[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrfachpumpe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und ein Getriebe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
[0002] Im Stand der Technik sind sog. Mehrfachpumpen bekannt, die im Kraftfahrzeugbereich
beispielsweise in Dieselmotoren eingesetzt werden. Wie der Begriff "Mehrfachpumpe"
bereits andeutet, kommt einer solchen Pumpe eine Doppelfunktion zu: In Dieselmotoren
vereint die Mehrfachpumpe üblicherweise die Funktion der Unterdruckpumpe für den Bremskraftverstärker
und die der Treibstoffpumpe für die Zuführung des Dieselkraftstoffs. Weiterhin ist
auch die Verwendung von Mehrfachpumpen in den Getrieben von Baustellenfahrzeugen,
LKW oder landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen bekannt. Hier kommt Mehrfachpumpen
einerseits die Aufgabe zu, das Getriebe mit Schmieröl zu versorgen und andererseits
die Aufgabe, die Lenkung mit Drucköl zu versorgen, wobei hydraulische Drücke bis zu
200 bar aufgebaut werden können. Eine Mehrfachpumpe als solche umfasst in der Regel
zwei getrennte, hintereinander angeordnete Pumpenkammern, die von einer gemeinsamen
Welle angetrieben werden.
[0003] In diesem Zusammenhang offenbart die
DE 28 03 772 eine Mehrfachpumpe, bestehend aus einer Kolbenpumpe und einer Flügelzellenpumpe,
die von einer gemeinsamen Welle angetrieben werden. Ein Deckel der Flügelzellenpumpe
ist mit einem nach innen gezogenen, bis in eine Aussparung einer Druckplatte reichenden
Flansch versehen und eine mit einer Antriebswelle verbundene Flügelzellenpumpenwelle
ist durch eine Bohrung im Deckel der Flügelzellenpumpe geführt. Weiterhin ist eine
Welle der Kolbenpumpe über eine - von der Antriebsseite her gesehen - hinter dem Deckel
angeordnete Kupplung mit der Flügelzellenpumpenwelle verbunden und zwischen dem Flansch
und der Druckplatte der Flügelzellenpumpe ist eine Dichtung angeordnet.
[0004] Weiterhin zeigt auch Fig. 1 eine der Anmelderin bekannte Ausführungsform einer Mehrfachpumpe
1, bestehend aus einer ersten Pumpenkammer 2 und einer zweiten Pumpenkammer 3. Die
erste Pumpenkammer 2 ist von der zweiten Pumpenkammer 3 durch eine Druckwand 4 druckdicht
getrennt. Wie zu sehen ist, sind die erste Pumpenkammer 2, die zweite Pumpenkammer
3 und die Druckwand 4 durch lange Schrauben 5, 5', 5", 5'" in der in Fig. 1 gezeigten
axialen Reihenfolge an einem Flansch 6 verschraubt, wobei die Pumpenkammer 2 außerdem
von einem Druckdeckel 10 druckdicht verschlossen ist.
[0005] Fig. 2 zeigt eine weitere der Anmelderin bekannte Ausführungsform einer Mehrfachpumpe
1, die zwischen der ersten Pumpenkammer 2 und der zweiten Pumpenkammer 3 einen Zwischenflansch
7 aufweist. Der Zwischenflansch 7 ermöglicht die Verwendung von insgesamt acht kurzen
Schrauben 8, 8', 8", 8'" und 9, 9', 9", 9'" gegenüber den vier langen Schrauben 5,
5', 5", 5'" der Fig. 1. Gleichzeitig erfüllt der Zwischenflansch 7 eine Funktion als
Druckwand, um die erste Pumpenkammer 2 von der zweiten Pumpenkammer 3 druckdicht zu
trennen.
