[0001] Die Erfindung betrifft einen Türverschluss einer Aufzugstür, wobei der Türverschluss
ein Gehäuse und einen Riegel aufweist und der Riegel unter Lageveränderung in eine
Verriegelungsstellung und eine Entriegelungsstellung überführbar ist, wobei ein Antrieb
vorgesehen ist, welcher mit dem Riegel über einen Antriebsmechanismus zusammenwirkt,
mittels dessen der Riegel in seine Entriegelungsstellung überführbar ist, wobei der
Antrieb eine Antriebssteuerung umfasst, welche mit einer Aufzugssteuerung signalübertragend
verbunden oder verbindbar ist, wobei die Aufzugssteuerung in Abhängigkeit von der
Lage einer externen Einrichtung wie einer Aufzugskabine den Antrieb ansteuert, um
den Riegel in seine Entriegelungsstellung zu überführen, und wobei der Türverschluss
einen Schließmechanismus aufweist, welche nach deren Auslösung ohne Mitwirkung des
Antriebes den Riegel zwangsweise aus seiner Entriegelungsstellung in seine Verriegelungsstellung
überführt, und wobei ferner der Türverschluss eine Notentriegelungseinrichtung aufweist,
um bei Bedarf mittels derselben den Riegel unabhängig von dem Antrieb manuell in seine
Entriegelungsstellung überführen zu können.
[0002] Bei gattungsgemäßen Türverschlüssen wird der Antrieb oftmals durch eine mechanische
Ankoppelung bereitgestellt, welche mit einer an der Aufzugskabine angeordneten Riegelkurve
zusammenwirkt. Hierzu ist es erforderlich, die Riegelkurve der Aufzugskabine in eine
ausgefahrene oder zurückgefahrene Position in der Lage zu verändern, so dass die Riegelkurve
nicht an jeder Etage des jeweiligen Bauwerks mit dem Antriebsmechanismus zusammenwirkt,
sondern lediglich an der Etage, an welcher die Aufzugstür zu öffnen ist. Die Anordnung
der mechanischen Ankoppelung zwischen Riegelkurve und Antrieb sowie auch die Mechanik
und Antriebsmittel zur Lageveränderung der Riegelkurve sind jedoch baulich aufwändig
und kostenintensiv und benötigen einen entsprechenden Bauraum, welcher in dem Aufzugsschacht
nicht immer vorhanden ist. Zudem ist eine Nachrüstung eines Aufzugssystems, bei welchem
die Aufzugskabine an mehreren Etagen hält, sehr aufwändig. Ferner sind Aufzugsanlagen
oftmals an besondere äußere Gegebenheiten anzupassen, wie beispielsweise bei engen
baulichen Situationen oder im Falle von Aufzugsschächten in Glasbauweise, bei welchen
mechanische Gestängeanordnungen des Antriebsmechanismus für den Riegel, welche mit
der Riegelkurve einer Aufzugskabine in Wechselwirkung treten, nicht oder nur sehr
aufwändig realisiert werden können und aus optischen Gründen häufig unerwünscht sind.
[0003] Ferner sind elektromagnetische Türverschlüsse für Aufzüge bekannt, bei welchen die
Position der Aufzugskabine mittels einer Sensoreinrichtung erfasst wird und das Ausgangssignal
derselben einen Elektromagneten des Türverschlusses ansteuert, wobei der bewegliche
Anker des Elektromagneten den Antriebsmechanismus des Riegels betätigt. Zur Betätigung
des Antriebsmechanismus sind jedoch vergleichsweise hohe Anzugskräfte des Magneten
erforderlich, um eine ausreichend schnelle Verstellung des Riegels in seine Entriegelungsstellung
zu bewirken, beispielsweise entsprechend einem Betriebsstrom des Elektromagneten von
mehreren Ampere. Dies bedingt andererseits dann eine hohe Ankergeschwindigkeit, wenn
der Anker in seiner Endposition gegen einen Anschlag anschlägt, und damit eine sehr
hohe Geräuschimmission, welche insbesondere bei baulich offenen Aufzugsanlage als
störend empfunden wird, beispielsweise bei Anlagen in Leicht- oder in Glasbauweise.
Eine Geräuschdämmung des Ankers oder des Türverschlusses bzw. der angrenzenden Bauteile
ist jedoch konstruktiv überaus aufwändig.
[0004] Ferner muss ein Türverschluss eines Aufzuges die entsprechenden Sicherheitserfordernisse
erfüllen, insbesondere die einschlägigen aufzugstechnischen Prüfnormen erfüllen, soweit
erforderlich, wie beispielsweise die EN 81-20, EN 81-50 und EN 60947-5-1.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Türverschluss bereitzustellen,
welcher zumindest teilweise oder in Kombination das Problem löst, eine kostengünstige
Ausgestaltung des Türverschlusses und/oder der Aufzugsanlage zu ermöglichen, eine
geräuscharme Betätigung des Türverschlusses zu ermöglichen wobei ferner bevorzugt
der Türverschluss für eine einfache Nachrüstung von Aufzugsanlagen oder für den Einsatz
von Aufzugsanlagen bei besonderen baulichen Gegebenheiten wie in engen Aufzugsschächten
oder bei Glasverkleidungen des Aufzugsschachtes besonders geeignet ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Türverschluss nach Anspruch 1 gelöst,
bei welchem der Antrieb durch einen Elektromotor bereitgestellt wird und/oder eine
Bremseinrichtung vorgesehen ist, welche den Riegel während dessen Überführung in seine
Verriegelungsstellung zumindest zeitweilig abbremst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Durch erfindungsgemäßen Einsatz eines Elektromotors ist der Türverschluss besonders
geräuscharm betätigbar, insbesondere der Riegel geräuscharm in seine Entriegelungsstellung
überführbar. Der Elektromotor treibt den Riegel somit vorzugsweise fortwährend bei
dessen Überführung in die Entriegelungsstellung an, also auch im mittleren Bereich
des Riegelhubes, also des Riegelverfahrweges zwischen Verriegelungs- und Entriegelungsstellung.
Ferner kann vermittels des Elektromotors der Riegel schnell in seine Entriegelungsstellung
überführt werden und ein Elektromotor ist mit geringem konstruktiven Aufwand in das
Türverschlussgehäuse integrierbar, insbesondere auch ohne die aufzugstechnisch sicherheitsrelevanten
Bauteile bzw. Baugruppen des Türverschlusses zu verändern, wie beispielsweise einen
Sperrmittelschalter, welcher bei Positionierung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung
schaltet und damit die Riegelstellung anzeigt und eine Bewegung der Aufzugskabine
freigibt, die Anordnung eines auf den Riegel wirkenden Hebels wie insbesondere Zahnhebels
als Teil des Antriebsmechanismus und dergleichen. Ferner sind Elektromotoren und damit
auch der Türverschluss kostengünstig herstellbar und Elektromotoren sind einfach und
flexibel ansteuerbar. Mittels des Elektromotors ist der Türverschluss einfach an unterschiedliche
Erfordernisse insbesondere bei Aufzügen anpassbar, im Besonderen an die Erfordernisse
bei Personenaufzügen unter Erfüllung der relevanten Prüfnormen.
[0008] Insbesondere weist der erfindungsgemäße Türverschluss Vorteile gegenüber der Anordnung
eines Elektromagneten als Antriebselement auf, bei welchem nur ein Ein- bzw. Ausschaltvorgang
möglich ist und nach Betätigung des Elektromagneten zum Öffnen des Riegels die Riegelbewegung
nicht mehr steuerbar ist. Ferner muss der Betrieb des Elektromagneten auch ausgelegt
sein, einen sicheren Öffnungsvorgang des Riegels aus seiner Entriegelungsstellung
einzuleiten. Damit muss der Riegel zu Beginn des Entriegelungsvorganges mittels des
Magneten mit hoher Kraft beaufschlagt werden, um auch Unregelmäßigkeiten einer nicht
ordnungsmäßen Tür, wie bspw. gewisse Verspannungen oder Verzug, zu überwinden. Damit
ist aber die Kinematik der weiteren Riegelbewegung vorbestimmt, im Gegensatz zu der
erfindungsgemäßen Verwendung eines Elektromotors zum Antrieb des Riegels auch nach
Einleitung der Entriegelungsbewegung, also nach Verlassen der Verriegelungsstellung
durch den Riegel.
[0009] Als "Entriegelungsstellung" bzw. "Verriegelungsstellung" im Sinne der Erfindung sei
jeweils die Endstellung bzw. Ruhestellung des Riegels in der jeweiligen ent- oder
verriegelnden Position des Riegels verstanden.
[0010] Die Überführung des Riegels aus seiner Entriegelungsstellung in seine Verriegelungsstellung
sei im Folgenden als "Schließen" des Riegels bezeichnet. Die Überführung des Riegels
aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung sei im Folgenden als
"Öffnen" des Riegels bezeichnet.
[0011] Besonders bevorzugt ist ein Sperrmittelschalter als Überwachungs- bzw. elektrische
Sicherheitseinrichtung vorgesehen, welcher die Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung
überwacht. Der Sicherheitsschalter ist vorzugsweise ein zwangsöffnender Sicherheitsschalter,
welcher also in Sollposition des Riegels in seiner Verriegelungsstellung zwangsweise,
also zwingend notwendig und praktisch automatisch, schaltet bzw. öffnet (wie allgemein
bekannt, kann ein zwangsöffnender Sicherheitsschalter technisch gleichwertig durch
eine Sicherheitsschaltung ersetzt werden). Dies ist beispielsweise für Türverschlüsse
von Aufzügen eine zwingend notwendige Sicherheitseinrichtung: erst bei Bestätigung
der Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung bei entsprechender Anzeige
bzw. Signalausgang vom Sperrmittelschalter ist der Aufzug verfahrbar. Die Anordnung
eines Sperrmittelschalters bedingt jedoch einen langen Verfahrweg bzw. Hub des Riegels
zwischen seiner Ver- und seiner Entriegelungsstellung. So fordern bspw. die technischen
Normen EN 81-20 und EN 81-50 unter anderem für den Riegel zur Verriegelung einer Aufzugstüre
ein Eingreifen von mindestens 7 mm, bevor der Sperrmittelschalter geschlossen wird,
bzw. eine entsprechende andere elektrische Sicherheitseinrichtung wirksam wird. Der
gesamte Riegelhub zwischen dessen beiden genannten Endpositionen kann somit ohne weiteres
≥ 8 mm oder ≥ 12 mm betragen, in manchen Anwendungsfällen auch ≥ 15 mm oder ≥ 20 mm
betragen, bspw. im Bereich von 25 mm liegen. Es hat sich jedoch im Zuge der Erfindung
herausgestellt, dass der notwendige große Hub des Riegels besonders günstig durch
einen erfindungsgemäß eingesetzten Elektromotor bewirkt wird. Eine solch lange Hubbewegungen
mit genügend Kraftreserven durchzuführen ist beispielsweise für einen im Gehäuse integrierten,
also kompakten Hubmagnet schwierig zu realisieren. Besonders vorteilhaft ist durch
den Einsatz eines Elektromotors ein langer Verfahrweg einfacher realisierbar, weil
der Motor im Gegensatz zum Hubmagnet eine kontinuierliche Bewegung praktisch beliebig
lange ausführen kann und somit eine Hubbewegung mit konstanter oder über den Verfahrweg
vordefinierter Kraft bei der jeweiligen Hubstellung (bspw. im Rahmen einer vordefinierten
Kraft-Weg-Kurve über den Verfahrweg des Riegels) über eine beliebig lange Stecke ermöglicht.
