[0001] Die Erfindung betrifft ein flüssiges Reinigungskonzentrat, umfassend zumindest ein
Alkalimetallhydroxid. Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung
eines flüssigen Reinigungskonzentrats, umfassend Alkalimetallhydroxid.
Stand der Technik
[0002] Zur Reinigung von Geschirr, insbesondere zur Entfernung von dem Geschirr anhaftenden
Schmutz, werden bevorzugt alkalische Reinigungsmittel eingesetzt.
[0003] Flüssige Reinigungsmittel auf der Basis von Hydroxiden und Komplexbildnern sind aus
dem Stand der Technik bekannt und haben gegenüber pulverförmigen Formulierungen Vorteile.
Einerseits kommt es zu keiner Staubentwicklung und andererseits ist die Handhabung
bei der Dosierung mit Pumpen erleichtert.
[0004] Flüssige Reinigungskonzentrate umfassend Alkalimetallhydroxid sind z.B. in
DE 199 06 660 A1 beschrieben, wobei ein Wasseranteil von 53 - 80 Gew.-% genannt wird. Ein so hoher
Wassergehalt in flüssigen Reinigungskonzentraten ist allerdings nachteilig für die
Stabilität des Konzentrats und erhöht das erforderliche Volumen an Reinigungskonzentrat
erheblich, was mit zusätzlichen Gebinden einhergeht. Gerade im gewerblichen Bereich
werden hochkonzentrierte Reinigungskonzentrate mit geringem Volumen für Lagerung und
Transport sowie aus Umweltschutzgründen bevorzugt.
[0005] Um dem nachteiligen hohen Wassergehalt entgegenzuwirken, werden im Stand der Technik
verschiedene Strategien verfolgt. Nichtwässrige flüssige Reinigungskonzentrate wie
in
EP 1 181 346 beschrieben sind eine Strategie; solche Zusammensetzungen sind aber mit geringerem
Reinigungsvermögen oder dem Hantieren mit gesundheitsbedenklichen oder umweltbedenklichen
Chemikalien verbunden.
[0006] Ein anderer Ansatz ist die Reduktion des Wasseranteils in wässrigen Reinigungskonzentraten,
der allerdings zu einer Steigerung der Viskosität führt. In
DE 100 02 710 A1 ist z.B. ein cremeförmiges Reinigungskonzentrat mit einem Wasseranteil von 32,5%
beschrieben.
[0007] Reinigungskonzentrate werden industriell mit Dosierautomaten dosiert und automatisch
mit Wasser auf die gewünschte Endkonzentration im gebrauchsfertigen Reinigungsmittel
verdünnt. In solchen Dosierautomaten kommen meist Schlauchquetschpumpen zur Dosierung
des Reinigungskonzentrats zum Einsatz, wobei diese Schlauchquetschpumpen nur flüssige
Reinigungskonzentrate dosieren können. Cremeförmige bzw. pastöse Reinigungskonzentrate
eignen sich aufgrund der hohen Viskosität für den Einsatz in Dosierautomaten nicht
- im schlimmsten Fall kommt es zur Verstopfung und Zerstörung der Schlauchquetschpumpe
oder des Dosierautomaten.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein hochkonzentriertes, aber dennoch
flüssiges Reinigungskonzentrat auf Alkalimetallhydroxid-Basis bereitzustellen, welches
mit einem Dosierautomaten dosiert und verdünnt werden kann.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein flüssiges Reinigungskonzentrat, umfassend
- (i) 22 bis 46 Gew.-% Alkalimetallhydroxid,
- (ii) 5 bis 50 Gew.-% Dispergiermittel, Komplexbildner oder eine Kombination daraus,
- (iii) 0 bis 5 Gew.-% Tensid,
- (iv) 0 bis 5 Gew.-% Hilfsstoffe, und
- (v) 28 bis 39 Gew.-% Wasser,
wobei das Reinigungskonzentrat eine Suspension ist.
[0010] Bevorzugt ist vorgesehen, dass diese Suspension eine Viskosität von maximal 6500
mPa·s aufweist, gemessen in Anlehnung an ISO 2555:1989 bei 20°C bei einer Umdrehungszahl
von 5 rpm.
[0011] Die Messung kann z.B. mit einem Brookfield-Viskosimeter erfolgen.
[0012] Bei den hierin beschriebenen Suspensionen handelt es sich um stabile Suspensionen.
[0013] Es hat sich im Rahmen der Erfindung herausgestellt, dass die Verringerung des Wasseranteils
und die damit normalerweise gekoppelte Erhöhung der Viskosität vermieden werden kann,
wenn das Reinigungskonzentrat in Form einer Suspension hergestellt wird.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Reinigungskonzentrat keine weiteren Inhaltsstoffe
aufweist.
[0015] Allerdings ist die Herstellung einer stabilen Suspension, welche eine hohe Konzentration
an Alkalimetallhydroxid in einer geringen Menge Wasser aufweist, mit herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von Suspensionen nicht möglich. Mit bekannten Herstellungsverfahren
für Suspensionen nach Stand der Technik lassen sich keine stabilen Alkalimetallhydroxid-Suspensionen
herstellen und soweit (nicht-stabile) Suspensionen herstellbar sind, weisen diese
eine so hohe Viskosität auf, dass eine Dosierung unmöglich ist.
[0016] Die vorliegende Erfindung hat es sich daher auch zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren
zur Herstellung einer stabilen Suspension bereitzustellen.