[0006] Die bekannten Mehrfachpumpen sind jedoch insofern nachteilbehaftet, als dass sie
entweder vergleichsweise lange Schrauben benötigen, welche die erste Pumpenkammer
2, die zweite Pumpenkammer 3 und die Druckwand 4 auf einer gemeinsamen Axialachse
an einem Flansch anordnen. Diese vergleichsweise langen Schrauben neigen nämlich dazu,
aufgrund der Belastungen im Betrieb der Mehrfachpumpe, insbesondere durch die auftretenden
Schwingungen im Betrieb der Mehrfachpumpe, zu brechen. Ein Ausfall der Mehrfachpumpe
und ggf. der ihr zugeordneten Komponenten, wie z.B. Getriebe und Lenkung, sind die
Folge. Durch das Austreten von Betriebsstoffen wie z.B. Schmiermitteln oder Kühlmitteln
können außerdem Umweltschäden entstehen. Sofern vergleichsweise kurze Schrauben verwendet
werden, kann zwar die Belastbarkeit der Mehrfachpumpe gegenüber im Betrieb auftretenden
Schwingungen und damit die Betriebssicherheit der Mehrfachpumpe wesentlich verbessert
werden, jedoch entsteht zusätzlicher Herstellungs- und Montageaufwand, was derartige
Mehrfachpumpen wiederum verteuert und einen Wettbewerbsnachteil darstellt.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Mehrfachpumpe vorzuschlagen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Mehrfachpumpe gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den abhängigen
Ansprüchen hervor.
[0009] Die Erfindung betrifft eine Mehrfachpumpe, umfassend eine erste Pumpenkammer, eine
zweite Pumpenkammer und mechanische Verbindungsmittel, wobei jedes der Verbindungsmittel
sich über eine axiale Länge der ersten Pumpenkammer und der zweiten Pumpenkammer erstreckt
und die Verbindungsmittel die erste Pumpenkammer mit der zweiten Pumpenkammer auf
einer gemeinsamen Axialachse verbinden. Die erfindungsgemäße Mehrfachpumpe zeichnet
sich dadurch aus, dass weiterhin Dämpfungsmittel vorgesehen sind, welche jedes Verbindungsmittel
axial und radial mindestens anteilig einfassen. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass
im Betrieb der Mehrfachpumpe entstehende Schwingungen, welche sich auf die Verbindungsmittel
fortpflanzen, dort durch die Dämpfungsmittel gedämpft werden. Indem die Dämpfungsmittel
die Verbindungsmittel axial und radial mindestens anteilig einfassen, also mit diesen
in mechanischem Kontakt stehen, ergibt sich eine effektive Dämpfung von auf die Verbindungsmittel
übertragenen Schwingungen. Somit können aufgrund von mechanischen Schwingungen auftretende
Brüche der Verbindungsmittel weitestgehend vermieden werden. Zudem ist es erfindungsgemäß
nicht notwendig, einen Zwischenflansch zu verwenden oder die Verbindungsmittel axial
zu verkürzen und gleichzeitig ihre Anzahl zu erhöhen. Die erfindungsgemäße Mehrfachpumpe
gewährleistet also eine kosteneffektive Herstellung bei gleichzeitig hoher Zuverlässigkeit
im Betrieb.
[0010] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Dämpfungsmittel die Verbindungsmittel jeweils
im Bereich einer axialen Mitte der Verbindungsmittel einfassen. Dies ermöglicht eine
besonders effiziente Schwingungsdämpfung. Zudem wird die Eigenfrequenz der Verbindungsmittel
somit im Wesentlichen verdoppelt, was es im Betrieb der Mehrfachpumpe wiederum erschwert,
diese zu erreichen. Somit wird also nicht nur die Schwingungsdämpfung verbessert,
sondern gleichzeitig eine Schwingungsanregung reduziert.
[0011] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Verbindungsmittel metallisch, insbesondere aus
Stahl, ausgebildet sind. Da die Verbindungsmittel die erste Pumpenkammer mit der zweiten
Pumpenkammer auf einer gemeinsamen Axialachse verbinden, insbesondere auch bei hohem
hydraulischem Druck druckdicht verbinden, müssen sie zur Ausübung hoher Kräfte geeignet
sein. Hierfür eignen sich metallische Werkstoffe, insbesondere Stahl, vorteilhaft.
