Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung für
Flüssigbrennstoffe. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung
eines Startvorgangs einer Brennervorrichtung für Flüssigbrennstoffe. Ferner betrifft
die Erfindung eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung einer Brennervorrichtung für
Flüssigbrennstoffe, wobei die Steuervorrichtung eine Kalibrierungsfunktion zur Kalibrierung
der Brennervorrichtung aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe, wobei die Brennervorrichtung eine Düse, eine Elektrode, ein
Gebläse zur Zuführung von Verbrennungsluft in den Bereich der Düse, eine Brennstoffpumpe
zur Zuführung von flüssigem Brennstoff zur Düse und eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung
des Gebläses und der Brennstoffpumpe aufweist.
Stand der Technik
[0002] In der
DE 7910213 U1 wird ein Ölbrenner mit einem an ein Gebläse für die Verbrennungsluft angeschlossenen
Flammrohr und einem im Flammrohr liegenden Zerstäuber, der an eine Ölzuleitung und
eine Druckluftleitung angeschlossen ist, beschrieben. Eine auf der gleichen Antriebswelle
wie das Gebläse sitzende Ölpumpe, die als Zahnradpumpe ausgebildet ist, saugt das
zu verfeuernde Öl über einen Ölfilter an und pumpt es dem Zerstäuber zu.
[0003] Beim erstmaligen Aufstellen bzw. Installieren einer Brennervorrichtung sowie auch
beim Verändern einer Brennervorrichtung, beispielsweise nach Düsenaustausch, Pumpentausch
oder Umbau der Brennervorrichtung, ist es notwendig, die Brennervorrichtung zu kalibrieren.
Hierbei handelt es sich um einen Vorgang, welcher üblicherweise manuell von einem
Monteur durchgeführt werden muss und in der Regel recht aufwändig ist.
[0004] Auch bei bereits kalibrierten Brennervorrichtungen kann es im laufenden Betrieb aufgrund
von veränderten Anlagebedingungen dazu führen, dass eine Überwachung des ordnungsgemäßen
Betriebs der Brennervorrichtungen einen anscheinenden Fehlbetrieb der Brennervorrichtungen
detektiert.
Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Nachkalibrierung einer
Brennervorrichtung möglichst zuverlässig, einfach und automatisch durchführbar auszugestalten.
[0006] Erfindungsgemäß wird hierfür ein Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe vorgeschlagen. Das Kalibrierverfahren ist für eine Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe, insbesondere Heizöl, Benzin, Diesel und flüssige Biokraftstoffe
vorgesehen. Die Brennervorrichtung weist ein Gebläse zur Förderung von Verbrennungsluft,
eine Brennstoffpumpe, z. B. eine Ölpumpe, zur Förderung von flüssigem Brennstoff,
z. B. Öl, eine Düse sowie zumindest eine Elektrode auf. Mit der Düse und der mindestens
einen Elektrode ragt die Brennervorrichtung in einen Brennraum eines Kessels hinein.
Im Bereich der Düsenöffnung bildet sich bei Betrieb eine Flamme. Die Brennervorrichtung
wird mittels einer Steuervorrichtung gesteuert. Des Weiteren weist die Steuervorrichtung
eine Kalibrierfunktion auf, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
werden kann.
[0007] Das erfindungsgemäße Kalibrierverfahren ist vorzugsweise als Verfahren für eine Nachkalibrierung
der Brennervorrichtung ausgebildet. Hierunter ist zu verstehen, dass die Brennervorrichtung
mindestens bereits einmal, beispielsweise mittels einer Startkalibrierung, kalibriert
wurde. Die Startkalibrierung kann auch als Vorstufe des Kalibrierverfahrens verstanden
werden.
[0008] Zu mehreren Leistungsstufen weist die Brennervorrichtung jeweils einen vorgegebenen
Überwachungssollwert und/oder einen vorgegebenen Überwachungssollwertebereich auf.
Diese Parameter können beispielsweise in einem Speicher der Steuervorrichtung abgelegt
sein. Der ordnungsgemäße Betrieb der Brennervorrichtung kann anhand dieser Sollwerte
bzw. Sollwertbereiche regelmäßig überprüft werden. Es kann somit jederzeit erkannt
werden, falls die Brennervorrichtung in einer vorgegebenen Leistungsstufe nicht ordnungsgemäß
arbeitet bzw. nicht im vorgesehenen Parameterbereich operiert. Dies kann beispielsweise
bei einer Umpositionierung der Anlage und einer Änderung der Erdung, bei Oxidation
der Elektroden oder beim Ausbrennen von Ruß auftreten.