Zudem ist über den langen Verfahrweg des Riegels die auf diesem wirkende Antriebskraft
mittels des Elektromotors besonders präzise steuerbar und über die Lebensdauer des
Türverschluss die Sollwerte zur Riegelverfahrung, wie bspw. zeitabhängig auf diesen
wirkende Antriebskraft über den Verfahrweg, besonders präzise einzuhalten. Dies betrifft
auch eine verkantungsfreie Verfahrung des Riegels mit geringer Beanspruchung der Riegelführung.
Da aufgrund des großen Riegelhubs an sich Störungen der Riegelverfahrbewegung begünstigt
werden, hat überraschenderweise der erfindungsgemäße Türverschluss aufgrund der über
den langen Verfahrweg kontinuierlichen und gleichmäßigen bzw. exakt vorgestimmten
Verfahrbewegung zudem eine besonders lange Lebensdauer sowie auch geringen Verschleiß
der Riegelführung, was zudem auch einen ruhigen und geräuscharmen Betrieb des Türverschlusses
über seine Lebensdauer ermöglicht und den Wartungsaufwand des Türverschlusses deutlich
vermindert. Vorzugsweise umfasst der Türverschluss eine Fehlschließsicherung, welche
das Schalten des Sperrmittelschalters bei geöffneter Tür verhindert. Damit wird auch
das Schließen des Riegels bei geöffneter Tür verhindert. Diese Sicherheitseinrichtung
ist oftmals vorgeschrieben. Bei Anordnung dieser Sicherheitseinrichtung ist jedoch
ein langer Verfahrweg des Riegels notwendig oder zumindest besonders zweckmäßig, um
eine sichere Betätigung dieser Sicherheitseinrichtung und/oder eine sichere Zusammenwirkung
mit dem Riegel zu ermöglichen.
[0012] Der Einsatz eines Elektromotors hat sich als besonders günstig herausgestellt, wenn
der Riegel zwischen seiner Verriegelungsstellung und seiner Entriegelungsstellung
einen Hub durchfährt, welcher größer/gleich der 2-fachen Eingrifftiefe des Riegels
in die Tür in Verriegelungsstellung des Riegels ist. Der gesamte Riegelhub zwischen
dessen beiden genannten Endpositionen kann somit ohne weiteres ≥ 12 mm oder ≥ 20 mm
betragen, bspw. im Bereich von 25 mm liegen. Der Türverschluss kann hierdurch besonderen
baulichen und/oder sicherheitstechnischen Erfordernissen besonders einfach angepasst
werden. Dies bezieht sich bspw. auf die mögliche Positionierung des Riegels in seiner
Ver- und/oder Entriegelungsstellung. Dies bezieht sich bspw. auch alternativ oder
kumulativ auf die Anordnung weiterer Sicherheitseinrichtungen des Türverschlusses,
welche mit dem Riegel zusammenwirken oder durch den Riegel zu betätigen sind, wie
bspw. einem Sperrmittelschalter oder entsprechenden elektrischen Sicherheitseinrichtung
und/oder einer Fehlschließsicherung.
[0013] Bevorzugt ist bei Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung der Elektromotor
antriebslos in Bezug auf einen Vorschub des Riegels in dessen Verriegelungsstellung.
Die Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung wird somit durch den Elektromotor
nicht antriebsmäßig unterstützt. Hierdurch können der Antriebsmechanismus und der
Schließmechanismus in Bezug auf die Überführung des Riegels in seine jeweilige Endstellung
(Ent- oder Verriegelungsstellung) unabhängig voneinander ausgebildet und der Elektromotor
kann unabhängig von den Sicherheitsanforderungen bei der schließenden Betätigung des
Schließmechanismus ausgeführt sein. Dies vereinfacht zudem die Ausgestaltung des durch
den Elektromotor angetriebenen Antriebsmechanismus des Riegels. Bei Überführung des
Riegels in seine Verriegelungsstellung kann der Motor somit durch die Motorsteuerung
in Bezug auf seine Antriebsleistung strom- und/oder spannungslos gestellt sein. Gegebenenfalls
kann bei der Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung der Rotor des
Elektromotors rotieren, beispielsweise in Funktion als Motorbremse. Hierdurch ist
insgesamt eine baulich einfache Ausgestaltung des Türverschlusses gegeben und der
Elektromotor einfach ansteuerbar sowie der Türverschluss in besonderer Weise an die
Erfordernisse eines Aufzuges bzw. Aufzugsanlage angepasst.
[0014] Es versteht sich, dass die Motorsteuerung allgemein im Rahmen der Erfindung vorzugsweise
auch ausgelegt ist, den jeweiligen Betriebsparameter des Motors auf einen vorgegebenen
Sollwert zu regeln.
[0015] Vorzugsweise ist der Elektromotor als Drehstrommotor, bürstenloser Gleichstrommotor,
Glockenankermotor oder Reluktanzmotor ausgebildet. Hierdurch ist der Motor aufgrund
bürstenloser Ausführung und damit auch der Türverschluss besonders wartungs- und verschleißarm.
Mittels der genannten Motortypen ist der Riegel zudem in sehr gleichmäßiger Bewegung,
ruhig und exakt angesteuert in seine Entriegelungsstellung überführbar, und damit
die Riegelverfahrung und der Betrieb des Türverschlusses sehr geräuscharm. Gegebenenfalls
sind jedoch allgemein auch konventionelle Gleichstrommotoren mit Bürsten einsetzbar.
[0016] Bevorzugt weist der eingesetzte Elektromotor ein nur geringer oder praktisch kein
bzw. kein Rastmoment auf, so dass durch den Elektromotor durch den Motor ein selbsttätiges
Schließen des Riegels nicht behindert wird. Durch den Motor wird somit zumindest praktisch
keine oder nur sehr geringe Selbsthemmnis des Antriebsmechanismus erzeugt wird, wenn
der Elektromotor entgegen seiner Antriebsrichtung auf den Riegel betätigt wird, wenn
der Riegel mittels des Schließmechanismus in seine Verriegelungsstellung überführt
wird. So ist bei einem erfindungsgemäßen Türverschluss vorzugsweise der Antriebsmechanismus
mit dem Schließmechanismus gekoppelt, wobei bei schließender Betätigung des Schließmechanismus
der Antriebsmechanismus entgegen seiner Antriebsrichtung auf den Riegel mit dem Schließmechanismus
gekoppelt mitbewegt wird, also in Richtung auf die Ausgangsstellung des Antriebsmechanismus
zur erneuten Einleitung eines Entriegelungsvorganges. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass der Elektromotor mit einem Getriebe als Teil des Antriebsmechanismus zusammenarbeitet
kann, welches in der Regel eine Kraftübersetzung und Weguntersetzung des Motors bewirkt,
um die weiteren Teile des Antriebsmechanismus zur Überführung des Riegels in seine
Entriegelungsstellung zu betätigen. Ein etwaiges Rastmoment des Elektromotors würde
durch das Getriebe verstärkt werden, was einer selbsttätigen und zwangsweisen Betätigung
des Schließmechanismus behindern oder entgegenstehen könnte, so dass also der erfindungsgemäß
weitergebildete Schließmechanismus bei dessen Auslösung bspw. aufgrund der Entspannung
einer vorgespannten Feder oder anderen Feder- oder Energiespeichereinrichtung selbsttätig
und zuverlässig schließt. Es hat sich somit im Zuge der Erfindung herausgestellt,
dass bei genannten Türverschlüssen die genannten Typen von Elektromotoren besonders
vorteilhaft einsetzbar sind. Als derartige Motoren mit nur geringem oder praktisch
keinem Rastmoment sind insbesondere Motoren mit eisenlosem Anker, Motoren mit verschränkten
Polen (quer zur Motorachse verlaufenden Nuten zwischen den Polen), Motoren mit Permanentmagneten
am Anker und nutfreiem Ständer, Motoren mit Permanentmagneten am Ständer und nutfreiem
Anker, wobei die Motoren jeweils Drehstrommotoren oder (vorzugsweise bürstenfreie)
Gleichstrommotoren sein können. Ferner sind Reluktanzmotoren oder Glockenankermotoren
einsetzbar.
[0017] Vorzugsweise ist der Elektromotor ein über die Entriegelungsbewegung des Riegels
kontinuierlich betätigbarer oder betätigter Motor, also ein durchlaufender Motor,
welcher während vorzugsweise der gesamten Riegelbewegung aus seiner Verriegelungsstellung
in seine Entriegelungsstellung kontinuierlich eine Antriebskraft auf den Riegel aufbringt.
Dies ist durch die oben genannten Motortypen in besonderer Weise erfüllt. Hierdurch
ist eine gleichmäßige und geräuscharme Verfahrung des Riegels und damit auch ein sehr
wartungsarmer Türverschluss gegeben, insbesondere im Unterschied zu Schrittmotoren,
welche jedoch gegebenenfalls ebenfalls prinzipiell einsetzbar sind. Gegebenenfalls
ist der eingesetzte Elektromotor jedoch kein Schrittmotor.
[0018] Besonders bevorzugt ist ein Elektromotor vorgesehen, dessen Motordrehzahl, Motordrehmoment,
Motorspannung, Stromaufnahme und/oder Leistungsaufnahme während der Überführung des
Riegels aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung steuerbar
ist oder gesteuert wird, was für jeden der oben genannten Steuerparameter einzeln
gelten kann. Hierdurch kann der Vorschub des Riegels bzw. die vermittels des Antriebsmechanismus
auf den Riegel wirkende Kraft bei dessen Überführung aus seiner Verriegelungsstellung
in seine Entriegelungsstellung gesteuert werden. Die Steuerung des Motors kann gegebenenfalls
in Abhängigkeit von der Verfahrstellung des Riegels zwischen seinen beiden genannten
Ruhepositionen erfolgen. Der Riegel kann hierdurch besonders gleichmäßig bzw. vorbestimmt
verfahren werden, bzw. unter Einhaltung bestimmter vorgegebener Toleranzen bezüglich
Verfahrparameter des Riegels, wie beispielsweise Einhaltung von oberen Schwellwerten
von Riegelbeschleunigungen, Krafteinwirkungen auf den Riegel, Vorschubgeschwindigkeiten
usw. Ferner ist eine Steuerung der Motordrehzahl oder der Leistungsaufnahme von besonderem
Vorteil, wenn ein von dem Elektromotor aufzuspannender bzw. aufzuladender Riegelschließmechanismus
vorliegt. Durch die Steuerung der Motordrehzahl kann der Riegelvorschub in Abhängigkeit
von der jeweiligen Riegelstellung exakt gesteuert werden, bspw. auch ein Halten des
Riegels in der Entriegelungsstellung durch die Motorkraft erfolgen, insbesondere wenn
der Motor gegen einen aufgespannten Riegelrückstellmechanismus arbeitet. Die Leistungsaufnahme
des Motors kann an die Kraft-Weg-Kennlinie des Schließmechanismus angepasst sein,
so dass mit ansteigender zu überwindender Kraft des Schließmechanismus bei dessen
Spannung/ Aufladung der Motor mit erhöhter Leistung betrieben wird und/oder entsprechend
bei abnehmender zu überwindender Kraft der Motor mit geringerer Leistung betrieben
wird. Der Riegel kann hierdurch zumindest über den größten Teil seines Verfahrweges
in vorbestimmter Weise zielgerichtet verfahren werden, bspw. mit relativ gleichmäßiger
Vorschubgeschwindigkeit. Ferner ist hierdurch der Elektromotor besonders einfach an
unterschiedliche Türverschlüsse, bspw. solche mit unterschiedlichen Riegelschließmechanismen
mit unterschiedlichen Kraft-Weg-Kennlinien in Bezug auf deren Spannung bzw. Kraftaufladung,
anpassbar.
