[0001] Die Erfindung betrifft einen rotatorischen Hochfrequenz-Schleifringübertrager der
passiven Bauart. Dieser weist eine Axialanordnung der Übertragungsglieder (Schleifring
plus korrespondierender Schleifausleger) auf und ist zur verstärkungsfreien Übertragung
von Datensignalen mit einer Frequenz ab 50 MHz, insbesondere mit 250 MHz, 500 MHz
oder 1 GHz ausgelegt.
[0002] In der Praxis sind verschiedene Schleifringübertrager für Datensignale bekannt. Werden
bei solchen bekannten Schleifringübertragern jedoch beispielsweise Ethernet-Signale
mit einer Signalfrequenz von 100 MHz (Fast Ethernet), 250 MHz (Gigabit Ethernet) oder
sogar 600 MHz oder mehr (10-Gigabit-Ethernet) angelegt, kann keine störungsfreie Datenübermittlung
sichergestellt werden.
[0003] In der Praxis ist ein Schleifringübertrager bekannt, der auf seiner Mantelfläche
mehrere Leiterbahnpaare aufweist. Jeweils zwischen zwei aneinander grenzenden Leiterbahnpaaren
ist eine nach außen hin überstehende Schirmfläche vorgesehen, die nach innen hin mit
einer sich in der Axialrichtung erstreckenden leitfähigen Rückwand verbunden sind.
Derartige Schleifringübertrager sind für die Übertragung von Datensignalen mit bis
zu 20 MHz gut einsetzbar. Die in Axialrichtung verlaufende Rückwand ist einstückig
ausgebildet und gewährt eine freie flächige Elektronenbewegung an der Innenseite der
Schleifbahnen. Ein Schleifringübertrager mit der genannten Bauart genügt nicht für
eine sichere Vermeidung von Übersprechen zwischen den Datenleitungen. Außerdem hat
ein solcher Übertrager Nachteile hinsichtlich der Montage. Der Anschluss der Leiterbahnen
zum Zentrum des Schleifringträgers hin ist umständlich und bedarf einer separaten
Isolierung. Ein Austausch von einzelnen Leiterbahnen infolge Verschleiß oder Verschmutzung
ist nicht möglich.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten rotatorischen Schleifringübertrager
aufzuzeigen, der für eine verstärkungsfreie Übertragung von Datensignalen ab 50 MHz
bis zu 1 GHz geeignet ist und bevorzugt eine günstige Montage sowie Revisionsmöglichkeiten
bietet. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
[0005] Der rotatorische Hochfrequenz-Schleifringübertrager gemäß der vorliegenden Offenbarung
umfasst einen in Bezug auf die Rotationsachse außen liegenden Bürstenträger sowie
einen innen liegenden Schleifringträger. Der Schleifringträger hat die Grundform eines
Hohlzylinders. Bürstenträger und Schleifringträger sind relativ zueinander und in
Bezug auf die Rotationsachse drehbar gelagert. An dem Schleifringübertrager sind mehrere
Übertragungsglieder angeordnet, wobei ein Übertragungsglied jeweils aus einem Schleifringausleger
am Bürstenträger und einem in gleicher Axialhöhe angeordneten korrespondierenden Schleifring
am Schleifringträger gebildet ist. Der Schleifringausleger ist mit zumindest einer
Kontaktstelle am korrespondierenden Schleifring angelegt, um einen elektrischen Strom
in direkten Körperkontakt zu übertragen.
[0006] Die Schleifausleger an dem Bürstenträger sind mit Datenadern eines ersten Datenkabels
verbunden und die mehreren Schleifringe am Schleifringträger sind ebenfalls mit Datenadern
eines zweiten Datenkabels verbunden. Jedes dieser Datenkabel weist mindestens zwei
Datenader-Paare auf, die jeweils eine Masse-Ader und eine Signal-Ader umfassen, sowie
zusätzlich mindestens einen Basis-Potentialleiter, der bevorzugt als Ummantelung aller
Datenader-Paare ausgebildet ist. Die Datenkabel können lose aus dem Schleifringübertrager
herausgeführt sein. Alternativ kann am Bürstenträger und/oder am Schleifringträger
eine Steckbuchse mit einer üblichen Belegung angeordnet sein.
[0007] An dem Schleifringträger sind mehrere erste und zweite Schleifringe und am Bürstenträger
sind mehrere erste und zweite Schleifausleger vorhanden, wobei jeweils ein erster
und ein zweiter Schleifring bzw. ein erster und ein zweiter Schleifausleger ein Paar
bilden. Diese Paare sind in Richtung der Rotationsachse nebeneinander angeordnet,
wobei in jedem Paar einer der Schleifringe mit einer Masse-Ader und der andere mit
einer Signal-Ader aus einem zusammengehörigen Datenader-Paar verbunden sind.