[0017] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Suspension, umfassend
- (i) 22 bis 46 Gew.-% Alkalimetallhydroxid,
- (ii) 5 bis 50 Gew.-% Dispergiermittel, Komplexbildner oder eine Kombination daraus,
- (iii) 0 bis 5 Gew.-% Tensid,
- (iv) 0 bis 5 Gew.-% Hilfsstoffe und
- (v) 28 bis 39 Gew.-% Wasser, gelöst, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer Portion Dispergiermittel, Komplexbildner oder einer Kombination
daraus in wässriger Phase,
- b) gegebenenfalls Zugabe von Hilfsstoffen,
- c) im Falle der Zugabe von Hilfsstoffen, anschließende Zugabe einer weiteren Portion
Dispergiermittel,
- d) Zugabe einer Portion Alkalimetallhydroxid als wässrige Lösung,
- e) gegebenenfalls Zugabe eines Tensids,
- f) Zugabe einer weiteren Portion Alkalimethallhydroxid,
- g) Zugabe eines Dispergiermittels,
- h) Zugabe einer weiteren Portion Alkalimethallhydroxid,
wobei die Zugabeschritte unter Rühren erfolgen und zumindest die Zugabeschritte d)
bis h) derart erfolgen, dass in der wässrigen Phase eine Temperatur von maximal 40°C,
vorzugsweise maximal 35 °C eingehalten wird.
[0018] Dabei bedeutet "Zugabe einer Portion", dass nur ein Teil und nicht die gesamte Menge
des jeweiligen Inhaltsstoffs beim jeweiligen Schritt zugegeben wird.
[0019] Mit einem solchen Verfahren ist die Herstellung einer stabilen Suspension möglich
- d.h. einer Suspension, die sich in der Lagerung bzw. Anwendung nicht entmischt und
bei der es zu keiner Niederschlagsbildung kommt bzw. bei der sich kein Feststoff absetzt.
Damit ist erstmals die Herstellung einer stabilen Suspension, umfassend große Mengen
an Alkalimetallhydroxid möglich, und es ist - im Unterschied zur cremeförmigen Zusammensetzung
gemäß
DE 100 02 710 A1 - ein flüssiges, d.h. pump- und dosierbares Reinigungskonzentrat herstellbar.
Begriffe:
[0020] Im Rahmen dieser Erfindung werden die in der Anmeldung genannten Begriffe wie folgt
verstanden:
Ein Reinigungsmittel stellt eine gebrauchsfertige Zubereitung für die Reinigung dar und ist eine Mischung
aus einem Reinigungskonzentrat mit Wasser. Bevorzugt handelt es sich bei dem Reinigungsmittel
um eine gebrauchsfertige Zubereitung für die Reinigung von Geschirr.
Ein Reinigungskonzentrat ist eine Zusammensetzung, in der die Inhaltsstoffe - mit Ausnahme des Verdünnungsmittels
Wasser - in höher konzentrierter Form vorliegen als im gebrauchsfertigen Reinigungsmittel.
Unter einer stabilen Suspension wird hierin eine Suspension verstanden, die sich in der Lagerung und Anwendung nicht
entmischt und bei der es zu keiner Niederschlagsbildung kommt. Die Stabilität kann
beispielsweise durch die Messung der Viskosität und Dichte gemessen werden, die sich
zeitlich nur unwesentlich ändern dürfen. Die Stabilität kann auch durch Klimawechseltest
bzw. Lagerung über einen definierten Zeitraum und anschließender optischer Kontrolle
(Trennung in zwei oder mehrere Phasen) ermittelt werden. Eine Möglichkeit der Messung
besteht darin zu überprüfen, ob sich die Viskosität und Dichte nach 30 Tagen Lagerung,
d.h. ohne Rühren oder Bewegen der Suspension, bei 20°C durch Sedimentation um weniger
als 5 % ändern.
Unter Alkalimetallhydroxid werden die Hydroxide zumindest eines Alkalimetalls verstanden. Es kann sich daher
auch um ein Gemisch aus mehreren Alkalimetallhydroxiden handeln. Bevorzugt kommen
Natriumhydroxid (NaOH) und Kaliumhydroxid (KOH) zum Einsatz.
Ein Dispergiermittel ist ein Zusatzstoff, welcher die optimale Durchmischung von mindestens zwei eigentlich
nicht mischbaren Substanzen verbessert. Dispergiermittel zielen dabei auch auf eine
verbesserte Reinigungsleistung des Reinigungsmittels ab. Unter Dispergiermittel kann
auch ein Gemisch aus zwei oder mehreren Dispergiermitteln verstanden werden. Ein Dispergiermittel
im Reinigungsmittel hilft überdies dabei, alte Ablagerungen abzubauen.
Ein Komplexbildner oder Chelatbildner ist ein Zusatzstoff, welcher mit Metallionen Chelatkomplexe bildet.
Dabei werden unerwünschte Eigenschaften bestimmter Metallionen maskiert. Beim Reinigungsvorgang
sind insbesondere zweiwertige Metallionen unerwünscht, besonders Erdalkalimetallionen
wie Ca2+ und Mg2+. Daher sind die Komplexbildner bevorzugt solche, welche Komplexe mit Erdalkalimetallionen
bilden.
[0021] In Reinigungsmitteln agieren manche Komplexbildner aber auch als Dispergiermittel
und umgekehrt.
[0022] Tenside sind Substanzen, welche die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung
zwischen zwei Phasen vermindern und so die Bildung von Dispersionen unterstützen.
Sie können auch als Lösungsvermittler wirken. Es kann auch eine Mischung aus zwei
oder mehreren Tensiden vorliegen.
[0023] In Reinigungsmitteln haben sie die Aufgabe, die Überführung von dem Geschirr anhaftenden
Fett- und Schmutzpartikeln in die wässrige Phase zu begünstigen. Diese können z.B.
ausgewählt sein aus der Gruppe der Alkylbenzolsulfonate, Alkylpolyglycoside, Esterquats,
Fettalkoholethoxylate, Fettalkoholsulfate und Fettalkoholethersulfate oder Mischungen
daraus, wobei Fettalkoholethoxylate besonders gute Reinigungsleistungen zeigen.
