[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil für einen an Putz angrenzenden Wandabschnitt
einer Verblechung oder Verkleidung, vorzugsweise für den Dach-, Balkon- oder Terrassenanschluss,
mit einem an einer Wand oder einer Dämmstofflage der Wand befestigten Wandschenkel
und einem Deckschenkel, der nach der bestimmungsgemäßen Montage des Anschlussprofils
den Wandabschnitt der Verblechung oder Verkleidung randseitig übergreift, sowie ein
Anschlusssystem mit einer Verblechung oder Verkleidung und einem Anschlussprofil.
[0002] Derartige Anschlussprofile dienen zur Herstellung einer Verbindung zwischen einem
Wandverputz und einer Verblechung oder Verkleidung zum Anschluss an eine Balkon-,
Dach- oder Terrassenfläche. Bei der Verblechung handelt es sich im Wesentlichen um
rechtwinkelig abgekantete Anschlussbleche, beispielsweise aus Kupfer, Aluminium oder
auch aus Kunststoff, wobei ein Teil dieses Blechwinkels an der aufgehenden Wand oder
bevorzugt an einer Dämmstofflage dieser Wand anliegt und der andere Schenkel an der
angrenzenden Fläche beispielsweise auf einem Dach oder einem Balkonboden aufliegt.
Der wandseitige Rand dieser Verkleidung bzw. Verblechung und die angrenzende Putzschicht
stellen einen problematischen Bereicht dar, da durch unterschiedliche Bauteilbewegungen
und unterschiedliche Ausdehnungen bei Temperaturwechsel Spannungsrisse im Verputz
auftreten könnten.
[0003] Aus der
DE 197 30 203 C2 ist es in diesem Zusammenhang bekannt, am wandseitigen Teil eines Anschlussbleches
ein Klammerteil aus Kunststoff anzuordnen, wobei das Klammerteil eine U-förmige Aufnahme
aufweist, die den oberen Rand des wandseitigen Teils des Anschlussbleches aufnimmt,
wobei eine von der Wand abgewandte, mehrfach abgewinkelte Aufnahme vorgesehen ist,
die einen Verbindungssteg eines im Putz verankerten Übergangsteils aufnimmt. Das Übergangsteil
besteht aus einem verzinkten Stahlblech, welches einen kleineren thermischen Längenausdehnungskoeffizienten
aufweist als das Anschlussblech aus Kupfer, so dass eine Rissbildung in dem auf die
Wand aufzutragenden Putz zum Übergangsteil weitgehend ausgeschlossen werden kann.
Das Übergangsteil weist Öffnungen zum Einsetzen von Wandbefestigungen auf, sowie Krallen
oder Stege eines Streckmetalls, mit welchem eine Verankerung im Putz ermöglicht wird.
Nachteilig bei dieser Ausführung ist der komplexe, zweiteilige Aufbau, wobei auch
Nachteile bei der Montage beim Zusammenfügen der einzelnen Bauteile auftreten. Weiters
bestehen zwischen den einzelnen Teilen des Anschlussprofils Luftspalte, die das Eindringen
von Feuchtigkeit ermöglichen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anschlussprofil für einen an Putz angrenzenden
Wandabschnitt einer Verblechung oder Verkleidung vorzuschlagen, welches konstruktiv
einfach herstellbar ist und bei einer dichten Anbindung an die Verblechung Relativbewegungen
zwischen Putz und Verblechung in ausreichendem Ausmaß kompensiert.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Deckschenkel an der dem
Wandabschnitt zugewandten Seite ein elastisches und/oder expandierendes Dichtband
aufweist, das nach dessen Entfaltung am Wandabschnitt der Verblechung oder Verkleidung
dichtend anliegt.
[0006] Erfindungsgemäß kontaktiert das Anschlussprofil den Wandabschnitt der Verblechung
bzw. Verkleidung ausschließlich über das elastische und/oder expandierende Dichtelement
und ist ansonsten von jedem Kontakt zur Verblechung freigestellt, so dass keine Bauteilebewegungen
oder Temperaturspannungen von der Verblechung in den Putzbereich eingeleitet werden
können.