[0008] Zu beiden Seiten eines jeden Schleifring-Paares ist eine elektrisch leitfähige Scheibe
angeordnet. Diese ist mit einem Basis-Potentialleiter des zweiten Datenkabels verbunden.
Ferner ist an dem Schleifringträger ein dritter Schleifring in Axialrichtung neben
der Gesamtheit der Schleifring-Paare angeordnet, der mit einem entsprechenden dritten
Schleifausleger am Bürstenträger in Kontakt steht. Bevorzugt sind auch zu beiden Seiten
des dritten Schleifringes elektrisch leitfähige Scheiben angeordnet.
[0009] Der dritte Schleifausleger ist mit einem Basis-Potentialleiter des ersten Datenkabels
verbunden. Weiterhin sind alle elektrisch leitfähigen Scheiben mit dem Basis-Potentialleiter
des zweiten Datenkabels elektrisch leitend verbunden.
[0010] Die elektrisch leitfähigen Scheiben erstrecken sich deutlich weiter zum Zentrum des
Schleifringträgers hin als die Schleifringe. Bevorzugt bedecken die elektrisch leitfähigen
Scheiben die gesamte freie Querschnittsfläche innerhalb des Schleifringträgers sowie
in Überlappung mit den Schleifringen. Es können in den Scheiben Durchgänge (Öffnungen)
vorgesehen werden, durch die das zweite Datenkabel und/oder ein oder mehrere Datenader-Paare
hindurch verlegbar sind. Derartige Durchgänge können beispielsweise konzentrisch zur
Drehachse angeordnet sein.
[0011] Es wurde durch Tests ermittelt, dass das Vorsehen von elektrisch leitfähigen Scheiben
mit maximaler Erstreckung in das Zentrum des Schleifringträgers einen deutlich besseren
Schutz gegen das Übersprechen von hochfrequenten Signalen bringt, als das Anordnen
von Schirmflächen, die mit einer sich in Axialrichtung erstreckenden leitfähigen Rückwand
verbunden sind.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Hochfrequenz-Schleifringübertragers werden
die ersten und zweiten Schleifringe innerhalb eines Paares in alternierender Paar-Abfolge
der Masse-Ader bzw. Signal-Ader eines zugehörigen Datenader-Paares verschaltet, d.h.
in der Axialrichtung gemäß dem Schema Masse - Signal | Signal - Masse | Masse - Signal
usw. oder umgekehrt. Mit anderen Worten ist die Anschlussreihenfolge derart, dass
zu beiden Seiten einer zwischen zwei Schleifring-Paaren angeordneten elektrisch leitfähigen
Scheibe jeweils ausschließlich Verbindungen zu einer Masse-Ader oder ausschließlich
Verbindungen zu einer Signal-Ader vorliegen.
[0013] In den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen
sind weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung angegeben.
[0014] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Es
zeigen:
- Figur 1:
- Eine Schrägbilddarstellung eines Datenkabels zur Verwendung in dem Hochfrequenz-Schleifringübertrager;
- Figur 2:
- eine Explosionsdarstellung eines Übertragungsglied-Paares und einer in Axialrichtung
daneben angeordneten elektrisch leitfähigen Scheibe;
- Figur 3:
- eine Querschnittdarstellung des Hochfrequenz-Ethernet-Schleifringübertragers in einer
bevorzugten Ausführungsform.
[0015] Figur 1 zeigt ein Datenkabel (4, 5) in einer Schemadarstellung. Das Datenkabel (4,
5) umfasst einen Kabelmantel (11) sowie einen in Form einer Ummantelung ausgebildeten
Basis-Potentialleiter (10), die gemeinsam eine Mehrzahl von Datenader-Paaren (6, 7,
8, 9) einschließen. Jedes der Datenader-Paare umfasst eine Masse-Ader (6M, 7M, 8M,
9M) sowie eine Signal-Ader (6S, 7S, 8S, 9S). Jedes der Datenader-Paare (6, 7, 8, 9)
kann gegebenenfalls durch einen zusätzlichen Basis-Potentialleiter in der Form einer
Paar-Ummantelung umschlossen sein.
