu können und soll nicht als Einschränkung der Erfindung verstanden werden.

[0021] Der flächige Grundkörper kann vielfältige Formen annehmen. Er kann eine kreisförmige, ovale, dreieckige, viereckige (z.B. rechteckige oder quadratische), fünfeckige, sechseckige und weitere Grundformen in der xy-Ebene annehmen, wobei die Ecken jeweils abgerundet sein können.

[0022] Vorzugsweise weist der flächige Grundkörper eine quadratische, rechteckige oder winkelförmige Grundform in der xy-Ebene auf, wobei die Ecken jedoch abgerundet sein können. Der Begriff "winkelförmig" ist weiter unten näher erläutert.

[0023] Vorzugsweise sind die Ecken des flächigen Grundkörpers abgerundet, um Verletzungen bei den Personen, die mit den Einzelblistern umgehen, und/oder Beschädigungen an Materialien, mit denen die Einzelblister in Kontakt kommen, zu vermeiden.

[0024] Der Grundkörper muss mindestens so groß sein, dass eine Blase zur Aufnahme einer Arzneimittelportion eingebracht und die Blase mit einer Deckfolie verschlossen werden kann. Eine typische Größe ist beispielsweise eine Ausdehnung in x- und y-Richtung von 0,6 cm bis 6 cm und in z-Richtung von 0,2 mm bis 2 mm. Der Grundkörper kann jedoch auch größer oder kleiner ausgestaltet sein.

[0025] Vorzugsweise sind auf der Deckfolie Informationen über das in der Blase befindliche Arzneimittel aufgebracht. Solche Informationen können z.B. der Name des Wirkstoffs, der Name des Herstellers und/oder Vertreibers, eine Chargennummer (Ch.B.), das Verfallsdatum, eine Dosierung und andere Informationen sein. Einige Informationen werden von Behörden, welche ein Inverkehrbringen von Arzneimitteln überwachen, gefordert, andere Informationen können nützlich für die Menschen sein, die mit dem verpackten Arzneimittel zu tun haben, wie beispielsweise Patienten, Ärzte, Pflegepersonal, Transport- und Logistikunternehmen, Verpacker u.a..

[0026] Auch Informationen über den Zeitpunkt der Einnahme sind nützlich. Es können zum Beispiel gezielte Farbgebungen verwendet werden; denkbar ist z.B. eine rote Farbe für die Einnahme am Morgen und eine blaue Farbe für die Einnahme zum Abend/zur Nacht.

[0027] Es ist auch denkbar, dass Informationen auf der Deckfolie aufgebracht sind, über die man Zugang zu weiteren Informationen erhält, wie zum Beispiel ein optischer Code, der über das Internet Informationen zur Risiken und Nebenwirkungen gibt.

[0028] Die Vorhaltung von Arzneimittelportionen in Einzelblistern bietet somit eine große Flexibilität an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Auch die Individualisierung der Einzelblister beispielsweise durch einen individuellen optischen Code ist denkbar.

[0029] Zusätzlich oder alternativ können auch Informationen auf den Grundkörper auf der Bauchseite aufgebracht sein. Die Bauchseite ist diejenige Seite, auf der die Blase aus dem Grundkörper ragt und die der Seite, auf der die Deckfolie aufgebracht wird, gegenüberliegt.

[0030] Der Grundkörper verfügt daher über eine Mindestgröße, die es erlaubt, zumindest die behördlich geforderten Informationen auf dem Grundkörper und/oder der Deckfolie aufzubringen.

[0031] Eine gewisse Mindestgröße bietet zudem die Vorteile, dass der Einzelblister nicht so schnell verloren geht, und dass er insbesondere für ältere Menschen leichter zu handhaben und zu öffnen ist.

[0032] Natürlich können auch Informationen beispielsweise als Gravur in den Grundkörper und/oder die Deckfolie eingebracht sein.

[0033] Die Blase ist in den Grundkörper eingebracht. Sie dient üblicherweise der Aufnahme einer einzelnen Arzneimittelportion. Es ist aber auch denkbar, dass sich in einer Blase mehrere Arzneimittelportionen befinden. Es ist zum Beispiel denkbar, dass die Wirkstoffmenge, die ein Patient zu einem definierten Zeitpunkt einnehmen muss, zu groß für eine einzelne Arzneimittelportion ist und so beim Verschlucken Probleme auftreten können. Daher kann es zweckmäßig sein, den Wirkstoff auf mehrere, kleinere Arzneimittelportionen zu verteilen. Vorzugsweise enthält die Blase maximal vier Arzneimittelportionen; besonders bevorzugt enthält sie eine einzelne Arzneimittelportion.