[0019] Allgemein kann durch die jeweils genannte Steuerung des Motors beispielsweise in
Abhängigkeit von der zum jeweiligen Zeitpunkt gegebenen Riegelstellung zwischen seinen
beiden Ruhepositionen erfolgen (bspw. unter vorheriger Aufnahme einer entsprechenden
Kennlinie), oder in Abhängigkeit eines anderen vorgegebenen Betriebsparameters des
Türverschlusses. Die jeweils genannte Steuerung des Motors, bspw. Steuerung der Morordrehzahl
und/oder Motorleistung, kann im Bereich des Verfahrweges des Riegels erfolgen, welcher
jeweils ≥ 1% oder ≥ 2% oder ≥ 5% von den Ruhepositionen des Riegels bzw. Endpunkten
der Riegelbewegung entfernt ist. Hierdurch liegt zudem jeweils ein besonders wartungsarmer
und/oder geräuscharm betätigbarer Türverschluss vor. Insbesondere ein Elektromotor
in Form eines Drehstrommotors, bürstenlosen Gleichstrommotors, Glockenankermotors
oder Reluktanzmotors ist hierbei vorteilhaft.
[0020] Vorzugsweise stellt die Motorsteuerung des Elektromotors zu dessen Betrieb einen
variablen Strom und/oder eine variable Spannung und/oder variable Frequenz bereit
bzw. ist zur Bereitstellung entsprechend konfiguriert ist, insbesondere jeweils während
der Überführung des Riegels aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung.
Die Strom- bzw. Spannungsstärke variiert somit zeitlich über den Verfahrweg des Riegels
zwischen seinen beiden genannten Ruhestellungen. In Kombination hiermit oder unabhängig
hiervon kann der Elektromotor mit variabler Frequenz betrieben werden oder in einem
solchen Betrieb vorliegen. Hierdurch ist der Elektromotor besonders flexibel in Bezug
auf die Verfahrung des Riegels in seine Entriegelungsstellung betreibbar bzw. die
Leistungsaufnahme des Motors einfach steuerbar. Auf die obigen Ausführungen zur variablen
Leistungsaufnahme des Motors sei verwiesen, wobei eine Strom- und/oder Spannungssteuerung
besonders einfach umsetzbar und effektiv an die die Leistungsanpassung bedingende
Größe anpassbar ist. Die beschriebene Steuerung der Leistungsaufnahme bezieht sich
entsprechend auf eine Steuerung des Betriebsstromes oder der Betriebsspannung oder
der Betriebsfrequenz des Motors oder gegebenenfalls eine Steuerung der genannten Stellgrößen
in Kombination wie bspw. eine kombinierte Strom- und Spannungssteuerung, welche jeweils
eine entsprechende Leistungsänderung bedingt.
[0021] Vorzugsweise wird der Motor derart angesteuert oder ist ansteuerbar, dass im Endbereich
der Riegelbewegung der Elektromotor auf den Riegel nur einen geringen Vorschub ausübt,
um einer Geräuschentwicklung beim Anschlag entgegenzuwirken. Dies kann vermittels
einer Steuerung der Drehzahl, Leistungsaufnahme, Betriebsstrom oder -spannung des
Motors erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann bei Beginn des Entriegelungsvorganges
der Motor mit erhöhter Leistung bzw. erhöhtem Strom und/oder Spannung gegenüber dem
(der) zeitlich gemittelten Leistung, Strom bzw. Spannung im mittleren Bereich der
Riegelverfahrung zwischen der Verriegelungsstellung und Entriegelungsstellung betreibbar
oder wird betrieben, um den Öffnungsvorgang zu beschleunigen oder zeitweilig eine
hohe Kraft auf den Riegel auszuüben, um eine sichere Öffnungsbewegung des Riegels
sicherzustellen, bspw. auch bei gewissen Unregelmäßigkeiten des Betriebes der Aufzugstür
wie bei Verspannungen der Tür. Ferner kann eine Steuerung des Betriebsstromes und/oder
der Betriebsspannung des Motors besonders vorteilhaft erfolgen, wenn ein wie unten
beschriebener Riegelschließmechanismus vorgesehen ist, welcher von dem Elektromotor
gespannt bzw. aufgeladen wird, wobei der Betriebsstrom und/oder die Betriebsspannung
des Motors bzw. die Leistungsaufnahme des Motors in Abhängigkeit von der Kraft-Weg-Kennlinie
des Schließmechanismus erfolgt, gleichsinnig mit Änderungen der Kraft gemäß der Kennlinie.
Ferner kann der Elektromotor so betrieben werden oder betreibbar sein, dass nach Einleiten
der Riegelbewegung aus seiner Verriegelungsstellung der Riegel eine zumindest im Wesentlichen
konstante Vorschubgeschwindigkeit in Richtung auf seine Entriegelungsstellung erfährt
und gegen Ende des Vorschubes in die Entriegelungsstellung die Riegelgeschwindigkeit
abnimmt. Der Anstieg und/oder Abfall der Riegelgeschwindigkeit beim Anfahren bzw.
Abbremsen des Riegels kann stetig oder kontinuierlich, jeweils gegebenenfalls unter
Ausbildung von Geschwindigkeitsplateaus erfolgen, bspw. auch zumindest im Wesentlichen
linear.
[0022] Es versteht sich, dass allgemein im Rahmen der Erfindung der jeweilige Motorbetrieb
oder Betrieb der jeweiligen Steuerung wie Motorsteuerung oder Aufzugsteuerung konstruktiv
seinen Niederschlag in einer entsprechenden eingestellten oder einstellbaren Konfiguration
der Motorsteuerung bzw. Aufzugssteuerung hat.
[0023] Die Verriegelungsstellung des Riegels ist vorzugsweise im Rahmen der Erfindung durch
einen Anschlag begrenzt.
[0024] In besonderer Weiterbildung eines Türverschlusses mit Elektromotor oder unabhängig
hiervon weist der Türverschluss eine Bremseinrichtung auf, welche den Riegel bei dessen
Überführung aus seiner Entriegelungsstellung in seine Verriegelungsstellung zumindest
zeitweilig abbremst. Dadurch wird somit die Vorschubgeschwindigkeit des Riegels in
Richtung auf dessen Verriegelungsstellung zumindest zeitweilig abgebremst, beispielsweise
zu Beginn der Verriegelungsbewegung des Riegels oder bei dessen Verlassen der Entriegelungsstellung.
So kann insbesondere der Motor in seinem stationären Zustand bei Anordnung des Riegels
in seiner Entriegelungsstellung als Bremse fungieren, wenn die Verriegelungsbewegung
des Riegels eingeleitet wird. Durch die Bremseinrichtung wird die Anschlaggeschwindigkeit
des Riegels in seiner Verriegelungsstellung vermindert und somit ist der Türverschluss
geräuscharm betätigbar. Die Bremseinrichtung ist hierbei verschieden von dem Riegelanschlag,
welcher die Verriegelungsstellung definiert, und verschieden von Schaltkontakten des
Türverschlusses wie bspw. einem Sperrmittelschalter, welcher die Riegelverschlussstellung
anzeigt und ein Signal an die Aufzugssteuerung sendet, um ein Verfahren der Aufzugkabine
einzuleiten oder zu ermöglichen. Die Bremseinrichtung ist vorzugsweise zusätzlich
zu den anderweitig im Rahmen der Erfindung beschriebenen Komponenten des Türverschlusses
bzw. deren Funktionen zum Betrieb desselben vorgesehen, insbesondere zusätzlich zu
der Antriebseinrichtung des Riegels zur Überführung desselben in seine Entriegelungsstellung.
Die Bremseinrichtung kann gegebenenfalls zur Bewirkung der Bremskraft auch auslösbar
ausgebildet sein, beispielsweise auch gekoppelt mit dem Auslösen einer anderen Einrichtung
des Türverschlusses, bspw. gekoppelt mit dem Auslösen der Schließmechanismus oder
in Abhängigkeit eines vordefinierten Betriebszustandes wie bspw. Vorschubstellung
des Riegels. Die genannte Koppelung kann eine zeitgleiche Auslösung von Bremseinrichtung
und der anderen Türverschlusseinrichtung bewirken oder auch eine zeitlich verzögerte
Auslösung der Bremseinrichtung in Bezug auf die Auslösung der anderen Einrichtung,
so dass die Bremseinrichtung erst ab eines gewissen Vorschubes des Riegels in Richtung
auf seine Verriegelungsstellung bremsend auf den Riegel wirkt. Die "andere Türverschlusseinrichtung"
kann insbesondere jeweils unabhängig von dem Schließmechanismus sein.
[0025] Die Bremseinrichtung ist vorzugsweise derart ausgebildet bzw. konfiguriert, dass
diese bei Überführung des Riegels aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung
deaktiviert oder deaktivierbar ist (also bremskraftlos stellbar oder gestellt ist),
so dass die Überführung des Riegels in seine Entriegelungsstellung nicht vermittels
der Bremseinrichtung gebremst ist. Bei Überführung des Riegels aus seiner Entriegelungsstellung
in seine Verriegelungsstellung ist die Bremseinrichtung aktiviert oder aktivierbar.
Die Bremseinrichtung ist somit ein- und ausschaltbar.
[0026] Die Wirkung der Bremseinrichtung kann in nur einem Teilbereich des Riegelvorschubes
in Richtung auf seine Verriegelungsstellung erfolgen oder ggf. auch über den gesamten
Verfahrweg des Riegels in seine Verriegelungsstellung. Es hat sich bereits als geräuschmindernd
herausgestellt, wenn der Riegel zu Beginn oder im Anfangsbereich seines Verfahrweges
aus der Entriegelungsstellung, bspw. nur oder zumindest in den ersten 20% oder nur
oder zumindest in der ersten Hälfte seines Verfahrweges aus der Entriegelungsstellung
in seine Verriegelungsstellung, gebremst ist, wodurch bereits die Endgeschwindigkeit
des Riegels bei Erreichung seiner Verriegelungsstellung bzw. seine Anschlaggeschwindigkeit
vermindert wird. Zudem ist hierdurch der Türverschluss besonders wartungsarm, da Anschlagkräfte
bei Erreichung der Verriegelungsstellung verringert werden. Vorzugsweise ist die zusätzliche
Bremseinrichtung innerhalb des Türverschlussgehäuses angeordnet.