[0009] Erfindungsgemäß sieht das Verfahren zur Kalibrierung der Brennervorrichtung zumindest
die folgenden Schritte vor:
- a.) Ansteuern der Brennervorrichtung mit einer ersten Leistungsstufe, wobei der ersten
Leistungsstufe ein erster Überwachungssollwert und/oder ein erster Überwachungssollwertebereich
zugeordnet ist, wodurch ein ordnungsgemäßer Betrieb der Brennervorrichtung für die
erste Leistungsstufe definiert wird; und
- b.) Ermitteln eines ersten Überwachungswertes bezüglich des tatsächlichen Betriebs
der Brennervorrichtung in dieser ersten Leistungsstufe; und
- c.) Zuordnen des ersten Überwachungswertes als neuer erster Überwachungssollwert zur
ersten Leistungsstufe und/oder Zuordnen eines neuen ersten Überwachungssollwertebereichs
basierend auf dem ersten Überwachungssollwert zur ersten Leistungsstufe; und
- d.) Ansteuern der Brennervorrichtung mit einer zweiten Leistungsstufe, wobei der zweiten
Leistungsstufe ein zweiter Überwachungssollwert und/oder ein zweiter Überwachungssollwertebereich
zugeordnet ist, wodurch ein ordnungsgemäßer Betrieb der Brennervorrichtung für die
zweite Leistungsstufe definiert wird; und
- e.) Ermitteln eines zweiten Überwachungswertes bezüglich des tatsächlichen Betriebs
der Brennervorrichtungen in der zweiten Leistungsstufe; und
- f.) Zuordnen des zweiten Überwachungswertes als neuer zweiter Überwachungssollwert
zur zweiten Leistungsstufe und/oder Zuordnen eines neuen zweiten Überwachungssollwertebereichs
basierend auf dem zweiten Überwachungssollwert zur zweiten Leistungsstufe.
[0010] Unter Zuordnen eines Überwachungswertes als neuer Überwachungssollwert bzw. unter
Zuordnen eines neuen Überwachungssollwertebereichs ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein Aktualisieren der Überwachungssollwerte bzw. der Überwachungssollwertebereiche
zu verstehen. Hierfür können die vorgegebenen Überwachungssollwerte bzw. Überwachungssollwertebereiche
für die einzelnen Leistungsstufen beispielsweise überschrieben werden.
[0011] Unter Ermitteln eines Überwachungswertes bezüglich des tatsächlichen Betriebs der
Brennervorrichtung in einer Leistungsstufe ist zu verstehen, dass in einer Leistungsstufe
(beispielsweise der ersten Leistungsstufe oder der zweiten Leistungsstufe) ein Überwachungswert
gemessen wird oder ein mit dem Überwachungswert korrespondierender Wert gemessen und
der Überwachungswert selbst daraus berechnet wird. Der Überwachungswert dient zur
Flammüberwachung der Brennervorrichtung.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kalibrierung der Brennervorrichtung sieht somit
vor, dass zumindest zwei Leistungsstufen (eine erste Leistungsstufe und eine zweite
Leistungsstufe) angesteuert werden und die diesen Leistungsstufen ursprünglich vorgegebenen
Überwachungssollwerte bzw. Überwachungssollwertebereiche aktualisiert werden. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass das Verfahren in der Reihenfolge der Verfahrensschritte a.) bis
f.) durchgeführt wird.
[0013] Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass mindestens eine weitere Leistungsstufe, d.
h. eine dritte Leistungsstufe, angesteuert wird und der der dritten Leistungsstufe
ursprünglich zugeordnete Überwachungssollwert bzw. Überwachungssollwertebereich aktualisiert
wird. Hierfür sind zumindest die folgenden weiteren Schritte in der vorgegebenen Reihenfolge
vorgesehen:
g.) Ansteuern der Brennervorrichtung mit einer dritten Leistungsstufe, wobei der dritten
Leistungsstufe ein dritter Überwachungssollwert und/oder ein dritter Überwachungssollwertebereich
zugeordnet ist, wodurch ein ordnungsgemäßer Betrieb der Brennervorrichtung für die
dritte Leistungsstufe definiert wird; und
h.) Ermitteln eines dritten Überwachungswertes bezüglich des tatsächlichen Betriebs
der Brennervorrichtung in der dritten Leistungsstufe; und
i.) Zuordnen des dritten Überwachungswertes als neuer dritter Überwachungssollwert
zur dritten Leistungsstufe und/oder zur Zuordnen eines neuen dritten Überwachungssollwertebereichs
basierend auf dem dritten Überwachungssollwert zur dritten Leistungsstufe.
[0014] Besonders bevorzugterweise können noch weitere, beispielsweise eine vierte und eine
fünfte Leistungsstufe angesteuert werden.
[0015] Bevorzugterweise weist die Brennervorrichtung bzw. die Steuervorrichtung der Brennervorrichtung
nicht nur für die einzelnen Leistungsstufen vorgegebene Überwachungssollwerte bzw.
Überwachungssollwertebereiche auf, sondern der Brennervorrichtung sind zusätzlich
auch Überwachungssollwerte bzw. Überwachungssollwertebereiche zwischen den einzelnen
Leistungsstufen, beispielsweise mittels einer Überwachungssollwerte-Kennlinie, vorgegeben.
Eine derartige Überwachungssollwerte-Kennlinie könnte beispielsweise durch Interpolation
der Überwachungssollwerte für einzelne Leistungsstufen erstellt sein und in einem
Speicher der Steuervorrichtung der Brennervorrichtung abgespeichert bzw. hinterlegt
sein.
[0016] Vorteilhafterweise ist bei dem Verfahren zur Kalibrierung bzw. Nachkalibrierung vorgesehen,
dass nachdem mindestens zwei, bevorzugterweise mindestens drei, Leistungsstufen angesteuert
wurden und die entsprechenden Überwachungssollwerte bzw. Überwachungssollwertebereiche
aktualisiert wurden, die Überwachungssollwerte-Kennlinie durch erneute Interpolation
neu erstellt bzw. aktualisiert wird.
