TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gitterträger mit einer fachwerkartigen Tragkonstruktion,
insbesondere aus Metall oder Aluminium, mit einem in Längsrichtung durchgehenden Obergurt,
einem in Längsrichtung durchgehenden Untergurt, Vertikalpfosten, deren gegenüberliegende
Endbereiche an den Obergurt und an den Untergurt angeschlossen, insbesondere angeschweißt,
sind, Diagonalen, die an gegenüberliegende Endbereiche an den Obergurt und an den
Untergurt zwischen den Vertikalpfosten angeschlossen, insbesondere angeschweißt, sind.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein modulares Gitterträgersystem bestehend
aus Gitterträgern, die in einem bekannten Arbeits- und Schutzgerüst, das in einem
bestehenden Arbeits- und Schutzgerüst universell einsetzbar ist.
STAND DER TECHNIK
[0003] Gitterträger beziehungsweise Gitterträgersysteme werden bei großen Spannweiten, beispielsweise
bei Flächengerüsten, Dächern, Podien oder als Unterkonstruktion oder als Abhängung
für Hängegerüste oder als Dachkonstruktionen für Kederdächer eingesetzt. Marktübliche
Gitterträger sind beispielsweise aus dem Katalog "
LAYHER GERÜSTBAU-ZUBEHÖR, Seite 8, Ausgabe 04.2014" bekannt. Derartige Gitterträger werden aus Stahl oder Aluminium gefertigt und finden
ihren Einsatz hauptsächlich zum Aussteifen von Gerüsten oder für kurze Überbrückungen.
Ober- und Untergurt sind im Allgemeinen aus marktüblichen Rundrohren ohne Nut hergestellt.
Die diagonalen und vertikalen Streben sind meist aus Rechteckprofilen, Rundrohrprofilen
oder ovalen Profilen hergestellt, die keine Anschlusseinheiten aufweisen. Somit erfolgt
die Aussteifung beziehungsweise seitliche Stabilisierung über Rohre, die mit Kupplungen
angeschlossen werden. Die Montage von Zubehörbauteilen ist nur dann möglich, wenn
das anzuschließende Bauteil einen Kupplungsanschluss besitzt. Ecken oder komplexe
Strukturen können hiermit nicht gebaut werden. Ein Einbau derartiger Gitterträger
inmitten eines Gerüstfeldes ist nicht möglich, da die dann zwingend zu verwendenden
Kupplungen außerhalb des Gerüstfeldes montiert werden müssten. Dächer können mit derartigen
Gitterträgern ebenfalls nicht gebaut werden.
[0004] Aus der Internetveröffentlichung "http://www.dessa.co.uk/allproducts/aluminiumbeams/"
sind aus Aluminium hergestellte Gitterträger bekannt, die neben einem Obergurt, einem
Untergurt und Vertikalpfosten auch sich kreuzende Diagonalen enthalten. Derartige
Gitterträger finden ihren Einsatz hauptsächlich in abgehängten Flächengerüsten und
langen Überbrückungen. Die Ober- und Untergurte sind ohne Nut ausgebildet und die
diagonalen und vertikalen Streben sind aus Rundrohren hergestellt, die keinerlei Anschlusseinheiten
aufweisen. Die Aussteifung der Gitterträger untereinander innerhalb der Tragkonstruktion
erfolgt über Rohre und Kupplungen oder über Bauteile mit Einrastklaue. Die Montage
von Zubehörbauteilen ist nur dann möglich, sofern dieses Bauteil einen Kupplungsanschluss
besitzt. Ecken oder räumliche, komplexe Strukturen können mit derartigen Gitterträgern
nicht gebaut werden. Ein Einbau der Gitterträger innerhalb eines Gerüstfeldes ist
nicht möglich, da diese mit Kupplungen außerhalb des Gerüstfeldes montiert werden
müssten. Dächer können aufgrund von geneigten Gitterträgern gebaut werden.
[0005] Eine weitere Gitterträgerkonstruktion ist unter der Internetadresse "http://www.peri.de/ww/de/index.cfm"
offenbart. Hierbei findet ein Stahlgitterträger seinen Einsatz vorzugsweise in Dachkonstruktionen
oder bei langen Überbrückungen. Der Ober- und Untergurt ist ohne Nut ausgebildet und
die diagonalen Streben sind als Rechteckprofil hergestellt. Das Anschließen von Zubehörbauteilen
mit Kupplungsanschluss ist aufgrund dieser Profilart nicht möglich. Die vertikalen
Streben bestehen aus einem Rundrohr, die Lochscheiben aufweisen. Die Aussteifung erfolgt
über Riegel und Diagonalen. Ecken oder komplexe Raumstrukturen können mit einer derartigen
Gitterträgerkonstruktion nicht gebaut werden. Dächer können aufgrund von geneigten
derartigen Gitterträgern gebaut werden.
[0006] Aus dem Katalog "
LAYHER-SCHUTZSYSTEME, Seite 32, Ausgabe 04.2014" ist ein aus Stahl hergestellter Gitterträger bekannt, der seinen Einsatz nur bei
Dachkonstruktionen findet. Ober- und Untergurt sind aus Rundrohren ohne Nut hergestellt.
Die diagonalen und vertikalen Streben sind aus Rundrohrprofilen hergestellt, welche
keine angeformten Anschlusseinheiten besitzen. Die Aussteifung der Gitterträger untereinander
erfolgt über Rohre und Kupplungen oder Bauteilen mit Einrastklaue. Die Montage von
Zubehörbauteilen ist nur dann möglich, sofern dieses Bauteil einen Kupplungsanschluss
besitzt. Ecken oder komplexe Strukturen können hiermit nicht gebaut werden. Ein Einbau
derartiger Gitterträger inmitten eines Gerüstfeldes ist nicht möglich, da diese mit
Kupplungen außerhalb des Gerüstfeldes montiert werden müssten. Dächer mit verschiedenen
Neigungen können mit derartigen Gitterträgern montiert werden. Um Leichtkassetten
auf die Gitterträger montieren zu können, wird ein im Wesentlichen U-förmiges Profil
durch eine in Längsrichtung rasterförmig vorhandene komplexe, den Obergurt umfassende
Aufnahme am Gitterträger montiert.
[0007] Des Weiteren ist aus dem Prospekt "
Layher Allroundgerüst Katalog und Preisliste, Seite 46, Ausgabe 04.2014" ein Brückenträger bekannt der ein Gitterträgersystem auf Basis von Einzelteilen
(Pfosten, Querriegel, Diagonale, Verbindungsmittel etc.) darstellt und der seinen
Einsatz für extrem lange Überbrückungen und hochbelastete Gerüste findet. Ober- und
Untergurt bestehen aus einem Rechteckprofil ohne Nut. Die diagonale Strebe besteht
aus einem Dywidag Stab. Die Vertikalpfosten bestehen aus einem Rechteckprofil mit
Keilköpfen, welche an die Lochscheiben eines Modulgerüsts, insbesondere Layher-Allround
Gerüst, angeschlossen werden können. Das Anschließen von Zubehörteilen mit Kupplungsanschluss
ist an diesen Profilen nicht möglich. Anschlusseinheiten in Form von Lochscheiben
sind nicht vorhanden. Ecken oder komplexe Strukturen können mit derartigen Brückenträgern
nicht gebaut werden. Die Montage inmitten eines Gerüstfeldes ist nicht möglich, da
der Brückenträger außerhalb des Systemmaßes angeschlossen werden müsste. Dächer können
mit derartigen Trägern nicht gebaut werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde, einen Gitterträger und ein
modular aufgebautes Gitterträgersystem zur Verfügung zu stellen, das einfach und kostengünstig
herstellbar ist, universell und variabel innerhalb eines bekannten Arbeits- und Schutzgerüsts,
insbesondere das Layher-Allround Modulgerüst, eingesetzt werden kann, eine Kompatibilität
mit diesem Gerüstsystem aufweist, eine hohe Traglast besitzt, innerhalb eines bestehenden
Modulgerüstes zur Einrüstung unterschiedlichster Bauwerksgeometrien eingesetzt werden
kann, große Spannweiten besitzt und als Binderkonstruktion für Dächer mit großen Spannweiten
eingesetzt werden kann.
[0009] Der erfindungsgemäße Gitterträger ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Gitterträgers sind durch die von dem unabhängigen Anspruch 1 direkt oder indirekt
abhängigen Ansprüche 1 bis 15 und 26 gegeben.
[0010] Das erfindungsgemäße modulare Gitterträgersystem ist durch die Merkmale des unabhängigen
Anspruchs 16 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieses modularen
Gitterträgersystems sind durch die von dem unabhängigen Anspruch 16 direkt oder indirekt
abhängigen Ansprüche 17 bis 24 gegeben.
[0011] Eine erfindungsgemäße Gerüstkonstruktion bestehend aus den Bauteilen eines Modulargerüsts
in Verbindung mit den erfindungsgemäßen Gitterträgern oder dem erfindungsgemäßen Gitterträgersystem
ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 25 gegeben.
[0012] Der erfindungsgemäße Gitterträger zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass der Obergurt
und/oder der Untergurt eine nach außen oberseitig bzw. unterseitig hin offene, durchgehende
hinterschnittene Nut aufweist/aufweisen, über die mittels Anschlusseinheiten weitere
Bauteile, insbesondere Bauteile eines Modulargerüsts, in beliebiger Position in Längsrichtung
anschließbar sind.
[0013] In besonders vorteilhafter Art und Weise ist der Obergurt/Untergurt als Hohlprofil,
insbesondere Rohr- und Rechteckprofil ausgebildet.
[0014] Die hinterschnittene Nut ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung polygonartig
verlaufend, insbesondere rechteckförmig oder schwalbenschwanzförmig oder teilkreisförmig
bezüglich ihrer Innenumfangskontur ausgebildet. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung,
die die Variabilität bezüglich der Anschlussmöglichkeiten umgebender Bauteile besonders
verbessert, zeichnet sich dadurch aus, dass der Gitterträger zumindest einen, insbesondere
mehrere, Vertikalpfosten, mit Anschlusselemente, insbesondere Rosetten, zum Anschluss
von weiteren Bauteilen, insbesondere Gerüstbauteilen, aufweist, deren Abstand in Höhenrichtung,
das heißt der Längsrichtung der Vertikalpfosten einem halben, ganzen oder einem Vielfachen
des Ganzen des Rastermaßes eines Modulgerüsts entsprechen.
[0015] Die Kompatibilität mit bestehenden Modulgerüsten, innerhalb derer der erfindungsgemäße
Gitterträger verbaut werden kann, wird gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
dadurch erhöht, dass der Abstand in Längsrichtung zwischen Vertikalpfosten mit Anschlusselementen,
das heißt das Rastermaß, einem halben, einfachen oder mehrfachen eines Rastermaßes
eines Modulgerüsts entspricht.