[0007] Das Anschlussprofil besteht vorzugsweise aus Kunststoff und kann auf einfache Weise
mit geringem Abstand oberhalb des Wandabschnittes der Verblechung oder Verkleidung
an der Dämmstofflage (bzw. auch an einer Wand ohne Dämmstofflage) mit Hilfe von Stiften,
Nägeln, Schrauben, etc. fixiert werden.
[0008] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung ist das expandierende Dichtband
in einem Folientunnel angeordnet, der eine Aufreißlasche aufweist, mit welcher die
Expansion des Dichtbandes auslösbar ist. Bevorzugt wird erst nach dem Abschluss der
Verputzarbeiten der Folientunnel durch das Entfernen der Aufreißlasche längsseits
geöffnet und die Entfaltung des Dichtbandes bis zur Anlage am Wandabschnitt der Verblechung
ermöglicht. Derartige Dichtbänder sind beispielsweise aus der
EP 1 131 525 B1 bekannt.
[0009] Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung ist das expandierende Dichtband
in einer in Profillängsrichtung verlaufenden Aufnahme des Anschlussprofils angeordnet,
die durch den Deckschenkel einerseits und eine nach der Montage des Anschlussprofils,
bevorzugt nach Abschluss der Verputzarbeiten, entfernbare Verschlussleiste andererseits
begrenzt ist.
[0010] Die Erfindung betrifft auch ein Anschlusssystem mit einer Verblechung oder Verkleidung,
vorzugsweise für den Dach-, Balkon- oder Terrassenanschluss, die einen an den Putz
einer Wand oder einer Dämmstofflage angrenzenden Wandabschnitt aufweist, sowie mit
einem Anschlussprofil, das einen an der Wand oder der Dämmstofflage befestigten Wandschenkel
und einen Deckschenkel aufweist, der nach der bestimmungsgemäßen Montage des Anschlussprofils
den Wandabschnitt der Verblechung oder Verkleidung randseitig übergreift. Erfindungsgemäß
weist der Deckschenkel an der dem Wandabschnitt zugewandten Seite ein elastisches
und/oder expandierendes Dichtband auf, das nach dessen Entfaltung am Wandabschnitt
der Verblechung oder Verkleidung dichtend anliegt.
[0011] Weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Anschlussprofils in einer Schnittdarstellung
in montiertem Zustand mit noch nicht entfaltetem Dichtband;
- Fig. 2
- das Anschlussprofil gemäß Fig. 1 mit entfaltetem Dichtband, nach Abschluss der Verputzarbeiten;
- Fig. 3
- das Anschlussprofil gemäß Fig. 1 in einer dreidimensionalen Darstellung vor der Montage;
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Anschlussprofils in einer Schnittdarstellung
gemäß Fig. 1, in montiertem Zustand mit noch nicht entfaltetem Dichtband;
- Fig. 5
- das Anschlussprofil gemäß Fig. 4 mit entfaltetem Dichtband, nach Abschluss der Verputzarbeiten;
sowie
- Fig. 6
- das Anschlussprofil gemäß Fig. 4 in einer dreidimensionalen Darstellung vor der Montage.
[0012] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte, einfachere Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Anschlussprofils 10 besteht im Wesentlichen aus einem an der Dämmstofflage 2 der Wand
1 befestigten Wandschenkel 11 und einem Deckschenkel 12, der nach der Montage des
Anschlussprofils 10 einen Wandabschnitt 31 der Verblechung oder Verkleidung 30 randseitig
übergreift. Der Deckschenkel 12 weist an der dem Wandabschnitt 31 zugewandten Seite
ein elastisches und/oder expandierendes Dichtband 13 auf, das in einem Folientunnel
14 angeordnet ist, der eine Aufreißlasche 15 aufweist (siehe Fig. 1), mit welcher
die Expansion des Dichtbandes 13 auslösbar ist. Das im Folientunnel 14 eingeschlossene
Dichtband 13 weist zunächst einen geringen Spalt zum Wandabschnitt 31 auf, erst nach
dem Abreißen der Aufreißlasche 15 expandiert das Dichtband 13 und liegt nach dessen
Entfaltung dichtend am Wandabschnitt 31 der Verblechung oder Verkleidung 30 an (siehe
Fig. 2).