[0017] Ferner ist bevorzugterweise vorgesehen, dass vor Schritt a.) in einer vorgegebenen
Leistungsstufe überprüft wird, ob die Brennervorrichtung in einem für die vorgegebene
Leistungsstufe vorgesehenen Betrieb läuft. Für die Überprüfung im laufenden Betrieb
kann beispielsweise ein Überwachungswert in regelmäßigen Zeitabständen in einer vorgegebenen
Leistungsstufe (der momentanen Leistungsstufe der Brennervorrichtung) ermittelt und
mit dem für diese Leistungsstufe zugeordneten Überwachungssollwert bzw. Überwachungssollwertebereich
verglichen werden. Liegt der tatsächlich ermittelte Überwachungswert in der vorgegebenen
Leistungsstufe außerhalb des für diese Leistungsstufe vorgesehenen Überwachungssollwertebereichs,
ist bevorzugterweise vorgesehen, dass das Verfahren zur Kalibrierung mit Schritt a)
gestartet wird.
[0018] Bevorzugterweise kann vor und/oder nach der Kalibrierung die Brennervorrichtung mehrmals
neu gestartet werden. Nach mindestens einem Neustart oder besonders bevorzugterweise
nach mehreren, sowie ganz besonders bevorzugterweise nach sämtlichen, Neustarts, wird
der tatsächliche Überwachungswert in einer neuen vorgegebenen Leistungsstufe, z. B.
einer Zündposition bzw. Startleistungsstufe, ermittelt und mit dem für diese neue
vorgegebene Leistungsstufe zugeordneten Überwachungssollwert bzw. Überwachungsollwertebereich
verglichen.
[0019] Des Weiteren ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die Kalibrierung mit Schritt a)
nur bis zu einer vorgegebenen maximalen Betriebsstundengrenze der Brennervorrichtung
gestartet wird. Die maximale Betriebsstundengrenze kann vorzugsweise 72 Betriebsstunden,
besonders bevorzugterweise 48 Betriebsstunden und ganz besonders bevorzugterweise
24 Betriebsstunden betragen. Vorzugsweise wird die Kalibrierung bis zu der vorgegebenen
maximalen Betriebsstundengrenze gestartet, wenn der tatsächlich ermittelte Überwachungswert
in der vorgegebenen Leistungsstufe außerhalb des für diese Leistungsstufe vorgesehenen
Überwachungssollwertebereichs liegt. Besonders bevorzugterweise wird die Brennervorrichtung
nach Ablauf der vorgegebenen maximalen Betriebsstundengrenze neu gestartet, falls
der tatsächlich ermittelte Überwachungswert in der vorgegebenen Leistungsstufe außerhalb
des für diese Leistungsstufe vorgesehenen Überwachungssollwertebereichs liegt. Besonders
bevorzugterweise sind maximal zehn, sowie ganz besonders bevorzugterweise maximal
fünf, Neustarts hintereinander vorgesehen, falls der tatsächliche Überwachungswert
in der neuen vorgegebenen Leistungsstufe wiederholt außerhalb des für diese neu vorgegebene
Leistungsstufe vorgesehenen Überwachungssollwertbereichs liegt und die maximale Betriebsstundengrenze
überschritten ist. Liegt der tatsächlich ermittelte Überwachungswert in der vorgegebenen
Leistungsstufe auch nach mehrmaligen Neustarts weiterhin außerhalb des für diese Leistungsstufe
vorgesehenen Überwachungssollwertebereichs, kann die Brennervorrichtung abgeschaltet
und verriegelt werden. Durch diese Störabschaltung kann ein weiterer Betrieb der Brennervorrichtung
außerhalb des vorgesehenen Überwachungssollwertebereichs vermieden werden. Es kann
dann eine manuelle oder automatische Startkalibrierung durchgeführt werden.
[0020] Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass für den Überwachungssollwertebereich einer
höheren Leistungsstufe eine kleinere oder größere Toleranzspanne festgelegt wird als
für den Überwachungssollwertebereich einer niedrigeren Leistungsstufe. Zum Beispiel
könnte für die erste Leistungsstufe eine kleinere oder größere Toleranzspanne für
den Überwachungssollwertebereich festgelegt werden als für die zweite und/oder dritte
Leistungsstufe. Die Toleranzspanne eines Überwachungssollwertebereichs könnte besonders
bevorzugterweise kontinuierlich mit Zunahme der Leistung kleiner oder größer festgelegt
werden.
[0021] Grundsätzlich könnte die Kalibrierung mit jeder Leistungsstufe, beispielsweise mit
der niedrigsten oder der höchsten Leistungsstufe, begonnen werden. Es ist aber bevorzugterweise
vorgesehen, dass die erste Leistungsstufe einer maximalen Leistungsstufe der Brennervorrichtung
entspricht und/oder dass die zweite oder dritte Leistungsstufe einer minimalen Leistungsstufe
der Brennervorrichtung entspricht. Die Kalibrierung beginnt somit bevorzugterweise
mit der maximalen Leistungsstufe bzw. bei Großlast und wird dann mit einer kleineren
Leistungsstufe fortgeführt. Falls drei oder mehr Leistungsstufen im Kalibrierverfahren
angefahren bzw. angesteuert werden, könnte die letzte Leistungsstufe die minimale
bzw. kleinste Leistungsstufe sein und die Kleinlast darstellen.
[0022] Bevorzugterweise wird in Schritt b.) und/oder in Schritte e.) und/oder in Schritt
h.) der jeweilige Überwachungswert zur Flammüberwachung direkt oder indirekt gemessen.