[0016] Die variable oder unterschiedliche Länge des im Einzelfall jeweils einzusetzenden
Gitterträgers lässt sich gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dadurch
besonders einfach umsetzen, dass jeweils zwischen zwei Vertikalpfosten in Längsrichtung
gesehen einmal oder mehrmals jeweils hintereinander eine vom Untergurt zum Obergurt
steigende Diagonale und anschließend eine vom Obergurt zum Untergurt fallende Diagonale
angeschlossen ist.
[0017] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung, die eine hohe Maßhaltigkeit beim Herstellungsprozess
des Gitterträgers gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass in dem jeweiligen
gegenüberliegenden Endbereich des Gitterträgers ein Vertikalpfosten ohne Anschlusselemente
zwischen Obergurt und Untergurt angeschlossen ist.
[0018] Bezüglich einer einfachen Montage zeichnet sich eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch
aus, dass im Endbereich des Obergurts und des Untergurts zumindest ein, insbesondere
mehrere in Längsrichtung beabstandete, Kopplungsausnehmungen vorhanden sind.
[0019] In manchen Situationen ist es erforderlich, dass vor Ort zusätzliche Ausnehmungen
in den Obergurt beziehungsweise Untergurt gebohrt werden müssen, um weitere Anschlussmöglichkeiten
zu erhalten. Um die Anbringung derartiger Bohrungen maßhaltig zu erleichtern zeichnet
sich eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass in der/ den Mittellinie/n des
Obergurts/Untergurts eine nach außen offene durchgehende Einkerbung eingeformt ist.
[0020] Bezüglich der Anschlussmöglichkeiten im Rahmen eines bestehenden Modulgerüstes unter
Gewährleistungen hoher Tragfähigkeiten hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt,
einen Endbereichgitterträger auszubilden, der an anschließende Gitterträger anschließbar
ist, wobei sich dieser Endbereichsgitterträger dadurch auszeichnet, dass der Gitterträger
nur einen Pfosten mit Anschlusselementen und einen Pfosten ohne Anschlusselemente
und eine zwischen den Pfosten verlaufende Diagonale aufweist.
[0021] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gitterträgers, geeignet
zum Einsatz der Herstellung von Dachkonstruktionen mit Planen, zeichnet sich dadurch
aus, dass der Obergurt /Untergurt zumindest eine seitlich, insbesondere zwei gegenüberliegende
seitlich angeordnete, insbesondere im oberen und unteren Seitenrandbereich, angeordnete,
eingeformte Kederprofilausnehmungen aufweist. Durch die vorhandenen Kederprofilausnehmungen
im Obergurt- oder Untergurtprofil können Kederdachplanen in einfacher Art und Weise
angeschlossen werden, wobei durch die Anordnung der Kederprofilausnehmungen im oberen
und unteren Seitenrandbereich des Obergurts einen Versatz anzuschließender Kederdachplanen
möglich ist, so dass diese einerseits höhenversetzt und andererseits mit einer Überlappung
in Längsrichtung zur Vereinfachung der Handhabung in handhabbaren Längen jeweils eingezogen
werden können. Der Versatz sorgt für eine Belüftung, so dass beispielsweise einer
Schwitzwasserbildung entgegen gewirkt werden kann.
[0022] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung, die die Ausbildung von gekrümmten Fachwerkbindern
oder Fachwerkböden Tragkonstruktionen ermöglicht, zeichnet sich dadurch aus, dass
der Obergurt und der Untergurt an in Höhenrichtung gegenüberliegenden Positionen einen/eine
örtlich begrenzten/begrenzte Knick/Krümmung in konvexer oder konkaver Form aufweisen.
[0023] Um komplexe Flächenkonstruktionen, die nahezu an jede Geometrie anpassbar sind ausbilden
zu können, zeichnet sich eine besonders bevorzugte Ausgestaltung dadurch aus, dass
der Gitterträger als Knotengitterträger zwischen ankommenden und abgehenden Gitterträgern
ausgebildet ist, wobei der Knotengitterträger einen Anschluss ankommender und abgehender
Gitterträger in einer Draufsicht gesehen jeweils in einem vorgegebenen Winkel zueinander,
insbesondere in einem Winkel von 90 °, ermöglicht, wobei der Knotengitterträger einen
zentralen in einer Draufsicht gesehen im Knotenpunkt liegenden Anschlusspfosten aufweist,
der insbesondere Anschlusselemente besitzt und in jede Anschlussrichtung ausgehend
von dem zentralen Anschlusspfosten und dem Obergurt eine, insbesondere fallende, Diagonale
aufweist, die an den Untergurt angeschlossen ist und im freien Endbereich jeweils
einen Vertikalpfosten besitzt.
[0024] Zur Erhöhung der Stabilität zeichnet sich eine vorteilhafte Weiterbildung dadurch
aus, dass jeweils zwischen den in Längsrichtung und Querrichtung angeordneten Obergurten
und Untergurten eine Diagonalstrebe als Versteifungselement angeschlossen, insbesondere
eingeschweißt, ist.
[0025] Um eine komplexe Tragstruktur aus Gitterträgern mit in einem orthogonalen Raster
angeordneten Gitterträgern in einfacher Art und Weise zu ermöglichen, zeichnet sich
eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass der Knotengitterträger
den Anschluss eines ersten und zweiten Gitterträgerelements im rechten Winkel ermöglicht,
das heißt als L-Eckverbindungsmittel ausgebildet ist oder der Knotengitterträger den
Anschluss von zwei in Längsrichtung durchgehenden Gitterträgern und eines in Querrichtung
verlaufenden Gitterträgers ermöglicht, das heißt als T-Eckverbindungsmittel ausgebildet
ist oder der Knotengitterträger den Anschluss zweier in Längsrichtung durchgehende
Gitterträger und zweier in Querrichtung durchgehender Gitterträger ermöglicht, das
heißt als ein Kreuzungsverbindungsmittel ausgebildet ist.
[0026] Das erfindungsgemäße modulare Gitterträgersystem ist gekennzeichnet durch untereinander
modular kombinierbare Moduleinheiten, die eine universelle Kompatibilität mit einem
bestehenden Modulgerüstsystem oder den Aufbau einer universell einsetzbaren Tragstruktur
ermöglichen, zumindest zwei oder mehrere in Längsrichtung und/oder in Querrichtung
fluchtend angeordnete Gitterträger und/oder Knotengitterträger nach einem oder mehreren
der vorstehenden Ansprüche, wobei die Endbereiche aneinander grenzender Obergurte
und aneinander grenzender Untergurte jeweils mittels Gurtverbindereinrichtungen lösbar
miteinander verbunden sind.
[0027] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung, die eine einfache Montage bei
gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Tragfähigkeit ermöglicht, zeichnet sich
dadurch aus, dass die Gurtverbindereinrichtungen eine Außenkontur/Innenkontur aufweisen,
derart, dass diese formschlüssig in die Innenkontur der Ober- und Untergurte einschiebbar
oder auf die Außenkontur der Ober- und Untergurte aufschiebbar ausgebildet sind und
Anschlussausnehmungen aufweisen, die im eingeschobenen/aufgeschobenen Zustand mit
den Kopplungsausnehmungen der Obergurte beziehungsweise Untergurte fluchten und eine
Fixierung aneinander grenzender Obergurte/ Untergurte durch Einschieben von Bolzeneinheiten
oder Schraubeneinheiten in die Anschlussausnehmungen und die Kopplungsausnehmungen
erfolgt.
[0028] In vorteilhafter Art und Weise ist die in Längsrichtung einschiebbare Gurtverbindereinrichtung
als Hohlprofil und die in Höhenrichtung aufschiebbare Gurtverbindereinrichtung im
Wesentlichen als U-Profil ausgebildet, die über Anschlussmittel aneinander grenzende
Ober- und Untergurte miteinander verbindet.
[0029] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gitterträgersystems,
die den variablen Einsatz des Gitterträgerssystems innerhalb eines bestehenden Gerüstsystems
in einfacher Art und Weise gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass über die
Nut an den Obergurten und/oder Untergurten zumindest eine, insbesondere mehrere Anschlusseinrichtungen
angeschlossen ist/sind, die so ausgebildet sind, dass weitere Bauteile, insbesondere
Gerüstbauteile, anschließbar sind.
[0030] Eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Anschlusseinrichtung, die
eine wirtschaftliche Herstellung besonders einfache Handhabung bei der Montage gewährleistet,
zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlusseinrichtung eine Lagerplatte mit Lagerplattenausnehmungen
aufweist, über die mittels Nutensteine oder Hammerkopfeinheiten ein Anschluss an die
Nut der Obergurte/ Untergurte erfolgt und an der Lagerplatte Anschlusseinheiten angeschlossen,
insbesondere angeschweißt sind, die den Anschluss weiterer Bauteile ermöglichen.
[0031] Um die Kompatibilität zu einem bestehenden Arbeits- und Schutzgerüst in einfacher
Art und Weise zu gewährleisten, zeichnet sich eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch
aus, dass die Anschlusseinheiten als Hohlprofil, insbesondere Rohrprofil, mit oder
ohne Anschlusselement oder mit oder ohne Rohrverbinder mit Anschlag oder als Haken-
oder Öseneinheit, ausgebildet sind.
[0032] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung, die in besonders einfacher Art und Weise
den Anschluss von Gerüstböden oder Kederplanen gewährleistet, zeichnet sich dadurch
aus, dass die Anschlusseinrichtung als in Längsrichtung verlaufende Anschlussprofilstabeinrichtung
ausgebildet ist, die einerseits in der Nut des Ober-/ Untergurts angeschlossen ist
und andererseits Anschlussmöglichkeiten zum Anschließen von Gerüstböden oder zum Anschließen
von Kederplanenrandprofilen aufweist.
[0033] Bezüglich der Handhabung des Anschlusses von Kederdachplanen zeichnet sich eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass die Anschlusseinrichtung zwei in Höhenrichtung
aufeinander angeordnete Anschlussprofilstabeinrichtungen aufweist, derart, dass höhenmäßig
zumindest zwei Anschlusseinheiten für Kederplanenrandprofile höhenmäßig versetzt vorhanden
sind, so dass Kederplanenrandprofile in Längsrichtung versetzt mit Überlappung und
höhenmäßig versetzt angeschlossen werden können.
[0034] Durch die Ausbildung von zwei in Höhenrichtung beabstandeten angeordneten Anschlussprofilstabeinrichtungen
ist es möglich, bei einer langen Dachfläche die Länge der anzuschließenden Kederdachplanen
beliebig auf eine einfache Handhabbarkeit bei der Montage zu begrenzen, wobei durch
die Überdeckung und dem Höhenversatz einerseits eine Dichtheit und andererseits eine
Belüftung der Unterkonstruktion ermöglicht wird.