[0024] Hilfsstoffe umfassen Verbindungen, die in der fertigen Zubereitung des Reinigungsmittels dessen
Anwendung erleichtern oder dessen Reinigungswirkung verstärken können. Hilfsstoffe
können aber auch Verbindungen umfassen, welche die Suspensionsbildung begünstigen.
Typische Hilfsmittel sind z.B.
- Entschäumer, d.h. Stoffe, welche die Bildung von unerwünschten Schäumen beim Rühren
des Reinigungsmittels verringern,
- Verdickungsmittel, die die Viskosität des Reinigungsmittels erhöhen,
- Reinigungsverstärker, die die Reinigungswirkung von Alkalimetallhydroxiden verstärken,
- Schwellensubstanzen,
- Suspendiermittel oder aber auch
- Duftstoffe,
um nur einige Beispiele zu nennen.
[0025] Entschäumer können z.B. ausgewählt sein aus der Gruppe Paraffinöle, Silikonöle oder Mischungen
daraus. Ein Beispiel für ein mögliches Paraffinöl ist Weißöl, techn. (Fa. Bussetti);
ein Beispiel für Silikonöl ist Silikonöl 100 (Fa. Bussetti). Der Gehalt an Entschäumer
kann beispielsweise 0 bis 5 Gew.-% betragen.
[0026] Verdickungsmittel können z.B. ausgewählt sein aus der Gruppe 1,2,3-Propantriol, Propan2-ol, Xanthan
Gum (z.B. Keltrol-Typen, Fa. CP Kelco). Der Gehalt an Verdickungsmittel kann beispielsweise
0 bis 5 Gew.-% betragen.
[0027] Reinigungsverstärker können z.B. Stoffe sein, welche eine basische Wirkung haben, d.h. pH-Wert erhöhend
wirken, und sie können z.B. Monoethanolamin oder Triethanolamin sein. Andere Reinigungsverstärker
umfassen Polymere oder alkalische Verbindungen, wie z.B. Mirapol SURF S (ein Gemisch
auf NaCO
3-Basis; Fa. Rhodia), Polyquart Ampho 149 (Fa. BASF). Der Gehalt an Reinigungsverstärker
kann beispielsweise 0 bis 5 Gew.-% betragen.
[0028] Suspendiermittel können z.B. ausgewählt sein aus der Gruppe Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon.
Der Gehalt an Suspendiermittel kann beispielsweise 0 bis 2 Gew.-% betragen. Bevorzugt
ist kein Suspendiermittel vorgesehen, da sich gezeigt hat, dass es bei steigenden
Mengen an Suspendiermittel zur Entmischung und Bodensatzbildung kommt.
[0029] Schwellensubstanzen sind Verbindungen, die bei sehr niedrigen (unterstöchiometrischen) Konzentrationen
die Bildung von Niederschlägen verhindern oder zumindest stark verzögern. In einer
übersättigten Lösung wird die Bildung eines unlöslichen Niederschlages verhindert,
indem Schwellensubstanzen die Oberfläche der sich zuerst bildenden Mikrokristalle
durch Adsorption blockieren, sodass sich keine größeren Kristalle durch Anlagerung
bilden können. Als Schwellensubstanzen sind in der Reinigungsindustrie z.B. Verbindungen
aus der Gruppe der niedermolekularen Phosphonate und der höhermolekularen Komplexbildner
(z. B. Polycarboxylate) bekannt.
[0030] Eine besonders geeignete Schwellensubstanz war Hydrodis WP 40 mit dem Hauptbestandteil
einer oligomeren Phosphonsäure. Obwohl an sich bekannt ist, dass viele schwellenaktive
Substanzen Löslichkeitsprobleme in wässrigen Lösungen mit hohen Kalziumkonzentrationen
(Calcium Sensitivity genannt) aufweisen, zeigte sich beim Zusatz von oligomerer Phosphonsäure
in Form von Hydrodis WP 40 keine Ca-sensitive Zone. Der Zusatz von Hydrodis WP 40
begünstigt, dass das Reinigungskonzentrat stabil bleibt und sehr gutes Calciumbindevermögen
sowie gute Reinigungsleistung aufweist. Der Gehalt an Schwellensubstanz beträgt bevorzugt
2 bis 5 Gew.-%.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0031] Nachfolgend werden weitere Vorteile und Details der Erfindung erläutert. Die Ausführungen
beziehen sich auf das flüssige Reinigungskonzentrat und das Herstellungsverfahren
für die Suspension gleichermaßen. Aus Erwägungen für das bessere Verständnis wird
das Herstellungsverfahren allerdings zuerst genauer dargelegt.
Schritt a) Bereitstellen einer Portion Dispergiermittel, Komplexbildner oder einer
Kombination daraus in wässriger Lösung,:
[0032] Zunächst wird eine Lösung von Dispergiermittel, Komplexbildner oder einer Kombination
daraus in Wasser bereitgestellt.
[0033] Bevorzugt wird eine Mischung aus einem ersten und einem zweiten Komplexbildner bereitgestellt.
[0034] Ein erster Komplexbildner kann z.B. aus der Gruppe der Aminocarbonsäuren und ein
zweiter Komplexbildner aus der Gruppe der Aminophosphonsäuren ausgewählt sein.
[0035] In einer Ausführungsvariante kann in Schritt a) eine Mischung einer wässrigen Lösung
des ersten Komplexbildners (wie z.B. einer Aminocarbonsäure, noch bevorzugter von
Methylglycindiessigsäure oder eines Salzes davon), und einer wässrigen Lösung eines
zweiten Komplexbildners (wie z.B. einer Aminophosphonsäure, noch bevorzugter von Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure
oder eines Salzes davon), bereitgestellt werden.
Schritt b) Gegebenenfalls Zugabe von Hilfsstoffen:
[0036] In Schritt b) können Hilfsstoffe beigemengt werden.