[0034] Die Blase kann in dem Grundkörper zentral oder dezentral eingebracht sein. Die Begriffe "zentral" und "dezentral" werden weiter unten näher erläutert.

[0035] Die Deckfolie ist auf der so genannten Rückenseite des Grundkörpers aufgebracht und verschließt die Blase, die auf der gegenüberliegenden Bauchseite aus dem Grundkörper herausragt. Figur 1 verdeutlicht dies.

[0036] Figur 1 zeigt ein Beispiel eines Einzelblisters 1 in der Aufsicht und von zwei Seiten. Der Einzelblister 1 umfasst einen flächigen Grundkörper 2, in den eine Blase 3 eingebracht ist. In der Blase 3 befindet sich eine einzelne Arzneimittelportion (in der Figur 1 nicht dargestellt). Die Blase ist durch eine Deckfolie 4 verschlossen. Die Blase 3 ist zentral im flächigen Grundkörper 2 eingebracht. Die Grundform des Grundkörpers ist rechteckig-wobei die Ecken abgerundet sind.

[0037] Die Deckfolie erstreckt sich üblicherweise aber nicht zwangsläufig über die gesamte Rückenseite des Grundkörpers und schließt mit den Rändern des Grundkörpers bündig ab. Damit weist die Deckfolie vorzugsweise ebenfalls die Grundform des Grundkörpers auf und ist im Idealfall eben (ohne Krümmung) ausgeführt.

[0038] In dem erfindungsgemäßen Stapel liegen die Deckfolien vorzugsweise in Ebenen, die parallel zueinander verlaufen.

[0039] Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Stapelung, die sich im Fall parallel verlaufender Deckfolien durch die Orientierung der Deckfolien in Bezug auf die Richtung der Schwerkraft ergeben. Im "einfachsten Fall" verlaufen die Deckfolien horizontal zur Schwerkraft und die Einzelblisterpackungen sind "übereinander" gestapelt. In einem anderen Fall verlaufen die Deckfolien vertikal zur Schwerkraft und die Einzelblisterpackungen sind "nebeneinander" gestapelt. Daneben lassen sich die Deckfolien durch Drehen des Stapels in jede beliebige andere Orientierung zwischen "vertikal" und "horizontal" bringen. Die vorliegende Erfindung ist auf keine Orientierung des Stapels in Bezug auf die Schwerkraft beschränkt. Damit ist der Begriff "Stapel" in der vorliegenden Beschreibung weiter gefasst als in der Umgangssprache, in der darunter üblicherweise nur eine "ÜbereinanderAnordnung" verstanden wird. Ebenso ist der Begriff "Höhe hs der stapelförmigen Anordnung" nicht so zu verstehen, dass nur "übereinander" gestapelte Einzelblister Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Auch der Begriff "Höhe" ist damit hier breiter gefasst als üblicherweise darunter verstanden wird. Auch diese Überlegungen, die von parallel verlaufenden Deckfolien ausgegangen sind, sind nicht so zu deuten, dass sie nur für Stapel mit parallel verlaufenden Deckfolien Geltung haben sollen. Die vorliegende Erfindung umfasst beispielsweise auch Stapel, die "nebeneinander" angeordnet sind und in denen die Deckfolien der Einzelblister nicht in Ebenen liegen, die parallel zueinander verlaufen.

[0040] Für die folgende Überlegung sei ein Stapel angenommen, bei dem die Deckfolien der Einzelblister horizontal zur Schwerkraft, die Einzelblister somit "übereinander" angeordnet sind. Damit gibt es einen Einzelblister, der in dem Stapel zuunterst liegt, und einen Einzelblister, der in dem Stapel zuoberst liegt. Dazwischen können sich weitere Einzelblister befinden. Unter einem benachbarten Einzelblister wird in einem solchen Stapel derjenige Einzelblister verstanden, der im Kontakt mit dem betrachteten Einzelblister befindet. Dabei kann sich der benachbarte Einzelblister ober- oder unterhalb des betrachteten Einzelblisters befinden. Der zuunterst liegende Einzelblister besitzt nur einen einzigen benachbarten Einzelblister; dieser liegt über dem zuunterst liegenden Einzelblister. In analoger Weise besitzt der zuoberst liegende Einzelblister auch nur einen benachbarten Einzelblister; dieser liegt unter dem zuoberst liegenden Einzelblister. Falls zwischen dem zuunterst und dem zuoberst liegenden Einzelblister weitere Einzelblister vorhanden sind, besitzen diese jeweils zwei benachbarte Einzelblister, wobei einer der benachbarten Einzelblister oberhalb des betrachteten Einzelblisters liegt und der andere der benachbarten Einzelblister unterhalb des betrachteten Einzelblisters liegt. Analoge Überlegungen lassen sich für einen Stapel anstellen, in dem die Einzelblister "nebeneinander" angeordnet sind.