[0035] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gitterträgersystems,
das flächenmäßig große Bereiche mit großen Spannweiten sicher und zuverlässig mit
hoher Traglast überdecken kann, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass zumindest
zwei in Querrichtung parallel beabstandete Gitterträger oder zumindest zwei in Querrichtung
beabstandete jeweils aus in Längsrichtung mehreren gekoppelten Gitterträgern bestehende
Gitterträgervorrichtung vorhanden ist, wobei zwischen den Gitterträgern oder der Gitterträgervorrichtung
eine Aussteifungskonstruktion bestehend aus Querriegeln und Querdiagonalen vorhanden
ist, deren Endbereich jeweils an die Anschlusselemente der Vertikalpfosten angeschlossen
sind, so dass eine Fachwerkkonstruktion in der Ebene der Ober- und Untergurte und
in der Ebene in Querrichtung benachbarter Vertikalpfosten gebildet werden.
[0036] Eine erfindungsgemäße Gerüstkonstruktion bestehend aus den Bauteilen eines Arbeits-
und Schutzgerüsts wie vertikale, horizontale und/oder diagonale Gerüstelemente und
Gerüstbelägen ist gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung dadurch gekennzeichnet,
dass die Gerüststiele des Arbeits- und Schutzgerüsts an Obergurte und/ oder Untergurte
von Gitterträgern nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15 oder an ein Gitterträgersystem
nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 24 angeschlossen sind, insbesondere
derart, dass die vertikalen Tragelemente des Arbeits- und Schutzgerüsts mit den Vertikalpfosten
der Gitterträger fluchtend oder mit einem Versatz in Längsrichtung angeschlossen sind.
[0037] Mit dem erfindungsgemäßen Gitterträger beziehungsweise dem modular aufgebauten Gitterträgersystem,
das bevorzugt aus Aluminium besteht, können beispielsweise große Spannweiten bei Flächengerüsten
umgesetzt oder Dächer mit großer Spannweite erstellt oder hochbelastete Podien erstellt
werden. Gemäß dem Stand der Technik benötigte man für diese unterschiedlichen Anwendungen
bisher separat dafür entwickelte Systeme. Durch die erfindungsgemäße Kompatibilität
zu einem vorhandenen modularen Gerüstsystem, insbesondere dem Allround Gerüstsystem
der Firma Layher, ist die Einhaltung dessen Systemmaße gewährleistet und ermöglicht
somit einen einfachen und schnellen Einbau ohne Schwierigkeiten. Durch speziell entwickelte
modulare Zubehörbauteile wie Gurtverbindereinrichtungen, Anschlusseinrichtungen, die
in der Nut des Ober-/ Untergurts problemlos angeschlossen werden können, ist ein variabler
Einsatz innerhalb eines bestehenden Modulgerüsts möglich. Zudem können durch das erfindungsgemäße
Gitterträgersystem hochtragfähige Bauelemente in einfacher Art und Weise montiert
werden, die große Spannweiten und hohe Belastungen zuverlässig abtragen.
[0038] Das erfindungsgemäße Gitterträgersystem zeichnet sich in besonderer Maße dadurch
aus, dass der Ober- und Untergurt der einzelnen Gitterträger aus einem - gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung - Aluminiumstrangpressprofil mit integrierter Nut bestehen.
Das Aluminiumstrangpressprofil ist in einer Variante als Rundrohrprofil ausgebildet.
Für extrem hohe Lasten wird ein Profil für den Ober- und Untergurt zur Verfügung gestellt,
welches als Rechteckstrangpressprofil mit integrierter Nut und wahlweise mit Kederplaneneinzügen
besteht.
[0039] Erfindungsgemäß kann das Gitterträgersystem im Gerüstbau als Flächengerüst, als hochbelastbare
Unterkonstruktion für Podien, als Dachkonstruktion für große Spannweiten, im allgemeinen
Eventbereich oder für allgemeine Überbrückungen eingesetzt werden. Die Vertikalpfosten
mit Anschlusselementen (Lochscheiben) im Abstand des Systemmaßes eines bestehenden
Modulgerüsts gewährleisten, dass innerhalb des Systemmaßes unter Einbeziehung umgebender
Bauteile eines Modulgerüsts mit demselben Systemmaßes weitergebaut werden kann. Des
Weiteren gewährleisten die Anschlusselemente an den Vertikalpfosten, dass mehrere
parallel beabstandete Gitterträger miteinander zu einer tragfähigen Konstruktion mittels
Querriegel und Querdiagonalen verbunden werden können, um eine flächige Tragkonstruktion
auch für große Spannweiten zur Verfügung zu stellen. Durch modulare Zusatzbauteile,
die durch Nutenstein- oder Hammerkopfeinheiten über Anschlusseinrichtungen an den
Ober- und/oder Untergurt angeschlossen werden können, ergeben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
zur Integration des Gitterträgers beziehungsweise des Gitterträgersystems innerhalb
eines bestehenden Modulargerüsts. Komplexe Strukturen eines Gitterträgersystems werden
ermöglicht durch die Ausbildung von speziellen Knotengitterträgern, die einen Anschluss
ankommender und abgehender Gitterträger in Längs- und Querrichtung je nach vorgegebener
Geometrie in einfacher Art und Weise ermöglichen.
[0040] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Gurte der Gitterträger, die hohe Traglasten
gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass die Geometrie des Ober-/Untergurts
so ausgebildet ist, dass die Verhältniszahl der Breite der Nut zum Außendurchmesser
des Gurtes kleiner als 0,4 ist, insbesondere im Bereich zwischen 0,3 und 0,4 liegt.
[0041] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den
Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden,
insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0042] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematischer Querschnitt durch den als Rundrohr ausgebildeten Obergurt eines Gitterträgers,
- Fig. 2
- schematischer Querschnitt durch den als Rechteckhohlprofil ausgebildeten Obergurts
eines Gitterträgers mit zusätzlichen Kederprofilausnehmungen,
- Fig. 3
- schematische Perspektivdarstellung eines Moduls eines Gitterträgers eines ersten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 4
- schematische Perspektivdarstellung eines Moduls eines Gitterträgers eines zweiten
Ausführungsbeispiels,
- Fig. 5
- schematische Perspektivdarstellung eines Moduls eines Gitterträgers eines dritten
Ausführungsbeispiels,
- Fig. 6
- schematische Perspektivdarstellung eines Moduls eines Gitterträgers eines vierten
Ausführungsbeispiels,
- Fig. 7
- schematische Perspektivdarstellung eines Moduls eines Gitterträgers eines fünften
Ausführungsbeispiels,
- Fig. 8
- schematische Perspektivdarstellung eines Moduls eines Gitterträgers eines sechsten
Ausführungsbeispiels,
- Fig. 9
- schematische Perspektivdarstellung einer Gurtverbindereinrichtung für rohrförmige
Obergurte von Gitterträgern,
- Fig. 10
- schematische Detailperspektivdarstellung in auseinander gezogener Darstellung des
Anschlusses von Obergurten und Gitterträgern mittels einer Gurtverbindereinrichtung
gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- schematische Perspektivdarstellung einer Gurtverbindereinrichtung, die als U-Profil
ausgebildet ist,
- Fig. 12
- schematische Perspektivdetailuntersichtsdarstellung der Verbindung von Obergurten
von Gitterträgern mittels der Gurtverbindereinrichtung gemäß Fig. 11,
- Fig. 13
- schematische Perspektivdarstellung einer Anschlusseinrichtung für den Obergurt/Untergurt
eines Gitterträgers zum Anschluss eines Vertikalgerüststiels eines Modulargerüsts
in einer ersten Ausführungsvariante mit zusätzlichem Anschlusselement,
- Fig. 14
- schematische Perspektivdarstellung einer Anschlusseinrichtung für den Obergurt/Untergurt
eines Gitterträgers zum Anschluss eines Vertikalgerüststiels eines Modulargerüsts
in einer zweiten Ausführungsvariante mit zusätzlichem Anschlusselement,
- Fig. 15
- schematische Perspektivansicht einer Anschlusseinrichtung mit einem Rohrprofil,
- Fig. 16
- schematische Perspektivdarstellung einer Anschlusseinrichtung mit einer Anschlussöse,
- Fig. 17
- schematische Perspektivdarstellung eines Gitterträgers mit am Obergurt und Untergurt
angeschlossenen Anschlusseinrichtungen zum Anschluss von Gerüststielen eines Modulargerüsts,
- Fig. 18
- schematische Perspektivdarstellung zweier in Querrichtung parallel beabstandeter Gitterträgervorrichtungen
mit dazwischen angeordneter Aussteifungskonstruktion in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 19
- schematische Perspektivdarstellung zweier in Querrichtung parallel beabstandeter Gitterträgervorrichtungen
mit dazwischen angeordneter Aussteifungskonstruktion in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 20
- schematische Perspektivdarstellung einer Gitterträgersystemkonstruktion zur Bildung
einer variablen flächenförmigen Tragkonstruktion unter Einsatz von Gitterträgern und
Knotengitterträgern,
- Fig. 21
- schematische Perspektivdarstellung einer ersten Ausführungsvariante eines Knotengitterträgers,
- Fig. 22
- schematische Perspektivdarstellung einer zweiten Ausführungsvariante eines Knotengitterträgers,
- Fig. 23
- schematische Perspektivdarstellung einer dritten Ausführungsvariante eines Knotengitterträgers,
- Fig. 24
- schematische Perspektivdarstellung eines Gitterträgers mit einem Knick,
- Fig. 25
- schematische Perspektivdarstellung eines Gitterträgers mit einer Krümmung,
- Fig. 26
- schematische Perspektivdarstellung eines Fachwerkbinders unter Einsatz von gekrümmten
Gitterträgerelementen im End- und Firstbereich,
- Fig. 27
- schematische Perspektivdarstellung eines Bogenträgers, gebildet aus abwechselnd angeordneten
geradlinigen Gitterträgern und geknickten beziehungsweise gekrümmten Gitterträgern,
- Fig. 28
- schematische ausschnittsweise Perspektivdarstellung eines Modulargerüsts in dem ein
Gitterträger beziehungsweise ein Gitterträgersystem integriert angeschlossen ist,
in einer ersten geometrischen Zuordnung des Gitterträgersystems zum Modulargerüst,
- Fig. 29
- schematische ausschnittsweise Perspektivdarstellung eines Modulargerüsts in dem ein
Gitterträger beziehungsweise ein Gitterträgersystem integriert angeschlossen ist,
in einer zweiten geometrischen Zuordnung des Gitterträgersystems zum Modulargerüst,
- Fig. 30
- schematische Perspektivdarstellung eines Gerüstträgersystems mit zwei in Querrichtung
parallel angeordneten Gerüstträgern und einem dazwischen angeordneten Aussteifungssystem
und oberseitig angeschlossenen Gerüstbelägen,
- Fig. 31
- schematischer Schnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 30 im Obergurtbereich,
- Fig. 32
- schematische Detailperspektive eines Gitterträgers mit angeschlossenen Kederdachplanen,
- Fig. 33
- schematischer Querschnitt im Obergurtbereich durch den Gitterträger gemäß Fig. 32
mit angeschlossem Kederdachplanen, die höhenversetzt und in Längsrichtung versetzt
an zwei Anschlussprofilstäbe angeschlossen sind,
- Fig. 34
- schematische Perspektivdarstellung eines Anschlussprofils für Kederplanen mit darunter
angeordneten Abstandsprofil,
- Fig. 35
- schematischer Querschnitt durch die Darstellung gemäß Fig. 34,
- Fig. 36
- schematische Perspektivdarstellung eines Anschlussprofils für Kederplanen mit darunter
angeordneten Abstandsprofil, wobei die Profileinrichtung für das Kederdach einen Überstand
gegenüber dem Abstandsprofil aufweist,
- Fig. 37
- schematischer Querschnitt durch die Darstellung in Fig. 36,
- Fig. 38
- schematische Perspektivdarstellung des Anschlussprofilstabs für eine Kederdachplane
und
- Fig. 39
- schematischer Querschnitt durch das Anschlussprofil gemäß Fig. 38.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0043] In Fig. 1 ist im Querschnitt eine erste Ausführungsform eines Obergurts 20.1 eines
Gitterträgers dargestellt, das als Rohrprofil, insbesondere als Aluminiumstrangpressprofil,
ausgebildet ist. Der Obergurt 20.1 weist im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser
B1 von 60,3 mm und eine Wanddicke von 6 mm auf. Oberseitig ist in die Querschnittsform
eine nach oben offene, hinterschnittene, rechteckförmige, in Gurtlängenrichtung durchgehende
Nut 30 eingeformt, die im Ausführungsbeispiel eine Innennutbreite von 22,5 mm aufweist.