Schritt c) Zugabe einer weiteren Portion Dispergiermittel:
[0037] Wenn es zu einer Zugabe von Hilfsstoffen kommt, ist es vorteilhaft, in einem nachfolgenden
Schritt eine weitere Portion Dispergiermittel zuzugeben. Die Zugabe von Hilfsstoffen
und die anschließende Zugabe von Dispergiermittel führen zu einer stabileren Suspension.
Schritt d) Zugabe einer Portion Alkalimetallhydroxid als wässrige Lösung:
[0038] In Schritt d) erfolgt unter Rühren eine erste Zugabe von Alkalimetallhydroxid und
zwar als wässrige Lösung. Bezogen auf die Gesamtmenge an Alkalimetallhydroxid wird
in diesem Schritt bevorzugt weniger als die Hälfte, besonders bevorzugt weniger als
ein Drittel der endgültigen Menge an Alkalimetallhydroxid zugesetzt.
[0039] Als wässrige Lösungen kommen bevorzugt solche von NaOH oder KOH in Frage, wobei es
keinen Unterschied macht, ob eine NaOH-Lösung
oder eine KOH-Lösung eingesetzt wird oder ob je eine NaOH-Lösung
und eine KOH-Lösung getrennt voneinander zugesetzt werden oder ob eine NaOH/KOH-Mischung
zugesetzt wird. Sämtliche Kombinationen daraus sind auch möglich.
Schritt e) Zugabe eines Tensids:
[0040] In Schritt e) wird ein Tensid unter Rühren zugesetzt.
Schritt f) Zugabe einer weiteren Portion Alkalimetallhydroxid:
[0041] In Schritt f) wird eine weitere Portion Alkalimetallhydroxid als Feststoff zugesetzt.
Vorzugsweise erfolgt die Zugabe durch Einrühren von NaOH- und/oder KOH-Pellets.
Schritt g) Zugabe einer weiteren Portion Dispergiermittel:
[0042] In Schritt g) erfolgt die Zugabe einer weiteren Portion Dispergiermittel, welches
unter Rühren eingetragen wird.
Schritt h) Zugabe einer weiteren Portion Alkalimetallhydroxid:
[0043] In Schritt h) wird die noch fehlende Menge an Alkalimetallhydroxid langsam unter
Rühren zugesetzt, wobei zumindest ein Teil, vorzugsweise die gesamte noch fehlende
Menge Alkalimetallhydroxid, als Feststoff zugesetzt wird. Vorzugsweise erfolgt die
Zugabe durch Einrühren von NaOH- und/oder KOH-Pellets.
[0044] Temperatur maximal 40°C, vorzugsweise maximal 35°C für die Zugabeschritte d) bis h): Ab Schritt d) darf die wässrige Phase keine Temperatur mehr erreichen, die über 40°C
liegt. Die Erfinder haben herausgefunden, dass die Schritte d) bis h) bei Temperaturen
durchgeführt werden müssen, die im Bereich zwischen 15°C und maximal 40°C liegen,
um eine stabile Suspension mit den oben genannten Eigenschaften zu erreichen. Im Temperaturbereich
15 bis 35°C zeigte sich kein Einfluss der Temperatur auf die Stabilität und Viskosität
der Suspension. Bei steigenden Temperaturen steigt die Löslichkeit von NaOH und/oder
KOH zunehmend an. Allerdings konnte, wenn die Temperaturen bei der Zugabe über 40°C
lagen, keine stabile, dosierbare Suspension mehr erzielt werden, da das Reinigungskonzentrat
nach dem Abkühlen eine pastöse Konsistenz aufwies.
[0045] Des weiteren hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäß hergestellte Suspension
beim Erwärmen auf Temperaturen über 60°C nach Abkühlen irreversibel eindickte, was
auf die nachteilige Beeinträchtigung der Suspension zurückzuführen ist.
[0046] Die Temperaturkontrolle kann z.B. durch Kühlen (beispielsweise mit einer Kühlmanschette)
oder durch entsprechend langsame Prozessführung erzielt werden. In Schritt d) ist
es z.B. hilfreich, bereits eine fertige Lösung von Alkalimetallhydroxid beizumengen,
damit es zu keinem nennenswerten Temperaturanstieg kommt.
[0047] Bevorzugt ist eine aktive, externe Kühlung (z.B. Kühlmanschette) vorgesehen.
[0048] Zur Herstellung der Suspension kann ein Rührer, beispielsweise ein Ankerrührer, vorgesehen
sein.
[0049] In einer Ausführungsvariante wird zusätzlich ein Dispergierer bereitgestellt, um
die Suspensionsbildung zu beschleunigen.
[0050] Eine überraschende Erkenntnis der Erfinder war, dass es aus zwei Gründen vorteilhaft
ist, der Zusammensetzung zumindest teilweise KOH als Alkalimetallhydroxid beizumengen.
Grundsätzlich gibt der Fachmann NaOH aus verschiedenen Gründen den Vorzug gegenüber
KOH:
KOH ist im Vergleich zu NaOH teurer. Darüber hinaus ist die Reinigungsleistung einer
reinen KOH-Lösung für die Geschirrreinigung (geringfügig) schlechter als die Reinigungsleistung
einer reinen NaOH-Lösung. Außerdem ist KOH bekannt dafür, dass es mit CO2 aus der Luft stärker reagiert als NaOH und Carbonate in der Lösung gebildet werden
("Krustenbildung"). Schließlich weist reines KOH eine stärkere Exothermie beim Lösevorgang
auf (Löseenthalpie - 57,1 kJ/mol) im Vergleich zu NaOH (Löseenthalpie-44,5 kJ/mol),
was den Fachmann grundsätzlich davor abschrecken würde, KOH zu verwenden, wenn eine
niedrige Temperatur in der wässrigen Phase einzuhalten ist.