Besonders bevorzugterweise wird hierfür ein Messwert im Elektrodenbereich und/oder
Flammbereich der Brennervorrichtung gemessen, welcher dem Überwachungswert entspricht.
Hierunter ist zu verstehen, dass ein Messwert ermittelt wird, dessen Messgröße identisch
zur Messgröße des der Steuervorrichtung der Brennervorrichtung vorgegebenem Überwachungssollwerts
ist.
[0023] Des Weiteren ist bevorzugterweise vorgesehen, dass in Schritt b.) und/oder in Schritt
e.) und/oder in Schritt h.) jeweils Werte über einen vorgegebenen Messzeitraum gemessen
werden und daraus jeweils ein Überwachungswert errechnet wird. Hierfür werden mehrere
Werte derselben Messgröße innerhalb des vorgegebenen Messzeitraums gemessen. Der vorgegebene
Messzeitraum kann beispielsweise zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten betragen. Der
aus den mehreren gemessenen Messwerten ermittelte bzw. errechnete Überwachungswert
kann beispielsweise einen Durchschnittswert oder einen Mittelwert dieser Werte entsprechen,
oder einen anderweitig errechneten Wert darstellen, welcher den Zustandsverlauf der
gemessenen Werte in dem Messzeitraum wiedergibt. Besonders bevorzugterweise ist vorgesehen,
dass die Messungen im vorgegebenen Messzeitraum in regelmäßigen, ganz besonders bevorzugterweise
gleichen, Zeitabständen durchgeführt werden. Beispielsweise könnten die Messungen
in Millisekunden oder Sekundenabständen gemessen werden. Hierfür ist bevorzugterweise
ein entsprechender Taktgeber vorgesehen.
[0024] Als Überwachungswert beziehungsweise Überwachungssollwert dient jeder Messwert einer
Messgröße, welcher zur Flammüberwachung der Brennervorrichtung geeignet ist. Unter
dem Überwachungswert beziehungsweise Überwachungssollwert ist somit ein Messwert zur
Flammüberwachung zu verstehen. Hiermit kann ein ordnungsgemäßer Betrieb der Brennervorrichtung
überwacht werden. Bevorzugterweise ist als Überwachungswert ein Flammwiderstandswert
oder ein mit einem Flammwiderstandswert korrespondierender Wert, insbesondere eine
Stromstärke beziehungsweise ein Flammensignalstrom, vorgesehen. Beispielsweise könnte
in jeder Leistungsstufe direkt der Flammwiderstand oder ein damit korrespondierender
Wert, zum Beispiel eine Stromstärke beziehungsweise ein Flammensignalstrom, gemessen
werden. Ohne Flamme geht der elektrische Widerstand zwischen Elektrode und Masse gegen
unendlich beziehungsweise der Flammensignalstrom gegen Null, da Luft ein sehr schlechter
elektrischer Leiter ist. Durch die ionisierende Wirkung einer Flamme nimmt der elektrische
Widerstand (Flammwiderstand) üblicherweise einen Wert im Mega-Ohm Bereich ein. Je
nach Flamme könnte der Flammwiderstand einen Wert zwischen 20 kOhm und 40 Mega-Ohm
betragen.
[0025] Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass die Überwachungssollwerte und/oder die Überwachungssollwertebereiche
für die einzelnen Leistungsstufen vor Schritt a.) mittels einer Startkalibrierung
ermittelt und den jeweiligen Leistungsstufen zugeordnet werden. Das Verfahren zur
Kalibrierung der Brennervorrichtung kann somit besonders bevorzugterweise eine Startkalibrierfunktion
aufweisen, welche zumindest einmalig beim Aufstellen bzw. Installieren der Brennervorrichtung
durchlaufen wird. Dabei werden einzelne Leistungsstufen der Brennervorrichtung angesteuert,
eine Gebläsedrehzahl oder Brennstoffpumpendrehzahl für jede einzelne angesteuerte
Leistungsstufe eingestellt bzw. kalibriert und ein Überwachungssollwert und/oder Überwachungssollwertbereich
gemessen und der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnet.
[0026] Bevorzugterweise weist das Kalibrierverfahren hierfür eine Startkalibrierfunktion
mit zumindest den folgenden Schritten auf:
i1) Ansteuern der Brennervorrichtung mit einer ersten Leistungsstufe, wobei der ersten
Leistungsstufe eine erste Gebläsedrehzahl und eine erste Brennstoffpumpendrehzahl
zugeordnet ist; und
i2) Messen eines ersten Messwerts mindestens einer Messgröße im Abgasbereich der Brennervorrichtung.