Oberseitig ist in beiden Randbereichen der Nut 30 eine durchgehende Abflachung 64
vorhanden. Diese Abflachung 64 dient als Auflage für Anschlusseinrichtungen, die weiter
unten beschrieben werden.
[0044] Auf Höhe der Mittellinien ist an der Außenwandung des Rohrprofils beidseitig eine
in Längsrichtung durchlaufende relativ kleine Einkerbung 32 vorhanden, die als Justierhilfe
zum Anbringen eventueller Bohrungen dient. Auch in der Mitte des Nutgrunds der Nut
30 ist eine derartige Einkerbung 32 vorhanden. Auf denselben Höhenniveau sind beidseitig
Kopplungsausnehmungen 36 vorhanden, die unter Einsatz von weiter unten beschriebenen
Gurtverbindereinrichtungen zur Kopplung benachbarter aneinander stoßender Obergurte
20.1 dienen.
[0045] Wie weiter unten beschrieben werden wird, weist ein Gitterträger 10.1, 10.2, 10.3,
10.4, 10.5, 10.6 (siehe Fig. 3 bis 8) weiterhin auch einen Untergurt 22.1 auf, der
spiegelsymmetrisch zur Mittellinie ausgebildet ist, das heißt eine nach unten offene
Nut 30 aufweist und von den Querschnittsabmessungen her identisch mit den Obergurt
20.1 ausgebildet ist.
[0046] In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Obergurts 20.2 für einen Gitterträger
10 dargestellt, der ebenfalls als Aluminiumstrangpressprofil ausgebildet ist, wobei
die Querschnittsform als Rechteckrohr ausgebildet ist, dessen Außendurchmesser B1
im Ausführungsbeispiel 100 mm beträgt. Auch hier ist oberseitig eine nach außen offene,
hinterschnittene, rechteckförmige Nut 30 vorhanden, deren Innenbreite B2 im Ausführungsbeispiel
31 mm beträgt.
[0047] Zusätzlich sind an dem Obergurt 20.2 auf beiden Seiten jeweils im oberen und unteren
Randbereich zur Seite hin offene Kederprofilausnehmungen 34 eingeformt, die den Anschluss
eines Kederprofils mit einer Plane ermöglichen.
[0048] Um die erforderlichen Tragfestigkeiten zu erreichen, ist es vorteilhaft, dass das
Verhältnis B2 (Nutbreite) zu B1 (Außendurchmesser) im Bereich zwischen 0,3 und 0,4
liegt. Für das zweite Ausführungsbeispiel des Obergurts 20.2 als Rechteckrohr bedeutet
dies, dass eine genormte Nut 30 möglich ist. Für das erste Ausführungsbeispiel als
Rundrohrprofil 20.1 handelt es sich jedoch bei den gewählten Abmaßen der Nut 30 nicht
um genormte Abmaße. Die Abmaße sind dem Rundrohrquerschnitt angepasst. Ein genormte
Nut wäre größer, wodurch der zur Verfügung stehende Innenquerschnitt zum Anschluss
von Gurtverbindereinrichtungen sich verkleinert würde, was die Tragfähigkeit der Verbindung
drastisch reduzieren würde.
[0049] In Fig. 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Gitterträgers 10.1 perspektivisch
dargestellt, wobei dieser Gitterträger 10.1 eine Moduleinheit für ein Gitterträgersystem
darstellt, das mit weiteren, weiter unten beschriebenen Gitterträgern (Moduleinheiten),
kombiniert werden kann.
[0050] In den Zeichnungen ist die Längsrichtung mit L, die Querrichtung mit Q und die Höhenrichtung
mit H angegeben. In Längsrichtung L ist der Obergurt 20.1 mit seiner nach oben offenen
hinterschnittenen Nut 30 angeordnet. Unterseitig ist spiegelverkehrt der Untergurt
22.1 mit demselben Querschnitt und einer nach unten weisenden Nut 30 angeordnet. Im
linken und rechten Endbereich ist jeweils ein als Rundrohr ausgebildeter Vertikalpfosten
24.2 vorhanden, dessen Endbereiche oberseitig mit dem Obergurt 20.1 und unterseitig
mit dem Untergurt 22.1 verschweißt sind. Mittig zwischen Obergurt 20.1 und Untergurt
22.1 ist ein weiterer Vertikalpfosten 24.2 eingeschweißt, der in Höhenrichtung H beabstandet
drei Anschlusselemente 40 aufweist, die als Rosetten (Lochscheiben) ausgebildet sind
zum Anschluss weiterer Bauteile, insbesondere Gerüstbauteile über eine Keilkopfverbindung,
die beispielsweise bei dem bekannten Layher-Allround Gerüstsystem verwendet werden.
Der Abstand der Anschlusselemente 40 in Höhenrichtung H trägt R/2, wobei R ein modules
Rastermaß eines Modulgerüsts, insbesondere des bekannten Layher-Allround Modulgerüsts,
ist.
[0051] Zwischen dem in Fig. 3 linken Vertikalpfosten 24.2 und dem mittleren Vertikalpfosten
24.1 ist eine in Längsrichtung fallende Diagonale 26.1 zwischen Obergurt 20.1 und
Untergurt 22.1 eingeschweißt. Anschließend ist zwischen dem Vertikalpfosten 24.2 und
den in Fig. 3 rechten Vertikalpfosten 24.2 eine steigende Diagonale 26.2 an den Obergurt
20.1 beziehungsweise Untergurt 22.1 angeschweißt.
[0052] Die Länge des Obergurts 20.1 beziehungsweise Untergurt 22.1 entspricht dem Rastermaß
R, wobei der mittlere Vertikalpfosten 24.1 in der Mitte (Rastermaß R/2) des Gerüstträgers
10.1 angeordnet ist.
[0053] In Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Gitterträgers 10.2 dargestellt,
der die Länge 2R aufweist. Der Gitterträger 10.2 weist zwei symmetrisch zur Mitte
angeordnete Vertikalpfosten 24.1 mit Anschlusselementen 40 auf, deren Abstand in Längsrichtung
R beträgt. In dem Bereich zwischen beiden Vertikalpfosten 24.1 ist in Längsrichtung
ausgehend von dem in Fig. 4 linken Vertikalpfosten 24.1 eine steigende Diagonale 26.2
und eine fallende Diagonale 26.1 eingeschweißt. Der linke und rechte Endbereich des
Gitterträgers 10.2 gemäß Fig. 4 entspricht ab dem linken beziehungsweise rechten Vertikalpfosten
24.2 jeweils der Ausgestaltung wie die Randbereiche des Gitterträgers 10.1 gemäß Fig.
3 mit jeweils einem Vertikalpfosten ohne Anschlusselemente im Endbereich und einer
anschließenden fallenden beziehungsweise steigenden Diagonale 26.1, 26.2. Der Vertikalpfosten
24.2 im Endbereich dient auch dazu, einem Schweißverzug entgegen zu wirken, damit
die Systemmaße exakt eingehalten werden können.
[0054] Die Figuren 5, 6 und 7 zeigen weitere Ausführungsbeispiele von Gitterträgern 10.3,
10.4, 10.5, die prinzipiell den gleichen Aufbau aufweisen wie der Gitterträger 10.2
gemäß Fig. 4, jedoch mit dem Unterschied, dass jeweils der Gitterträger um ein Fachwerkfeld
mit einer steigenden Diagonalen 26.2, einem Vertikalpfosten 24.1 und einer fallenden
Diagonalen 26.1 in der Größe des Rastermaßes R länger ausgestaltet ist. Gleiche Bauteile
tragen dasselbe Bezugszeichen wie bei dem Gitterträger 10.2 in Fig. 4 und werden nicht
nochmals erläutert.
[0055] Bei den Gitterträgern 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5 ist im Endbereich jeweils ein
Vertikalpfosten 24.2 ohne Anschlusselemente vorhanden. Um im Bedarfsfall auch im Endbereich
ein Vertikalpfosten 24.1 mit Anschlusselementen 40 zur Verfügung stellen zu können,
ist in Fig. 8 ein sechstes Ausführungsbeispiel eines Gitterträgers 10.6 dargestellt,
der ebenfalls als Moduleinheit innerhalb eines Gerüstträgersystems mit den oben beschriebenen
Gitterträgern 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5 kombiniert werden kann. Der Gitterträger
10.6 weist in seinem in Fig. 8 linken Endbereich einen Vertikalpfosten 24.1 mit Anschlusselementen
40 und in seinem in Fig. 8 rechten Endbereich einen Vertikalpfosten 24.2 ohne Anschlusselemente
40 auf. Zwischen den Vertikalpfosten 24.1, 24.2 ist eine fallende Diagonale 26.1 eingeschweißt.