[0041] Typische Zahlen N von Einzelblistern in einer stapelförmigen Anordnung sind 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 21, 28, 30 und 31. Es sind aber auch andere Mengen denkbar.

[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt N eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 31.

[0043] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt N gleich 7.

[0044] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt N gleich 28.

[0045] In dem erfindungsgemäßen Stapel weisen die Blasen vorzugsweise in dieselbe Richtung. Es ist aber auch denkbar, dass die Einzelblister jeweils alternierend Rückenseite an Rückenseite und Bauchseite an Bauchseite angeordnet sind. Auch Mischformen zwischen den genannten Stapelformen sind denkbar.

[0046] In einem konventionellen Blisterstapel, in dem N Blister Rückenseite an Bauchseite gestapelt sind, beträgt die Höhe hs der stapelförmigen Anordnung das N-fache der Summe aus der Höhe hB einer Blase, der Dicke dG eines flächigen Grundkörpers und der Dicke dD einer Deckfolie:



[0047] Dies ist in Fig. 2 dargestellt, wobei dort aus zeichnerischen Gründen die Dicke D des Folienverbundes bestehend aus dem flächigen Grundkörper und der Deckfolie angegeben ist. Es gilt: D = dG + dD.

[0048] Erfindungsgemäß ist die Stapelhöhe reduziert:



[0049] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Höhe der stapelförmigen Anordnung:



[0050] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gilt für die Stapelhöhe:



[0051] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die Höhe der stapelförmigen Anordnung:



[0052] hN bezeichnet die Höhe der Stützstrukturen, die weiter unten näher beschrieben werden.

[0053] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die Höhe der stapelförmigen Anordnung:



[0054] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Einzelblister so gestapelt, dass die Deckfolie eines Einzelblisters an dem Grundkörper eines benachbarten Einzelblisters in einem Bereich anliegt, der neben der Blase liegt. Figur 3 verdeutlicht diese Ausführungsform.

[0055] Figur 3 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung in der Aufsicht (unten) und von einer Seite (oben). Sieben Exemplare (1-1, 1-2, 1-3, 1-4, 1-5, 1-6, 1-7) des Einzelblisters 1 aus Fig. 1 sind stapelförmig übereinander angeordnet. Alle Blasen weisen in dieselbe Richtung. Der Einzelblister 1-1 ist in dem Stapel zuunterst angeordnet. Der Einzelblister 1-2 liegt auf dem Einzelblister 1-1. Dabei liegt die Deckfolie des Einzelblisters 1-2 an dem Grundkörper des benachbarten Einzelblisters 1-1 an, und zwar in einem Bereich neben der Blase. Für den Einzelblister 1-7 ist angegeben, welche Seite die Bauchseite B und welche Seite die Rückenseite R darstellt. Die Bauchseite B ist demnach diejenige Seite, auf der die Blase 3 aus dem Grundkörper 2 herausragt. Die Rückenseite R ist diejenige Seite, auf der Deckfolie 4 aufgebracht ist, die die Blase 3 verschließt.

[0056] Die Höhe der in Figur 3 gezeigten stapelförmigen Anordnung beträgt:



[0057] Projiziert man den Stapel aus Figur 3 auf die Ebene, die parallel zu den Grundformen (Rechteck mit abgerundeten Ecken) der flächigen Grundkörper verläuft (xy-Ebene), ergibt sich folgender Flächenbedarf FS:



[0058] FE ist dabei der Flächeninhalt eines einzelnen Einzelblisters in der Projektion auf die Ebene, die parallel zu der Grundform des flächigen Grundkörper liegt (xy-Ebene) und FO ist der Überlappungsbereich zweier benachbarter Einzelblister in derselben Projektionsebene.

[0059] Liegen N Einzelblister bündig nebeneinander auf einem Tisch, ist ihr Flächenbedarf das N-fache des Flächenbedarfs FE eines einzelnen Einzelblisters:



[0060] Für eine erfindungsgemäße stapelförmige Anordnung gilt allgemein:



[0061] Der Flächenbedarf einer erfindungsgemäßen stapelförmigen Anordnung ist geringer als der Flächenbedarf nebeneinander liegender Einzelblister, da die Einzelblister der stapelförmigen Anordnung in der xy-Projektionsebene überlappen.