[0027] Vorzugsweise ist die Bremseinrichtung derart ausgebildet, dass diese in Bezug auf
den Riegelhub zwischen seiner Entriegelungsstellung und Verriegelungsstellung (also
den Unterschied der vom Türverschlussgehäuse vorstehenden Länge des Riegels in den
beiden genannten Riegelruhepositionen) bei Positionierung des Riegels im Bereich seiner
Verriegelungsstellung keine Bremskraft auf den Riegel ausübt, beispielsweise im Bereich
der letzten 2% oder der letzten 5% oder der letzten 10% oder der letzten 20% des Verfahrweges
des Riegels in seine Verriegelungsstellung. Die Bremseinrichtung wirkt somit der Schließkraft
des Schließmechanismus in der Verriegelungsstellung nicht entgegen, was allgemein
gelten kann.
[0028] Vorzugsweise ist die Bremseinrichtung in ihrer Bremskraft und/oder zeitlich in ihrer
bremsaktiven Wechselwirkung mit dem Riegel einstellbar.
[0029] Die Bremseinrichtung kann beispielsweise als Fliehkraftbremse, Reibschlussbremse
oder Wirbelstrombremse oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sein. Eine Fliehkraftbremse
kann auf ein rotatorisch bewegtes Element des Antriebsmechanismus wirken, bspw. auf
eine Welle, welche bei Bewegung des Riegels mit diesem bewegungsgekoppelt gedreht
wird, bspw. aufgrund eines Schneckengetriebes zwischen Riegel und Welle oder zwischen
Welle und Antrieb. Bei Anordnung eines Seilzuges als Kraftübertragungsorgan des Antriebs-
oder Koppelungsmechanismus kann bspw. eine Seilzugbremse vorgesehen sein. Bei Anordnung
eines Getriebes als Kraftübertragungsorgan des Antriebs- oder Koppelungsmechanismus
kann bspw. eine Bremseinrichtung auf das Getriebe wirken. Eine Reibschlussbremse kann
bspw. auf den Riegel oder ein bewegliches Element des Antriebs- oder Koppelungsmechanismus
wirken, auch auf einen Hebel wie bspw. Zahnhebel des Antriebsmechanismus. Eine Wirbelstrombremse
kann bspw. auf ein bewegtes, insbesondere rotatorisch bewegtes Element des Antriebsmechanismus
wirken, bspw. auf eine bspw. auf eine Welle, welche bei Bewegung des Riegels mit diesem
bewegungsgekoppelt gedreht wird, bspw. aufgrund eines Schneckengetriebes zwischen
Riegel und Welle oder zwischen Welle und Antrieb.
[0030] Besonders bevorzugt wirkt der Elektromotor zumindest zeitweilig als Bremseinrichtung
in Bezug auf den Vorschub des Riegels ausgehend von seiner Entriegelungsstellung in
seine Verriegelungsstellung. Der Elektromotor wirkt somit in Art einer Motorbremse,
insbesondere Wirbelstrombremse. Die Anordnung einer zusätzlichen Bremseinrichtung
ist hierdurch entbehrlich, wodurch der Türverschluss kostengünstig, wartungsarm und
in seiner Bauform kompakt ist. Hierdurch ist ein besonders geräuscharmer Betrieb des
Türverschlusses gegeben, insbesondere auch beim Anschlagen des Riegels oder eines
an diesem angebrachten Anschlag in seiner Verriegelungsstellung, welche einen weiteren
Vorschub des Riegels begrenzt.
[0031] Allgemein kann in Ausbildung als Bremseinrichtung der Elektromotor eine Leistungselektronik
aufweisen, welche nach Abschalten der gesamten Steuerungselektronik des Motors oder
ggf. nach Abschalten der Eingangsspannung zum Betrieb des Elektromotors die Motorwicklungen
kurzschließt, um den Motor als Wirbelstrombremse zu konfigurieren. Hierzu kann bspw.
die Motorsteuerung des Elektromotors einen allgemein üblichen Reglerzwischenkreis
nutzen, der nach der Erfindung derart konfiguriert ist, dass die Eingangsspannung
des Motors und die Spannung im Reglerzwischenkreis durch einen Prozessor der Motorsteuerung
überwacht werden. Zum Kurzschließen der Motorwicklungen kann beispielsweise ein im
Türverschluss oder insbesondere in der Motorsteuerung vorgesehener Kondensator oder
ein anderer Energiespeicher dienen. Über die Entladungszeit des Kondensators bzw.
Energiespeichers wirkt der Motor dann als Bremsenrichtung. Es versteht sich, dass
die genannten Merkmale ggf. auch in Bezug auf eine separate Wirbelstrombremse realisiert
sein können.
[0032] Der elektrischen Einrichtungen des Türverschlusses wie insbesondere die Motorsteuerung
ist vorzugsweise mit der Aufzugssteuerung signalübertragend verbunden. Wird von der
Aufzugssteuerung das Signal zum Entriegeln der Tür an die Elektronik des Türverschlusses
wie bspw. die Motorsteuerung ausgesandt, bspw. wenn ein Sensor der Aufzugsteuerung
die Sollposition der Aufzugkabine anzeigt, so kann von der Elektronik des Türverschlusses
die Bremseinrichtung aktiviert werden, bzw. die Motorversorgungsspannung zugeschaltet
werden. Wird bspw. die Motorversorgungsspannung von der Motorsteuerung abgeschaltet,
so kann dies der Auslöser für den Verriegelungsvorgang sein. Dies umfasst die Funktion
des Motors als Wirbelstrombremse.
[0033] Im allgemeinen kann eine Motorsteuerung vorgesehen sein, welche aus einer Eingangsgleichspannung,
beispielsweise einer 24 V Gleichspannung, einen mehrphasigen, insbesondere dreiphasigen,
Drehstrom erzeugt, insbesondere einen solchen mit variabler Frequenz und/oder variablem
Strom, mittels welchem der Motor betrieben wird. Der mehr- oder dreiphasige Drehstrom
kann ein sinusförmiger oder anderer geeigneter Drehstrom sein, beispielsweise auch
ein solcher mit einem Stufenprofil. Eine 24 V Gleichspannung ist besonderes einfach
in die Elektrik einer Aufzugsanlage bzw. deren Steuerung integrierbar.
[0034] Im Rahmen der Erfindung weist der Türverschluss einen Schließmechanismus auf, welcher
nach dessen Auslösen den Riegel selbsttätig bzw. zwangsweise in seine Verriegelungsstellung
ausfährt. Es ist also nur ein Auslösevorgang erforderlich, und die weitere Verfahrung
des Riegels in seine Verriegelungsstellung erfolgt durch vorzugsweise fortwährende
Entladung bzw. Entspannung eines Energiespeichers durch die von diesem freigesetzte
und auf den Riegel wirkende Kraft. Der Energiespeicher kann eine mechanische Speichereinrichtung
wie ein aufgespanntes Federelement wie eine Riegelrückstellfeder sein oder ggf. auch
eine andere Speichereinrichtung wie ein elektrischer Speicher o.dgl. Beispielsweise
kann die Rückstellfeder in Verlängerung des Riegels angeordnet sein. Die Entladung
des Energiespeichers wird durch die genannte Auslösung aktiviert. Der Energiespeicher
ist vorzugsweise Teil des Türverschlusses. Der Schließmechanismus ist somit unabhängig
von dem Antrieb zur Überführung des Riegels in seine Entriegelungsstellung betätigbar.
Beispielsweise ist der Schließmechanismus automatisch betätigbar bzw. wird betätigt,
wenn ein mit dem Schließmechanismus signalübertragend gekoppelter Türkontaktschalter
ein Signal aussendet, dass die von dem Riegel des gegebenen Türverschlusses zu verriegelnde
Tür sich in einer geschlossenen Position befindet. Hierdurch ist insgesamt der Türverschluss
entsprechend aufzugstechnischen Sicherheitsrichtlinien betreibbar, da auch bei verschiedenen
Störungen wie Ausfall oder Störung des Antriebes oder des Antriebsmechanismus des
Türverschlusses, Ausfall der Motorsteuerung oder Aufzugsteuerung oder Ausfall der
Versorgungsspannung der Motorsteuerung oder Aufzugsteuerung ein sicheres Schließen
der dem Türverschluss zugeordneten Tür, in welche der Riegel eingreift, sichergestellt
ist.
[0035] Besonders bevorzugt sind der Elektromotor und der Schließmechanismus miteinander
kraftübertragend gekoppelt. Bei Betätigung des Elektromotors zur Überführung des Riegels
in seine Entriegelungsstellung vermittels des Antriebsmechanismus kann zugleich durch
den Elektromotor eine Spannung oder Aufladung des Schließmechanismus bzw. dessen Energiespeichers
erfolgen, wobei bei Betätigung oder Auslösung des Schließmechanismus vermittels Freisetzung
der derart erzeugten Spannung oder Aufladungsenergie der Riegel selbsttätig in seine
Verriegelungsstellung ausfährt bzw. überführt wird. Hierzu können der Antriebsmechanismus
und der Schließmechanismus zusammenwirkend ausgebildet sein, bspw. vermittels des
genannten Hebels wie bspw. Zahnhebels, oder allgemein bspw. durch direkte oder indirekte
Ankoppelung des Antriebsmechanismus an dem Schließmechanismus, gegebenenfalls auch
durch einen gesonderten Kraftübertragungsmechanismus. Beispielsweise bei Strom- oder
Spannungslosstellung oder Leistungslosstellung des Elektromotors in Bezug auf einen
Antrieb des Riegels in seine Entriegelungsstellung wirkt der Schließmechanismus automatisch
auf den Riegel, den Riegel selbsttätig in seine Verriegelungsstellung überführend.
Der Riegel und damit der Schließmechanismus wird somit durch die fortwährend auf diesen
wirkende Motorkraft des Elektromotors in seiner Entriegelungsstellung gehalten, so
dass also beispielsweise der Elektromotor gegen die Schließkraft des Schließmechanismus,
bspw. gegen die Kraft einer Riegelrückstellfeder wirkt. Die Strom- oder Spannungslosstellung
bzw. Leistungslosstellung des Elektromotors kann über die Motorsteuerung des Elektromotors
erfolgen, welche den Motor abschaltet und somit zugleich den Schließmechanismus aktiviert.
Die Motorsteuerung kann derart konfiguriert sein, dass diese den Elektromotor stromlos-
oder spannungslosstellend bzw. leistungslosstellend ansteuert, wenn die Motorsteuerung
von einer dem Aufzug zugeordneten Aufzugsteuerung ein Signal zum Verriegeln der Aufzugtür
empfängt. Die Aufzugsteuerung kann hierzu konfiguriert sein, dass das genannte Signal
ausgesandt wird, wenn die Aufzugsteuerung von einem Türkontaktschalter ein Signal
empfängt, dass die von dem Riegel des gegebenen Türverschlusses zu verriegelnde Tür
sich in einer geschlossenen Position befindet. Auch bei Ausfall oder Störung des Antriebes
kann somit der Riegel automatisch schließen.
[0036] Die Energiespeichereinrichtung des Schließmechanismus zur selbsttätigen bzw. zwangsweisen
Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung wie bspw. mechanische Speichereinrichtung,
z.B. eine Rückstellfeder, oder der Schließmechanismus insgesamt kann eine Kraft-Weg-Kennlinie
bei deren Spannung bzw. Aufladung aufweisen, insbesondere eine nichtlineare Kraft-Weg-Kennlinie.
Die genannte Kraft-Weg-Kennlinie kann Eingang in die Motorsteuerung des Elektromotors
haben, insbesondere in dessen Leistungssteuerung beim Antrieb des Riegels in seine
Entriegelungsstellung vermittels der Motorkraft des Elektromotors, wodurch der Riegel
vorbestimmt, bspw. zumindest über einen Teil seines Hubes mit gleichmäßiger Verfahrgeschwindigkeit,
verfahrbar ist.