Beispielsweise könnte ein CO2-Wert und/oder ein CO-Wert und/oder ein 02-Wert und/oder
eine Russzahl und/oder ein Abgaswert und/oder eine Temperatur und/oder ein Stickoxid-Wert
gemessen werden; und
i3) Überprüfen, ob der erste Messwert in einem vorgegebenen ersten Soll-Wertebereich
für die erste Leistungsstufe liegt; und
i4) Verändern der ersten Gebläsedrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische
Einstellung einer neuen ersten Gebläsedrehzahl oder eines mit einer neuen ersten Gebläsedrehzahl
korrespondierenden Wertes, falls der erste Messwert außerhalb des vorgegebenen ersten
Soll-Wertebereichs für die erste Leistungsstufe liegt; oder
Verändern der ersten Brennstoffpumpendrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische
Einstellung einer neuen ersten Brennstoffpumpendrehzahl oder eines mit einer neuen
ersten Brennstoffpumpendrehzahl korrespondierenden Wertes, falls der erste Messwert
außerhalb des vorgegebenen ersten Sollwertebereichs liegt. Je nachdem, ob die erste
Gebläsedrehzahl oder die erste Brennstoffpumpendrehzahl verändert wird, kann entweder
die gewünschte neue erste Gebläsedrehzahl bzw. gewünschte neue erste Brennstoffpumpendrehzahl
oder aber auch ein mit der jeweiligen Drehzahl korrespondierender Wert vorgegeben
werden; und
i5) Zuordnen der neuen ersten Gebläsedrehzahl oder der neuen ersten Brennstoffpumpendrehzahl
zur ersten Leistungsstufe, je nachdem, welche Drehzahl im Schritt d) verändert wurde.
[0027] Vorzugsweise ist ferner zumindest ein weiterer Kalibrierungsdurchlauf in einer zweiten
Leistungsstufe vorgesehen. Hierfür werden die Schritte i1) bis i5) für die zweite
Leistungsstufe wiederholt.
[0028] Vorteilhafterweise ist des Weiteren vorgesehen, dass jeder Leistungsstufe nicht nur
Wertepaare, nämlich eine Gebläsedrehzahl und eine Brennstoffpumpendrehzahl, zugeordnet
werden, sondern zusätzlich mindestens ein weiterer Wert, nämlich ein Überwachungssollwert.
Für jede Leistungsstufe wird vorteilhafterweise ein Überwachungswert der Brennvorrichtung
ermittelt und dieser der jeweiligen Leistungsstufe als Überwachungssollwert zugeordnet.
Alternativerweise kann der jeweiligen Leistungsstufe ein Überwachungssollwertebereich
basierend auf dem jeweils ermittelten Überwachungssollwert zugeordnet werden.
[0029] Somit ist vorzugsweise vorgesehen, dass bei der Startkalibrierung (Schritte i1 bis
i5) in jeder einzelnen Leistungsstufe der Überwachungswert gemessen wird und dieser
dann als neuer Sollwert oder ein hierauf basierender Überwachungssollwertebereich
in der Steuervorrichtung zur jeweiligen Leistungsstufe abgespeichert wird. Der Überwachungssollwert
bzw. Überwachungssollwertebereich dient im normalen Betrieb als Vergleichswert, womit
kontinuierlich ermittelt werden kann, ob die Brennervorrichtung ordnungsgemäß betrieben
wird oder eine Justierung oder Nachkalibrierung (Schritte a) bis f)) notwendig ist.
[0030] Unter Ermitteln des Überwachungswerts ist zu verstehen, dass entweder ein für die
Überwachung der Brennervorrichtung geeigneter Wert direkt gemessen wird oder ein basierend
auf mindestens einem Messwert geeigneter Wert berechnet wird. Zum Beispiel können
über einen vorgegebenen Messwertzeitraum mehrere Werte gemessen werden und basierend
darauf ein Überwachungssollwert, beispielsweise ein Durchschnittswert oder ein Mittelwert
aus den gemessenen Werten, berechnet werden.
[0031] Vorteilhafterweise wird ferner eine Zündposition als Startleistungsstufe für den
normalen bzw. ordentlichen Betrieb der Brennervorrichtung festgelegt. Für die Zündposition
wird als Startleistungsstufe eine Position auf einer Betriebskennlinie bestimmt und
abgespeichert.
[0032] Des Weiteren ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Schritte i2) bis i4) für
jede Leistungsstufe so lange wiederholt werden, bis der jeweilige Messwert in dem
jeweiligen vorgegebenen Soll-Wertebereich für die entsprechende Leistungsstufe liegt.
Eine neue Gebläsedrehzahl oder Brennstoffpumpendrehzahl wird in Schritt i5) erst dann
der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnet, wenn durch Wiederholung der Schritte i2)
bis i4) die jeweilige Drehzahl so verändert und eingestellt wurde, dass der entsprechende
Messwert innerhalb des vorgesehenen Soll-Wertebereichs liegt. Insbesondere wird hierfür
eine vorgegebene Wartezeit eingehalten, innerhalb welcher der Messwert kontinuierlich
gemessen wird und überprüft wird, ob der Messwert dauerhaft im vorgegebenen Soll-Wertebereich
verbleibt. Eine geeignete Wartezeit kann hierfür beispielsweise zwischen 30 Sekunden
und 5 Minuten betragen.
[0033] Die der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnete Gebläsedrehzahl ist bevorzugterweise
nicht veränderbar. Somit ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass in Schritt i4) nur
die Brennstoffpumpendrehzahl für die jeweilige Leistungsstufe verändert wird, wobei
in Schritt i5) nur die jeweilige neue Brennstoffpumpendrehzahl der jeweiligen Leistungsstufe
zugeordnet wird und die der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnete Gebläsedrehzahl
nicht verändert wird. Die Gebläsedrehzahl wird somit lediglich beim Wechsel von einer
Leistungsstufe zur anderen verändert. Die einer Leistungsstufe zugeordnete Gebläsedrehzahl
bleibt aber konstant und wird bevorzugterweise bei dem Kalibrierverfahren nicht verändert.