[0062] Für einen Stapel, wie er in Fig. 3 gezeigt ist, gilt beispielsweise:



[0063] Bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Stapel sind solche, die einen größeren relativen Überlappungsbereich FOrel aufweisen:



[0064] Vorzugsweise beträgt FOrel von 0,3 bis 1, besonders bevorzugt von 0,5 bis 1.

[0065] Die Größe des relativen Überlappungsbereichs kann auf verschiedene Weise maximiert werden, z.B. durch eine dezentrale Anordnung der Blasen und/oder durch Aussparungen im Grundkörper, wie nachfolgend näher erläutert wird.

[0066] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Blasen der Einzelblister in Bezug auf die Grundform des flächigen Grundkörpers dezentral angeordnet.

[0067] Das Zentrum der Grundform des flächigen Grundkörpers wird entweder durch sein Symmetriezentrum bestimmt oder, falls die Grundform kein Symmetriezentrum aufweist, durch den Schwerpunkt der Grundform. Auch die Blase weist ein Zentrum auf, das entweder durch das Symmetriezentrum oder, falls die Blase kein Symmetriezentrum aufweist, durch den Schwerpunkt der Blase bestimmt wird.

[0068] Unter einer dezentralen Anordnung der Blase ist eine Anordnung zu verstehen, in der das Zentrum der Blase nicht mit dem Zentrum der Grundform des flächigen Grundkörpers zusammenfällt.

[0069] Durch die dezentrale Anordnung ergibt sich auf dem Grundkörper neben der Blase eine größere blasenfreie Fläche, an der ein benachbarter Einzelblister mit seiner Deckfolie anliegen kann. Die benachbarten Einzelblister können dadurch in der xy-Ebene "näher aneinanderrücken", so dass sich nicht nur eine dichtere Packung der Einzelblister in Stapelrichtung sondern auch senkrecht dazu ergibt. Figuren 4 und 5 verdeutlichen diese Ausführungsform.

[0070] Figur 4 zeigt ein Beispiel eines Einzelblisters 1 in der Aufsicht und von zwei Seiten. Der Einzelblister 1 umfasst einen flächigen Grundkörper 2, in den eine Blase 3 eingebracht ist. In der Blase 3 befindet sich eine einzelne Arzneimittelportion (in der Figur 4 nicht dargestellt). Die Blase ist durch eine Deckfolie 4 verschlossen. Die Blase 3 ist dezentral im flächigen Grundkörper 2 eingebracht. Die Grundform des Grundkörpers ist rechteckig-wobei die Ecken abgerundet sind.

[0071] Figur 5 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung in der Aufsicht (unten) und von einer Seite (oben). Sieben Exemplare (1-1, 1-2, 1-3, 1-4, 1-5, 1-6, 1-7) des Einzelblisters 1 aus Fig. 4 sind stapelförmig übereinander angeordnet. Alle Blasen weisen in dieselbe Richtung. Die Höhe dieser stapelförmigen Anordnung beträgt:



[0072] In einer weiteren Ausführungsform weist die Grundfläche jedes Einzelblisters eine Aussparung auf, innerhalb der die Blase eines benachbarten Einzelblisters platziert werden kann. Hierdurch ergibt sich ebenfalls eine dichtere Packung sowohl in Stapelrichtung als auch senkrecht dazu. Figuren 6 und 7 verdeutlichen diese Ausführungsform.

[0073] Die Höhe dieser stapelförmigen Anordnung beträgt:



[0074] Der Begriff "Aussparung" soll hier eine breite Bedeutung haben. Betrachtet man die Grundkörper konventioneller Blisterpackungen (siehe z.B. Fig. 1a der Offenlegungsschrift GB2184086A), so weisen die Ränder der Grundform eine konvexe Kontur auf. Beispielsweise weisen eine kreisförmige, eine quadratische und eine rechteckige Grundform stets eine konvexe Kontur auf (siehe z.B. Figur 6). Wird hingegen in den Randbereich einer quadratischen Grundform beispielsweise eine halbrunde Aussparung ausgestanzt, ist die Kontur der Grundform nicht mehr an allen Stellen konvex sondern im Bereich der Aussparung konkav.

[0075] Dementsprechend sollen unter "Grundflächen mit Aussparung" alle Grundflächen verstanden werden, bei der die Kontur neben konvexen Bereichen auch mindestens einen konkaven Bereich umfasst.