[0037] Die Motorsteuerung ist vorzugsweise ausgelegt oder konfiguriert, um die Arbeitsleistung
des Motors zeitabhängig bzw. in Abhängigkeit einer vorbestimmten Betriebsgröße des
Riegels wie dessen Vorschubstellung und/oder der für eine Riegelbewegung zu überwindenden
Kraft steuern zu können oder zu steuern. Vorzugsweise ist die Motorsteuerung ausgelegt
oder konfiguriert, um die Arbeitsleistung des Motors frei vom Benutzer vorbestimmt
steuern zu können oder zu steuern.
[0038] Mittels des Elektromotor ist die auf den Schließmechanismus aufgebrachte Kraft zur
Spannung bzw. Aufladung desselben in ihrer Höhe und/oder in ihrer Zeitabhängigkeit
während der Überführung des Riegels aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung
steuerbar bzw. der Elektromotor wird durch die Motorsteuerung hierbei entsprechend
angesteuert. Die Leistungsansteuerung des Elektromotors kann somit beispielsweise
in Abhängigkeit, von der Kraft-Weg-Kennlinie zur Verfahrung des Riegels aus seiner
Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung erfolgen, beispielsweise in positiver
Korrelation, so dass mit sich ändernder notweniger Kraft zur Verfahrung des Riegels
in dessen zum jeweiligen Zeitpunkt gegebener Stellung die vom Elektromotor auf den
Antriebsmechanismus erbrachte Leistung gleichsinnig mit der erforderlichen Kraft verändert
wird, also erhöht oder verringert wird. Beispielsweise ist der Riegel mittels der
entsprechend konfigurierten Motorsteuerung mit vorbestimmtem Geschwindigkeitsprofil
über dessen Verfahrweg zwischen seiner Ent- und Verriegelungsstellung, welches abgesehen
von den Beschleunigungs- und Abbremsvorgängen des Riegels bei dessen Hubbewegung zwischen
seiner Ent- und Verriegelungsstellung nicht-linear oder auf eine konstante Verfahrgeschwindigkeit
des Riegels eingestellt sein kann, verfahrbar, ggf. auch unter Berücksichtigung einer
Kraft-Weg-Kennline der Schließmechanismus bei deren Aufspannung bzw. Aufladung mittels
des Elektromotors. Der Türverschluss ist hierdurch geräuscharm und gleichmäßig betätigbar
und besonders wartungsarm, da Verschleiß verringert werden kann. Bspw. kann bei ansteigender
Kraft zur Spannung der Schließmechanismus der Motor mit einer entsprechend höheren
Leistung betrieben werden, um den Riegel gleichmäßig zu verfahren. Ein Elektromotor
ist hierzu besonders vorteilhaft einsetzbar, insbesondere bei nicht-linearer Kraft-Weg-Kennlinie
des Schließmechanismus.
[0039] Der Türverschluss kann als Teil des Antriebsmechanismus für den Riegel einen schwenkbar
gelagerten Hebel wie bspw. Zahnhebel aufweisen, um den Riegel zwischen Ver- und Entriegelungsstellung
zu überführen. Die Energiespeichereinrichtung des Schließmechanismus kann mittelbar
oder unmittelbar auf den Riegel einwirken, bspw. auch über ein einen zusätzlichen
Kraftübertragungsmechanismus. Bei Betätigung des Schließmechanismus unter Vorschub
des Riegels in seine Verriegelungsstellung wird somit auch der Hebel verschwenkt,
sowie etwaige mit diesem gekoppelte Teile des Antriebsmechanismus.
[0040] Vorzugsweise ist die Motorsteuerung derart ausgebildet oder konfiguriert, dass bei
Ansteuerung des Elektromotors zum Öffnen des Riegels die Motorbetätigung in vorbestimmter
Weise derart erfolgt, dass auf den Riegel nur über eine vorbestimmte Verfahrwegstrecke
desselben seitens des Motors eine Antriebskraft in Richtung auf die Entriegelungsstellung
ausgeübt wird. Der Motor ist so ansteuerbar bzw. wird angesteuert, dass der Riegel
vermittels Motorantrieb aus seiner Verriegelungsstellung genau in seine Entriegelungsstellung
überführt wird. Ein mit deutlicher Geräuschentwicklung verbundenes Anschlagen des
Riegels bei Erreichen seiner Entriegelungsstellung wird somit vermieden, wodurch der
Betrieb des Türverschlusses geräuscharm und durch Vermeidung von Anschlagkräften,
welche auch Erschütterungen oder Vibrationen des Türverschlusses bedingen, der Türverschluss
wartungsarm ist.
[0041] Vorzugsweise ist die Motorsteuerung derart ausgebildet oder konfiguriert, dass die
Anzahl der Umdrehungen des Elektromotors bei der Überführung des Riegels von seiner
Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung eingestellt werden können oder
auf einen vorausgewählten Wert eingestellt ist, insbesondere auch auf nicht ganzzahlige
Zwischenwerte. Hierdurch kann der Vorschub des Riegels aus seiner Anfangsposition
in der Verriegelungsstellung in Richtung auf seine Entriegelungsstellung und damit
auch die Position des Riegels, welche dieser in seiner Entriegelungsstellung aufweist,
eingestellt werden. Der Motor wird somit derart betrieben, dass beim Entriegelungsvorgang
des Riegels bei Erreichen dessen Entriegelungsstellung vom Motor auf den Riegel keine
Antriebskraft mehr ausgeübt wird - oder dass bereits vor Erreichen der Entriegelungsstellung
durch den Riegel unter Berücksichtigung der Trägheit des Antriebssystems und Riegels
seine Entriegelungsstellung erreicht, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten
kann.
[0042] Vorzugsweise umfasst der Antriebsmechanismus einen verschwenkbar gelagerten Hebel
mit zumindest zwei Schenkeln, welche vorzugsweise in einem Winkel zueinander angeordnet
sind, beispielsweise einen Winkel von ≤ 135° oder ≤ 120° oder ca. 90°, wobei ein erster
Schenkel des Hebels an dem Riegel ankoppelt und ein zweiter Schenkel des Hebels an
dem Kopplungsmechanismus ankoppelt, welcher als Teil des Antriebsmechanismus seinerseits
kraftübertragend mit dem Antrieb verbunden ist. Hierbei dient der Hebel zugleich als
Kraftumleitung des Antriebsmechanismus. Vorzugsweise greift der Hebel unmittelbar
kraftübertragend an dem Riegel an, gegebenenfalls auch lediglich mittelbar unter Zwischenanordnung
eines weiteren Übertragungsmechanismus. Vorzugsweise weisen die beiden Schenkel des
Hebels eine unterschiedliche Länge auf, wobei der an dem Riegel ankoppelnde erste
Schenkel vorzugsweise eine größere Länge aufweist als der zweite Schenkel, so dass
der Hebel zugleich als Wegübersetzung in Bezug auf die Lageveränderung des Riegels
wirkt. Die Anordnung eines Elektromotors hat sich hierbei als besonders vorteilhaft
erwiesen, wobei der Hebel als wesentliches Bauelement eines herkömmlichen Türverschlusses
beibehalten werden kann. Der Türverschluss ist somit kostengünstig herstellbar und
leicht zur erfindungsgemäßen Ausbildung umrüstbar. Die Ansteuerung des Hebels zur
Lageveränderung des Riegels ist durch einen Elektromotor auf besonders einfache Weise
möglich.
[0043] Der Hebel des Antriebsmechanismus kann allgemein als Zahnhebel ausgeführt sein, dessen
Verzahnung vorzugsweise unmittelbar mit dem Riegel kraftübertragend zu dessen Längsverschiebung
in Eingriff steht.
[0044] Vorzugsweise weist der Antriebsmechanismus oder der Koppelungsmechanismus zwischen
Antrieb und Hebel eine mechanische Entkoppelung auf, welche eine Betätigung der Notentriegelung
unabhängig von dem Antrieb ermöglicht, so dass die Notentriegelung unabhängig von
dem Elektromotor manuell betätigbar ist. Beispielsweise kann die Notentriegelung mittels
eines üblichen Dreikantschlüssels manuell betätigt werden. Die Achse des Hebels kann
einen Mitnehmer für den Notentriegelungsschlüssel aufweisen oder der Notentriegelungsschlüssel
wirkt über einen Koppelungsmechanismus auf den Hebel oder in anderer Weise auf den
Riegel. Hierdurch kann der Türverschluss bei einer Störung des Aufzuges oder bei einer
Störung oder Ausfall des Elektromotors oder bei Blockierung des Antriebsmechanismus
manuell bei Bedarf betätigt werden, ohne dass ein Beitrag des Elektromotors zur Notentriegelung
notwendig ist. Die mechanische Entkoppelung des Antriebes kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass der Antriebsmechanismus bei Betätigung der Notentriegelungseinrichtung
einen Freilauf aufweist. Der Freilauf kann beispielsweise durch ein Langloch in einem
Gestängeteil des Antriebsmechanismus realisiert sein, so dass ein Mitnehmer bei Betätigung
der Notentriegelung ohne Kraftübertragung entgegen der Antriebsrichtung im Langloch
verfährt. Alternativ kann ein durch den Antrieb betätigter Seilzug im Antriebsstrang
des Riegels vorgesehen sein, wie bevorzugt unten beschrieben, wobei unter Betätigung
der Notentriegelungseinrichtung der mit dem Seil zusammenwirkenden Mitnehmer der Antriebseinrichtung
von dem Seil entkoppelt oder das Seil zugkraftentlastet. Alternativ kann eine elektrisch
oder magnetisch betätigbare Entkoppelung vorgesehen sein, so der Antriebsstrang zum
Riegel zu dessen in seine Entriegelungsstellung stets unterbrochen ist, wenn der Elektromotors
nicht zur Betätigung des Antriebsmechanismus stromdurchflossen ist oder nur unterhalb
eines vordefinierten Stromschwellwertes stromdurchflossen ist, und wobei bei Bestromung
des Elektromotors das mechanische Koppelungsglied in seine Koppelungsstellung im Antriebsstrang
bzw. Antriebsmechanismus überführt wird, bspw. durch einen Elektromagneten.
[0045] Besonders bevorzugt ist der Drehwinkel des Motors zur Überführung des Riegels aus
seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung vorbestimmt festgelegt.
Der Rotor des Motors wird somit zur Riegelbewegung zwischen seinen beiden Endstellungen
um einen festgelegten Drehwinkel bewegt. Dieser Drehwinkel kann bspw. durch die entsprechend
konfigurierte Motorsteuerung festgelegt sein. Hierdurch wird der Riegel aufgrund der
gegebenen Übersetzung des Antriebsmechanismus durch Betätigung des Motors in definierter
Weise lageverändert, beispielsweise um eine definierte Strecke in Richtung auf seine
Entriegelungsstellung verschoben. Durch die entsprechende Ansteuerung des Motors sind
somit weitere Mittel zur Begrenzung des Vorschubes des Riegels in seine Entriegelungsstellung
nicht notwendig und können somit entfallen (auch wenn diese gegebenenfalls zusätzlich
vorgesehen sein können), wodurch der Türverschluss baulich besonders einfach ausgestaltet
ist und zudem durch die motorgesteuerte Verschiebung des Riegels in seine Endstellung
der Türverschluss besonders geräuscharm betrieben werden kann. Ferner wird hierdurch
eine Überlastung des Motors vermieden und somit die Lebensdauer des Türverschlusses
erhöht. Ein Starten des Motors mit festgelegtem Drehwinkel ist jedoch nicht zwingend,
der Türverschluss kann durch andere geeignete Maßnahmen wie bspw. mehrmalige Betätigung
in seinen bestimmungsgemäßen Ausgangszustand überführt werden.