[0051] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Erfinder allerdings herausgefunden,
dass die CO
2-Aufnahme bei der Beimengung von KOH zu verringerter Krustenbildung führt als beim
reinen Einsatz von NaOH. Die Bildung von Krusten ist unerwünscht, da die Förderung
der Suspension über eine Sauglanze zur Pumpe erfolgt und Krusten die Sauglanze verstopfen
können. Deshalb ist die Anwesenheit von KOH bevorzugt.
[0052] Trotz grundsätzlich höherer Exothermie bei der KOH-Auflösung zeigte sich, dass bei
der Zugabe von KOH-Pellets in Schritt f) der spontane Temperaturanstieg geringer war
als bei der Zugabe von NaOH-Pellets, sodass der Prozess leichter kontrolliert werden
kann.
[0053] Hinsichtlich der Zusammensetzung des flüssigen Reinigungskonzentrats, welches eine
Suspension ist, konnte noch folgendes herausgefunden werden:
i) 22 bis 46 Gew.-% Alkalimetallhydroxid:
[0054] Geschirrreiniger zeigen die beste Reinigungsleistung bei hohen Alkalimetallhydroxidkonzentrationen.
Für die gegenständliche Erfindung war eine Beimengung von bis zu 46 Gew.-% Alkalimetallhydroxid
möglich, mit der eine stabile Suspension erzielbar war, deren Viskosität den oben
genannten Bereich einhielt.
[0055] Aus den zuvor genannten Gründen sind NaOH (22 bis 46 Gew.-%), KOH (22 bis 46 Gew.-%)
oder Mischungen davon (NaOH: 25 bis 46 Gew.-% - x Gew.-%; KOH: x Gew.-%), bevorzugt.
[0056] Die höchste Stabilität der Suspension wurde mit einer Mischung aus NaOH und KOH erzielt,
bei der der Gehalt an KOH zwischen 5 und 10 Gew.-% beträgt.
ii) 5 bis 50 Gew.-% Dispergiermittel, Komplexbildner oder eine Kombination daraus:
[0057] Eine besonders gute Reinigungswirkung des Reinigungsmittels wurde erzielt, wenn im
Reinigungskonzentrat mindestens ein Dispergiermittel und mindestens ein Komplexbildner
vorhanden sind. Besonders bevorzugt umfasst das Dispergiermittel ein polymeres Dispergiermittel.
Ein bevorzugtes Reinigungskonzentrat umfasst 1 bis 10 Gew.-% polymeres Dispergiermittel.
[0058] In einer bevorzugten Ausführungsvariante hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
der Komplexbildner eine organische Aminofunktion aufweist, bevorzugt ausgewählt ist
aus der Gruppe umfassend Aminocarbonsäuren, Aminophosphonsäuren oder einer Kombinationen
davon. Auf diese Weise konnte besonders vorteilhaft ein flüssiges Reinigungskonzentrat
erzeugt werden.
[0059] Es erwies sich als vorteilhaft, wenn das polymere Dispergiermittel eine Polycarbonsäure
ist, bevorzugt Polyacrylsäure oder ein Derivat davon.
iii) 0 bis 5 Gew.-% Tensid:
[0060] Der Anteil von Tensiden darf aufgrund des Schaumverhaltens und der Stabilität, sowie
aus Kosten- und Umweltgründen nicht zu hoch sein. Bevorzugt kommen bis 2 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-% zum Einsatz. An sich können bekannte Tenside für Geschirrreiniger
eingesetzt werden. In einer Ausführungsvariante hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen,
wenn das Tensid ein nicht-ionisches Tensid darstellt, bevorzugt ein Fettalkoholalkoxylat
oder ein Derivat davon. Als besonders geeignetes Tensid hat sich Fettalkoholalkoxylat
8 (Plurafac LF 400, Fa. BASF) gezeigt.
iv) 0 bis 5 Gew.-% Hilfsstoffe:
[0061] Zu den Hilfsstoffen kann auf die Ausführungen von oben verwiesen werden. Bevorzugt
werden zwischen 1 und 3 Gew.-% Hilfsstoff zugesetzt. Besonders bevorzugt wird dabei
Monoethanolamin zugegeben.
v) 28 bis 39 Gew.-% Wasser:
[0062] Der Wassergehalt beträgt bevorzugt 28 bis 39 Gew.-%, wobei Konzentrationen unter
28 Gew.-% nicht mehr die gewünschten Viskositäten aufwiesen. Konzentrationen über
39 Gew.-% sind zwar als Suspension erzeugbar, der Vorteil gegenüber einer Lösung ist
dann allerdings nicht mehr sehr groß.
[0063] In einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass das flüssige Reinigungskonzentrat
frei von Ethanol, Glycerol und anderen kurzkettigen Alkoholen (C
1-bis C
5-Alkohole) ist, da sich gezeigt hat, dass solche Alkohole die Viskosität erhöhen,
d.h. als Verdickungsmittel wirken. Es hat sich auch gezeigt, dass ein Einbringen von
NaOH-Lösungen in Alkohole, Polyole oder Glycerol unter Zusatz von festem NaOH zu einem
unkontrollierbaren Aushärten und einer inhomogenen Verdickung führt.
[0064] In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist das Reinigungskonzentrat keine weiteren
Bestandteile als die oben genannten auf.
Experimentelle Ergebnisse und Ausführungsbeispiel:
[0065] Das oben dargestellte flüssige Reinigungskonzentrat ist eine stabile Suspension und
weist eine Viskosität auf, so dass es in einer Dosieranlage pumpbar und damit dosierbar
ist. Daher ist bevorzugt vorgesehen, dass die Viskosität des Reinigungskonzentrats
maximal 6500 mPa·s, gemessen in Anlehnung an ISO 2555:1989 bei 20°C bei einer Drehzahl
von 5 rpm aufweist.