[0012] Ebenso ist es bevorzugt, dass die Verbindungsmittel im Wesentlichen stiftartig, d.h.
mit einem länglichen Körper, ausgebildet sind. Diese Ausbildungsform begünstigt eine
Befähigung der Verbindungsmittel, die erste Pumpenkammer mit der zweiten Pumpenkammer
auf einer gemeinsamen Axialachse zu verbinden.
[0013] Schließlich ist es bevorzugt, dass die Dämpfungsmittel die Verbindungsmittel derart
einfassen, dass ein mechanischer Kontakt über eine Berührungsfläche zwischen jeweils
einem Dämpfungsmittel und einem Verbindungsmittel besteht.
[0014] Die erfindungsgemäße Mehrfachpumpe umfasst bevorzugt nur zwei Pumpenkammern, nämlich
die erste Pumpenkammer und die zweite Pumpenkammer. In diesem Fall ist die erfindungsgemäße
Mehrfachpumpe also als sog. Tandempumpe ausgebildet. Alternativ bevorzugt kann die
erfindungsgemäße Mehrfachpumpe aber auch drei oder mehr Pumpenkammern umfassen, wobei
in diesem Fall sämtliche Pumpenkammern durch die Verbindungsmittel auf der gemeinsamen
Axialachse verbunden sind. Entsprechend erstrecken sich die Verbindungsmittel dann
auch über die axiale Länge sämtlicher Pumpenkammern.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die
Dämpfungsmittel jeweils hülsenförmig ausgebildet sind. Durch die hülsenförmige Ausbildung
fassen die Dämpfungsmittel die Verbindungsmittel radial vollumfänglich, axial aber
nur anteilig ein. Das radial vollumfängliche Einfassen verbessert dabei die Schwingungsdämpfungsfähigkeit
der Dämpfungsmittel gegenüber den Verbindungsmitteln. Ein vollständiges axiales Einfassen
bringt hingegen, wie sich gezeigt hat, keine besonderen weiteren Verbesserungen in
der Schwingungsdämpfungsfähigkeit der Dämpfungsmittel. Die hülsenförmige Ausbildung
hat sich damit als besonders zweckmäßig erwiesen.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Dämpfungsmittel zumindest anteilig aus schwingungsdämpfendem Material bestehen.
Dies begünstigt die Befähigung der Dämpfungsmittel zum Dämpfen von Schwingungen an
den Verbindungsmitteln.
[0017] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass das schwingungsdämpfende Material ein Kunststoff ist. Kunststoffe sind vergleichsweise
kostengünstig und unaufwändig in der Herstellung. Gleichzeitig eignen sie sich durch
ihr typisches Elastizitätsmodul sehr gut zur Dämpfung von Schwingungen in einem Frequenzbereich,
welche typischerweise beim Betrieb von Mehrfachpumpen im Kraftfahrzeugbereich, insbesondere
im Nutzfahrzeugbereich, auftreten.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Verbindungsmittel jeweils als Schrauben ausgebildet sind. Schrauben eignen
sich vorteilhaft zur festen und zuverlässigen Verbindung der ersten Pumpenkammer mit
der zweiten Pumpenkammer. Zudem sind Schrauben in nahezu beliebigen Ausbildungsformen
leicht verfügbar und kostengünstig beschaffbar.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Schrauben jeweils ausschließlich im Bereich von axialen Enden, welche Schraubenköpfen
der Schrauben abgewandt sind, einen Schraubengewindeabschnitt aufweisen. Dies bedeutet
also, dass die Schrauben über den vergleichsweise längsten Teil des Schraubenschafts
zwischen den Schraubenköpfen und den den Schraubenköpfen abgewandten axialen Enden
gewindelos ausgebildet sind. Dies vereinfacht die Herstellung der Schrauben und wirkt
sich somit kostenreduzierend aus. Da die Schrauben bevorzugt ohnehin nur mit ihren
den Schraubenköpfen abgewandten axialen Enden in einem Gegengewinde verschraubt werden,
ergibt sich hinsichtlich der mechanischen Festigkeit der Verbindung der ersten Pumpenkammer
mit der zweiten Pumpenkammer kein Nachteil.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Verbindungsmittel jeweils als Stifte ausgebildet sind, welche jeweils im
Bereich eines axialen Endes, welches Stiftköpfen der Stifte abgewandt ist, eine durchlaufende
Radialbohrung aufweisen. Mittels eines in die Radialbohrung eingreifenden bzw. durch
die Radialöffnung durchgreifenden Bolzens kann ein derartiger Stift dann z.B. fixiert
werden, um die Verbindung der ersten Pumpenkammer mit der zweiten Pumpenkammer zu
gewährleisten. Eine Ausbildungsform der Verbindungsmittel als Stifte ist vergleichsweise
einfach und kostengünstig.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Verbindungsmittel über die Dämpfungsmittel an einem Gehäuse der ersten Pumpenkammer
und/oder der zweiten Pumpenkammer abgestützt sind. Indem die Dämpfungsmittel an einem
Gehäuse abgestützt sind, d.h. über eine Berührungsfläche in mechanischem Kontakt zu
einem Gehäuse der ersten Pumpenkammer bzw. der zweiten Pumpenkammer stehen, können
sie Schwingungen der Verbindungsmittel aufgrund der Masse der Gehäuse noch besser
dämpfen. Somit verbessert sich also die Dämpfungsfähigkeit der Dämpfungsmittel weiter.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Mehrfachpumpe weiterhin eine Druckwand umfasst, welche zwischen der ersten
Pumpenkammer und der zweiten Pumpenkammer auf einer gemeinsamen Axialachse angeordnet
ist und dazu ausgebildet ist, ein offenes Axialende der ersten Pumpenkammer und/oder
der zweiten Pumpenkammer druckdicht zu verschließen, wobei die Verbindungsmittel sich
durch die Druckwand erstrecken und wobei die Verbindungsmittel über die Dämpfungsmittel
an der Druckwand abgestützt sind. Die Verbindungsmittel verbinden in diesem Fall also
zunächst die erste Pumpenkammer mit der Druckwand und die Druckwand weiterhin mit
der zweiten Pumpenkammer. Die Dämpfungsmittel können dabei entweder ausschließlich
über die Druckwand oder alternativ über die Druckwand und die erste Pumpenkammer bzw.
die zweite Pumpenkammer abgestützt sein. Indem eine Druckwand herangezogen wird, ergibt
sich der Vorteil, dass die erste Pumpenkammer bzw. die zweite Pumpenkammer an ihrer
jeweils der Druckwand zugewandten Axialseite offen ausgebildet sein können, d.h. an
ihrer jeweils der Druckwand zugewandten Axialseite keine Kammerwand aufweisen müssen.
Stattdessen werden die erste Pumpenkammer und die zweite Pumpenkammer jeweils von
der Druckwand druckdicht abgedichtet. Dies vereinfacht die Herstellung sowohl der
ersten Pumpenkammer wie auch der zweiten Pumpenkammer. Außerdem wird hierdurch eine
Montage von Pumpen in der ersten Pumpenkammer bzw. in der zweiten Pumpenkammer wesentlich
vereinfacht.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Mehrfachpumpe weiterhin einen Flansch und einen Druckdeckel umfasst, wobei
der Druckdeckel dazu ausgebildet ist, die Schraubenköpfe abzustützen und ein offenes
Axialende der ersten Pumpenkammer druckdicht zu verschließen, wobei der Flansch dazu
ausgebildet ist, ein offenes Axialende der zweiten Pumpenkammer druckdicht zu verschließen
und wobei die Schraubengewindeabschnitte in Gegengewinde im Flansch eingreifen. Somit
können die erste Pumpenkammer und die zweite Pumpenkammer als axial beidseitig offene
Kammern ausgebildet sein. Die trägt zur weiten Vereinfachung der Herstellung sowohl
der ersten Pumpenkammer als auch der zweiten Pumpenkammer bei. Außerdem trägt die
genannte Ausbildungsform auch zu einer nochmals vereinfachten Montage von Pumpen in
der ersten Pumpenkammer bzw. in der zweiten Pumpenkammer bei. Indem die Schraubenköpfe
am Druckdeckel abgestützt werden und die Schraubengewindeabschnitte in Gegengewinde
im Flansch eingreifen, sind die erste Pumpenkammer, ggf. die Druckwand, sowie die
zweite Pumpenkammer durch den Druckdeckel und den Flansch axial eingefasst bzw. eingespannt.
Der Druckdeckel und der Flansch sind dabei bevorzugt ebenfalls auf der gemeinsamen
Axialachse angeordnet.
[0024] Alternativ bevorzugt ist es vorgesehen, dass der Druckdeckel dazu ausgebildet ist,
die Stiftköpfe anstelle der Schraubenköpfe abzustützen und dass die Radialöffnungen
in den den Stiftköpfen abgewandten Enden der Stifte mittels jeweils eines Bolzens
im Flansch fixierbar sind. In diesem Fall weist der Flansch insbesondere hierfür geeignet
Bohrungen zum Einführen der Bolzen auf.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass in der ersten Pumpenkammer eine erste Hydraulikpumpe angeordnet und in der zweiten
Pumpenkammer eine zweite Hydraulikpumpe angeordnet ist. Somit ist die Mehrfachpumpe
in der Lage, über ihre insgesamt zwei Pumpenkammern zwei unterschiedliche hydraulische
Funktionen bereitzustellen. Gleichzeitig weist die Mehrfachpumpe eine kompakte und
platzsparende Bauform auf.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die erste Hydraulikpumpe und/oder die zweite Hydraulikpumpe als Flügelzellenpumpe
und/oder als Kolbenpumpe ausgebildet ist. Derartige Ausbildungsformen für die erste
Hydraulikpumpe bzw. die zweite Hydraulikpumpe haben sich als besonders vorteilhaft
und den typischen Anforderungen besonders geeignet erwiesen.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die erste Hydraulikpumpe dazu ausgebildet ist, eine hydraulische Servolenkung
mit Druckfluid zu versorgen und dass die zweite Hydraulikpumpe dazu ausgebildet ist,
ein Getriebe mit Schmieröl zu versorgen. Somit vereint die Mehrfachpumpe die Erfüllung
wesentlicher Funktionen zum Betrieb eines selbstfahrfähigen Fahrzeugs, z.B. einer
landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine.
[0028] Alternativ bevorzugt ist die zweite Hydraulikpumpe als Kühlmittelpumpe einem Kühlkreislauf
eines Getriebes des selbstfahrfähigen Fahrzeugs zugeordnet.
[0029] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die erste Hydraulikpumpe und die zweite Hydraulikpumpe von einer gemeinsamen
Antriebswelle angetrieben werden. Dies vereinfacht sowohl den Betrieb als auch den
Aufbau der Mehrfachpumpe. Weiterhin trägt es dazu bei, die Bauform der Mehrfachpumpe
kompakt zu halten und die Anzahl der benötigten Bauelemente gering zu halten.
[0030] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Getriebe für ein selbstfahrfähiges Fahrzeug.
Das erfindungsgemäße Getriebe zeichnet sich dadurch aus, dass es eine erfindungsgemäße
Mehrfachpumpe umfasst. Dadurch ergeben sich die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Mehrfachpumpe beschriebenen Vorteile auch für das erfindungsgemäße Getriebe.
[0031] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das Getriebe ein Getriebe im Antriebsstrang einer
landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine ist.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beispielhaft erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte erste Ausführungsform einer Mehrfachpumpe,
- Fig. 2
- eine aus dem Stand der Technik bekannte zweite Ausführungsform einer Mehrfachpumpe,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Mehrfachpumpe,
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Getriebe für ein selbstfahrfähiges Fahrzeug und
- Fig. 5
- ein selbstfahrfähiges Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Getriebe.
[0034] Gleiche Gegenstände, Funktionseinheiten und vergleichbare Komponenten sind figurenübergreifend
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Diese Gegenstände, Funktionseinheiten und
vergleichbaren Komponenten sind hinsichtlich ihrer technischen Merkmale identisch
ausgeführt, sofern sich aus der Beschreibung nicht explizit oder implizit etwas anderes
ergibt.
[0035] Fig. 3 zeigt beispielhaft eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Mehrfachpumpe
1. Die Mehrfachpumpe 1 umfasst eine erste Pumpenkammer 2, eine zweite Pumpenkammer
3, eine Druckwand 4, einen Druckdeckel 10, einen Flansch 6 und mechanische Verbindungsmittel
5, 5', 5", 5"'. Wie zu sehen ist, sind die mechanischen Verbindungsmittel 5, 5', 5",
5'" als vergleichsweise lange Schrauben 5, 5', 5", 5'" ausgebildet, welche jeweils
ausschließlich im Bereich von axialen Enden 11, 11',11", 11"', welche Schraubenköpfen
12, 12', 12", 12'" der Schrauben abgewandt sind, einen Schraubengewindeabschnitt 13,
13', 13", 13'" aufweisen. Die Schrauben 5, 5', 5", 5"' erstrecken sich über eine axiale
Länge der ersten Pumpenkammer 2, der zweiten Pumpenkammer 3, der Druckwand 4, des
Druckdeckels 10 und des Flanschs 6, wobei die Schraubenköpfen 12, 12', 12", 12'" sich
am Druckdeckel 10 abstützen und mit ihren Schraubengewindeabschnitt 13, 13', 13",
13"' in Gegengewinde 14, 14', 14", 14"' im Flansch 6 eingreifen. Die Schrauben 5,
5', 5", 5"' verbinden also den Druckdeckel 10 druckdicht mit der ersten Pumpenkammer
2, die erste Pumpenkammer 2 druckdicht mit der Druckwand 4, die Druckwand 4 druckdicht
mit der zweiten Pumpenkammer 3 und die zweite Pumpenkammer 3 druckdicht mit dem Flansch
6 auf einer gemeinsamen Axialachse. Dazu sind die Schrauben 5, 5', 5", 5"' durch Bohrungen
15, 15', 15", 15"' geführt, welche sich durch die gesamte Mehrfachpumpe 1 erstrecken.
Somit sind die erste Pumpenkammer 2 und die zweite Pumpenkammer 3 im montierten Zustand
der Mehrfachpumpe 1 also in beide Axialrichtungen jeweils druckdicht verschlossen.
Im unmontierten Zustand hingegen sind die erste Pumpenkammer 2 und die zweite Pumpenkammer
3 in beide Axialrichtungen offen, was die Anordnung einer ersten Hydraulikpumpe 16
in der ersten Pumpenkammer 2 und einer zweiten Hydraulikpumpe 17 in der zweiten Pumpenkammer
3 vereinfacht. Beispielsgemäß ist die erste Hydraulikpumpe 16 dabei als Flügelzellenpumpe
16 zur Versorgung eines Getriebes 18 mit Schmieröl ausgebildet und die zweite Hydraulikpumpe
17 ist als Kolbenpumpe 17 zur Versorgung einer hydraulischen Servolenkung mit Druckfluid
ausgebildet. Außerdem werden die erste Hydraulikpumpe 16 und die zweite Hydraulikpumpe
17 von einer gemeinsamen Antriebswelle angetrieben. Wie weiterhin zu sehen ist, umfasst
die erfindungsgemäße Mehrfachpumpe 1 Dämpfungsmittel 18, 18', 18", 18"', welche beispielsgemäß
jeweils hülsenförmig ausgebildet sind. Durch diese Ausbildungsform fassen die Dämpfungsmittel
22, 22', 22", 22'" die Schrauben 5, 5', 5", 5'" axial anteilig und radial vollständig
ein. Wie zu sehen ist, stützen sich die Dämpfungsmittel 22, 22', 22", 22'" mit ihren
radialen Außenseiten an Innenseiten der Bohrungen 15, 15', 15", 15"' der Druckwand
4 ab, wodurch die Schwingungsdämpfung von auf den Schrauben 5, 5', 5", 5"' auftretenden
Schwingungen verbessert wird. Die Dämpfungsmittel 22, 22', 22", 22'" stehen dabei
über eine Kontaktfläche, nämlich ihre radiale Innenseiten, mit den Schrauben 5, 5',
5", 5"' in mechanischem Kontakt, und über eine weitere Kontaktfläche, nämlich ihre
radiale Außenseiten, mit der Druckwand 6 in mechanischem Kontakt. Die Dämpfungsmittel
22, 22', 22", 22'" bestehen beispielsgemäß aus einem schwingungsdämpfendem Material,
nämlich aus einem Kunststoff.
[0036] Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Getriebe 18 für ein selbstfahrfähiges Fahrzeug
19. Das Getriebe 18 umfasst eine erfindungsgemäße Mehrfachpumpe 1 und ist mit einem
nicht dargestellten Antriebsaggregat antriebsverbindbar. Im Betrieb des Antriebsaggregats
bzw. des Getriebes 18 wird auch die Mehrfachpumpe 1 angetrieben. Mittels einer ersten,
von der Mehrfachpumpe 1 umfassten Hydraulikpumpe 16 wird beispielsgemäß ein Druckfluid
zur Erzeugung eines hydraulischen Drucks für eine hydraulische Servolenkung gefördert,
wohingegen mittels einer zweiten, ebenfalls von der Mehrfachpumpe 1 umfassten Hydraulikpumpe
17, beispielsgemäß ein Kühlmittel zur Kühlung des Getriebes 18 gefördert wird.
[0037] Fig. 5 zeigt ein schematisch selbstfahrfähiges Fahrzeug 19, beispielsgemäß eine landwirtschaftliche
Arbeitsmaschine 19, umfassend vier angetriebene Räder 20, 20', 20", 20"'. Weiterhin
umfasst die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 19 einen Verbrennungsmotor 21 und
ein erfindungsgemäßes Getriebe 18 mit einer erfindungsgemäßen Mehrfachpumpe 1.
Bezugszeichen
[0038]
- 1
- Mehrfachpumpe
- 2
- erste Pumpenkammer
- 3
- zweite Pumpenkammer
- 4
- Druckwand
- 5, 5', 5"', 5'"
- mechanische Verbindungsmittel, lange Schraube
- 6
- Flansch
- 7
- Zwischenflansch
- 8, 8', 8", 8'"
- mechanische Verbindungsmittel, kurze Schraube
- 9, 9', 9", 9'"
- mechanische Verbindungsmittel, kurze Schraube
- 10
- Druckdeckel
- 11, 11', 11", 11'"
- axiales Ende
- 12, 12', 12", 12'"
- Schraubenkopf
- 13, 13', 13", 13'"
- Schraubengewindeabschnitt
- 14, 14', 14", 14'"
- Gegengewinde
- 15, 15', 15", 15'"
- Bohrungen
- 16
- erste Hydraulikpumpe, Flügelzellenpumpe
- 17
- zweite Hydraulikpumpe, Kolbenpumpe
- 18
- Getriebe
- 19
- Fahrzeug, landwirtschaftliche Arbeitsmaschine
- 20, 20', 20", 20'"
- angetriebene Räder
- 21
- Verbrennungsmotor
- 22, 22', 22", 22'"
- Dämpfungsmittel
1. Mehrfachpumpe (1), umfassend eine erste Pumpenkammer (2), eine zweite Pumpenkammer
(3) und mechanische Verbindungsmittel (5, 5', 5"', 5"') wobei jedes der Verbindungsmittel
(5, 5', 5"', 5'") sich über eine axiale Länge der ersten Pumpenkammer (2) und der
zweiten Pumpenkammer (3) erstreckt und die Verbindungsmittel (5, 5', 5"', 5"') die
erste Pumpenkammer (2) mit der zweiten Pumpenkammer (3) auf einer gemeinsamen Axialachse
verbinden,
dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin Dämpfungsmittel (22, 22', 22", 22"') vorgesehen sind, welche jedes Verbindungsmittel
(5, 5', 5"', 5'") axial und radial mindestens anteilig einfassen.
2. Mehrfachpumpe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsmittel (22, 22', 22", 22'") jeweils hülsenförmig ausgebildet sind.
3. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsmittel (22, 22', 22", 22'") zumindest anteilig aus schwingungsdämpfendem
Material bestehen.
4. Mehrfachpumpe (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das schwingungsdämpfende Material ein Kunststoff ist.
5. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (5, 5', 5"', 5'") jeweils als Schrauben ausgebildet sind.
6. Mehrfachpumpe (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (5, 5', 5"', 5'") jeweils ausschließlich im Bereich von axialen Enden
(11, 11',11", 11'"), welche Schraubenköpfen (12, 12', 12", 12'") der Schrauben abgewandt
sind, einen Schraubengewindeabschnitt (13, 13', 13", 13'") aufweisen.
7. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (5, 5', 5"', 5"') jeweils als Stifte ausgebildet sind, welche
jeweils im Bereich eines axialen Endes, welches Stiftköpfen der Stifte abgewandt ist,
eine durchlaufende Radialbohrung aufweisen.
8. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (5, 5', 5"', 5"',) über die Dämpfungsmittel (22, 22', 22",
22"') an einem Gehäuse der ersten Pumpenkammer (2) und/oder der zweiten Pumpenkammer
(3) abgestützt sind.
9. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrfachpumpe (1) weiterhin eine Druckwand (4) umfasst, welche zwischen der ersten
Pumpenkammer (2) und der zweiten Pumpenkammer (3) auf einer gemeinsamen Axialachse
angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, ein offenes Axialende der ersten Pumpenkammer
(2) und/oder der zweiten Pumpenkammer (3) druckdicht zu verschließen, wobei die Verbindungsmittel
(5, 5', 5"', 5'") sich durch die Druckwand (4) erstrecken und wobei die Verbindungsmittel
(5, 5', 5"',5'") über die Dämpfungsmittel (22, 22', 22", 22'") an der Druckwand (4)
abgestützt sind.
10. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrfachpumpe weiterhin einen Flansch (6) und einen Druckdeckel (10) umfasst,
wobei der Druckdeckel (10) dazu ausgebildet ist, die Schraubenköpfe (12, 12', 12",
12'") abzustützen und ein offenes Axialende der ersten Pumpenkammer (2) druckdicht
zu verschließen, wobei der Flansch (6) dazu ausgebildet ist, ein offenes Axialende
der zweiten Pumpenkammer (3) druckdicht zu verschließen und wobei die Schraubengewindeabschnitte
(13, 13', 13", 13'") in Gegengewinde (14, 14', 14", 14'") im Flansch (6) eingreifen.
11. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Pumpenkammer (2) eine erste Hydraulikpumpe (16) angeordnet und in der
zweiten Pumpenkammer (3) eine zweite Hydraulikpumpe (17) angeordnet ist.
12. Mehrfachpumpe (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikpumpe (16) und/oder die zweite Hydraulikpumpe (16) als Flügelzellenpumpe
(16) und/oder als Kolbenpumpe (17) ausgebildet ist.
13. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikpumpe (16) dazu ausgebildet ist, eine hydraulische Servolenkung
mit Druckfluid zu versorgen und dass die zweite Hydraulikpumpe (17) dazu ausgebildet
ist, ein Getriebe (18) mit Schmieröl zu versorgen.
14. Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikpumpe (16) und die zweite Hydraulikpumpe (17) von einer gemeinsamen
Antriebswelle angetrieben werden.
15. Getriebe (18) für ein selbstfahrfähiges Fahrzeug (19),
dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe eine Mehrfachpumpe (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14
umfasst.