[0046] Zur gesteuerten Verfahrung des Riegels in seine Entriegelungsstellung kann alternativ
oder gegebenenfalls zusätzlich dem Elektromotor eine Überwachungseinrichtung wie ein
Schalter zugeordnet sein, welche bei Stellung des Riegels in seiner Entriegelungsstellung
den Motor stromlos stellt und/oder von dem Antriebsmechanismus oder Kopplungsmechanismus
abkoppelt. Die Überwachungseinrichtung kann mittelbar oder unmittelbar durch den Riegel
betätigt werden. Hierdurch wird eine Überlastung des Motors vermieden, wenn der R
iegel seine Entriegelungsstellung eingenommen hat und ein Anschlagen des Riegels an
einem die Entriegelungsstellung definierenden Anschlag wird vermieden, so dass der
Türverschluss geräuscharm betätigbar ist. Beispielsweise kann der Riegel durch ein
Sperrorgan in seiner Entriegelungsstellung gehalten werden.
[0047] Vorzugsweise ist eine Überwachungseinrichtung vorgesehen, welche die Anordnung des
Riegels in seiner Verriegelungsstellung anzeigt, wobei der Elektromotor vorzugsweise
unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses des Antriebsmechanismus mit einer
entsprechenden, vorzugsweise vordefinierten, Umdrehungszahl betätigt wird, um den
Riegel aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung zu überführen,
wie oben beschrieben. Die Überwachungseinrichtung kann insbesondere als Schalter ausgebildet
sein, welcher bei Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung eingeschaltet
wird, wobei nur bei eingeschaltetem bzw. aktiviertem Schalter ein Signal an die Betriebseinrichtung
des Aufzuges zum Freigeben eines Verfahrens der Aufzugskabine ausgesandt wird. Hierdurch
ist die notwendige Betriebssicherheit des Aufzuges gegeben. Durch die Lageveränderung
des Riegels in seine Entriegelungsstellung aufgrund der Umdrehungszahl des Elektromotors
ist eine besonders einfache Ansteuerung des Riegels gegeben. Die Überwachungseinrichtung
in Bezug auf die Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung kann mit der
Antriebssteuerung des Elektromotors signalübertragend verbunden sein. Die Motorsteuerung
kann derart konfiguriert sein, dass eine Betätigung des Elektromotors zur Überführung
des Riegels in seine Entriegelungsstellung nur erfolgt, wenn die Überwachungseinrichtung
die Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung anzeigt. Hierdurch wird
sichergestellt, dass bei Ansteuerung des Elektromotors zur Umdrehung mit der voreingestellten
bzw. vorausgewählten Umdrehungszahl der Riegel exakt in seine Entriegelungsstellung
überführt wird und bei Erreichen der Entriegelungsstellung der Motor den Riegel nicht
weiter antreibt, womit eine erhöhte Betriebssicherheit gegeben ist.
[0048] Die rotatorische Bewegung des Elektromotors kann durch eine vorgesehene Umlenkeinrichtung
in eine translatorische Bewegung übertragen werden, welche auf den Riegel oder den
Zahnhebel wirkt, um diesen zu entriegeln. Beispielsweise kann hierzu der Elektromotor
auf eine geeignete Kurvenscheibe oder Exzenter oder dergleichen als Teil des Antriebsmechanismus
wirken. Die translatorische Bewegung kann die eines Zugmittelorgans sein. Das Zugmittelorgan
kann auf ein rotarisch bewegtes Maschinenelement wie einen Hebel, bspw. Zahnhebel,
wirken, welcher den Riegel antreibt. Hierdurch ist eine reibungsarme und effektive
Riegelbewegung ermöglicht.
[0049] Besonders bevorzugt umfasst der Antriebsmechanismus oder der Koppelungsmechanismus
zwischen Elektromotor und Hebel wie bspw. Zahnhebel einen von dem Elektromotor betätigten
Seilzug, mittels welchem unter Betätigung des Elektromotors der Riegel in seine Entriegelungsstellung
überführt wird. Vorzugsweise wird der Seilzug zur Öffnung des Riegels durch den Elektromotor
zugkraftbeaufschlagt. Der Elektromotor kann hierzu eine Seilwinde betätigen. Der Seilzug
kann unmittelbar an dem Hebel angreifen. Bspw. kann der Seilzug auch unmittelbar an
dem Riegel angreifen. Zum einen ermöglicht der Seilzug eine einfache Kraftübertragung
bzw. die Seilwinde eine einfache Kraftumlenkung. Der Seilzug kann einmalig oder mehrfach
umgelenkt sein, wozu bspw. Umlenkrollen vorgesehen sein können, wodurch die Seilführung
flexibel an die jeweiligen baulichen bzw. räumlichen Gegebenheiten des Türverschlusses
angepasst werden kann. Ein Ende des Seils kann allgemein ortsfest fixiert sein. Der
Seilzug kann einmalig oder mehrfach in Wirkung eines Kraftübersetzungsmechanismus
in Richtung auf die Verfahrung des Riegels oder Hebels, bspw. Zahnhebels, umgelenkt
sein, wobei ein Ende des Seils ortsfest fixiert sein kann. Der Seilzug ermöglicht
hierdurch eine bauliche besonders kompakte Bauweise des Türverschlusses. Ferner ermöglicht
der Seilzug eine einfache Überführung der rotatorischen Bewegung des Elektromotors
in eine translative Bewegung zur Einwirkung auf ein Gestängeteil oder den Zahnhebel
des Antriebs- bzw. Koppelungsmechanismus. Zudem ermöglicht der Seilzug hierbei eine
besonders reibungsarme sowie auch geräuscharme Betriebsweise, so dass der Türverschluss
besonders wartungsarm ist. Zudem ermöglicht der Seilzug eine besonders einfache Entkoppelung
des Elektromotors von einem Teil des Antriebsmechanismus bzw. des Hebels oder des
Riegels, da ein mit dem Seilzug wechselwirkender Mitnehmer des Antriebsmechanismus,
welcher eine Kraftübertragung von dem Seilzug von dem dem Riegel zugewandten Bauteil
ermöglicht, beispielsweise indem der Mitnehmer in einer überdimensionierten Schlaufe
oder einer Umlenkung des Seilzuges angeordnet ist und somit bei Betätigung der Notentriegelung
der Mitnehmer auf einfache Weise von dem Seilzug zugentkoppelt werden kann. Das Seil
ist vorzugsweise biegeschlaff. Es versteht sich, dass gegebenenfalls allgemein anstelle
eines Seils im engeren Sinne auch ein anderes flexibles Zugorgan wie ein Band, Kette
oder dergleichen einsetzbar ist.
[0050] Bevorzugt ist der Antriebsmechanismus oder Koppelungsmechanismus als Zugmitteltrieb
ausgeführt. Der Elektromotor wirkt somit auf ein Zugmittelorgan, welches lageverändernd
auf den Riegel wirkt.
[0051] Vorzugsweise wird bei Betätigung des Schließmechanismus zur Überführung des Riegels
in seine Verriegelungsstellung der Antriebs- oder Koppelungsmechanismus, insbesondere
ein Seilzug oder ein Koppelungsgestänge desselben, in seine Ausgangsstellung überführt,
welche der Antriebs- bzw. Koppelungsmechanismus aufweist, um unter Betätigung des
Elektromotors eine Öffnung des Riegels zu bewirken. So wird beispielsweise der Seilzug
zur Überführung des Riegels in seine Entriegelungsstellung durch Betätigung des Elektromotors
aufgewickelt, so dass der Elektromotor als Windenmotor fungiert, oder das Seil des
Seilzuges wird vermittels des Elektromotors gegenüber dem Hebel wie bspw. Zahnhebel
oder einem anderen Teil des Antriebsmechanismus eingezogen oder in seiner Wirklänge
verkürzt, um eine Entriegelung des Riegels zu bewirken, wobei dann unter Betätigung
des Schließmechanismus, welcher den Riegel aus seiner Entriegelungsstellung in seine
Verriegelungsstellung überführt, das Seil abgewickelt oder ausgezogen bzw. in seiner
Wirklänge als Antriebelement des Antriebsmechanismus verlängert wird, um in seine
Ausgangssolllage überführt zu werden. Unter Betätigung des Elektromotors kann dann
ein erneuter Entriegelungsvorgang durchgeführt werden. Dies erfolgt mit nur geringen
Reibungsverlusten.
[0052] Vorzugsweise ist allgemein im Rahmen der Erfindung bei Betätigung des Schließmechanismus
der Elektromotor stromlos gestellt oder wirkt in Art einer Bremseinrichtung wie eine
Wirbelstrombremse, so dass der Rotor des Elektromotors bei Betätigung des Schließmechanismus
eine Rotation entgegen der Drehrichtung des Elektromotors zur Entriegelung des Riegels
durchführt, beispielsweise um hierbei das Seil teilweise freizugeben, d.h. das Seil
in seiner Wirklänge zu verlängern. Die Seilfreigabe kann in einem Abrollen eines aufgewickelten
Seiles bestehen, wobei das Seil zugentlastet und biegeschlaff ist.
[0053] Vorzugsweise ist der Elektromotor mittels eines Getriebes wie bspw. Zahnradbetriebes,
vorzugsweise einem einstufigen oder gegebenenfalls mehrstufigen (Zahnrad)getriebe,
an einem Kopplungselement wie beispielsweise einem Seilzug oder einer Zugstange angekoppelt,
wobei das Kopplungselement seinerseits an den Hebel des Antriebsmechanismus angekoppelt.
Der Motor koppelt vorzugsweise unmittelbar an das Getriebe an. Hierdurch ist eine
günstige Kraftübertragung von dem Elektromotor auf den übrigen Antriebsmechanismus
gegeben. Ferner ist hierdurch die Motordrehzahl, welche vorzugsweise ansteuerbar ist
oder angesteuert wird, an die Kinematik des Antriebsmechanismus anpassbar. Im Falle
eines einstufigen Zahnradgetriebes ist das Getriebe zudem baulich besonders einfach
ausgebildet, wodurch auch Reibungsverluste verringert werden und der Türverschluss
besonders wartungsarm ist.
[0054] Ferner ist der Türverschluss erfindungsgemäß durch die Anordnung einer Statusanzeige
nach Anspruch 18 und/oder die Anordnung einer Statusanzeige nach Anspruch 19 ausgebildet.
Hierdurch ist eine einfache Überwachung des Betriebszustandes des Elektromotors bzw.
der Motorsteuerung gegeben, was die Betriebssicherheit und/oder Handhabung des Türverschlusses
wesentlich erleichtert. Der Regelzwischenkreis des Elektromotors kann ein üblicherweise
bei Elektromotoren, insbesondere Drehstrommotoren vorgesehener Zwischenkreis sein,
welcher bspw. einen Gleichstrom einer Stromversorgung in einen Wechselstrom oder Drehstrom
zum Betrieb des Motors umwandelt.