Der Abstand des in Fig. 8 linken Vertikalpfosten 24.1 zur rechten Stirnseite des Obergurts
20.1 beziehungsweise Untergurts 22.1 beträgt R/2, so dass bei einer Kopplung des Gitterträgers
10.6 mit einem der Gitterträger 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5 der Abstand der Vertikalpfosten
24.1 mit Anschlusselementen 40 wiederum das Rastermaß R ergibt.
[0056] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen der Gitterträger 10.1, 10.2, 10.3, 10.4,
10.5, 10.6 werden bevorzugt für die Vertikalpfosten 24.1, 24.2 und die Diagonalen
26.1, 26.2 Rundrohrprofile mit einem Außen durchmesser von 48,3 mm und einer Wandstärke
von 4 mm eingesetzt, die mit dem Obergurt 20.1 und Untergurt 22.1 verschweißt sind.
[0057] In den Figuren 9 bis 12 sind Ausführungsbeispiele dargestellt, wie einzelne in Längsrichtung
L fluchtend hintereinander angeordnete Gitterträger 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5,
10.6 statisch tragend miteinander gekoppelt werden. Die Kopplung der Gitterträger
10 untereinander erfolgt durch die Kopplung aneinander stoßender Obergurte 20.1, 20.2
und aneinander Untergurte 22.1, 22.2 durch Gurtverbindereinrichtungen 42.1, 42.2,
die nachfolgend beschrieben werden.
[0058] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Gurtverbindereinrichtung 42.1 ist als Vollprofil,
insbesondere Aluminiumvollprofil ausgebildet und weist eine Außenumfangskontur auf,
die im Wesentlichen der Innenumfangskontur des Obergurts 20.1 beziehungsweise Untergurts
22.1 entspricht beziehungsweise geringfügig kleiner ist, so dass die Gurtverbindereinrichtung
42 in das Innere des Rohrprofils eines Gurts 20, 22 im Endbereich formschlüssig eingeschoben
werden kann. Jeder Obergurt 20.1, 20.2 und jeder Untergurt 22.1, 22.2 weisen in ihrem
Endbereich jeweils drei in Längsrichtung L hintereinander angeordnete Kopplungsausnehmungen
36 auf. Entsprechend besitzt die Gurtverbindereinrichtung 42 ebenfalls in Längsrichtung
L hintereinander angeordnete - in Höhe der Mittellinie - drei durchgehende Anschlussausnehmungen
44 - zwei jeweils symmetrisch zur Mitte -, so dass insgesamt an der Gurtverbindereinrichtung
42 sechs Anschlussausnehmungen 44 vorhanden sind. Entsprechend der Berücksichtigung
der Kontur der Nut 30 besitzt die Gurtverbindereinrichtung 42 oberseitig eine Ausnehmung
68, deren Innenkontur im Wesentlichen der innenseitigen Außenkontur der Nut 30 entspricht.
In der Mitte der Ausnehmung 68 ist im Ausnehmungsgrund eine durchgehende Einkerbung
70 und auf Höhe der Anschlussausnehmung 44 in Längsrichtung verlaufend ist ebenfalls
eine Einkerbung 70 vorhanden. Beide Einkerbungen 70 bieten eine optische Orientierungslinie,
sofern zusätzlich Bohrungen angebracht werden müssen um weitere Anschlüsse zu ermöglichen.
[0059] In Fig. 10 ist der Kopplungszustand in einer explosionsartigen Perspektive dargestellt.
Zum Koppeln des Obergurts 20.1 wird die Gurtverbindereinrichtung 42 in den Innenhohlraum
eines Obergurts 20.1 eingeschoben, bis die Anschlussausnehmungen 44 mit den Kopplungsausnehmungen
36 des Obergurts 20.1 in Querrichtung Q fluchten. In diesem fluchtenden Zustand kann
von außen her jeweils ein Bolzen 72 hindurch gesteckt werden, der auf der gegenüberliegenden
Seite mittels eines Splintes 74 gesichert wird. Entsprechend wird an dem gegenüberliegenden
Obergurt 20.1 des nächsten Gitterträgers 10.1, ... verfahren. Die gleiche Vorgehensweise
wird auch beim Untergurt 22.1, 22.2 durchgeführt.
[0060] Ist als Obergurt 20.2 und Untergurt 22.2 das Rechteckrohrprofil vorhanden, so wird
eine Gurtverbindereinrichtung 42 eingesetzt, deren Außenumfangskontur der Innenumfangskontur
des Rechteckhohlprofils im Wesentlichen entspricht. Diese Ausführungsform ist in den
Figuren nicht dargestellt.
[0061] Die Fig. 11 zeigt eine weitere Gurtverbindereinrichtung 42.1, die als U-Profil ausgebildet
ist und in den Flanschen des U-Profils zweimal drei in Längsrichtung L hintereinander
beabstandete angeordnete Anschlussausnehmungen 44 aufweist und im Stegbereich zwei
Langlochausnehmungen 76, ebenfalls in Längsrichtung L verlaufend, besitzt, die im
angeschlossenen Zustand mit dem Öffnungsschlitz der Nut 30 fluchten.
[0062] Fig. 12 zeigt den gekoppelten Zustand eines Untergurts 22.1. Im Gegensatz zu der
Gurtverbindereinrichtung 42.1 gemäß Fig. 9 können bei der Gurtverbindereinrichtung
42.2 die ankommenden und abgehenden Obergurte 20.1, 20.2 beziehungsweise Untergurte
22.1, 22.2 in Höhenrichtung H in die U-profilförmige Gurtverbindereinrichtung 42.2
eingesetzt werden und anschließend über Schraubeinheiten 78, die durch die Kopplungsausnehmung
36 der Gurte 20, 22 und die Anschlussausnehmungen 44 der Gurtverbindereinrichtung
42.2 geführt sind, angeschlossen. In Fig. 12 sind die an den Untergurt 22.1 angeschlossenen
Diagonalen und Vertikalstäbe nicht dargestellt.
[0063] Die U-profilförmige Gurtverbindereinrichtung 42.1 vereinfacht mitunter den Montagevorgang
bei der Kopplung von Gerüstträgern, da im Gegensatz zu dem formschlüssigen Einschieben
der Gurte 20, 22 auf die Gurtverbindereinrichtung 42.1 ein einfaches Einfädeln von
oben oder von unten her der Gurte 20, 22 möglich ist.
[0064] Die Gitterträger 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6 sind insbesondere so gestaltet,
dass sie kompatibel mit einem bestehenden Modulgerüst, insbesondere dem Layher-Allround
Gerüstsystem kombiniert und variabel eingesetzt werden können. Um Anschlussmöglichkeiten
von Gerüstbauteilen zur Verfügung zu stellen, werden im Rahmen des modularen Gerüstgitterträgersystems
weitere modulare Einheiten zur Verfügung gestellt, die einen einfachen Anschluss bei
Gewährleistung hoher Tragfestigkeiten ermöglichen.
[0065] So ist in Fig. 13 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Anschlusseinrichtung 46.1
dargestellt. Die Anschlusseinrichtung 46.1 weißt unterseitig eine rechteckförmige
Lagerplatte 48 auf, die in ihren Endbereichen in Längsrichtung L zwei gegenüberliegende
Lagerplattenausnehmungen 50 aufweist, die es ermöglichen, dass die Lagerplatte 48
über in Fig. 13 nicht näher dargestellte Nutensteineinheiten oder Hammerkopfschraubeneinheiten
in der Nut 30 eines Gurtes 20, 22 anschließbar ist. Oberseitig ist auf der Lagerplatte
48 eine rohrförmige Anschlusseinheit 52.1 angeschlossen, insbesondere angeschweißt,
die ein Anschlusselement 40 aufweist, das als Rosette beziehungsweise Lochscheibe
ausgebildet ist und einen kompatiblen Anschluss von Bauteilen eines Modulgerüsts gewährleistet.
Der Abstand des Anschlusselements 40 zur unteren Ebene der Lagerplatte 48 ist mit
A1 angegeben. An die Anschlusseinheit 52.1 ist oberseitig ein Rohrverbinder 56 angeformt,
der einen geringeren Durchmesser aufweist, als die Anschlusseinheit 52.1, so dass
ein Anschlag 58 gebildet wird. Der Rohrverbinder 56 weist hierbei einen Außendurchmesser
auf, der dem Innendurchmesser eines Profilelements eines Modulgerüsts, insbesondere
Gerüststiels entspricht, so dass in einfacher Art und Weise ein Gerüststiel auf dem
Rohrverbinder 56 aufgesteckt werden kann, bis er mit seiner Stirnseite an dem Anschlag
58 anschlägt.
[0066] In Fig. 14 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Anschlusseinrichtung 46.2 dargestellt,
die prinzipiell denselben Aufbau aufweist wie die Anschlusseinrichtung 46.1 gemäß
Fig. 13. Gleiche Bauteile tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht nochmals
erläutert. Der Unterschied der Anschlusseinrichtung 46.2 zur Anschlusseinrichtung
46.1 besteht darin, dass die Anschlusseinheit 52.2 in Höhenrichtung H eine größere
Längere aufweist, das heißt das Anschlusselement 40 einen Abstand A2 zur Unterseite
der Lagerplatte 48 aufweist, der größer ist als der Abstand A1 bei Anschlusseinrichtung
46.1 gemäß Fig. 13.
[0067] In Fig. 15 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Anschlusseinrichtung 46.3 dargestellt,
das ebenfalls eine Lagerplatte 48 mit Ausnehmungen 50 besitzt, wobei oberseitig ein
einfaches Rundrohr 60 in Höhenrichtung H angeschlossen, insbesondere angeschweißt
ist. An diesem Gerüstrohr können weitere Gerüstbauelemente auf- oder eingesteckt werden
oder Rohrkopplungen oder dergleichen angeschlossen werden.
[0068] Fig. 16 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer Anschlusseinrichtung 46.4 mit
einer Lagerplatte 48 mit Lagerplattenausnehmungen 50, wobei oberseitig die Anschlusseinheit
52.4 als Anschlussöse 62 ausgebildet ist, die an die Lagerplatte 48 angeschlossen,
insbesondere angeschweißt ist. Mittels einer derartigen Anschlusseinrichtung 46.4
können beispielsweise eine Seilkonstruktion als Abspannung angeschlossen werden oder
die Anschlussöse 62 dient als temporäre Anschlussmöglichkeit für eine Hebewerkzeug
während der Montage.