[0016] Figur 2 zeigt im Schrägbild einen ersten Schleifring (21) und einen zweiten Schleifring
(21'), die in Richtung der Drehachse (A) zueinander benachbart angeordnet sind. Jeder
der Schleifringe (21, 21') weist auf seiner Mantelfläche eine Nut auf, die hier gemäß
einer bevorzugten Ausführungsvariante eine dreieckige oder trapezförmige Querschnittsform
hat.
[0017] Jedem Schleifring (21, 21') ist ein Schleifausleger (20, 20') zugeordnet. Ein erster
Schleifausleger (20) und ein erster Schleifring (21) bilden ein erstes Übertragungsglied
(19). Ein zweiter Schleifausleger (20') und ein zweiter Schleifring (21') bilden ein
zweites Übertragungsglied (19').
[0018] In dem gezeigten Beispiel ist jeder Schleifausleger (20, 20') gabelförmig ausgebildet,
wobei die freien Stegenden zu beiden Seiten der Drehachse (A) tangential an den zugehörigen
Schleifring (21, 21') federnd angelegt sind und insbesondere in die Nut auf der Mantelfläche
eingreifen. Alternativ kann ein Schleifausleger (20, 20') lediglich ein freies Ende
aufweisen. Ferner sind beliebige andere Kontakt-Geometrien für den Schleifausleger
(20, 20') und den korrespondierenden Schleifring (21, 21') möglich.
[0019] Zwei nebeneinander angeordnete Schleifausleger (20, 20') bilden ein Schleifausleger-Paar
(22). Zwei nebeneinander angeordnete Schleifringe (21, 21') bilden ein Schleifring-Paar
(22'). In der Richtung der Drehachse (A) neben dem Schleifring-Paar (22') ist eine
elektrisch leitfähige Scheibe (30A) angeordnet. Die leitfähige Scheibe (30A) weist
eine deutlich größere Erstreckung zum Zentrum (A) des Schleifringträgers (3) hin auf
als die Schleifringe (21, 21'). Die Scheibe (30A) bedeckt bevorzugt den gesamten Querschnitts-bereich
des Schleifringträgers (3), soweit kein Durchgang für die Hindurchführung des Datenkabels
(5) oder eines Datenader-Paares erforderlich ist. Die elektrisch leitfähige Scheibe
(30A) kann somit bevorzugt eine vollständig geschlossene Oberfläche aufweisen. Alternativ
können in der elektrisch leitfähigen Scheibe (30A) eine oder mehrere Öffnungen (31)
vorgesehen sein, deren Durchmesser bevorzugt an die Größe des Datenkabels (5) oder
seiner Datenader-Paare (6, 7, 8, 9) angepasst ist. Die Anzahl und Anordnung der Öffnungen
(31) kann für jede elektrisch leitfähige Scheibe (30A - 30F) unterschiedlich gewählt
sein und beispielsweise auf die Anzahl und Dicke der hindurch zu führenden Datenader-Paare
(6, 7, 8, 9) und Basis-Potentialleiter (10, 10') abgestimmt sein (vergleiche nachfolgende
Erläuterung und Figur 3). Wenn mehrere Öffnungen (31) bzw. Durchgänge auf einer elektrisch
leitfähigen Scheibe (30A - 30F) vorgesehen werden, können diese beispielsweise derart
angeordnet sein, dass ein Massen- bzw. Momenten-Ausgleich zwischen den im Inneren
des Schleifringträgers (3) geführten Datenader-Paaren (6, 7, 8, 9) erreicht wird.
[0020] Figur 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsvariante des Hochfrequenz-Schleifringübertragers
(1) im Querschnitt. Dieser weist einerseits einen Bürstenträger (2) auf, von dem in
Figur 3 lediglich ein freies Ende der Schleifausleger (20, 20', 20") dargestellt sind.
Ein erstes Datenkabel (4), das in dem gezeigten Beispiel vier Datenader-Paare (6,
7, 8, 9) aufweist, ist mit dem Bürstenträger (2), bzw. dessen Schleifauslegern (20,
20', 20") verbunden.
[0021] Der Hochfrequenz-Schleifringübertrager (1) umfasst ferner einen Schleifringträger
(3) an dem zu jedem Schleifausleger (20, 20', 20") ein korrespondierender Schleifring
(21, 21', 21") angeordnet ist. Der Schleifringträger (3) bzw. dessen Schleifring (21,
21', 21") sind mit einem zweiten Datenkabel (5) verbunden, das ebenfalls vier Datenader-Paare
(6, 7, 8, 9) beinhaltet.