[0076] Die Aussparung ist vorzugsweise rund, halbrund, ellipsenförmig, halbellipsenförmig oder rechteckig ausgeführt.

[0077] In einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei verschiedene Einzelblister, die sich zueinander wie Bild und Spiegelbild verhalten, alternierend gestapelt. Figur 6 zeigt ein Beispiel. Die beiden Einzelblister 1 und 1' verhalten sich zueinander wie Bild und Spiegelbild. Beide weisen jeweils einen flächigen Grundkörper 2 auf, in dem eine Blase 3 zur Aufnahme einer Arzneimittelportion eingebracht ist. Die Blase ist in Bezug auf den Grundkörper dezentral angeordnet. Beide Grundkörper weisen eine halbkreisförmige Aussparung 5 auf. Figur 7 zeigt, wie jeweils zwei der Einzelblister 1 und 1' alternierend stapelförmig übereinander angeordnet sind. Die Stapelhöhe beträgt:



[0078] In einer weiteren Ausführungsform weist der Grundkörper eines jeden Einzelblisters Stützstrukturen auf. Die Stützstrukturen können wie die Blase in den Grundkörper eingebracht sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Stützstrukturen auf dem Grundkörper aufgebracht sind. Erfindungsgemäß weisen die Stützstrukturen eine geringere Höhe als die Blase auf: hN < hB.

[0079] In einem Stapel aus Einzelblistern mit Stützstrukturen liegt die Deckfolie eines Einzelblisters an den Stützstrukturen des benachbarten Einzelblisters an. Solche Stützstrukturen führen zu einer Stabilisierung des Stapels, allerdings ggf. auf Kosten der Packungsdichte in Stapelrichtung.

[0080] Die Höhe der stapelförmigen Anordnung beträgt:



[0081] Figur 8 zeigt ein Beispiel. In den Grundkörper 2 des Einzelblisters 1 ist eine Blase 3 dezentral angeordnet. In den Grundkörper 2 ist eine kreisförmige Aussparung 5 eingebracht, in die eine Blase eines weiteren Einzelblisters in einer stapelförmigen Anordnung platziert werden kann. Der Grundkörper verfügt ferner über Stützstrukturen in Form zweier Stütznoppen 7, deren Höhe hN geringer ist als die Höhe der Blase hB.

[0082] In Figur 9 sind zwei der Einzelblister aus Figur 8 übereinander gestapelt. Dabei ist der untere Einzelblister gegenüber dem oberen Einzelblister um 180° gedreht, so dass die Blase des unteren Einzelblisters genau in die Aussparung des oberen Einzelblisters fällt. Der Grundkörper des oberen Einzelblisters liegt an den Stütznoppen des unteren Einzelblisters an.

[0083] Die Höhe der stapelförmigen Anordnung beträgt:



[0084] Die Größe des relativen Überlappungsbereichs beträgt FOrel = 1

[0085] Eine Spezialform einer "Grundfläche mit Aussparung" ist die winkelförmige Grundfläche, die eine besonders bevorzugte Ausführungsform darstellt. Hier ist die Aussparung rechteckig. Ein Beispiel einer winkelförmigen Grundfläche ist in Figur 10 gezeigt. Unter einer winkelförmigen Grundfläche wird eine Fläche verstanden, bei der zwei Flächenelemente von einer gemeinsamen Fläche ausgehend in verschiedene Richtungen verlaufen und einen freien Bereich zwischen den Flächenelementen abgrenzen. In der hier besprochenen bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen stapelförmigen Anordnung fällt die Blase eines Einzelblisters in den freien Bereich zwischen den Flächenelementen des Grundkörpers eines benachbarten Einzelblisters. Die in verschiedenen Richtungen verlaufenden Flächenelemente schließen einen Winkel von weniger als 180° ein. Vorzugsweise liegt der Winkel im Bereich von 120° bis 60°, besonders bevorzugt im Bereich von 100° bis 80°; am meisten bevorzugt beträgt der Winkel 90°. Vorzugsweise sind die in verschiedenen Richtungen verlaufenden Flächenelemente von gleicher Form; vorzugsweise sind sie rechteckig. Sie können gleich oder verschieden groß sein. In einer bevorzugten Ausführungsform sind sie gleich groß; in einer anderen bevorzugten Ausführungsform haben sie eine unterschiedliche Größe.