[0013] Der Wandabschnitt 31 der Verblechung oder Verkleidung 30 wird ausschließlich über
das elastische und/oder expandierende Dichtelement 13 kontaktiert, an der Verblechung
30 liegen somit keine starren Wandteile des Anschlussprofils 10 an, so dass keine
Bauteilebewegungen oder Temperaturspannungen von der Verblechung in den Putzbereich
eingeleitet werden können.
[0014] Das im Folientunnel 14 angeordnete, expandierende Dichtband 13 ist vorzugsweise mittels
Klebefilm am Deckschenkel 12 befestigt.
[0015] Erfindungsgemäß weist der Wandschenkel 11 des Anschlussprofils 10 einen Basisbereicht
20 zur Befestigung eines Armierungsgitters 21 auf, sowie einen Befestigungsschenkel
23 mit Öffnungen 24 zur Aufnahme von Befestigungselementen 25. Im dargestellten Beispiel
handelt es sich um einen Stift oder Nagel, der in die Dämmstofflage 2 eingedrückt
wird.
[0016] Das Armierungsgitter 21 wird bevorzugt mit einem aufextrudierten Haltesteifen 22
am Basisbereich 20 des Wandschenkels 11 befestigt.
[0017] Am Übergang vom Deckschenkel 12 zum Basisbereich 20 des Wandschenkels 11 ist eine
Abzugskante ausgebildet, die zum Abziehen einer Spachtelmasse 3 dient, in welche das
Armierungsgitter 21 eingebettet ist. Weiters ist am freien Rand des Deckschenkels
12 des Anschlussprofils 10 eine Putzabzugsleiste 27 angeordnet, an der die Putzschicht
4 abgezogen wird. Zum Schutz der Verblechung 30 vor Verunreinigungen bei den Verputzarbeiten
weist die Putzabzugsleiste 27 einen abtrennbaren Schutzschenkel 32 auf, an welchem
eine Abdeckfolie befestigt werden kann.
[0018] Um mehrere Anschlussprofile 10 in Längsrichtung möglichst stufenlos aneinander fügen
zu können, weist der Basisbereich 20 des Wandschenkels 11 zumindest einen in Profillängsrichtung
öffnenden Kanal 26 zur Aufnahme eines Verbindungselementes (nicht dargestellt) auf.
[0019] Bei der in den Figuren 4 bis 6 dargestellten, zweiten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Anschlussprofils 10 ist das expandierende Dichtband 13 in einer in Profillängsrichtung
verlaufenden Aufnahme 16 angeordnet, die durch den Deckschenkel 12 einerseits und
eine nach der Montage des Anschlussprofils 10, bevorzugt nach Abschluss der Verputzarbeiten,
entfernbare Verschlussleiste 17 andererseits begrenzt ist.
[0020] Erfindungsgemäß weist die Verschlussleiste 17 ein Rastelement 18 auf, beispielsweise
einen Steg mit einer kopfartigen Verdickung, das mit einem Rastelement 19 am Anschlussprofil
10, beispielsweise einer Nut mit einer Hinterschneidung, zusammenwirkt, wobei die
Expansion des Dichtbandes 13 durch das Auftrennen der Rastverbindung 18, 19 und das
Entfernen der Verschlussleiste 17 ausgelöst wird.
[0021] Weiters weist der Basisbereich 20 des Wandschenkels 11 eine Führungsnut 28 auf, welche
nach Eingriff der Rastverbindung 18, 19 den freien, randseitigen Bereich 29 der Verschlussleiste
17 aufnimmt und eine in Umfangsrichtung geschlossene Aufnahme 16 für das komprimierte
Dichtband 13 bildet (siehe Fig. 4).
[0022] Nach dem Abschluss der Verputzarbeiten kann die Verschlussleiste 17 an der Griffleiste
33 erfasst und nach Überwindung der Rastverbindung 18, 19 aus der Führungsnut 28 herausgezogen
und entfernt werden, wodurch sich das Dichtband 13 bis zur Anlage am Wandabschnitt
31 der Verblechung 30 entfalten kann (siehe Fig. 5).
1. Anschlussprofil (10) für einen an Putz (4) angrenzenden Wandabschnitt (31) einer Verblechung
oder Verkleidung (30), vorzugsweise für den Dach-, Balkon- oder Terrassenanschluss,
mit einem an einer Wand (1) oder einer Dämmstofflage (2) der Wand (1) befestigten
Wandschenkel (11) und einem Deckschenkel (12), der nach der bestimmungsgemäßen Montage
des Anschlussprofils (10) den Wandabschnitt (31) der Verblechung oder Verkleidung
(30) randseitig übergreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckschenkel (12) an der dem Wandabschnitt (31) zugewandten Seite ein elastisches
und/oder expandierendes Dichtband (13) aufweist, das nach dessen Entfaltung am Wandabschnitt
(31) der Verblechung oder Verkleidung (30) dichtend anliegt.
2. Anschlussprofil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (10) den Wandabschnitt (31) der Verblechung oder Verkleidung
(30) ausschließlich über das elastische und/oder expandierende Dichtelement (13) kontaktiert.
3. Anschlussprofil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierende Dichtband (13) in einem Folientunnel (14) angeordnet ist, der eine
Aufreißlasche (15) aufweist, mit welcher die Expansion des Dichtbandes (13) auslösbar
ist.
4. Anschlussprofil (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das im Folientunnel (14) angeordnete, expandierende Dichtband (13) mittels Klebefilm
am Deckschenkel (12) befestigt ist.
5. Anschlussprofil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierende Dichtband (13) in einer in Profillängsrichtung verlaufenden Aufnahme
(16) angeordnet ist, die durch den Deckschenkel (12) einerseits und eine nach der
Montage des Anschlussprofils (10), bevorzugt nach Abschluss der Verputzarbeiten, entfernbare
Verschlussleiste (17) andererseits begrenzt ist.
6. Anschlussprofil (10) nach einem der Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussleiste (17) ein Rastelement (18) aufweist, das mit einem Rastelement
(19) am Anschlussprofil (10) zusammenwirkt, wobei die Expansion des Dichtbandes (13)
durch das Auftrennen der Rastverbindung (18, 19) und das Entfernen der Verschlussleiste
(17) auslösbar ist.
7. Anschlussprofil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandschenkel (11) des Anschlussprofils (10) einen Basisbereicht (20) zur Befestigung
eines Armierungsgitters (21) sowie einen Befestigungsschenkel (23) mit Öffnungen (24)
zur Aufnahme von Befestigungselementen (25) aufweist.
8. Anschlussprofil (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisbereich (20) des Wandschenkels (11) zumindest einen in Profillängsrichtung
öffnenden Kanal (26) zur Aufnahme eines Verbindungselementes aufweist.
9. Anschlussprofil (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisbereich (20) des Wandschenkels (11) eine Führungsnut (28) aufweist, welche
einen randseitigen Bereich (29) der Verschlussleiste (17) aufnimmt.
10. Anschlussprofil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckschenkel (12) des Anschlussprofils (10) eine Putzabzugsleiste (27) angeordnet
ist.
11. Anschlusssystem mit einer Verblechung oder Verkleidung (30), vorzugsweise für den
Dach-, Balkon- oder Terrassenanschluss, die einen an den Putz (4) einer Wand (1) oder
einer Dämmstofflage (2) angrenzenden Wandabschnitt (31) aufweist, sowie mit einem
Anschlussprofil (10), das einen an der Wand (1) oder der Dämmstofflage (2) befestigten
Wandschenkel (11) und einen Deckschenkel (12) aufweist, der nach der bestimmungsgemäßen
Montage des Anschlussprofils (10) den Wandabschnitt (31) der Verblechung oder Verkleidung
(30) randseitig übergreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckschenkel (12) an der dem Wandabschnitt (31) zugewandten Seite ein elastisches
und/oder expandierendes Dichtband (13) aufweist, das nach dessen Entfaltung am Wandabschnitt
(31) der Verblechung oder Verkleidung (30) dichtend anliegt.
12. Anschlusssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (10) den Wandabschnitt (31) der Verblechung oder Verkleidung
(30) ausschließlich über das elastische und/oder expandierende Dichtelement (13) kontaktiert.