Beispiele
[0066] Nachfolgend werden beispielhaft Rezepturen sowie Herstellungsverfahren für erfindungsgemäße
Reinigungskonzentrate, sowie deren rheologische Eigenschaften gezeigt und nicht-erfindungsgemäßen
Vergleichsbeispielen gegenübergestellt.
Beispiel 1: Erfindungsgemäßes Beispiel
Inhaltsstoff |
Anteil Rohstoff1 [Gew.-%] |
Anteil Inhaltsstoff2 [Gew.-%] |
Funktion |
Schritt |
Alanin N,N-Carboxymethyl-trisodiumsalz 3) in wässriger Lösung (40 Gew.-%) |
27,0 |
10,8 |
K |
a) |
Aminophosphonsäuresalz4) in wässriger Lösung (42 Gew.-%) |
10,0 |
4,2 |
K |
|
Monoethanolamin |
2,2 |
2,2 |
H |
b) |
Polymere Phosphonsäure 5); Salzsäure; in wässriger Lösung (60 Gew.-%) |
5,0 |
3,0 |
K |
c) |
Natronlauge (50 Gew.-%) |
22,3 |
11,15 |
XOH |
d) |
Isotridecanolethoxylat6) |
1,5 |
1,5 |
T |
e) |
Kaliumhydroxid |
10,0 |
10,0 |
XOH |
f) |
Polyacrylsäure 9), Natriumsalz (in wässriger Lösung, 55 Gew.-%) |
3,0 |
1,65 |
K |
g) |
Natriumhydroxid |
19,0 |
19,0 |
XOH |
h) |
Gesamt |
100 |
63,5 |
|
|
1) Inhaltsstoff inklusive Wasser
2) Reiner Inhaltsstoff (frei von Wasser)
3) Trilon M fl.,
4) Dequest 2066
5) Hydrodis WP 40
6) Lutensol TO 7
9) Sokalan PA 30 CL (wässrige Lösung).
K Komplexbildner/Dispergiermittel
H Hilfsstoff
T Tensid
XOH Alkalimetallhydroxid
Schritt Verfahrensschritt nach Anspruch 10 |
[0067] Der Gesamtgehalt an Wasser beträgt 36,5 Gew.-%. Beim Herstellungsprozess erfolgte
eine Kühlung, sodass die maximale Temperatur 35°C nicht überschritten wurde. Die Viskosität
der Suspension betrug:
- Viskosität (mPa·s):
- 4500 mPa·s, gemessen in Anlehnung an ISO 2555:1989 bei 20°C und 5 rpm
Beispiel 2: Erfindungsgemäßes Beispiel
Inhaltsstoff |
Anteil Rohstoff1 [Gew.-%] |
Anteil Inhaltsstoff2 [Gew.-%] |
Funktion |
Schritt |
Alanin N,N-Carboxymethyl-trisodiumsalz 3) in wässriger Lösung (40 Gew.-%) |
27,0 |
10,8 |
K |
a) |
Aminophosphonsäuresalz4) in wässriger Lösung (42 Gew.-%) |
10,0 |
4,2 |
K |
|
Monoethanolamin |
2,2 |
2,2 |
H |
b) |
Polymere Phosphonsäure 5); Salzsäure; in wässriger Lösung (60 Gew.-%) |
5,0 |
3,0 |
K |
c) |
Natronlauge (50 Gew.-%) |
22,3 |
11,15 |
XOH |
d) |
Isotridecanolethoxylat6) |
0,5 |
0,5 |
T |
e) |
Kaliumhydroxid |
8,0 |
8,0 |
XOH |
f) |
Polyacrylsäure 9), Natriumsalz (in wässriger Lösung, 55 Gew.-%) |
5,0 |
2,75 |
K |
g) |
Gemisch auf Basis von Natriumcarbonat 8); ohne Phosphate |
1,0 |
1,0 |
H |
g) |
Natriumhydroxid |
19,0 |
19,0 |
XOH |
h) |
Gesamt |
100 |
62,6 |
|
|
1) Inhaltsstoff inklusive Wasser
2) Reiner Inhaltsstoff (frei von Wasser)
3) Trilon M fl.,
4) Dequest 2066
5) Hydrodis WP 40
6) Lutensol TO 7
7) Sokalan PA 25 CL gran.