[0086] In Figur 10 ist ein Einzelblister mit einem winkelförmigen Grundkörper dargestellt. Der Grundkörper 2 umfasst zwei rechteckförmige Flächenelemente 6 und 6', die in einem Winkel von 90° zueinander stehen und einen freien Bereich abgrenzen, in dem die Blase eines weiteren Einzelblisters in einer stapelförmigen Anordnung platziert werden kann. Der Grundkörper 2 verfügt über Stützstrukturen in Form von Stütznoppen 7, deren Höhe hN geringer ist als die Höhe hB der Blase 3. Figur 11 zeigt in einer Aufsicht (unten) und in einer Seitenansicht (open), wie zwei der Einzelblister aus Figur 10 übereinander gestapelt sind.

[0087] Die Stapelhöhe beträgt:



[0088] Die Größe des relativen Überlappungsbereichs beträgt FOrel = 2/3.

[0089] In einer weiteren Ausführungsform ist die Blase einer jedes Einzelblisters eines erfindungsgemäßen Stapels dezentral in Bezug auf die Grundform des Grundkörpers angeordnet und der Grundkörper weist zudem eine Aussparung auf, in dem die Blase eines benachbarten Einzelblisters platziert werden kann. Figuren 12 und 13 verdeutlichen diese Ausführungsform. In Figur 12 ist ein Einzelblister 1 dargestellt, dessen Grundkörper 2 über zwei rechteckförmige Flächenelemente 6 und 6' verfügt, die in einem Winkel von 90° zueinander stehen und einen freien Bereich abgrenzen, in dem die Blase eines weiteren Einzelblisters in einer stapelförmigen Anordnung platziert werden kann. Der Grundkörper 2 verfügt ferner über Stützstrukturen in Form eines Stützsteges 8. Die zweifache Höhe hN des Stützsteges addiert mit der Dicke dG des Grundkörpers und der Dicke dD der Deckfolie entspricht im vorliegenden Beispiel genau der Höhe hB der Blase: 2· hN + dG + dD = hB

[0090] In Figur 13 ist gezeigt, wie drei der Einzelblister aus Figur 12 schraubenförmig übereinander gestapelt sind.

[0091] Die Stapelhöhe beträgt:



[0092] Die Größe des relativen Überlappungsbereichs beträgt FOrel = 1

[0093] Figuren 14, 15, 16 und 17 zeigen weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, bei denen die Arzneimittelportion und dementsprechend auch die Blase eine längliche Form aufweisen.

[0094] In Figur 14 ist ein Einzelblister 1 dargestellt, dessen Grundkörper 2 über zwei rechteckförmige Flächenelemente 6 und 6' verfügt, die in einem Winkel von 90° zueinander stehen und einen freien Bereich abgrenzen, in dem die Blase eines weiteren Einzelblisters in einer stapelförmigen Anordnung platziert werden kann. Die Flächenelemente 6 und 6' haben eine unterschiedliche Größe.

[0095] In Figur 15 sind drei der Einzelblister aus Figur 15 übereinander gestapelt.

[0096] Figur 16 zeigt einen Einzelblister 1, in dessen Grundkörper 2 eine Blase 3 dezentral angeordnet ist. In den Grundkörper 2 ist eine Aussparung 5 eingebracht, in die eine Blase eines weiteren Einzelblisters in einer stapelförmigen Anordnung platziert werden kann. Der Grundkörper verfügt ferner über Stützstrukturen in Form von vier Stütznoppen 7, deren Höhe hN geringer ist als die Höhe der Blase hB.

[0097] In Figur 17 sind zwei der Einzelblister aus Figur 16 übereinander gestapelt. Dabei ist der untere Einzelblister gegenüber dem oberen Einzelblister um 180° gedreht, so dass die Blase des unteren Einzelblisters genau in die Aussparung des oberen Einzelblisters fällt. Der Grundkörper des oberen Einzelblisters liegt an den Stütznoppen des unteren Einzelblisters an.

[0098] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schachtel, die eine erfindungsgemäße stapelförmige Anordnung von Einzelblistern enthält. Die Schachtel dient als Sekundärverpackung. Sie enthält üblicherweise auch einen Beipackzettel mit Informationen zur Einnahme der Arzneimittelportionen. Die Schachtel dient der Stabilisierung der erfindungsgemäßen stapelförmigen Anordnung. Sie kann aus Karton, Kunststoff, Metall oder auch einem Verbundmaterial bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schachtel eine Faltschachtel aus Karton, wie sie auch für konventionelle Blisterstreifen verwendet wird.

[0099] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Schachtel ein Sichtfenster, über das die Restmenge der in der Schachtel vorhandenen Einzelblister ermittelt werden kann.