Bei im Stand der Technik vorgesehenen Brennervorrichtungen und Steuerungsverfahren
kann die Brennstoffpumpendrehzahl nicht ohne gleichzeitiges Verändern der Gebläsedrehzahl
variiert werden. Im Gegensatz hierzu ist vorteilhafterweise nun vorgesehen, dass die
Brennstoffpumpendrehzahl in jeder Leistungsstufe unabhängig von der Gebläsedrehzahl
und insbesondere ohne Änderung der Gebläsedrehzahl eingestellt bzw. verändert werden
kann.
[0034] Dadurch, dass bei der Kalibrierung in der jeweiligen Leistungsstufe nur die Brennstoffpumpendrehzahl
und nicht die Gebläsedrehzahl verändert wird bzw. die Gebläsedrehzahl konstant gehalten
wird, kann die Brennervorrichtung in besonders vorteilhafter und einfacher Weise kalibriert
werden.
[0035] Erfindungsgemäß ist ferner eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung einer Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe vorgesehen, wobei die Steuervorrichtung eine Kalibrierfunktion
zur Kalibrierung der Brennervorrichtung gemäß einem vorbeschriebenen Kalibrierverfahren
aufweist. Besonders bevorzugterweise weist die Steuervorrichtung mindestens zwei Kalibrierfunktionen,
nämlich eine Startkalibrierung und eine Nachkalibrierung, auf.
[0036] Des Weiteren ist erfindungsgemäß eine Brennervorrichtung für Flüssigbrennstoffe vorgesehen,
wobei die Brennervorrichtung eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Gebläses und
der Brennstoffpumpe aufweist. Die Steuervorrichtungen der erfindungsgemäßen Brennervorrichtung
ist zur Kalibrierung der Brennervorrichtung mittels eines vorbeschriebenen Kalibrierverfahrens
ausgebildet. Besonders bevorzugterweise weist die Steuervorrichtung zwei Kalibrierfunktionen,
nämlich eine Startkalibrierung und eine Nachkalibrierung, auf.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0037] Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen anhand besonders
bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- Ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung,
- Fig. 2:
- ein Kennliniendiagramm für einen Überwachungssollwert bzw. Überwachungssollwertebereich
eines Flammwiderstandwertes in Abhängigkeit von der Leistung der Brennervorrichtung,
und
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung durch eine Brennervorrichtung.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0038] In Fig. 1 wird ein beispielhafter Ablauf eines Kalibrierverfahrens, insbesondere
eine Nachkalibrierung, einer Brennervorrichtung 200 (in Fig. 1 nicht gezeigt) gezeigt.
Dabei wird von einer bereits zumindest einmalig kalibrierten Brennervorrichtung 200
ausgegangen. Beispielsweise kann bei der erstmaligen Installation bzw. beim Aufstellen
der Brennervorrichtung 200 mittels einer Startkalibrierfunktion die Brennervorrichtung
200 kalibriert worden sein. Dabei werden mehrere Leistungsstufen 210, 211, 212 mittels
einer Steuervorrichtung 100 (nicht in Fig. 1 gezeigt) angesteuert, die Gebläsedrehzahl
oder Brennstoffpumpendrehzahl (beispielsweise Drehzahl einer Ölpumpe der Brennervorrichtung
200) eingestellt bzw. kalibriert und ein Überwachungssollwert bzw. Überwachungssollwertebereich
für einen Flammwiderstandswert 215 für die jeweilige Leistungsstufe 210, 211, 212
gemessen und der jeweiligen Leistungsstufe 210, 211, 212 zugeordnet bzw. zu der jeweiligen
Leistungsstufe 210, 211, 212 in einem Speicher der Steuervorrichtung 100 abgelegt.
Alternativerweise könnte der Überwachungssollwertebereich für eine Stromstärke beziehungsweise
ein Flammensignalstrom gemessen und den Leistungsstufen zugeordnet werden.
[0039] Wird während des Betriebs der Brennervorrichtung 200 festgestellt, dass ein tatsächlicher
Flammwiderstandswert 215 oder der Flammensignalstrom außerhalb eines für die jeweilige
Leistungsstufe 210, 211, 212 vorgesehenen Überwachungssollwertebereichs 217 liegt,
kann die Nachkalibrierung in Schritt S1 gestartet werden. Nach Abschluss aller Kalibrierungsversuche
kann die Brennervorrichtung mehrmals neu gestartet werden und nach jedem Neustart
der tatsächliche Flammwiderstandswert 215 oder der Flammensignalstrom gemessen und
mit dem für die aktuelle Leistungsstufe vorgesehenen Überwachungssollwertebereich
217 verglichen werden. Liegt der tatsächlich gemessene Flammwiderstandswert 215 oder
der Flammensignalstrom auch nach mehrmaligem Neustarten der Brennervorrichtung 200
außerhalb des für die entsprechende Leistungsstufe vorgesehenen Überwachungssollwertebereichs
217 kann die Brennervorrichtung 200 ausgeschaltet und verriegelt werden.
[0040] In Schritt S1 wird die Leistungsstufe, anfangs die erste Leistungsstufe 210, ausgewählt
und in Schritt S2 die Brennervorrichtung 200 mit dieser ersten Leistungsstufe 210
angesteuert. In Schritt S3 wird der Flammwiderstandswert 215 oder der Flammensignalstrom
gemessen. In Schritt S4 wird der gemessene Flammwiderstandswert 215 oder der Flammensignalstrom
als neuer Überwachungssollwert 216 der ersten Leistungsstufe 210 zugeordnet. Hierbei
wird der ursprünglich (beispielsweise durch die Startkalibrierung) der ersten Leistungsstufe
210 zugeordnete Überwachungssollwert 216 aktualisiert bzw. im Speicher der Steuervorrichtung
100 überschrieben. Alternativerweise oder zusätzlich kann zum Überwachungssollwert
ein Überwachungssollwertebereich 217 für die erste Leistungsstufe 210 ermittelt und
der ersten Leistungsstufe 210 zugeordnet werden.