[0055] Bevorzugt ist der Elektromotor sowie der Kopplungsmechanismus oder der Antriebsmechanismus
innerhalb des Türverschlussgehäuses angeordnet. Hierdurch ist der Elektromotor gegen
äußere Eingriffe geschützt und es liegt eine besonders kompakte Bauform vor.
[0056] Der erfindungsgemäße Türverschluss ist geeignet, die aufzugstechnischen Prüfnormen
EN 81-20, EN 81-50 und EN 60947-5-1 zu erfüllen, jeweils in der Fassung derselben
mit Gültigkeit zum 1. Juli 2015, bzw. erfüllt diese einzeln oder kumulativ. Insbesondere
kann der erfindungsgemäße Türverschluss die aufzugstechnischen Prüfnormen EN 81-20
und EN 81-50 erfüllen, jeweils in der Fassung derselben mit Gültigkeit zum 1. Juli
2015, bzw. erfüllt diese einzeln oder kumulativ. Dies gilt jeweils insbesondere in
Hinblick auf die Ausgestaltung des Sperrmittelschalters bzw. entsprechenden elektrischen
Sicherheitseinrichtung und der Fehlschließsicherung, soweit diese Gegenstand der Normen
sind. Der erfindungsgemäße Türverschluss ist aber auch bei anderen sicherheitsrelevanten
Türen wie solchen von Hebebühnen, für Kabinenabschlusstüren oder dergleichen einsetzbar.
[0057] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft beschrieben und anhand der Ausführungsbeispiele
erläutert. Sämtliche Merkmale der Ausführungsbeispiele können unabhängig voneinander
im Rahmen der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Türverschlusses mit Riegel in
seiner Verriegelungsstellung,
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung des Türverschlusses gemäß Figur 1 mit Riegel in seiner
Entriegelungsstellung,
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung eines Details eines erfindungsgemäßen Türverschlusses
gemäß einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach Figur 1,
- Figur 4:
- eine Detailansicht einer alternativen Ausführung des Türverschlusses.
[0058] Der erfindungsgemäße Türverschluss 1 einer Aufzugstür weist ein Gehäuse 2 und einen
Riegel 3 auf, welcher unter Lageveränderung in eine Verriegelungsstellung mit ausgefahrenem
Riegel (Figur 1) und in eine Entriegelungsstellung mit eingefahrenem Riegel (Figur
2) überführbar ist, wodurch der Riegelhub definiert ist. Ferner ist ein Antrieb vorgesehen,
welcher erfindungsgemäß als Elektromotor 4 ausgebildet ist und mit dem Riegel 3 über
einen Antriebsmechanismus 5 zusammenwirkt, um den Riegel in seine Entriegelungsstellung
zu überführen. Der Motor 4 umfasst eine Steuerung 4a, welche mit einer Aufzugssteuerung
signalübertragend verbunden ist, welche in Abhängigkeit von der Lage einer externen
Einrichtung wie eine Aufzugskabine den Antrieb ansteuert, um den Riegel in seine Entriegelungsstellung
zu überführen. Der Elektromotor sowie der Antriebsmechanismus 5 bzw. der nachfolgend
beschriebene Kopplungsmechanismus 7 sind innerhalb des Türverschlussgehäuses 2 angeordnet.
[0059] Der Motor 4 wirkt über einen Antriebsmechanismus 5 mit dem Riegel 3 zusammen, wodurch
der Riegel in seine Entriegelungsstellung überführbar ist. Der Antriebsmechanismus
5 umfasst einen Hebel bzw. Winkelhebel 6 mit zwei Schenkeln 6a, 6b, wobei der erste
Schenkel 6a des Hebels an dem Riegel 3 angekoppelt und der zweite Schenkel 6b an einem
Kopplungsmechanismus 7 als Teil des Antriebsmechanismus angekoppelt, welcher seinerseits
kraftübertragend mit dem Antriebsmotor 4 zusammenwirkt. Der Hebel ist hier als Zahnhebel
ausgeführt.
[0060] Der Elektromotor 4 ist mittels eines vorzugsweise einstufigen Zahnradgetriebes 8
an einem Kopplungselement als Teil des Antriebsmechanismus angekoppelt, wobei das
Koppelungselement hier als Seilzug 9 ausgebildet ist. Das Getriebe 8 ist zwischen
Motor 4 und Winde 10 kraftübertragend angeordnet.
[0061] Das Seil 9a wird auf einer vom Motor 4 betriebenen Winde 10 unter Motorkraft aufgewickelt,
um den Riegel aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung zu überführen,
was unabhängig von der Anordnung eines Getriebes gegeben sein kann.
[0062] Das Seil 9a des Seilzuges 9 ist über mindestens eine Umlenkrolle 12 geführt wird.
Das eine Seilende 9b ist an der Winde 10 festgelegt, das andere Seilende 9c an dem
Gehäuse 2 oder einer anderen Einrichtung ortsfest fixiert. Hierdurch arbeitet der
Seilzug in Art eine Kraftübersetzung bzw. Weguntersetzung. Das Seil 9a greift somit
mittels des Umlenkbereichs 9d an dem Hebel 6 an, die Umlenkrolle 12 ist somit an dem
Hebel, genauer gesagt an dem zweiten Schenkel 6b exzentrisch zu der Verschwenkachse
6c des Hebels angeordnet.
[0063] Der Seilzug 9 ist hier an dem Hebel bzw. Zahnhebel angekoppelt, kann aber auch an
einem anderen Element des Antriebsmechanismus oder direkt an dem Riegel ankoppeln.
[0064] Der Seilzug 9 ist derart ausgebildet, dass das Seil 9a bei Betätigung der Schließmechanismus
11 unter Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung wird das Seil 9a des
Seilzuges teilweise freigegeben, also die Wirklänge des Seils verlängert (also Verlängerung
des Seilabschnittes zwischen seinen Festhaltepunkten wie dem Fixierungspunkt des Seilendes
bspw. an dem Gehäuse und dem der Einrichtung zur Zugkraftausübung auf das Seil wie
bspw. der Winde). Hierzu wird das Seil von der Winde 10 teilweise abgewickelt, um
ein Verschwenken des Hebels zu ermöglichen, wodurch der Riegel 3 in seine Verriegelungsstellung
ausgefahren wird.
[0065] Alternativ ist gemäß Figur 4 der Antriebsmechanismus als Gestängemechanismus 15 wobei
ein starres Gestängeteil 16 den Elektromotor 4 mit dem Riegel bzw. hier mit dem Hebel
6 kraftübertragend koppelt, um den Riegel vermittels des Motors in seine Entriegelungsstellung
überführen zu können. Es versteht sich, dass die rotatorische Bewegung des Motors
durch geeignete Mittel wir bspw. einen Exzenter oder eine Kurvenscheibe in eine translatorische
Bewegung der Gestängeteile übertragbar ist. Um bei Betätigung der Notentriegelung
eine mechanische Entkoppelung von Riegel bzw. Hebel und Motor auszubilden ist das
Gestängeteil hier bspw. mit einem Langloch 17 versehen, in welches ein Mitnehmer 6d
des Hebels eingreift.
[0066] Ferner weist der Türverschluss einen Schließmechanismus 11 auf, welcher nach dessen
Auslösung ohne Mitwirkung des Motors den Riegel 3 zwangsweise aus seiner Entriegelungsstellung
in seine Verriegelungsstellung überführt, also unter Entspannung oder Entladung eines
Energiespeichers des Schließmechanismus. Der Energiespeicher ist hier durch eine Riegelrückstellfeder
12 ausgebildet.
[0067] Mittels einer Notentriegelungseinrichtung 13, hier in Form eines Mitnehmers 13a an
der Achse des Hebels 6, kann bei Bedarf der Riegel unabhängig von dem Antrieb manuell
mittels eines Notentriegelungsschlüssels in seine Entriegelungsstellung überführt
werden, beispielsweise im Falle einer Störung. Hierzu weist der Antriebsmechanismus
5 oder der Kopplungsmechanismus 7 eine mechanische Entkoppelung auf, welche eine Betätigung
der Notentriegelungseinrichtung unabhängig von dem Antrieb ermöglicht, wie oben beschrieben.
Die Entkoppelung ist hier durch das Seil 9a (Figur 1) oder das gestängelangloch 17
(Figur 4) ermöglicht, welche bei Betätigung der Notentriegelung ein Verschwenken des
Hebels nicht behindern.
[0068] Bei Überführung des Riegels aus seiner Entriegelungsstellung in seine Verriegelungsstellung
vermittels des Schließmechanismus 11 ist der Elektromotor antriebslos in Bezug auf
ein Ausfahren des Riegels gestellt, so dass der Rotor des Elektromotors im Leerlauf
durchdrehen kann oder wie unten beschrieben als Bremseinrichtung wirken kann. Dem
Elektromotor ist eine Überwachungseinrichtung 19 zugeordnet, welche bei Anordnung
des Riegels in seiner Entriegelungsstellung den Motor stromlos stellt oder von dem
Kopplungsmechanismus abgekoppelt. Die Überwachungseinrichtung 19 ist hier als Schalter
19a ausgebildet, welcher mit einem an dem Hebel angeordnetem Kontakt 19b zusammenwirkt.
[0069] Zur Überführung des Riegels 3 aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung
wird der Elektromotor 3 mit einer festgelegten Anzahl von Umdrehungen angesteuert,
wobei vorzugsweise der Elektromotor mit festgelegtem Drehwinkel des Rotors zum Stator
gestartet wird.
[0070] Der Elektromotor 4 ist besonders vorteilhaft als Drehstrommotor ausgebildet, alternativ
als Glockenmotor, so dass der Motor ein geringes oder praktisch kein Rastmoment aufweist,
ohne dass die Erfindung oder das Ausführungsbeispiel hierauf beschränkt ist. Hierdurch
ist eine geringe oder keine Selbsthemmung des Antriebsmechanismus 5 bzw. des Getriebes
8 bei der Rückstellung des Antriebsmechanismus 5 gegeben, wenn dieser also entgegen
seiner Antriebsrichtung auf den Riegel verfahren wird, der Riegel also in seine Verriegelungsstellung
überführt wird. Dies ist insbesondere relevant, wenn der Antriebsmechanismus aus starren
Elementen wie Gestängeteilen besteht.
[0071] Der Elektromotor weist eine Motorsteuerung auf, mittels welcher der Motor mit variabler
Drehzahl und/oder variabler Leistung während der Überführung des Riegels in seine
Entriegelungsstellung betrieben werden kann bzw. betrieben wird. Hierdurch kann bspw.
die Verfahrgeschwindigkeit des Riegels während seines Hubes, insbesondere fortwährend
während seines vollständigen Hubes, gesteuert werden bzw. wird gesteuert. Ferner kann
die Leistungssteuerung des Motors die Kraft-Weg-Kennlinie des Schließmechanismus berücksichtigen,
um den Riegel während seines vollständigen Hubes in vorbestimmter Weise verfahren
zu können. Dies ist jeweils unabhängig voneinander oder in Kombination allgemein im
Rahmen der Erfindung bevorzugt.