[0100] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verfügt die Schachtel über eine seitliche Öffnung im unteren Bereich der Schachtel, über die ein einzelner Einzelblister der Schachtel entnommen werden kann. Aufgrund der Schwerkraft rutschen die in der Schachtel verbleibenden Einzelblister bei Entnahme des unteren Einzelblisters nach und können nacheinander einzeln entnommen werden bis die Schachtel entleert ist.

[0101] In Figur 18 sind drei erfindungsgemäße Schachteln dargestellt. Die rechte enthält sieben, die mittlere vierzehn und die linke 28 Einzelblister. Die linke Schachtel verfügt an der Seite über ein Sichtfenster, über das die Restanzahl an Einzelblistern ermittelt werden kann. Die linke Schachtel verfügt ferner über eine Öffnung im unteren Bereich, über die die Einzelblister seitlich entnommen werden können.

[0102] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Einzelblister, die besonders ausgestaltet sind, um eine erfindungsgemäße Stapelung zu ermöglichen.

[0103] In einer bevorzugten Ausführungsform zeichnen sich die Einzelblister dadurch aus, dass die Blase in Bezug auf den Grundkörper dezentral angeordnet ist. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Figuren 4, 6, 8, 12, 14 und 16 dargestellt.

[0104] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Einzelblister eine Aussparung auf, in der die Blase eines benachbarten Einzelblisters in einer erfindungsgemäßen stapelförmigen Anordnung platziert werden kann. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Figuren 6, 8, 10, 12, 14 und 16 dargestellt.

[0105] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Einzelblister Stützstrukturen auf, deren Höhe hN geringer ist als die Höhe der Blase hB. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entspricht die Höhe hB der Blase der Summe aus der zweifachen Höhe hN der Stützstrukturen, der Dicke dG des Grundkörpers und der Dicke dD der Deckfolie: hB = 2 · hN + dG + dD. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Figuren 8, 10, 12, 14 und 16 dargestellt.

[0106] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Grundkörper des erfindungsgemäßen Einzelblisters eine rechteckige oder quadratische Grundform auf, bei der die Ecken optional abgerundet sind. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Figuren 4, 6, 8, und 16 dargestellt.

[0107] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Grundkörper des erfindungsgemäßen Einzelblisters eine winkelförmige Grundform auf, bei der die Ecken optional abgerundet sind. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Figuren 10, 12 und 14 dargestellt.

[0108] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform existiert der Einzelblister in zwei verschiedenen Ausfertigungen, die sich zueinander wie Bild und Spiegelbild verhalten. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist in Figur 6 dargestellt.

[0109] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die flächigen Grundkörper eine oder mehrere Grundformen auf, die, von optional abgerundeten Ecken abgesehen, eine Parkettierung einer rechteckigen Fläche erlaubt/erlauben.

[0110] Unter Parkettierung (auch Kachelung, Pflasterung, oder Flächenschluss bezeichnet) wird die lückenlose und überlappungsfreie Überdeckung einer Fläche durch gleichförmige Teilflächen verstanden. Die Grundformen der flächigen Grundkörper bilden dabei die Teilflächen. Der Vorteil der Parkettierung liegt darin, dass die Grundkörper durch Zerteilen eines größeren Blisterbogens gewonnen werden können, wobei Zerteilungsreste (Schnittreste, Abfall) auf ein Minimum reduziert werden.

[0111] Beispielsweise erlauben die in den Figuren 1, 4, 8, 10, 12, 14 und 16 gezeigten Einzelblister eine Parkettierung.

[0112] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer Einzelblister.

[0113] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelblister von einem Bogen oder einer Bahn, der/die eine Vielzahl an Einzelblistern umfasst, abgetrennt werden. Die Abtrennung kann durch gängige Verfahren wie zum Beispiel Laser-Schnitt, mechanischer Schnitt, Stanzen, Ätzen, Elektronenstrahlbearbeitung, Ultraschall und Wasserstrahl erfolgen. Diese und weitere Methoden sind z.B. in den DIN-Normen 8588, 8589 und 8590 beschrieben.

[0114] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Einzelblister aus einem Makroblister erzeugt, der in EP15182316.8 näher beschrieben ist.


Ansprüche

1. Stapelförmige Anordnung von N Einzelblistern, wobei N eine ganze Zahl größer als 1 ist,
wobei jeder Einzelblister in der stapelförmigen Anordnung

- einen flächigen Grundkörper mit einer Blase,

- eine oder mehrere Arzneimittelportionen in der Blase, und

- eine Deckfolie, welche die Blase verschließt,

umfasst,
wobei die Höhe hs der stapelförmigen Anordnung geringer ist als das N-fache der Summe aus der Höhe hB einer Blase, der Dicke dG eines flächigen Grundkörpers und der Dicke dD einer Deckfolie.
 