8) Mirapol Surf S
9) Sokalan PA 30 CL (wässrige Lsg.) K Komplexbildner/Dispergiermittel
H Hilfsstoff
T Tensid
XOH Alkalimetallhydroxid |
[0068] Der Gesamtwassergehalt beträgt 37,4 Gew.-%. Beim Herstellungsprozess erfolgte eine
Kühlung, sodass die maximale Temperatur 35°C nicht überschritten wurde. Die Viskosität
der Suspension betrug:
- Viskosität (mPa·s)
- 6000 mPa·s, gemessen in Anlehnung an ISO 2555:1989 bei 20°C und 5 rpm
Beispiel 3: Erfindungsgemäßes Beispiel
Inhaltsstoff |
Anteil Rohstoff1 [Gew.-%] |
Anteil Inhaltsstoff2 [Gew.-%] |
Funktion |
Schritt |
Alanin N,N-Carboxymethyl-trisodiumsalz 3) in wässriger Lösung (40 Gew.-%) |
27,0 |
10,8 |
K |
a) |
Aminophosphonsäuresalz4) in wässriger Lösung (42 Gew.-%) |
10,0 |
4,2 |
K |
|
Monoethanolamin |
2,2 |
2,2 |
H |
b) |
Polymere Phosphonsäure 5); Salzsäure; in wässriger Lösung (60 Gew.-%) |
5,0 |
3,0 |
K |
c) |
Natronlauge (50 Gew.-%) |
22,3 |
11,15 |
XOH |
d) |
Isotridecanolethoxylat 6) |
1,5 |
1,5 |
T |
e) |
Kaliumhydroxid |
8,0 |
8 |
XOH |
f) |
Polyacrylsäure 9), Natriumsalz (in wässriger Lösung, 55 Gew.-%) |
5,0 |
2,75 |
K |
g) |
Natriumhydroxid |
19,0 |
19,0 |
XOH |
h) |
Gesamt |
100 |
62,6 |
|
|
1) Inhaltsstoff inklusive Wasser
2) Reiner Inhaltsstoff (frei von Wasser)
3) Trilon M fl.,
4) Dequest 2066
5) Hydrodis WP 40
6) Lutensol TO 7
9) Sokalan PA 30 wässrige Lösung 8) Mirapol Surf S
K Komplexbildner
H Hilfsstoff
T Tensid
XOH Alkalimetallhydroxid |
[0069] Der Gesamtwassergehalt beträgt 37,4 Gew.-%. Beim Herstellungsprozess erfolgte eine
Kühlung, sodass die maximale Temperatur 35°C nicht überschritten wurde. Die Viskosität
der Suspension betrug:
- Viskosität (mPa·s)
- 3800 mPa·s, 20°C gemessen in Anlehnung an ISO 2555:1989 bei 20°C und 5 rpm
Vergleichsbeispiel 1:
Inhaltsstoff |
Anteil Rohstoff1 [Gew.-%] |
Anteil Inhaltsstoff2 [Gew.-%] |
Funktion |
Schritt |
Wasser |
35,0 |
- |
LM |
1 |
Polymere Phosphonsäure in wässriger Lösung (50 Gew.-%)3 |
10,0 |
5,0 |
K |
2 |
Glycerin |
5,0 |
5,0 |
K |
3 |
Kaliumhydroxid |
10,0 |
10,0 |
XOH |
4 |
Polyacrylsäure, Natriumsalz4 |
20,0 |
20,0 |
K |
5 |
Natriumhydroxid |
20,0 |
20,0 |
XOH |
6 |
Gesamt |
100,0 |
60,0 |
|
|
1) Inhaltsstoff inklusive Wasser
2) Reiner Inhaltsstoff (frei von Wasser)
3) Hydrodis ADW 3814/N
4) Sokalan PA 25 CL gran.
K Komplexbildner
LM Lösungsmittel
XOH Alkalimetallhydroxid |
[0070] Der Gesamtgehalt an Wasser beträgt 40,0 Gew.-%.
[0071] Beim Herstellen des Konzentrats von Vergleichsbeispiel 1 war keine Temperaturkontrolle
vorgesehen. Beim Herstellungsprozess trat eine maximale Temperatur von 75°C auf. Bereits
unmittelbar nach der Herstellung war das Konzentrat hochviskos; nach 24 Stunden war
die Zusammensetzung gelartig. Das Vorhandensein von Glycerin dürfte sich für die Stabilität
der Viskosität als negativ erweisen.
Vergleichsbeispiel 2:
Inhaltsstoff |
Anteil Rohstoff1 [Gew.-%] |
Anteil Inhaltsstoff2 [Gew.-%] |
Funktion |
Schritt |
Alanin N,N-Carboxymethyl-trisodiumsalz 3) in wässriger Lösung (40 Gew.-%) |
27,7 |
11,1 |
K |
a) |
Aminophosphonsäuresalz4) in wässriger Lösung (42 Gew.-%) |
10 |
4,2 |
K |
|
Monoethanolamin |
2,2 |
2,2 |
H |
b) |
Polymere Phosphonsäure 5); Salzsäure; in wässriger Lösung (60 Gew.-%) |
5 |
3 |
K |
c) |
Natronlauge (50 Gew.-%) |
22 |
11,0 |
XOH |
d) |
Gemisch auf Basis von Natriumcarbonat 6); ohne Phosphate |
0,8 |
0,8 |
H |
e) |
Kaliumhydroxid |
7,5 |
7,5 |
XOH |
f) |
Polyacrylsäure 7), Natriumsalz |
5,8 |
5,8 |
K |
g) |
Natriumhydroxid |
19 |
19,0 |
XOH |
h) |
Gesamt |
100 |
64,6 |
|
|
1) Inhaltsstoff inklusive Wasser
2) Reiner Inhaltsstoff (frei von Wasser)
3) Trilon M fl.,
4) Dequest 2066
5) Hydrodis WP 40
6) Mirapol Surf S
7) Sokalan PA 25 CL gran.
K Komplexbildner
H Hilfsstoff
XOH Alkalimetallhydroxid |
Gesamtgehalt Wasser: 35,4 Gew.-%.
[0072] Die Zubereitung ist frei von Tensiden. Die Rezeptur erwies sich ohne Temperaturkontrolle
bei der Herstellung als zu viskos. Mit Temperaturkontrolle beim Herstellungsverfahren
(max. Temperatur von 35°C) war die Viskosität der Suspension noch im Bereich 6500
mPa·s. Das vollständige Fehlen von Tensiden erwies sich für die Viskosität allerdings
als negativ. Eine Beimengung von 0,5 Gew.-% zeigte eine Verringerung der Viskosität
und Erhöhung der Stabilität.
[0073] Eine Reduktion des Wassergehalts in Reinigungskonzentraten auf Wasserbasis führt
meist zu einer Steigerung der Viskosität. In
DE 100 02 710 A1 ist ein cremeförmiges Reinigungskonzentrat mit einem Wasseranteil von 32,5% beschrieben.
Die Eigenschaft als Creme oder Paste ist allerdings auf Grund der hohen Viskosität
für den Einsatz in Dosierautomaten ungünstig. Ein solches Reinigungsmittel konnte
mit einer Schlauchquetschpumpe in der Dosiereinheit nicht dosiert werden.