[0041] In Schritt S5 wird abgefragt, ob bereits die vorgegebene Anzahl der Leistungsstufen
durchlaufen wurde. Ist dies nicht der Fall, wird die Nachkalibrierung in Schritt S1
weitergeführt. Dabei wird in Schritt S1 die nächste Leistungsstufe, beispielsweise
die zweite Leistungsstufe 211 ausgewählt. Die nächsten Schritte S2 bis S4 werden dann
mit der zweiten Leistungsstufe 211 wiederholt. Das Nachkalibrierverfahren kann mit
weiteren Leistungsstufen, beispielweise der dritten Leistungsstufe 212 fortgesetzt
werden.
[0042] In Fig. 2 ist ein Kennliniendiagramm für den Verlauf eines Überwachungssollwerts
216 bzw. eines Überwachungssollwertebereichs 217 eines Flammwiderstandwertes 215 in
Abhängigkeit der Leistung 214 der Brennervorrichtung 200 (in Fig. 2 nicht gezeigt)
gezeigt.
[0043] Während des Kalibrierverfahrens werden mehrere Leistungsstufen 210, 211, 212 der
Brennervorrichtung 200 angesteuert, die Flammwiderstandswerte 215 gemessen und als
neue Überwachungssollwerte 216 abgespeichert sowie für jeden Überwachungssollwert
216 ein Überwachungssollwertebereich 217 festgelegt und ebenfalls der jeweiligen Leistungsstufe
210, 211, 212 zugeordnet. Für die Ermittlung eines Überwachungssollwertebereichs 216
für eine Leistungsstufe 210, 211, 212 dient eine Toleranzspanne 218 um den jeweiligen
Überwachungssollwert 216 herum.
[0044] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist die Toleranzspanne 218 für größere Leistungen 214 kleiner
als für kleinere Leistungen 214. Beispielsweise ist die Toleranzspanne 218 für die
erste Leistungsstufe 210, die maximale Leistungsstufe, am kleinsten. Wird anstelle
des Flammwiderstandswertes 215 der Flammensignalstrom verwendet, verhält sich die
Toleranzspanne umgekehrt.
[0045] Nachdem das Kalibrierverfahren für beispielsweise drei Leistungsstufen 210, 211,
212 durchlaufen wurde und zu jeder Leistungsstufe ein Überwachungssollwert 216 und
ein Überwachungssollwertebereich 217 festgelegt und der jeweilige Leistungsstufe 210,
211, 212 zugeordnet wurde, wird durch Interpolation der Überwachungssollwerte 216
sowie der Überwachungssollwertebereiche 217 eine durchgehende Kennlinie sowohl für
den Überwachungssollwert-Verlauf sowie auch für den Verlauf des Überwachungssollwertebereichs
217 in Abhängigkeit von der Leistung 214 der Brennervorrichtung 200 festgelegt.
[0046] In Fig. 3 ist eine Schnittdarstellung durch eine Brennervorrichtung 200 mit einer
Steuervorrichtung 100 gezeigt. Die Brennervorrichtung 200 weist eine Düse 10 und eine
Elektrode 11 auf, welche in den Innenbereich einer Brennkammer 17 hineinreichen, wobei
die Brennkammer 17 in einem Kessel 20 angeordnet ist.
[0047] Die Brennervorrichtung 200 weist ferner ein Gebläse 12 und eine Brennstoffpumpe 13
auf. Das Gebläse 12 ist auf einer ersten Welle 14 angeordnet bzw. wird von einer ersten
Welle 14 angetrieben. Die Brennstoffpumpe 13 ist auf einer zweiten Welle 15 angeordnet
bzw. wird von einer zweiten Welle 15 angetrieben. Somit sind das Gebläse 12 und die
Brennstoffpumpe 13 auf voneinander getrennt und unterschiedlichen Wellen 14, 15 angeordnet.
Die Drehzahlen, nämlich die Gebläsedrehzahl und die Brennstoffpumpendrehzahl, können
somit von der Steuervorrichtung 100 getrennt angesteuert und eingestellt werden.
[0048] Über eine Messvorrichtung 19 wird der Flammwiderstandswert im Mega-Ohm Bereich gemessen.
Hierfür kann die Stromstärke, welche über die durch die Flamme ionisierte Luft im
Flammenbereich fließt, gemessen werden und daraus der Flammwiderstandswert errechnet
werden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 100
- Steuervorrichtung
- 200
- Brennervorrichtung
- 10
- Düse
- 11
- Elektrode
- 12
- Gebläse
- 13
- Brennstoffpumpe
- 14
- Erste Welle
- 15
- Zweite Welle
- 16
- Flamme
- 17
- Brennkammer
- 19
- Messvorrichtung
- 20
- Kessel
- 210
- Erste Leistungsstufe
- 211
- Zweite Leistungsstufe
- 212
- Dritte Leistungsstufe
- 214
- Leistung
- 215
- Flammwiderstandswert
- 216
- Überwachungssollwert
- 217
- Überwachungssollwertbereich
- 218
- Toleranzspanne
- S1
- Auswahl der Leistungsstufe
- S2
- Ansteuern der Brennervorrichtung
- S3
- Ermitteln eines Überwachungswerts
- S4
- Zuordnen des Überwachungswerts als neuer Überwachungssollwert
- S5
- Abfrage ob vorgegebene Anzahl der Leistungsstufen durchlaufen
- S6
- Kalibrierung beenden
1. Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe,
wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
a) Ansteuern der Brennervorrichtung (200) mit einer ersten Leistungsstufe (210), wobei
der ersten Leistungsstufe (210) ein erster Überwachungssollwert und/oder ein erster
Überwachungssollwertebereich zugeordnet ist, wodurch ein ordnungsgemäßer Betrieb der
Brennervorrichtung (200) für die erste Leistungsstufe (210) definiert wird; und
b) Ermitteln eines ersten Überwachungswerts bezüglich des tatsächlichen Betriebs der
Brennervorrichtung (200) in der ersten Leistungsstufe (210); und
c) Zuordnen des ersten Überwachungswerts als neuer erster Überwachungssollwert zur
ersten Leistungsstufe (210) und/oder Zuordnen eines neuen ersten Überwachungssollwertebereichs
basierend auf dem ersten Überwachungssollwert zur ersten Leistungsstufe (211); und
d) Ansteuern der Brennervorrichtung (200) mit einer zweiten Leistungsstufe (211),
wobei der zweiten Leistungsstufe (211) ein zweiter Überwachungssollwert und/oder ein
zweiter Überwachungssollwertebereich zugeordnet ist, wodurch ein ordnungsgemäßer Betrieb
der Brennervorrichtung (200) für die zweite Leistungsstufe (211) definiert wird; und
e) Ermitteln eines zweiten Überwachungswerts bezüglich des tatsächlichen Betriebs
der Brennervorrichtung (200) in der zweiten Leistungsstufe (211); und
f) Zuordnen des zweiten Überwachungswerts als neuer zweiter Überwachungssollwert zur
zweiten Leistungsstufe (211) und/oder Zuordnen eines neuen zweiten Überwachungssollwertebereichs
basierend auf dem zweiten Überwachungssollwert zur zweiten Leistungsstufe (211).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren ferner die folgenden Schritte aufweist:
g) Ansteuern der Brennervorrichtung (200) mit einer dritten Leistungsstufe (212),
wobei der dritten Leistungsstufe (212) ein dritter Überwachungssollwert und/oder ein
dritter Überwachungssollwertebereich zugeordnet ist, wodurch ein ordnungsgemäßer Betrieb
der Brennervorrichtung (200) für die dritte Leistungsstufe (212) definiert wird; und
h) Ermitteln eines dritten Überwachungswerts bezüglich des tatsächlichen Betriebs
der Brennervorrichtung (200) in der dritten Leistungsstufe (212); und
i) Zuordnen des dritten Überwachungswerts als neuer dritter Überwachungssollwert zur
dritten Leistungsstufe (212) und/oder Zuordnen eines neuen dritten Überwachungssollwertebereichs
basierend auf dem dritten Überwachungssollwert zur dritten Leistungsstufe (212).
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kennlinie für die Überwachungssollwerte durch Interpolation der neuen Überwachungssollwerte
erstellt wird und/oder Kennlinien für den Überwachungssollwertebereich durch Interpolation
der neuen Überwachungssollwertebereiche erstellt werden.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Überwachungssollwertebereich einer höheren Leistungsstufe (210, 211, 212)
eine kleinere oder größere Toleranzspanne festgelegt wird als für den Überwachungssollwertebereich
einer niedrigeren Leistungsstufe (210, 211, 212).
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Leistungsstufe (211) einer maximalen Leistungsstufe der Brennervorrichtung
(200) entspricht und/oder dass die zweite Leistungsstufe (212) einer minimalen Leistungsstufe
der Brennervorrichtung (200) entspricht.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt b) und/oder in Schritt e) und/oder in Schritt h) der jeweilige Überwachungswert
direkt oder indirekt gemessen wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt b) und/oder in Schritt e) und/oder in Schritt h) jeweils Werte über einen
vorgegebenen Messzeitraum gemessen werden und daraus jeweils ein Überwachungswert
errechnet wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungswerte einem Flammensignalstrom und/oder einem Flammwiderstandswert
entsprechen und/oder mit einem Flammwiderstandswert korrespondieren.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungssollwerte und/oder die Überwachungssollwertbereiche für die einzelnen
Leistungsstufen (210, 211, 212) vor Schritt a) mittels einer Startkalibrierung ermittelt
und den jeweiligen Leistungsstufen (210, 211, 212) zugeordnet werden.
10. Steuervorrichtung (100) zur Ansteuerung einer Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe,
wobei die Steuervorrichtung (100) eine Kalibrierfunktion zur Kalibrierung der Brennervorrichtung
(200) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (100) zur Kalibrierung der Brennervorrichtung (200) mittels
der Kalibrierfunktion gemäß einem Verfahren der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist.
11. Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe, wobei die Brennervorrichtung (200)
eine Steuervorrichtung (100) zur Ansteuerung des Gebläses (12) und der Brennstoffpumpe
(13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (100) zur Kalibrierung der Brennervorrichtung (200) mittels
einer Kalibrierfunktion gemäß einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.