[0072] Ferner weist der Türverschluss eine Bremseinrichtung 14 auf, welche den Riegel während
dessen Überführung in seine Verriegelungsstellung zumindest zeitweilig abbremst. Die
Bremseinrichtung ist hier in besonderer Ausgestaltung des Elektromotors ausgebildet,
welcher zur Abbremsung als Wirbelstrombremse fungiert. Hierzu werden die Windungen
des Elektromotors kurzgeschlossen. Die Motorsteuerung wird mit Gleichspannung versorgt,
welche dies dann in eine mehrphasige, bspw. 3-phasige Versorgungsspannung für den
Motorlauf bzw. eine statische Bremsspannung umformt. Die Bremswirkung des Motors erfolgt
im ersten Bereich der Überführung des Riegels aus seiner Entriegelungsstellung in
seine Verriegelungsstellung, bis der Kondensator entladen ist. Gegebenenfalls kann
auch eine separate Bremseinrichtung vorgesehen sein.
[0073] Der Antriebsmechanismus 5 des Riegels 3 und der Schließmechanismus 11 sind derart
gekoppelt, dass bei Betätigung des Antriebsmechanismus zur Überführung des Riegels
in seine Entriegelungsstellung ein Energiespeicher des Schließmechanismus 6 gespannt
oder aufgeladen wird, im konkreten Beispiel die Riegelrückstellfeder 12 gespannt wird.
Nach Auslösen des Schließmechanismus 11 wird der Riegel unter Freisetzung der derart
erzeugten Federspannung selbsttätig in seine Verriegelungsstellung überführt. Der
Schließmechanismus 11 ist mit der Aufzugssteuerung (nicht dargestellt) signalübertragend
verbunden, so dass aufgrund eines Signals der Aufzugsteuerung der Schließmechanismus
auslöst. Das Signal der Aufzugsteuerung kann bspw. ausgesandt werden, wenn ein Türkontaktschalter
der dem Riegel zugeordneten Tür signalisiert, dass die Tür geschlossen ist.
[0074] Nach dem Ausführungsbeispiel wird der Riegel 3 durch Wirkung des Elektromotors 4
in seiner Entriegelungsstellung gehalten, der Motor arbeitet also gegen die Rückstellkraft
des Schließmechanismus bzw. der Rückstellfeder. Das Signal der Aufzugssteuerung wird
an die Motorsteuerung übertragen, welche den Elektromotor strom- oder spannungslos
stellt, so dass der Motor keine Antriebsleistung mehr abgibt. Hierdurch wird dann
die Motorgegenkraft gegen den Schließmechanismus aufgehoben und der Riegel automatisch
unter Rückstellung der Feder, also durch die Federkraft, in seine Verriegelungsstellung
überführt. Es versteht sich, dass entsprechendes allgemein auch für einen anderen
Energiespeicher gilt.
[0075] Der Schließmechanismus ist mit dem Antriebsmechanismus oder Kopplungsmechanismus
derart gekoppelt ist, dass bei Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung
der Schließmechanismus den Antriebsmechanismus oder Kopplungsmechanismus in eine Ausgangsstellung
überführt, in welcher sich der Riegel zur Einleitung dessen Entriegelungsbewegung
befindet.
[0076] Ferner ist eine Überwachungseinrichtung 18, hier in Form eines Sperrmittelschalters,
vorgesehen ist, welche die Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung anzeigt.
Der Sperrmittelschalter ist als zwangsöffnender Schalter ausgebildet. Der Elektromotor
bzw. dessen Motorsteuerung ist konfiguriert, um den Riegel nur dann seiner Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung zu überführen, wenn die Überwachungseinrichtung die Position
des Riegels in seiner Verriegelungsstellung anzeigt. Der Riegel wirkt hier über einen
Übertragungsmechanismus 18a, bspw. in Form eines Gestängeteils, mit der Überwachungseinrichtung
bzw. dem Sperrmittelschalter zusammen.
[0077] Der Türverschluss umfasst eine Fehlschließsicherung (nicht dargestellt), welche das
Schalten des Sperrmittelschalters bei geöffneter Tür und/oder das Schließen des Riegels
verhindert.
[0078] Der Riegel durchfährt zwischen seiner Verriegelungsstellung und seiner Entriegelungsstellung
einen Hub, welcher hier etwa 25 mm beträgt. Die Eingrifftiefe des Riegels in Verriegelungsstellung
in die Tür beträgt hier bis zu 21 mm, um die vorgeschriebene Eingrifftiefe von mindestens
7 mm vor dem Schalten des Sperrmittelschalters und die zwangsläufige Funktion der
Fehlschießsicherung und einem ausreichenden Kontakthub zu realisieren.
[0079] Ferner ist eine Statusanzeige (nicht dargestellt) vorgesehen, bspw. in Form einer
LED-Anzeige, welche mindestens eine oder mehrere oder sämtliche der Statusstellungen
des Türverschlusses anzeigt: (i) der Prozessor der Motorsteuerung ist eingeschaltet,
(ii) die Spannung im Regelzwischenkreis ist auf ihrem Sollwert, (iii) die Eingangsspannung
des der Motorsteuerung befindet sich auf ihrem Sollwert, (iv) der Riegel befindet
sich in seiner Entriegelungsstellung, (v) am Eingang der Motorsteuerung liegt ein
Spannungsabfall bezogen auf dessen zulässige Minimalspannung vor, (vi) an der Motorsteuerung
liegt keine Spannung an.
[0080] Ferner ist eine Statusanzeige vorgesehen ist, welche zumindest eine oder mehrere
oder sämtliche der Anzeigen der folgenden Gruppe umfasst: (i) am Elektromotor liegt
keine Eingangsspannung an oder die Motorsteuerung ist defekt, (ii) an dem Elektromotor
liegt eine zu niedrige oder nicht den vorgegebenen Sollbestimmungen entsprechende
Eingangsspannung unter Berücksichtigung vorgegebener Toleranzen vor, (iii) an dem
Elektromotor liegt eine Wechselspannung statt bestimmungsgemäßer Gleichspannung vor,
oder allgemein eine nicht betriebsmäßig ordnungsgemäße Spannungsart, (iv) der Riegelbolzen
ist entgegen seiner Solllage zumindest teilweise in Richtung auf seine Verriegelungsstellung
vorgezogen oder ist entgegen dem bestimmungsgemäßen Normalbetrieb des Türverschlusses
nicht oder nur teilweise in seine Entriegelungsstellung überführt, (v) der Bolzen
ist entgegen der bestimmungsgemäßen Einstellung des Schließmechanismus nicht in seine
Verriegelungsstellung überführt, wobei die Betriebsspannung des Elektromotors nicht
abgeschaltet ist, (vi) der Riegel ist entgegen der Einstellung der Verriegelungseinrichtung
nicht in seine Verriegelungsstellung überführt, wobei der Elektromotor gemäß der Motorsteuerung
spannungsfrei ist.
[0081] Der erfindungsgemäße Türverschluss erfüllt die aufzugstechnischen Prüfnormen EN 81-20,
EN 81-50 und EN 60947-5-1. Sämtliche Merkmale der Ausführungsbeispiele gelten hiermit
als für sich eigenständig und unabhängig von den weiteren Merkmalen der Ausführungsbeispiele
offenbart.
1. Türverschluss einer Tür insbesondere eines Aufzuges, wobei der Türverschluss ein Gehäuse
und einen Riegel aufweist, welcher unter Lageveränderung in eine Verriegelungsstellung
und in eine Entriegelungsstellung überführbar ist, wobei ein Antrieb vorgesehen ist,
welcher mit dem Riegel über einen Antriebsmechanismus zusammenwirkt, welcher den Riegel
in seine Entriegelungsstellung überführt, wobei der Antrieb eine Steuerung umfasst,
welche mit einer Aufzugssteuerung signalübertragend verbunden oder verbindbar ist,
welche in Abhängigkeit von der Lage einer externen Einrichtung wie eine Aufzugskabine
den Antrieb ansteuert, um den Riegel in seine Entriegelungsstellung zu überführen,
und wobei der Türverschluss einen Schließmechanismus aufweist, welche nach dessen
Auslösung ohne Mitwirkung des Antriebes den Riegel zwangsweise aus seiner Entriegelungsstellung
in seine Verriegelungsstellung überführt, und wobei der Türverschluss eine Notentriegelungseinrichtung
aufweist, um bei Bedarf mittels derselben den Riegel unabhängig von dem Antrieb manuell
in seine Entriegelungsstellung überführen zu können, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb ein Elektromotor ist und/oder dass eine Bremseinrichtung vorgesehen ist,
welche den Riegel während dessen Überführung in seine Verriegelungsstellung zumindest
zeitweilig abbremst.
2. Türverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sperrmittelschalter vorgesehen ist, welcher die Anordnung des Riegels in seiner
Verriegelungsstellung überwacht.
3. Türverschluss nach Anspruche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlschließsicherung vorgesehen ist, welche das Schalten des Sperrmittelschalters
bei geöffneter Tür verhindert.
4. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Überführung des Riegels in seine Verriegelungsstellung der Elektromotor in Bezug
auf einen Vorschub des Riegels in seine Verriegelungsstellung antriebslos ist.
5. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor als Drehstrommotor, bürstenloser Gleichstrommotor, Glockenankermotor
oder Reluktanzmotor ausgebildet ist.
6. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor ein nur geringes Rastmoment aufweist.
7. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor eine Motorsteuerung aufweist, welche einen variablen Strom und/oder
eine variable Spannung und/oder eine variable Frequenz zum Betrieb des Motors bereitstellt
und/oder den Motor drehzahlgesteuert betreibt.
8. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor zumindest zeitweilig bei Überführung des Riegels ausgehend von dessen
Entriegelungsstellung in seine Verriegelungsstellung als Bremseinrichtung in Bezug
auf den Vorschub des Riegels in seine Verriegelungsstellung wirkt.
9. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmechanismus und der Schließmechanismus derart gekoppelt sind, dass bei
Betätigung des Antriebsmechanismus zur Überführung des Riegels in seine Entriegelungsstellung
vermittels des Antriebes eine Spannung oder Aufladung des Schließmechanismus erfolgt,
und dass nach Auslösen des Schließmechanismus der Riegel unter Freisetzung der derart
erzeugten Spannung oder Aufladungsenergie selbsttätig in seine Verriegelungsstellung
ausfährt bzw. überführt wird.
10. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Strom- oder Spannungslosstellung des Elektromotors der Schließmechanismus automatisch
den Riegel in seine Verriegelungsstellung überführend wirkt.
11. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmechanismus oder der Kopplungsmechanismus eine mechanische Entkoppelung
umfasst, welche eine Betätigung der Notentriegelungseinrichtung unabhängig von dem
Antrieb ermöglicht.
12. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelungsmechanismus oder Antriebsmechanismus einen von dem Antrieb, insbesondere
Elektromotor, betätigten Seilzug umfasst, welcher vermittels Zugkraftausübung auf
das Seil durch den Antrieb den Riegel zumindest teilweise in seine Entriegelungsstellung
überführt.
13. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor mittels eines Getriebes, vorzugsweise einstufigen Zahnradgetriebes,
an einem Kopplungselement als Teil des Antriebsmechanismus angekoppelt.
14. Türverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Elektromotor eine Überwachungseinrichtung zugeordnet ist, welcher bei Stellung
des Riegels in seiner Entriegelung den Motor stromlos stellt oder von dem Kopplungsmechanismus
abgekoppelt.