[0069] Fig. 17 zeigt ausschnittsweise einen Gitterträger 10.5 mit seinem Obergurt 20.1 und
seinem Untergurt 22.1, wobei an dem Obergurt 20.1 Anschlusseinheiten 46.1 beziehungsweise
46.2 und an den Untergurt 22.1 Anschlusseinheiten 46.3 angeschlossen sind. Wie bereits
bei der Beschreibung der Gitterträger 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6 dargestellt,
sind die Anschlusselemente 40 der Vertikalpfosten 24.1 untereinander in Höhenrichtung
H in einem Rastermaß R/2 an den Vertikalpfosten 24.1 angeschlossen.
[0070] Aufgrund des gewählten Abstandsmaßes A2 des Anschlusselementes 40 der Anschlusseinrichtung
46.2 ergibt sich bei am Obergurt 20.1 montierter Anschlusseinrichtung 46.1 der Abstand
zwischen dem Anschlusselement 40 der Anschlusseinrichtung 46.1 und dem oberen Anschlusselement
40 des Vertikalpfostens 24.1 des Gitterträgers 10.5 ebenfalls das Rastermaß R/2. Damit
ist die Systemkompatibilität hinsichtlich des Rastermaßes eines an den Gitterträgern
10.5 angeschlossenen Modulgerüsts gewährleistet.
[0071] Der Abstand A1 des Anschlusselements 40 der Anschlusseinrichtung 46.1 ist so bemessen,
dass sich im angeschlossenen Zustand zu dem oberen Anschlusselement 40 des Vertikalpfostens
24.1 ein Rastermaß R/4 ergibt, so dass auch hier eine Kompatibilität mit einem angrenzenden
Modulgerüst gewährleistet ist.
[0072] Die in Fig. 17 dargestellten Anschlusseinrichtungen 46.1, 46. , 46.3 sind jeweils
in Höhenrichtung H fluchtend mit der Längsrichtung des jeweiligen Vertikalpfostens
24.1 angeordnet. Aufgrund der durchgehenden Nut 30 in dem Obergurt 20.1 beziehungsweise
im Untergurt 22.1 ist es jedoch auch möglich die Anschlusseinrichtungen 46 versetzt
zu den Vertikalpfosten 24.1 anzuschließen, je nachdem welche Geometrie bezüglich des
einzurüstenden Bauteils beziehungsweise der Anordnung umgebender Gerüstbauteile einzuhalten
ist.
[0073] Fig. 18 zeigt ein Gitterträgersystem, dass als Flächensystem ausgebildet ist und
zwei in Querrichtung Q parallel beabstandete Gitterträgervorrichtungen aufweist, die
jeweils aus in Längsrichtung L miteinander kombinierten Gitterträgern 10.6, 10.3 und
10.6 gebildet werden. Zwischen den parallelen Gitterträgervorrichtungen ist eine Aussteifungskonstruktion
als Fachwerk ausgebildet, bestehend aus oberen und unteren Querriegeln 14 und Querdiagonalen
16. Dabei wird in der Ebene zweier in Querrichtung Q parallel beabstandeter Vertikalpfosten
24.1 jeder Gitterträgervorrichtung durch jeweils am oberen und unteren Anschlusselement
40 des Vertikalpfostens 24.1 angeschlossene Querriegel und im unteren Anschlusselement
40 des Vertikalpfostens angeschlossene Querriegel mit dazwischen verlaufender Querdiagonale
eine aussteifende Fachwerkstruktur in Querrichtung Q gebildet. Die Querriegel 14 und
Querdiagonalen 16 sind hierbei Bauteile aus einem modularen Gerüstsystem, wie beispielsweise
dem Layher-Allround Gerüstsystem, das mit der bekannten Anschlusstechnik an die Anschlusselemente
40 der Vertikalpfosten 24.1 angeschlossen wird. Zusätzlich sind in der Ebene des Obergurts
20.1 und des Untergurts 22.1 zwischen den Querriegeln 14 jeweils weitere Querdiagonalen
16 an den Anschlusselementen 40 angeschlossen, die versetzt zur Obergurtebene und
der Untergurtebene ebenfalls ein aussteifendes Fachwerksystem bilden. Durch diese
Fachwerkkonstruktion ist der Obergurt 20.1 und auch der Untergurt 22.1 in Längsrichtung
L an jeder Position eines Vertikalpfostens 24.1 seitlich gehalten, so dass sich eine
Knicklänge K1 ergibt, die dem Rastermaß R entspricht. Die seitliche Fixierung der
Gurte ist dann erforderlich, wenn hohe Druckkräfte herrschen, so dass die Gefahr des
Ausknickens besteht. Durch die entsprechende Wahl des Aussteifungssystems können zulässige
Knicklängen - hier K1- problemlos umgesetzt werden können.
[0074] Das in Fig. 19 dargestellte Gitterträgersystem weist dem Grunde nach denselben Aufbau
auf, wie das Gitterträgersystem gemäß Fig. 18, jedoch mit dem Unterschied, dass die
Aussteifungskonstruktion durch Querriegel 14 und Querdiagonalen 16 so ausgestaltet
ist, dass die Gurte nur an jedem zweiten Vertikalpfosten 24.1 seitlich gehalten sind,
so dass sich eine Knicklänge K2 ergibt, die doppelt so hoch ist wie das Rastermaß
R. Eine derartige Konstruktion ist möglich, sofern die in den Gurten 20, 22 auftretenden
Druckkräfte derartige Knicklängen zulassen.
[0075] Um eine Kombination von Gitterträgern 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6 auch in
Querrichtung Q zu ermöglichen sind weitere Moduleinheiten eines Gitterträgersystems
vorhanden, die in den Figuren 21, 22 und 23 dargestellt sind und die als Knotengitterträgerelemente
12.1, 12.2, 12.3 ausgebildet sind, wobei Fig. 20 eine mögliche Kombination der Knotengitterträger
12.1, 12.2, 12.3 mit den Gitterträgern 10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6 exemplarisch
darstellt.
[0076] In Fig. 22 ist ein ersten Knotengitterträger 12.1 dargestellt, der den Anschluss
von Gitterträgern 10 in einem rechten Winkel zueinander - in einer Draufsicht gesehen
in L-Form - ermöglicht. Der Knotengitterträger 12.1 weist konstruktiv einen ähnlichen
Aufbau auf wie der Gitterträger 10.6 gemäß Fig. 8, mit dem Unterschied, dass im Knotenpunktbereich
ein zentraler Anschlusspfosten 38 mit Anschlusselementen 40 vorhanden ist, an dem
unter einem Winkel von 90° die im Eckpunkt miteinander verschweißten Obergurte 20.1,
20.2 und Untergurte 22.1, 22.2 anschließen. Sowohl in Längsrichtung L als auch in
Querrichtung Q ist zwischen dem Obergurt 20.1 und dem Untergurt 22.1 beabstandet zum
zentralen Anschlusspfosten 38 ein Vertikalpfosten 24 angeschlossen, insbesondere angeschweißt,
vorhanden, wobei zwischen dem zentralen Anschlusspfosten 38 und dem Vertikalpfosten
24 eine Diagonale 26.1 zwischen Obergurt 20.1 und Untergurt 22.1 eingeschweißt ist.
[0077] Der Abstand zwischen dem zentralen Anschlusspfosten 38 und der Stirnseite der Gurte
20, 22 in Längsrichtung L und in Querrichtung Q beträgt jeweils R/2, so dass beim
Anschluss von weiteren Gitterträgern 10 das Rastermaß R des Modulgerüsts, das heißt
der Abstand zum nächsten Vertikalpfosten 24.1 mit Anschlusselementen 40, beibehalten
wird. Zwischen dem Obergurt 20.1 in Längsrichtung L und dem Obergurt 20.1 in Querrichtung
Q und dem Untergurt 22.1 in Längsrichtung L und dem Untergurt 22.1 in Querrichtung
Q ist jeweils eine Diagonalstrebe 18 angeschlossen beziehungsweise angeschweißt, die
den Knotengitterträgern 12.1 zusätzlich aussteift.
[0078] In einer Draufsicht gesehen wird somit durch den Knotengitterträger 12.1 ein L-förmiges
Verbindungselement zur Verfügung gestellt, das den Anschluss von Gitterträgern 10
in einer Längsrichtung L und in einer Querrichtung Q ermöglicht, das heißt eine Eckausbildung
von 90° ermöglicht wird.
[0079] Fig. 23 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Knotengitterträgers 12.2 das
prinzipiell denselben Strukturaufbau weist wie der Knotengitterträger 12.1 gemäß Fig.
22, jedoch mit dem Unterschied, dass hier in einer Draufsicht gesehen ein T-förmiges
Verbindungselement zur Verfügung gestellt wird, das den Anschluss von zwei in Längsrichtung
L verlaufenden Gitterträgern 10 und einem senkrecht hierzu in Querrichtung Q verlaufenden
Gitterträger 10 ermöglicht.
[0080] Gleiche Bauteile tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht nochmals erläutert.
[0081] Fig. 21 zeigt schließlich ein drittes Ausführungsbeispiel eines Fachwerkknotengitterträgers
12.3 mit einem prinzipiell ähnlichen Aufbau wie die Knotengitterträger 12.1, 12.2
gemäß den Figuren 22 und 23 mit dem Unterschied, dass in einer Draufsicht gesehen
ein Knotengitterträger 12.3 zur Verfügung gestellt wird, der ein Kreuzungsverbindungselement
darstellt, mit dem zwei Gitterträger 10 in Längsrichtung L verlaufend und zwei Gitterträger
10 in Querrichtung Q verlaufend, jeweils in einem Winkel von 90° zwischen Querrichtung
Q und Längsrichtung L angeschlossen werden können.
[0082] Fig. 20 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Flächentragkonstruktion unter
Einsatz von Gitterträgern 10 und Knotengitterträgern 12, die variabel an die jeweiligen
geometrischen Verhältnisse anpassbar ist, wobei das Rastermaß R zum Anschluss weiterer
Bauteile eines modulare Gerüsts immer gewährleistet ist.
[0083] In Fig. 24 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gitterträgers 10.22
dargestellt, dessen Obergurt 20.1 und Untergurt 22.1 in Längsrichtung L mittig einen
Knick K1, K2 oder wie in Fig. 25 dargestellt mittig eine Krümmung K1, K2 aufweist.
Diese Knickbeziehungsweise Krümmungsausbildung im mittigen Bereich ist für praktisch
jeden Gitterträger 10 möglich.
[0084] Mit derartigen Gitterträgern 10.22 in Kombination mit weiteren Gitterträgern 10 ist
es problemlos möglich Fachwerkbinder 112 gemäß Fig. 26 mit einer großen Spannweite
herzustellen, die im Firstbereich einen Knick K1, K2 und im Bereich kurz vor der Auflagerung
einen Knick K1, K2 aufweisen. Des Weiteren ist es mit derartigen Gitterträgern 10.22
problemlos möglich, in Kombination mit weiteren Gitterträgern 10 Bogenbinder 114 gemäß
der schematischen Darstellung in Fig. 27 mit großen Spannweiten herzustellen.
[0085] Fig. 29 zeigt in einer Perspektivdarstellung den Einsatz eines erfindungsgemäßen
Gitterträgersystems mit Gitterträgern 10 im Rahmen und in Kombination mit einem bestehenden
Modulgerüst, insbesondere einem Layher-Allround Gerüstsystem. Das Gitterträgersystem
weist zwei parallel in Querrichtung Q beabstandete Gitterträgervorrichtungen mit untereinander
kombinierten Gitterträgern 10 auf, deren Abstand in Querrichtung Q dem Abstandsmaß
des Modulgerüsts in Querrichtung Q entspricht. Das Modulgerüst besteht dabei aus Vertikalstielen
80, Querriegeln 82, Längsriegeln 84, Querdiagonalen 86 und Längsdiagonalen 88. Dieses
Modulgerüst, das als Layher-Allround Gerüst bekannt ist, ist flexibel einsetzbar.
In Kombination mit dem erfindungsgemäßen Gitterträgersystem eröffnen sich neue Möglichkeiten,
unterschiedlichste Bauwerksgeometrien einzurüsten und Spannweiten zu überbrücken,
die mit dem normalen Gerüstsystem nicht möglich sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 29 ist die Gitterträgerkonstruktion so angeordnet, dass die Vertikalpfosten
24.1 der Gitterträger in Höhenrichtung H mit den Vertikalstielen 80 des oberseitig
und unterseitig angeschlossenen Modulgerüsts fluchten und im Übrigen bezüglich des
Rastermaßes R des Modulgerüsts Systemkomformität im Bereich der Gitterträger 10 gegeben
ist. Der Anschluss der Vertikalstiele 80 des umgebenden Modulgerüsts an die Gitterträger
10 erfolgt über die oben beschriebenen Anschlusseinrichtungen 46.1 beziehungsweise
46.2, wobei die Längs- und Querdiagonalen 86, 88 über die oberen beziehungsweise unteren
Anschlusselemente 40 der Vertikalpfosten 24 an den Gitterträgern 10 angeschlossen
sind.
[0086] Fig. 28 zeigt eine ähnliche Konstruktion der Einbindung eines erfindungsgemäßen Gitterträgersystems
in ein vorhandenes Modulgerüst mit einem prinzipiell ähnlichen Aufbau, jedoch mit
dem Unterschied, dass die Vertikalstiele 80 nicht mit den Vertikalpfosten 24.1 der
Gitterträger in Höhenrichtung fluchten, das heißt in Längsrichtung L einen Versatz
V1 (oberseitiges Gerüst) oder einen Versatz V2 (unterseitiges Gerüst) aufweisen. Dies
ist dadurch möglich, da die Anschlusseinrichtungen 46 für den Anschluss der umgebenden
Gerüstbauteile in Folge der in Längsrichtung L durchlaufenden Nut 30 der Gurte 20,
22 an beliebiger Stelle gesetzt werden können. Dadurch kann die Geometrie der Anordnung
zwischen Modulgerüst und Gitterträgersystem den jeweiligen geometrischen Erfordernissen
vor Ort problemlos angepasst werden.
[0087] Es ist auch problemlos möglich die Gitterträger beziehungsweise das Gitterträgersystem
mit anders gestalteten Arbeits- und Schutzgerüsten, zum Beispiel das Layher-Allround
Gerüstsystem, zu kombinieren, bei entsprechender Ausbildung der Anschlusseinrichtungen.
[0088] In den Figuren 30 und 31 ist der Einsatz der Gitterträger 10 beziehungsweise eines
Gitterträgersystems zur Ausbildung eines flächenförmigen Podiums schematisch dargestellt.
Das Flächentragwerk entspricht im Ausführungsbeispiel dem in Fig. 19 dargestellten
Flächentragwerk bestehend aus Gitterträgern 10 und einer fachwerkartigen Aussteifungskonstruktion
mit Querriegeln 14 und Querdiagonalen 16. Zum Anschluss von Gerüstböden 90 wird hierbei
eine Anschlusseinrichtung 46.5 eingesetzt, die als in Längsrichtung L durchgehender
Anschlussprofilstab 54 ausgebildet ist, der als ein nach oben offenes U-Profil vorhanden
ist, in den die Belagböden 90 über eine Einhängeklaue 92 (siehe Fig. 31) eingehängt
werden können. Zusätzlich ist ein Abhebesicherungsprofil 94 angeschlossen, das ein
Abheben der Belagböden 90 verhindert. Im Ausführungsbeispiel ist zusätzlich unterhalb
des U-förmigen Anschlussprofilstabes 54.1 ein Abstandsprofil 90 angeordnet, das als
rechteckiges Hohlprofil ausgebildet ist. Der Anschlussprofilstab 54 und das Abstandsprofil
96 werden über eine Nuteinheit oder eine Hammerkopfeinheit an der Nut 30 des Obergurts
20.1 angeschlossen.
[0089] In den Figuren 33 bis 39 ist eine weitere Anschlusseinrichtung 46.6 dargestellt,
die den Anschluss einer Kederdachplane 100 an die Gitterträger 10 beziehungsweise
an das Gitterträgersystem ermöglichen.
[0090] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante in Fig. 38 und 39 weist die Anschlusseinrichtung
46.6 einen in Längsrichtung L durchgehenden Anschlussprofilstab 54.2 auf, der gemäß
Fig. 39 als Hohlprofilstab, insbesondere als Strangpresshohlprofilstab, ausgebildet
ist und im oberen und linken Seitenrandbereich eine Kederprofilausnehmung 104 aufweist.
Des Weiteren ist im Obergurt und im Untergurt des Anschlussprofilstabes 54.2 eine
Anschlussausnehmung 116 vorhanden, durch die eine Nutensteineinheit oder eine Hammerkopfeinheit
zum Anschluss an die Nut 30 eines Gurtes 20 eines Gitterträgers hindurch geführt werden
kann.
[0091] Eine weitere Variante besteht gemäß der Figuren 34 und 35 darin, dass unterhalb des
Anschlussprofilstabes 54.2 ein Abstandsprofil 110 mit fluchtenden Anschlussausnehmungen
116 vorhanden ist, das als Rechteckhohlprofil ausgebildet ist. In Fig. 34 weist das
Abstandshohlprofil 110 dieselbe Länge auf wie der Anschlussprofilstab 54.2.
[0092] In Fig. 36 weist der Anschlussprofilstab 54.2 gegenüber dem Abstandsprofil 110 in
Längsrichtung L einen Überstand Ü auf, das heißt mittels einer derartigen Konstruktion
kann ein Dachüberstand eines Kederdaches oder eine Überlappung aneinander grenzender
Kederplanen 100 problemlos umgesetzt werden (siehe Fig. 32).
[0093] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Anschlusseinrichtung 46.6 zum Anschluss
einer Kederplane 100 über ein in einer Kederprofilausnehmung 104 angeordnetenm Kederplanenrandprofil
102 ist in Fig. 33 in Verbindung mit Fig. 32 dargestellt.
[0094] In der in Fig. 32 dargestellten Konstruktion ist zunächst auf dem Obergurt 20.1 ein
Anschlussprofilstab 54.2 gemäß Fig. 38 beziehungsweise Fig. 39 angeschlossen und einseitig
eine Kederplane 100 über ein Kederplanenrandprofil 102 in der Kederplprofilausnehmung
104 eingezogen. Daran schließt sich in Längsrichtung L eine Anschlusseinrichtung 46.6
an, die in den Figuren 36 und 37 dargestellt ist, das heißt es ist ein Anschlussprofilstab
54.2 vorhanden, der gegenüber dem Anschlussprofilstab 54.2 im Anfangsbereich des Gitterträgers
10 einen Höhenversatz HK aufweist und gleichzeitig einen Überstand ÜK der aneinander
schließenden Kederplanen 100 ermöglicht. Durch eine derartige Konstruktion ist es
möglich, die Kederplanen 100 in ihrer Länge zu begrenzen, um ihr Gewicht zu reduzieren
und die Handhabung bei der Montage zu vereinfachen. Gleichzeitig gewährleistet der
Überstand ÜK eine Dichtheit gegenüber eindringendem Regenwasser. Der Höhenversatz
HK benachbarter Kederplanen 100 ermöglicht eine Belüftung, die einer Kondenswasserbildung
entgegen wirkt.
1. Gitterträger (10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6) mit einer fachwerkartigen Tragkonstruktion,
insbesondere aus Metall oder Aluminium, mit
- einem in Längsrichtung (L) durchgehenden Obergurt (20.1, 20.2),
- einem in Längsrichtung (L) durchgehenden Untergurt (22.1, 22.2),
- Vertikalpfosten (24.1, 24.2), deren gegenüberliegende Endbereiche an den Obergurt
(20.1, 20.2) und an den Untergurt (22.1, 22.2) angeschlossen, insbesondere angeschweißt,
sind,
- Diagonalen, die an gegenüberliegende Endbereiche an den Obergurt (20.1, 20.2) und
an den Untergurt (22.1, 22.2) zwischen den Vertikalpfosten (24.1, 24.2) angeschlossen,
insbesondere angeschweißt, sind,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Obergurt (20.1, 20.2) und/oder der Untergurt (22.1, 22.2) eine nach außen oberseitig
bzw. unterseitig hin offene, durchgehende hinterschnittene Nut (30) aufweist/aufweisen,
über die mittels Anschlusseinheiten weitere Bauteile, insbesondere Bauteile eines
Arbeits- und Schutzgerüsts, in beliebiger Position in Längsrichtung (L) anschließbar
sind.
2. Gitterträger nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Obergurt (20.1, 20.2) /Untergurt (22.1, 22.2) als Hohlprofil, insbesondere Rohr-
oder Rechteckprofil, ausgebildet sind.
3. Gitterträger nach Anspruch 1 oder 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die hinterschnittene Nut (30) eine polygonartig verlaufende, insbesondere rechteckförmige
oder schwalbenschwanzförmige oder teilkreisförmige Umfangskontur aufweist.
4. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das der Gitterträger (10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6) zumindest einen, insbesondere
mehrere, Vertikalpfosten (24.1), mit Anschlusselemente (40), insbesondere Rosetten,
zum Anschluss von weiteren Bauteilen, insbesondere Gerüstbauteilen, aufweist, deren
Abstand in Höhenrichtung (H), das heißt der Längsrichtung der Vertikalpfosten (24.1)
einem halben, ganzen oder einem Vielfachen des Ganzen des Rastermaßes eines Modulgerüsts
entsprechen.
5. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Abstand in Längsrichtung (L) zwischen Vertikalpfosten (24.1) mit Anschlusselementen
(40), das heißt das Rastermaß (R), einem halben, einfachen oder mehrfachen eines Rastermaßes
(R) eines Modulgerüsts entspricht.
6. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- jeweils zwischen zwei Vertikalpfosten (24.1) in Längsrichtung gesehen einmal oder
mehrmals jeweils hintereinander eine vom Untergurt (22.1, 22.2) zum Obergurt (20.1,
20.2) steigende Diagonale (26.2) und anschließend eine vom Obergurt (20.1, 20.2) zum
Untergurt (22.1, 22.2) fallende Diagonale (26.1) angeschlossen ist.
7. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- in dem jeweiligen gegenüberliegenden Endbereich des Gitterträgers ein Vertikalpfosten
(24.2) ohne Anschlusselemente (40) zwischen Obergurt (20.1, 20.2) und Untergurt (22.1,
22.2) angeschlossen ist.
8. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- im Endbereich des Obergurts (20.1, 20.2) und des Untergurts (22.1, 22.2) zumindest
ein, insbesondere mehrere in Längsrichtung (L) beabstandete, Kopplungsausnehmungen
(36) vorhanden sind.
9. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- in den Mittellinien des Obergurts (20.1, 20.2) / Untergurts (22.1, 22.2) mindestens
eine nach außen offene durchgehende Einkerbung (32) eingeformt ist.
10. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Gitterträger (10.6) nur einen Pfosten (24.1) mit Anschlusselementen (40) und
einen Pfosten (24.2) ohne Anschlusselemente (40) und eine zwischen den Pfosten (24.1,
24.2) verlaufende Diagonale aufweist.
11. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Obergurt (20.1, 20.2) / Untergurt (22.1, 22.2) zumindest eine seitlich, insbesondere
zwei gegenüberliegende seitlich angeordnete, insbesondere im oberen und unteren Seitenrandbereich,
angeordnete, eingeformte Kederprofilausnehmungen (34) aufweist.
12. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Obergurt (20.1, 20.2) und der Untergurt an in Höhenrichtung (H) gegenüberliegenden
Positionen einen/ eine örtlich begrenzten/begrenzte Knick/Krümmung (K1, K2) in konvexer
oder konkaver Form aufweisen.
13. Gitterträger nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Gitterträger als Knotengitterträger (12.1, 12.2, 12.3) zwischen ankommenden
und abgehenden Gitterträgern (10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6) ausgebildet ist,
wobei der Knotengitterträger (12.1, 12.2, 12.3) einen Anschluss ankommender und abgehender
Gitterträger (10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.4) in einer Draufsicht gesehen jeweils in
einem vorgegebenen Winkel zueinander, insbesondere in einem Winkel von 90 ° (Altgrad),
ermöglicht, wobei der Knotengitterträger (12.1, 12.2, 12.3) einen zentralen in einer
Draufsicht gesehen im Knotenpunkt liegenden Anschlusspfosten (38) aufweist, der insbesondere
Anschlusselemente (40) besitzt und in jede Anschlussrichtung (L, Q) ausgehend von
dem zentralen Anschlusspfosten (38) und dem Obergurt (20.1) eine, insbesondere fallende,
Diagonale aufweist, die an den Untergurt (22.1) angeschlossen ist und im freien Endbereich
jeweils einen Vertikalpfosten (42) besitzt.
14. Gitterträger nach Anspruch 13,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- jeweils zwischen den in Längsrichtung (L) und Querrichtung (Q) angeordneten Obergurten
(20.1, 20.2) und Untergurt (22.1, 22.2) eine Diagonalstrebe (18) als Versteifungselement
angeschlossen, insbesondere eingeschweißt, ist.
15. Gitterträger nach Anspruch 13 oder 14,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Knotengitterträger (12.1) den Anschluss eines ersten und zweiten Gitterträgerelements
im rechten Winkel ermöglicht, das heißt als Eckverbindungselement ausgebildet ist
oder der Knotengitterträger (12.2) den Anschluss von zwei in Längsrichtung (L) durchgehenden
Gitterträgern und eines in Querrichtung (Q) verlaufenden Gitterträgers ermöglicht
oder der Knotengitterträger (12.3) den Anschluss zweier in Längsrichtung (L) durchgehende
Gitterträger und zweier in Querrichtung (Q) durchgehender Gitterträger ermöglicht.
16. Modulares Gitterträgersystem
- gekennzeichnet durch
- untereinander modular kombinierbare Moduleinheiten, die eine universelle Kompatibilität
mit einem bestehenden Arbeits- und Schutzgerüst oder den Aufbau einer universell einsetzbaren
Tragstruktur ermöglichen,
- zumindest zwei oder mehrere in Längsrichtung (L) und / oder in Querrichtung (Q)
fluchtend angeordnete Gitterträger (10.1, 10.2, 10.3, 10.4, 10.5, 10.6) und/oder Knotengitterträger
(12.1, 12.2, 12.3) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
- wobei die Endbereiche aneinander grenzender Obergurte (20.1, 20.2) und aneinander
grenzender Untergurte (22.1, 22.2) jeweils mittels Gurtverbindereinrichtungen (42.1,
42.2) lösbar miteinander verbunden sind.
17. Gitterträgersystem nach Anspruch 16,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Gurtverbindereinrichtungen (42.1, 42.2) eine Außenkontur/Innenkontur aufweisen,
derart, dass diese formschlüssig in die Innenkontur der Ober- und Untergurte (20,
22) einschiebbar oder auf die Außenkontur der Ober- und Untergurte (20, 22) aufschiebbar
ausgebildet sind und Anschlussausnehmungen (44) aufweisen, die im eingeschobenen/aufgeschobenen
Zustand mit den Kopplungsausnehmungen (36) der Obergurte beziehungsweise Untergurte
(20, 22) fluchten und eine Fixierung aneinander grenzender Obergurte (20)/Untergurte
(22) durch Einschieben von Bolzeneinheiten (72) oder Schraubeneinheiten (78) in die
Anschlussausnehmungen (44) und die Kopplungsausnehmungen (36) erfolgt.
18. Gitterträgersystem nach Anspruch 17,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die in Längsrichtung (L) einschiebbare Gurtverbindereinrichtung (42.1) als Vollprofil
und die in Höhenrichtung (H) aufschiebbare Gurtverbindereinrichtung (42.2) im Wesentlichen
als U-Profil ausgebildet sind.
19. Gitterträgersystem nach Anspruch 16, 17 oder 18,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- über die Nut (30) an den Obergurten (20) und/oder Untergurten (22) zumindest eine,
insbesondere mehrere Anschlusseinrichtungen (46.1, 46.2, 46.3, 46.4, 46.5, 46.6) angeschlossen
ist/sind, die so ausgebildet sind, dass weitere Bauteile, insbesondere Gerüstbauteile,
anschließbar sind.
20. Gitterträgersystem nach Anspruch 19,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Anschlusseinrichtung (46.1) eine Lagerplatte (48) mit Lagerplattenausnehmungen
(50) aufweist, über die mittels Nutensteine oder Hammerkopfeinheiten ein Anschluss
an die Nut (30) der Obergurte (20)/Untergurte (22) erfolgt und an der Lagerplatte
Anschlusseinheiten (52.1, 52.2, 52.3, 52.4) angeschlossen, insbesondere angeschweißt
sind, die den Anschluss weiterer Bauteile ermöglichen.
21. Gitterträgersystem nach Anspruch 19,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Anschlusseinheiten (52.1, 52.2, 52.3, 52.4) als Hohlprofil, insbesondere Rohrprofil,
mit oder ohne Anschlusselement (40) oder mit oder ohne Rohrverbinder (56) mit Anschlag
(58) oder als Haken- oder Öseneinheit (62), ausgebildet sind.
22. Gitterträgersystem nach Anspruch 19,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Anschlusseinrichtung (46.5, 46.6) als in Längsrichtung (L) verlaufende Anschlussprofilstabeinrichtung
(54.1,54.2) ausgebildet ist, die einerseits in der Nut (20) des Ober-/ Untergurts
(20, 22) angeschlossen ist und andererseits Anschlussmöglichkeiten zum Anschließen
von Gerüstböden oder zum Anschließen von Kederplanenrandprofilen aufweist.
23. Gitterträgersystem nach Anspruch 22,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Anschlusseinrichtung (46.6) zwei in Höhenrichtung aufeinander angeordnete Anschlussprofilstabeinrichtungen
(54.2) aufweist, derart, dass höhenmäßig zumindest zwei Anschlusseinheiten für Kederplanenrandprofile
(102) höhenmäßig versetzt vorhanden sind, so dass Kederplanenrandprofile (102) in
Längsrichtung versetzt (ÜK) mit Überlappung und höhenmäßig versetzt (HK) angeschlossen
werden können.
24. Gitterträgersystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 23,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- zumindest zwei in Querrichtung (Q) parallel beabstandete Gitterträger (10) oder
zumindest zwei in Querrichtung (Q) beabstandete jeweils aus in Längsrichtung mehreren
gekoppelten Gitterträgern (10) bestehende Gitterträgervorrichtung vorhanden ist, wobei
zwischen den Gitterträgern (10) oder der Gitterträgervorrichtung eine Aussteifungskonstruktion
bestehend aus Querriegeln (14) und Querdiagonalen (16) vorhanden ist, deren Endbereich
jeweils an die Anschlusselemente (40) der Vertikalpfosten (24.1) angeschlossen sind,
so dass eine Fachwerkkonstruktion in der Ebene der Ober- und Untergurte (20, 22) und
in der Ebene in Querrichtung (Q) benachbarter Vertikalpfosten (24.1) gebildet werden.
25. Gerüstkonstruktion bestehend aus den Bauteilen eines Arbeits- und Schutzgerüsts wie
vertikale, horizontale und/ oder diagonale Gerüstelemente (80, 82, 84, 86, 88) und
Gerüstbelägen,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die vertikalen Tragelemente (80) des Arbeits- und Schutzgerüsts an Obergurte (20)
und/ oder Untergurte (22) von Gitterträgern (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 15 und 26 oder an ein Gitterträgersystem nach einem oder mehreren der Ansprüche
16 bis 24 angeschlossen sind, insbesondere derart, dass die vertikalen Tragelemente
(80) des Arbeits- und Schutzgerüsts mit den Vertikalpfosten (24.1) der Gitterträger
(10) fluchtend oder mit einem Versatz (V1, V2) in Längsrichtung (L) angeschlossen
sind.
26. Gitterträger nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Geometrie des Ober-/Untergurts (20.1, 20.2; 22.1, 22.2) so ausgebildet ist,
dass die Verhältniszahl der Breite (B2) der Nut (30) zum Außendurchmesser (B1) des
Gurtes (20, 22) kleiner als 0,4 ist, insbesondere im Bereich zwischen 0,3 und 0,4
liegt.