[0022] An dem Hochfrequenz-Schleifringübertrager (1) ist mit anderen Worten für jedes Datenader-Paar
(6, 7, 8, 9) ein zugehöriges Übertragungsglied-Paar, bzw. jeweils ein Schleifausleger-Paar
(22, 23, 24, 25) sowie ein dazu korrespondierendes Schleifring-Paar (22', 23', 24',
25') vorgesehen. Innerhalb jedes Schleifausleger-Paares (22, 23, 24, 25) ist je ein
erster Schleifausleger (20) und ein zweiter Schleifausleger (20') enthalten, die einerseits
mit einer Masse-Ader (6M, 7M, 8M, 9M) und andererseits mit einer Signal-Ader (6S,
7S, 8S, 9S) verbunden sind. Ebenso ist in jedem Schleifring-Paar (22', 23', 24', 25')
je ein erster Schleifring (21) und ein zweiter Schleifring (21') enthalten, die ebenfalls
einerseits mit einer Masse-Ader (6M, 7M, 8M, 9M) und andererseits mit einer Signal-Ader
(6S, 7S, 8S, 9S) verbunden sind.
[0023] In der Axialrichtung (A) außerhalb der Gesamtheit der Schleifring-Paare (22', 23',
24', 25') ist am Schleifringträger (3) ein dritter Schleifring (21") angeordnet, der
mit einem entsprechenden dritten Schleifausleger (20") am Bürstenträger (2) korrespondiert.
Beide gemeinsam bilden ein drittes
[0024] Übertragungsglied. Zur Vereinfachung der Montage ist das dritte Übertragungsglied
bevorzug auf derjenigen Seite des Bürstenträgers (2) bzw. Schleifringträgers (3) angeordnet,
an dem das jeweilige Datenkabel (4, 5) zugeführt ist.
[0025] Die Schleifausleger-Paare (22, 23, 24, 25) sowie die Schleifring-Paare (22', 23',
24', 25') sind in Richtung der Rotationsachse (A) zueinander benachbart angeordnet.
Zu beiden Seiten eines jeden Schleifring-Paares (22', 23', 24', 25') ist eine elektrisch
leitfähige Scheibe (30A, 30B, 30C, 30D, 30E) angeordnet. Ferner ist bevorzugt zu beiden
Seiten des dritten Schleifringes (21") eine elektrisch leitfähige Scheibe (30E, 30F)
angeordnet.
[0026] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsvariante sind alle elektrisch leitfähigen
Scheiben (30A bis 30E) mit dem Basis-Potentialleiter (10) des zweiten Datenkabels
(5) elektrisch leitend verbunden, der die Gesamtheit der Datenader-Paare (6, 7, 8,
9) in diesem Datenkabel (5) ummantelt (äußerer Basis-Potentialleiter / Sammel-Basis-Potentialleiter).
Die Verbindung zwischen den Scheiben (30A - 30F) kann durch einen beliebigen dünnen
elektrischen Leiter erfolgen, insbesondere durch eine in dem Schleifringkörper (3)
geführte elektrische Drahtleitung (Kabel, in Figur 3 ohne Bezugszeichen).
[0027] Gemäß einer alternativen Ausführungsform (nicht dargestellt) kann jedes Datenader-Paar
(6, 7, 8, 9) des zweiten Datenkabels (5) einen zusätzlichen Basis-Potentialleiter
(10') umfassen der bevorzugt das Datenader-Paar (6, 7, 8, 9) separat ummantelt (innerer
Basis-Potentialleiter / Paar-Basis-Potentialleiter). In einem solchen Fall kann jeweils
ein solcher zusätzlicher Basis-Potentialleiter (10') mit einer der elektrisch leitfähigen
Scheiben (30A bis 30D) verbunden sein, insbesondere mit der Scheibe, die neben dem
zu dem jeweiligen Datenader-Paar gehörigen Schleifring-Paar (22', 23', 24', 25') angeordnet
ist. Die übrigen leitfähigen Scheiben (30E, 30F) sind bevorzugt mit dem äußeren Basis-Potentialleiter
(10) verbunden.
[0028] In der Axialrichtung (A) wechseln sich in der Axialrichtung aufeinander folgende
Übertragungsglieder-Paare (22, 22', 23, 23', 24, 24', 25, 25') in der Beschaltungsfolge
ab. D.h. jeweils an ein Paar (22, 22', 24, 24') mit der Beschaltungsfolge "erst Signal-Ader
dann Masse-Ader" wird ein Paar (23, 23', 25, 25') mit der umgekehrten Beschaltungsfolge
"erst Masse-Ader dann Signal-Ader" anschließen usw.
[0029] Zu jeder Seite einer zwischen zwei Paaren eingeschlossene elektrisch leitfähigen
Scheibe (30B, 30C, 30D) sind somit entweder ausschließlich Verbindungen zu einer Masse-Ader
(6M, 7M, 8M, 9M) oder ausschließlich zu einer Signal-Ader (7S, 8S) gelegen. Gerade
bei Ethernet-Datensignalen treten häufig in mehreren Datenader-Paaren gleichzeitige
und gleisinnige Stromflanken auf. Die oben genannte Anordnungsfolge hat den Vorteil,
dass sich derartige gegengleiche Stromverläufe zu beiden Seiten einer elektrisch leitfähigen
Scheibe (30B, 30C, 30D) in der Feldwirkung nahezu aufheben und so einander weniger
beeinflussen.
[0030] In dem Beispiel von Figur 3 ist neben jedem Schleifring (21, 21', 21") ein zusätzlicher
Isolator-Ring (26) angeordnet. Der Isolator-Ring (26) erhöht den Abstand zu dem in
Axialrichtung nächsten elektrisch leitfähigen Element (Schleifring / Scheibe) und
streckt bzw. verlängert somit die Feldlinien. Hierdurch werden die Störungseinflüsse
zwischen den Datenader-Paaren bzw. Übertragungsglied-Paaren vermindert. Alternativ
zu einem Isolator-Ring (26) kann ein Luftspalt vorgesehen sein.
[0031] Das Vorsehen der zusätzlichen Isolator-Scheiben zu beiden Seiten eines jeden Schleifrings
(21, 21', 21") führt besonders bei Signalfrequenzen ab 100 MHz zu einer deutlichen
Verbesserung des Signal-zu-Rauschen-Verhältnisses im übertragenen Ethernet-Signal.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante haben die Schleifringe (21, 21', 22'),
sowie elektrisch leitfähigen Scheiben (30A bis 30E) und die Isolator-Ringe (26) jeweils
einen einheitlichen axialen Teilungsabstand, d.h. einen einheitlichen Platzierungsabstand
zum jeweils benachbarten Element. Der einheitliche Teilungsabstand kann beispielsweise
3 mm betragen. Ferner haben die Schleifringe (21, 21', 21"), die Isolator-Ringe (26)
und die elektrisch leitfähigen Scheiben (30A - 30F) bevorzugt eine einheitliche axiale
Dicke. Diese einheitliche Dicke kann beispielsweise etwa 2 mm betragen.
[0033] Durch eine solche regelmäßige Teilung wird eine modulare Anordnung geschaffen, die
beispielsweise für in Axialrichtung noch weiter außen liegende Übertragungsglieder
für die Übertragung von Leistungsströmen weiter verwendet werden kann. Für solche
Leistungsströme kann eine deutlich engere Packungsdichte vorgesehen werden. So können
insbesondere an jeder Teilungsposition in Axialrichtung nebeneinander Übertragungsglieder
vorgesehen sein.
[0034] Ein besonderer Vorteil des Hochfrequenz-Schleifringübertragers gemäß der vorliegenden
Offenbarung ist also, dass er mit einem Schleifringübertrager für Leistungsströme
auf einem gemeinsamen Schleifringträger (3) angeordnet sein kann.
[0035] Die Dicke einer elektrisch leitfähigen Scheibe (30A bis 30F) beträgt bevorzugt mind.
1 mm, selbst wenn eine uneinheitliche axiale Teilung oder eine einheitliche oder nicht
einheitliche Dicke genutzt wird, die von den oben genannten Maßen abweicht. Es hat
sich gezeigt, dass erst ab der Scheibendicke von 1 mm ein Übersprechen von Signalen
mit Frequenzen ab 100 MHz zwischen benachbarten Schleifring-Paaren so weit unterbunden
werden kann, dass keine Beeinträchtigung der Datenübertragung mehr zu erwarten ist.
Die elektrisch leitfähige Scheibe (30A - 30F) kann dabei aus mehreren geschichteten
Lagen bestehen. In dem Beispiel von Figur 3 besteht jede der elektrisch leitfähigen
Scheiben (30A - 30F) aus zwei Lagen, wobei jede dieser Lagen eine Dicke von 1mm hat.
Alternativ könnte nur eine Einzel-Lage mit einer Dicke von 1 bis 2 mm vorgesehen sein.
Ebenso könnte eine höhere Lagen-Anzahl vorgesehen sein.
[0036] Der Schleifringträger (3) weist bevorzugt die Form ein Hohlzylinders auf, in dessen
Hohlraum die jeweiligen Adern und Basis-Potentialleiter (10, 10') des Datenkabels
(5) geführt sind. In dem Beispiel von Figur 3 wird der Hohlzylinder durch eine Mehrzahl
von in der Axialrichtung (A) aufeinander steckbare und im Wesentlichen scheibenförmige
Träger (27) gebildet. Diese Träger (27) bestehen, soweit sie einen Schleifring (21,
21', 21") oder einen Isolator-Ring (26) tragen, aus einem isolierenden Material. Sie
sind zur Aufnahme und konzentrischen Führung eines jeweils am Außenumfang ansetzbaren
Elements ausgebildet. In oder an einem Träger (27) kann ein elektrisches Anschlussmittel
vorgesehen sein, durch das eine Datenader (6S - 9S, 6M - 9M) mit einem Schleifring
(21, 21', 21") verbindbar ist. In der Querschnittdarstellung von Figur 3 sind alle
elektrischen Anschlüsse für die Schleifringe (21, 21', 21") in derselben Radialebene
gezeigt. Sie können alternativ in unterschiedlichen Radialebenen vorgesehen sein.
Insbesondere kann zwischen benachbarten Datenadern oder zwischen benachbarten Datenader-Paaren
bevorzugt ein Versatzwinkel vorgesehen sein. Dieser Versatzwinkel kann bspw. 60°,
90° oder 120° betragen.
[0037] Die elektrisch leitfähige Scheibe (30A) ist in Figur 1 gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsvariante einteilig und flach ausgebildet. Sie weist eine gleichmäßige Dicke
und einen Außendurchmesser auf, der zumindest dem Außendurchmesser eines Schleifrings
(21, 21') entspricht. Sie hat ferner einen Innendurchmesser, der deutlich geringer
ist als der Innendurchmesser eines Schleifrings (21, 21') und der insbesondere etwa
dem Außendurchmesser des Datenkabels (5) entspricht.
[0038] Eine alternative einteilige Ausführung einer elektrisch leitfähigen Scheibe ist bei
Anordnung gemäß Figur 3 für die oberste Scheibe (30A) dargestellt. Diese einteilige
Scheibe (30A) weist auf beiden Stirnseiten eine Formgebung auf, die mit den Formen
der angrenzenden Träger (27) korrespondiert. Sie hat insbesondere auf beiden Seiten
Konturen, die eine konzentrische Ausrichtung zu einem benachbarten Träger (27) ermöglichen.
[0039] Die einteilige Scheibe (30A) hat ferner einen ringförmigen verdicken Außenbereich,
dessen Dicke bevorzugt mit der einheitlichen Dicke der anderen ringförmigen Elemente
(Schleifringe, Isolator-Ringe, 21, 21', 21", 26) übereinstimmt, sowie einen dünneren
scheibenförmigen Innenbereich, dessen Dicke bevorzugt der oben genannten Mindestdicke
von 1mm entspricht.
[0040] Die anderen in Figur 3 gezeigten Scheiben (30B - 30F) weisen eine alternative zwei-
bzw. dreiteilige Bauart auf. Diese mehrteilen Scheiben (30B - 30F) weisen einerseits
einen Außenring auf, dessen Innendurchmesser dem Innendurchmesser eines Schleifrings
(21, 21') entspricht. Der Außenring ist in dem gezeigten Beispiel aus zwei Ringlagen
gebildet. Er kann alternativ nur eine oder mehr Lagen aufweisen. Die mehrteiligen
Scheiben (30B - 30F) weisen ferner jeweils einen mit dem Außenring elektrisch leitend
verbundenen scheibenförmigen Träger (17') auf, der aus einem elektrisch leitfähigen
Material gebildet ist. Die Formgebung des elektrisch leitfähigen Trägers (17') kann
im Wesentlichen der Formgebung der oben beschriebenen Träger (27) aus einem Isolatormaterial
entsprechen. Allerdings weist der elektrisch leitfähige Träger (27') bevorzugt einen
kleineren Innendurchmesser auf, der insbesondere deutlich geringer ist als der Innendurchmesser
eines Schleifrings (21, 21, 21"). Dieser Innendurchmesser kann gemäß den obigen Ausführungen
an den Durchmesser des Datenkabels (5) und/oder eines Datenader-Paares (6, 7, 8, 9)
angepasst sein. Demgegenüber können die Innendurchmesser der Träger (27) aus dem isolierenden
Material deutlich größer bemessen sein.
[0041] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung weist der Hochfrequenz-Schleifringübertrager (1)
genau einen Bürstenträger (2) auf, in dem alle Schleifausleger (20, 20', 20") in Richtung
der Drehachse (A) nebeneinander angeordnet sind. Es hat sich gezeigt, dass eine radiale
Verteilung der Schleifausleger oder eine redundante Doppel-Anordnung der Schleifausleger
(20, 20', 20") zu beiden Seiten des Schleifringträgers (3) die Übertragungsgüte deutlich
verschlechtern.
[0042] Wie aus Figur 3 hervorgeht, weist der Schleifringträger (3) bevorzugt eine modulare
Bauweise auf. Er ist insbesondere bevorzugt als ein Stecksystem ausgebildet, bei dem
in der Axialrichtung (A) mehrere Träger (27, 27') nebeneinander anordenbar sind, wobei
jeder dieser Träger (27, 27') einen Zentrierbund zur Führung an dem jeweils nächsten
benachbarten Träger (27, 27') oder an einer einteiligen elektrisch leitfähigen Scheibe
(30A) aufweist.
[0043] Abwandlungen der offenbarten Erfindung sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere
können alle zu den jeweiligen Ausführungsbeispielen gezeigten, beschriebenen oder
beanspruchten Merkmale in beliebiger Weise miteinander kombiniert, gegeneinander ersetzt,
ergänzt oder weggelassen werden.
[0044] Die elektrisch leitfähigen Scheiben (30A - 30B) bestehen bevorzugt aus einem Metall
mit guter elektrischer Leitfähigkeit. Also besonders günstig hat sich eine Stahl-Legierung
erwiesen. Je nach Einsatzweck können alternativ eine Kupfer-Legierung oder eine AluminiumLegierung
verwendet werden, wobei für Frequenzen über 100 MHz etwaig eine Schichtdicke von mehr
als 1 mm zu empfehlen ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0045]
- 1
- Schleifringübertrager
- 2
- Bürstenträger
- 3
- Schleifringträger
- 4
- Datenkabel
- 5
- Datenkabel
- 6
- Datenader-Paar
- 6M
- Masse-Ader
- 6S
- Signal-Ader
- 7
- Datenader-Paar
- 7M
- Masse-Ader
- 7S
- Signal-Ader
- 8
- Datenader-Paar
- 8M
- Masse-Ader
- 8S
- Signal-Ader
- 9
- Datenader-Paar
- 9M
- Masse-Ader
- 9S
- Signal-Ader
- 10
- (äußerer) Basis-Potentialleiter / Sammel-Basis-Potentialleiter
- 10'
- (innerer) Basis-Potentialleiter / Einzel-Basis-Potenzialleiter
- 11
- Kabelmantel
- 19
- Übertragungsglied
- 19'
- Übertragungsglied
- 20
- Schleifausleger
- 20'
- Schleifausleger
- 20"
- Schleifausleger
- 21
- Schleifring
- 21'
- Schleifring
- 21",
- Schleifring
- 22
- Schleifausleger-Paar
- 22'
- Schleifring-Paar
- 23
- Schleifausleger-Paar
- 23'
- Schleifring-Paar
- 24
- Schleifausleger-Paar
- 24'
- Schleifring-Paar
- 25
- Schleifausleger-Paar
- 25'
- Schleifring-Paar
- 26
- Isolator-Ring
- 27
- Träger (Isolator)
- 27'
- Träger (Leiter)
- 30A
- elektrisch leitfähige Scheibe
- 30B
- elektrisch leitfähige Scheibe
- 30C
- elektrisch leitfähige Scheibe
- 30D
- elektrisch leitfähige Scheibe
- 30E
- elektrisch leitfähige Scheibe
- 31
- Öffnung / Durchgang
- A
- Achse / Drehachse
1. Rotatorischer Hochfrequenz-Schleifringübertrager mit Axialanordnung der Übertragungsglieder
(19, 19') zur Übertragung von Datensignalen,
- wobei der Schleifringübertrager (1) einen Bürstenträger (2) und einen Schleifringträger
(3) umfasst, die relativ zueinander gemäß einer Achse (A) drehbar gelagert sind, und
- wobei je ein Schleifausleger (20, 20') am Bürstenträger (2) zur Bildung eines Übertragungsglieds
(19, 19') mit einem korrespondieren Schleifring (21, 21') am Schleifringträger (21)
in Kontakt steht, und
- wobei die Schleifausleger (21, 21') jeweils mit Leitungen eines ersten Datenkabels
(4) verbunden sind, und die Schleifringe (20, 20') mit Leitungen eines zweiten Datenkabels
(5) verbunden sind, und
- wobei jedes der Datenkabel (4, 5) zwei oder mehr Datenader-Paare (6, 7, 8, 9) mit
je einer Masse-Ader (6M, 7M, 8M, 9M) und einer Signal-Ader (6S, 7S, 8S, 9S) und mindestens
einen Basis-Potentialleiter (10) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
- je erste und zweite Schleifringe (20, 20') sowie die korrespondierenden Schleifausleger
(21, 21') zur Bildung von Paaren (21, 22, 23, 24, 22', 23', 24', 25') in Axialrichtung
nebeneinander angeordnet und mit einer Masse-Ader (6P) sowie einer Signal-Ader (6S)
aus einem zusammengehörigen Datenader-Paar (6) verbunden sind;
- in Axialrichtung zu beiden Seiten jedes Schleifring-Paares (21, 22, 23, 24) eine
elektrisch leitfähige Scheibe (30A, 30B, 30C, 30D, 30E) angeordnet ist, und
- ein dritter Schleifring (21") in Axialrichtung neben der Gesamtheit der Schleifring-Paare
(21, 22, 23, 24) angeordnet ist und mit einem dritten Schleifausleger (20") in Kontakt
steht, und
- der dritte Schleifausleger (20") mit dem Basis-Potentialleiter (10) des ersten Datenkabels
(4) verbunden ist, und
- der dritte Schleifring (21") sowie alle elektrisch leitfähigen Scheiben (30A, 30B,
30C, 30D, 30E) mit dem Basis-Potentialleiter (10) des zweiten Datenkabels (5) verbunden
sind.
2. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Schleifausleger (20, 20') und ersten und zweiten Schleifringe
(21, 21') in benachbarten Paaren (22, 23, 24, 25, 22', 23', 24', 25') jeweils derart
angeschlossen sind, dass zu beiden Seiten einer elektrisch leitfähigen Scheibe (30B,
30C, 30D) jeweils ausschließlich Verbindungen zu einer Masse-Ader (6M, 7M, 8M, 9M)
oder jeweils ausschließlich Verbindungen zu einer Signal-Ader (6S, 7S, 8S, 9S) vorliegen.
3. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, in Axialrichtung neben jedem Schleifring (21, 21', 21") ein Isolator-Ring (26) angeordnet
ist.
4. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifringe (21, 21', 22') und die elektrisch leitfähigen Scheiben (30A - 30E)
und etwaig die Isolator-Ringe (26) mit einem einheitlichen axialen Teilungsabstand
zueinander angeordnet sind.
5. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifringe (21, 21', 22') und die Isolator-Ringe (26) sowie etwaig die elektrisch
leitfähigen Scheiben (30A - 30E) eine einheitliche axiale Dicke aufweisen.
6. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Scheiben (30A - 30E) eine axiale Dicke von mindestens
1 Millimeter aufweisen.
7. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere in Axialrichtung aufeinander steckbare und im wesentlichen scheibenringförmige
Träger (27) aus einem isolierenden Material zur Aufnahme und konzentrischen Führung
der Schleifringe (12, 21', 21") und etwaig der Isolator-Scheiben (26) auf der Achse
(A) vorgesehen sind.
8. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähigen Scheiben (30A - 30E) einen Außendurchmesser aufweisen,
der zumindest dem Außendurchmesser eines Schleifrings (21, 21', 21") entspricht, und
einen Innendurchmesser, der deutlich geringer ist als der Innendurchmesser eines Schleifrings
(21, 21', 21") und der insbesondere etwa dem Außendurchmesser des Datenkabels (5)
entspricht.
9. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrisch leitfähige Scheibe (30A - 30E) mehrteilig ausgebildet ist und insbesondere
einen Außenring aufweist, dessen Innendurchmesser dem Innendurchmesser eines Schleifrings
(21, 21', 21") entspricht, sowie einen mit dem Außenring elektrisch leitend verbundenen
scheibenförmigen oder scheibenringförmigen Träger (17') aus einem elektrisch leitfähigen
Material, wobei der Innendurchmesser eines scheibenringförmigen Trägers (17') deutlich
geringer ist als der Innendurchmesser eines Schleifrings (21, 21', 21").
10. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Schleifausleger (20, 20', 20") in der Axialrichtung nebeneinander angeordnet
sind.
11. Hochfrequenz-Schleifringübertrager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifringträger (3) die Grundform eines Hohlzylinders aufweist, wobei die Adern
des Datenkabels (5) in dessen Hohlraum geführt sind.