[0074] Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Reinigungskonzentrat weist
zu den creme- oder pastenförmigen Reinigungsmitteln gemäß
DE 100 02 710 A1 zwei Unterschiede auf: Erstens wird in
DE 100 02 710 A1 eine homogene Mischung ohne Partikel, d.h. keine Suspension hergestellt. Zweitens
weist das Reinigungskonzentrat von
DE 100 02 710 A1 eine erheblich höhere Viskosität auf, was in der schlechten Dosierbarkeit resultiert.
[0075] In der nachfolgenden Tabelle 1 sind ein erfindungsgemäßes Reinigungskonzentrat und
das Reinigungskonzentrat gemäß
DE 100 02 710 A1 gegenübergestellt.
Tabelle 1: Vergleich der Viskosität von Reinigungskonzentraten:
|
Zusammensetzung Beispiel 1 |
Beispiel von DE 100 02 710 A1 |
Viskosität (mPa·s)* |
2671 +/-35 |
20 000 bis 90 000 |
|
(Suspension) |
(Cremeförmige Paste) |
*)Messbedingungen wie in DE 100 02 710 A1:
Brookfield Viskosimeter in Anlehnung an ISO 2555:1989. |
[0076] Die Einzelmessergebnisse für Beispiel 1 lauteten:
Ergebnis Beispiel 1 |
Viskosität, mPa·s |
Messung 1 |
2651 |
Messung 2 |
2711 |
Messung 3 |
2651 |
[0077] Die Zusammensetzung gemäß Beispiel 3 wurde zusätzlich unter unterschiedlichen Bedingungen,
d.h. bei unterschiedlichen Temperaturen hergestellt. Die Zugabeschritte d) bis h)
erfolgten so, dass in der wässrigen Phase eine Temperatur von bei 40°C nicht überschritten
wurde (siehe Tabelle 2).
Tabelle 2: Vergleich der Viskosität - Zusammensetzung gemäß Beispiel 3.
Ergebnisse: |
Viskosität (mPa·s) bei 5 rpm, 20°C* |
Probe 1 |
2184 |
Probe 2 |
6360 |
Probe 3 |
2400 |
Probe 4 |
3030 |
*) Messbedingungen: Brookfield Viskosimeter in Anlehnung an ISO 2555:1989. |
[0078] Bei den Proben 1, 3 und 4 trat eine maximale Temperatur von 35 °C auf, bei Probe
2 trat kurzfristig eine Temperatur von 40°C auf. Die Messwerte korrelieren mit der
maximal aufgetretenen Temperatur, d.h. bei Probe 1 traten die niedrigsten Temperaturen
auf, bei Probe 2 die höchsten.
1. Reinigungskonzentrat, umfassend
(i) 22 bis 46 Gew.-% Alkalimetallhydroxid,
(ii) 5 bis 50 Gew.-% Dispergiermittel, Komplexbildner oder eine Kombination daraus,
(iii) 0 bis 5 Gew.-% Tensid,
(iv) 0 bis 5 Gew.-% Hilfsstoffe, und
(v) 28 bis 39 Gew.-% Wasser,
wobei das Reinigungskonzentrat eine Suspension ist.
2. Reinigungskonzentrat nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Viskosität der Suspension von maximal 6500 mPa·s, gemessen in Anlehnung an ISO
2555:1989 bei 20°C bei einer Umdrehungszahl vom 5 rpm.
3. Reinigungskonzentrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkalimetallhydroxid Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder eine Mischung davon
ist.
4. Reinigungskonzentrat nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
- 20 bis 41 Gew.-% Natriumhydroxid und
- 5 bis 10 Gew.-% Kaliumhydroxid.
5. Reinigungskonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel mindestens ein Komplexbildner und ein polymeres Dispergiermittel
umfasst.
6. Flüssiges Reinigungskonzentrat gemäß Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
- 5 bis 49 Gew.-% Komplexbildner und
- 1 bis 10 Gew.-% polymeres Dispergiermittel.
7. Flüssiges Reinigungskonzentrat gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Komplexbildner eine organische Aminofunktion aufweist, bevorzugt ausgewählt ist
aus der Gruppe umfassend Aminocarbonsäuren, Aminophosphonsäuren oder Kombinationen
davon.
8. Flüssiges Reinigungskonzentrat gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Dispergiermittel eine Polycarbonsäure ist, bevorzugt Polyacrylsäure
oder ein Derivat davon.
9. Flüssiges Reinigungskonzentrat gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsstoff Monoethanolamin ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Suspension, umfassend
(i) 22 bis 46 Gew.-% Alkalimetallhydroxid,
(ii) 5 bis 50 Gew.-% Dispergiermittel, Komplexbildner oder eine Kombination daraus,
(iii) 0 bis 5 Gew.-% Tensid,
(iv) 0 bis 5 Gew.-% Hilfsstoffe und
(v) 28 bis 39 Gew.-% Wasser,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
a) Bereitstellen einer Portion Dispergiermittel, Komplexbildner oder einer Kombination
daraus in wässriger Lösung,
b) gegebenenfalls Zugabe von Hilfsstoffen,
c) im Falle der Zugabe von Hilfsstoffen, anschließende Zugabe einer weiteren Portion
Dispergiermittel,
d) Zugabe einer Portion Alkalimetallhydroxid als wässrige Lösung,
e) gegebenenfalls Zugabe eines Tensids,
f) Zugabe einer Portion Alkalimethallhydroxid als Feststoff,
g) Zugabe eines Dispergiermittels,
h) Zugabe einer weiteren Portion Alkalimethallhydroxid,
wobei die Zugabeschritte unter Rühren erfolgen und zumindest die Zugabeschritte d)
bis h) derart erfolgen, dass in der wässrigen Phase eine Temperatur von maximal 40°C,
vorzugsweise maximal 35 °C eingehalten wird.