2. Stapelförmige Anordnung gemäß Anspruch 1, wobei eine Anzahl von (N - 1) Einzelblistern mit der Rückenseite ihres Grundkörpers an jeweils einem benachbarten Einzelblister auf der Bauchseite in einem Bereich anliegen, der neben der Blase des benachbarten Einzelblisters liegt, wobei die Bauchseite diejenige Seite kennzeichnet, auf der die Blase aus dem Grundkörper ragt und die Rückenseite diejenige Seite kennzeichnet, auf der sich die Deckfolie befindet.
 
3. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasen der Einzelblister in Bezug auf die jeweiligen Grundkörper dezentral angeordnet sind.
 
4. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Grundkörper Aussparungen eingebracht sind, in die jeweils die Blase eines benachbarten Einzelblisters platziert ist.
 
5. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper über Stützstrukturen verfügen, an denen jeweils ein benachbarter Einzelblister anliegt, wobei für die Höhe hN der Stützstrukturen gilt: hN < hB.
 
6. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei für die Höhe hs der stapelförmigen Anordnung gilt: hS = ½ · (N+1) · (hB + dG + dD).
 
7. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Arten von Einzelblistern, die sich wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten, alternierend aufeinander folgend angeordnet sind.
 
8. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den relativen Überlappungsbereich FOrel = FO / FE von jeweils zwei benachbarten Einzelblistern gilt:


wobei FE den Flächeninhalt angibt, den ein einzelner Einzelblister in der Projektion auf eine Ebene, die parallel zur der Rückenseite des Grundkörpers liegt, einnimmt, und FO den Überlappungsbereich benachbarter Einzelblister in derselben Projektionsebene angibt.
 
9. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper der Einzelblister eine rechteckige oder quadratische Grundform aufweisen, bei der die Ecken optional abgerundet sind.
 
10. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkörper der Einzelblister eine winkelförmige Grundform aufweisen, wobei die Ecken optional abgerundet sind.
 
11. Stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass aufeinanderfolgende Einzelblister gegeneinander um einen Winkel von 60°, 90°, 120° oder 180° gedreht sind.
 
12. Einzelblister für eine stapelförmige Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, umfassend

- einen flächigen Grundkörper mit einer Blase,

- eine oder mehrere Arzneimittelportionen in der Blase, und

- eine Deckfolie, welche die Blase verschließt,

dadurch gekennzeichnet, dass die Blase in Bezug auf den Grundkörper dezentral angeordnet ist.
 
13. Einzelblister gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Aussparung aufweist, in der die Blase eines benachbarten Einzelblister in der stapelförmigen Anordnung platziert werden kann.
 
14. Einzelblister gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass er Stützstrukturen aufweist, deren Höhe hN geringer ist als die Höhe der Blase hB.
 
15. Einzelblister gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweifache Höhe hN der Stützstrukturen addiert mit der Dicke dG des Grundkörpers und der Dicke dD der Deckfolie der Höhe hB der Blase entspricht: 2 · hN + dG + dD = hB.
 
16. Einzelblister gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper eine rechteckige oder quadratische Grundform aufweist, bei der die Ecken optional abgerundet sind.
 
17. Einzelblister gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper eine winkelförmige Grundform aufweist, wobei die Ecken optional abgerundet sind.
 
18. Einzelblister gemäß einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundform des Grundkörpers die Parkettierung einer rechteckigen Fläche erlaubt.
 
19. Einzelblister gemäß einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass er in zwei verschiedenen Ausfertigungen existiert, die sich zueinander wie Bild und Spiegelbild verhalten.
 
20. Verfahren zur Herstellung eines Einzelblisters gemäß einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelblister von einem Bogen oder einer Bahn, der/die eine Vielzahl an Einzelblistern umfasst, abgetrennt werden.
 
21. Schachtel enthaltend eine stapelförmige Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11.
 
22. Schachtel gemäß Anspruch 21, wobei es sich um eine Faltschachtel aus Karton handelt.
 
23. Schachtel gemäß einem der Ansprüche 21 oder 22, umfassend ein Sichtfenster, über das die Anzahl der enthaltenden Einzelblister ersichtlich ist.
 
24. Schachtel gemäß einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine seitliche Öffnung im unteren Bereich aufweist, aus der einzelne Einzelblister seitlich entnehmbar sind.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente