[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feuerleitvorrichtung für eine Handfeuerwaffe.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Handfeuerwaffe, die eine solche Feuerleitvorrichtung
umfasst.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Visierhilfen und Feuerleitrechner für Gewehrgranatwerfer
sowie für schwere tragbare Unterstützungswaffen bekannt. Solche Visierhilfen und Feuerleitrechner
gemäß dem Stand der Technik weisen zur Verbesserung der Treffergenauigkeit Neigungssensoren
und ggf. einen Kreisel in der Horizontalebene auf. Mit diesen Sensoren lässt sich
die Ausrichtung der Waffe zum Ziel, Überhöhung und insbesondere ein Vorhalt messtechnisch
erfassen und eine Information für den Schützen generieren. Weitere Sensoren dienen
dazu, die Zielentfernung zu bestimmen oder die Flugbahn der Granate auf Basis der
physikalischen Randbedingungen wie Luftdruck, Temperatur, Wind, oder ähnlichem besser
prädizieren zu können. Solche Systeme sind beispielsweise in der
EP 0 785 406 A2 oder der
US 6,499,382 B1 beschrieben.
[0003] Ein Nachteil der vorhandenen tragbaren Systeme besteht darin, dass ein Schütze auch
beim Verschuss von ballistischer Munition mit großer Überhöhung nach dem Anvisieren
und Vermessen des Ziels sich nicht mehr bewegen oder sich von seiner Position entfernen
darf, bis er den Schuss abgegeben hat. Der Schütze muss daher in seiner potenziell
exponierten Stellung verbleiben, bis er den Schuss abgegeben hat. Erst danach kann
der Schütze wieder eine sichere Position, beispielsweise hinter einer Deckung, einnehmen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Feuerleitvorrichtung für eine Handfeuerwaffe
bereitzustellen, die bei einfacher und kostengünstiger Fertigung und Montage ein sicheres
und zuverlässiges Einwirken auf ein Ziel ermöglicht, wobei gleichzeitig ein die Handfeuerwaffe
bedienender Schütze bestmöglichst geschützt ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Somit wird
die Aufgabe gelöst durch eine Feuerleitvorrichtung für eine Handfeuerwaffe, die eine
Inertialsensoreinheit, einen Abstandsensor und eine Rechenvorrichtung umfasst. Die
Inertialsensoreinheit ist insbesondere für sechs Freiheitsgrade ausgebildet. Somit
lassen sich insbesondere drei translatorische und drei rotatorische Freiheitsgrade
durch die Inertialsensoreinheit erfassen. Der Abstandssensor ist insbesondere zum
Bestimmen eines Abstands zu einem, über ein Visier anvisiertes, Ziel ausgebildet.
Bei dem Visier kann es sich insbesondere um ein Visier der Handfeuerwaffe oder um
ein eigenes Visier der Feuerleitvorrichtung handeln. Insbesondere ist vorgesehen,
dass der Abstand zu einem solchen Ziel bestimmbar ist, das von dem Visier anvisiert
ist. Somit kann der Abstandssensor auf ein beliebiges Visier synchronisiert sein,
sodass die Feuerleitvorrichtung für verschiedene Visieranlagen der Handfeuerwaffe
geeignet ist. Die Rechenvorrichtung ist vorteilhafterweise ausgebildet, eine Soll-Ausrichtung
der Handfeuerwaffe anhand des Abstands, der von dem Abstandssensor bestimmbar ist,
zu berechnen. Die Soll-Ausrichtung ist eine solche Ausrichtung der Handfeuerwaffe,
die notwendig ist, um auf das Ziel einwirken zu können. Weiterhin ist die Rechenvorrichtung
eingerichtet, eine Positionsänderung der Handfeuerwaffe anhand der Inertialsensoreinheit
zu erkennen und die Soll-Ausrichtung anhand von Daten der Inertialsensoreinheit zu
korrigieren. Somit ist es dem Schützen ermöglicht, nach dem Anvisieren des Ziels seine
Stellung zu wechseln, wobei die Feuerleitvorrichtung den Stellungswechsel in die Soll-Ausrichtung
der Handfeuerwaffe mit einbezieht. Der Schütze kann daher einen Schuss aus einer sicheren
Stellung abgeben und verfügt weiterhin über die Unterstützung der Feuerleitvorrichtung,
die ihm mit der Soll-Ausrichtung einen Vorschlag unterbreitet, wie der Schütze seine
Handfeuerwaffe optimalerweise ausrichten soll. Zusammengefasst ermöglicht die Erfindung
ein Beseitigen der oben genannten Nachteile, indem dem Schützen ermöglicht wird, nach
Vermessung des Ziels einen Positionswechsel auszuführen, bevor der Schütze den Schuss
abgibt, sowie weitere Schüsse auf das Ziel ohne neue Vermessung abzugeben.
[0006] Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0007] Vorteilhafterweise weist die Inertialsensoreinheit drei Beschleunigungssensoren und
drei Drehratensensoren auf. Somit ist jede beliebige Bewegung im dreidimensionalen
Raum von der Inertialsensoreinheit erfassbar. Bei den Drehratensensoren handelt es
sich vorteilhafterweise um Kreiselsensoren.
[0008] Die Rechenvorrichtung ist vorteilhafterweise eingerichtet, anhand des durch den Abstandssensor
bestimmbaren Abstands sowie anhand von in einer Speichereinheit vordefinierten Parametern
eines von der Handfeuerwaffe zu verschießenden Geschosses einen Soll-Elevationswinkel
der Handfeuerwaffe zu bestimmen. Der Soll-Elevationswinkel ist insbesondere ein solcher
Winkel, um den der Lauf der Handfeuerwaffe aus der Horizontalen verschwenkt werden
muss, damit das von der Handfeuerwaffe verschießbare Geschoss nach einer ballistischen
Flugkurve auf das Ziel einwirken kann. Dazu sind physikalische Parameter des Geschosses
in der Speichereinheit vordefiniert. Somit lässt sich der Soll-Elevationswinkel sehr
einfach anhand des Abstands und der vordefinierten Parameter berechnen. Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Abstand und damit auch der Soll-Elevationswinkel nach einer
Positionsänderung der Handfeuerwaffe anhand von Daten der Inertialsensoreinheit durch
die Rechenvorrichtung korrigierbar sind. Somit muss keine erneute Messung des Abstands
durch den Abstandssensor erfolgen, wodurch die Positionsänderung auch dazu führen
kann, dass der Schütze und damit der Abstandssensor keinen unmittelbaren Sichtkontakt
zu dem Ziel haben. Eine erneute Messung des Abstands mit dem Abstandssensor wäre in
diesem Fall nicht möglich. Durch die Bestimmung der Abstandsänderung anhand der Daten
der Inertialsensoreinheit lässt sich dieses Problem leicht lösen, sodass der Schütze
nach einem erstmaligen Anvisieren des Ziels seine Stellung wechseln kann, insbesondere
um Deckung zu suchen. Somit wird die Sicherheit des Schützen merklich erhöht.
[0009] Besonders vorteilhaft ist die Rechenvorrichtung eingerichtet, den Soll-Elevationswinkel
zusätzlich anhand von Daten eines Luftdrucksensors und/oder eines Luftfeuchtigkeitssensors
und/oder eines Temperatursensors zu bestimmen. Der Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit
und die Temperatur haben einen Einfluss auf die Flugbahn des Geschosses, sodass eine
Bestimmung der aktuellen Werte von Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur die
Soll-Ausrichtung, insbesondere den Soll-Elevationswinkel, verbessern kann.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Feuerleitvorrichtung ist die Rechenvorrichtung
eingerichtet, einen Soll-Azimutwinkel anhand einer durch Daten der Inertialsensoreinheit
bestimmbaren aktuellen Ausrichtung der Handfeuerwaffe zu bestimmen. Insbesondere ist
die Rechenvorrichtung eingerichtet, die Inertialsensoreinheit zu initialisieren, wenn
der Schütze ein Ziel anvisiert. Der Soll-Azimutwinkel ergibt sich dann vorteilhafterweise
aus jeder Abweichung der Handfeuerwaffe in Azimutrichtung von der Initialisierungsposition.
Weiterhin ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Soll-Azimutwinkel nach einer
Positionsänderung der Handfeuerwaffe oder nach einer Änderung der aktuellen Ausrichtung
der Handfeuerwaffe anhand von Daten der Inertialsensoreinheit, und insbesondere der
daraus berechneten relativen Positionsänderung zum Ziel, korrigierbar ist. Somit steht
dem Schützen stets eine Richtung zu dem Ziel zur Verfügung, sodass der Schütze seine
Handfeuerwaffe auch ohne Sichtkontakt auf das Ziel, zumindest in Azimutrichtung, ausrichten
kann.
[0011] Besonders vorteilhaft ist die Rechenvorrichtung eingerichtet, eine aktuelle Ausrichtung
der Handfeuerwaffe zusätzlich anhand von Daten von zumindest einem Magnetsensor, insbesondere
anhand von drei Magnetsensoren, zu bestimmen. Mit den Magnetsensoren ist insbesondere
ein Erdmagnetfeld erfassbar, sodass die Magnetsensoren eine Kompassfunktionalität
aufweisen. Daher ist eine Änderung der Ausrichtung der Handfeuerwaffe auch anhand
der Magnetsensoren erfassbar. Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die Magnetsensoren
gegenüber der Inertialsensoreinheit untergeordnet sind, sodass bei Widersprüchlichkeit
von Daten der Inertialsensoreinheit und der Magnetsensoren den Daten der Inertialsensoreinheit
Vorrang gewährt ist. Auf diese Weise ist die Feuerleitvorrichtung nicht durch metallische
Gegenstände oder magnetische Störgeräte störbar.
[0012] Die Feuerleitvorrichtung weist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Benutzereingabevorrichtung
auf. Die Benutzereingabevorrichtung ist insbesondere ein Taster. Dazu ist die Rechenvorrichtung
vorteilhafterweise eingerichtet, nach einer Benutzereingabe den Abstand zu dem anvisierten
Ziel mittels des Abstandssensors zu bestimmen. Weiterhin ist die Rechenvorrichtung
eingerichtet, nach einer Benutzereingabe aus einer mittels Daten der Initialsensorvorrichtung
ermittelten Bewegung der Handfeuerwaffe eine angenommene Bewegung des Ziels zu bestimmen.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Daten der Inertialsensoreinheit so lange erfasst
werden, solange der Benutzer den Taster gedrückt hält. Sobald der Schütze den Taster
nicht mehr gedrückt hält, berechnet die Rechenvorrichtung aus der ermittelten Bewegung
der Handfeuerwaffe eine angenommene Bewegung des Ziels. Sollte sich keine angenommene
Bewegung des Ziels bestimmen lassen, so ist insbesondere vorgesehen, dass die Rechenvorrichtung
eine Fehlermeldung ausgibt. Durch die Bestimmung der angenommenen Bewegung des Ziels
wird es dem Schützen vereinfacht, einen Vorhaltewinkel zu bestimmen. Somit ist die
Trefferwahrscheinlichkeit erhöht.
[0013] Der Abstandssensor ist vorteilhafterweise ein Laserabstandsensor. Mit einem Laserabstandssensor
lassen sich einfach und schnell sowie zuverlässig Entfernungen bestimmen. Dabei ist
ein Laserabstandssensor sehr robust gegenüber Umwelteinflüssen.
[0014] Die Feuerleitvorrichtung weist schließlich vorteilhafterweise eine Anzeigevorrichtung
auf. Über die Anzeigevorrichtung ist insbesondere die Soll-Ausrichtung, vorteilhafterweise
der Soll-Elevationswinkel und der Soll-Azimutwinkel, und/oder eine aktuelle Abweichung
der Handfeuerwaffe von der Soll-Ausrichtung, insbesondere von dem Soll-Azimutwinkel
und von dem Soll-Elevationswinkel, darstellbar. Vorteilhafterweise lassen sich weitere
Parameter darstellen, wie insbesondere die angenommene Bewegungsrichtung des Ziels.
Somit stehen dem Schützen umfassende Informationen zur Verfügung, um sicher und zuverlässig
auf das Ziel einwirken zu können.
[0015] Die Erfindung betrifft schließlich eine Handfeuerwaffe. Die Handfeuerwaffe ist insbesondere
ein Sturmgewehr mit Unterbaugranatwerfer oder ein tragbarer Granatwerfer oder eine
Granatpistole. Vorteilhafterweise weist die Handfeuerwaffe, insbesondere das Sturmgewehr,
eine Feuerleitvorrichtung, wie zuvor beschrieben, auf. Somit ist der Kampfwert der
Handfeuerwaffe deutlich erhöht, da dem Schützen der Handfeuerwaffe ermöglicht ist,
nach Erfassung eines Ziels seine Stellung zu wechseln, um anschließend auf das Ziel
einwirken zu können. Auch ermöglicht die erfindungsgemäße Feuerleitvorrichtung ein
Nachladen der Waffe und erneutes Einwirken auf das Ziel, ohne dass das Ziel erneut
erfasst werden muss.
[0016] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Berücksichtigung der
beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
- Figur 1
- eine schematische Abbildung einer Handfeuerwaffe mit einer Feuerleitvorrichtung gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Handfeuerwaffe mit der Feuerleitvorrichtung gemäß
dem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Aufsicht,
- Figur 3
- eine schematische Abbildung der Feuerleitvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und
- Figur 4
- eine schematische Abbildung eines Ablaufs eines Einwirkens auf ein Ziel unter Verwendung
der Feuerleitvorrichtung gemäß den Ausführungsbeispielen der Erfindung.
[0017] Figur 1 zeigt schematisch eine Handfeuerwaffe 2 mit einer Feuerleitvorrichtung 1
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei ist in Figur 1 eine Seitendarstellung
gewählt. In Figur 2 ist die in Figur 1 gezeigte Szenerie in einer Aufsicht dargestellt.
[0018] Die Handfeuerwaffe 2 wird von einem Schützen 22 bedient, der auf ein Ziel 5 einwirken
möchte. Über ein Visier 28 kann der Schütze das Ziel 5 anvisieren, sodass sich das
Ziel 5 in einer Visierlinie 25 des Visiers 28 befindet. In dem in Figur 1 gezeigten
Beispiel ist das Visier 28 ein Visier der Feuerleitvorrichtung 1. Alternativ kann
das Visier 28 auch ein Visier der Handfeuerwaffe 2 sein. In jedem Fall ist ein Abstandssensor
4 der Feuerleitvorrichtung 1 ausgebildet, einen Abstand 27 zu dem Ziel 5 zu bestimmen,
wenn sich das Ziel 5 innerhalb der Visierlinie 25 befindet. Die Handfeuerwaffe ist
insbesondere ein Sturmgewehr mit Unterbaugranatwerfer oder ein tragbarer Granatwerfer
oder eine Granatpistole.
[0019] Um auf das Ziel 5 einwirken zu können, muss der Schütze 22 die Handfeuerwaffe 2 derart
ausrichten, dass ein positiver Elevationswinkel 24 vorhanden ist. Der Elevationswinkel
24 erstreckt sich zwischen der direkten Verbindung zwischen Handfeuerwaffe 2 und Ziel
5 sowie der Laufachse 26, die mittig durch einen Lauf der Handfeuerwaffe 2 führt.
Bei korrekt eingestelltem Elevationswinkel 24 vollführt ein von der Handfeuerwaffe
2 abgefeuertes Geschoss eine ballistische Flugbahn 23 und wirkt am Ende der Flugbahn
23 auf das Ziel 5 ein.
[0020] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass anhand des Abstands 27 ein zugehöriger
Elevationswinkel 24 berechenbar ist. Ebenso ist gegenüber der Richtung nach Norden
50 ein Azimutwinkel 30, 31 bestimmbar. Wie jedoch in Figur 2 gezeigt, kann sich der
Abstand 27 ändern, wenn der Schütze 22 eine Positionsänderung 7 ausführt. Auch kann
sich durch die Positionsänderung 7 ein erster Azimutwinkel 31 vor der Positionsänderung
7 von einem zweiten Azimutwinkel 30 nach der Positionsänderung 7 unterscheiden. Bei
Feuerleitvorrichtungen aus dem Stand der Technik muss der Schütze 22 an einer exponierten
Stelle bleiben, in der sowohl der Schütze 22 als auch die Feuerleitvorrichtung 1 visuellen
Kontakt zu dem Ziel 5 hat. Die erfindungsgemäße Feuerleitvorrichtung 1 ermöglicht
dem Schützen 22 die Positionsänderung 7, sodass der Schütze 22 Schutz hinter einer
Deckung 21 suchen kann. Dabei wird eine Soll-Ausrichtung der Handfeuerwaffe 2 in Azimut
und Elevation an den sich aufgrund der Positionsänderung 7 geänderten Abstand 27 angepasst.
[0021] In Figur 3 ist die Feuerleitvorrichtung 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt. Die Feuerleitvorrichtung 1 umfasst eine Inertialsensoreinheit
3, wobei die Inertialsensoreinheit 3 drei Beschleunigungssensoren 8 und drei Drehratensensoren
9, insbesondere drei Kreisel, aufweist. Von der Inertialsensoreinheit 3 sind Daten
an eine Rechenvorrichtung 6 übertragbar, wobei die Rechenvorrichtung 6 insbesondere
einen Navigationsrechner 29 aufweist. Weiterhin mit der Rechenvorrichtung 6 verbunden
ist eine Speichervorrichtung 10, in der insbesondere physikalische Parameter von Geschossen
gespeichert sind, wobei die Geschosse mit der Handfeuerwaffe 2 abfeuerbar sind. Über
eine Benutzereingabevorrichtung 15, die ebenfalls mit der Rechenvorrichtung 6 verbunden
ist, kann der Schütze 22 Eingaben an die Feuerleitvorrichtung 1 tätigen. Insbesondere
ist die Benutzereingabevorrichtung ein Taster. Weiterhin sind eine Anzeigevorrichtung
16 sowie eine Datenschnittstelle 20 mit der Rechenvorrichtung 6 verbunden.
[0022] Über eine Energieversorgung 18 ist die Feuerleitvorrichtung 1 mit elektrischer Energie
versorgbar. Dazu ist vorteilhafterweise ein Batteriepack 19 vorhanden, über das elektrische
Energie abgebbar ist.
[0023] Die Feuerleitvorrichtung 1 weist außerdem einen Helligkeitssensor 17 sowie einen
Luftdrucksensor 11, einen Luftfeuchtigkeitssensor 12 und einen Temperatursensor 13
auf. Schließlich weist die Feuerleitvorrichtung 1 drei Magnetfeldsensoren 14 auf.
Alle diese Sensoren sind mit der Rechenvorrichtung 6 verbunden, sodass Daten von allen
diesen Sensoren der Rechenvorrichtung 6 zur Verfügung stehen.
[0024] Es ist vorgesehen, dass bei der Anvisierung des Ziels 5 die Position des Schützen
22, die als die Position der Handfeuerwaffe 2 angenommen wird, sowie die Lage der
Handfeuerwaffe 2 im Navigationsrechner 29 initialisiert sowie die relative Position
des Ziels 5 zu dem Schützen 22 gespeichert wird. Gleichzeitig wird die Navigationsrechnung
des Navigationsrechners 29 gestartet. Bei dieser kann insbesondere ein "Strap-Down"-
Algorithmus zur Anwendung kommen, bei dem die gemessenen Winkelinkremente aus den
Drehratensensoren 9 integriert werden, um somit die aktuelle Lage der Handfeuerwaffe
2 und damit des Schützen 22 zu aktualisieren. Die Geschwindigkeitsinkremente der Beschleunigungssensoren
werden vorteilhafterweise dazu genutzt, die Positionsänderung 7 zu berechnen. Die
Messdaten der Magnetfeldsensoren 14 können optional zur Bestimmung der Ausrichtung
zusätzlich herangezogen werden. Vorteilhafterweise werden die Daten der Magnetfeldsensoren
14 ignoriert, falls diese den Daten der Inertialsensoreinheit 3 widersprechen. Somit
kann die Feuerleitvorrichtung 1 nicht magnetisch gestört werden.
[0025] Der Navigationsrechner 29 kennt somit die aktuelle Position sowie die aktuelle Lage
der Handfeuerwaffe 2, auch wenn der Schütze 22 die Positionsveränderung 7 vornimmt.
Die aktuelle Position und Lage stehen somit auch der Rechenvorrichtung 6 zur Verfügung.
Dem Schützen 22 ist es daher ermöglicht, hinter einer Deckung 21 Schutz zu suchen,
wobei die dafür notwendige Positionsänderung 7 von der Feuerleitvorrichtung 1 erfassbar
ist.
[0026] Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Navigationsrechner 29 die eigene Position
in kurzen Intervallen neu berechnet, sodass auch immer eine aktuelle Richtung zum
Ziel 5 und eine aktuelle Entfernung 27 zum Ziel 5 berechenbar ist. Somit lassen sich
aktuelle Soll-Elevationswinkel und Soll-Azimutwinkel bestimmen, an denen der Schütze
22 die Handfeuerwaffe 2 auszurichten hat, um optimal auf das Ziel 5 einwirken zu können.
[0027] Der Helligkeitssensor 17 dient der Steuerung der Helligkeit der Anzeigevorrichtung
16 in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit, damit zum einen der Schütze 22 nicht geblendet
wird und zum zweiten möglichst wenig Licht erzeugt wird, das die Position des Schützen
22 verraten könnte.
[0028] Mit Bezug auf Figur 4 wird beispielhaft dargestellt, wie die erfindungsgemäße Feuerleitvorrichtung
1 gemäß dem Ausführungsbeispiel verwendet werden kann. Dabei gliedert sich der funktionale
Ablauf in fünf Phasen. Eine erste Phase 100 entspricht einer Zielerfassung. Anschließend
erfolgt die zweite Phase 200 der internen Datenverarbeitung und Flugbahnberechnung.
Als dritte Phase 300 wird die Handfeuerwaffe 2 optimal ausgerichtet. In der vierten
Phase 400 findet ein Bewegen des Schützen 22 statt, insbesondere führt der Schütze
22 die Positionsänderung 7 aus. Als fünfte Phase 500 wird der Schuss ausgelöst, wobei
der Schütze 22 die Handfeuerwaffe 2 nachladen kann, um einen weiteren Schuss auf das
Ziel 5 abzugeben.
[0029] In der ersten Phase 100 erfolgt eine Zielerfassung 101 durch ein Visier 28. Der Schütze
22 kann dazu entweder ein verfügbares Visier der Handfeuerwaffe 2 verwenden, oder
ein spezielles Visier 28 der Feuerleitvorrichtung 1. Der Schütze 22 richtet die Handfeuerwaffe
2 klassisch auf das Ziel 5 und betätigt die Benutzereingabevorrichtung 15, die insbesondere
eine Taste ist. Diese Taste ist vorteilhafterweise über ein Kabel mit der Rechenvorrichtung
6 verbunden. Durch Betätigen der Benutzereingabevorrichtung 15 wird die Zielvermessung
102 durch den Schützen gestartet.
[0030] Nachdem die erste Phase 100 durchlaufen wurde, folgt die zweite Phase 200. In der
zweiten Phase erfolgt die Bestimmung der Entfernung 27 zu dem Ziel 5 mittels des Abstandssensors
4. Mittels der Inertialsensoreinheit 3 ist eine Ausrichtung zu dem Ziel 5 erfassbar.
Vorteilhafterweise wird diese Ausrichtung zusätzlich von den Magnetfeldsensoren 14
berechnet. Anschließend erfolgt ein Auslesen 201 der gemessenen Werte von der Rechenvorrichtung
6. Die Rechenvorrichtung 6 kann daher anhand der ausgelesenen Daten einen Abschusswinkel
bestimmen, unter dem die Handfeuerwaffe 2 einen Schuss abfeuern muss. Dazu erfolgt
die Bestimmung 202 der Zielentfernung, der relativen Richtung zu dem Ziel, sowie der
Höhenunterschied zu dem Ziel. Aus diesen Daten lassen sich die Flugbahn 23 und damit
der Abschusswinkel bestimmen. Der Abschusswinkel ist somit eine Basis für die Bestimmung
des Elevationswinkels 24 und Azimutwinkels 30, 31, den die Handfeuerwaffe 2 einnehmen
muss, um auf das Ziel 5 einwirken zu können. In einem weiteren Schritt erfolgt das
Starten 203 der Navigation im Navigationsrechner. Basierend auf der Navigation erfolgt
die Berechnung 204 der Flugbahn zum Ziel und die Bestimmung des optimalen Abschusswinkels.
Dabei ist vorgesehen, dass, solange der Schütze 22 die Taste der Benutzereingabevorrichtung
15 gedrückt hält und das Ziel verfolgt, die Änderungen in Elevation, Azimut und Entfernung
von der Rechenvorrichtung 6 erfasst werden. Somit kann die Rechenvorrichtung 6 anhand
dieser Änderungen eine angenommene Bewegung des Ziels 5 ermitteln.
[0031] Außerdem werden aktuelle Werte für Lufttemperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit
aus dem Luftdrucksensor 11, dem Luftfeuchtigkeitssensor 12 und dem Temperatursensor
13 ausgelesen. Zusammen mit den in der Speichervorrichtung 10 gespeicherten Parametern
des Geschosses der Handfeuerwaffe 2 ist somit von der Rechenvorrichtung 6 der Soll-Elevationswinkel
berechenbar. Der Soll-Azimutwinkel wird initial aus der Messung übernommen.
[0032] In der Anzeigevorrichtung 16 ist somit der Abstand 27 zu dem Ziel 5 anzeigbar. Ebenso
ist in der Anzeigevorrichtung 16 die angenommene Bewegung des Ziels 5 darstellbar.
Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass in der Anzeigevorrichtung 16 der Soll-Azimutwinkel
sowie der Soll-Elevationswinkel darstellbar sind.
[0033] Das Anzeigen 301 der genannten Werte erfolgt im Rahmen der dritten Phase 300. Dabei
stellt die dritte Phase 300 eine Rückfallposition dar, in die aus der vierten Phase
400 sowie aus der fünften Phase 500 zurückgefallen werden kann, da die Anzeige der
genannten Werte zu aktualisieren ist, wenn sich der Abstand 27 ändert.
[0034] In der vierten Phase 400 führt der Schütze 22 eine Bewegungsänderung 401 aus. Somit
erfolgt anschließend ein Auslesen 402 der Inertialsensoreinheit 3 durch die Rechenvorrichtung
6, insbesondere durch den Navigationsrechner 29. Der Navigationsrechner 29 kann daher
eine neue Zielentfernung und eine neue Zielrichtung bestimmen. Anschließend erfolgt
eine Neuberechnung 403 der Flugbahn 23, sowie des Soll-Azimutwinkels und des Soll-Elevationswinkels.
Danach erfolgt ein Rückfall in die dritte Phase 300, sodass eine Anzeige 301 der neuberechneten
Werte in der Anzeigevorrichtung 16 erfolgt.
[0035] Der Schütze 22 kann eine Positionsänderung 7 insbesondere deshalb vornehmen, um in
eine besser geschützte Stellung zu wechseln. Der Navigationsrechner 29 integriert
dabei alle Bewegungen, die nach Ende der zweiten Phase 200 ausgeführt wurden, um so
kontinuierlich die Position der Handfeuerwaffe 2 und damit des Schützen 22 zu aktualisieren.
Die neue Position des Schützen 22 und der Handfeuerwaffe 2 dient somit als Grundlage
für die neu zu berechnende Schussbahn 23.
[0036] In der fünften Phase 500 erfolgt das Auslösen 501 des Schusses. Optional kann der
Schütze 22 die Handfeuerwaffe 2 nachladen 502, wobei erneut auf das Ziel 5 eingewirkt
werden kann. Dazu erfolgt wiederum ein Rückfall in die dritte Phase 300, sodass eine
Anzeige 301 der für das Einwirken auf das Ziel 5 relevanten Werte in der Anzeigevorrichtung
16 erfolgt.
[0037] Bevorzugt findet außerdem eine Fehlerabschätzung statt. Dazu wird von der Rechenvorrichtung
6, basierend auf der Genauigkeitsklasse der verwendeten Inertialsensoren und der von
diesen Sensoren gemessenen Bewegungen, regelmäßig eine aktuelle Ungenauigkeits-Abschätzung
durchgeführt. Wenn die Ungenauigkeit einen intern vorgegebenen Wert überschreitet,
wird der Schütze über die Anzeigevorrichtung 16 entsprechend informiert.
[0038] Die Anzeigevorrichtung 16 stellt dem Schützen somit zumindest eine aktuelle Entfernung
zu dem Ziel 5 und/oder einen Soll-Azimutwinkel und/oder einen Soll-Elevationswinkel
und/oder einen Soll-Vorhaltewinkel basierend auf der angenommenen Bewegung des Ziels
5 dar. Somit stehen dem Schützen umfassende Informationen zur Verfügung, die der Schütze
22 auch dann erhält, wenn er seine Position wechselt. Somit ist einerseits sichergestellt,
dass zuverlässig auf das Ziel 5 eingewirkt werden kann, während gleichzeitig dem Schützen
22 ermöglicht ist, eine sichere Stellung aufzusuchen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Feuerleitvorrichtung
- 2
- Handfeuerwaffe
- 3
- Inertialsensoreinheit
- 4
- Abstandssensor
- 5
- Ziel
- 6
- Rechenvorrichtung
- 7
- Positionsänderung
- 8
- Beschleunigungssensor
- 9
- Drehratensensor
- 10
- Speichervorrichtung
- 11
- Luftdrucksensor
- 12
- Luftfeuchtigkeitssensor
- 13
- Temperatursensor
- 14
- Magnetfeldsensoren
- 15
- Benutzereingabevorrichtung
- 16
- Anzeigevorrichtung
- 17
- Helligkeitssensor
- 18
- Energieversorgung
- 19
- Batteriepack
- 20
- Datenschnittstelle
- 21
- Deckung
- 22
- Schütze
- 23
- Flugbahn
- 24
- Elevationswinkel der Laufachse
- 25
- Visierlinie
- 26
- Laufachse
- 27
- Entfernung, Projektion der Flugbahn auf die Erdoberfläche
- 28
- Visier
- 29
- Navigationsrechner
- 30
- zweiter Azimutwinkel nach Positionswechsel
- 31
- erster Azimutwinkel vor Positionswechsel
- 50
- Richtung nach Norden
- 100
- Erste Phase
- 101
- Zielerfassung
- 102
- Zielvermessung
- 200
- Zweite Phase
- 201
- Auslesen der Sensoren durch Rechenvorrichtung
- 202
- Bestimmung Zielentfernung und Zielrichtung
- 203
- Start der Navigation
- 204
- Bestimmung des optimalen Abschusswinkels
- 300
- Dritte Phase
- 301
- Anzeige des Soll-Azimutwinkel und des Soll-Elevationswinkel
- 400
- Vierte Phase
- 401
- Positionsveränderung des Schützen
- 402
- Update der Navigation
- 403
- Neuberechnung von Soll-Azimutwinkel und Soll-Elevationswinkel
- 500
- Fünfte Phase
- 501
- Schussauslösung
- 502
- Nachladen
1. Feuerleitvorrichtung (1) für eine Handfeuerwaffe (2), umfassend:
- eine Inertialsensoreinheit (3) für sechs Freiheitsgrade,
- einen Abstandssensor (4) zum Bestimmen eines Abstands zu einem, über ein Visier,
anvisierten Ziel (5), und
- eine Rechenvorrichtung (6) zum Bestimmen einer Soll-Ausrichtung der Handfeuerwaffe
(2) anhand des Abstands, um auf das Ziel einwirken zu können, wobei die Rechenvorrichtung
(6) eingerichtet ist, eine Positionsänderung (7) der Handfeuerwaffe (2) anhand der
Inertialsensoreinheit (3) zu erkennen, und die Soll-Ausrichtung anhand von Daten der
Inertialsensoreinheit (3) zu korrigieren.
2. Feuerleitvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Inertialsensoreinheit (3) drei Beschleunigungssensoren (8) und drei Drehratensensoren
(9) aufweist.
3. Feuerleitvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenvorrichtung (6) eingerichtet ist, anhand des Abstands sowie anhand von
in einer Speichereinheit (10) vordefinierten Parametern eines von der Handfeuerwaffe
(2) zu verschießenden Geschosses einen Soll-Elevationswinkel der Handfeuerwaffe (2)
zu bestimmen, wobei der Abstand und damit der Soll-Elevationswinkel nach einer Positionsänderung
(7) der Handfeuerwaffe (2) anhand der Daten der Inertialsensoreinheit (3) von der
Rechenvorrichtung (6) korrigierbar sind.
4. Feuerleitvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenvorrichtung (6) eingerichtet ist, den Soll-Elevationswinkel zusätzlich
anhand von Daten eines Luftdrucksensors (11) und/oder eines Luftfeuchtigkeitssensors
(12) und/oder eines Temperatursensors (13) zu bestimmen.
5. Feuerleitvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenvorrichtung (6) eingerichtet ist, einen Soll-Azimutwinkel anhand einer
durch Daten der Inertialsensoreinheit (3) bestimmbaren aktuellen Ausrichtung der Handfeuerwaffe
(2) zu bestimmen, wobei der Soll-Azimutwinkel nach einer Positionsänderung (7) oder
einer Änderung der aktuellen Ausrichtung der Handfeuerwaffe (2) anhand von Daten der
Inertialsensoreinheit (3) korrigierbar ist.
6. Feuerleitvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenvorrichtung (6) eingerichtet ist, eine aktuelle Ausrichtung der Handfeuerwaffe
(2) zusätzlich anhand von Daten von zumindest einem Magnetfeldsensor (14), insbesondere
anhand von drei Magnetfeldsensoren (14), zu bestimmen.
7. Feuerleitvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Benutzereingabevorrichtung (15), insbesondere einen Taster, wobei die Rechenvorrichtung
(6) eingerichtet ist, nach einer Benutzereingabe mittels des Abstandssensors den Abstand
zu dem anvisierten Ziel (5) zu bestimmen und aus einer mittels Daten der Inertialsensoreinheit
(3) ermittelten Bewegung der Handfeuerwaffe (2) eine angenommene Bewegung des Ziels
(5) zu bestimmen.
8. Feuerleitvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandssensor (4) ein Lasersensor ist.
9. Feuerleitvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Anzeigevorrichtung (16), wobei über die Anzeigevorrichtung (16) die Soll-Ausrichtung,
insbesondere der Soll-Elevationswinkel und der Soll-Azimutwinkel, und/oder eine aktuelle
Abweichung der Handfeuerwaffe (2) von der Soll-Ausrichtung, insbesondere von dem Soll-Elevationswinkel
und dem Soll-Azimutwinkel, darstellbar ist.
10. Handfeuerwaffe (2), insbesondere Sturmgewehr mit Unterbaugranatwerfer oder tragbarer
Granatwerfer oder Granatpistole, umfassend eine Feuerleitvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.